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HIERGEBLIEBEN 2019/02

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<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

SPECIAL<br />

www.me2be.de ME2BE GmbH Heft <strong>02</strong> Herbst <strong>2019</strong> #BERUFSORIENTIERUNG<br />

MEINE TIERE BEDEUTEN MIR ALLES!<br />

KIRSTEN STABEN AUS SCHÜLLDORF HAT SICH MIT DER ÜBERNAHME<br />

DES ELTERLICHEN HOFS IHREN TRAUM ERFÜLLT


ICH<br />

HAB‘S<br />

GETAN...<br />

und mich für einen Ausbildungsplatz bei<br />

den Stadtwerken Norderstedt entschieden.<br />

Hier sind Ideenhaber und Andersbleiber<br />

erwünscht.<br />

Bewirb dich jetzt: ausbildung@stadtwerke-norderstedt.de


EDITORIAL<br />

Mitten im Land, mitten im Leben<br />

Manchmal ist es der Blick auf ein schnödes Regal, der einem am Ende die Augen<br />

öffnet. So wie bei Öko-Landwirtin Kirsten Staben, die uns in der Titelgeschichte<br />

von ihrem Weg über den Einzelhandel auf den eigenen Bauernhof im Herzen des<br />

Kreises Rendsburg-Eckernförde erzählt. Auch die angehenden Landwirte Christoph<br />

und Wiebke haben eine Motivation für ihren beruflichen Werdegang, der<br />

beide eint: Leidenschaft für die Landwirtschaft. Wir haben die Auszubildende<br />

und den Studenten ein Stück auf ihrem Weg begleitet und erfahren, wie vielfältig<br />

die Entscheidungsprozesse in der beruflichen Orientierung ausfallen können.<br />

Außerdem waren wir für das Stadtportrait „auf eine Praline“ im Rendsburger<br />

Rathaus bei Bürgermeister Pierre Gilgenast und haben mit ihm über das Bildungsangebot<br />

in der Stadt, die Vorteile für junge Menschen und seinen Lieblingsort<br />

im Grünen gesprochen. Der Verwaltungschef hat Rendsburg zudem<br />

als Standort für den geplanten Studiengang Pflegewissenschaften ins Rennen<br />

gebracht – noch läuft das Auswahlverfahren allerdings.<br />

Die gesamte Wirtschaft im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

im Blick. Zukunftsmanagerin Julia Plath zeigt am<br />

Beispiel des Start-Ups „Meehr“, wie sie Firmengründer unterstützt. Herausgekommen<br />

ist eine spannende Geschichte um sieben junge Menschen, viel<br />

Enthusiasmus und alte Fischernetze, die eine neue Verwendung finden.<br />

Dazu gibt es wieder viele interessante und authentische Einblicke<br />

in den Ausbildungsalltag junger Menschen in Schleswig-Holstein<br />

und Hamburg. Unter anderem haben wir Azubis der NordseeMilch eG<br />

(ehemals Osterhusumer Meierei) über die Schulter geguckt, bei ACO<br />

Severin Ahlmann den landesbesten Azubi zum Fachinformatiker für<br />

Systemintegration getroffen und bei Covestro in Brunsbüttel metallverarbeitende<br />

Berufe kennengelernt.<br />

Wer Berufsorientierung ernst nimmt, darf trotzdem den Feierabend<br />

nicht vergessen. Also haben wir bei Filmemacher Michal David Pate<br />

(„Heilstätten“ und „Gefällt mir!“) nach Filmtipps gefragt und euch<br />

von einem Rundgang über die NordArt in Büdelsdorf viele schöne<br />

Bilder mitgebracht. Viel Spaß beim Lesen!<br />

Eure ME2BEs<br />

PS: Mehr spannende Beiträge, tolle Fotos und Einblicke in die Berufswelt<br />

gibt es hier:<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

hello@me2be.de<br />

3


Hiergeblieben<br />

Companies<br />

06<br />

„Unsere Wirtschaft ist stark!“<br />

Interview mit Thore Hansen, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und<br />

26<br />

„Wir fördern eure Ideen!“<br />

Über die Aufgaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis<br />

Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zu Kiel (IHK)<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

08<br />

Maritimes Lebensgefühl mitten im Land<br />

In Rendsburg und Büdelsdorf führen Nord-Ostsee-Kanal, Eider,<br />

28<br />

Die Zukunftsmanagerin<br />

Im Gespräch mit Julia Plath, Zukunftsmanagerin des Kreises Rends-<br />

Werften, dicke Pötte und Megajachten die Regie<br />

burg-Eckernförde<br />

10<br />

Eins, zwei, Brei...<br />

Zahlen und Fakten rund um deine Region<br />

31<br />

Das „meehr“ wird zur Firma!<br />

Aus dem preisgekrönten Schülerprojekt „meehr“ des<br />

12<br />

14<br />

Mit dem Bürgermeister auf eine Praline<br />

Rendsburgs Rathauschef Pierre Gilgenast über die Stärken seiner<br />

Stadt, Bildungschancen und sein spätes Vaterglück<br />

Die Azubis des Bürgermeisters<br />

Frederike und Gabi machen eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung<br />

Rendsburg<br />

34<br />

37<br />

Helene-Lange-Gymnasiums Rendsburg entsteht ein<br />

Start-up-Unternehmen<br />

Hier gibt’s die „Grünen 14“!<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet vielseitige<br />

Ausbildungsmöglichkeiten in allen landwirtschaftlichen Trendberufen<br />

Landwirtschaft mit Leidenschaft<br />

Mit Studium und Ausbildung in den Wunschberuf<br />

40<br />

Meine Tiere bedeuten mir alles!<br />

Kirsten Staben aus Schülldorf hat sich mit der Übernahme des<br />

elterlichen Hofs ihren Traum erfüllt<br />

15<br />

18<br />

Schule<br />

Ich hab da mal `ne Frage<br />

Über Verantwortung, Klima und Engagement – Die Schüler der<br />

Heinrich-Heine-Schule Büdelsdorf<br />

So geht Schule heute<br />

WLAN für alle, barrierefrei und integrativ: Die Heinrich-Heine-Schule<br />

Büdelsdorf gehört zu den modernsten in Schleswig-Holstein<br />

44<br />

48<br />

Die Nordsee im Glas<br />

Die NordseeMilch eG in Witzwort bietet moderne Ausbildungsplätze,<br />

die die Bereiche Naturwissenschaft und Lebensmitteltechnologie<br />

miteinander verbinden<br />

Metall „verstehen“ bei Covestro<br />

Einblicke in die metallverarbeitenden Ausbildungsberufe<br />

„Zerspanungsmechaniker/in“ und „Industriemechaniker/in“ bei der<br />

Covestro Deutschland AG<br />

20<br />

22<br />

Lehrerin für Englisch und Empathie<br />

Wertschätzung und Humor machen das Zusammenleben leichter,<br />

meint Vivian Jesussek<br />

„Technik begeistert!“<br />

BBZ am Nord-Ostsee-Kanal: 60 Ausbildungsberufe für das<br />

gewerblich- technische Handwerk und Industrie – unterstützt von<br />

Schulhund „Nala“<br />

54<br />

56<br />

Frauen-Power in technischen Berufen – bei<br />

der GMSH<br />

Über den Ausbildungsberuf ‚Technische/r Systemplaner/in’ bei der<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH)<br />

Ausbildung, die das Klima schützt!<br />

Nachhaltiges Ausbildungskonzept beim Abwasser-Zweckverband<br />

Südholstein<br />

4


Inhalt<br />

58<br />

60<br />

62<br />

64<br />

66<br />

68<br />

70<br />

72<br />

73<br />

Am Puls der Stadt!<br />

Spannende Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt<br />

Selbstbewusste Pflege: ein Beruf für<br />

Menschen mit Herz<br />

Für die Pflege-Azubis am UKSH stehen die Patienten im Mittelpunkt<br />

Die Frauen-Akademie<br />

EDEKA-Frauen aus Brunsbüttel stärkt die Kompetenzen seiner<br />

Mitarbeiter<br />

Breiter Überblick dank engagierter<br />

Organisatoren<br />

Aussteller präsentieren rund 200 Berufe auf der<br />

Berufsinformationsbörse (BIB)<br />

Arbeitgeber mit Augenmaß<br />

Die Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde besticht durch<br />

vielfältige Ausbildungswege<br />

ACO– ein Weltmarktführer ganz familiär<br />

Entwässerungstechnik für New York, Sydney und die Region<br />

Denik – einer der Besten im Norden<br />

Nach seiner Ausbildung startet der Fachinformatiker ein duales<br />

Studium bei ACO<br />

Pflege mit Herz und Seeblick<br />

Beliebte Pflegeausbildung in der Seniorenwohnanlage<br />

„Am See“ in Fockbek<br />

Experten mit Sinn fürs Klima<br />

Die Kälte- und Klimatechnikprofis von Delewski sind nicht nur für<br />

Kunden eine gute Adresse<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

94<br />

96<br />

98<br />

98<br />

Milchtechnologen<br />

NordseeMilch eG<br />

Chemielaborant/in<br />

Chemikant/in<br />

Industriemechaniker/in<br />

Covestro Deutschland AG<br />

Pflegeausbildung<br />

Seniorenwohnanlage „Am See“<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />

Pflegeschule des Universitätsklinikums<br />

Schleswig-Holstein (UKSH)<br />

99<br />

100<br />

100<br />

Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />

Industriekauffrau/mann<br />

ACO<br />

Integrierte/r Handelsfachwirt/in<br />

Edeka Frauen<br />

Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde<br />

101<br />

106<br />

03<br />

90<br />

NordArt<br />

Kunst von Weltrang im Industriedenkmal<br />

Michael David Pate<br />

Filmproduzent, Regisseur und Autor aus Heide<br />

Editorial<br />

Impressum<br />

Mehr Ausbildung,Stories<br />

und Berufsorientierung<br />

auf WWW.ME2BE.DE<br />

5


„UNSERE WIRTSCHAFT IST STARK!“<br />

Interview mit Thore Hansen, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung der<br />

Industrie- und Handelskammer zu Kiel (IHK)<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Andreas Tamme<br />

Moin, Herr Hansen. Wie schätzen Sie die<br />

derzeitige wirtschaftliche Situation im<br />

Land ein? Lohnt sich die duale Ausbildung?<br />

Moin, moin. Wir stellen fest, dass die<br />

Konjunktur im Land weiterhin auf Kurs<br />

bleibt. Der Konjunkturklimaindex der IHK<br />

Schleswig-Holstein lag im zweiten Quartal<br />

<strong>2019</strong> bei 113,6 Punkten, etwas unterhalb<br />

des langjährigen Durchschnittswertes, aber<br />

immer noch sehr stark. Das Modell der dualen<br />

Berufsausbildung ist nach wie vor eine<br />

hervorragende Grundlage für den Einstieg<br />

ins Berufsleben. Das beweisen die Zahlen.<br />

Trotz sinkender Schülerzahlen konnten<br />

unsere Unternehmen zuletzt mehr Ausbildungsverträge<br />

als im Vorjahr abschließen.<br />

Welche Branchen sind vom Fachkräftemangel<br />

besonders betroffen?<br />

Viele Betriebe und Firmen können ihre<br />

Facharbeitsplätze nicht vollständig besetzen<br />

und steigern deshalb ihre Ausbildungsquote<br />

– eine große Chance für Schulabgänger<br />

mit allen Schulabschlüssen! Eine<br />

besonders starke Nachfrage meldet das<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch<br />

die Verkehrs- und Logistikbranche und die<br />

Bauwirtschaft.<br />

Was genau macht eine IHK?<br />

Die Industrie- und Handelskammern beraten,<br />

unterstützen und vertreten Wirtschaftsunternehmen<br />

in ihrer Region. Beispiel<br />

Existenzgründung: Angenommen, Sie<br />

möchten eine Firma gründen, wissen aber<br />

nicht genau, wie das funktioniert. Bei der<br />

IHK erhalten Sie dazu eine individuelle<br />

Beratung und erfahren, welche juristischen,<br />

finanziellen und betriebswirtschaftlichen<br />

Faktoren zu berücksichtigen sind. Beispiel<br />

Ausbildung: Wenn eine Firma Azubis ausbilden<br />

möchte, prüfen wir, ob die nötigen<br />

Voraussetzungen dafür gegeben sind. Die<br />

IHKs führen auch alle beruflichen Prüfungen<br />

in Industrie und Handel durch, das<br />

sind bundesweit jedes Jahr über 600.000!<br />

Nicht zuletzt bilden wir selbst aus. Zurzeit<br />

absolvieren elf Azubis eine Ausbildung zur<br />

Kauffrau oder zum Kaufmann für Büromanagement<br />

bei der IHK Kiel.<br />

Was erwartet die Wirtschaft von<br />

Schulabgängern?<br />

Unsere Firmen stellen jedes Jahr mehrere<br />

tausend Schulabgänger ein, um sie in<br />

einer dualen Ausbildung zu Fachkräften<br />

entwickeln zu können. Die Erwartungen in<br />

den einzelnen Branchen und Berufsfeldern<br />

sind allerdings sehr unterschiedlich. Allgemein<br />

gesprochen erwarten sie von ihren<br />

Nachwuchskräften grundlegende fachliche,<br />

persönliche und soziale Kompetenzen, zum<br />

Beispiel Grundkenntnisse in allen Schulfächern<br />

sowie die mündliche und schriftliche<br />

Beherrschung der deutschen Sprache. Außerdem<br />

sollten die Grundlagen für eine stabile<br />

Persönlichkeit sowie für Teamfähigkeit,<br />

Lern- und Leistungsbereitschaft vorhanden<br />

sein. Das Wichtigste ist die Freude an dem<br />

Beruf, für den sie sich bewerben.<br />

Haben Sie einen Tipp für die perfekte<br />

Berufsorientierung?<br />

In jeder Schülerin und jedem Schüler steckt<br />

Potenzial! Mein Tipp lautet: Beschäftigt<br />

euch ausführlich mit euren persönlichen<br />

Kenntnissen, Fähigkeiten und Neigungen<br />

und überlegt, welche Berufe dazu passen<br />

könnten! Oft werden Praktika bei Firmen<br />

in der Nachbarschaft verabredet, weil die<br />

Wege kurz sind, selbst wenn der Beruf kaum<br />

bekannt ist. Sinnvoller ist es, Informationen<br />

und Erfahrungen in denjenigen Berufen und<br />

bei Firmen zu sammeln, die euch wirklich<br />

interessieren!<br />

Wie verlief Ihre persönliche Berufsorientierung?<br />

Was war Ihr Traumberuf?<br />

Ich wollte ursprünglich etwas zum Thema<br />

‚Umweltschutz’ machen. Nach dem Abitur<br />

glaubte ich daher, das Studium der Umweltund<br />

Hygienetechnik sei passend. Leider war<br />

es das nicht! Deshalb wechselte ich in ein<br />

Lehramtsstudium mit der Fächerkombination<br />

Chemie und Sport. Das passte sehr gut.<br />

Mein weiterer Berufsweg führte mich später<br />

von der Schule in die private Wirtschaft,<br />

unter anderem als Manager für Sportveranstaltungen<br />

wie die Kieler Woche. Und jetzt<br />

beschäftige ich mich mit den Themen Ausund<br />

Weiterbildung bei der IHK Kiel.<br />

An einer Sache habe ich mich immer orientiert:<br />

Meine Arbeit soll mir Spaß machen!<br />

Nur dann kann ich motiviert in den Tag<br />

starten und meine Leistung bringen!<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr<br />

Hansen.<br />

6


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

Sie ist der „Mittelpunkt“ des<br />

Nordens: Zentral in Schleswig-<br />

Holstein gelegen, ist die Kreisstadt<br />

Rendsburg dennoch von Wasser<br />

umgeben. Das „maritime<br />

Lebensgefühl“ erfasst Ruderer,<br />

Schiffsgucker, Segler und alle, die<br />

Schiffe mögen. Denn hier trifft der<br />

mächtige Nord-Ostsee-Kanal (NOK)<br />

mit seinen Frachtern, Marineschiffen<br />

und Kreuzfahrern auf die Eider, den<br />

längsten Fluss Schleswig-Holsteins.<br />

7


RENDSBURG<br />

28.789<br />

Einwohner<br />

24768<br />

Postleitzahl<br />

Pierre<br />

Gilgenast<br />

Bürgermeister<br />

BÜDELSDORF<br />

24782<br />

Postleitzahl<br />

10.287<br />

Einwohner<br />

Bürgermeister<br />

Rainer<br />

Hinrichs


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

MARITIMES LEBENSGEFÜHL MITTEN IM LAND<br />

In Rendsburg und Büdelsdorf führen Nord-Ostsee-Kanal, Eider, Werften, dicke Pötte und<br />

Megajachten die Regie<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Erich Westendarp, Paul Henri Degrande (Pixabay)<br />

Über der Eider thront das Wahrzeichen<br />

der Stadt, die „Eiserne Lady“:<br />

Die 42 Meter hohe, stählerne<br />

Eisenbahnhochbrücke über dem Nord-Ostsee-Kanal<br />

hat normalerweise ganz unten<br />

einen echten Schatz zu bieten: die weltweit<br />

einzigartige Schwebefähre. Es gibt<br />

nur einen Haken: Sie fehlt derzeit an ihrem<br />

angestammten Platz, weil sie 2016 einem<br />

Crash zum Opfer gefallen ist: „Schwebefähre<br />

kollidiert mit Frachter“ lauteten die<br />

Schlagzeilen. Aber 2<strong>02</strong>0 soll ein Neubau<br />

Fußgänger, Radler und Autos wieder von<br />

einem Ufer zum anderen befördern.<br />

Auch die Ersatzroute durch den NOK-Fußgängertunnel<br />

hat Rekordverdächtiges zu<br />

bieten: Die angeblich längste Rolltreppe<br />

Europas befördert die Menschen, darunter<br />

auch viele Schüler. Vier Rolltreppen mit<br />

insgesamt 220 Metern Länge führen durch<br />

die 120 Meter lange Tunnelröhre – ein<br />

echter Hightech-Schulweg also. Hier gibt<br />

es allerdings einen Nachteil: Man sieht die<br />

Schiffe nicht, die „oben drüber“ vorbeirauschen.<br />

Über 30.000 Traumschiffe, Containerfrachter,<br />

Fregatten, U-Boote, Segeloldtimer<br />

und kleine Jachten pro Jahr nehmen die<br />

„Abkürzung“ durch den Nord-Ostsee-Kanal<br />

zwischen Kiel und Brunsbüttel. Ansonsten<br />

müssten sie einen Riesen-Umweg über Skagen<br />

in Dänemark nehmen, wo Ostsee und<br />

Nordsee zusammentreffen.<br />

Welche dicken Pötte das sind, erfahren<br />

„Sehleute“ an der Schiffsbegrüßungsanlage<br />

am Fuße der Hochbrücke im Café „Brückenterrassen“.<br />

Dort werden die vorbeifahrenden<br />

Schiffe aus aller Welt und ihre Besatzungen<br />

mit der Nationalhymne willkommen<br />

geheißen. Außerdem erzählen die Kenner<br />

am Mikro so einiges über den Heimat- und<br />

Zielhafen, über Ladung und Größe der bis zu<br />

250 Meter langen Riesen.<br />

Mit Schiffen und Megajachten hat auch die<br />

Eider zu tun, die Rendsburg durchfließt.<br />

Dort, wo die Obereider einen breiten See<br />

bildet, entstand schon 1895 eine Werft, die<br />

bis heute ein wichtiger Arbeitgeber für die<br />

ganze Region ist: Nobiskrug hat weltweit<br />

einen exzellenten Ruf, denn dort entstehen<br />

die größten und luxuriösesten Luxusjachten.<br />

2017 übergab die Werft zum Beispiel<br />

die futuristische „Sailing Yacht A“ an den<br />

glücklichen Eigner – mit 143 Metern galt sie<br />

damals als größte Segeljacht der Weltmeere.<br />

Dank des Erfolges der Schiffbauqualität<br />

„Made in Germany“ sucht das innovative<br />

Unternehmen Azubis in den Berufen Konstruktionsmechaniker/in<br />

und Industriemechaniker/in.<br />

Sie können später erzählen,<br />

dass sie zur Nobiskrug-Mannschaft gehören,<br />

die die stolzen Jachten mit den eigenen<br />

Händen zusammengeschweißt hat.<br />

Wer selbst an Bord gehen will, braucht nur<br />

zur ehemaligen Rendsburger Altstadtinsel<br />

spazieren, wo die Eider im Obereidersee<br />

endet. Hier legen heute noch Fahrgastschiffe<br />

an. Nebenbei bietet sich ein wunderbarer<br />

Blick auf Rendsburgs Altstadt mit der<br />

St.-Marien-Kirche und den historischen Bürgerhäusern.<br />

Im Yachthafen nebenan starten<br />

Sportbootfahrer zu Spitztouren auf dem<br />

Wasser. Wer die Stadt an Land besser kennenlernen<br />

will, braucht nur der „blue line“<br />

zu folgen. Entlang dieser über drei Kilometer<br />

langen Linie geht es vom Rathaus über das<br />

Kulturzentrum im „Arsenal“ über den mächtigen<br />

Paradeplatz bis zum Stadttheater.<br />

Wirtschaftlich steht die Region prima da<br />

– die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Firmen<br />

suchen immer gute Nachwuchskräfte.<br />

Beste Bedingungen also für Schüler, einen<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen. Neben<br />

vielen kleineren Betrieben locken die großen<br />

Unternehmen mit einem guten Namen<br />

Vor dem Unfall: Schwebefähre<br />

über den NOK<br />

– darunter Peter Wolters, Weltmarktführer<br />

von Hochpräzisions-Werkzeugmaschinen<br />

und -Systemen für die Oberflächen-Feinstbearbeitung.<br />

Das Kreiskrankenhaus mit 2.100<br />

Mitarbeitern gehört zu den ganz großen<br />

Arbeitgebern. Aber auch der öffentliche<br />

Dienst in der Stadtverwaltung, den Stadtwerken<br />

und der Kreisverwaltung bietet beste<br />

Karrierechancen für junge Leute.<br />

Die Nachbarstadt Büdelsdorf geizt ebenfalls<br />

nicht mit erstklassigen Arbeitgebern –<br />

und dazu bietet die kleine Schwester von<br />

Rendsburg eine Menge Freizeitangebote:<br />

von der großen Kunstausstellung NordArt<br />

bis hin zum Stadion sowie vielfältigen<br />

Sportangeboten. Weltklasseunternehmen<br />

wie der Entwässerungsspezialist ACO, der<br />

Telekommunikationsriese Mobilcom und die<br />

Mecalac Baumaschinen GmbH sind immer<br />

auf der Suche nach guten Azubis. In der<br />

Nachbarschaft sind ebenfalls namhafte Ausbildungsbetriebe<br />

zu Hauseetwa das Wohnwagenwerk<br />

des Herstellers Hobby in Fockbek.<br />

In Schacht-Audorf baut die Hightech-Werft<br />

Lürssen ebenso wie Nobiskrug feinste Megajachten<br />

für Leute mit dem nötigen Kleingeld.<br />

Egal wo man später arbeitet – zwischen<br />

Rendsburg und Büdelsdorf genießen<br />

alle das „maritime Lebensgefühl“. Und das<br />

im Zentrum Schleswig-Holsteins.<br />

9


EINS, ZWEI, BREI...<br />

Zahlen und Fakten rund um deine Region<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS NordArt, Welding, Touristinfo Mittelholstein<br />

Schiffe beobachten am Nord-Ostsee-Kanal,<br />

ein Spaziergang am Wasser<br />

oder ein Bummel durch die Altstadt:<br />

Rendsburg hat vieles zu bieten. Hier sind<br />

unsere persönlichen Highlights.<br />

Die Beeren sind los!<br />

Es gibt viele Gründe, das Frühjahr zu lieben.<br />

Die Erdbeersaison ist ganz sicher einer. Dem<br />

verführerischen Duft der roten Leckerbissen<br />

kann man sich nur schwer entziehen. Für<br />

Erdbeer-Liebhaber kann die Saison deswegen<br />

nie lang genug sein. Wer die süßen Früchtchen<br />

selbst pflücken möchte, kann das zum<br />

Beispiel jedes Jahr zwischen Mai und Juli<br />

auf dem Gut Steinwehr, Steinwehr 20, 24796<br />

Bovenau. Öffnungszeiten für Selbstpflücker:<br />

Montag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr.<br />

Härtester Rudermarathon der Welt<br />

Wenn jedes Jahr mehrere Zehntausend<br />

Zuschauer Richtung Rendsburg und<br />

Nord-Ostsee-Kanal strömen, dann geht es<br />

um einen Wettkampf der besonderen Art:<br />

Die Königsklasse der Rennruderer tritt zum<br />

Marathon an! Jedes Jahr im Spätsommer verwandelt<br />

sich die meistbefahrene künstliche<br />

Schifffahrtsstraße der Welt in eine „Arena“:<br />

Beim SH Netz Cup (früher E.ON Hanse-Cup)<br />

messen sich internationale Achter beim härtesten<br />

Rudermarathon der Welt über 12,7<br />

Kilometer. Der Startschuss fällt in Breiholz,<br />

das Ziel ist die Eisenbahnhochbrücke in<br />

Rendsburg. Am Fuße der „Eisernen Lady“<br />

stimmt ein buntes Freizeit- und Unterhaltungsprogramm<br />

an der Hafenmeile die<br />

Besucher ein. Zu hören sind hochkarätige<br />

Bands wie in den Vorjahren Revolverheld,<br />

Silly, Max Mutzke, Hot Chocolate oder Stefanie<br />

Heinzmann. Vom 6. bis 8. September<br />

<strong>2019</strong> ist es wieder soweit: Dann treten die<br />

besten Achter der Welt beim 19. SH Netz<br />

Cup gegeneinander an. Die ARD überträgt<br />

das Event live im Fernsehen. Mehr auf www.<br />

shnetzcup.de.<br />

10


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Eisversuchung mit Schiffskiek<br />

Es nennt sich ganz harmlos „Eisstübchen<br />

am Kanal“. Doch die ehemalige Tankstelle<br />

am Schiffsanleger gehört seit 2010 zu den<br />

angesagten Genussadressen in Rendsburg:<br />

Direkt am Nord-Ostsee-Kanal mit Blick auf<br />

die Hochbrücke hat Konditor Jens Parna<br />

sein eigenes Eisparadies aufgebaut. Saniert<br />

und modern eingerichtet, bieten die umgebauten<br />

Industriegebäude heute ein wunderbares<br />

Ambiente mit maritimem Charme.<br />

Der ungetrübte Blick auf die vorbeirauschenden<br />

Kreuzfahrer, Containerschiffe<br />

und Segeljachten gehören zum Genuss<br />

stets dazu. Bei seinem Eis setzt Parna auf<br />

Frische und Bio-Milch aus der Region: Hier<br />

werden alle 15 Stammsorten täglich zubereitet,<br />

und das schmeckt man auch: Sehr<br />

cremig, geschmacksintensiv und nicht zu<br />

süß munden etwa „Sylter Sahne“ (Milcheis<br />

mit Nuss-Nougat, Windbeutel und Krokant),<br />

„Schwedisch Karamell“ oder „Vegas“<br />

(Kirsche, Amarena und Schoko-Stückchen).<br />

An Wochenenden muss der Gast schon<br />

mal 15 Minuten Wartezeit in der Schlange<br />

einkalkulieren. Er nimmt seine Bestellung<br />

(Tipp: Quark-Rhabarber-Honig-Eis) selbst<br />

mit auf die Terrasse oder in den ansprechenden<br />

Gastraum. Wer will, kann auch einen<br />

Blick in die gläserne Eismanufaktur werfen.<br />

Klarer Fall: die Referenz unter den Eiscafés<br />

in der Region!<br />

Am Kreishafen 3, Rendsburg, Tel.<br />

04331/57240, www.eisstuebchen-rendsburg.de<br />

, geöffnet 11-21 Uhr<br />

Auf diese Brücke darfst du klettern<br />

Erst kommt der Sicherheitshelm, dann<br />

das wohl außergewöhnlichste Kletter-Erlebnis<br />

Schleswig-Holsteins: Wer fit genug<br />

ist, erklimmt die 178 Stufen hinauf auf<br />

die Aussichtsplattform der Rendsburger<br />

Eisenbahnhochbrücke. Aus 40 Metern Höhe<br />

lässt sich ein weiter Blick über den Kanal,<br />

die Kreisstadt Rendsburg und die reizvolle<br />

mittelholsteinische Landschaft genießen.<br />

Die über 100 Jahre alte und fast 2,5 Kilometer<br />

lange Stahlkonstruktion überspannt<br />

den Nord-Ostsee-Kanal. Noch weiter oben<br />

rattern die Züge in luftiger Höhe von 68<br />

Metern vorbei. Die Brücke wurde als „Historisches<br />

Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst<br />

in Deutschland“ ausgezeichnet.<br />

Höchstens 14 Neugierige nimmt der Hochbrückenführer<br />

mit nach oben. Kinder müssen<br />

aus Sicherheitsgründen mindestens<br />

zwölf Jahre alt und größer als 1,40 Meter<br />

sein. Führungen bietet die Tourist-Information<br />

Nord-Ostsee-Kanal<br />

von Mai bis<br />

September immer<br />

sonntags um 14 und<br />

15:30 Uhr an (Tel.<br />

04331-21120). Eine<br />

Anmeldung ist ratsam,<br />

Treffpunkt ist<br />

an der Südseite unter<br />

der Hochbrücke.<br />

NordArt – Kunst in XXL<br />

Als kleine Kunstausstellung mit 1.000 Besucher<br />

startete die NordArt 2009. Im letzten<br />

Jahr strömten 100.000 Leute auf das Gelände<br />

der alten Eisengießerei mit den Industriehallen<br />

und dem wunderbaren, 80.000<br />

Quadratmeter großen Park am Büdelsdorfer<br />

Stadtrand. Die 1827 gegründete und 1997<br />

stillgelegte Carlshütte war einst das größte<br />

Industrieunternehmen im Norden – heute<br />

stellen dort internationale Künstler teilweise<br />

gigantische Skulpturen und Bilder aus.<br />

Denn Platz gibt es genug, in die alten Hallen<br />

würde ein Jumbojet bequem hineinpassen.<br />

Die NordArt gilt mit über 200 Künstlern<br />

als größte Kunstausstellung Europas. <strong>2019</strong><br />

sind besonders viele Maler und Bildhauer<br />

aus Frankreich beteiligt. Außerdem im Programm:<br />

Poetry Slam, Orchesterproben des<br />

Schleswig-Holstein Musik-Festivals und eine<br />

Lichternacht (21. September). Los geht’s am<br />

1. Juni. Mehr gibt’s online: www.nordart.de.<br />

11


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF EINE PRALINE<br />

Rendsburgs Rathauschef Pierre Gilgenast über die Stärken seiner Stadt, Bildungschancen und sein spätes Vaterglück<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Laura Hasl<br />

Als Rathauschef trägt Rendsburgs<br />

Bürgermeister Pierre Gilgenast<br />

die Verantwortung für 530 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Stadt.<br />

