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Zehlendorf Mitte Journal Oktober/November 2019

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>Journal</strong> 13<br />

Eine Infostele erinnert an die Geschichte der Glienicker Brücke.<br />

Belastungen für das Bauwerk. Während des Nationalsozialismus<br />

erfolgten Ausbesserungsarbeiten<br />

im Rahmen der ABM-Maßnahmen. Der Ausbau<br />

der Autobahn und des Berliner Rings entlastete<br />

die B1 (damals R1) und die Glienicker Brücke ein<br />

wenig. 1938 wurden sowohl die Königstraße als<br />

auch die Glienicker Brücke verbreitert. Im Zweiten<br />

Weltkrieg blieb die Brücke lange unversehrt.<br />

Kurz vor Kriegsende sprengte die Wehrmacht die<br />

Brückenpfeiler, um die alliierten Streitkräfte aufzuhalten.<br />

Erst im Dezember 1949 war die Brücke<br />

wieder intakt und wurde feierlich als „Brücke der<br />

Einheit“ eingeweiht. Mit der Einheit war allerdings<br />

1952 erstmal wieder Schluss. Mit der Unterzeichnung<br />

des Deutschlandvertrags zwischen den drei<br />

Westalliierten und der Bundesrepublik Deutschland<br />

wurden 150 von 170 Zugängen zwischen<br />

Berlin (West) und der DDR geschlossen, darunter<br />

auch die Glienicker Brücke. Nun konnten nur noch<br />

Angehörige der Alliierten und Reisende mit Ausnahmegenehmigung<br />

die Brücke überqueren. Ab<br />

1959 wurde im Dezember ein Weihnachtsbaum<br />

auf der Berliner Seite der Brücke aufgestellt, um<br />

den Menschen auf der anderen Seite zu zeigen,<br />

dass sie nicht vergessen werden.<br />

Agentenaustausch und Flucht<br />

Ab und zu stand die Glienicker Brücke im Rampenlicht<br />

der Welt. Immer dann, wenn die Mächte<br />

aus Ost und West hier ihre Agenten austauschten.<br />

Die ersten Agenten waren Francis Gary Powers<br />

und Oberst Rudolf Iwanowitsch Abel im Jahr 1962.<br />

Letzterer wurde bei seinem Prozess in den USA<br />

von seinem Verteidiger vor dem elektrischen Stuhl<br />

bewahrt – mit dem Argument, dass der lebende<br />

Spion noch nützlich sein könnte. Der letzte Austausch<br />

von Spionen fand 1986 statt. Insgesamt<br />

wechselten so 40 Menschen „die Seiten“. 1988<br />

flohen drei Potsdamer über die Glienicker Brücke<br />

in den Westteil Berlins. Mit einem LKW rammten<br />

sie das Tor auf der Brücke, das dem Ansturm von<br />

5,5 Tonnen nicht gewachsen war und waren so<br />

schnell auf der Königstraße. Fast 18 Monate später<br />

war die Glienicker Brücke wieder ein freier Übergang<br />

zwischen Ost und West.<br />

Veranstaltungen zum Mauerfall<br />

<strong>2019</strong> jährt sich der Fall der Mauer zum 30. Mal. Aus<br />

diesem Anlass gibt es mehrere Veranstaltungen<br />

rund um dieses Ereignis, die sich unter anderem<br />

auf die Umgebung der Glienicker Brücke beziehen:<br />

16. <strong>Oktober</strong>, 19 Uhr: Filmvorführung „Gärtner<br />

führen keine Kriege“ von Jens Arndt. Gäste: Jens<br />

Arndt, Drehbuchautor und Regisseur und Professor<br />

Dr. Michael Seiler, ehemaliger Gartendirektor<br />

der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten<br />

Berlin-Brandenburg. Ort: Gutshaus Steglitz,<br />

Schloßstraaße 48, 12165 Berlin. Um Anmeldung<br />

wird gebeten unter office@rm-berlin-sw.de. Der<br />

Eintritt ist frei.<br />

9. <strong>November</strong>, 14 bis 21 Uhr: Festveranstaltung<br />

anlässlich des 30. Jahrestag des Mauerfalls. Gemeinsame<br />

Veranstaltung des Bezirks Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong>,<br />

der Stadt Teltow sowie der Gemeinden<br />

Stahnsdorf und Kleinmachnow. Ort: Zeppelinufer/Teltow.<br />

Der Eintritt ist frei. www.steglitzzehlendorf.de.<br />

10. <strong>November</strong>, 11 Uhr: 30. Jahrestag des Mauerfalls<br />

an der Glienicker Brücke. Festliche Matinee im<br />

Schloss Glienicke. Vortrag: „Die Glienicker Brücke,<br />

Schauplatz der Geschichte“ mit Thomas Blees,<br />

Autor des gleichnamigen Buchs. Filmvorführung<br />

„Geheimnisvolle Orte – Klein Glienicke“ von Jens<br />

Arndt, Regisseur und Drehbuchautor. Ort: Schloss<br />

Glienicke, Königstraße 36, 14109 Berlin. Anmeldung<br />

erbeten: office@rm-berlin-sw.de. Der Eintritt<br />

ist frei. <br />

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