2012 wählten die Rendsburgerinnen und<br />

Rendsburger den SPD-Kommunalpolitiker<br />

für acht Jahre zum Bürgermeister. Der<br />

54-jährige Jurist ist verheiratet und seit<br />

einem halben Jahr stolzer Vater.<br />

ME2BE: Welcher ist Ihr ganz persönlicher<br />

Lieblingsort in Rendsburg?<br />

PIERRE GILGENAST: Wir haben ja eine ganze<br />

Reihe besonderer Orte: die Hochbrücke über<br />

dem Nord-Ostsee-Kanal genauso wie der Altstädter<br />

Markt. Mein persönlicher Lieblingsort<br />

ist das Naturgelände an der Grönsfurth.<br />

Das ist der Platz an der Eider, an dem der<br />

erste deutsch-dänische Friedensvertrag im<br />

Jahr 811 geschlossen wurde. 2011 wurden<br />

dort die Reste einer Wallburg gefunden.<br />

Gerne bin ich dort auch mit unserem Hund<br />

unterwegs.<br />

Was sind die Stärken Ihrer Stadt?<br />

Rendsburg hat eine ausgesprochen günstige<br />

Lage, mitten in Schleswig-Holstein. Deshalb<br />

gibt es hier starke Wirtschaftsunternehmen,<br />

aber auch für den touristischen Bereich<br />

viel zu entdecken. Eine weitere Stärke liegt<br />

ganz sicher in dem guten Kulturangebot,<br />

das nicht nur Kinos, Theater und Museen<br />

umfasst, sondern auch eine Vielzahl von<br />

Vereinen und Verbänden, die unglaublich<br />

engagiert sind. Ich kenne keine andere<br />

Mittelstadt unserer Größe in Schleswig-Holstein,<br />

die eine solche Vielfalt zu bieten hat.<br />

Beeindruckt hat mich letztlich auch, wie<br />

vorbildlich die Vereine und Bürger mit der<br />

Flüchtlingssituation umgegangen sind.<br />

Wie klappt denn die Integration?<br />

Wir leben Integration sehr bewusst, viele<br />

Engagierte helfen dabei mit. Wir sind in<br />

der großen Flüchtlings-Landesunterkunft in<br />

Rendsburg mit vor Ort. Die Stadt und viele<br />

Ehrenamtliche bieten Hilfe und Unterstützung<br />

an. Wenn es Probleme gibt, stellen<br />

wir uns ihnen und suchen konstruktiv nach<br />

Lösungen. Wenn zum Beispiel das WLAN-<br />

Netz in der Stadt an bestimmten Hot Spots<br />

vornehmlich von Flüchtlingen genutzt<br />

wurde, was durchaus zu Konflikten geführt<br />

hat, dann ducken wir uns nicht weg. In diesem<br />

Falle verbessern wir die WLAN-Angebote<br />

innerhalb der Stadt und haben mit dazu beigetragen,<br />

dass es auch eines in der Landesunterkunft<br />

für Flüchtlinge selbst gibt.<br />

Haben Sie eine Lebensphilosophie, in<br />

einem Satz auf den Punkt gebracht?<br />

Ja: ‚Es geht immer weiter!‘<br />

Was macht Rendsburg für junge Leute<br />

attraktiv?<br />

Eine wesentliche Rolle spielt das Bildungsangebot<br />

mit einer großen Vielfalt – von den<br />

allgemeinbildenden Schulen über die breit<br />

aufgestellten beruflichen Bildungszentren<br />

bis hin zur „Grünen Meile“, in der unter<br />

anderem eine Fachhochschule für Landwirtschaft<br />

ansässig ist. Auch die Unternehmen<br />

mit ihrem großen Engagement begeistern<br />

mich – darunter Weltmarktführer wie die<br />

Labmaster Wolter AG, die Hobby-Wohnwagenwerke<br />

oder der Weltkonzern ACO.<br />

In der Region gibt es hoch interessante<br />

Ausbildungsberufe. Hinzu kommen die<br />

Werften, die Weltgeltung besitzen, und die<br />

Imland-Klinik, mit 2.100 Mitarbeitern der<br />

größte Arbeitgeber. Damit kann jungen<br />

Leuten eine Vielfalt an Ausbildungsplätzen<br />

in unterschiedlichsten Berufen angeboten<br />

werden. Nicht zuletzt bietet auch die Stadt<br />

Rendsburg selbst Ausbildungsplätze an und<br />

zwar in der Verwaltung, der Bücherei, unseren<br />

Kindergärten oder den Stadtwerken.<br />

Aber auch das Freizeitangebot kann sich<br />

wirklich sehen lassen – da gibt es eine große<br />

Auswahl. Die Rendsburger Jugendlichen<br />

loben zudem die Kinolandschaft.<br />

Was planen Sie, um die Bildungsangebote<br />

weiter voranzubringen?<br />

Wir wollen jungen Leuten noch mehr Angebote<br />

machen, damit sie in unserer Region<br />

bleiben und nicht nach Kiel oder Hamburg<br />

abwandern. Wir haben Stärken vor Ort,<br />

und dazu gehört die Windkraft-Branche.<br />

Die Betriebe in diesem Bereich sind technologisch<br />

spitze. Da wollen wir anknüpfen.<br />

Weil auch das medizinische Angebot durch<br />

Kreiskrankenhaus und private Ärztezentren<br />

hervorragend ist, wollen wir den Studiengang<br />

Pflegewissenschaften in Rendsburg<br />

aufbauen. Hierzu führen wir gerade Gespräche<br />

mit dem Land Schleswig-Holstein.<br />

Welche Zukunftspläne haben Sie als Bürgermeister<br />

für Ihre Stadt?<br />

Wir brauchen künftig wieder Flächen, auf<br />

denen sich Familien ansiedeln können.<br />

Durch die Lage der Stadt an Eider und Kanal<br />

ist sie sehr attraktiv. Deshalb liegt ein<br />

Schwerpunkt auf der Neuausweisung von<br />

Wohnbauflächen einerseits und der Schaffung<br />

weiterer Kindergarten- und Schulplätze<br />

andererseits. Ich bin sehr froh, dass wir auf<br />

dem Gelände der ehemaligen Eider-Kaserne<br />

386 Wohneinheiten ermöglichen werden.<br />

Im Frühjahr 2<strong>02</strong>0 sollen die Bagger für den<br />

erforderlichen Straßenbau anrollen.<br />

Wieviel Geld investiert die Stadt denn in<br />

die Schulen?<br />

In den vergangenen zehn Jahren wurden 20<br />

Millionen Euro in die Sanierung der Gebäude<br />

investiert. Das ist gut angelegtes Geld in die<br />

Zukunft!<br />

Wie sieht es mit dem Sport aus?<br />

Die Stadt ist gerade ziemlich stark im Basketball<br />

– die Rendsburg Twisters spielen in<br />

der Regionalliga, da kommen bereits über<br />

1.000 Zuschauer zu den Spielen. Der größte<br />

Verein ist der RTSV mit über 1.500 Mitgliedern.<br />

Auch der Wassersport wie das Rudern<br />

hat viele Fans und eine lange Tradition. Bei<br />

der diesjährigen Sportlerehrung wurden<br />

über 200 Landes- und Bundesmeister ausgezeichnet;<br />

das zeigt doch, wie vielfältig der<br />

Sport hier ist. Ich selbst habe gerne Handball<br />

und Badminton gespielt.<br />

Und was macht der Bürgermeister Gilgenast<br />

am liebsten nach Feierabend?<br />

Für mich sind meine Frau Diana und mein<br />

Sohn die Nummer eins! Nicht erst seit der<br />

Geburt unseres Sohnes Alexander vor einem<br />

halben Jahr gilt für mich: Familie ist das<br />

Wichtigste.<br />

13


DIE AZUBIS<br />

des Bürgermeisters<br />

„Freude am Umgang mit Menschen ist<br />

in der Stadtverwaltung wichtig.“<br />

Frederike (18) aus Westerrönfeld ist im 1. Lehrjahr<br />

bei der Stadt Rendsburg als Verwaltungsfachangestellte.<br />

„Das Besondere an unserem Beruf ist, dass er sehr vielfältig<br />

ist. Es gibt viele verschiedene Aufgabenbereiche im<br />

Rathaus, zum Beispiel in der Bauverwaltung: Akten führen,<br />

Rechnungen für Baumaßnahmen buchen. Oder im Bürgerbüro:<br />

An- und Ummelden der Bürger oder auch Personalausweise<br />

und Reisepässe beantragen. Während der Ausbildung<br />

durchlaufen wir Azubis alle Fachbereiche im Rathaus. Der<br />

Stoff in der Berufsschule wird im Blockunterricht vermittelt<br />

und ist recht anspruchsvoll, weil viel mit Gesetzen gearbeitet<br />

wird. Wer in der Verwaltung seine Zukunft sieht, sollte<br />

Spaß am Umgang mit Menschen haben und gerne mit dem<br />

Computer arbeiten. Ich habe meinen Wunschberuf übrigens<br />

bei einem Praktikum in einer Verwaltung näher kennengelernt<br />

– das empfehle ich allen, die auch mit diesem Beruf<br />

liebäugeln. Meine Familie und meine Freunde fanden meine<br />

Entscheidung gut, schließlich arbeitet auch mein Vater in<br />

einem Verwaltungsberuf. Zur Entspannung nach der Arbeit<br />

nehme ich mir gerne Bücher vor und lese nach Herzenslust.“<br />

Gabi (21) aus Wacken ist im 3. Lehrjahr bei der<br />

Stadtbücherei Rendsburg als Fachangestellte für<br />

Medien und Informationsdienste – Fachrichtung<br />

Bibliothek.<br />

„Dank eines Praktikums nach der Berufsberatung der Agentur<br />

für Arbeit habe ich den richtigen Beruf für mich gefunden<br />

– in der Stadtbibliothek! Es passte einfach alles. Ich<br />

wusste vorher nicht, was ich machen möchte, aber dort<br />

habe ich mich rundum wohl gefühlt. Ich habe schon immer<br />

viel gelesen und war auch als Kind eine Zeit lang regelmäßig<br />

in der Bücherei. Was dort zu tun ist? Hauptaufgaben<br />

sind natürlich zum einen die Ausleihe und Rücknahme von<br />

Medien, die Anmeldung neuer Kunden und die Beratung.<br />

Die Arbeitszeiten sind etwas anders als üblich, weil man<br />

auch Spät- und Samstagsdienste übernehmen muss. Eine<br />

öffentliche Bücherei ist kein Arbeitsplatz, an dem ich im<br />

Büro stur meine Aufgaben erledige und keinerlei Kontakt<br />

mit Menschen habe. Diese Vorstellung existiert in vielen<br />

Köpfen noch. Doch durch die Veranstaltungsarbeit, Beratungen,<br />

Ausleih- oder Informationsdienste hat man viel mit<br />

Kunden zu tun – das macht mir viel Spaß. Am besten macht<br />

ihr euch selbst ein Bild, um zu entscheiden, ob der Beruf<br />

passt. Nach Feierabend lese ich (natürlich!) gern. Aber auch<br />

auf dem Pferderücken fühle ich mich wohl.“<br />

„Ich habe schon immer<br />

viel und gern gelesen.“<br />

14


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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

ICH HAB DA MAL `NE FRAGE<br />

Über Verantwortung, Klima und Engagement – Die Schüler der Heinrich-Heine-Schule Büdelsdorf<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Laura Hasl<br />

Viele Schülerinnen und Schüler gehen derzeit auf die Straße, um für eine bessere<br />

Klimapolitik zu demonstrieren. Mit ihren regelmäßigen Schulstreiks inspirierte<br />

die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg weltweit Jugendliche. Seitdem ist<br />

#FridaysForFuture zu einer weltweiten Bewegung geworden.<br />

Was haltet ihr von den Freitagsdemos und welche Zukunft wünscht Ihr euch?<br />

Tjark (14)<br />

„Wir haben wenig Wälder in Schleswig-<br />

Holstein. Für das Klima aber sind sie überall<br />

wichtig. Deswegen sollte weltweit aufgeforstet<br />

und der Regenwald geschützt werden.<br />

In der Schule interessiert mich NaWi am<br />

meisten, Elektronik finde ich klasse. Ich<br />

könnte mir vorstellen, eine Ausbildung zum<br />

Landmaschinen-Mechatroniker zu machen.<br />

Spaß macht mir gerade das Spiel auf der<br />

Bühne: Ich bin bei unserem Schul-Musical<br />

dabei. Als Fußballtrainer und –spieler bin<br />

ich in meiner Freizeit viel auf dem Spielfeld<br />

unterwegs.“<br />

15


Tyra (15)<br />

„Wichtig ist, dass wir jungen Leute etwas<br />

tun, aber nicht nur bei uns zuhause, sondern<br />

dabei über den Tellerrand hinaus<br />

blicken. In der Schule finde ich Mathe<br />

gut, mein Berufswunsch ist aber ein ganz<br />

anderer: Ich will Psychologin werden und<br />

mit Menschen arbeiten. Beim neuen Musical<br />

an unserer Schule spiele ich mit, außerdem<br />

singe ich in der Schulband. Zuhause lese ich<br />

gern Romane.“<br />

Elias (16)<br />

„Die junge Generation muss<br />

nun Verantwortung für Dinge<br />

übernehmen, die schief laufen<br />

in der Gesellschaft. Deswegen<br />

finde ich die Demos richtig.<br />

Aber auch die Schüler müssen<br />

für ihr Handeln gerade stehen,<br />

wenn sie für die Demos die<br />

Schule schwänzen. In meiner<br />

Freizeit engagiere ich mich<br />

politisch bei den Jungen<br />

Liberalen, am liebsten möchte<br />

ich nach dem Studium in<br />

die Politik gehen und etwas<br />

bewegen. An der Schule kann<br />

ich das schon tun als einer<br />

der Schülersprecher. Meine<br />

Lieblingsfächer: Französisch,<br />

Mathe, Deutsch.“<br />

16


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SCHULE<br />

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AZUBIPORTRAITS<br />

Leon (17)<br />

„Um für das Klima etwas zu tun, ist der<br />

Umstieg auf Elektroautos wichtig. Wir müssen<br />

wegkommen von fossilen Brennstoffen.<br />

Dazu passt, dass ich ab dem 1. August<br />

in einem Autohaus eine Ausbildung als<br />

Kfz-Mechatroniker beginne. In der Schule<br />

interessiert mich deutsche Geschichte und<br />

Erdkunde, privat bastele ich gern an meinem<br />

Motorroller herum und jobbe daneben schon<br />

in meiner künftigen Lehrwerkstatt. Ich mag<br />

übrigens Oldtimer – am liebsten den Ford<br />

Model A, der vor rund 100 Jahren als erstes<br />

Auto vom Fließband gelaufen ist.“<br />

Emilie (16)<br />

„Ich mag Tiere sehr gerne und kann es<br />

nicht aushalten, dass Fische und Seevögel<br />

wegen des Plastikmülls im Meer qualvoll<br />

verenden müssen. Das Problem ist riesengroß<br />

und bedrohlich – wir sollten uns<br />

darum kümmern, dass kein Plastik mehr<br />

ins Meer gelangt. Die Fächer Geografie und<br />

Geschichte interessieren mich am meisten,<br />

und bei unserem Schul-Musical schminke ich<br />

die Schauspieler. In der Freizeit unternehme<br />

ich gern mit Freunden Radtouren durch die<br />

Natur – das sind schöne Erlebnisse.“<br />

17


SO GEHT SCHULE HEUTE<br />

WLAN für alle, barrierefrei und integrativ: Die Heinrich-Heine-Schule Büdelsdorf gehört<br />

zu den modernsten in Schleswig-Holstein<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Laura Hasl<br />

HEINRICH-<br />

HEINE-<br />

SCHULE<br />

18


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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Wenn Silke Cleve über „ihre“ Heinrich-Heine-Schule<br />

spricht, spürt<br />

man, dass die Schulleiterin eine<br />

Menge Herzblut in die modernste Schule<br />

des Landes gesteckt hat. „Wir hatten das<br />

Glück, 2017 einen kompletten Neubau<br />

beziehen zu dürfen.“ In der Gemeinschaftsschule<br />

mit Oberstufe lernen 750<br />

Schülerinnen und Schüler mit digitalen<br />

Medien in barrierefreien Räumen – unterstützt<br />

von Schulhund „Motte“.<br />

Klare, freundliche Architektur, bestens ausgestattete<br />

Räume für alle Fächer, dazu eine<br />

Mensa, Freizeiträume mit Kicker und Co. in<br />

der offenen Ganztagsschule und vieles anderes<br />

mehr. Und das alles so geplant, dass auch<br />

Kinder und Jugendliche mit Handicap (die<br />

zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen<br />

sind) hier barrierefrei lernen können:<br />

„Tische in bestimmten Fachräumen sind<br />

höhenverstellbar; für hörgeschädigte Schüler<br />

wird das im Klassenraum Gesprochene<br />

direkt in das Hörgerät übertragen.“ Schon<br />

bei der Planung konnten Silke Cleve und<br />

ihr Team viele Ideen für eine gute Schule<br />

einbringen – ein Glücksfall, von dem die<br />

meisten Schulleiter nur träumen können.<br />

„Wir haben die einmalige Chance genutzt<br />

und von vornherein Dinge eingeplant, die<br />

die Schule der Zukunft ausmachen: Von der<br />

Kreidetafel haben wir uns verabschiedet, bei<br />

uns läuft der Unterricht zum Großteil digital.<br />

Jedes Klassenzimmer verfügt über ein<br />

Smartboard, auf dem man schreiben, aber<br />

auch andere Medien wie Online-Lehrfilme<br />

oder Präsentationen zeigen kann.“ Zum Konzept<br />

gehöre auch, dass diese Schule ständig<br />

online ist: WLAN können alle nutzen, auch<br />

die Schüler ab der siebten Klasse mit ihren<br />

eigenen Tablets oder Notebooks – selbstverständlich<br />

für eine der ersten digitalen<br />

Modellschulen in Schleswig-Holstein, aber<br />

ungewöhnlich für die meisten anderen. Auf<br />

die sozialen Netzwerke können sie in der<br />

Schule aus Datenschutzgründen allerdings<br />

nicht zugreifen.<br />

Etwas ungewöhnlich verhalten sich auch<br />

die 55 Lehrkräfte: Die meisten tauchen gar<br />

nicht im Lehrerzimmer auf. Stattdessen sind<br />

sie während der Pausen und Freistunden in<br />

ihren „Clustern“ zu finden. „Die Klassenzimmer<br />

jeder Klassenstufe sind durch einen Flur<br />

verbunden. Dort verfügen auch die Lehrkräfte<br />

über einen Stützpunkt mit Arbeitsplätzen“,<br />

erläutert Silke Cleve. „So bleiben<br />

alle während ihrer Schulzeit räumlich beieinander,<br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

wird gestärkt. Außerdem können die Schüler<br />

ihre Lehrer dort jederzeit ansprechen.“ Dass<br />

da vorher noch keiner drauf gekommen ist!<br />

Und seit wann gehört Fellkraulen zum<br />

Lehrplan? Viele, die von Schulhund „Motte“<br />

gehört haben, machen natürlich Spaß.<br />

Aber genau das soll der zottelige Kollege<br />

ja auch erreichen. „Der Hund in der Klasse<br />

führt zu mehr Rücksicht untereinander und<br />

verbessert die Lernatmosphäre. Studien<br />

zeigen, dass bei gespannter Atmosphäre<br />

ein Tier negative Gedanken unterbrechen<br />

kann, indem es die Aufmerksamkeit auf<br />

sich zieht“, meint die Schulleiterin. Und<br />

Hunde ‚lehren‘ neue Wege des Umgangs mit<br />

Aggressionen. „Motte“ ist als Therapiehund<br />

„amtlich“ zugelassen, Lehrerin und Trainerin<br />

Britta Schramm bringt die Hündin mit<br />

zur Schule.<br />

Auch wenn es „ernst“ wird, zeigt die<br />

Heine- Schule, was sie kann: Sie ist Fair-<br />

Trade-Schule, als Zukunftsschule Schleswig-<br />

Holstein ausgezeichnet, gleichzeitig Sinus-<br />

Schule (für besseres NaWi-Lernen) und im<br />

Roboter-Projekt „Roberta“ eingebunden,<br />

ein Enrichment-Programm stärkt die Hochbegabten.<br />

Musicals prägen außerdem jedes<br />

Schuljahr aufs Neue das Schulleben: So fanden<br />

zuletzt „Tom Sawyer“ und der Seeräuber<br />

„Störtebeker“ unter viel Applaus den Weg<br />

auf die Bühne der Aula.<br />

Und mit dem Programm „Schule trifft Kultur“<br />

bringen die Fachlehrer den Nachwuchs<br />

mit der Welt der großen Skulpturen und<br />

Künstler auf der NordArt zusammen. „Die<br />

Kunstausstellung wird ja von unserem<br />

Kooperationspartner ACO organisiert, ein<br />

großes Unternehmen für Entwässerungstechnik“,<br />

erklärt die Schulleiterin. Dort<br />

organisieren die Schüler nicht nur eine<br />

Kunst-Rallye und programmieren dazu<br />

eine App. Manche jobben auch dort in den<br />

Ferien. Der Weltmarktführer hilft ebenso wie<br />

der Mobilfunkanbieter Mobilcom-Debitel in<br />

Büdelsdorf, dem künftigen Berufsnachwuchs<br />

die Arbeitswelt nahezubringen.<br />

Apropos Arbeitswelt: „Besonders viel Mühe<br />

geben wir uns, um die Schüler auf ihren Einstieg<br />

ins Berufsleben vorzubereiten“, erzählt<br />

Silke Cleve. Das beginnt beim Schulpraktikum,<br />

führt über eine Potenzialanalyse und<br />

eine Lehrstellen-Rallye und hört bei einer<br />

Berufsfelderprobung in den Werkstätten<br />

der Kreishandwerkerschaft nicht auf. Auch<br />

Hochbegabte und Kinder mit Handicaps<br />

bekommen an der Heinrich-Heine-Schule<br />

bestmögliche Unterstützung, sagt die Rektorin:<br />

„Wir sind eine Schule für alle!“<br />

19


STECKBRIEF<br />

VIVIAN JESUSSEK (36)<br />

FÄCHER:<br />

ENGLISCH, SPANISCH<br />

LIEBLINGSWORT:<br />

„AWESOME“ (FANTASTISCH)<br />

HOBBY:<br />

SCIENCE-FICTION-ROMANE LESEN UND SPAZIEREN GEHEN<br />

LIEBLINGSKÜNSTLER:<br />

GABRIEL GARCÍA MÁRQUEZ<br />

WICHTIGSTES WERKZEUG:<br />

MEINE STIMME<br />

LIEBLINGSORT:<br />

CADIZ IN ANDALUSIEN (SPANIEN)<br />

LEHRERIN FÜR ENGLISCH UND EMPATHIE<br />

Wertschätzung und Humor machen das Zusammenleben leichter, meint Vivian Jesussek<br />

TEXT Joachim Welding | FOTO Laura Hasl<br />

Wie war Ihre eigene Schulzeit?<br />

VIVIAN JESUSSEK: Sehr lang und bewegt<br />

(lacht). Ich bin zweimal sitzengeblieben.<br />

Auch wenn es sich komisch anhört: Das hat<br />

mir gut getan.<br />

Wie bitte?<br />

Ja, als ich zwischen 15 und 17 Jahre alt war,<br />

habe ich mich gegen starre Normen in der<br />

Schule aufgelehnt. Ich war rebellisch. Ich<br />

musste Leistungsbereitschaft erst lernen.<br />

Aber keine Sorge: Mein Abi habe ich dann<br />

doch gemacht (lacht).<br />

Was wollten Sie werden?<br />

Entweder Lehrerin oder Talkmasterin im<br />

Fernsehen. Mir macht es viel Spaß, mit<br />

Menschen ins Gespräch zu kommen. Vor<br />

einer großen Gruppe wie einer Schulklasse<br />

zu sprechen, fällt mir leicht. Ich mag Menschen<br />

und versuche, sie möglichst so zu<br />

sehen, wie sie sind – ohne Vorurteile und<br />

mit Wertschätzung.<br />

Wie geht das in der Schule?<br />

Wir Menschen neigen ja dazu, einen anderen<br />

in eine Schublade zu packen: Der ist ja<br />

faul oder so. Wenn ein Schüler zum Beispiel<br />

abweisend oder aggressiv ist und sich nicht<br />

beteiligen will, kann das Gründe haben, die<br />

ich nicht sofort verstehe – etwa Probleme<br />

mit den Eltern. Dann muss ich als Lehrerin<br />

zuhören und versuchen zu erfassen, was<br />

den jungen Menschen gerade bewegt. Nur so<br />

kann ich ihn fair behandeln.<br />

Was beschreibt Sie am besten in fünf<br />

Wörtern?<br />

Temperament, Toleranz, Einfühlungsvermögen,<br />

Offenheit, Lachen (lacht).<br />

Wenn Sie ein neues Schulfach einführen<br />

könnten, was wäre das?<br />

Empathie, also Einfühlungsvermögen in<br />

andere Menschen.<br />

Warum das?<br />

Weil wir in unserer Welt nichts alleine bewegen<br />

können. Wir sind fast immer auf andere<br />

angewiesen, vor allem im Beruf. Wir sind<br />

keine Einzelkämpfer. Deshalb ist es wichtig,<br />

dass wir lernen, konstruktiv mit anderen<br />

zu leben und zu arbeiten, gerade wenn es<br />

Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte<br />

gibt. Dazu gehört, die Dinge aus der Sicht<br />

des anderen zu betrachten. So kann man<br />

schließlich einen Kompromiss erzielen, mit<br />

dem beiden Seiten leben können.<br />

Welchen Promi möchten Sie einmal<br />

treffen?<br />

Andreas Kuhlage und Jens Hardeland von<br />

Njoy. Beim Kaffee würde ich gerne mal mit<br />

den beiden über Gott und die Welt reden.<br />

Wie lautet Ihr Tipp für Ihre Schüler?<br />

Habt Geduld! Das Leben läuft nicht immer<br />

wie geplant. Manchmal muss man Umwege<br />

gehen. Man sollte lernen, flexibel auf neue<br />

Wendungen im Leben zu reagieren. Vielleicht<br />

entdeckst du dabei auch neue Fähigkeiten<br />

und Talente in dir. So kann man reifen und<br />

auch die Sichtweisen anderer Leute verstehen<br />

lernen.<br />

An welchen Schulstreich können Sie sich<br />

als Schülerin erinnern?<br />

Wir haben uns einen tollen Abi-Streich ausgedacht:<br />

Alle Autos der Lehrer haben wir<br />

mit gelben Notizzetteln zugeklebt. Das war<br />

eine Menge Arbeit! (lacht)<br />

20


Wer ist ersetzbar?<br />

Welche Jobs haben Zukunft?<br />

In vielen Berufsbereichen steht ein<br />

Wandel bevor. „Künstliche Intelligenz“,<br />

die Automatisierung und der Einsatz<br />

von Robotern wird die Arbeitswelt<br />

umgestalten.<br />

Welche Arbeitsplätze sind auch in<br />

Zukunft noch sicher? Wie willst Du<br />

arbeiten? Macht Dir die Arbeit mit<br />

Menschen Spaß?<br />

Wir bieten Dir eine Vielzahl von<br />

modernen Arbeitsplätzen und die<br />

unterschiedlichsten Tätigkeiten.<br />

Die Aufgaben von z.B. Erziehern,<br />

Pflegekräften, medizinischen Fachkräften,<br />

Fachärzten, Sozialpädagogen oder<br />

Therapeuten können auch in Zukunft<br />

nicht von Robotern oder Maschinen<br />

übernommen werden.<br />

Guck doch `mal bei uns rein: www.bruecke.org<br />

Hast Du Interesse an einem Praktikum, an einer Ausbildung?<br />

Melde Dich bei uns.<br />

Arbeit für Menschen.<br />

Arbeit mit Menschen. Unersetzbar.<br />

Arbeit bei der Brücke Rendsburg-Eckernförde.<br />

Arbeit mit Zukunft.


„TECHNIK BEGEISTERT!“<br />

BBZ am Nord-Ostsee-Kanal: 60 Ausbildungsberufe für das gewerblich-technische Handwerk<br />

und Industrie – unterstützt von Schulhund „Nala“<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Laura Hasl<br />

BBZ AM<br />

NORD-<br />

OSTSEE-<br />

KANAL<br />

22


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Wenn der Schulleiter Zimmermann<br />

gelernt hat und ein Schulhund<br />

für gute Laune im Klassenzimmer<br />

sorgt, dann ist die Schule ein bisschen<br />

anders – und in diesem Fall sympathisch<br />

dazu! Das BBZ am Nord-Ostsee-Kanal in<br />

Rendsburg unterrichtet insgesamt 3.200<br />

Schüler, davon 2.200 allein an der Berufsschule.<br />

Und das in 60 verschiedenen Ausbildungsberufen<br />

von A wie Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär- Heiz- und Klimatechnik<br />

bis Z wie Zimmerer.<br />

Klassisches Handwerk in der dualen Ausbildung<br />

ist hier zuhause, an dieser großen<br />

Berufsschule. Azubis können einerseits<br />

Berufe erlernen, die wohl jeder kennt:<br />

Kfz-Mechatroniker/in oder Elektroniker/<br />

in (Energie- und Gebäudetechnik) zum Beispiel.<br />

Auch Tischler/in, Friseur/in, Maler/in,<br />

Zimmerer/in, Fliesenleger/in und Maurer/in<br />

sind Berufe mit einer langen, stolzen Handwerkstradition.<br />

Etwas jünger sind die IT-Berufe,<br />

die die Lehrkräfte am BBZ ebenfalls<br />

unterrichten. Wer Landwirt/in werden will,<br />

besucht die Außenstelle der Berufsschule<br />

in Osterrönfeld an der „Grünen Meile“, wo<br />

auch die Fachhochschule, das Bildungszentrum<br />

DEULA und die Landwirtschaftskammer<br />

zuhause sind.<br />

Aber dieses BBZ kann auch anders: Hier sind<br />

seltene Berufe „im Angebot“, die landesoder<br />

sogar bundesweit ausschließlich am<br />

Nord-Ostsee-Kanal vermittelt werden: Die<br />

angehenden Fischwirte/wirtinnen kommen<br />

nicht nur aus Schleswig-Holstein, sondern<br />

von überall her, wo es Fischfang gibt – auch<br />

aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.<br />

„Wir haben einige Landesberufsschulen<br />

bei uns im BBZ integriert. Das Besondere<br />

ist, dass die Schülerinnen und Schüler in<br />

diesen Ausbildungsberufen aus dem ganzen<br />

Land kommen und meist in mehrwöchigen<br />

Blocks unterrichtet werden. In dieser Zeit<br />

wohnen sie hier auch“, berichtet Schulleiter<br />

Marc-Olaf Begemann. Diese eher außergewöhnlichen<br />

Berufe gehören dazu: Sattler/<br />

in, Raumausstatter/in, Mechatroniker/in<br />

für Kältetechnik, Informationselektroniker/<br />

in, Fachkraft für Agrarservice, Karosserieund<br />

Fahrzeugbauer/in und die Berufsgruppe<br />

der Straßenbauer/innen.<br />

Doch so ein modernes BBZ hat noch viel mehr<br />

zu bieten: Junge Leute können alle Schulabschlüsse<br />

erreichen. In der Berufsfachschule<br />

Technik (Mittlerer Bildungsabschluss)<br />

ebenso wie in der Fach oberschule (Fachhochschulreife)<br />

und in der Berufsoberschule<br />

sowie im beruflichen Gymnasium mit dem<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien (Abitur)<br />

„Das ist auch das Besondere bei uns: Mit<br />

Fleiß und Begabung hat jede/r alle Chancen.<br />

Während der Berufsausbildung kann man<br />

zum Beispiel schon die Fachhochschulreife<br />

erlangen“, erklärt der Schulleiter. Er selbst<br />

sei ein gutes Beispiel: Zuerst hat der heute<br />

44-jährige Zimmermann gelernt und erst<br />

später mit einem Studium in Englisch und<br />

Bautechnik draufgesattelt. „Wer Berufsschullehrer/in<br />

werden will, ist übrigens<br />

immer willkommen. Wir brauchen dringend<br />

Nachwuchskräfte!“, ermuntert Begemann<br />

junge Leute. „Interessant an der Berufsschule<br />

finde ich: Es geht zwar um Wissen<br />

und Knowhow, aber alles ist greifbar und<br />

zum Anfassen.“<br />

So wie im FABLAB. Die offene Hightech-Werkstatt<br />

am BBZ bietet allen Interessierten die<br />

Chance, mit neusten Maschinen handwerkliches<br />

Können auszuprobieren. „Wir verfügen<br />

über computergesteuerte 3D-Drucker, die<br />

Skulpturen oder Werkstücke dreidimensional<br />

herstellen können. Auch CNC-Maschinen<br />

oder Laser-Cutter stehen bereit.“ Wer sich<br />

einarbeiten will, kann auch Kurse belegen<br />

und das Lieblingsmotto des Schulleiters mit<br />

den eigenen Händen nachempfinden: „Technik<br />

begeistert!“<br />

Wie „Nala“ die Sache sieht, weiß man nicht.<br />

Der zweijährige Golden Retriever lässt sich<br />

viel lieber von den Schülern durchkraulen.<br />

Der Schulhund begrüßt jeden Zweibeiner<br />

stürmisch – es ist kaum möglich, den temperamentvollen<br />

Vierbeiner nicht ins Herz zu<br />

schließen. „Das Tier hat einen beruhigenden<br />

Effekt auf die Schüler, er bringt Spaß in<br />

die Schule: In der Pause wollen viele Nala<br />

einfach nur streicheln“, berichtet Lehrer<br />

Manuel Erdel, der das Tier als Hundeführer<br />

von zuhause mitbringt. Und das können<br />

wahrlich nicht alle Schüler beim Anblick des<br />

gut gelaunten Hundes sagen: „Wir freuen<br />

uns!“ Beim BBK am Nord-Ostsee-Kanal ist es<br />

Programm – mit freundlicher Unterstützung<br />

von „Nala“.<br />

23


Jannik (19) aus Büdelsdorf ist im 1.<br />

Lehrjahr Kfz-Mechatroniker am BBZ<br />

Nord-Ostsee-Kanal Rendsburg.<br />

„Mit der Fachhochschulreife in der Tasche<br />

habe ich eine Ausbildung in einem Autohaus<br />

begonnen. Das passt perfekt zu mir, weil ich<br />

mich immer schon als Kind für Autos und<br />

Technik begeistert habe und ich aus einer<br />

Handwerkerfamilie komme. Mein Großonkel<br />

hat eine eigene Werkstatt. Auch bei<br />

der Renovierung unseres Hauses packe ich<br />

immer mal gerne mit an. Vielleicht möchte<br />

ich nach meiner Ausbildung und einigen<br />

Jahren Berufspraxis meinen Meisterbrief<br />

machen. Dann habe ich viele Aufstiegsmöglichkeiten<br />

oder ich kann mich selbständig<br />

machen. In meiner Freizeit stehe ich gerne<br />

auf der Theaterbühne: Plattdeutsche Stücke<br />

sind mein Hobby!“<br />

Katharina (26) aus Bordesholm macht<br />

eine Weiterbildung am BBZ Nord-Ostsee-Kanal<br />

Rendsburg zur staatlich<br />

geprüften Tiefbautechnikerin.<br />

„Nach meiner Berufsausbildung als Bauzeichnerin<br />

im Tief-, Straßen- und Landschaftsbau<br />

habe ich erst einmal zwei Jahre Berufserfahrung<br />

in einem Ingenieurbüro gesammelt.<br />

Hier durfte ich zum Beispiel im Team dabei<br />

mitarbeiten, ein Teilstück der A7 zu planen.<br />

Die Autobahn ist ja in Schleswig-Holstein<br />

auf sechs Spuren erweitert worden. Aber das<br />

Spektrum ist viel größer: Wir planen auch<br />

neue Wohngebiete. Mit meinem Abschluss<br />

als Tiefbautechnikerin kann ich bald mehr<br />

Verantwortung übernehmen, etwa die Überwachung<br />

im Bau von Straßen oder Kanalisationen.<br />

Auch die Bauleitplanung darf ich<br />

dann eigenverantwortlich bearbeiten. Wer<br />

sich für diesen Beruf interessiert, sollte<br />

dreidimensional denken können, gern auf<br />

Baustellen unterwegs sein und Spaß an<br />

PC-Arbeit haben. Die Ausbildung am BBZ ist<br />

klasse: Hier gibt es viele praktische Bezüge.<br />

Neben der Schule arbeite ich weiter im Ingenieurbüro,<br />

um meinen Lebensunterhalt zu<br />

verdienen.“<br />

24


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AZUBIPORTRAITS<br />

Mads Ole (18) ist im 1. Lehrjahr als<br />

Elektroniker für Betriebstechnik am<br />

BBZ Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg.<br />

„Von Freunden habe ich gehört, dass die<br />

Arbeit bei der SH Netz AG spannend ist.<br />

Der Stromversorger betreibt etwa Freileitungen<br />

oder Umspannwerke, wo ich auch<br />

als Azubi im Einsatz bin. Nach meiner<br />

Fachhochschulreife habe ich meine Ausbildung<br />

dort begonnen. Ich habe mich schon<br />

früh für Technik interessiert und auch mal<br />

einen Computer zusammengebaut. Ich programmiere<br />

auch gerne. Jetzt will ich genau<br />

wissen, was eigentlich passiert, wenn man<br />

den Lichtschalter anknipst, denn bei dieser<br />

Ausbildung kannst du hinter die Kulissen<br />

schauen. Später kann ich immer noch ein<br />

duales Studium oder die Meister-Ausbildung<br />

anschließen. Mein Hobby: Ich bin gerne mit<br />

der Digitalkamera unterwegs.“<br />

#DEINEAUSBILDUNGIMHANDWERK<br />

#DEINSTUDIUMIMHANDWERK<br />

#HANDSUP


Als Wirtschaftsförderung bezeichnet man die<br />

materielle, personelle oder finanzielle Unterstützung<br />

wirtschaftlicher Unternehmen in einer Region.<br />

Im Idealfall zahlen sich die Investitionen aus<br />

und fließen durch Beschäftigungszuwachs,<br />

Steuermehreinnahmen und Attraktivitätsgewinn des<br />

Standorts zurück in die Region.<br />

26


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„WIR FÖRDERN EURE IDEEN!“<br />

Über die Aufgaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

TEXT Christian Dorbandt | ILLUSTRATION Sarah Matuszewski<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

liegt im Herzen Schleswig-Holsteins<br />

und hat einiges zu bieten.<br />

Es gibt Wellen, Wälder und Wiesen, Schiffe,<br />

Seen und Städte, die Ostseeküste und den<br />

meistbefahrensten Kanal der Welt! Aber<br />

reicht das, um nach der Schule ‚hierzubleiben’?<br />

Um auch die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Kreises voranzutreiben, gibt<br />

es die sogenannte Wirtschaftsförderungsgesellschaft.<br />

Sie fördert und unterstützt<br />

innovative Ideen und Projekte.<br />

„Wirtschaft im Kopf. Die Zukunft im Blick.“<br />

Mit diesem Slogan wirbt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

auf ihrer Webseite. Doch wen möchte sie<br />

fördern, wofür und womit? Und wer ist<br />

eigentlich „die Wirtschaft“?<br />

Zuhören, beraten, vernetzen,<br />

finanzieren!<br />

Julia Plath ist Projekt- und Zukunftsmanagerin<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rendsburg-Eckernförde und erklärt, warum<br />

auch Schülerinnen und Schüler zu ihren<br />

Zielgruppen gehören. „Wir verstehen uns als<br />

Ansprechpartner für etablierte und ansiedlungswillige<br />

Firmen, aber auch für junge<br />

Leute, die eine Geschäftsidee haben, eine<br />

Produktidee entwickeln oder eine Firma<br />

gründen möchten. Dazu treffen wir uns<br />

mit ihnen, hören ihnen zu, stellen Fragen,<br />

beraten und vernetzen sie oder helfen mit<br />

Finanzierungsmodellen. Wir brauchen heute<br />

frische Ideen und innovative Konzepte von<br />

Schulabgängern und Hochschulabsolventen,<br />

um das Morgen spannend und erlebbar zu<br />

machen!“<br />

Menschen bleiben in starken Regionen<br />

Damit sich Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

wohlfühlen, benötigen<br />

sie nicht nur eine gesunde Umwelt, sondern<br />

sichere Arbeitsplätze, bezahlbaren Wohnraum,<br />

gute Einkaufsmöglichkeiten, schnelle<br />

Verkehrsverbindungen, attraktive Freizeitmöglichkeiten<br />

und ein modernes Datennetz!<br />

Je mehr Faktoren erfüllt sind, desto höher<br />

ist die Lebensqualität und Menschen bleiben<br />

in der Region oder ziehen hinzu.<br />

Genau diesen Plan verfolgen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft:<br />

Um die Region langfristig<br />

attraktiv zu gestalten, unterstützt sie „die<br />

Wirtschaft“, also wirtschaftlich handelnde<br />

Personen, Gruppen oder Unternehmen, zum<br />

Beispiel Menschen, die ein Unternehmen<br />

gründen, Firmen, die Produkte entwickeln<br />

oder Projekte, die Innovation versprechen.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft des<br />

Kreises Rendsburg-Eckernförde mbH &<br />

Co. KG<br />

Berliner Straße 2<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 04331 / 13 11 15<br />

E-Mail: info@wfg-rd.de<br />

www.wfg-rd.de<br />

27


„Zukunft hat mehr mit ‚heute’<br />

als mit ‚morgen’ zu tun!“<br />

DIE ZUKUNFTSMANAGERIN<br />

Im Gespräch mit Julia Plath, Zukunftsmanagerin des Kreises Rendsburg-Eckernförde<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Julia Plath denkt voraus! Als<br />

„Zukunftsmanagerin“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des<br />

Kreises Rendsburg-Eckernförde entwickelt<br />

sie Strategien, um Schleswig-Holsteins<br />

größten Landkreis attraktiv weiterzuentwickeln.<br />

Welche Aufgaben sie hat, und<br />

warum sie optimistisch in die Zukunft<br />

blickt, verrät sie ME2BE-Redakteur Chris<br />

im Interview.<br />

Hallo, Frau Plath. Ein Bankmanager verfolgt<br />

online die Aktien- und Währungskurse<br />

und regelt Bankgeschäfte. Was<br />

macht eine ‚Zukunftsmanagerin’?<br />

Um die wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Kreises Rendsburg-Eckernförde zu fördern<br />

und in die richtige Richtung zu lenken,<br />

brauchen wir eine Vorstellung von der<br />

Welt, in der wir zukünftig leben wollen<br />

– allerdings auf dem Boden der Tatsachen.<br />

Deshalb beschäftige ich mich intensiv mit<br />

der Gegenwart. Zukunft hat mehr mit ‚heute’<br />

als mit ‚morgen’ zu tun!<br />

Klingt spannend, aber das müssen Sie uns<br />

bitte erklären!<br />

Wer eine Zukunftsvision für seine Region<br />

entwickeln möchte, muss sich zunächst<br />

mit der Gegenwart auseinandersetzen und<br />

schauen, was vorhanden ist! Zukunftsgestaltung<br />

gleicht einem Mosaikspiel. Aus<br />

einer vorhandenen Umgebung ergibt sich<br />

eine neue Idee, für die Akteure zusammengebracht<br />

und unterschiedliche Hebel in<br />

Bewegung gesetzt werden müssen, woraus<br />

sich weitere Optionen ergeben. Meine Kernaufgabe<br />

besteht darin, Räume zu erkennen,<br />

Menschen mit Ideen zu treffen, ihnen zuzuhören<br />

und Fragen zu stellen, sie zu beraten<br />

und zu vernetzen, ihre Projekte zu fördern<br />

und somit zukunftsfähige Strukturen zu<br />

schaffen.<br />

Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich?<br />

Wir haben für die Zukunftsstrategie „R.E.<br />

2030“ drei Themenfelder entwickelt: Lebensqualität,<br />

Tourismus und Wirtschaft. Was die<br />

Lebensqualität betrifft, so beschäftigen<br />

wir uns beispielsweise mit der Schaffung<br />

studentischen und generationenübergreifenden<br />

Wohnraumes, einer zukunftsfähigen<br />

Mobilität durch Förderung des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs sowie dem Aufbau<br />

einer modernen digitalen Infrastruktur. Im<br />

Bereich Tourismus möchten wir sichtbarer<br />

werden und uns besser vermarkten. Der<br />

Binnenlandtourismus boomt und als größter<br />

Kreis in Schleswig-Holstein haben wir<br />

wunderbare Seen, Wälder sowie die Nähe<br />

28


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„Wir glauben: Die Jugend<br />

ist der Wandel!“<br />

zum Meer und zum Nord-Ostsee-Kanal zu<br />

bieten. Mit den Erholungsräumen ‚Aukrug’,<br />

‚Hüttener Berge’, ‚Schlei’ und ‚Westensee’ liegen<br />

vier der sechs schleswig-holsteinischen<br />

Naturparks im Kreis Rendsburg-Eckernförde!<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung unserer<br />

Region ist natürlich ein zentrales Thema.<br />

Wir möchten eine offene, gemeinsame Innovationskultur<br />

schaffen und fördern innovative<br />

Projekte, die unsere Region in die<br />

Zukunft führen.<br />

Gibt es für Sie eine Stadt mit Vorbild -<br />

charakter?<br />

Ja, die Stadt Portland im US-Bundesstaat<br />

Oregon hat mich zuletzt positiv überrascht.<br />

Zum einen wird dort sehr nachhaltig<br />

gewirtschaftet, überall wird ‚Organic Food’<br />

angeboten, und es gibt eine ausgeprägte<br />

Recyclingkultur. Zum anderen gilt sie als<br />

Fahrradhauptstadt der USA, und alle öffentlichen<br />

Busse sind mit einem Fahrradanhänger<br />

ausgestattet.<br />

Welche Zukunft bietet sich Schülerinnen<br />

und Schülern in Rendsburg-Eckernförde?<br />

Warum lohnt es sich hierzubleiben?<br />

Wir setzen jungen Generationen kein fertiges<br />

Modell vor, sondern benötigen ihre aktive<br />

Mitwirkung bei der Zukunftsgestaltung.<br />

Wir glauben: Die Jugend ist der Wandel!<br />

Dementsprechend verstehen wir uns jetzt<br />

als Förderer von Existenzgründerinnen und<br />

-gründern sowie von innovativen Projekten,<br />

um das Morgen erlebbar zu machen. Es geht<br />

darum, etwas gemeinsam zu schaffen!<br />

Was gefällt Ihnen an Rendsburg-<br />

Eckernförde?<br />

Mir gefällt der ländliche Raum, und ich liebe<br />

es, schnell im Grünen zu sein! In unseren<br />

Städten genieße ich es, alles mit dem Fahrrad<br />

erledigen zu können. Außerdem mag ich<br />

unsere regionalen Produkte und empfinde<br />

die Nähe zur Natur als pure Lebensqualität.<br />

Und wer ans Meer fahren möchte oder in<br />

der Großstadt studiert, kann von Rendsburg<br />

viele Orte in kurzer Zeit erreichen.<br />

Was fehlt noch?<br />

Ich wünsche mir mehr kreative Räume, in<br />

denen man draußen etwas gestalten kann,<br />

einen Markt oder einen schönen Platz am<br />

Rendsburger Hafen. Außerdem würde ich<br />

mich über ‚Concept Stores’ und individuellere<br />

Geschäfte freuen.<br />

ME2BE unterstützt und präsentiert Schülerinnen<br />

und Schüler auf ihrem Weg in die<br />

Zukunft. Wann haben Sie sich zum ersten<br />

Mal mit dem Thema Zukunft beschäftigt,<br />

und wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?<br />

Als Abiturientin habe ich mir die typischen<br />

Fragen gestellt: In welchem Beruf möchte<br />

ich mein Geld verdienen? Wo und wie<br />

möchte ich zukünftig leben? Die Antworten<br />

darauf habe ich erst Schritt für Schritt<br />

gefunden. Meine Interessen lagen ursprünglich<br />

im medizinischen Bereich. Nach beruflichen<br />

Erfahrungen in der Pflege und der<br />

Logopädie spürte ich eine große Neugier in<br />

mir und entschied mich für ein Lehramtsstudium<br />

in den Fächern Biologie und Geografie.<br />

Ich beschäftigte mich zum ersten Mal mit<br />

Raumplanung, war auf Reisen, lernte kreative<br />

Menschen kennen, engagierte mich in<br />

Projekten und fand Gefallen daran, meine<br />

eigenen Ideen zu verwirklichen. Im Bildungscluster<br />

„opencampus“ im Umfeld der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel rief<br />

ich anschließend das Projekt „SEEd – Social<br />

Entrepreneurship Education“ mit ins Leben,<br />

in dem Schülerinnen und Schüler sich vernetzen,<br />

quer denken und mit der Realisierung<br />

eigener Geschäftsideen beschäftigen<br />

können. Aus diesem Projekt bewarb ich<br />

mich auf die Stelle der Zukunftsmanagerin<br />

bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rendsburg-Eckernförde und bin jetzt genau<br />

da, wo ich sein will!<br />

Welche Fähigkeiten braucht eine<br />

Zukunftsmanagerin?<br />

Kommunikationsfreude ist gefragt,<br />

Empathie, Flexibilität und ein gutes<br />

Selbstmanagement!<br />

Wo können Sie am besten abschalten?<br />

Haben Sie einen Lieblingsort in der<br />

Region?<br />

Ich entspanne am besten in meinem Garten,<br />

beim Bogenschießen oder draußen in der<br />

Natur. Ich bin gern in den Hüttener Bergen<br />

westlich von Eckernförde, und der Naturpark<br />

Aukrug ist mein persönliches Auenland!<br />

30


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DAS „MEEHR“ WIRD ZUR FIRMA!<br />

Aus dem preisgekrönten Schülerprojekt „meehr“ des Helene-Lange-Gymnasiums<br />

Rendsburg entsteht ein Start-up<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Studio Renard<br />

Dass aus einem Schulprojekt eine<br />

reale Firma entstehen kann,<br />

wollen sieben Schülerinnen und<br />

Schüler aus dem 11. und 12. Jahrgang<br />

des Rendsburger Helene-Lange-Gymnasiums<br />

beweisen. Mit der Herstellung und<br />

dem Verkauf von Brot- und Obstbeuteln<br />

aus recycelten Stoffen, Landkarten und<br />

Fischernetzen gewann ihr Projekt namens<br />

„meehr“ <strong>2019</strong> nationale und internationale<br />

Schülerwettbewerbe und stieß auf<br />

ein großes öffentliches Interesse. Alle<br />

Produkte entstehen eigenhändig sowie mit<br />

Hilfe einer lokalen Behindertenwerkstatt<br />

und werden online sowie auf regionalen<br />

Märkten vertrieben. Das Hauptmaterial<br />

– ausgediente Fischernetze – liefert ein<br />

Berufsfischer aus Rade. Mit Unterstützung<br />

der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

soll das Umweltprojekt nun in<br />

ein Start-up überführt werden.<br />

„Wir hätten nie gedacht, dass wir mit unserem<br />

Projekt so viel Erfolg haben!“, schmunzelt<br />

Junior-Unternehmer Michael. Doch das haben<br />

sie – und zwar gewaltig! Das Umwelt-Schülerprojekt<br />

„meehr“ von zwölf Gymnasiasten<br />

des Helene-Lange-Gymnasiums Rendsburg<br />

gewann <strong>2019</strong> nicht nur den JUNIOR-Landeswettbewerb<br />

in Kiel, sondern setzte sich<br />

anschließend auch gegen 15 Wettbewerbsprojekte<br />

beim Bundeswettbewerb in Berlin<br />

durch. Beim „Europe Competition of the Year“<br />

Anfang Juli im französischen Lille erhielt das<br />

Projekt „meehr“ dann noch einen Sonderpreis<br />

für Social Entrepreneurship. Ein Riesenerfolg!<br />

31


Das „meehr“-Produkt: Der handgenähte Fischernetzbeutel<br />

„Helene", hergestellt aus recycelten<br />

Fischernetzen mit einem Markenetikett aus alten<br />

Schullandkarten!<br />

Mit den Erfolgen im Rücken möchten die 16-<br />

bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler<br />

Michael, Marten, Tetjana, Kevin, Kira, Nico<br />

und Fabian das Projekt „meehr“ nun zu einer<br />

realen Firma umwandeln. „Das Schülerunternehmen<br />

„meehr“ hat mit den Preisverleihungen<br />

seinen Abschluss gefunden“, erklärt<br />

Nico. „Jetzt wird wohl ein neues JUNIOR-<br />

Projekt an der Schule entstehen. Doch wir<br />

sind von unserer Idee überzeugt und haben<br />

von Märkten und Verbrauchern nur positive<br />

Rückmeldungen erhalten. Deshalb möchten<br />

wir das Schülerunternehmen in ein reales<br />

Start-up überführen. Dazu leiten wir jetzt<br />

die juristischen Schritte ein, zum Beispiel<br />

die Anmeldung eines Gewerbes, und planen<br />

gleichzeitig, wie wir die Produktion und den<br />

Absatz steigern können. Starthilfe bekommen<br />

wir von der regionalen Wirtschaftsförderung,<br />

die uns für die Existenzgründung<br />

mit Rat und Tat zur Seite steht.“<br />

Aus einer spannenden Idee entwickelt sich<br />

ein Unternehmen und kann einen Beitrag<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />

leisten. „Schülerinnen und Schüler haben<br />

großartige Ideen“, berichtet Julia Plath<br />

von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rendsburg-Eckernförde, „kommen aber oft<br />

gar nicht auf den Gedanken, daraus eine<br />

Existenz zu entwickeln. Das Projekt ‚meehr’<br />

ist das perfekte Beispiel dafür, wie es positiv<br />

funktionieren kann.“<br />

meehr<br />

Ritterstraße 12<br />

24768 Rendsburg<br />

Email: info@meehr.net<br />

www.meehr.net<br />

32


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Lehrerin und Projektpatin Susanne Benz:<br />

„Das Projektteam hat große Anstrengungen auf sich genommen,<br />

Grenzerfahrungen gemacht und sich weiterentwickelt. Das ist intensive<br />

Berufsorientierung!“<br />

Teamarbeit ist gefragt! Alle Entscheidungen<br />

werden gemeinsam getroffen.<br />

Kira, Marketing:<br />

„Wir haben es auf jeden Fall geschafft, mit<br />

unserem Produkt eine Geschichte zu erzählen und<br />

konnten viele Leute von unserer Idee begeistern!“<br />

Nico, Management:<br />

„Mit unseren Produkten erwirtschaften wir<br />

auch einen Profit. Das gehört zum<br />

Unternehmertum dazu!“<br />

Kevin, Verwaltung:<br />

„Ich bin für die internen Abläufe, Verwaltung und<br />

Protokolle zuständig und disponiere die Termine<br />

zwischen Bestellungen und Produktion.“<br />

Tetjana, Marketing:<br />

„Wir entwerfen und verteilen Werbeflyer und<br />

betreuen unsere sozialen Netzwerke auf<br />

Twitter und Instagram. Ich möchte später<br />

BWL studieren, deshalb finde ich die<br />

Start-up-Gründung spannend!“<br />

Fabian, IT, Verwaltung und Finanzen:<br />

„Ich habe die Webseite erstellt und betreue den<br />

Webshop. Auch in meiner Freizeit beschäftige<br />

ich mich mit IT und Programmierung. Nach dem<br />

Abitur möchte ich gern ein Informatikstudium<br />

absolvieren.“<br />

Michael, Produktion und Logistik:<br />

„Wir wollten gegen den Plastikverbrauch im Alltag<br />

ankämpfen und ein Bewusstsein für die Umwelt<br />

schaffen. Mich reizt dabei auch der<br />

unternehmerische Aspekt. Ich möchte selbst etwas<br />

bewegen und aufbauen!“<br />

33


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HIER GIBT’S DIE „GRÜNEN 14“!<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten in allen<br />

landwirtschaftlichen Trendberufen<br />

TEXT Christian Dorbandt | ILLUSTRATIONEN Ibou Gueye<br />

Es gibt „Die glorreichen Sieben“ und die<br />

„Wilde 13“, aber habt ihr schon mal was<br />

von den „Grünen 14“ gehört? Das sind die<br />

vierzehn landwirtschaftlichen Berufe, die<br />

eine vielseitige Ausbildung im Umgang mit<br />

Pflanzen, Tieren, Umwelt und moderner<br />

Technik beinhalten. Aktuell stehen umweltbezogene<br />

Berufe bei vielen Jugendlichen<br />

hoch im Kurs. Der Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

hat für die „grünen Berufe“ einen<br />

echten Standortvorteil: Die Region in der<br />

Mitte Schleswig-Holsteins hat ein ideales<br />

Klima, und die wichtigsten landwirtschaftlichen<br />

Institutionen Schleswig-Holsteins<br />

haben ihren Sitz in Rendsburg.<br />

Wie gefällt dir die Bewegung „Fridays<br />

for Future?“ Wie lautet deine Meinung<br />

zum „Klimawandel“? Was hältst du von<br />

Massentier haltung? Sollten wir die Landwirtschaft<br />

komplett auf „Bio“ umstellen?<br />

Zurzeit beschäftigen wir uns mit wichtigen<br />

Zukunftsfragen und stellen fest, dass unser<br />

Umgang mit der Natur dringend verändert<br />

werden müsste. Außerdem wird uns zunehmend<br />

bewusst: Umweltprobleme haben zwar<br />

die unterschiedlichsten Ursachen, diese<br />

hängen meist aber miteinander zusammen<br />

und können daher nur umfassend gelöst<br />

werden.<br />

Grüne Berufe stiften Sinn<br />

Umfragen zeigen: Viele Schülerinnen und<br />

Schüler interessieren sich für Berufe, die<br />

einen starken Umweltbezug haben. Im Vordergrund<br />

steht dabei der Wunsch, seinem<br />

Leben und Arbeitsleben einen Sinn zu geben<br />

und sich nachhaltig, klimaneutral und tiergerecht<br />

zu verhalten. „Wer einen grünen<br />

Beruf erlernt, kann den Wandel aktiv mitgestalten“,<br />

sagte Bildungsstaatssekretär Thomas<br />

Rachel im Juni <strong>2019</strong> beim „Girls‘ Day“ in<br />

Athen. Tatsächlich ist der Trend, eine Ausbildung<br />

in einem grünen Beruf zu starten,<br />

europaweit erkennbar!<br />

Die „Grünen 14“ bieten interessierten Schulabgängern<br />

hervorragende Zukunftschancen,<br />

angefangen mit einer breit angelegten<br />

Ausbildung im Umgang mit Pflanzen, Tieren,<br />

Umwelt und moderner Technik. Neben<br />

Kenntnissen in Produktion und Technik<br />

werden in den landwirtschaftlichen Ausbildungsgängen<br />

betriebswirtschaftliche Kompetenzen<br />

vermittelt. Als Zugangsvoraussetzung<br />

für die Ausbildung verlangen die<br />

Betriebe neben einem erfolgreichen Schulabschluss<br />

vor allem persönliches Interesse<br />

sowie die Bereitschaft zum selbständigen<br />

Handeln.<br />

RD-ECK – das grüne Herz<br />

Schleswig-Holsteins<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist eine<br />

„landwirtschaftliche Gunstregion“. Die<br />

natürlichen Voraussetzungen sind perfekt:<br />

gesundes Klima, gute Böden und viel Wasser.<br />

Diese Grundlagen bieten beste Vorausset-<br />

DIE GRÜNEN 14<br />

Fachkraft Agrarservice<br />

Brenner/in<br />

Fischwirt/in<br />

Forstwirt/in<br />

Gärtner/in<br />

Hauswirtschafter/in<br />

Landwirt/in<br />

Milchtechnologe/in<br />

Milchwirtschaftlicher<br />

Laborant/in<br />

Pferdewirt/in (Fachpraktiker<br />

Pferdewirtschaft)<br />

Pflanzentechnologe<br />

Revierjäger/in<br />

Tierwirt/in<br />

Winzer/in<br />

35


zungen für eine erfolgreiche Landwirtschaft,<br />

dementsprechend weist Rendsburg-Eckernförde<br />

in der Agrarstatistik die größte Kulturund<br />

Anbaufläche aus, verzeichnet die größte<br />

Anzahl von Betrieben und beheimatet die<br />

wichtigsten landwirtschaftlichen Institutionen<br />

des Landes: die Landwirtschaftskammer,<br />

den Bauernverband, Norddeutschlands<br />

größte Landwirtschaftsmesse „Norla“ sowie<br />

die „Deula“, den Bundesverband der Deutschen<br />

Lehranstalten für Agrartechnik. Alle<br />

Einrichtungen stehen Auszubildenden,<br />

Angestellten und Unternehmen jederzeit<br />

mit Rat und Tat zur Seite, beispielsweise<br />

mit Informations- und Beratungsangeboten,<br />

Fördermöglichkeiten oder ausbildungsrelevanten<br />

Veranstaltungen.<br />

Welche Perspektiven ergeben sich aus<br />

einer Berufsausbildung in den grünen<br />

Berufen?<br />

Grüne Berufe sind besonders abwechslungsreich,<br />

technisch anspruchsvoll und<br />

naturverbunden. Außerdem bieten sie vielversprechende<br />

Karrierechancen, denn die<br />

Agrarwirtschaft gilt als eine der modernsten<br />

Berufsbranchen der Welt! Auf schleswig-holsteinischen<br />

Feldern wird modernste<br />

Landtechnik eingesetzt, zum Beispiel durch<br />

die Bedienung von Traktoren, die dank GPS-<br />

Signal die effektivste Ackerbewirtschaftung<br />

sichern. Die abgeschlossene Ausbildung in<br />

einem grünen Beruf gilt deshalb auch als<br />

gute Grundlage für Facharbeitsplätze in vielen<br />

anderen Bereichen. Es gilt das Motto: Um<br />

die Welt verbessern zu können, muss man<br />

wissen, wie sie funktioniert!<br />

Die Statistik belegt: Grüne Berufe werden<br />

immer beliebter. Im Ausbildungsjahr<br />

2017/2018 haben bundesweit insgesamt<br />

13.700 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag<br />

in den „Grünen Berufen“ neu abgeschlossen,<br />

davon rund zwei Drittel in den<br />

Berufen Landwirt/in und Gärtner/in. Tendenz<br />

steigend! Wer sich für die „Grünen 14“<br />

interessiert, kann sich bei der Landwirtschaftskammer<br />

ausführlich über die Ausbildungsinhalte<br />

und freie Ausbildungsbetriebe<br />

informieren. Auf ME2BE.DE findest zu jedem<br />

der „Grünen 14“ die wichtigsten Infos in<br />

einem Berufsbild zusammengefasst.<br />

Die schleswig-holsteinische Landwirtschaftskammer<br />

mit Sitz in Rendsburg<br />

ist ein unabhängiger Dienstleister für die<br />

Land- und Forstwirtschaft, den Gartenbau,<br />

die Fischerei und den ländlichen<br />

Raum in Schleswig-Holstein. Sie bietet<br />

Vereinen und Verbänden im Agrarbereich<br />

Förderung und Beratung in den Bereichen<br />

Produktionstechnik, Vermarktung,<br />

Ausbildung und Forschung an und nimmt<br />

landesweit alle Prüfungen in den landwirtschaftlichen<br />

Berufen ab.<br />

Der Landesbauernverband Schleswig-Holstein<br />

mit Sitz in Rendsburg<br />

gehört zum Deutschen Bauernverband<br />

(DBV), in dem über 90 Prozent der rund<br />

300.000 landwirtschaftlichen Betriebe<br />

in Deutschland Mitglied sind. Sie ist die<br />

selbstbestimmte Interessenvertretung<br />

der Land- und Forstwirtschaft und bietet<br />

unter anderem folgende Leistungen an:<br />

Beratung in Rechtsfragen (EU-Agrarrecht,<br />

Direktvermarktung, Nährstoffbilanz,<br />

Düngeverordnung etc.), der „Hofcheck“<br />

(Software zum Qualitätsmanagement<br />

landwirtschaftlicher Produkte und Produktionen,<br />

„Hofplaner“ (App zur Terminplanung),<br />

Versicherungen und vertragliche<br />

Sonderkonditionen.<br />

Die NORLA (Norddeutsche Landwirtschaftliche<br />

Fachausstellung) ist eine jährlich<br />

auf dem Messegelände in Rendsburg<br />

stattfindende Landwirtschaftsausstellung.<br />

Mit 588 Ausstellern und knapp 70.000<br />

Besuchern gehört sie zu den europaweit<br />

größten Agrarmessen und präsentiert neben<br />

innovativer Landtechnik die aktuellen<br />

Trends aus allen Agrarsektoren.<br />

Der Bundesverband DEULA betreibt in<br />

Rendsburg eines von dreizehn Bildungszentren<br />

und unterstützt die berufliche<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung in landwirtschaftlichen<br />

und handwerklichen<br />

Berufen. Mit Fortbildungen, behördlich<br />

anerkannten Zusatzqualifikationen (z.B.<br />

Führerschein-Lehrgänge) sowie berufsbegleitenden<br />

Seminaren fördert die DEULA<br />

Azubis und Fachkräfte in ihrer fachlichen<br />

Kompetenz.<br />

36


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

LANDWIRTSCHAFT MIT LEIDENSCHAFT<br />

Mit Studium und Ausbildung in den Wunschberuf<br />

TEXT Joachim Welding, Aenne Boye, Lutz Timm<br />

FOTOS Sebastian Weimar, Wiebke Stock<br />

37


Wer an die Arbeit in der Landwirtschaft denkt, hat schnell<br />

ein Bild von knatternden Traktoren, schmutzigen Gummistiefeln<br />

und Kühen auf grüner Wiese im Kopf. Doch<br />

heutzutage müssen Landwirte mehr können, als kräftig zupacken<br />

und das Wetter im Auge behalten. Auf den Höfen sind komplexe<br />

Aufgaben zu bewältigen – unabhängig davon, ob die Betriebe konventionell<br />

oder ökologisch ausgerichtet sind. Landwirte müssen<br />

dabei marktwirtschaftliche Entwicklungen ebenso im Blick behalten<br />

wie technische Neuerungen. Ebenso vielfältig wie der Alltag<br />

sind auch die Wege in den Beruf. Eine duale Berufsausbildung<br />

kann genauso in den Wunschberuf führen wie ein Studium oder der<br />

Besuch einer Meisterschule. Nur eines darf offenbar nicht fehlen:<br />

Leidenschaft für Landwirtschaft – davon sind jedenfalls Wiebke<br />

und Christoph überzeugt, obwohl beide auf unterschiedliche Weise<br />

ihren Weg in die Landwirtschaft gehen.<br />

„Mir war es wichtig, nahezu<br />

hundertprozentig<br />

hinter dem zu stehen,<br />

was ich tue.“<br />

38


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Natur und Tiere – das waren die Themen,<br />

für die sich Christoph schon immer interessierte.<br />

Als er sich nach der Schule fragte,<br />

was ihm für seinen späteren Beruf wichtig<br />

wäre, entschied er sich für ein Praktikum<br />

in einem landwirtschaftlichen Betrieb. „Die<br />

Arbeit war vielfältig und hat mir sehr gefallen.<br />

Ich habe meine Leidenschaft für die<br />

Landwirtschaft entdeckt und mich daher<br />

für ein Landwirtschaftsstudium an der FH in<br />

Kiel beworben“, berichtet er. Vor allem die<br />

Perspektiven nach einem erfolgreichen Studium<br />

überzeugten Christoph. „Die Chancen<br />

sind gut: Die Quote derjenigen Absolventen,<br />

die bereits einen Job gefunden haben, ist<br />

sehr hoch.“<br />

Das Studium an der Fachhochschule ist<br />

insbesondere von einem hohen Praxisbezug<br />

geprägt. „Es stehen oft Exkursionen und<br />

Laborarbeiten auf dem Programm“, erzählt<br />

der 27-Jährige. „Das sind für mich die Highlights<br />

während des Semesters und ein Kontrast<br />

zum Studienalltag.“<br />

Eine besonders prägende Erfahrung für<br />

Christoph war ein Auslandspraktikum in<br />

Irland. Doch was verschlägt einen Kieler<br />

FH-Studenten auf die Insel? „Der Studiengang<br />

sieht ein berufspraktisches Studiensemester<br />

im In- oder Ausland vor. Ich wollte<br />

schon immer nach Irland und habe diese<br />

großartige Chance genutzt.“ Christoph ging<br />

also auf die „Grüne Insel“ und stellte fest:<br />

Landwirtschaft ist nicht gleich Landwirtschaft.<br />

„Sie wird überall anders praktiziert<br />

und ist sehr vielfältig. Das war für mich eine<br />

wichtige Erfahrung, die mich sehr geprägt<br />

hat“, berichtet er.<br />

Mit Wertschätzung und Wissensdurst<br />

Einen anderen Weg als Christoph geht<br />

Wiebke. Sie hat mit dem Abitur in der Tasche<br />

eine Ausbildung zur Landwirtin begonnen,<br />

wollte nach der Schule, die ihr zu kopflastig<br />

war, „rein ins praktisch-tätige Leben“. Mit<br />

ihrem Interesse an Ernährung und einer<br />

starken Wertschätzung für die Natur lag<br />

der Schritt nahe, in die Landwirtschaft zu<br />

gehen. „Ich wollte herausfinden und hautnah<br />

erfahren, wo und wie Brot, Käse, Milch,<br />

Eier, Fleisch und Gemüse erzeugt werden“,<br />

erzählt Wiebke. „Dass ich nicht vom Hof<br />

komme, kann man auch als großen Vorteil<br />

sehen. Dadurch können alte Strukturen<br />

aufgebrochen, neue Ansichten und frischer<br />

Wind in Betriebe gebracht werden.“<br />

Ihre Lehrbetriebe hat Wiebke sich ganz<br />

bewusst ausgesucht – nämlich mit der Ausrichtung<br />

auf ökologische Landwirtschaft.<br />

Auch in der Bio-Welt sei nicht alles perfekt.<br />

„Aber mir war es wichtig, nahezu hundertprozentig<br />

hinter dem zu stehen, was ich tue<br />

und wofür ich fast meine ganze Zeit opfere.<br />

Leidenschaftlich tätig sein, kann ich nur<br />

dann, wenn ich etwas für gut befinde.“<br />

Was Christoph nach seinem Studium genau<br />

machen will, weiß er noch nicht. „Das<br />

Studium öffnet einem nicht nur das Scheunentor<br />

zum Bauernhof“, sagt Christoph.<br />

„Man kann unter anderem in den Bereichen<br />

Futter- und Lebensmittel in der Industrie<br />

arbeiten, in der Landmaschinentechnik oder<br />

Chemieindustrie.“ Außerdem können Absolventen<br />

Jobs in der Beratung, im Handel, der<br />

Forschung oder den Bereichen Medien und<br />

Verwaltung übernehmen. Besonders interessant<br />

findet Christoph die Chemieindustrie.<br />

„Vielleicht arbeite ich aber auch in einem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb. Diese Entscheidung<br />

habe ich noch nicht gefällt.“<br />

39


40


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

MEINE TIERE BEDEUTEN MIR ALLES!<br />

Kirsten Staben aus Schülldorf hat sich mit der Übernahme des elterlichen Hofs<br />

ihren Traum erfüllt<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Ökologischer Landbau liegt voll im<br />

Trend. Die Zahl der Bio-Betriebe<br />

und ökologisch bewirtschafteter<br />

Flächen wächst von Jahr zu Jahr. 1980<br />

gab es bundesweit circa 450 Bio-Höfe in<br />

Deutschland, 2017 waren es rund 25.000<br />

Betriebe. Allein in Schleswig-Holstein<br />

bewirtschaften ungefähr 600 Öko-Betriebe<br />

rund 50.000 Hektar. Das sind fünf Prozent<br />

der landwirtschaftlich genutzten Fläche.<br />

Einer dieser Höfe wird von der Schülldorferin<br />

Kirsten Staben betrieben. Nach einer<br />

anfänglichen Karriere im Einzelhandel<br />

entschloss sie sich 2011, Landwirtin zu<br />

werden, den Hof ihrer Eltern zu übernehmen<br />

und ihn auf ökologische Milchviehwirtschaft<br />

umzustellen. Im Gespräch mit<br />

ME2BE verrät die 32-Jährige, welches<br />

Schlüsselerlebnis sie zum ökologischen<br />

Landbau führte, wie sie mit ihren Kühen<br />

und Kälbern kommuniziert und warum sie<br />

dringend eine Auszubildende oder einen<br />

Auszubildenden sucht.<br />

Hallo, Kirsten. Danke für die Einladung.<br />

Dein Hof wirkt idyllisch. Und du siehst<br />

glücklich aus. So stellt man sich Bio-Landwirtschaft<br />

vor!<br />

Moin und herzlich willkommen! Ja, genau so<br />

soll es auch sein … gesund und natürlich!<br />

Ich glaube, mir geht es deshalb gut, weil ich<br />

meinen Platz endlich gefunden habe.<br />

Das möchten wir genau wissen. Vorab eine<br />

Frage: Nennst du dich Bio-Bäuerin oder<br />

Öko-Landwirtin?<br />

Die offizielle Bezeichnung für meinen Beruf<br />

lautet ‚Agrarbetriebswirtin in der Fachrichtung<br />

Ökologischer Landbau’. Aber ‚Öko-Landwirtin’<br />

hört sich auch gut an.<br />

als Beruf aber nie vorstellen. Mit 15 Jahren<br />

wollte ich erst mal etwas anderes erleben<br />

und habe eine kaufmännische Ausbildung in<br />

einer Drogerie absolviert. Die Arbeit hat mir<br />

richtig gut gefallen, vor allem die Zusammenarbeit<br />

mit meinen Kolleginnen und<br />

Kollegen war fantastisch. Was mir fehlte,<br />

war die Leidenschaft! Nach Abschluss der<br />

Ausbildung wechselte ich in die Einkaufsabteilung<br />

der Firma und war unter anderem<br />

für die Lagersteuerung zuständig. Damals<br />

kamen mir jeden Tag mehr Zweifel. Wozu<br />

brauchen wir in jeder Drogerie sechs Meter<br />

lange Regale unterschiedlicher Shampoos<br />

in zig verschiedenen Sorten? Dieser Überfluss<br />

hat mich auf die Dauer demotiviert.<br />

Im Gegenzug genoss ich es immer öfter,<br />

zuhause auf dem Hof zu sein und die Ruhe<br />

sowie die Nähe zu den Tieren zu spüren.<br />

Meine Eltern hatten zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits die Hoffnung aufgegeben, den Hof<br />

innerhalb der Familie weiterzugeben …<br />

… doch dann hast du deine Meinung<br />

geändert?<br />

Genau. Ich war 25 Jahre alt und spürte in<br />

mir den Drang, mein Leben sinnvoller zu<br />

gestalten, also begann ich, mich intensiv<br />

mit dem Gedanken zu beschäftigen, eine<br />

landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren,<br />

um unseren Hof und die rund hundert<br />

Hektar Land irgendwann übernehmen zu<br />

können. Was für eine Bürde! Was für eine<br />

Chance! Je mehr ich darüber nachdachte,<br />

desto besser gefiel mir der Gedanke.<br />

Wie haben deine Eltern reagiert?<br />

Die sind vor Begeisterung völlig ausgerastet!<br />

Klar, der Hof wäre wohl stillgelegt worden,<br />

wenn meine Eltern in Rente gegangen<br />

wären. Und dann entscheidet sich plötzlich<br />

die Tochter um und möchte das Lebenswerk<br />

der Eltern weiterführen. Die Freude war<br />

riesengroß.<br />

Wie bist du anschließend Öko-Landwirtin<br />

geworden? Ist das ein spezieller<br />

Ausbildungsberuf?<br />

Nein, in Deutschland gibt es nur die Ausbildung<br />

zur Landwirtin. Sie dauert drei Jahre<br />

und umfasst die beiden Betriebszweige<br />

‚Pflanze’ und ‚Tier’. Um dich auf ökologischen<br />

Landbau zu spezialisieren, kannst<br />

du entweder Fortbildungen besuchen, oder<br />

Du bist auf dem Hof deiner Eltern aufgewachsen.<br />

War es schon immer dein<br />

Wunsch, Landwirtin zu werden?<br />

Nein, überhaupt nicht! Ich bin hier als Kind<br />

aufgewachsen und hatte eine unglaublich<br />

schöne Kindheit, konnte mir Landwirtschaft<br />

41


du sammelst während der Ausbildung praktische<br />

Erfahrungen in einem ökologischen<br />

Betrieb. So habe ich das gemacht. Aufgrund<br />

meiner ersten Ausbildung war eine Verkürzung<br />

auf zwei Jahre möglich. Ein Jahr lang<br />

habe ich in Eckernförde auf einem Hof mit<br />

Schwerpunkt Bio-Gemüsebau gearbeitet.<br />

Das war zwar interessant, aber ich verspürte<br />

keine wirkliche Begeisterung. Für das zweite<br />

Jahr bewarb ich mich bei dem Demeter-Betrieb<br />

Buschberghof in Fuhlenhagen, im<br />

Kreis Herzogtum Lauenburg und erhielt den<br />

Platz. Großartig! Dieser Betrieb ist das Nonplus-Ultra,<br />

was gemeinnützige, ökologische<br />

Landwirtschaft anbetrifft. Brot, Käse, Milchprodukte<br />

– alles wird dort selbst hergestellt,<br />

die Tierhaltung ist vorbildlich, sodass ich am<br />

Ende nur dachte: Genauso will ich das auch<br />

machen!<br />

Mit deinem ökologischen Milchviehbetrieb<br />

scheinst auf einem guten Weg zu sein.<br />

Welche Auflagen musst du erfüllen?<br />

Ich bin Mitglied im ‚Demeter-Verband’ und<br />

muss viele Bestimmungen beachten. Einige<br />

Beispiele: Meine Tiere haben 24 Stunden<br />

am Tag die Möglichkeit, draußen zu weiden.<br />

Außerdem werden allen Tieren ihre Hörner<br />

gelassen und ihnen wird ausreichend Raum<br />

geboten. In den meisten konventionellen<br />

Milchviehbetrieben werden die Hörner entfernt,<br />

um die Verletzungsgefahr der Tiere im<br />

Stall zu vermeiden. Sie verletzen sich aber<br />

auch nur, wenn sie zu wenig Platz haben! Es<br />

gibt strenge Vorschriften für das Tierfutter.<br />

Meine Tiere werden zweimal am Tag gefüttert,<br />

bekommen frisches Heu, Ackerbohnenschrot<br />

und 4 Liter Milch pro Mahlzeit.<br />

Erkrankt ein Tier, muss seine Milch anschließend<br />

für die Dauer von zehn Tagen weggeschüttet<br />

werden. Sie darf weder verfüttert<br />

noch geliefert werden. In konventionellen<br />

Betrieben sind es nur fünf Tage.<br />

Was braucht man grundsätzlich, um Landwirtin<br />

zu werden?<br />

Man braucht nur eines: absolute Leidenschaft!<br />

Ohne die Neigung, mit Tieren zu<br />

arbeiten oder Ackerbau zu betreiben, wird<br />

man es nicht schaffen. Vor der Entscheidung<br />

sollte man mehrere Praktika absolvieren, um<br />

die Anforderungen des Berufs kennenzulernen<br />

und richtig einschätzen zu können.<br />

Du betreibst ausschließlich Milchviehwirtschaft.<br />

Wie viele Tiere hast du?<br />

Ich habe 60 Kühe, aber insgesamt 200 Tiere.<br />

140 Tiere bilden die sogenannte ‚Nachzucht’.<br />

So wird eine Herde aufgestellt, damit man<br />

den Tierbestand kontinuierlich aufrecht<br />

erhält.<br />

Was für eine Beziehung hast du zu deinen<br />

Kühen und Kälbern?<br />

Meine Tiere bedeuten mir alles! Ich möchte<br />

auf den täglichen Umgang mit ihnen nicht<br />

verzichten. Sie haben ihre eigene Sprache,<br />

aber ich kann mich sehr gut mit ihnen verständigen,<br />

am besten über Körpersprache.<br />

Kühe sind fantastische Tiere. Und außerdem<br />

können sie Gras in Milch umwandeln.<br />

Großartig!<br />

Wie sieht dein Tagesablauf aus?<br />

Der klassische Tagesablauf sieht folgendermaßen<br />

aus: Jeden Morgen um sechs Uhr<br />

werden die Tiere gemolken, anschließend<br />

werden sie gefüttert. Um 7.30 Uhr frühstücke<br />

ich mit meinen Eltern, danach gehe<br />

ich raus und widme mich unterschiedlichen<br />

Arbeiten auf dem Hof. Um 12 Uhr treffen wir<br />

uns wieder zum Mittagessen. Anschließend<br />

lege ich mich eine halbe Stunde hin, und ab<br />

13.30 Uhr erledige ich meistens die anstehende<br />

Büroarbeit. Um 16 Uhr wird wieder<br />

gemolken, und um 18 Uhr ist der Arbeitstag<br />

beendet.<br />

Wie schaffst du das allein?<br />

Allein ist das überhaupt nicht zu schaffen,<br />

aber meine Eltern unterstützen mich hervorragend.<br />

Trotzdem benötige ich dringend Verstärkung,<br />

um mir auch selbst mehr Auszeiten<br />

gönnen zu können. Deshalb biete ich einen<br />

Ausbildungsplatz an. Da ich einen Ausbilderschein<br />

besitze, darf ich Nachwuchskräfte<br />

ausbilden und habe auch große Lust dazu.<br />

Also, liebe Schülerinnen und Schüler da<br />

draußen. Wenn ihr die Nähe zu Tieren mögt<br />

und in einem entspannten Familienbetrieb<br />

den Beruf des Landwirts erlernen möchtet,<br />

dann meldet euch bei mir!<br />

Wie verbringst du deine Freizeit?<br />

Ich gehe regelmäßig zum Yoga und liebe es,<br />

zu tanzen. Natürlich treffe ich mich auch<br />

mit Freunden oder fahre mit meinem Hund<br />

ans Wasser nach Kiel-Schilksee oder Falkenstein.<br />

Insgesamt wünsche ich mir aber etwas<br />

mehr Freizeit.<br />

Letzte Frage: Wie stellst du dir deinen Hof<br />

in Zukunft vor?<br />

Langfristig träume ich von einem Hofladen,<br />

in dem ich mehrere Produkte direkt vermarkten<br />

kann. Doch dafür braucht es Zeit.<br />

Ein Hof, insbesondere ein Bio-Hof sowie ein<br />

Kundenstamm lassen sich nicht einfach aus<br />

dem Boden stampfen. Das muss wachsen …<br />

auf natürliche Art!<br />

Vielen Dank, Kirsten, für das Gespräch<br />

und den spannenden Rundgang. Wir<br />

wünschen dir viel Glück für die Zukunft!<br />

42


GUT ZU WISSEN<br />

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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

•<br />

A U S B<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

D<br />

•<br />

I C H<br />

Landwirtschaftlicher Betrieb<br />

Kirsten Staben<br />

Catharinenweg 4<br />

24790 Schülldorf<br />

Telefon: 0157-37651719<br />

E-Mail: K.Staben@gmx.de<br />

43


44<br />

Ihre Ausbildung zur Milchtechnologin basiert auf frischer Milch: Auszubildende Natascha.


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AZUBIPORTRAITS<br />

DIE<br />

NORDSEE<br />

IM<br />

GLAS<br />

Die NordseeMilch eG in Witzwort bietet moderne Ausbildungsplätze,<br />

die die Bereiche Naturwissenschaft und Lebensmitteltechnologie miteinander verbinden<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Moritz Wellmann<br />

45


Die Osterhusumer Meierei eG in<br />

Witzwort hat einen neuen Namen.<br />

Seit dem 1. Juni <strong>2019</strong> vertreibt die<br />

Genossenschaft ihre Milchprodukte unter<br />

dem Namen „NordseeMilch eG“. Zusätzlich<br />

plant das Unternehmen bis 2<strong>02</strong>1 den<br />

Bau einer zusätzlichen Abfüllungsanlage.<br />

Was unverändert bleibt, ist der idyllisch<br />

gelegene Standort in Witzwort sowie der<br />

wirtschaftliche Erfolg. Milchprodukte aus<br />

Eiderstedt sind mittlerweile bei Kunden in<br />

ganz Deutschland beliebt. Für die Herstellung<br />

der Weide- und Buttermilch, Joghurt,<br />

Butter und Sahne werden jedes Jahr Azubis<br />

zu Fachkräften ausgebildet … und<br />

anschließend ins Team der Nordseemilch eG<br />

übernommen!<br />

„Milch ist ein faszinierendes Lebensmittel –<br />

sehr empfindlich, aber man kann viel<br />

daraus machen!“<br />

„Milch ist ein faszinierendes Lebensmittel“,<br />

meint Molkereimeister Tim Sellmer, „sehr<br />

empfindlich, aber man kann viel daraus<br />

machen!“ Wenn sich jemand damit auskennt,<br />

dann sind es die Männer und Frauen aus<br />

Witzwort. Das Genossenschaftsunternehmen<br />

aus Nordfriesland blickt auf 125 Jahre Knowhow<br />

in Sachen Milchwirtschaft zurück und<br />

beschäftigt heute rund 100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, davon 10 Auszubildende.<br />

„Unser Kerngeschäft ist die Trinkmilchabfüllung“,<br />

sagt Aufsichtsratsvorsitzender Frank<br />

Petersen. „Wir verarbeiten ungefähr 200<br />

Millionen Kilogramm Milch im Jahr, davon<br />

rund 150 Millionen zu Trinkmilch. Besonders<br />

unsere Weidemilch kommt bei den Kunden<br />

sehr gut an, und wir können garantieren,<br />

dass die Kühe unserer Bauern im Sommer auf<br />

der Weide laufen!“<br />

Viel Vertrauen, viel Zukunft<br />

Was das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern garantiert, sind hervorragende<br />

Arbeitsbedingungen und Zukunftschancen.<br />

„Mit dem Namen ‚Nordseemilch’<br />

werden wir vor allem für unsere überregionalen<br />

Kunden sichtbarer“, sagt Betriebsleiter<br />

Lutz Kastka, „wichtig ist uns aber auch, dass<br />

Schülerinnen und Schüler aus der Region ihre<br />

Möglichkeiten erkennen, die sich ihnen als<br />

Milchtechnologen und milchwirtschaftliche<br />

Laboranten bei uns bieten. Beide Ausbildungswege<br />

eröffnen interessante Perspektiven<br />

in unserem Unternehmen!“<br />

Zuständig für die Ausbildung in der<br />

Milchtechnologie ist Tim Sellmer. Auch er hat<br />

eine Ausbildung zum Milchtechnologen in<br />

Witzwort absolviert. „Ich durfte meine Ausbildung<br />

auf zwei Jahre verkürzen“, berichtet<br />

der gebürtige Nordfriese, „anschließend habe<br />

Neuer Ansprechpartner für die Azubis der Milchtechnologie:<br />

der 24-jährige Molkereimeister Tim Sellmer.<br />

46


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AZUBIPORTRAITS<br />

ich in einem anderen Betrieb zwei Jahre<br />

Berufserfahrung gesammelt und mich an der<br />

Meisterschule in Oldenburg zum ‚Molkereimeister’<br />

qualifiziert, ehe ich nach Witzwort<br />

zurückgekehrt bin. Dass ich mit 24 Jahren<br />

die Ausbildungsleitung in der NordseeMilch<br />

eG von meinem Betriebsleiter Lutz Kastka<br />

übernehme, freut mich sehr. Auf genau diese<br />

Aufgabe habe ich hingearbeitet, denn die<br />

Zusammenarbeit mit Auszubildenden macht<br />

mir großen Spaß.“<br />

Typische Arbeit von<br />

Milchtechnologen:<br />

das Einmischen von<br />

Eiweißpulver bei der<br />

Joghurtherstellung.<br />

Was die angehenden Milchtechnologen und<br />

Milchwirtschaftliche Laboranten bei der<br />

NordseeMilch eG erleben, ist eine vielseitige<br />

Ausbildung in einer modernen Meierei. Neben<br />

den abwechslungsreichen Aufgaben in der<br />

Milchannahme, in der Produktion, im Maschinenraum,<br />

im Labor oder bei der Abfüllung<br />

verbringen alle Auszubildenden mehrwöchige<br />

Berufsschulböcke in der Malenter Lehrmeierei.<br />

„Die Beschäftigung mit Lebensmitteln,<br />

Biologie, Chemie und Technik ist fachlich<br />

unglaublich interessant!“, meint Ausbilder<br />

Tim. „Für eine erfolgreiche Ausbildung<br />

braucht man weder viel Kraft, noch muss<br />

man auf einem Milchhof aufgewachsen sein<br />

oder handwerkliche Vorbildung besitzen.<br />

Milchtechnologen müssen in erster Linie<br />

logisch denken, Arbeitsschritte koordinieren<br />

und den Überblick behalten. Mitbringen müssen<br />

Azubis die Lust auf den Beruf, die Bereitschaft<br />

zu lernen und im Team zu arbeiten.“<br />

Wer sich für eine Ausbildung bei der NordseeMilch<br />

eG interessiert, kann sich jederzeit<br />

durch ein Praktikum Einblicke verschaffen<br />

oder sich schriftlich um einen Ausbildungsplatz<br />

bewerben. Schulische Voraussetzungen<br />

sind mindestens der Erste allgemeinbildende<br />

Abschluss.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Betriebsleiter Kastka ist überzeugt, dass sein<br />

ehemaliger Azubi das richtige Gespür für<br />

Ausbildung hat. „Tim hat seine fachlichen<br />

Qualitäten früh unter Beweis gestellt. Ihn<br />

zeichnet aus, dass er sehr gut mit jungen<br />

Leuten umgehen kann. Er kann Dinge gut<br />

erklären und bringt die nötige Geduld mit.“<br />

Viel Milch, viel Abwechslung<br />

14.00 Uhr. Natascha geht, Leonie kommt.<br />

Der Wechsel von der Früh- zur Spätschicht<br />

gehört für die beiden angehenden Milchtechnologinnen<br />

ganz selbstverständlich dazu. „Die<br />

Schichtarbeit ist für mich überhaupt kein Problem“,<br />

meint Leonie, „sondern bietet zusätzliche<br />

Abwechslung und Flexibilität. So kann ich<br />

auch mal ausschlafen oder vormittags andere<br />

Dinge erledigen!“ Natascha sieht es genauso.<br />

„Ich nutze den frühen Feierabend, um nachmittags<br />

die Fahrschule zu besuchen. Demnächst<br />

steht die theoretische Fahrprüfung an,<br />

und ich spare zurzeit auf mein erstes Auto!“<br />

Nach der Abfüllung wird<br />

die Verpackung geprüft.<br />

Alle Schweißnähte müssen<br />

einwandfrei sein.<br />

Die NordseeMilch eG bietet folgende<br />

Ausbildungen an:<br />

- Milchwirtschaftliche/r Laborant/in<br />

- Milchtechnologe/in<br />

- Fachkraft für Systemintegration<br />

NordseeMilch eG<br />

Süden 11<br />

25889 Witzwort<br />

T. 04864 100 430<br />

F. 04864 100 43 601<br />

info@nordseemilch.com<br />

47


METALL „VERSTEHEN“ BEI COVESTRO<br />

Einblicke in die metallverarbeitenden Ausbildungsberufe „Zerspanungsmechaniker/in“<br />

und „Industriemechaniker/in“ bei der Covestro Deutschland AG<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar


SCHABEN<br />

RÄUMEN<br />

SCHNEIDEN<br />

HOBELN<br />

BOHREN<br />

KÜHLEN<br />

SÄGEN<br />

FEILEN<br />

DREHEN<br />

POLIEREN<br />

ZERSPANEN<br />

FRÄSEN<br />

BÜRSTEN<br />

TRENNEN<br />

SCHMIEREN<br />

WÄLZEN<br />

SCHLEIFEN<br />

SPANNEN<br />

SCHLICHTEN<br />

SENKEN<br />

STOSSEN<br />

MEISSELN<br />

49


Es gibt Berufe, die kennt jedes Kind,<br />

zum Beispiel „Kfz-Mechatroniker“.<br />

Etwa 60.000 Auszubildende<br />

erlernen momentan dieses Handwerk in<br />

Deutschland. Doch wusstest du, dass es<br />

noch mehr Azubis in den Ausbildungsberufen<br />

„Zerspanungsmechaniker/in“ und<br />

„Industriemechaniker/in“ gibt? Insgesamt<br />

rund 65.000 weibliche und männliche<br />

Berufsanfänger spezialisieren sich auf<br />

diese von der Industrie stark nachgefragten<br />

Metallberufe. Grund genug, sie<br />

stärker ins Rampenlicht zu rücken. Ein<br />

Arbeitgeber, der Schülerinnen und Schüler<br />

in der Industrie- und Zerspanungstechnik<br />

ausbildet und anschließend als Fachkräfte<br />

übernimmt, ist die Covestro Deutschland<br />

AG. Am Standort in Brunsbüttel haben wir<br />

den „Metallverstehern“ über die Schultern<br />

geschaut.<br />

„An der<br />

Industriemechanik<br />

gefällt mir, dass ich die<br />

Energie spüren kann,<br />

mit der ich das Metall<br />

bearbeite.“<br />

Christin ist gelernte Industriemechanikerin:<br />

"Bei Covestro sind Frauen und Männer<br />

gleichermaßen willkommen!"<br />

Nils ist fokussiert. Bevor er seine Arbeit an<br />

der Drehmaschine im Covestro-Ausbildungszentrum<br />

in Brunsbüttel beginnt, setzt er<br />

die Schutzbrille auf und checkt die Sicherheitsanweisungen.<br />

„Jede Fertigung an der<br />

Drehmaschine ist spannend und erfordert<br />

Konzentration“, erklärt der angehende<br />

Industriemechaniker. Seine Augen richten<br />

sich auf das Metallstück, das er zu einer<br />

passgenauen Metallwelle formen muss.<br />

Hinter ihm auf der Werkbank liegen Berechnungen,<br />

Messungen und Zeichnungen. Jetzt<br />

kommt es auf äußerste Präzision an!<br />

Täglich tüfteln … an Metall und<br />

Technik<br />

Bei der Einspannung des Werkstücks in die<br />

Drehmaschine ist die genaue Zentrierung<br />

entscheidend. „Nicht jedes Metallstück ist<br />

vollkommen zylindrisch“, meint Nils, „und<br />

Spannfehler sind die häufigste Ursache für<br />

spätere Ungenauigkeiten. Deshalb verwende<br />

ich einzeln verstellbare Spannfutter. Zum<br />

Einstellen des Rundlaufs benutze ich die<br />

Messuhr. Die Spitze der Uhr tastet die Zylinderfläche<br />

ab, sodass ich erkennen kann, ob<br />

die Zentrierung stimmt. Dann stelle ich die<br />

exakte Schnittgeschwindigkeit ein, die ich<br />

aus der Spindeldrehzahl und dem Durchmesser<br />

des Metallstücks errechnet habe.<br />

Dreht sich das Metall später zu schnell<br />

oder zu langsam, verschlechtert sich die<br />

Fertigungsqualität. Das Kühlschmiermittel<br />

habe ich bereits aufgefüllt. Während des<br />

Drehvorgangs wird es dem Metall permanent<br />

zugeführt, sonst wird das Metall zu<br />

heiß. Der Spritzschutz verhindert, dass die<br />

Flüssigkeit auf den Boden gerät. Jetzt noch<br />

den Drehmeißel präzise und millimetergenau<br />

einspannen, fertig. Dann kann’s losgehen!“<br />

Nils befindet sich im ersten Ausbildungsjahr<br />

zum Industriemechaniker. Bei der<br />

Covestro Deutschland AG lernt er, Metall<br />

zu „verstehen“ und präzise zu bearbeiten.<br />

Einen Großteil seiner Ausbildung verbringt<br />

er – gemeinsam mit den angehenden Zerspanungsmechanikern<br />

– in der Metallwerkstatt<br />

des unternehmenseigenen Ausbildungszentrums.<br />

Beide Berufsgruppen sind miteinander<br />

verwandt, beschäftigen sich in besonderem<br />

Maße mit Metall und Instandsetzung und<br />

werden von ihrem Ausbildungsunternehmen<br />

identisch vergütet. Auch das erste Berufsschuljahr<br />

verbringen beide Gruppen gemeinsam<br />

in einer Klasse. Am Ende der dreieinhalbjährigen<br />

Ausbildung wird Nils seine<br />

Abschlussprüfung bei der Industrie- und<br />

Handelskammer ablegen und anschließend<br />

eine begehrte Fachkraft sein. Worauf kommt<br />

es in den beiden Berufen an?<br />

„Läuft wie geschmiert“ –<br />

Industriemechanik<br />

„Für die Ausbildung bei der Covestro<br />

Deutschland AG bin ich nach Brunsbüttel<br />

gezogen“, erzählt Nils, „ursprünglich<br />

komme ich aus Schenefeld bei Itzehoe. Dort<br />

habe ich auch meinen Mittleren Schulabschluss<br />

gemacht. Was mich bewogen hat,<br />

eine Ausbildung zum Industriemechaniker<br />

zu beginnen, ist die Lust auf handwerkliche<br />

Arbeit und das Interesse an Technik im<br />

Allgemeinen. In der Schule fand ich Elektrik<br />

sehr spannend. Doch elektrische Energie<br />

fließt unsichtbar durch Drähte und Leitungen.<br />

An der Industriemechanik gefällt mir,<br />

dass ich die Energie spüren kann, mit der<br />

ich das Metall bearbeite. Außerdem halte<br />

ich den Werkstoff in den Händen und kann<br />

sehen, was ich mache!“<br />

Bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel<br />

stellen Industriemechaniker sicher,<br />

dass die großen Maschinen stets betriebsbereit<br />

sind! Der Beruf ist vielseitig und hält<br />

abwechslungsreiche Aufgaben bereit. Im<br />

Kern geht es um die Instandhaltung der<br />

Maschinen und Anlagen in den Produktionsabteilungen<br />

auf dem Werksgelände,<br />

wie Azubi Espen aus dem dritten Lehrjahr<br />

erklärt: „Wenn beispielsweise eine Pumpe<br />

nicht mehr richtig funktioniert, analysieren<br />

wir das Problem, demontieren das<br />

defekte Pumpenteil, reparieren es in der


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Oben: Vor dem Fräsen richtet Nils die Maschine ein. Mitte: Beim Drehprozess wird dem Metall<br />

automatisch ein Kühlschmiermittel zugefügt. Unten: Azubi Espen an der Werkbank in der<br />

Metallwerkstatt.<br />

51


Werkstatt und montieren es anschließend<br />

wieder in der Anlage. Manchmal arbeiten<br />

wir auch an den Maschinen. In vielen Fällen<br />

müssen Ersatzteile völlig neu hergestellt<br />

werden … dann wenden wir uns an die<br />

Zerspanungsmechaniker!<br />

„Genau, geschickt, geduldig“ –<br />

Zerspanungsmechanik<br />

Zerspanungsmechaniker sind Experten im<br />

Drehen, Fräsen und Schleifen von Metallwerkstoffen.<br />

Wann immer ein Metallteil aus<br />

Verschleißgründen ausgetauscht werden<br />

muss, werden sie gerufen. Ihre Hauptaufgabe<br />

besteht darin, an computergesteuerten<br />

Dreh- und Fräsmaschinen Werkteile herzustellen.<br />

Der Begriff „Zerspanen“ ist übrigens<br />

darauf zurückzuführen, dass bei der Metallbearbeitung<br />

Material abgetragen wird und<br />

Späne anfallen.<br />

Als Präzisionshandwerker lernen sie in der<br />

Ausbildung exaktes Arbeiten. Dazu sind<br />

Geduld und handwerkliche Fingerfertigkeit<br />

gefragt. Christin Neitzel-Schulz gehört zu<br />

den „Metallversteherinnen“ des Unternehmens.<br />

Sie konnte ihre Ausbildung von<br />

dreieinhalb auf drei Jahre verkürzen und<br />

wurde 2018 als Gesellin in Vollzeit übernommen.<br />

„Metall ist ein großartiger Werkstoff“,<br />

berichtet die Wilsteranerin, „es ist robust<br />

und lässt sich dennoch präzise bearbeiten<br />

und in alle Formen bringen! Für die vielseitigen<br />

Aufgaben, die täglich am Standort<br />

Brunsbüttel auf uns zukommen, werden vor<br />

allem Zerspanungsmechanikerinnen und<br />

-mechaniker gebraucht. Leider ist der Beruf<br />

unter Schülerinnen und Schülern weitestgehend<br />

unbekannt. Deshalb kann ich nur<br />

allen empfehlen, ein Praktikum in unserer<br />

Metallwerkstatt zu absolvieren. Wer sich<br />

für Metall, Technik und Handwerk interessiert,<br />

wird schnell mitbekommen, wie interessant<br />

unsere Aufgaben sind und was für<br />

eine angenehme Team-Atmosphäre bei uns<br />

herrscht. Das Arbeitsklima unter uns Mechanikerinnen<br />

und Mechanikern ist fantastisch!<br />

Sowohl die Zerspanungsmechanik als auch<br />

die Industriemechanik sind übrigens Bereiche,<br />

die auch Frauen offen stehen!“<br />

Industriehandwerk mit guten<br />

Perspektiven<br />

Manche Industrieberufe sind im Norden relativ<br />

unbekannt, weil es in Schleswig-Holstein<br />

vergleichsweise wenig Industriebetriebe<br />

gibt. Der ChemCoast Park in Brunsbüttel<br />

ist mit 2.000 Hektar das landesweit größte<br />

52<br />

Industriegebiet. Etwa 250 Hektar umfasst<br />

das Gelände des Brunsbütteler Standortes<br />

der Covestro Deutschland AG, an dem rund<br />

600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig<br />

sind, davon über 80 Auszubildende. Hier<br />

hat das Industriehandwerk Tradition, denn<br />

in den großen Anlagen zur MDI-Produktion<br />

fallen täglich Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />

an, bei denen individuelle<br />

Ersatzteile angefertigt werden müssen. „Das<br />

Drehen und Fräsen passiert maschinell“,<br />

betont Ausbildungsleiter Jürgen Evers, „aber<br />

um die Teile zu zeichnen und zu planen<br />

sowie die Maschinen zu bedienen und zu<br />

programmieren, brauchen wir ausgebildete<br />

Fachkräfte. Und das wird sich auch so schnell<br />

nicht ändern! Deshalb suchen wir dringend<br />

Nachwuchs in diesem Beruf. Die Covestro<br />

Deutschland AG bietet jungen Leuten<br />

mit dieser Ausbildung eine hervorragende<br />

Chance, in unserem Unternehmen Karriere<br />

zu machen. Mit allen Schulabschlüssen kann<br />

man sich bei uns online bewerben. Nach der<br />

erfolgreich absolvierten Ausbildung fördern<br />

wir die Weiterbildung zum oder zur Techniker/in,<br />

Fachwirt/in oder Meister/in.“<br />

FRÄSEN<br />

BÜRSTEN<br />

TRENNEN<br />

Bewirb dich jetzt für eine Ausbildung:<br />

SCHMIEREN<br />

Zerspanungsmechaniker/in<br />

Chemikant/in<br />

Chemielaborant/in<br />

Elektroniker/in für Automatisierungstechnik<br />

Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />

Industriemechaniker/in<br />

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Covestro, Ausbildung & Training<br />

Patricia Porschütz<br />

Fährstraße 51<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

D<br />

25541 Brunsbüttel<br />

ausbildung@covestro.com<br />

www.covestro.de<br />

I R B<br />

Bewirb dich online unter:<br />

www.career.covestro.de<br />

I C H<br />

•<br />

B E W<br />

SCHABEN<br />

RÄUMEN<br />

SCHNEIDEN<br />

HOBELN<br />

BOHREN<br />

KÜHLEN<br />

SÄGEN<br />

FEILEN<br />

DREHEN<br />

POLIEREN<br />

ZERSPANEN<br />

SPANNEN<br />

SCHLICHTEN<br />

SENKEN<br />

STOSSEN<br />

MEISSELN


Von der Schraublehre bis zum<br />

Drehmeißel – Zerspanungsmechaniker<br />

arbeiten mit vielen Werkzeugen!


FRAUEN-POWER IN TECHNISCHEN<br />

BERUFEN – BEI DER GMSH<br />

Über den Ausbildungsberuf ‚Technische/r Systemplaner/in’ bei der Gebäudemanagement<br />

Schleswig-Holstein AöR (GMSH)<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Angelika lernt, technische<br />

Systeme zu planen und<br />

zu zeichnen!<br />

Technische Systemplaner/innen bei<br />

der GMSH bewegen sich in dem spannenden<br />

Arbeitsfeld zwischen Idee<br />

und Umsetzung technischer Bauvorhaben.<br />

Sie führen Berechnungen durch, entwerfen<br />

technische Zeichnungen und beurteilen die<br />

Eigenschaften technischer Bauteile. Um<br />

die speziellen Anforderungen systematisch<br />

vermitteln zu können, bildet die Landesanstalt<br />

jedes Jahr mehrere Auszubildende in<br />

diesem vielseitigen Beruf aus. Auf welche<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten es ankommt,<br />

erfahren wir von der Auszubildenden<br />

Angelika.<br />

„Dieser Beruf passt einfach perfekt zu<br />

mir!“, freut sich Angelika. Sie absolviert im<br />

zweiten Jahr eine Ausbildung zur Technischen<br />

Systemplanerin in der Fachrichtung<br />

Versorgungs- und Ausrüstungstechnik bei<br />

der GMSH und erzählt, wie sie auf diesen<br />

Beruf aufmerksam geworden ist. „Ich habe<br />

schon immer gern gezeichnet“, berichtet<br />

die 18-jährige Kronshagenerin, „aber auch<br />

die Schulfächer Mathe und Technik gefielen<br />

mir. Es gibt also eine kreative und eine<br />

methodische Seite in mir. Doch zu Beginn<br />

der Berufsorientierungsphase war mir überhaupt<br />

nicht klar, welches Berufsbild dazu<br />

passen könnte.“<br />

Faszination „Technische/r<br />

Systemplaner/in“<br />

Angelikas Weg zur GMSH begann bereits in<br />

der achten Klasse an der Gemeinschaftsschule<br />

Kronshagen. „Mit 15 Jahren meldete<br />

ich mich zum Girls’ Day bei der GMSH an“,<br />

berichtet sie. „Dort erhielt ich Einblicke in<br />

das gesamte Ausbildungsangebot der GMSH.<br />

Faszinierend fand ich die Mischung aus<br />

technischen Inhalten und kreativer Arbeit<br />

bei den Technischen Systemplanern. Um<br />

das Berufsprofil genauer kennenzulernen,<br />

verabredete ich anschließend ein freiwilliges<br />

Praktikum. Danach wusste ich dann<br />

endgültig, dass ich mich nach dem Mittleren<br />

Schulabschluss auf diese Ausbildung bewerben<br />

werde!“<br />

Wie abwechslungsreich eine duale Ausbildung<br />

sein kann, erlebt Angelika sowohl<br />

bei der GMSH als auch im Berufsschulunterricht<br />

am BBZ Rendsburg. „Zu meinen<br />

Aufgaben gehört es, digitale Zeichnungen<br />

von technischen Systemen anzufertigen<br />

und an deren Planung mitzuwirken. Bereits<br />

im ersten Jahr durfte ich mithilfe digitaler<br />

CAD-Software kleine Entwürfe anfertigen. Es<br />

ist ein tolles Erlebnis, wenn du feststellst,<br />

dass auf der Grundlage deiner Zeichnung<br />

eine technische Anlage gebaut wird! Für<br />

meine tägliche Arbeit benötige ich ein logisches<br />

und räumliches Denkvermögen. Wenn<br />

wir von den Bauzeichnern einen Grundriss<br />

54


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

erhalten, muss ich genau überlegen, wie ich<br />

zum Beispiel ein Rohrsystem schematisch<br />

darstelle. Dazu tausche ich mich permanent<br />

mit Kolleginnen und Kollegen aus und fahre<br />

auch auf unsere Baustellen, um mir einen<br />

Überblick über die Begebenheiten zu verschaffen.<br />

Die Ausbildung ist deshalb besonders<br />

abwechslungsreich!“<br />

Im Fokus: Engagement und<br />

Auffassungsgabe<br />

Ausbildungsleiterin Stefanie Kaelcke<br />

„Es ist ein tolles Erlebnis,<br />

wenn du feststellst, dass<br />

auf der Grundlage deiner<br />

Zeichnung eine technische<br />

Anlage gebaut wird!“<br />

Wer sich beruflich orientiert, kennt die<br />

Situation: Man vergleicht seine Stärken und<br />

Interessen mit den Voraussetzungen eines<br />

Berufsprofils. Anschließend treten gewisse<br />

Zweifel auf. Werden Eigenschaften wie<br />

„sorgfältiges Arbeiten“ und „technisches<br />

Verständnis“ erwartet, fragt man sich: Bin<br />

ich sorgfältig, obwohl mir manchmal Fehler<br />

passieren? Verfüge ich über ein ausreichendes<br />

technisches Verständnis, wenn ich mich<br />

mit Smartphones gut auskenne?<br />

Ausbildungsleiterin Stefanie Kaelcke versucht,<br />

Jugendlichen den Druck zu nehmen.<br />

Sie begegnet Schülerinnen und Schülern<br />

nicht nur in Bewerbungsgesprächen, sondern<br />

trifft sie an Schulen sowie auf Jobmessen<br />

und informiert sie über ihre Karrierechancen<br />

bei der GMSH. Ihr Fokus richtet<br />

sich dabei nicht primär auf die Erfüllung<br />

von Profilen. „Natürlich schauen wir auch<br />

auf Noten und Neigungen, doch in erster<br />

Linie erwarten wir von Bewerberinnen und<br />

Bewerbern ein spürbares Interesse an dem<br />

Beruf, persönliches Engagement und eine<br />

gute Auffassungsgabe. Darüber hinaus legen<br />

wir großen Wert auf ein teamfähiges Verhalten<br />

und achten darauf, dass es menschlich<br />

passt. Ob ein Ausbildungsberuf am Ende der<br />

richtige ist, stellen beide Seiten am besten<br />

in persönlichen Gesprächen und durch Praktika<br />

fest. Unser Ziel ist es, nicht nur Nachwuchskräfte<br />

auszubilden, sondern sie auch<br />

zu übernehmen. Wir brauchen sie für unsere<br />

vielfältigen Aufgaben!“<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Duale Ausbildungsberufe bei der GMSH<br />

• Kaufleute für Büromanagement<br />

• Immobilienkaufleute<br />

• Informatikkaufleute<br />

• Personaldienstleistungskaufleute<br />

• Fachinformatiker/in für<br />

Systemintegration<br />

• Technische/r Systemplaner/in<br />

(Schwerpunkte Versorgungs- und<br />

Ausrüstungstechnik sowie<br />

Elektrotechnische Systeme)<br />

• Bauzeichner/in (Schwerpunkte<br />

Architektur, Ingenieurbau sowie Tief-,<br />

Straßen- und Landschaftsbau)<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />

AöR (GMSH)<br />

Gartenstraße 6<br />

24103 Kiel<br />

T. 0431 / 599-0<br />

mail@gmsh.de<br />

www.gmsh.de<br />

55


AUSBILDUNG, DIE DAS KLIMA SCHÜTZT!<br />

Nachhaltiges Ausbildungskonzept beim Abwasser-Zweckverband Südholstein<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Studio Renard<br />

Azubi Henrik<br />

Der Abwasser-Zweckverband Südholstein<br />

(AZV) schafft mit innovativer<br />

Abwasserentsorgungstechnik<br />

die Grundlage für saubere Gewässer in der<br />

Region. Am Standort Hetlingen betreibt<br />

das kommunale Unternehmen eines der<br />

größten und modernsten Klärwerke Schleswig-Holsteins.<br />

Was die rund 250 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, davon zwölf Auszubildende<br />

in sechs Ausbildungsberufen,<br />

besonders motiviert: Mit ihrer täglichen<br />

Arbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag<br />

zum aktiven Umweltschutz!<br />

Die Azubis Alina und Henrik sind sich einig:<br />

Ein aktiver Einsatz für den Umweltschutz<br />

macht Sinn! Da passt es gut, dass sie als<br />

Auszubildende in einem Unternehmen<br />

beschäftigt sind, das jeden Tag rund um<br />

die Uhr für eine saubere Umwelt und den<br />

Gewässerschutz arbeitet. Der Abwasser-<br />

Zweckverband Südholstein reinigt jährlich<br />

circa 32 Millionen Kubikmeter Abwasser<br />

von rund 500.000 Einwohnern aus den<br />

Kreisen Pinneberg, Steinburg und Segeberg<br />

sowie den nordwestlichen Stadtteilen<br />

Hamburgs. Da Wasser eine sogenannte<br />

‚Kreislaufressource’ darstellt und als Regen,<br />

im Grundwasser oder in Seen, Flüssen und<br />

Meeren ständig in Bewegung ist, kehrt<br />

jeder Tropfen, den wir benutzen, in die<br />

Natur und somit zu uns zurück. Eine sichere<br />

Abwasserreinigung ist deshalb eine wichtige<br />

Umwelt- und Klimaschutzmaßnahme und<br />

eine aufwendige und technisch anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Der Hetlinger Verband setzt<br />

dafür moderne Verfahren und Anlagen ein,<br />

die über ein komplexes Prozessleitsystem<br />

gesteuert und überwacht werden.<br />

Dinge instand halten –<br />

als Industriemechaniker/in<br />

Damit alles effizient und möglichst störungsarm<br />

funktioniert, muss die Technik<br />

kontinuierlich kontrolliert, gewartet<br />

und nötigenfalls zügig repariert werden.<br />

Darum kümmern sich unter anderem die<br />

Industriemechaniker des AZV. Henrik aus<br />

Bönningstedt ist im dritten Ausbildungsjahr<br />

zum Industriemechaniker. Ziel der<br />

dreieinhalbjährigen Ausbildung ist die<br />

selbständige Ausführung von Wartungs- und<br />

Instandhaltungsaufträgen an den Anlagen-,<br />

Maschinen- und Rohrleitungssystemen des<br />

Unternehmens.<br />

„Meine Aufgaben beim AZV Südholstein sind<br />

breit gefächert. Mein zentraler Arbeitsplatz<br />

ist die Metallwerkstatt auf unserem Werksgelände.<br />

Dort untersuche ich defekte Anlagenteile,<br />

repariere sie anschließend oder fertige<br />

maßgeschneiderte metallische Ersatzteile<br />

an. Manchmal arbeite ich auch direkt in<br />

einer Anlage, um Teile zu demontieren und<br />

auszutauschen. Ein typischer Auftrag ist die<br />

Reparatur eines Pumpenteils, das eine zu<br />

niedrige Durchflussgeschwindigkeit zeigt.<br />

Dazu baue ich es in der Werkstatt auseinander,<br />

prüfe die Membrane und reinige alle<br />

Teile. Oft müssen Metallteile eigens angefertigt<br />

werden. Dazu werde ich umfassend<br />

in der Metallbearbeitung ausgebildet. Die<br />

Tätigkeiten sind besonders abwechslungsreich:<br />

Drehen, Fräsen, Löten, Schweißen,<br />

Feilen, Schleifen – ich bin ständig in Aktion<br />

und arbeite handwerklich, sowohl mit Werkzeugen<br />

als auch an Dreh- und Fräsmaschinen.<br />

Was mir neben der Gleitarbeitszeit beim<br />

AZV Südholstein besonders gefällt, sind die<br />

56


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

gute Ausstattung, eine freundliche Atmosphäre<br />

und dass mir die notwendige Zeit<br />

zum Lernen eingeräumt wird!“<br />

Abläufe managen – als Kauffrau/mann<br />

für Büromanagement<br />

Alina kommt aus Haseldorf und absolviert<br />

im zweiten Jahr eine Ausbildung zur Kauffrau<br />

für Büromanagement. Ziel der dreijährigen<br />

Ausbildung ist die selbständige Abwicklung<br />

und Unterstützung unterschiedlichster<br />

Büroabläufe und -arbeiten.<br />

Beruf sind daher gute Mathe- und Deutschkenntnisse<br />

in Wort und Schrift sowie grundlegende<br />

Computerkenntnisse. Was mir neben<br />

den verantwortungsvollen Aufgaben und der<br />

familiären Atmosphäre gut gefällt, ist der<br />

Umweltaspekt. Durch die Arbeit beim AZV<br />

Südholstein bin ich für das Thema Umweltschutz<br />

sensibilisiert worden und achte auch<br />

privat sehr genau auf ein umweltgerechtes<br />

Verhalten!“<br />

Gute Perspektiven, Azubifahrten und<br />

Workshops zum Umweltschutz<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Aktuelle Ausbildungsangebote des AZV<br />

Südholstein sind auf der Verbands-Website<br />

unter www.azv.sh/verband/karriere/<br />

ausbildung/ zu finden.<br />

„Die Ausbildung passt zu mir, ich durchlaufe<br />

alle Abteilungen des Unternehmens. Ich<br />

erhalte Einblicke in die Bereiche Einkauf<br />

und Logistik, Kommunikation und Koordination,<br />

IT, Verwaltung und Personalabteilung.<br />

Meine Aufgabe besteht darin, unterschiedlichste<br />

Vorgänge zu bearbeiten: Ich erstelle<br />

Dokumente, prüfe Wareneingänge, bearbeite<br />

Rechnungen und führe viele Gespräche –<br />

persönlich und telefonisch.<br />

Als angehende Kauffrau benötige ich den<br />

Überblick über alle Vorgänge und Büroabläufe<br />

und muss viel mit unterschiedlichen<br />

Ansprechpartnern und Abteilungen kommunizieren.<br />

Wichtige Voraussetzungen für den<br />

Wer seine berufliche Karriere beim AZV Südholstein<br />

startet, kommt in den Genuss einer<br />

vielseitigen Ausbildung und hat hervorragende<br />

Aussichten, anschließend übernommen<br />

zu werden. Übrigens: Die Ausbildung in<br />

einem gewerblich-technischen Beruf ist keine<br />

Männerdomäne, der Anteil an weiblichen<br />

Azubis in diesem Bereich wird auch beim AZV<br />

immer größer. Vielversprechend sind nicht<br />

nur die Perspektiven, auch die Ausbildungsinhalte<br />

wirken nach: Azubifahrten, gemeinsame<br />

Projekte sowie Workshops zu Umweltschutzthemen<br />

sind bei allen Auszubildenden<br />

geschätzte Veranstaltungen und fördern die<br />

fachlichen und sozialen Kompetenzen!<br />

AZV Südholstein<br />

Am Heuhafen 2<br />

25491 Hetlingen<br />

Tel. +49(0) – 4103/964-125<br />

personal@azv.sh<br />

www.azv.sh<br />

„Durch die Arbeit beim<br />

AZV Südholstein bin ich für<br />

das Thema Umweltschutz<br />

sensibilisiert worden und<br />

achte auch privat sehr genau<br />

auf ein umweltgerechtes<br />

Verhalten!“<br />

Azubi Alina<br />

57


AM PULS DER STADT!<br />

Spannende Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt<br />

TEXT & FOTOS Stadtwerke Norderstedt<br />

Strom, Gas, Wasser, Fernsehen, Internet<br />

– Versorgungsnetze sind die<br />

Adern einer Stadt. Bei den Stadtwerken<br />

Norderstedt sorgst Du dafür, dass sie<br />

pulsieren und hältst die Stadt am Leben.<br />

Im Zuge der Energiewende verschmelzen die<br />

Infrastruktur der Energieversorgung und der<br />

Telekommunikation. Aus den Stadtwerken<br />

und wilhelm.tel ist so ein innovatives Technologieunternehmen<br />

entstanden, das in dieser<br />

Konstellation bundesweit einmalig ist.<br />

Ausgebildet wird hier in drei kaufmännischen<br />

und sechs technisch-handwerklichen<br />

Berufen:<br />

• Industriekauffrau/mann<br />

• Servicefachkraft für Dialogmarketing<br />

(NEU ab <strong>2019</strong>)<br />

• Fachkraft für Lagerlogistik<br />

• Elektroniker/in für Betriebstechnik mit<br />

Zusatzausbildung Telekommunikation<br />

• IT-Systemelektroniker/in (NEU seit<br />

2018)<br />

• Anlagenmechaniker/in Fachrichtung<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik<br />

• Kraftfahrzeugmechatroniker/in<br />

• Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />

• Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />

3D-Druck, Drohnenführerschein oder<br />

App-Entwicklung, neben den klassischen<br />

Ausbildungsinhalten gehören auch spannende<br />

Projekte zur Zukunftssicherung des<br />

Unternehmens zum Arbeitsalltag. Insgesamt<br />

begleitet das Norderstedter Unternehmen,<br />

das fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zählt, rund 65 junge Menschen in drei<br />

Jahrgängen auf ihrem Weg ins Berufsleben.<br />

Glänzende Aussichten für engagierte und<br />

interessierte Jugendliche, die Leistungsbereitschaft,<br />

Ausdauer, Teamfähigkeit und<br />

Verantwortungsbewusstsein mitbringen.<br />

Wer zu den Stadtwerken Norderstedt kommt,<br />

lernt von der Pike auf – und mit Perspektive.<br />

Dabei legen die Stadtwerke Norderstedt<br />

großen Wert auf eine Ausbildung, die ihren<br />

Namen verdient. Eine Lehrwerkstatt, wie sie<br />

auch in größeren Unternehmen Seltenheit<br />

geworden ist, ein strukturierter Ausbildungsplan,<br />

eine intensive Betreuung – insbesondere<br />

in der Phase der Prüfungsvorbereitung<br />

– durch die qualifizierten Ausbilder<br />

und ein respektvolles, gutes Betriebsklima<br />

sind hier selbstverständlich. Kein Wunder<br />

also, dass die Ausbildungsplätze sehr<br />

begehrt sind. Interessierte sollten sich<br />

rechtzeitig bewerben.<br />

Das bieten wir<br />

• Hohe Übernahmequote<br />

• Betriebliche Altersvorsorge<br />

• Gute Anbindung<br />

• Kantine<br />

• Events<br />

• Vermögenswirksame Leistungen<br />

• Freizeitangebote<br />

• Fitnessraum<br />

• Bezahlung nach TVAöD<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

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B E W<br />

Neugierig? Du fühlst dich angesprochen?<br />

Dann nichts wie los! Bewirb dich online<br />

unter:<br />

www.stadtwerke-norderstedt.de/<br />

ausbildung<br />

oder schick uns deine Bewerbung an:<br />

ausbildung@stadtwerke-norderstedt.de<br />

58


Knowledge grows<br />

Mit Yara wachsen<br />

Yara ist ein wachsendes Unternehmen<br />

mit mehr als 18.000 Mitarbeitern<br />

weltweit. Wir liefern Lösungen für eine<br />

nachhaltige Landwirtschaft, für die<br />

Umwelt und für sichere und effiziente<br />

Industrieanwendungen. Wir bei Yara<br />

arbeiten in einem globalen Netzwerk<br />

zusammen, um gewinnbringend<br />

und verantwortungsbewusst zur<br />

Lösung einiger der wesentlichen<br />

weltweiten Herausforderungen<br />

beizutragen – Ressourcen- und<br />

Nahrungsmittelverknappung sowie<br />

Umweltwandel.<br />

Ausbildungsberuf<br />

Ausbildungsintervalle<br />

Anzahl<br />

Plätze<br />

Nächster<br />

Beginn<br />

Chemikant /-in jährlich 4 2<strong>02</strong>0<br />

Industriemechaniker /-in alle 2 Jahre 2 2<strong>02</strong>0<br />

Kaufmann /-frau für Büromanagement alle 3 Jahre 1 2<strong>02</strong>2<br />

Elektroniker /-in für<br />

Automatisierungstechnik alle 4 Jahre 2 2<strong>02</strong>3<br />

Chemielaborant /-in alle 4 Jahre 2 2<strong>02</strong>3<br />

Elektroniker /-in für Betriebstechnik alle 4 Jahre 2 2<strong>02</strong>1<br />

Am Standort Brunsbüttel bietet Yara<br />

wechselweise sechs verschiedene<br />

Ausbildungsberufe an. Für den<br />

Ausbildungsbeginn im Jahr 2<strong>02</strong>0<br />

werden wieder Chemikanten /-innen<br />

und Industriemechaniker/ -innen<br />

gesucht.<br />

Die Ausbildungsplätze werden bereits<br />

ein Jahr im Voraus ausgeschrieben.<br />

Wenn Ihr Euch also für einen der<br />

Ausbildungsplätze mit Beginn 2<strong>02</strong>0<br />

bewerben wollt, solltet Ihr bereits auf<br />

unsere Ausschreibungen achten, die<br />

wir ab Juni <strong>2019</strong> schalten.<br />

Es ist auch immer gut, wenn Ihr Euch<br />

schon genau über das Berufsbild<br />

informiert habt, für das Ihr Euch<br />

interessiert. Dazu bieten wir Euch die<br />

Möglichkeit ein Praktikum bei uns zu<br />

absolvieren – gerne auch freiwillig in<br />

den Ferien.<br />

Bewerbt Euch dazu einfach bei uns<br />

mit Anschreiben, Lebenslauf und<br />

Schulzeugnissen und nennt dabei<br />

Zeitraum und Berufswunsch.<br />

Solltet Ihr Fragen haben, meldet Euch<br />

gerne bei uns!<br />

Frau Ricarda Spieker<br />

Tel 04852 / 82-295<br />

ricarda.spieker@yara.com<br />

YARA Brunsbüttel GmbH<br />

Holstendamm 2<br />

25572 Büttel<br />

Grow with us at yara.com/careers


SELBSTBEWUSSTE PFLEGE:<br />

EIN BERUF FÜR MENSCHEN MIT HERZ<br />

Für die Pflege-Azubis am UKSH stehen die Patienten im Mittelpunkt<br />

TEXT & FOTOS Lutz Timm<br />

Pflege neu. Dafür werden die drei Ausbildungsberufe<br />

in der Altenpflege, der Gesundheits-<br />

und Krankenpflege sowie der Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenpflege abgeschafft<br />

und im Berufsbild Pflegefachfrau/mann<br />

zusammengefasst. Azubis können sich<br />

allerdings im dritten Jahr der Ausbildung<br />

spezialisieren. Die sogenannte generalistische<br />

Ausbildung wurde 2017 vom Bundestag<br />

beschlossen, bis 2<strong>02</strong>3 soll die Übergangszeit<br />

abgeschlossen sein.<br />

Tracy (22), Tom (19) und Hanna (20) sind<br />

im zweiten Ausbildungsjahr und gehören zu<br />

den letzten Azubis, die noch in den alten<br />

Berufen ausgebildet werden. Drei Mal im<br />

Jahr beginnen die Ausbildungen in Lübeck:<br />

Jeweils zum 1. April, 1. August und 1. Oktober<br />

fangen bis zu 30 zukünftige Pflegerinnen<br />

und Pfleger ihre Ausbildung an.<br />

Mehr Kompetenzen, klare Grenzen<br />

zur Medizin und ein stärkerer<br />

Fokus auf die eigenen Möglichkeiten:<br />

Die Pflegeberufereform bringt<br />

ab Januar 2<strong>02</strong>0 viele Veränderungen mit<br />

sich. Um den Übergang in der Ausbildung<br />

möglichst sanft zu gestalten, bereitet<br />

sich die Pflegeschule der Akademie des<br />

Universitätsklinikums Schleswig-Holstein<br />

(UKSH) am Standort Lübeck bereits seit<br />

zweieinhalb Jahren auf den Neustart vor.<br />

Davon profitieren auch die aktuellen Auszubildenden<br />

Hanna, Tracy und Tom.<br />

Aus drei mach eins: Die Pflegeberufereform<br />

ordnet ab Januar 2<strong>02</strong>0 die Ausbildung in der<br />

Nach einem rund sechswöchigen Theorieteil<br />

geht es für die Azubis bereits in die Praxis.<br />

„Wir werden dann auf die verschiedenen<br />

Stationen verteilt und haben gleich Kontakt<br />

zu den Patienten“, berichtet Tracy. Die erste<br />

Zeit habe sie sehr geprägt. „Die Kollegen<br />

zeigen einem sehr viel. Ich habe mich sofort<br />

offen für neue Aufgaben gefühlt.“<br />

Es sei toll zu sehen, was ein einzelner<br />

Mensch in der Pflege leisten könne. „Daran<br />

bin ich auch als Mensch unglaublich gewachsen“,<br />

erzählt die 22-Jährige. Es sei ihr schon<br />

immer ein Bedürfnis gewesen, Menschen<br />

durch schwierige Zeiten zu begleiten. „Ein<br />

Maurer sieht am Ende seiner Arbeit ein fertiges<br />

Haus, wir haben im besten Fall einen<br />

gesunden Menschen, der das Krankenhaus<br />

verlässt“.<br />

Präventionsarbeit leisten, die Patienten<br />

auf die Therapien vorbereiten und „helfen,<br />

dass die Menschen gesund werden“, waren<br />

für Tracy die Gründe, warum sie sich für<br />

die Ausbildung am UKSH entschieden hat.<br />

Nach ihrem Mittleren Schulabschluss (MSA)<br />

hat sie ein vorbereitendes Jahr an einer<br />

60


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„Ich habe mehrere<br />

Notfallsanitäter<br />

in der Familie<br />

und wollte immer<br />

Kinderkrankenschwester<br />

werden.“<br />

Berufsschule mit Schwerpunkt Humandienstleistung<br />

absolviert.<br />

Auch Hanna hat ein klares Bild von ihrem<br />

zukünftigen Beruf. Weil sie nach ihrem Schulabschluss<br />

(MSA) noch zu jung für eine Ausbildung<br />

im Krankenhaus war, absolvierte sie<br />

zunächst eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen<br />

Assistentin. „Ich habe mehrere Notfallsanitäter<br />

in der Familie und wollte immer<br />

Kinderkrankenschwester werden. In meiner<br />

ersten Ausbildung habe ich den Umgang mit<br />

Kindern gelernt“, erzählt Hanna. „Allerdings<br />

wollte ich mehr.“ Sie wollte Kinder und ihre<br />

Eltern in schwierigen Phasen begleiten und<br />

die „helfende Hand“ sein.<br />

Wie hart die Realität dann sein kann,<br />

merkte Hanna gleich zu Beginn. „Mein<br />

erster Patient war ein einjähriges Kind, das<br />

misshandelt worden ist. Es war ganz allein<br />

im Krankenhaus, hat keinen Besuch bekommen<br />

und brauchte Unterstützung. Wir waren<br />

dann wie eine Familie für das Kind.“ Hanna<br />

kümmerte sich jeden Tag um den kleinen<br />

Patienten und wurde mehr und mehr zur<br />

Bezugsperson. „Das hat mich in meiner Entscheidung<br />

bestärkt, mir aber auch gezeigt,<br />

wie psychisch belastend der Beruf sein<br />

kann.“<br />

Für Tom war ebenfalls früh klar, dass er im<br />

Krankenhaus arbeiten will. Seine Eltern,<br />

Großeltern und auch seine Schwester arbeiten<br />

in der Pflege, er selbst möchte „etwas<br />

Sinnvolles machen“ und sich für Menschen<br />

engagieren. Dieses Ziel verfolgt der 19-Jährige<br />

auch in seiner Freizeit: Als Ehrenamtler<br />

ist er im Jugendrotkreuz, in der Wasserrettung<br />

und im Katastrophenschutz aktiv.<br />

Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in<br />

der Altenpflege hat er seine Ausbildung am<br />

UKSH begonnen. „Der Beruf ist körperlich<br />

und psychisch anstrengend, und daher nicht<br />

für jeden geeignet. Aber dafür stehen einem<br />

anschließend viele Türen offen“, berichtet<br />

Tom.<br />

Bessere Vergleichbarkeit und mehr<br />

Attraktivität: Reform ist „Glücksfall“<br />

Für Bettina Naujoks, Leiterin der Pflegeschule<br />

an der UKSH Akademie, ist die<br />

Pflegeberufereform „ein Glücksfall“. „Ich<br />

bin zutiefst überzeugt, dass es zu einer<br />

Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe<br />

insgesamt kommt“, sagt die Diplom-Pflegepädagogin.<br />

Durch die Umstellung gebe<br />

es eine bessere Vergleichbarkeit innerhalb<br />

der EU. „Außerdem wird schon in der Ausbildung<br />

ein Schwerpunkt auf die Kompetenzentwicklung<br />

gelegt“, erläutert Naujoks.<br />

„Die Azubis lernen, Risiken zu erkennen,<br />

daraus Maßnahmen abzuleiten und so die<br />

Sorge und Pflege in einer älterwerdenden<br />

Gesellschaft sicherzustellen.“ Dazu gehöre,<br />

dass sogenannte vorbehaltliche Tätigkeiten<br />

festgelegt werden – also Tätigkeiten, die<br />

nur Pfleger durchführen dürfen und nicht<br />

mehr im Verantwortungsbereich der Ärzte<br />

liegen. „Die Gestaltung, Durchführung und<br />

Evaluation des gesamten Pflegeprozesses<br />

liegen dann in der Verantwortung des<br />

Pflegepersonals.“<br />

Damit der Umbruch im kommenden Jahr<br />

möglichst geräuschlos über die Bühne geht,<br />

passen Bettina Naujoks und ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen die Ausbildungsinhalte<br />

bereits seit zweieinhalb Jahren zunehmend<br />

Tracy (links), Hanna und Tom hoffen, dass die Pflegebranche<br />

durch die Reform selbstbewusster wird.<br />

den neuen Vorgaben an. „Der Unterricht<br />

richtet sich vermehrt an Pflegediagnosen<br />

und Pflegeplänen aus, und nicht mehr an<br />

medizinischen Krankheitsbildern“, sagt<br />

Naujoks. „Im Kern geht es darum, zu sehen,<br />

wo die Pflegebedürftigkeit liegt und wie die<br />

Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden.“<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Die UKSH Akademie bietet Folgendes im<br />

Pflegebereich an:<br />

Ausbildung zur/zum generalisierten<br />

Pflegefachfrau/ Pflegefachmann<br />

Dualer Studiengang BSc Pflege<br />

Ausbildung Altenpflegehilfe<br />

Weitere Informationen zu unserem<br />

gesamten Ausbildungsangebot und zu<br />

Studiengängen finden Sie unter:<br />

www.uksh.de/akademie<br />

UKSH Akademie gemeinnützige GmbH<br />

Schlossplatz 1<br />

24103 Kiel<br />

T 0431 500 92 007<br />

E akademie@uksh.de<br />

61


DIE FRAUEN-AKADEMIE<br />

EDEKA-Frauen aus Brunsbüttel stärkt die Kompetenzen seiner Mitarbeiter<br />

TEXT Lutz Timm | FOTOS Lisa-Marline Lauschke<br />

Links: Die Auszubildenden Arbrescha (links)<br />

und Katharina. Oben: Akademie-Leiter<br />

und Personalentwickler Christian Rose und<br />

Geschäftsführer Dierk Frauen (rechts).<br />

Mit frischen Produkten, kompetenter<br />

Beratung und viel Leidenschaft<br />

für Lebensmittel hat<br />

sich EDEKA Frauen aus Brunsbüttel in der<br />

Region einen Namen gemacht. Das inhabergeführte<br />

Unternehmen entwickelt sich<br />

stetig weiter – und hat mit der Gründung<br />

der Frauen-Akademie einen weiteren großen<br />

Schritt gemacht. Davon profitieren<br />

auch die Auszubildenden: Sie werden von<br />

Beginn an gefördert und können ihre Kompetenzen<br />

individuell stärken.<br />

Das Gemüse kommt vom Hamburger Großmarkt,<br />

der Käse aus Sarzbüttel und das Bier<br />

aus Marne. Für Geschäftsführer Dierk Frauen<br />

gehört das Wissen um die Herkunft der<br />

Lebensmittel dazu, um die Kundinnen und<br />

Kunden bestmöglich beraten zu können.<br />

Daher ist das Thema Warenkunde regelmäßig<br />

Thema in den Azubi-Schulungen in der<br />

Frauen- Akademie und wird mit Betriebsbesichtigungen<br />

vertieft. „Wenn unsere Azubis<br />

die Lieferanten besucht haben, stellen sie<br />

eine persönliche Verbindung zu den Produkten<br />

im Regal her“, sagt Dierk Frauen. „Und<br />

dann können sie für ein Thema brennen und<br />

das auch den Kunden vermitteln.“<br />

Vor rund einem Jahr hat das Unternehmen<br />

zur Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter die Frauen-Akademie<br />

gegründet. Der Kern der Akademie sei es, die<br />

Kolleginnen und Kollegen zu fordern und zu<br />

fördern, erläutert Akademie-Leiter und Personalentwickler<br />

Christian Rose. „Wir wollen<br />

vom ersten Jahr an eine Kompetenzsteigerung<br />

erzeugen und den Menschen helfen,<br />

sich weiterzuentwickeln.“ Neben theoretischen<br />

Inhalten legt der Akademie-Leiter<br />

viel Wert auf „realitätsnahes Praxiswissen“<br />

und Schulungen in Alltagssituationen. „So<br />

wollen wir unsere Mitarbeiter für bestimmte<br />

Abläufe sensibilisieren. Und unseren Kunden<br />

so am Ende eine noch bessere Beratung<br />

anbieten.“<br />

Nachdem der Schwerpunkt in der ersten<br />

Zeit auf den Auszubildenden lag, wollen<br />

Dierk Frauen und Christian Rose das Akademie-Konzept<br />

nach und nach auf alle Mitarbeiter<br />

ausweiten.<br />

Für die Auszubildenden Arbrescha (20) und<br />

Katharina (23) liegt der Vorteil der Frauen-<br />

Akademie besonders in der offenen Art der<br />

Vermittlung. „Wir können hier jederzeit Fragen<br />

stellen und uns auf Augenhöhe austauschen“,<br />

berichtet Katharina. „Dadurch lernt<br />

man die Themen viel besser und fühlt sich<br />

auch in der Berufsschule sicherer.“ Arbrescha<br />

ist vor allem der Austausch wichtig.<br />

„Es ist oft mehr wie ein Gespräch, wir lernen<br />

gegenseitig voneinander.“ Man erhalte<br />

einen viel besseren Zugang zu den Themen,<br />

etwa wenn der Geschäftsführer aus seinem<br />

Arbeitsalltag erzähle. „Über die unternehmerische<br />

Selbstständigkeit erfahre ich so<br />

viel mehr, als wenn ich ein Buch lese.“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

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62


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Judith Hempe vom Unternehmensverband<br />

Mittelholstein ist Mitglied<br />

des Arbeitskreises BIB, der die Messe<br />

jedes Jahr mit viel Leidenschaft<br />

organisiert.<br />

BREITER ÜBERBLICK DANK ENGAGIERTER<br />

ORGANISATOREN<br />

Aussteller präsentieren rund 200 Berufe auf der Berufsinformationsbörse (BIB)<br />

TEXT Lutz Timm | FOTOS Shutterstock, Judith Hempe<br />

Hochkarätige Aussteller und vielfältige<br />

Informationen zu Berufen,<br />

Ausbildungsmöglichkeiten und<br />

dualen Studiengängen erwarten die Besucher<br />

der 23. Berufsinformationsbörse (BIB)<br />

vom 26. bis 28. September in der Lundener<br />

Straße in Rendsburg. Für junge Menschen,<br />

Eltern und Unternehmen aus der Region<br />

bietet sich die Möglichkeit, in entspannter<br />

Atmosphäre Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen<br />

und zu informieren. Dass die<br />

Messe Schülerinnen und Schülern seit über<br />

20 Jahren berufliche Orientierung bietet,<br />

sei jedoch ohne „verrückte Enthusiasten“<br />

nicht möglich, berichtet Mitorganisatorin<br />

Judith Hempe vom Arbeitskreis BIB.<br />

Wenn die dreitägige BIB Ende September in<br />

den Räumen des Bildungszentrum Rendsburg<br />

der Handwerkskammer Flensburg und<br />

im Autohaus Süverkrüp und Ahrendt wieder<br />

die Türen öffnet, treffen die Besucherinnen<br />

und Besucher auf rund 70 Aussteller.<br />

Mittelständische Handwerker sind auf der<br />

Messe ebenso vertreten wie verschiedene<br />

Innungen, Industrieunternehmen, Behörden<br />

und die Deutsche Bahn. Die voraussichtlich<br />

knapp 2.000 Besucherinnen und Besucher<br />

aus dem gesamten Kreisgebiet können sich<br />

über rund 200 verschiedene Berufe und<br />

Studiengänge informieren. Die ersten zwei<br />

Tage sind angemeldeten Schülergruppen<br />

vorbehalten. Am Sonnabend ist die BIB für<br />

die Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Judith Hempe vom Unternehmensverband<br />

Mittelholstein ist Mitglied des Arbeitskreises<br />

BIB, der die Messe jedes Jahr mit viel<br />

Leidenschaft organisiert. Gemeinsam mit<br />

ihren Mitstreitern bereitet sie die Messe<br />

vor, kommuniziert mit den Ausstellern und<br />

versucht, eine möglichst große Bandbreite<br />

an Berufsbildern sicherzustellen. „Ohne verrückte<br />

Enthusiasten würde das alles nicht<br />

funktionieren“, sagt Judith Hempe. Zu den<br />

Organisatoren gehören Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Handwerkskammer Flensburg,<br />

der Bundesagentur für Arbeit und des<br />

Unternehmensverbands Mittelholstein. „Wir<br />

sind alle mit viel Engagement dabei und<br />

leisten die Arbeit mit Bordmitteln“, erzählt<br />

Hempe. „Das geht nur, wenn alle hinter der<br />

Idee stehen.“<br />

Eine Berufsorientierungsmesse wie die BIB<br />

kann laut Hempe nicht alle Berufe abbilden,<br />

sondern immer nur einen Ausschnitt bieten.<br />

„Es gibt unglaublich viele Berufe und<br />

daher versuchen wir, eine möglichst bunte<br />

Mischung zu haben. Die Schülerinnen und<br />

Schüler sollen sehen, was es alles gibt und<br />

sich in Ruhe ihre Gedanken machen können.“<br />

Für junge Menschen sei es schwierig,<br />

sich vorzustellen, wie der Arbeitsalltag in<br />

unterschiedlichen Branchen abläuft. Häufig<br />

kennen die Schüler die Berufe der Eltern und<br />

bekannte Berufsbilder wie Lehrer, Polizist<br />

oder Bäcker. „Auf der BIB können die Besucher<br />

einen ersten Eindruck von verschiedenen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten erhalten.“<br />

Und dann? „Jeder sollte seine Stärken und<br />

Schwächen erkunden. Und dann in Praktika<br />

überprüfen, ob der Wunschberuf zu einem<br />

passt“, rät die BIB-Expertin.<br />

64


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

BERUFSINFORMATIONSBÖRSE (BIB) RENDSBURG<br />

WANN: 26.-28.09. <strong>2019</strong><br />

Donnerstag und Freitag: 8.00 bis 13.00 Uhr für angemeldete Schülergruppen<br />

Samstag: von 9.30 bis 13 Uhr öffentlich<br />

WO: BILDUNGSZENTRUM DER KREISHANDWERKERSCHAFT RENDSBURG-ECKERNFÖRDE<br />

Lundener Straße 1-6<br />

24768 Rendsburg<br />

AUTOHAUS SÜVERKRÜP+AHRENDT<br />

Lundener Straße 4-6<br />

24768 Rendsburg<br />

www.bib-rd.de<br />

AUSSTELLER<br />

Bundespolizeiakademie<br />

AOK Nord West - Die Gesundheitskasse<br />

ACO Severin Ahlmann GmbH & Co.KG<br />

Ceravis AG<br />

Stadt Rendsburg<br />

Stadt Büdelsdorf<br />

Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

sh:z Schleswig-Holsteinischer<br />

Zeitungsverlag GmbH & Co.KG<br />

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein<br />

mobilcom-debitel GmbH, freenet AG<br />

Vollbrecht & Pohl KG<br />

Sparkasse Mittelholstein AG<br />

Süverkrüp+Ahrendt GmbH & Co.KG<br />

Stadtwerke Rendsburg GmbH<br />

Schleswig-Holsteinische<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Finanzamt Rendsburg<br />

Schleswig-Holsteinisches<br />

Oberlandesgericht<br />

EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH<br />

Handwerkskammer Flensburg<br />

Schleswig-Holstein-Netz AG<br />

IHK zu Kiel (Industrie- und<br />

Handelskammer)<br />

Hochschule Flensburg<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Landespolizei Schleswig-Holstein<br />

Volksbank-Raiffeisenbank im Kreis<br />

Rendsburg eG<br />

gefas - Gesellschaft für Arbeitsmarkt- und<br />

Strukturpolitik<br />

BIB-Team c/o UV Mittelholstein e.V.<br />

ConventGarten Betriebs GmbH & Co. KG<br />

Metallbauer- und Maschinenbaumechaniker-Innung<br />

Rendsburg<br />

Metallbauer- und Maschinenbaumechaniker-Innung<br />

Eckernförde<br />

Mecalac Baumaschinen GmbH,<br />

Büdelsdorf<br />

Kraftfahrzeugmechaniker-Innung<br />

Eckernförde<br />

Kraftfahrzeugmechniker-Innung<br />

Rendsburg<br />

Imland GmbH Pflegeschule<br />

Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />

Haus Hog'n Dor Homfeldt oHG<br />

Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V.<br />

Augenärztliche Gemeinschaftspraxis/<br />

OP-Zentrum Dres. med. Heisler, Prüter &<br />

Klatt<br />

Landesverband der Lohnunternehmer<br />

in Land- und Forstwirtschaft Schleswig-<br />

Holstein e. V.<br />

Landesinnungsverband Schornsteinfegerhandwerk<br />

SH<br />

Friseur-Innung<br />

Diakonisches Werk Schleswig-Holstein<br />

Elektro-Innung<br />

Innung Sanitär, Heizung, Klima und<br />

Klempner Rendsburg<br />

Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-<br />

Kanal (Landesinnung Kälteanlagenbau)<br />

Delewski Kälte- und Klimatechnik GmbH<br />

Fachverband Garten-, Landschafts-und<br />

Sportplatzbau Schleswig-Holstein e.V.<br />

Pohl-Gruppe<br />

Innung des Baugewerbes Rendsburg<br />

Maler- und Lackierer-Innung Rendsburg<br />

Maler- und Lackierer-Innung Eckernförde<br />

Tischler-Innung Rendsburg-Eckernförde<br />

punker GmbH<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt<br />

Kiel-Holtenau<br />

Lapmaster Wolters GmbH<br />

Hobby Wohnwagenwerk Harald Striewski<br />

GmbH, Fockbek<br />

Lürssen-Kröger Werft GmbH & Co. KG<br />

Nobiskrug GmbH<br />

thyssenkrupp Marine Systems GmbH<br />

Bundesagentur für Arbeit / Agentur für<br />

Arbeit Neumünster<br />

Perspektive Bildung gGmbH<br />

Fleischer-Innung<br />

Günter FULDT Straßen- und Tiefbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Thomsen GmbH Tiefbauunternehmen<br />

LBV.SH Straßenbau und Verkehr<br />

Berufsbildungszentrum Rendsburg-<br />

Eckernförde (BBZ)<br />

Berufsbildungszentrum am Nord- Ostsee-<br />

Kanal (BBZ - NOK)<br />

Fachverband Deutscher Floristen<br />

Landesverband Schleswig-Holstein e. V.<br />

Truck Karriereberatungsbüro der<br />

Bundeswehr Schleswig<br />

65


ARBEITGEBER MIT AUGENMASS<br />

Die Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde besticht durch vielfältige Ausbildungswege<br />

TEXT Lutz Timm | FOTOS Studio Renard<br />

66


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Vielfältige Aufgaben und beste<br />

Perspektiven: Der Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

bietet jungen<br />

Menschen zahlreiche Möglichkeiten für<br />

einen gelungenen Start ins Berufsleben<br />

– von der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten<br />

bis hin zum Studium der<br />

Wirtschaftsinformatik. Für Ausbildungsleiterin<br />

Ramona Fleischmann zählt jedoch<br />

nicht nur die fachliche Ausbildung ihrer<br />

künftigen Kolleginnen und Kollegen. Eine<br />

gute Betreuung in freundlicher Atmosphäre<br />

gehört ebenfalls dazu.<br />

Die Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde<br />

in Rendsburg hat sich<br />

eindeutig positioniert. „Wir setzen ganz klar<br />

auf Ausbildung und wollen so dem Fachkräftemangel<br />

begegnen“, sagt Ramona Fleischmann.<br />

Sie ist als Ausbildungsleiterin für derzeit<br />

30 Auszubildende und Studierende im<br />

dualen System verantwortlich. Unterstützt<br />

wird sie von ihrer Kollegin Nadine Dobbratz-Diebel.<br />

Weil in den kommenden Jahren<br />

noch mehr Mitarbeiter benötigt werden,<br />

investiert der Kreis in zusätzliches Personal<br />

sowie in die Ausbildung seiner zukünftigen<br />

Verwaltungsexperten.<br />

Dabei versucht die Kreisverwaltung mit<br />

ihren rund 700 Mitarbeitern, den künftigen<br />

Bedarf genau im Blick zu behalten und<br />

entsprechend gezielt auszubilden. Durch die<br />

veränderten Anforderungen wächst so auch<br />

die Bandbreite der Ausbildungen und Studiengänge.<br />

In diesem Jahr bietet der Kreis<br />

zum ersten Mal das Studium Wirtschaftsinformatik<br />

und eine Ausbildung zum Hygienekontrolleur<br />

an.<br />

Doch nicht nur der eigene Bedarf an gut<br />

ausgebildeten Fachkräften steht bei den<br />

Mitarbeitern des Kreises im Fokus. Weil<br />

auf kommunaler Ebene insbesondere die<br />

Studien gänge aus Kapazitätsgründen häufig<br />

nicht angeboten werden können, versucht<br />

die Kreisverwaltung auszuhelfen. „Wir bilden<br />

auch für kleinere Verwaltungen aus. Dort<br />

fehlen in Zukunft insbesondere Führungskräfte“,<br />

erläutert Ramona Fleischmann.<br />

Wer eine Ausbildung oder ein Studium bei<br />

der Kreisverwaltung absolviere, habe für das<br />

spätere Berufsleben viele Vorteile, findet<br />

Nadine Dobbratz-Diebel. „Die Aufstiegschancen<br />

sind bedingt durch die Größe der<br />

Verwaltung sehr gut. Außerdem sind unsere<br />

Mitarbeiter flexibel einsetzbar.“ Sie können<br />

je nach Interesse und Fähigkeit in verschiedenen<br />

Bereichen arbeiten. „Manche sind<br />

besonders gut in der Kommunikation mit<br />

den Kunden, andere bevorzugen den Außendienst<br />

oder die Arbeit am Schreibtisch“, sagt<br />

sie. „Und wenn sich die Präferenz wandelt,<br />

können sie die Abteilung wechseln, ohne<br />

dass sich der Arbeitgeber ändert.“<br />

Annika aus Büdelsdorf hat Anfang August<br />

ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten<br />

begonnen. Die 20-Jährige ist zwar<br />

erst seit einigen Wochen im Kreishaus,<br />

fühlt sich aber schon sichtlich wohl. „Ich<br />

bin schon richtig angekommen“, sagt sie.<br />

Ihr Weg bis zur Ausbildung verlief nicht<br />

gradlinig. In der 9. Klasse wurde sie krank,<br />

verließ das Gymnasium und nutzte das erste<br />

Jahr nach ihrem Mittleren Schulabschluss,<br />

um nach ihrer Genesung mit sich „ins Reine<br />

zu kommen“. Ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />

im Kindergarten machte ihr klar, dass sie<br />

gerne mit Menschen arbeiten möchte. „Ich<br />

könnte mir gut vorstellen, später im sozialen<br />

Bereich der Verwaltung zu arbeiten.“ Die<br />

Ausbildung macht ihr viel Spaß. „Es ist ein<br />

tolles Arbeitsklima. Im Moment bin ich in<br />

der Poststelle, da wird viel gelacht. Ich bin<br />

total überrascht, für wie viele Bereiche die<br />

Kreisverwaltung zuständig ist.“<br />

Arne ist der erste Student für Wirtschaftsinformatik<br />

bei der Kreisverwaltung. Der<br />

26-Jährige hat zuvor eine Ausbildung zum<br />

Fachinformatiker für Systemintegration<br />

beim Kreis gemacht. „Da habe ich den<br />

technischen Bereich kennengelernt, jetzt<br />

kommt der wirtschaftliche Teil noch dazu.“<br />

Seine Ausbildung sei prägend für ihn gewesen,<br />

vor allem die Zeit in der 15-köpfigen<br />

IT-Abteilung der Kreisverwaltung. „Das war<br />

sehr spannend, aber ich wollte noch mehr<br />

gefordert werden.“ Also sagte Arne zu, als<br />

sein Chef ihm das Angebot unterbreitete,<br />

ein duales Studium anzuschließen. „So<br />

kann ich später höhere Positionen mit<br />

mehr Verantwortung und anderen Aufgaben<br />

übernehmen.“<br />

Als „Universalschlüssel für alle Bereich“<br />

bezeichnet Kenneth sein Studium „Public<br />

Administration / Allgemeine Verwaltung“.<br />

Der 20-Jährige aus Neumünster ist im zweiten<br />

Studienjahr und war überrascht, wie<br />

vielfältig die Verwaltungsarbeit ist. Nach<br />

dem Abitur entschied sich Kenneth für einen<br />

Aushilfsjob in einer Spedition, um sich eine<br />

berufliche Perspektive zurechtzulegen. Über<br />

einen Online-Test stieß er auf den Verwaltungsstudiengang.<br />

In welcher Abteilung er<br />

später arbeiten möchte, weiß Kenneth noch<br />

nicht. „Ich möchte erst erfahren, wo meine<br />

Stärken liegen. Ich interessiere mich für den<br />

sozialen Bereich, weiß aber auch, dass das<br />

eine schwierige Materie ist.“<br />

Einen Schritt weiter ist Lina bereits. Die<br />

23-Jährige Kielerin hat ihr duales Studium<br />

abgeschlossen und ist von der Kreisverwaltung<br />

für die Personalabteilung übernommen<br />

worden. Sie ist „total glücklich“ und erinnert<br />

sich gerne an ihre Studienzeit. „Schon<br />

die Azubis und Studenten sind hier in Verwaltung<br />

voll integriert und eingebunden. Da<br />

kann man sich nur wohlfühlen.“<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet<br />

folgende Ausbildungsmöglichkeiten an:<br />

Ausbildung:<br />

• Verwaltungsfachangestellte/r (m/w/d)<br />

• Verwaltunswirt/in (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker/in Fachrichtung<br />

Systemintegration (m/w/d)<br />

• Hygienekontrolleur/in (m/w/d)<br />

Duales Studium:<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

• Public Administration / Allgemeine<br />

Verwaltung<br />

Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />

Kaiserstraße 8<br />

24768 Rendsburg<br />

T 04331 2<strong>02</strong>0<br />

E info@kreis-rd.de<br />

www.kreis-rendsburg-eckernfoerde.de<br />

67


Mieke-Marie Ruff (23) aus Rickert,<br />

Berufsausbildung zur Industriekauffrau bei<br />

ACO, 3. Lehrjahr


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

ACO – EIN WELTMARKTFÜHRER GANZ FAMILIÄR<br />

Entwässerungstechnik für New York, Sydney und die Region<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Sebastian Weimar<br />

Aus der Mitte Schleswig-Holsteins<br />

führt das Familienunternehmen<br />

ACO als Entwässerungsspezialist<br />

die Branche weltweit an. Die Systemlösungen<br />

aus Büdelsdorf finden sich auf<br />

Formel-1-Pisten und an der New Yorker<br />

Freiheitsstatue ebenso wie auf öffentlichen<br />

Plätzen und heimischen Garagenauffahrten.<br />

Guter Berufsnachwuchs hat bei<br />

ACO beste Chancen.<br />

Sportlich nimmt der Firmenchef Hans-Julius<br />

Ahlmann die Herausforderungen seines Weltunternehmens.<br />

„Seit den Spielen 1972 in<br />

München haben wir alle Olympiaden bis auf<br />

Moskau mit unseren Entwässerungssystemen<br />

ausgestattet“, berichtet der Firmenchef. Der<br />

Markenname ACO findet sich weltweit auf<br />

Straßenabläufen und Entwässerungsrinnen<br />

von Autobahnen, Brücken, Fußgängerzonen,<br />

Flughäfen und Formel-1-Strecken. Wasseraufbereitungsanlagen<br />

oder Rückstausysteme<br />

arbeiten weltweit unter anderem in Hotels<br />

und Industrieanlagen sowie auf Schiffen.<br />

Regenwasser an der Hamburger Elbphilharmonie<br />

wird mit ACO-Produkten sicher vom<br />

Gebäude ferngehalten ebenso wie an der<br />

Oper in Sydney.<br />

Erfolgs: Das Familienunternehmen hält über<br />

560 Patente und Patentanmeldungen und<br />

gehört damit zu den innovativsten Firmen<br />

in Schleswig-Holstein.<br />

5.000 Mitarbeiter,<br />

elf Ausbildungsberufe<br />

Das Familienunternehmen mit 5.000 Mitarbeitern<br />

weltweit sieht sich als Global Player<br />

mit schleswig-holsteinischen Wurzeln.<br />

„Diese Mischung ist für unsere Mitarbeiter<br />

reizvoll: Wir legen großen Wert auf gegenseitige<br />

Wertschätzung und verstehen uns<br />

als eine große internationale Familie mit<br />

starkem Zusammenhalt“, sagt Senior-Personalreferentin<br />

Anne-Kristina Kirchhoff. „Bei<br />

uns kann sich jeder einbringen und Verantwortung<br />

übernehmen.“<br />

Derzeit bietet die ACO Gruppe am Standort<br />

Rendsburg/Büdelsdorf Schulabsolventen<br />

einen dualen Studiengang mit IT-Fokus<br />

und elf Ausbildungsberufe an: von Industrie-<br />

und Veranstaltungskauffrau/mann über<br />

Kaufmann/frau für Marketingkommunikation;<br />

Patentfachangestellte/r, Fachinformatiker/in<br />

und Elektroniker/in bis hin zum/<br />

zur Industriemechaniker/in, Verfahrensmechaniker/in<br />

für Kunststoff und Kautschuk<br />

sowie zur Fachkraft für Lagerlogistik. „Wir<br />

unterstützen unseren Nachwuchs auch<br />

schon während der Ausbildung. So ist es<br />

kein Zufall, wenn unsere Azubis immer wieder<br />

als Landesbeste in ihrem Ausbildungsberuf<br />

abschneiden.“ Dass die ACO Gruppe es<br />

ernst meint mit einer modernen, wertschätzenden<br />

Unternehmenskultur zeigen Bewertungen<br />

von außen: <strong>2019</strong> zeichneten der<br />

„Focus“ und das Onlineportal „Kununu“ die<br />

Firma im vierten Jahr in Folge als einen der<br />

besten Arbeitgeber seiner Branche aus. Und<br />

die „WirtschaftsWoche“ verlieh ACO die Auszeichnung<br />

„Weltmarktführer“.<br />

Immer häufigere Starkregenereignisse<br />

sorgen auch in Deutschland für Überschwemmungen.<br />

„Der Klimawandel fordert<br />

uns alle heraus – die Menschen und unser<br />

Unternehmen ebenso“, sagt Ahlmann. „Wir<br />

verstehen uns dabei als Innovationsführer<br />

mit zukunftsweisenden Produkten; dafür<br />

steht auch unser Firmenleitspruch ‚ACO. creating<br />

the future of drainage‘.“ Als Antwort<br />

auf den Klimawandel bietet die ACO-Gruppe<br />

beispielsweise fortschrittliche unterirdische<br />

Kavernen (Rigolen-Systeme) an, die<br />

in Städten extrem große Wassermengen<br />

nach Starkregenfällen aufnehmen können.<br />

Erfindungen gehören seit der Gründung<br />

von ACO 1946 zu den Grundpfeilern des<br />

Stephanie Harbach (21) aus Nortorf, Berufsausbildung zur<br />

Elektronikerin für Betriebstechnik bei ACO, 2. Lehrjahr<br />

69


DENIK – EINER DER BESTEN IM NORDEN<br />

Nach seiner Ausbildung startet der Fachinformatiker ein duales Studium bei ACO<br />

TEXT Joachim Welding | FOTO Sebastian Weimar<br />

Ohne Übertreibung darf sich Denik<br />

Dreesen „Champion“ nennen: Er<br />

hat seine Berufsausbildung zum<br />

Fachinformatiker (Systemintegration) als<br />

landesbester Azubi 2018 abgeschlossen.<br />

„Die Ausbildung bei ACO war schon toll.<br />

Nun schließe ich ein duales Studium im<br />

Unternehmen an“, erzählt der 22-Jährige<br />

mit einem charmanten Lächeln.<br />

1,3 – diese Note muss man sich als Azubi<br />

in der Prüfung erst einmal erarbeiten.<br />

„Wenn man am Ball bleibt und sich um den<br />

anspruchsvollen Stoff an der Berufsschule<br />

kümmert, kann man diese Ausbildung gut<br />

schaffen“, erzählt der großgewachsene,<br />

junge Mann aus Wohlde im Kreis Schleswig-Flensburg.<br />

Sein Abi mit Schwerpunkt<br />

Elektrotechnik hat Denik am BBZ Schleswig<br />

abgelegt. „Danach habe ich mich für eine<br />

Ausbildung als Fachinformatiker bei ACO<br />

entschieden – zwei Praktika haben mich<br />

darin bestärkt, dass dies der richtige Weg<br />

für mich ist.“<br />

Dass er aber schließlich zu den besten Azubis<br />

des Landes gehören würde, habe ihn<br />

selbst überrascht. Bei der Preisverleihung<br />

in der Husumer Messe würdigte Bildungsministerin<br />

Karin Prien die herausragenden<br />

Leistungen von Denik und den 83 anderen<br />

Landesbesten in ihren jeweiligen Berufen:<br />

Die Auszeichnung belege „Ihre berufliche<br />

Motivation, Ihre handwerkliche Leistung<br />

und Ihre Freude am Beruf. Das Niveau ist<br />

beeindruckend.“ Und Friederike Kühn, Präsidentin<br />

der IHK Schleswig-Holstein, betonte<br />

vor 400 Gästen: „Mit Energie, Willensstärke<br />

und unbeirrbarer Zielstrebigkeit haben Sie<br />

die Spitzenleistungen erzielt. Sie haben<br />

gezeigt, dass Sie sich bei Prüfungsstress mit<br />

Ihrem Engagement, Ihrer Sachkenntnis und<br />

Ihren Fähigkeiten erfolgreich durchsetzen<br />

können.“<br />

Interessiert hat Denik am Beruf des Fachinformatikers<br />

mit dem Schwerpunkt Systemintegration<br />

das selbstständige Arbeiten. „Du<br />

bekommst jeden Tag neue Aufgaben, die du<br />

lösen musst.“ Das Spektrum beginnt mit der<br />

Arbeit am „IT-Servicedesk“ und der Installation<br />

von Servern und hört bei der Einrichtung<br />

von Software und der Dokumentation<br />

noch lange nicht auf. „Die Ausbildung bei<br />

ACO ist aber nicht auf IT beschränkt: Wir<br />

schauen auch in den Abteilungen Einkauf,<br />

Disposition, Versand und Vertrieb über den<br />

Tellerrand.“ Gleich nach seiner Ausbildung<br />

durfte sich Denik eigenverantwortlich um<br />

die Druckereinrichtung und -verwaltung an<br />

allen deutschen Standorten der ACO Gruppe<br />

kümmern, erzählt der 22-Jährige stolz.<br />

Doch jetzt hat er wieder neue Aufgaben im<br />

Blick: Mit Unterstützung von ACO startete<br />

Denik das duale Studium Wirtschaftsinformatik.<br />

Dabei arbeitet er abwechselnd im<br />

Unternehmen und studiert in Blöcken an<br />

der Nordakademie Elmshorn. „Ich habe einfach<br />

Lust, weiter zu lernen. Wie sich das auf<br />

meine Karriere auswirkt, wird sich zeigen.“<br />

Bei ACO hilft er mit, ein Mammutprojekt zu<br />

bewältigen: Das Unternehmen baut gerade<br />

mit SAP ein modernes, vernetztes IT System<br />

auf. Und nach dem Studium? Denik lächelt:<br />

„Bei der ACO Gruppe Auslandserfahrung<br />

sammeln – dazu hätte ich Lust!“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Die Firma ACO Severin Ahlmann GmbH &<br />

Co. KG bietet folgende Ausbildungen an:<br />

• Elektroniker für Betriebstechnik (d/m/w)<br />

• Fachinformatiker Anwendungsentwicklung<br />

(d/m/w)<br />

• Fachinformatiker Systemintegration<br />

(d/m/w)<br />

• Fachkraft für Lagerlogistik (d/m/w)<br />

• Industriekaufmann (d/m/w)<br />

• Industriemechaniker (d/m/w)<br />

• Kaufmann für Marketingkommunikation<br />

(d/m/w)<br />

• Patentanwaltsfachangestellter (d/m/w)<br />

• Veranstaltungskaufmann (d/m/w)<br />

• Verfahrensmechaniker für Kunststoffund<br />

Kautschuktechnik (d/m/w)<br />

• Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik<br />

(d/m/w))<br />

ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG<br />

Am Ahlmannkai<br />

24782 Büdelsdorf<br />

04331 354-0<br />

info@aco.com<br />

www.aco.com<br />

70


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Denik Dreesen (22) hat seine Berufsausbildung zum<br />

Fachinformatiker für Systemintegration als landesbester<br />

Azubi 2018 abgeschlossen


PFLEGE MIT HERZ UND SEEBLICK<br />

Beliebte Pflegeausbildung in der Seniorenwohnanlage „Am See“ in Fockbek<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Lutz Timm<br />

Wer sich für einen Pflegeberuf<br />

interessiert, sollte freundlich<br />

und empathisch sein, Team arbeit<br />

mögen und keine Berührungsängste haben.<br />

Wer seine Ausbildung in der Seniorenwohnanlage<br />

„Am See“ in Fockbek absolviert,<br />

wird im Gegenzug vom ersten Tag<br />

an herzlich vom Team und den Bewohnern<br />

aufgenommen. Warum sich die neuen<br />

Pflegefach­ Azubis auf ideale Voraussetzungen<br />

freuen können, verrät der frisch examinierte<br />

Pfleger Marco aus Breiholz.<br />

„Am Fockbeker See habe ich die Ausbildung<br />

in meinem Traumberuf ‚Altenpfleger’ absolviert<br />

und ich bin froh, dass ich mich vor<br />

drei Jahren beruflich neu orientiert habe.<br />

Nach dem Mittleren Schulabschluss habe ich<br />

zunächst eine Ausbildung zum Kaufmann im<br />

Groß- und Außenhandel absolviert. Leider<br />

fehlte mir die intensive Zusammenarbeit mit<br />

Menschen. Aus dem Bekanntenkreis erhielt<br />

ich deshalb den Tipp, in einen Pflegeberuf<br />

‚reinzuschnuppern’ und mich in der<br />

Seniorenwohnanlage „Am See“ in Fockbek<br />

umzuschauen. Dieser Rat war Gold wert! Die<br />

Atmosphäre in unserer diakonischen Anlage<br />

ist von menschlichen Kontakten geprägt<br />

und lässt mir genügend Zeit, mich mit<br />

Bewohnern zu unterhalten und sie intensiv<br />

zu betreuen.<br />

Um den Pflegeberuf zu erlernen, ist unsere<br />

Anlage ideal! Als Azubi erhält man abwechslungsreiche<br />

Einblicke in alle Bereiche,<br />

sowohl in die stationäre Pflege im Pflegehaus<br />

‚Seeblick’ als auch in den ambulanten<br />

Pflegedienst, zum Beispiel in den rund 140<br />

angrenzenden Wohnungen sowie in die<br />

Tagespflege „Am See“. Neuerdings betreuen<br />

wir in unserem ‚Schlosshotel‘ auch ‚Senioren-WGs’.<br />

Daraus ergeben sich viele Vorteile:<br />

Zum einen braucht man sich nicht ständig<br />

um externe Praktika in fremden Einrichtungen<br />

zu bemühen, zum anderen hat man die<br />

Möglichkeit, alle Abläufe und Übergänge<br />

zwischen den Bereichen kennenzulernen.<br />

Gerade für die neue Ausbildung zum Pflegefachmann<br />

und zur Pflegefachfrau ist das<br />

ideal!“<br />

Ab 2<strong>02</strong>0 neuer Beruf:<br />

„Pflegefachmann/frau“<br />

Nächster Ausbildungsbeginn in Fockbek ist<br />

der 01. März 2<strong>02</strong>0. Zukünftig wird nicht mehr<br />

in dem Beruf „Altenpfleger/in“ ausgebildet,<br />

sondern nur noch im Berufsbild „Pflegefachmann/frau“.<br />

Ziel dieser Umstellung ist es,<br />

die Durchlässigkeit in die unterschiedlichen<br />

Pflegebereiche zu erhöhen. Auszubildende<br />

können sich im dritten Ausbildungsjahr<br />

überlegen, ob sie sich beispielsweise in<br />

der Altenpflege spezialisieren oder sich zu<br />

einer universell einsetzbaren Pflegekraft<br />

ausbilden.<br />

Auf die neuen Auszubildenden ist Marco<br />

gespannt. „Wir freuen uns auf neue Teamkollegen<br />

und werden sie genauso herzlich<br />

empfangen, wie ich es vor drei Jahren erlebt<br />

habe. Das Schöne ist, dass wir zusammen in<br />

einer familiären Atmosphäre zusammenarbeiten,<br />

uns schnell kennenlernen und einen<br />

guten Teamspirit haben. Dabei darf sich<br />

jeder auch die Zeit nehmen, seine pflegerische<br />

Handschrift zu entwickeln. Ich wurde<br />

zum Beispiel nie gebeten, ein Gespräch zu<br />

beenden und mich zu beeilen! Das ist aus<br />

meiner Sicht ein gutes Zeichen. Denn in der<br />

Pflege kommt es auf Empathie, Vertrauen<br />

und Menschlichkeit an … und dafür muss<br />

man sich Zeit nehmen!“<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

Wir bilden aus:<br />

Pflegefachmann/frau<br />

I C H<br />

•<br />

B E W<br />

Seniorenwohnanlage „Am See“ gGmbH<br />

Stadttor 35<br />

24787 Fockbek<br />

T. 04331 – 608-0<br />

www.seniorenwohnanlage-am-see.de<br />

72


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

EXPERTEN MIT SINN FÜRS KLIMA<br />

Die Kälte- und Klimatechnikprofis von Delewski sind nicht nur für Kunden eine gute Adresse<br />

TEXT & FOTOS Lutz Timm<br />

Frostige Minusgrade auf Knopfdruck<br />

oder ein perfekt abgestimmtes<br />

Raumklima – die Delewski Kälteund<br />

Klimatechnik GmbH sorgt immer<br />

für die richtige Temperatur. Durch hohe<br />

Qualitätsstandards und professionelles<br />

Auftreten hat sich das mittelständische<br />

Unternehmen aus Osterrönfeld einen<br />

exzellenten Ruf erworben. Und das begeistert<br />

nicht nur die Kunden: Azubi Justin<br />

(19) hat uns erzählt, warum er gerne zur<br />

Arbeit fährt und wieso ihm seine vielen<br />

Interessen in der Ausbildung immer wieder<br />

zugute kommen.<br />

7.30 Uhr, Nikolaus-Otto-Straße 10: Justin<br />

radelt auf das Firmengelände, geht ins<br />

Büro und anschließend in die Werkstatt.<br />

„Ich sage allen Kollegen ‚Hallo‘ und gucke<br />

dann, welchem Gesellen ich zugeteilt bin“,<br />

erzählt der Azubi aus Schülldorf. Justin ist<br />

im dritten Lehrjahr zum Mechatroniker für<br />

Kältetechnik.<br />

„Ich war schon immer vielseitig interessiert<br />

und wollte ein Allrounder sein“, erzählt<br />

Justin, der nach einem Praktikum seine<br />

Ausbildung bei Delewski angefangen hat. Als<br />

Mechatroniker für Kältetechnik deckt man<br />

mehrere spannende Bereiche ab, findet Justin.<br />

Durch die Arbeit mit unterschiedlichen<br />

Kältemitteln stecke Chemie in dem Beruf,<br />

außerdem Physik in der Metallverarbeitung<br />

und Elektronik für die Anlagensteuerung.<br />

„Wir müssen jede Anlage verstehen und<br />

beherrschen, wenn wir bei den Kunden<br />

sind.“ Dabei sei jede Anlage individuell<br />

aufgebaut. Die Auftraggeber sind unter<br />

anderem Supermärkte, Hotels, Betriebe aus<br />

der Lebensmittelindustrie oder medizinische<br />

Einrichtungen und EDV-Dienstleister.<br />

Nach rund zwei Jahren Ausbildung hat<br />

Justin bereits viele praktische Erfahrungen<br />

gesammelt. „Die Arbeit macht Spaß und ist<br />

total vielseitig. Wenn ich morgens ankomme,<br />

weiß ich meistens noch nicht, welche Aufgaben<br />

der Tag bringt“, berichtet er. „Manchmal<br />

muss nur ein Ventil ausgetauscht werden,<br />

dann wieder ganze Teile einer Anlage.“<br />

Auch die professionelle, aber herzliche<br />

Atmos phäre im Unternehmen gefällt Justin.<br />

„Die Kollegen begegnen einem auf Augenhöhe,<br />

das ist sehr schön.“ Man müsse sich<br />

auch aufeinander verlassen können, weil die<br />

Arbeit mit chemischen Stoffen und hohem<br />

Druck mitunter gefährlich werden kann.<br />

Justin ist sich sicher, seinen Wunschberuf<br />

gefunden zu haben. „Das habe ich gemerkt,<br />

als ich zum ersten Mal im Maschinenraum<br />

einer Kühlanlage stand. Überall waren Rohre<br />

und Kabel, die ganze Anlage war total komplex,<br />

das hat mich überrascht. Wenn man<br />

von außen davorsteht, denkt man: Stecker<br />

rein, und alles läuft. Aber da steckt viel,<br />

viel mehr dahinter. Das war wirklich der<br />

Moment, in dem es ‚klick‘ gemacht hat.“<br />

In rund 40 Jahren Firmengeschichte hat<br />

sich der Betrieb stetig weiterentwickelt.<br />

Die Brüder Jan und Stefan Delewski, die das<br />

Unternehmen gemeinsam mit ihrer Mutter<br />

leiten, legen Wert auf innovatives Denken<br />

und Handeln. Außerdem ist ihnen die Ausund<br />

Fortbildung ihrer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wichtig – etwa bei der Qualifizierung<br />

zum Meister, die gerade ein Beschäftigter<br />

durchläuft.<br />

Zur Offenheit im Betrieb gehört für Jan und<br />

Stefan Delewski auch, dass alle Auszubildenden<br />

wissen, was sie später im Arbeitsleben<br />

erwartet. „Notdienst gehört selbstverständlich<br />

auch zum Job dazu“, sagt Stefan Delewski.<br />

Auch Azubi Justin weiß mittlerweile<br />

von den Gesellen, was die Einsätze mit sich<br />

bringen. Für ihn ist das kein Problem: „Ich<br />

habe meinen Beruf gefunden!“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Delewski Kälte- und Klimatechnik GmbH<br />

Stefan Delewski<br />

Nikolaus-Otto-Straße 10<br />

24783 Osterrönfeld<br />

T 04331 – 846 70<br />

stefan@delewskigmbh.de<br />

www.delewski-kaelte.de<br />

73


11.09.<strong>2019</strong><br />

11. REINBEKER<br />

AUSBILDUNGSMARKT<br />

SACHSENWALD FORUM REINBEK<br />

Hamburger Straße 8<br />

21465 Reinbek<br />

9-15 Uhr<br />

https://www.mittelzentrum-sachsenwald.de/regionaler-ausbildungsmarkt.html<br />

12.09.<strong>2019</strong><br />

TAG DER OFFENEN TÜR MIT BE-<br />

RUFSINFORMATIONSFORUM DES<br />

BBZ RD-ECK <strong>2019</strong><br />

Fischerkoppel 8<br />

24340 Eckernförde<br />

8-13 Uhr<br />

www.bbz-rd-eck.de/schule/<br />

tag-der-offenen-tuer<br />

14.09.<strong>2019</strong><br />

STARTER - REGIONALE AUSBIL-<br />

DUNGSMESSE AN DER GEMEIN-<br />

SCHAFTSSCHULE AM MARSCHWEG<br />

Marschweg 16-20<br />

24658 Kaltenkirchen<br />

10-14 Uhr<br />

https://www.kaltenkirchen.de/<br />

de/aktuelles/meldungen/startermesse<strong>2019</strong>.php<br />

17.-18.09.<strong>2019</strong><br />

TAGE DER BERUFS- UND STU-<br />

DIENINFORMATION DER THEO-<br />

DOR-LITT-SCHULE<br />

Theodor-Litt-Schule<br />

Regionales Berufsbildungszentrum<br />

Parkstr. 12-18<br />

24534 Neumünster<br />

9:50-14 Uhr<br />

www.tls-nms.de<br />

MOIN<br />

MOIN<br />

WIR SEHEN UNS AUF DER MESSE!<br />

25.09.<strong>2019</strong><br />

AUSBILDUNGSMESSE<br />

OLDENBURG<br />

Kremsdorfer Weg 31<br />

23758 Oldenburg in Holstein<br />

9-13 Uhr<br />

26.-28.09. <strong>2019</strong><br />

BIB RENDSBURG<br />

BERUFSINFORMATIONSBÖRSE<br />

RENDSBURG<br />

Lundener Straße 1 - 6<br />

24768 Rendsburg<br />

Do.+Fr. 8-13 Uhr (für angemeldete<br />

Gruppen)<br />

Sa. 9:30-13 Uhr<br />

www.bib-rd.de<br />

28.09.<strong>2019</strong><br />

BIM BAD BRAMSTEDT<br />

GEMEINSCHAFTSSCHULE<br />

AUENLAND<br />

Schäferberg 28<br />

24576 Bad Bramstedt<br />

10-15 Uhr<br />

www.bim-bb.de<br />

25.10.<strong>2019</strong><br />

AUSBILDUNGSFORUM<br />

ALTENHOLZ<br />

EDGAR MESCHKAT HALLE<br />

Danziger Straße<br />

24161 Altenholz-Stift<br />

11-13:30 Uhr<br />

www.ausbildungsforum-altenholz.de<br />

74


Was? Bankkaufleute beraten ihre Bankkunden in allen Finanzangelegenheiten.<br />

In der Ausbildung lernst du sowohl verschiedene<br />

Geschäftsstellen als auch unterschiedliche Abteilungen kennen.<br />

Im Kundenservice erlernst du die Grundlagen des Berufes, von der<br />

Kontoeröffnung bis zum Kreditvertrag. Voraussetzungen für die Ausbildung<br />

sind Offenheit, Kommunikationsstärke, ein freundliches<br />

Auftreten und Verantwortungsbewusstsein.<br />

Bankkaufmann/frau<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 1.000 € im ersten und circa 1.200 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie?<br />

Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit einem<br />

IHK-Abschluss. Die schulische Mindestvoraussetzung ist der Mittlere<br />

Schulabschluss. Nach der Ausbildung arbeiten Bankkaufleute<br />

als Privat- oder Firmenkundenberater in einer Geschäftsstelle oder<br />

bewerben sich auf freie Stellen in anderen Abteilungen, zum Beispiel<br />

Baufinanzierung, Marketing, Geldanlage, Kreditwesen. Banken und<br />

Sparkassen bieten viele Weiterbildungen an, zum Beispiel zum/zur<br />

Bankfachwirt/in.<br />

Wo? Die praktische Ausbildung findet in Bank- oder Sparkassenfilialen<br />

im gesamten Geschäftsstellennetz statt. Dabei wird möglichst<br />

die Nähe zum Wohnort berücksichtigt. Die schulische Ausbildung<br />

erfolgt an Berufsschulen. Interne Schulungen werden an Bank- oder<br />

Sparkassenakademien durchgeführt.


Was?<br />

Kaufleute für Büromanagement sind Experten für mündliche<br />

und schriftliche Kommunikation. Sie erledigen den Schriftverkehr<br />

einer Firma, erstellen Präsentationen, beschaffen Büromaterial,<br />

disponieren Termine, organisieren Dienstreisen und bereiten Sitzungen<br />

vor. Sie sind auch gefragt, wenn es um die Einsatzplanung des<br />

Personals geht. In vielen Unternehmen fällt auch die Kundenbetreuung<br />

in ihren Aufgabenbereich sowie Öffentlichkeitsarbeit oder die<br />

Organisation von Veranstaltungen.<br />

Kaufmann/frau für<br />

Büromanagement<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 750 € im ersten bis circa 900 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Bewerberinnen und Bewerber<br />

sollten einen Mittleren Schulabschluss mitbringen und über gute<br />

Deutsch-, Mathe und Englischkenntisse verfügen. In der Ausbildung<br />

lernen Kaufleute für Büromanagement die Grundlagen der klassischen<br />

Büroarbeit. Dazu gehört sowohl der Umgang mit Computern<br />

als auch die Themen Buchführung und Rechnungswesen.<br />

Wo?<br />

Kaufleute für Büromanagement arbeiten in Unternehmen<br />

aller Wirtschaftsbereiche, ebenso wie in öffentlichen Verwaltungen<br />

von Städten, Kreisen, Ländern oder bei Verbänden. Ihr Arbeitsplatz<br />

sind Büros, Besprechungsräume, Serviceschalter oder Empfangstresen.<br />

Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum/zur<br />

Fachwirt/in für Büromanagement weiterzubilden.<br />

ABFALL I WERTSTOFF I RESSOURCE<br />

www.awr.de<br />

Besucht uns auf<br />

Abfallwirtschaft ist mehr als „nur die Müllabfuhr“<br />

Die schlichte Müllabfuhr ist zwar der augenfälligste Teil unserer Arbeit aber<br />

keineswegs der Wichtigste. Unser gesamtes Handeln richten wir an der Verpflichtung<br />

zum Wohl von Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz und insbesondere<br />

den Menschen im Kreis Rendsburg-Eckenförde aus.<br />

Vom Tonnenservice bis zur Umweltbildung: Ein breites Aufgabenfeld in<br />

verschiedenen Teams erwartet dich bei uns während deiner 3-jährigen Ausbildung.<br />

76<br />

Zum 1.8.2<strong>02</strong>0 suchen wir eine/n Auszubildende/n zur/m Kauffrau/Kaufmann<br />

für Büromanagement. Bewerbungen bitte bis zum 28. Februar 2<strong>02</strong>0 an:<br />

n.hinrichsen@awr.de. Weitere Informationen findest du auf www.awr.de.


Was?<br />

Beton- und Stahlbetonbauer/innen sind Fachkräfte im<br />

Bauhandwerk und sorgen für die richtige Betonmischung sowie die<br />

Anfertigung von Gussformen und Verschalungen aus Holz und Stahl.<br />

Ob Wohnungsbau oder Industrieanlagen, Neubauten oder Sanierungen,<br />

Brücken- oder Treppenbau – als Azubi lernst du, wie der flüssige<br />

Baustoff gegossen werden muss, damit ein tragfähiges Fundament<br />

entsteht.<br />

Beton- und<br />

Stahlbetonbauer/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 850 € im ersten und circa 1.475 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie?<br />

Die Ausbildung zum/zur Beton- und Stahlbetonbauer/in<br />

dauert drei Jahre und gehört bundesweit zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen!<br />

Zugangsvoraussetzung ist der Erste allgemeinbildende<br />

Schulabschluss. Für die Ausbildung solltest du körperlich topfit<br />

sein und draußen arbeiten wollen. Handwerkliches Geschick ist<br />

gefragt, denn du arbeitest täglich mit Werkzeugen und Baustoffen.<br />

Wo? Beton- und Stahlbetonbauer/innen arbeiten hauptsächlich<br />

in Bauunternehmen. Ihre tägliche Arbeit findet auf Baustellen statt.<br />

Nach bestandener Gesellenprüfung gibt es sehr gute Übernahmechancen<br />

in den Betrieben und Weiterbildungsmöglichkeiten zum/<br />

zur Werkpolier/in oder Betonbaumeister/in.<br />

Hier bist du<br />

richtig!<br />

Starte jetzt deine Ausbildung bei uns und<br />

bewirb dich um einen Ausbildunsgplatz als:<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

IT- Fachinformatiker/in<br />

Maurer/in<br />

Beton- und Stahlbetonbauer/in<br />

sowie im Dualen Studium Bauingenieurwesen<br />

an der Hochschule 21<br />

Bewebungsunterlagen an: bewerbung@ditting-bau.de<br />

Weitere Informationen zu den Ausbildunsgberufen unter:<br />

ditting-bau.de<br />

77


Was?<br />

Industriemechaniker/innen kümmern sich darum, dass<br />

Maschinen und technische Anlagen in Betrieben ständig betriebsbereit<br />

sind. Dazu gehören Wartung, Reparatur und Anfertigung von<br />

Ersatzteilen, die Ermittlung von Störungsursachen, Montage- und<br />

Prüfarbeiten sowie die Einweisung von Kollegen in die Bedienung<br />

und Handhabung der technischen Systeme.<br />

Industriemechaniker/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 850 € im ersten bis circa 1.150 €<br />

im vierten Ausbildungsjahr.<br />

Wie?<br />

Die Ausbildung zum/r Industriemechaniker/in dauert<br />

3,5 Jahre. Voraussetzung ist der Erste allgemeinbildende Schulabschluss.<br />

Spaß und Interesse an Mathe und Physik sowie handwerkliches<br />

Geschick sollten unbedingt vorhanden sein. In diesem<br />

vielseitigen Beruf darf man keine Angst vor großen Anlagen haben<br />

und muss auch mal zupacken können.<br />

Wo? Gebraucht werden Industriemechaniker/innen in vielen industriellen<br />

Bereichen der Wirtschaft, etwa in der Metall- und Kunststoffindustrie,<br />

der chemischen Industrie, Fahrzeug- und Elektroindustrie.<br />

Aber auch in Unternehmen mit großen technischen Anlagen, wie<br />

z.B. Chemie- oder Energiekonzernen, oder den Stadtwerken.<br />

Nach der Ausbildung werden Fortbildungslehrgänge angeboten, z.B.<br />

im Schneid- und Richtverfahren oder in der Schweißtechnik. Darüber<br />

hinaus besteht die Möglichkeit, sich zum/zur Techniker/in oder<br />

Meister/in weiterzubilden.<br />

Komm in unser NetzWerk!<br />

Wie viel Energie steckt in Dir? Schließe Dich<br />

an und sei Teil der Energiezukunft.<br />

Bewirb Dich online unter hansewerk.com/ausbildung auf<br />

unsere Ausbildungsberufe.<br />

Die Ausbildung findet innerhalb der HanseWerk-Gruppe bei unserer<br />

Tochtergesellschaft Schleswig-Holstein Netz statt.<br />

Wir begrüßen die Bewerbung von Menschen mit Behinderung.<br />

fb.com/HanseWerkAusbildung<br />

Rein in die Zukunft! Ausbildung beim AZV Südholstein:<br />

Deine Berufschance im technischen Umweltschutz<br />

Der Abwasser-Zweckverband Südholstein kümmert sich<br />

in seinem Einzugsbereich um die Abwassersammlung<br />

und -reinigung. Er betreut ca. 700 Kanalkilometer und<br />

reinigt allein im Klärwerk Hetlingen rund 32 Mio. m 3 /Jahr<br />

Wasser – ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz.<br />

Als zertifizierte „Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit“<br />

und mit einer UNESCO-Anerkennung als „Lernort mit<br />

Auszeichnung“ sind wir in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung<br />

aktiv. Mit knapp 250 Mitarbeitern ist der<br />

AZV ein großer regionaler Arbeitgeber, der die hochwertige<br />

Ausbildung in mehreren interessanten Berufen anbietet.<br />

Besuche unsere Homepage!<br />

Unter „www.azv.sh/verband/karriere/ausbildung/“<br />

findest Du alle aktuellen Ausbildungsangebote.<br />

AZV Südholstein • Am Heuhafen 2 • 25491 Hetlingen • personal@azv.sh • Tel.: 04103 964-125


Was?<br />

In diesem neuen Ausbildungsberuf werden die Berufe<br />

„Gesundheits- und Krankenpfleger/in“, „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“<br />

sowie „Altenpfleger/in“ vereint. Du lernst,<br />

Patienten jeden Alters fachgerecht zu pflegen, zu betreuen und zu<br />

unterstützen. Erst im 3. Ausbildungsjahr wählst du entweder einen<br />

entsprechenden Schwerpunkt oder entscheidest dich für die generalistische<br />

Ausbildung (allgemeingültig für alle Pflegeberufe).<br />

Pflegefachfrau/mann<br />

Wie? Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfordert mindestens<br />

den Mittleren Schulabschluss oder den Ersten allgemeinbildenden<br />

Schulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Du solltest<br />

körperlich fit sein, Freude am Umgang mit Menschen und jede<br />

Menge Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen!<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 1.100 € im ersten und circa 1.250 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wo? Die neue Ausbildung „Pflegefachfrau/mann“ wird ab 2<strong>02</strong>0<br />

erstmalig von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern angeboten.<br />

Vorteil für alle Azubis: Nach der Ausbildung kannst du sowohl in der<br />

ambulanten oder stationären Pflege arbeiten als auch in der Altenund<br />

Kinderkrankenpflege!<br />

Jobs mit<br />

Zukunft!<br />

Gepflegt leben...<br />

Senioren- und Pflegezentren · Ambulante Dienste · Betreutes Wohnen<br />

Hast du Lust Teil eines motivierten Teams zu<br />

werden? Dann bewirb dich jetzt!<br />

Mehr Informationen erhältst du unter<br />

www.dsw-pflege.de


DE_Azubi_KroBim.indd 1 26.<strong>02</strong>.2018 13:47:31<br />

Was? In der Ausbildung zum/zur Chemielaboranten/in dreht sich<br />

alles um den sorgfältigen Umgang mit Chemikalien. Du arbeitest im<br />

Labor, trägst einen Laborkittel und eine Schutzbrille, denn chemische<br />

Stoffe können explosiv oder giftig sein! Du lernst, chemische<br />

Substanzen exakt zu analysieren und alle Ergebnisse sorgfältig zu<br />

dokumentieren.<br />

Ob in der chemischen oder in der Pharmaindustrie, deine Arbeit ist<br />

ausschlaggebend für die Qualität chemischer Produkte und für die<br />

Gesundheit oder den Umweltschutz von großer Bedeutung!<br />

Chemielaborant/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 920 € im ersten bis circa 1.100 €<br />

im vierten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre. Bei guten Leistungen kann<br />

die Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzt werden. Schulische<br />

Voraussetzung ist ein Mittlerer Schulabschluss mit guten Leistungen<br />

in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie guten Englischkenntnissen.<br />

Chemielaboranten/innen benötigen für ihre Arbeit außerdem<br />

Konzentration, Geduld und ruhige Hände!<br />

Wo? Chemielaboranteninnen und Chemielaboranten arbeiten im<br />

Labor und werden vor allem in der Industrie benötigt. Klassische<br />

Arbeitgeber sind Chemieunternehmen, Lebensmittel-, Pharma- oder<br />

Kosmetikhersteller.<br />

Nach der Ausbildung gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise<br />

zum/zur Techniker/in, Industriemeister/in, Fach- und<br />

Betriebswirt/in oder in Form eines Studiums.<br />

WEil ChEmikEr<br />

für AllEs EinE<br />

lösung hABEn!<br />

AusBilDung ChEmiElABorAnt (m/W)<br />

■<br />

■<br />

Reguläre Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre, Abschlussprüfung durch die IHK<br />

Unterricht in der Berufsschule in Lübeck und im Laborbetrieb im eigenen<br />

Ausbildungszentrum<br />

Was machen Chemielaboranten?<br />

Zum Beispiel Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln<br />

und Wasser analysieren.<br />

interesse?<br />

Dann komm zu einem<br />

Schnupperpraktikum.<br />

Voraussetzung:<br />

Mindestens Mittlere Reife und<br />

gute Noten in den MINT-Fächern<br />

80<br />

Bewirb Dich für die Ausbildung!<br />

AGROLAB Agrar und Umwelt GmbH<br />

Ausbildungsleiter: Frank Hansen<br />

Dr.-Hell-Str. 6, 24107 Kiel<br />

E-Mail: Bewerbungen-Kiel@agrolab.de<br />

www.agrolab.com


Was? Als Fachinformatiker/in konzipierst und realisierst du komplexe<br />

EDV-Systeme. Die Ausbildung wird mit zwei Schwerpunkten<br />

angeboten: Anwendungsentwicklung und Systemintegration. In der<br />

Fachrichtung Anwendungsentwicklung konzipierst und programmierst<br />

du Software je nach Kundenwunsch. Als Fachinformatiker/in<br />

für Systemintegration planst und konfigurierst du IT-Systeme.<br />

Fachinformatiker/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 690 € im ersten und circa 900 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Für diese dreijährige Ausbildung wird der Mittlere Schulabschluss<br />

benötigt. Du solltest ein Interesse an der Soft- und Hardware<br />

von Computern mitbringen sowie gute mathematische sowie<br />

technische Kenntnisse. Erste Erfahrungen im Programmieren können<br />

nicht schaden. In diesem Beruf sind sowohl selbständiges Arbeiten<br />

als auch Teamgeist gefragt. Für deine Aufgaben benötigst du Sorgfalt<br />

und Geduld.<br />

Wo? Fachinformatiker/innen arbeiten in IT-Abteilungen privater<br />

und öffentlicher Unternehmen und sind gefragte Fachkräfte. Nach<br />

der Ausbildung gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten zum/zur Softwareentwickler/in<br />

oder IT-Projektkoordinator/in. Eine weitere Herausforderung<br />

könnte der Fachwirt für Computer-Management oder<br />

der Betriebswirt für Informationsverarbeitung darstellen. Du kannst<br />

auch ein Informatik-Studium anschließen.<br />

81


KFZ-Mechatroniker/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 750 € im ersten und circa 880 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Was?<br />

In diesem beliebten Ausbildungsberuf erlernst du die<br />

Grundkenntnisse automobiler Technik sowie deren Funktionsweise,<br />

Fehlerdiagnose und Reparaturanleitungen. Im Laufe der Ausbildungszeit<br />

kannst du dich für einen von fünf Tätigkeitsschwerpunkten entscheiden:<br />

Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik, Motorradtechnik,<br />

System- und Hochvolttechnik oder Karosserietechnik.<br />

Wie?<br />

Ein Interesse an Autos, Motoren und Technik solltest du<br />

mitbringen. Außerdem solltest du Freude daran haben, Fahrzeuge zu<br />

untersuchen und zu reparieren. Deine Hände werden dabei schmutzig<br />

– und zwar jeden Tag! Als Kfz-Mechatroniker/in arbeitest du<br />

sowohl eigenständig als auch im Team mit anderen Kollegen und Kolleginnen.<br />

Später wirst du auch häufig Kontakt zum Kunden haben.<br />

Dafür solltest du teamfähig sein und kommunizieren können.<br />

Wo?<br />

Es stehen dir viele Weiterbildungsmöglichkeiten nach der<br />

Ausbildung offen: Du kannst dich zum/zur Kraftfahrzeugtechnikermeister/in<br />

oder Techniker/in der Kraftfahrzeugtechnik fortbilden.<br />

Mit einer Hochschulberechtigung könntest du Kommunikationsoder<br />

Nutzfahrzeugtechnik studieren. Als Meister/in kannst du einen<br />

eigenen Betrieb übernehmen und selbst Fachkräfte ausbilden.<br />

82


Deine Ausbildung 2<strong>02</strong>0 an<br />

einem unserer 5 Standorte<br />

Schraub an deiner Zukunft<br />

Starte deine Ausbildung bei Uhl Trucks als:<br />

> Kfz-Mechatroniker (m/w/d)<br />

> Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)<br />

Was erwartet<br />

dich<br />

Was musst du<br />

mitbringen<br />

- Volvo Trucks und Renault Trucks mit neuesten Technologien und neuester Technik<br />

- ein familiengeführtes Unternehmen mit sehr gutem Betriebsklima<br />

- Lernen bei einem der größten Arbeitgeber im Nutzfahrzeugbereich in Schlesw.-Holst.<br />

- Möglichkeit eines Praktikums an einem unserer fünf Standorte<br />

- Begeisterung für Nutzfahrzeuge und Spaß an neuen Technologien<br />

- Interesse an Mechanik und handwerkliches Geschick<br />

Wie sieht<br />

die Ausbildung<br />

aus<br />

Was kannst<br />

du erreichen<br />

- 3,5 bzw. 3 Lehrjahre (verkürzen ist möglich) an einem unserer zentral gelegenen<br />

Standorte in Hemmingstedt, Henstedt-Ulzburg, Osterrönfeld, Marne oder Pinneberg<br />

- du lernst im Betrieb von hochqualifizierten und teamorientierten Kollegen und<br />

Kolleginnen sowie in der Berufsschule an regelmäßigen Tagen in der Woche<br />

- Übernahme nach der Ausbildung in eine Festanstellung<br />

- einen sicheren Arbeitsplatz in einem gesund wachsenden Unternehmen<br />

- arbeiten in einer vielfältigen und zukunftsträchtigen Branche<br />

- Aufstiegschancen zum Meister oder später zum Abteilungs-/Betriebsleiter<br />

Neugierig geworden? Dann melde dich bei uns. Wir freuen uns auf deinen Anruf, deine Nachricht<br />

per E-Mail oder deine Bewerbung. Weitere Infos erhältst du unter www.uhl-trucks.de/jobs<br />

Uhl Trucks Verwaltungs GmbH l Lena Borgmann l Robert-Bosch-Str. 5 I 25770 Hemmingstedt l Tel. 0151-11 44 95 88 l karriere@uhl-trucks.de<br />

Fotos: shutterstock.com - Monkey Business Images und welcomia<br />

Hemmingstedt I Henstedt-Ulzburg I Osterrönfeld I Marne I Pinneberg<br />

www.uhl-trucks.de<br />

83


Elektroniker/in für Energieund<br />

Gebäudetechnik<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 670 € im ersten und circa 870 €<br />

im vierten Ausbildungsjahr.<br />

Was? Elektronikerinnen und Elektronikerfür Energie- und Gebäudetechnik<br />

montieren, warten, bauen und programmieren elektrische<br />

Schaltungen und Systeme in Häusern und Gebäuden. Sie legen<br />

Steckdosen und Stromleitungen und beschäftigen sich mit LED-Beleuchtungen,<br />

Wärmetechnik, Fotovoltaik sowie HiFi-, Telefon- und<br />

Alarmanlagen.<br />

Wie?<br />

Empfohlen für die dreieinhalbjährige Ausbildung ist der<br />

Mittlere Schulabschluss. Weitere Voraussetzungen sind technisches<br />

und handwerkliches Interesse sowie Erfahrung im Umgang mit<br />

Computer und Smartphone, aber auch gute Noten in Mathe und<br />

Physik.<br />

Wo?<br />

Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik<br />

arbeiten zum Beispiel in Elektrobetrieben. Die Perspektiven und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf sind außerordentlich<br />

gut. Die Elektrobranche gilt als besonders innovativ und<br />

gefragt!


Was? Keine Sorge, es geht hier nicht nur um Mauern und Hauswände.<br />

Als Maurer/in brauchst du einen Sinn für räumliches Denken<br />

und technisches Verständnis. Während der Ausbildung fertigst du<br />

Konstruktionspläne an, lernst, mit künstlichem und natürlichem<br />

Stein zu mauern und verputzt Innen- und Außenwände. Außerdem<br />

erfährst du alles über Beton, montierst Bauelemente und kümmerst<br />

dich um Wärmedämmung und Feuchtigkeitsschutz.<br />

Maurer/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 850 € im ersten und circa 1.475 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Die Ausbildung zum oder zur Maurer/in dauert drei Jahre.<br />

Schulische Voraussetzung ist der Erste allgemeinbildende Schulabschluss.<br />

Dir sollte es nichts ausmachen, körperlich zu arbeiten, Stubenhocker<br />

sind im Maurerhandwerk nicht gefragt. Außerdem sollten<br />

Mathe und Physik nicht zu deinen schlechtesten Fächern zählen!<br />

Ansonsten kommt es darauf an, Spaß an Teamarbeit zu haben und<br />

„anpacken“ zu können.<br />

Wo? Maurerinnen und Maurer werden händeringend gesucht und<br />

haben beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Perspektiven<br />

sind hervorragend, denn es wird immer gebaut, renoviert und<br />

saniert. Nach der Ausbildung gibt es viele Aufstiegsmöglichkeiten<br />

zum/zur Polier/in, Meister/in bis hin zur Selbständigkeit.<br />

DEINE ZUKUNFT, DEINE CHANCE!<br />

Wir bieten Dir echte Perspektiven. Komm zu uns – als Auszubildender oder Student:<br />

■ Stahlbetonbauer ■ Maurer ■ Zimmerer ■ Tischler ■ Dualer Student Bachelor of Engineering – (m/w /d)<br />

Kähler Bau GmbH & Co. KG<br />

Rechenmeisterweg 14 · 25761 Büsum<br />

Tel.: 0 48 34 / 992-0<br />

www.kaehler-bau.de<br />

85


Was? Im Metallbau-Handwerk dreht sich alles um die Verarbeitung<br />

von Metallen und Nichtmetallen: Du wirst Metalle bearbeiten, schweißen,<br />

prüfen, montieren, befestigen, formen und nicht zuletzt deren<br />

Eigenschaften verstehen.<br />

Es gibt drei Fachrichtungen:<br />

• Konstruktionstechnik<br />

• Metallgestaltung<br />

• Nutzfahrzeugebau (Karrosseriebau)<br />

Metallbauer/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 670 € im ersten und circa 900 €<br />

im vierten Ausbildungsjahr.<br />

Das Erlernte reicht von reiner Handarbeit wie Schweißen, Biegen,<br />

Umformen in der Metallgestaltung bis hin zu hochtechnisierten Fügeverfahren<br />

wie Schweißtechniken oder das Programmieren einer<br />

Laserschneidmaschine.<br />

Wie? Die duale Ausbildung dauert 3,5 Jahre und findet im Lehrbetrieb,<br />

in der Berufsschule und ggf. in überbetrieblichen Lehrwerkstätten<br />

statt. Voraussetzungen sind mindestens ein guter Erster<br />

allgemeinbildender Schulabschluss, handwerkliches Geschick und<br />

Interesse an einem metallverarbeitenden Beruf.<br />

Wo? Metallbauer/innen arbeiten in metallverarbeitenden Betrieben<br />

oder Industrieunternehmen. Die Arbeit findet überwiegend in Werkhallen<br />

und auf Baustellen statt.<br />

AZUBIS GESUCHT FÜR:<br />

METALLIC MISSION!<br />

METALLBAUER/-IN FACHRICHTUNG<br />

KONSTRUKTIONSTECHNIK<br />

In unserem Familienbetrieb in Langenhorn mit eigener<br />

Schlosserei dreht sich alles um die Verarbeitung von<br />

Metallen und deren Verbindung mit Nichtmetallen.<br />

Ob Zäune, Tore, Geländer, Stahlträger oder Balkone – als<br />

Azubi gehörst du vom ersten Tag an zu unserem Team<br />

und lernst das Schweißen und Trennen, die Veredelung<br />

von Oberflächen, die Montage und Demontage von<br />

Stahl- und Metallbauteilen sowie die Bedienung und<br />

Pflege von Maschinen. Als Fachkraft im Metallbau winkt<br />

dir nach der erfolgreichen Ausbildung eine attraktive<br />

Karriere, denn Metallbaugesellinnen und -gesellen sind<br />

begehrte Fachkräfte! Haben wir dein Interesse geweckt?<br />

Dann ruf jetzt an, verabrede ein Praktikum bei uns und<br />

bewirb dich auf einen Ausbildungsplatz.<br />

MARTEN RICKERTSEN GMBH<br />

Dorfstraße 113<br />

25842 Langenhorn<br />

T. 04672 – 2 35<br />

F. 04672 – 13 04<br />

rickertsen.marten@t-online.de


Was? In diesem Beruf beschäftigst du dich mit den wirtschaftlichen<br />

Abläufen in einem Unternehmen. Im Bereich Materialwirtschaft<br />

vergleichst du Angebote, verhandelst mit Lieferanten und<br />

kontrollierst die Warenannahme und -lagerung. In der Produktionswirtschaft<br />

geht es um die Herstellung von Waren und Dienstleistungen,<br />

während du im Verkaufsbereich Kalkulationen und Preislisten<br />

erstellst und mit dem Kunden Verhandlungsgespräche führst.<br />

Geschäftliche Vorgänge prüfst und buchst du in der Rechnungs- und<br />

Finanzabteilung.<br />

Industriekaufmann/frau<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 850 € im ersten und circa 1.100 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Schulische Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung ist<br />

mindestens ein guter Mittlerer Schulabschluss. Unverzichtbar für<br />

diesen Beruf sind Kommunikationsstärke, Kooperationsfähigkeit und<br />

Verhandlungsgeschick sowie höfliche Umgangsformen im Kundenkontakt.<br />

Du solltest außerdem gute Noten in Mathe, Deutsch und<br />

Englisch haben und gute PC-Kenntnisse besitzen.<br />

Wo? Gebraucht werden Industriekaufleute im Handel und in der<br />

Industrie – beispielsweise Elektroindustrie, Maschinen-Anlagenbau,<br />

Medizin- oder IT-Technik. Wenn du deinen Abschluss als Industriekauffrau/mann<br />

in der Tasche hast, stehen dir viele Möglichkeiten<br />

der Zusatzqualifizierung offen. Eine Weiterbildung im Bereich „Internationales<br />

Wirtschaftsmanagement“ kann die Karriere zum Finanzwirt,<br />

Handelsfachwirt, Betriebswirt oder Industriefachwirt ebnen.<br />

Werde Auszubildende/-r<br />

bei der<br />

Porex Technologies Reinbek GmbH<br />

Unser Unternehmen ist Marktführer in der<br />

Herstellung von Farbspeichern für Schreibgeräte<br />

und Spezialfaserprodukten für die Bereiche<br />

Medizin, Diagnostik und Kosmetik.<br />

Du bist motiviert, arbeitest gerne im Team und bringst ein<br />

hohes Interesse an einem dieser Ausbildungsberufe mit?<br />

Dann wäre es uns eine Freude, Dich in unserem Team<br />

willkommen zu heißen und bei deiner Ausbildung zu<br />

unterstützen!<br />

Für weitere Informationen wende Dich gerne an:<br />

Porex Technologies Reinbek GmbH<br />

Human Resources<br />

Gutenbergstraße 5-9<br />

21465 Reinbek<br />

E-Mails: LS.PX.RB.Careers@filtrationgroup.com<br />

Wir suchen Auszubildende als:<br />

INDUSTRIEKAUFMANN/-FRAU<br />

Du hast Lust ein internationales Unternehmen vom<br />

Auftragseingang bis zur Auftragsrealisierung und<br />

Kundenbetreuung zu unterstützen?<br />

MECHATRONIKER/-IN<br />

Du hast Lust bei der Installation, Wartung, Montage u<br />

nd Reparatur unserer Fertigungsmaschinen zu helfen?<br />

MASCHINEN- & ANLAGENFÜHRER/-IN<br />

Du hast Lust bei der Einrichtung, Inbetriebnahme,<br />

Bedienung und Umrüstung unserer technischen<br />

Produktionsanlagen zu helfen?<br />

87


WAS? Immobilienkaufleute sind Experten für die Immobilienverwaltung.<br />

Sie organisieren Präsentationen und Besichtigungstermine,<br />

setzen Mietverträge auf, berechnen anhand von Kalkulationen die<br />

Wirtschaftlichkeit von Immobilien, überprüfen bauliche Mängel und<br />

kommunizieren direkt mit Mietern und Käufern. Mit guten Noten in<br />

Mathe und Deutsch kannst du in deiner Bewerbung auf jeden Fall<br />

punkten. Außerdem werden kommunikative Leute gesucht, die ein<br />

Talent haben, andere von ihren Argumenten zu überzeugen – und<br />

dabei immer freundlich sind.<br />

Immobilienkaufmann/frau<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 800 € im ersten bis circa 1.<strong>02</strong>5 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

WIE?<br />

Für die Ausbildung wird mindestens der Mittlere Schulabschluss<br />

empfohlen. Ausbildungsinhalte sind: Beratungsgespräche,<br />

Kauf- und Verkaufsverhandlungen, Erstellung von Betriebskostenabrechnungen,<br />

Technisches Gebäudemanagement, Marketingmaßnahmen,<br />

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Grundstücksrecht,<br />

Bau- und Mietrecht sowie Steuer- und Bauvertragsrecht.<br />

WO?<br />

Die dreijährige Ausbildung findet im Betrieb und in der<br />

Berufsschule statt, die Arbeit überwiegend im Büro, aber auch in<br />

Wohnobjekten vor Ort. Ausbildungsplätze gibt es bei unterschiedlichen<br />

Unternehmen, die Immobilien kaufen, verkaufen, vermieten<br />

oder verpachten, z.B. bei Immobilienmaklern oder Wohnungsbaugenossenschaften.<br />

Mit einer Weiterbildung zum/zur Immobilienfachwirt/in<br />

qualifizierst du dich für Führungsaufgaben im<br />

Immobilienmanagement.<br />

Wir suchen Dich!<br />

Ausbildung zur<br />

Immobilienkauffrau/<br />

zum Immobilienkaufmann<br />

Bewerbung an:<br />

Wohnungsunternehmen<br />

Dithmarschen eG<br />

Hindenburgstraße14a<br />

25704 Meldorf<br />

info@wo-di.de<br />

www.wo-di.de


Kaufmann/frau im<br />

Einzelhandel<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 700 € im ersten und circa 950 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Was? Als Kaufmann/frau im Einzelhandel bist du für das Warensortiment<br />

zuständig, berätst Kunden und hilfst ihnen bei der Kaufentscheidung.<br />

Du füllst Regale auf und sorgst dafür, dass die Ware<br />

ansprechend präsentiert wird. Bei großem Kundenandrang an der<br />

Kasse lernst du, die Ruhe zu bewahren. Natürlich erfährst du auch<br />

alles über Abrechnungen, wie man Ware bestellt und Liefertermine<br />

einhält. Für den Fall, dass ein Kunde etwas reklamiert, wirst du im<br />

Konfliktmanagement geschult.<br />

Wie? Die Ausbildung Kaufmann/frau im Einzelhandel dauert drei<br />

Jahre. Als schulische Vorausetzung wird der Mittlere Schulabschluss<br />

mit guten Deutsch- und Mathekenntnissen empfohlen. Mitbringen<br />

solltest du auch eine grundsätzliche Freude an Kommunikation und<br />

am Umgang mit Kunden.<br />

Wo? Vom Supermarkt bis zum Modegeschäft – Kaufleute im Einzelhandel<br />

haben die größte Auswahl an Arbeitsplätzen! Nach der<br />

Ausbildung kannst du dich zum Erstverkäufer, Substitut, Abteilungsleiter,<br />

Zentraleinkäufer, Filialleiter, Handelsfachwirt oder<br />

Handelsbetriebsfachwirt weiterbilden.<br />

Großhandel:<br />

// Kaufmann (m/w/d)<br />

im Groß-und Außenhandel<br />

// Fachinformatiker (m/w/d)<br />

Systemintegration oder<br />

Anwendungsentwicklung<br />

// Fachlagerist (m/w/d)<br />

// Fachkraft für<br />

Lagerlogistik (m/w/d)<br />

// Berufskraftfahrer (m/w/d)<br />

// Duales Studium<br />

Bachelor of Arts (m/w/d)<br />

Betriebswirtschaftslehre/<br />

Schwerpunkt Handel<br />

Einzelhandel:<br />

// Verkäufer (m/w/d)<br />

im Einzelhandel<br />

// Kaufmann (m/w/d)<br />

im Einzelhandel<br />

Schwerpunkt Food,<br />

Hartwaren/Textil oder Fisch<br />

// Fleischer (m/w/d)<br />

verkaufsbetont<br />

// Fachverkäufer (m/w/d)<br />

im Lebensmittelhandwerk<br />

Schwerpunkt Fleisch<br />

// Spezialausbildung zur<br />

Nachwuchsführungskraft<br />

Handelsfachwirt (m/w/d)<br />

// Duales Studium<br />

Bachelor of Arts (m/w/d)<br />

Betriebswirtschaftslehre/<br />

Schwerpunkt Handel<br />

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IMPRESSUM<br />

ME2BE <strong>HIERGEBLIEBEN</strong> SPECIAL ist ein Produkt der<br />

ME2BE GmbH<br />

Von-Kurtzrock-Ring 16<br />

22391 Hamburg<br />

Telefon 040 - 99 99 66 08<br />

Geschäftsführer<br />

Axel von Kortzfleisch<br />

Büro Sehestedt<br />

Feldscheide 2<br />

24814 Sehestedt<br />

Telefon 04357 - 99 600 84<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Christian Dorbandt<br />

presse@me2be.de<br />

Schul- und Messebetreuung<br />

Marion Meinen<br />

schule@me2be.de<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.)<br />

Katharina Grzeca – katharina.grzeca@me2be.de<br />

Chefin vom Dienst<br />

Katharina Grzeca<br />

Textredaktion<br />

Christian Dorbandt, Lutz Timm, Joachim Welding,<br />

Aenne Boye, Stadtwerke Norderstedt<br />

Lektorat<br />

Erhard Mich<br />

Onlineredaktion<br />

Marc Asmuß, Christian Dorbandt – hello@me2b2.de<br />

Social Media<br />

Merle Jurzig – hello@me2be.de<br />

Art Direction<br />

Katharina Grzeca, Merle Jurzig<br />

Foto<br />

Sebastian Weimar, Moritz Wellmann, Studio Renard, Lisa-<br />

Marline Lauschke, Lutz Timm, Laura Hasl, Erich Westendarp,<br />

Paul Henri Degrande Pixabay, NordArt, Welding, Touristinfo<br />

Mittelholstein, Andreas Tamme, Wiebke Stock, Shutterstock,<br />

Stadtwerke Norderstedt, Judith Hempe, Kai Westensee,<br />

Andrea Hansen / 20th Century Fox<br />

Illustration<br />

Sarah Matuszewski, Ibou Gueye<br />

Coverfoto<br />

Sebastian Weimar<br />

1. Auflage<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

Druck<br />

VDD AG, 09603 Großschirma<br />

ME2BE Bestellservice<br />

Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten<br />

Telefon 040 - 99 99 66 08<br />

hello@me2be.de<br />

© <strong>2019</strong> für alle Beiträge der ME2BE GmbH<br />

ME2BE <strong>HIERGEBLIEBEN</strong> SPECIAL wird<br />

kostenlos an Schulen verteilt.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung<br />

auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag<br />

haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />

Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der<br />

jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.<br />

90


Was?<br />

Als Anlagenmechaniker/in erlernst du Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten, für die es früher zwei Berufe gab: Gas- und Wasserinstallateur<br />

sowie Heizungs- und Lüftungsbauer. Du planst, montierst,<br />

wartest und reparierst Heizungsanlagen, Gasthermen, Badezimmer,<br />

Wasserleitungen oder Lüftungsanlagen. Dabei spezialisierst du dich –<br />

je nach Ausbildungsbetrieb – auf einen oder mehrere dieser Bereiche<br />

und kommst täglich mit innovativen Technologien in Berührung.<br />

Anlagenmechaniker/innen gelten als handwerkliche Allrounder und<br />

schauen nach der Ausbildung in eine gesicherte Zukunft!<br />

Anlagenmechaniker/in<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 600 € im ersten bis circa 900 €<br />

im vierten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre, ist stark technikorientiert<br />

und hat viel mit dem Werkstoff Metall zu tun. Mathematische, physikalische,<br />

chemische Vorkenntnisse sind von Vorteil, handwerkliches<br />

Geschick unerlässlich, und auch Ausdauer ist erforderlich. Manche<br />

Arbeiten dauern eben etwas länger!<br />

Wo?<br />

Anlagenmechaniker/innen sind im Handwerk und in der<br />

Industrie an unterschiedlichen Einsatzorten tätig, vornehmlich auf<br />

Baustellen, in Wohn- und Betriebsgebäuden sowie in Werkstätten.<br />

Die beruflichen Perspektiven sind sehr gut! Der Trend geht zu technischen<br />

Gesamtlösungen, also zu Anlagen, die vieles gleichzeitig<br />

steuern können. Klassische Weiterbildungsmöglichkeiten: die Techniker-<br />

oder Meisterschule.<br />

IMMER MIT DEM<br />

FORTSCHRITT ALS:<br />

ANLAGENMECHANIKER/-IN<br />

FÜR SANITÄR-, HEIZUNG- UND KLIMATECHNIK<br />

Unser Unternehmen<br />

setzt auf ein vielfältiges<br />

Angebot im Bereich<br />

der Heizungs- und<br />

Sanitärtechnik sowie<br />

Bauklempnerei. Auch<br />

erneuerbare Energien,<br />

wie z.B. Solartechnik, sind uns wichtig und gehören<br />

zu unseren Leistungen. Bei uns kannst du dich auf<br />

eine qualifizierte Ausbildung in einem Meisterbetrieb<br />

freuen. Du bist technisch interessiert, körperlich<br />

belastbar und hast Lust unser dreiköpfiges<br />

Team zu verstärken? Dann bewirb dich jetzt unter:<br />

WE-BU HAUSTECHNIK<br />

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25712 Burg<br />

T. 04825 – 2 82<br />

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DETHLEFS GmbH<br />

Telefon (0 48 54) 3 77 • Fax 16 86<br />

Koogstraße 68 • 25718 Friedrichskoog<br />

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dich jetzt<br />

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Wärme- und Solartechnik • Regenwassernutzung<br />

ANLAGENMECHANIKER/-IN<br />

Zentral-Staubsauger • Bauklempnerei<br />

Bedachungen • Kundendienst • Bäder<br />

FÜR SANITÄR-, HEIZUNGS-<br />

UND KLIMATECHNIK<br />

DETHLEFS GmbH<br />

Telefon (0 48 54) 3 77 • Fax 16 86<br />

Koogstraße 68 • 25718 Friedrichskoog<br />

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E-Mail: info@dethlefs-gmbh.de<br />

Wärme- und Solartechnik • Regenwassernutzung<br />

Zentral-Staubsauger • Bauklempnerei<br />

Bedachungen • Kundendienst • Bäder


Was?<br />

Auszubildende der Milchtechnologie sind an allen Herstellungsschritten<br />

von Milchprodukten beteiligt. Sie überprüfen<br />

die gelieferte Rohmilch und reinigen sie vor der Weiterverarbeitung<br />

durch Zentrifugieren und Homogenisieren. Während des Herstellungsprozesses<br />

bedienen und überwachen sie Kühl-, Butterungs- und<br />

Käsereimaschinen und kontrollieren im Labor die Qualität der Zwischen-<br />

und Endprodukte.<br />

Am Ende der Produktion werden die fertigen Milcherzeugnisse<br />

mithilfe von Verpackungs- und Abfüllmaschinen verpackt und ordnungsgemäß<br />

gelagert.<br />

Milchtechnologe/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 830 € im ersten bis circa 1.100 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie? Für den dreijährigen Ausbildungsberuf wird mindestens der<br />

Mittlere Schulabschluss empfohlen. Weitere Voraussetzungen sind:<br />

Interesse an Lebensmitteln, Technik und Naturwissenschaften sowie<br />

handwerkliches Geschick.<br />

Wo? Milchtechnologinnen und Milchtechnologen arbeiten hauptsächlich<br />

in milchverarbeitenden Betrieben, in der Forschung und<br />

Entwicklung und in der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel bei<br />

Getränke- oder Süßwarenherstellern. Nach der Ausbildung können<br />

Fachkräfte eine Fortbildung zum/zur Molkereimeister/in oder -techniker/in<br />

machen oder an einer Hochschule Lebensmitteltechnologie<br />

mit dem Fokus Milchwirtschaft studieren.


Was? Als Binnenschiffer/in arbeitest du auf Schiffen und bist auf<br />

dem Wasser zu Hause. Deine Touren führen dich tage- oder wochenlang<br />

entlang deutscher und europäischer Flüsse und Kanäle. Du<br />

kannst mit Radar- und Funkgeräten ebenso umgehen wie mit dem<br />

Bordcomputer. Wenn dir Schiffe entgegenkommen, weißt du genau,<br />

welche Wasserstände zu erwarten sind und wie du in Notsituationen<br />

reagieren musst. Auch im Maschinenraum ist dein Können gefragt.<br />

Binnenschiffer/in<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Circa 830 € im ersten bis circa 1.100 €<br />

im dritten Ausbildungsjahr.<br />

Wie?<br />

Für die Ausbildung kannst du dich mit dem Ersten allgemeinbildenden<br />

Schulabschluss bewerben. Die Ausbildung dauert drei<br />

Jahre und findet abwechselnd auf Schiffen deines Ausbildungsbetriebs<br />

sowie in einer speziellen Schifferberufsschule statt. Voraussetzungen<br />

für diesen verantwortungsvollen Beruf sind Seetauglichkeit,<br />

körperliche Fitness, technisches Verständnis und Flexibilität.<br />

Wo?<br />

Binnenschiffer/innen finden ihre Ausbildungsplätze bei<br />

Betrieben der Güter- und Personenbeförderung, der Binnenschifffahrt,<br />

in Hafenbetrieben sowie bei Wasser- und Schifffahrtsämtern.<br />

Perspektiven nach der Ausbildung gibt es in auch den Bereichen<br />

Hafenbau, Schiffbau oder im Frachtumschlag. Mit ausreichender<br />

Berufserfahrung kannst du auch Steuermann/frau oder Kapitän/in<br />

werden.<br />

NORMALE KONSTRUKTIONEN MACHEN VIELE,<br />

WIR GEHEN DEN INDIVIDUELLEN WEG.<br />

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Metallbau in Norderstedt<br />

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„Eine Ausbildung,<br />

die Biologie,<br />

Chemie, Technik<br />

und Teamwork<br />

miteinander<br />

verbindet, weckte<br />

meine Neugier.“


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Leonie, 17<br />

befindet sich im 1. Ausbildungsjahr zur<br />

Milchtechnologin bei der NordseeMilch eG in<br />

Witzwort.<br />

„Ich bin mit meiner Ausbildung absolut zufrieden! Nach dem Schulabschluss an der Eider-<br />

Treene-Schule in Friedrichstadt war mir zunächst nicht klar, welchen Beruf ich ergreifen<br />

möchte. Dann erhielt ich einen Tipp aus dem Bekanntenkreis: ‚Wie wäre es mit einer Ausbildung<br />

zur Milchtechnologin?’ Eine Ausbildung, die Biologie, Chemie, Technik und Teamwork<br />

miteinander verbindet, weckte meine Neugier. Ein Besuch auf der Berufsmesse ‚Nacht<br />

der Bewerber’ in Husum brachte mich einen entscheidenden Schritt weiter. Am Stand der<br />

Osterhusumer Meierei – heute ‚ NordseeMilch eG’ – erfuhr ich Genaueres über das Berufsbild<br />

‚Milchtechnologin’ und wie ich mich bewerben kann. Gesagt, getan, geklappt! Jetzt ist das<br />

erste Ausbildungsjahr fast geschafft, und ich habe bereits in allen Abteilungen erste Erfahrungen<br />

sammeln können. Was mir an der Firma Nordseemilch besonders gefällt, ist das gute<br />

Arbeitsklima innerhalb des Teams und dass mir als Auszubildende verantwortungsvolle<br />

Aufgaben übertragen werden. Ich finde, so lernt man’s am besten!“<br />

Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt<br />

Natascha, 18<br />

befindet sich im 1. Ausbildungsjahr zur<br />

Milchtechnologin bei der NordseeMilch eG in<br />

Witzwort.<br />

„Aufgaben werden mir<br />

vernünftig erklärt, und ich<br />

erhalte jederzeit Unterstützung,<br />

wenn ich sie brauche.“<br />

„Vielseitig, abwechslungsreich und angenehm<br />

… so empfinde ich die Ausbildung<br />

bei der NordseeMilch eG! Meine Aufgaben<br />

sind vielfältig. Ich durchlaufe verschiedene<br />

Abteilungen, von der Annahme über die Produktion<br />

bis zur Abfüllung, und lerne dort<br />

alle Abläufe und Handgriffe kennen. In der<br />

Milchannahme bestimme ich den pH-Wert,<br />

um sicher zu sein, dass die angelieferte Milch<br />

frisch ist, und führe einen mikrobiologischen<br />

Hemmstofftest durch, um auszuschließen,<br />

dass die Milch mit Antibiotika-Rückständen<br />

belastet ist. In der Produktion, zum Beispiel<br />

bei der Joghurtherstellung lerne ich, die<br />

exakte Menge Eiweißpulver der Milch ‚einzumischen’.<br />

Und bei der Abfüllung beschäftige<br />

ich mich mit dem Einrichten und Reinigen<br />

der Anlagen und Maschinen. Das bedeutet<br />

jede Menge Abwechslung! Die Atmosphäre im<br />

Team ist sehr angenehm, auch die Art, wie<br />

mir alles beigebracht wird. Aufgaben werden<br />

mir vernünftig erklärt, und ich erhalte jederzeit<br />

Unterstützung, wenn ich sie brauche.<br />

Also, mir gefällt die Ausbildung und ich kann<br />

mir gut vorstellen, langfristig in diesem<br />

Beruf und hier in der Region zu arbeiten.“<br />

Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt<br />

95


Dominick, 19<br />

aus Brunsbüttel, befindet sich im 1. Ausbildungsjahr zum<br />

Chemielaboranten bei der Covestro Deutschland AG.<br />

„Beworben habe ich mich<br />

ganz einfach online auf<br />

der Karriereseite der<br />

Covestro Deutschland AG!“<br />

„Hallo, ich bin Dominick aus Brunsbüttel. Für die Ausbildung<br />

zum Chemielaboranten bei der Covestro Deutschland AG habe<br />

ich mich entschieden, weil ich schon immer ein Interesse an<br />

Chemie und Naturwissenschaften hatte. Bereits an der Boje-<br />

Schule war ich von den Versuchen begeistert, die unsere Chemielehrerin<br />

Frau Schlammer mit uns durchgeführt hat. Nach<br />

einem Praktikum war ich mir sicher, dass ich diesen Beruf<br />

erlernen möchte. Beworben habe ich mich ganz einfach online<br />

auf der Karriereseite der Covestro Deutschland AG. Dieses<br />

Bewerbungsverfahren finde ich sehr gut, denn bevor man<br />

Zeugnisse einreichen muss, geht es zunächst darum, sein Interesse<br />

und Grundkenntnisse unter Beweis zu stellen. Als ich<br />

nach dem persönlichen Bewerbungsgespräch einen Anruf mit<br />

der Zusage bekam, war ich erleichtert und habe mich natürlich<br />

sehr gefreut. Für die Ausbildung kann ich nur die Note<br />

‚sehr gut’ vergeben. Trotz guter Einblicke während des Praktikums<br />

habe ich nicht erwartet, dass die Ausbildungszeit so<br />

abwechslungsreich verlaufen würde. Jeder Ausbildungstag<br />

bringt Neues!“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

Dustin, 18<br />

aus St. Michaelisdonn, befindet sich im 1.<br />

Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei der<br />

Covestro Deutschland AG.<br />

„Moin, ich heiße Dustin und lerne den Beruf<br />

des Chemikanten bei der Covestro Deutschland<br />

AG. Meinen Mittleren Schulabschluss habe ich<br />

an der Grund- und Gemeinschaftsschule St.<br />

Michaelisdonn gemacht. Das Berufsbild des<br />

Chemikanten ist mir vertraut. Sowohl mein<br />

Vater als auch mein Onkel sind Chemikanten.<br />

Von ihnen habe ich bereits im Vorfeld viele<br />

Informationen erhalten, sodass ich wusste, was<br />

auf mich zukommen wird und was es bedeutet,<br />

im Schichtbetrieb zu arbeiten. Mit dem Ablauf<br />

der Ausbildung bin ich bisher total zufrieden.<br />

Covestro ist zwar ein großes Unternehmen,<br />

unter uns Azubis gibt es dennoch einen starken<br />

Zusammenhalt. Niemand wird ausgeschlossen,<br />

alle werden fair und respektvoll behandelt. Die<br />

meiste Zeit der Ausbildung verbringen wir im<br />

sogenannten ‚Technikum’, einem gesonderten<br />

Bereich des Ausbildungszentrums. Es besteht<br />

aus einer modernen Übungsanlage, an der wir<br />

auf alle Tätigkeiten vorbereitet werden, die später<br />

auf uns zukommen. Mit Beginn des zweiten<br />

Ausbildungsjahres werden wir alle einem der<br />

vier Betriebe zugeteilt und an den echten Anlagen<br />

ausgebildet. Darauf freue ich mich sehr!“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

„Niemand wird<br />

ausgeschlossen, alle<br />

werden fair und respektvoll<br />

behandelt!“<br />

96


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„Sowohl die<br />

Zerspanungsmechanik<br />

als auch die<br />

Industriemechanik<br />

sind Bereiche, die auch<br />

Frauen offen stehen!“<br />

Christin, 30<br />

aus Wilster, hat eine Ausbildung zur Industriemechanikerin bei<br />

der Covestro Deutschland AG absolviert und wurde 2018 als Gesellin<br />

übernommen.<br />

„Hallo, mein Name ist Christin und ich arbeite als Industriemechanikerin<br />

bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Meine<br />

Leidenschaft für Handwerk und Technik habe ich bereits während<br />

der Schulzeit entwickelt, als ich an meinen Leichtkrafträdern herumgebastelt<br />

habe. Ich mag mechanische Abläufe, handwerkliche<br />

Aufgaben, aber auch die Arbeit an Werkzeugmaschinen. Sowohl in<br />

der Industriemechanik als auch der Zerspanungsmechanik werden<br />

alle Auszubildenden an modernen Dreh- und Fräsmaschinen ausgebildet.<br />

Im eigenen Ausbildungszentrum haben wir dazu ideale<br />

Bedingungen! Seit Abschluss meiner Ausbildung arbeite ich in der<br />

Kunststoffwerkstatt. Auch das gefällt mir gut. Wir fertigen Rohrleitungen<br />

an, montieren Halterungen für Apparaturen und Ventile<br />

oder stellen sonstige Passstücke her. Besonders gern veredele<br />

ich Oberflächen, aber täglich warten interessante Aufgaben auf<br />

mich. Aus meiner Sicht bietet die Covestro Deutschland AG ihren<br />

Auszubildenden eine sehr gute Ausbildungsqualität in angenehmer<br />

Atmosphäre. Übrigens: Sowohl die Zerspanungsmechanik als<br />

auch die Industriemechanik sind Bereiche, die auch Frauen offen<br />

stehen!“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

97


Marco, 23<br />

Altenpfleger aus Breiholz, hat 2018 seine Pflegeausbildung<br />

in der Seniorenwohnanlage „Am See“ in<br />

Fockbek absolviert.<br />

„Moin, ich heiße Marco, und habe in der Altenpflege<br />

nicht nur meinen Beruf, sondern eine Berufung<br />

gefunden! In der Seniorenwohnanlage ‚Am See’ in<br />

Fockbek arbeite ich jeden Tag mit Menschen zusammen<br />

und bin Teil eines großartigen Teams. Kein Tag<br />

gleicht dem anderen, was auch daran liegt, dass<br />

wir sowohl stationäre als auch ambulante und Tagespflege<br />

anbieten. Begonnen hat alles mit einem<br />

Praktikum. Das hat mich wirklich ‚gepackt’, sodass<br />

ich mich danach sofort um einen Ausbildungsplatz<br />

beworben und im Herbst 2015 die dreijährige Ausbildung<br />

begonnen habe. Im Anschluss wurde ich in<br />

dem von mir gewünschten Bereich der ambulanten<br />

Pflege übernommen!<br />

Was die Ausbildung besonders angenehm macht,<br />

ist die familiäre und entschleunigte Atmosphäre.<br />

Die Anlage liegt am Fockbeker See, an dessen Ufer<br />

wir schöne Spaziergänge unternehmen können. Wir<br />

nehmen uns viel Zeit für die Pflege und genau deshalb<br />

fühlt sich der Pflegeberuf für mich so gut an.<br />

Ich würde mich freuen, wenn ich euch demnächst in<br />

einem Praktikum bei uns ‚am See’ begrüßen kann!“<br />

Foto Lutz Timm | Text Christian Dorbandt<br />

„Was die Ausbildung<br />

besonders angenehm<br />

macht, ist die familiäre<br />

und entschleunigte<br />

Atmosphäre!“<br />

Tom, 19<br />

„Die Ausbildung am UKSH<br />

ist super, wir lernen hier<br />

viele verschiedene Bereiche<br />

kennen.“<br />

98<br />

macht eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

an der Pflegeschule des Universitätsklinikums<br />

Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck.<br />

„Hallo, mein Name ist Tom. Ich wollte beruflich immer<br />

etwas Sinnvolles machen und habe daher eine Pflegeausbildung<br />

am UKSH begonnen. Nach meinem Mittleren<br />

Schulabschluss (MSA) wollte ich eigentlich in die Notfallmedizin,<br />

aber es war schwierig einen Ausbildungsplatz<br />

zu finden, weil ich erst 15 Jahre alt war. Daher habe<br />

ich zuerst ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Altenpflege<br />

gemacht und festgestellt, dass ich das nicht machen<br />

möchte, weil die Tage doch alle ziemlich gleich sind.<br />

Die Ausbildung am UKSH ist super, wir lernen hier viele<br />

verschiedene Bereiche kennen. Viele Menschen denken,<br />

dass wir in der Pflege nur waschen, aber es ist viel mehr<br />

als das. Wir tragen Sorge dafür, dass die Patienten zu<br />

ihren Therapien kommen und arbeiten in der Prävention.<br />

Die Patienten werden ja nicht nur durch die Ärzte wieder<br />

gesund. Da sich der Fachkräftemangel in der Zukunft<br />

noch verschärfen wird, habe ich eine sichere berufliche<br />

Zukunft.“<br />

Text & Foto Lutz Timm


<strong>HIERGEBLIEBEN</strong><br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Stephanie,21<br />

aus Nortorf, im 2. Lehrjahr ihrer Berufsausbildung<br />

zur Elektronikerin für Betriebstechnik bei ACO.<br />

„Nach meinem Fachabi am beruflichen Gymnasium<br />

konnte ich bei der ACO Gruppe meine Ausbildung<br />

starten – darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich<br />

habe eine Vorliebe für technische Dinge, auch Programmieren<br />

macht mir Spaß, und Mechatronik war<br />

mein Schwerpunkt an der Schule. Weil ich gern<br />

handwerklich arbeiten wollte, habe ich mich für<br />

eine duale Berufsausbildung entschieden. Als Elektronikerin<br />

für Betriebstechnik übernimmt man vielseitige<br />

Aufgaben: Ich lerne, komplexe Schaltschränke<br />

für die Maschinen in der Produktion zu bauen.<br />

Außerdem ist unser Team dafür verantwortlich,<br />

elektronische Anlagen bei ACO zu warten und bei<br />

Bedarf zu reparieren. Das muss schnell gehen, damit<br />

die Maschinen für die Bauteile der Entwässerungstechnik<br />

nicht lange still stehen. Prima finde ich,<br />

dass ACO mich beim Azubi-Austausch im Ausland<br />

über das Erasmus-Programm fördert. Weil die Arbeit<br />

mich auch körperlich fordert, halte ich mich fit – das<br />

Rennradfahren gehört zu meinen großen Hobbys.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Joachim Welding<br />

„Ich mag technische<br />

Dinge“<br />

Mieke-Marie, 23<br />

aus Rickert, im 3. Lehrjahr ihrer Berufsausbildung zur Industriekauffrau<br />

bei ACO.<br />

„Mein Lieblingsbereich:<br />

Öffentlichkeitsarbeit“<br />

„Mit dem Abi in der Tasche hätte ich zwar an die Uni gehen können,<br />

aber ich wollte praktisch arbeiten und ins Berufsleben eintauchen.<br />

Bei der ACO Gruppe lernt man dabei alle wichtigen Abteilungen<br />

kennen: von der Produktion der Bauteile für Entwässerungstechnik<br />

über die Logistik und Buchhaltung bis hin zu Einkauf und Marketing.<br />

An der Berufsschule lernen wir den theoretischen Teil im<br />

Blockunterricht für jeweils fünf bis sechs Wochen. Vor dem Ende<br />

meiner Ausbildung habe ich auch schon meinen Lieblingsbereich<br />

gefunden: Marketing und PR. Bei ACO haben wir auch einen eigenen<br />

Azubi-Instagram Kanal gegründet, auf dem ich Veröffentlichungen<br />

eigenverantwortlich gestalten darf – das macht mir riesig<br />

Spaß. Deshalb habe ich mich entschlossen, ein Studium für Öffentlichkeitsarbeit<br />

an der Fachhochschule Kiel anzuhängen. ACO bleibe<br />

ich dabei als Werkstudentin treu!“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Joachim Welding<br />

99


Torge, 21<br />

Absolviert eine Ausbildung zum Integrierten Handelsfachwirt<br />

bei Edeka Frauen in Brunsbüttel.<br />

Hallo, mein Name ist Torge. Mir hat schon immer<br />

alles Spaß gemacht, was mit Zahlen und Menschen<br />

zu tun hat. In einem Schulpraktikum habe<br />

ich mein kaufmännisches Interesse entdeckt. Nach<br />

dem Abitur und einem Abstecher an die Uni habe<br />

ich mich bei EDEKA Frauen beworben. Nach einer<br />

Woche Probearbeit konnte ich meine Ausbildung<br />

zum integrierten Handelsfachwirt beginnen. Hier<br />

kann ich in nur drei Jahren eine Ausbildung zum<br />

Einzelhandelskaufmann und zum Handelsfachwirt<br />

absolvieren – also zwei Abschlüsse, für die ich sonst<br />

fünf Jahre brauchen würde. Besonders gefällt mir,<br />

dass die Arbeit mit Lebensmitteln so vielfältig ist.<br />

Jeder Tag ist anders, aber die hohe Qualität bleibt<br />

als Standard. Bei EDEKA-Frauen darf ich schon früh<br />

Verantwortung übernehmen und verschiedene Bereiche<br />

kennenlernen. Später möchte ich gerne in der<br />

Personalabteilung oder in der Buchhaltung arbeiten.<br />

Mal gucken, wohin mich mein Weg führt.<br />

Foto Lisa-Marline Lauschke | Text Lutz Timm<br />

„Besonders gefällt<br />

mir, dass die Arbeit<br />

mit Lebensmitteln so<br />

vielfältig ist.“<br />

N<br />

Annika, 20<br />

absolviert eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der<br />

Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde.<br />

„Mit meinen Kollegen<br />

macht es Spaß, wir<br />

lachen viel zusammen.“<br />

„Hallo, mein Name ist Annika. Ich habe vor einigen Wochen meine<br />

Ausbildung bei der Kreisverwaltung begonnen und arbeite zurzeit<br />

in der Poststelle. Wir verteilen und sortieren die eingehende Post<br />

an die rund 400 Mitarbeiter, die im Kreishaus arbeiten. So lerne<br />

ich jeden Tag viele Menschen kennen und habe schon einen guten<br />

Überblick über die verschiedenen Abteilungen und die Organisation<br />

der Verwaltung erhalten. Mit meinen Kollegen macht es Spaß,<br />

wir lachen viel zusammen. Vor meiner Ausbildung hatte ich einige<br />

Klischees von Verwaltung im Kopf, die waren aber falsch. Die<br />

Aufgaben der Kreisverwaltung sind total abwechslungsreich, das<br />

Arbeitsklima ist sehr herzlich und ich war anfangs echt überrascht,<br />

für wie viele Bereiche der Kreis zuständig ist. Ich habe für meine<br />

berufliche Zukunft noch keinen genauen Plan, könnte mir aber<br />

gut vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. Die Frühförderung<br />

und die Abteilung für Amtsvormundschaften finde ich interessant.<br />

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinen ersten Wochen in der<br />

Ausbildung.“<br />

Foto Studio Renard | Text Lutz Timm<br />

100


ORDART<br />

Kunst von Weltrang im Industriedenkmal<br />

TEXT Lutz Timm | FOTOS Studio Renard


Wer aufmerksam hinschaut, sieht<br />

sie – Kunstwerke, die in Büdelsdorf<br />

an öffentlichen Plätzen<br />

stehen und so inmitten der städtischen<br />

Betriebsamkeit immer wieder auf ein<br />

einzigartiges Kulturereignis hinweisen:<br />

die NordArt. Seit 1999 präsentieren internationale<br />

Künstler während der Sommermonate<br />

in der ehemaligen Eisengießerei<br />

Carlshütte ihre Kunstwerke in beeindruckender<br />

Umgebung.<br />

In ihrer 20-jährigen Geschichte hat sich die<br />

NordArt zu einer weltbekannten Ausstellung<br />

zeitgenössischer Kunst entwickelt und<br />

zählt zu den größten in Europa. Über 3.000<br />

Künstler aus 1<strong>02</strong> Ländern haben sich allein<br />

im vergangenen Jahr beworben, um ihre<br />

Bilder und Skulpturen, Installationen und<br />

Fotografien ausstellen zu können.<br />

Der Zugang zu Kunst gestaltet sich wohl<br />

nur in wenigen Ausstellungen so leicht wie<br />

in der NordArt. Das Konzept ist auch ohne<br />

großes Vorwissen greifbar, hier kommen<br />

Laien ebenso wie Kunstkenner auf ihre<br />

Kosten. Die Kombination der vielfältigen<br />

Ausstellungsstücke in der offenen Werkschau<br />

wirkt direkt auf die Besucher – hier trennt<br />

keine rote Kordel die Bilder vom Betrachter.<br />

Auch die Großinstallationen und Skulpturen<br />

präsentieren sich direkt und greifbar.<br />

Wer Kunst bisher als lebensfern empfunden<br />

hat, sollte die NordArt unbedingt besuchen.<br />

Bereits durch die besondere Atmosphäre<br />

in der Ausstellung wird die Kreativität der<br />

Künstlerinnen und Künstler spürbar.<br />

Auch der Ausstellungsort besitzt eine außergewöhnliche<br />

Anziehungskraft. Die riesigen<br />

Industriehallen der 1827 gegründeten und<br />

1997 stillgelegten Eisengießerei gehören<br />

1<strong>02</strong>


mit einer Fläche von 22.000 Quadratmetern<br />

zu den größten Industriedenkmälern Schleswig-Holsteins.<br />

Dazu kommt noch die Außenfläche<br />

im angeschlossenen Skulpturenpark,<br />

die auf rund 80.000 Quadratmetern Platz für<br />

Kunstwerke bietet.<br />

Chefkurator Wolfgang Gramm konzipiert die<br />

Werkschau in Büdelsdorf jedes Jahr neu und<br />

schafft damit selbst ein Gesamtkunstwerk.<br />

Zusammen mit Co-Kuratorin Inga Aru wählt<br />

er rund 200 Künstler aus, die sich auf der<br />

NordArt präsentieren können. Gastgeber<br />

im Kunstwerk Carlshütte ist das Unternehmerehepaar<br />

Hans-Julius und Johanna<br />

Ahlmann. Rund 100.000 Besucherinnen<br />

und Besucher werden auf der 21. NordArt<br />

erwartet. Die Ausstellung mit dem Länderschwerpunkt<br />

Frankreich geht noch bis Mitte<br />

Oktober.<br />

NordArt <strong>2019</strong><br />

Öffnungszeiten bis 13. Oktober:<br />

Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage), 11-19<br />

Uhr<br />

Montags geschlossen (inkl. Feiertage)<br />

Tageskarte: 14 Euro<br />

Schülerkarte: 5 Euro<br />

Weitere Infos und Wegbeschreibung unter<br />

www.nordart.de<br />

104


Künstler:<br />

Seite 1<br />

Xi Jianjun „Parlamentsgebäude“<br />

Seite 2:<br />

Oben links: Französischer Pavillon<br />

Oben Mitte: Michal Gabriel „Entdecker“ und „Das Rudel“<br />

Oben rechts: Zhang Dali „Chinesischer Nachwuchs“<br />

Unten links: Gan-Erdene Tsend „Vater“ und Namuun Batmunkh „Arag“<br />

Unten rechts: Odmaa Uranchimeg „My inner is in the inside”<br />

Seite 3: Xi Jianjun “Babylonian” Bild hinten Zhang Dali „AK-47 (HB)<br />

Seite 4: Oben Skulpturen von Jörg Plickat<br />

Unten links: Liu Ruowang „Der Osten ist rot“<br />

David Cerný „Fuck You“<br />

Seite 5: oben links Richard Brixel „Street Dancer“<br />

Oben rechts Michal Gabriel „Moonlight!“<br />

Unten links Richard Brixel „Love“ und „Carmen“<br />

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Filmproduzent, Regisseur und Autor aus Heide<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Kai Westensee, Andrea Hansen / 20th Century Fox<br />

Michael David Pate, Jahrgang 1980,<br />

geboren und wohnhaft in Heide,<br />

gilt als einer der talentiertesten<br />

Filmemacher Schleswig-Holsteins. Seine<br />

Filme und Geschichten handeln nicht selten<br />

von der Generation YouTube, die es<br />

mit Psychopathen, Zombies oder paranormalen<br />

Phänomenen aufnimmt. Mit seinem<br />

selbst produzierten Debütfilm „Gefällt<br />

mir!“ gelang ihm 2014 der Durchbruch. Für<br />

ME2BE Hiergeblieben bringt uns Michael<br />

auf den neuesten Stand seiner Projekte<br />

und verrät uns, warum er auch weiterhin in<br />

Dithmarschen leben und arbeiten möchte!<br />

ME2BE: Moin Michael. Vor vier Jahren<br />

haben wir dich kurz vor der Premiere zum<br />

Film ‚Kartoffelsalat’ getroffen. Wie geht’s<br />

dir? Was machst du gerade?<br />

MDP: Krass, wie die Zeit rennt! Ja, danke, mir<br />

geht es so weit ganz gut. Ich zeichne gerade<br />

Storyboards für ein neues Filmprojekt.<br />

Bist du mit deiner Firma Take 25 Pictures<br />

Heide treu geblieben?<br />

Na klar! Ich wohne hier mit meiner Frau und<br />

meinen vier Kindern. Heide ist immer noch<br />

mein Spot.<br />

Dein Debütfilm ‚Gefällt mir!’ wurde 2014<br />

zum Überraschungserfolg. Seitdem sorgen<br />

deine Projekte für Schlagzeilen. Wir<br />

erinnern uns. Damals unterbrach ein Sondereinsatzkommando<br />

der Polizei deinen<br />

Filmdreh mit Neonazis und Reichskriegsflaggen<br />

auf dem Marktplatz, weil ein<br />

Passant die Szene für real hielt! Was ist<br />

seitdem alles passiert?<br />

Seitdem ist einiges passiert! 2015 hatten wir<br />

‚Kartoffelsalat’ unabhängig produziert und<br />

ohne Verleiher in rund 500 Kinos in Europa<br />

platziert. Im deutschsprachigen Raum<br />

hatte der Film ca. 480.000 Zuschauer. Und<br />

wir waren damals die Ersten, die bekannte<br />

YouTuber als Schauspieler gecastet haben.<br />

2016 habe ich dann eine gesamte Staffel<br />

‚Die Wracktaucher’ für den deutschen Fernsehsender<br />

DMAX gedreht. 2017 habe ich für<br />

die 20th-Century-Fox-Produktion ‚Heilstätten’<br />

Regie, Schnitt und Buchüberarbeitung<br />

übernommen. Das war eine völlig neue<br />

Erfahrung.<br />

„In Heide habe ich<br />

alles, was ich brauche, um<br />

mich wohl zu fühlen!“<br />

Was genau war neu für dich?<br />

Es war meine erste Auftragsregie. Ich fand<br />

ein hochprofessionelles Team vor, erhielt ein<br />

festes Tarifgehalt als Regisseur und konnte<br />

mich vollkommen auf die Arbeit mit den<br />

Schauspielern konzentrieren. Als Independent<br />

Producer bist du für alles verantwortlich.<br />

Ein gewaltiger Unterschied! Der Film<br />

wurde überraschend erfolgreich vermarktet,<br />

hatte in Deutschland beachtliche 200.000<br />

Zuschauer und wurde in Cannes in 50 Länder<br />

verkauft. In Teilen Südamerikas behauptete<br />

sich der Film parallel gegen Blockbuster wie<br />

‚Avengers’ und ab Mexiko wurde bereits die<br />

Millionen-Grenze geknackt! Am Ende haben<br />

wir das erreicht, was wir uns vorgenommen<br />

haben und Deutschlands kommerziell erfolgreichsten<br />

Horrorfilm abgeliefert!<br />

In dem Film besuchen drei YouTube-Stars<br />

eine verlassene Heilstätte, in der es<br />

angeblich spuken soll und hoffen mit ihrer<br />

Angst-Challenge, viele Klicks zu erhalten.<br />

Bis tatsächlich etwas Paranormales passiert!<br />

Was war für dich als Regisseur die<br />

größte Herausforderung?<br />

Die Arbeit mit den Schauspielern. Ich mag<br />

es nicht, wenn viel geschauspielert wird<br />

und fordere organische Reaktionen! Deshalb<br />

stehe ich auf ‚Impro’, sowohl im Casting als<br />

auch in den Proben. In einem Horrorfilm<br />

musst du klassischerweise Angst und Panik<br />

überzeugend darstellen. Das klappt am besten,<br />

wenn du selbst in Panik gerätst! Wir<br />

hatten Proben, in denen wir vermummt und<br />

augenscheinlich bewaffnet waren. Es geht<br />

darum, extreme Gefühle hervorzurufen, da<br />

gibt’s echte Angst und Tränen. Das macht<br />

das Horrorgenre aber auch so interessant.<br />

Was gefällt dir besser: Indie-Produktionen<br />

oder der Auftrag eines Major Labels?<br />

Beides hat Vor- und Nachteile. Durch die<br />

Arbeitsteilung bei Auftragsproduktionen kann<br />

man viel Zeit sparen und effektiver arbeiten.<br />

Bei Independent-Produktionen habe ich dafür<br />

eine garantierte künstlerische Freiheit und<br />

viel Entscheidungsgewalt. Außerdem kann<br />

man das Budget deutlich schmaler halten.<br />

Weil du Schauspieler ohne Gage<br />

verpflichtest…?<br />

… nein, weil ich beispielsweise weiß, wie<br />

man Schnittkosten niedrig hält! Apropos<br />

Schauspielergagen bei Indie-Filmen: Durch<br />

den Erfolg von ‚Kartoffelsalat’ konnten wir<br />

sogar Schauspielerrückstellungen auszahlen!<br />

Das kommt so gut wie nie vor!<br />

106


‚Heilstätten’ habt ihr in Berlin gedreht –<br />

341 Kilometer von Heide entfernt. Zum<br />

täglichen Pendeln ungeeignet, oder?<br />

Da wühlst du echt was auf! Das war ein<br />

ständiges Hin- und Herfahren. Oft stieg ich<br />

morgens um 5 Uhr in Heide in den Zug und<br />

war dann vier Stunden später in Potsdam,<br />

nur um vorher möglichst lange bei meiner<br />

Familie bleiben zu können. Berlin und<br />

Heide sind zwei unterschiedliche Universen!<br />

In Berlin triffst du jeden Tag interessante<br />

Leute aus der Szene, zum Beispiel laufen dir<br />

abends am Rosenthaler Platz Deutschlands<br />

größte Filmschaffende über den Weg. Es ist<br />

dann immer schön, wieder nach Hause in<br />

den Norden zu kommen. Die Erdung tut<br />

gut.<br />

Wo gelingt dir das am besten?<br />

Ganz klar, zuhause in der Familie. Dort kann<br />

ich mit meinen Kids im Pool planschen, abends<br />

mit Freunden grillen, Storys schreiben oder<br />

Projekte planen. Ich habe hier in Heide alles,<br />

was ich brauche, um mich wohl zu fühlen.<br />

Dein Lieblingsfilm oder deine Lieblingsserie?<br />

‚Breaking Bad’ bleibt meine Lieblingsserie.<br />

Bei Filmen wird es schwieriger. ‚Jurassic<br />

Park’ und ‚Titanic’ gehören zu meinen persönlichen<br />

Klassikern, aber auch ‚Nightcrawler’<br />

oder ‚Der Clou’ gefallen mir.<br />

Mit welchem Schauspieler würdest du gern<br />

mal drehen?<br />

Jake Gyllenhaal.<br />

Welcher Regisseur begeistert dich?<br />

Mich inspiriert der Perfektionismus von<br />

David Fincher. Einfach großartig, wie er<br />

digitale Effekte nutzt, um die Abgründe der<br />

menschlichen Seele zu zeigen, ohne dass<br />

man es als Zuschauer wahrnimmt!<br />

Mittlerweile bist du auch unter die Autoren<br />

gegangen. Welche kreativen Projekte<br />

stehen demnächst an? Dreh doch bitte<br />

auch mal bei uns im Norden …<br />

… ja, das geht los. Zurzeit arbeiten wir an<br />

einem Biopic über die Wacken-Gründer und<br />

die Anfänge des Festivals. Und für dieses Jahr<br />

stehen die Dreharbeiten zu einer Musical-Fortsetzung<br />

von ‚Kartoffelsalat‘ an. Der Film wird<br />

im Frühling bereits in die Kinos gehen.<br />

107


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