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Industrieanzeiger 26.2019

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

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26.19<br />

23.09.2019 | 141. Jahrgang<br />

www.industrieanzeiger.de<br />

Automatisierung Opel setzt auf Cobots Seite 62<br />

Kongress 5G für die Industrie Seite 31<br />

Fernwartung Schutz vor externem Zugriff Seite 76<br />

Dr. Löwer, Pro-Beam<br />

Der Elektronenstrahl<br />

schweißt besser Seite 74<br />

Special<br />

Messe<br />

Motek<br />

ab Seite 46


info@pueschel-group.com<br />

www.pueschel-group.com<br />

2 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


meinung<br />

Ressourcen-<br />

NEFFizient!<br />

Keine Angst<br />

vor Günni<br />

Der Cobot hat wieder zugeschlagen. Diesmal im Opel-Werk in Eisenach.<br />

In unserer Titelgeschichte ab Seite 62 können Sie nachlesen,<br />

wie das Modell UR10 des Herstellers Universal Robots bei dem Autobauer<br />

die Schrauben anzieht. Dem Cobot wird ein Motorblock<br />

zugeführt, an dem der Werker zuvor einen Klimakompressor angeheftet<br />

hat. Zur finalen Befestigung der Komponenten zieht der Roboter<br />

drei Schrauben auf exakt 22 Nm an. Die nötigen Daten liefert<br />

die Schrauber-Steuerung. Diese schwere Arbeit hat zuvor auch ein<br />

Werker erledigt und musste dabei von morgens bis abends eine große<br />

Gegenkraft abfangen. Die immer gleichen Hand- und Schulterbewegungen<br />

führten zu Muskel- und Skeletterkrankungen.<br />

So gesehen ist der Cobot ein Segen, er „entlastet“<br />

den Werker, wie es in den einschlägigen<br />

Pressetexten immer so schön heißt.<br />

Doch was ist damit eigentlich gemeint?<br />

Wird er überflüssig und in die Arbeitslosigkeit<br />

geschickt? Auch bei Opel in Eisenach<br />

war die Belegschaft skeptisch. Man hat dem<br />

Cobot deswegen einen Namen gegeben:<br />

Günni. Das sollte Vertrauen schaffen. Und<br />

obwohl Günni jetzt die Schrauben anzieht,<br />

wurde niemand entlassen. Die Kollegen, die<br />

zuvor den Job hatten, machen jetzt was anderes,<br />

dass nicht so auf die Knochen geht.<br />

Das ist kein Sonderfall, sondern eher die Regel.<br />

Mir ist zumindest bislang kein Fall untergekommen,<br />

bei dem Cobots die Werker<br />

aus dem Betrieb gedrängt hätten. Manchmal<br />

lernen die Mitarbeiter sogar, den stäh-<br />

lernen Kollegen zu programmieren, damit<br />

er genau das tut, was sie zuvor gemacht<br />

haben. So kompliziert ist das heute nicht<br />

mehr. Entlassungen würden im Übrigen<br />

den Begriff MRK, also die Mensch-Roboter-Kollaboration,<br />

ad absurdum führen.<br />

Man müsste dann nämlich das M streichen.<br />

RK? Geht gar nicht! •<br />

Themen 26.19<br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

12 Automatisierung<br />

18 3D-Druck<br />

20 IT-Sicherheit<br />

22 Kolumne<br />

24 Marketing<br />

32 Mobile Maschinen<br />

36 Leichtbau<br />

40 Unterwasser-Drohnen<br />

46 Montage<br />

60 Entgraten<br />

62 Automatisierung<br />

72 Spanntechnik<br />

80 Industrie 4.0<br />

90 Glosse<br />

Kugelgewindetriebe<br />

Trapezgewindetriebe<br />

Gleitgewindetriebe<br />

Halle 4<br />

Stand 4105<br />

07.10.-10.10.2019<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

NEFF Gewindetriebe GmbH<br />

Karl-Benz-Str. 24<br />

71093 Weil im Schönbuch<br />

www.neff-gewindetriebe.de<br />

Uwe Böttger<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 3


inhalt 26.19<br />

62 | Automatisierung<br />

Der Autobauer Opel setzt im<br />

Werk Eisenach Cobots in der<br />

Montage ein. Die Werker<br />

profitieren davon, denn sie<br />

werden von ergonomisch ungünstigen<br />

Arbeiten befreit.<br />

31 | 5G CMM Expo<br />

Vernetzte mobile Maschinen<br />

werden immer wichtiger. Deren<br />

Entwicklung thematisiert<br />

die neue 5G CMM Expo in<br />

Hannover.<br />

Bild: peshkova/Fotolia<br />

74 | Interview<br />

Dr. Thorsten Löwer, CTO<br />

von Pro-Beam, überrascht<br />

mit Fakten zum Elektronenstrahlschweißen:<br />

Es ist präziser<br />

als Laserschweißen und<br />

ab 6 kW sogar günstiger.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Cobots sind keine Jobkiller, sondern<br />

übernehmen Knochenarbeit<br />

10 Patentaktivitäten<br />

Deutsche Autoindustrie ist<br />

Innovations treiber par excellence<br />

11 Metallverarbeiter<br />

Jahresprognose von 2 % Wachstum<br />

auf „bestenfalls stabil“ revidiert<br />

12 Automatisierung<br />

Fachmesse SPS mit neuem Namen<br />

trotzt der Konjunkturlage<br />

13 Investition<br />

Roboterhersteller ABB baut ein supermodernes<br />

Werk in China<br />

14 IT-Sicherheitsforum<br />

Wie sich Produktionsbetriebe vor<br />

Hackereangriffen schützen können<br />

18 Vorbericht Forum 3D-Druck<br />

Experten ebnen am 1. Oktober den<br />

Einstieg in den Metalldruck<br />

20 IT-Sicherheit<br />

Auch der Mittelstand muss sich vor<br />

Cyberattacken schützen<br />

22 Kolumne<br />

Gegen die „unaufgeklärte“ Diskussion<br />

um den Diesel und das Elektroauto<br />

24 bvik-Ratgeberrubrik<br />

Mit Content Marketing Kunden zu<br />

echten Fans machen<br />

26 Kooperation<br />

Tipps für eine gedeihliche Zusammenarbeit<br />

mit Start-ups<br />

Messen<br />

●31 Konferenz 5G CMM<br />

Neuer Expertentreff für vernetzte<br />

mobile Maschinen in Hannover<br />

46 Messe Motek<br />

Rund 1000 Aussteller sind in Stuttgart<br />

für den Besucherstrom präpariert<br />

60 Messe Deburring Expo<br />

Trends und Entwicklungen beim<br />

Entgraten und Oberflächenfinish<br />

Technik & Wissen<br />

●62 Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

Bei Opel in Eisenach schraubt ein<br />

Cobot die Klimakompressoren an die<br />

Motorblöcke und entlastet den Werker<br />

68 Automatisierung<br />

Roboterzelle mit Yaskawa-Modell<br />

überzeugt Kunststoffspezialist Iso-Tech<br />

70 Robot-Vision<br />

Bildverarbeitung hilft Roboter beim<br />

Aufnehmen von Teilen<br />

72 Automatisierung<br />

Autobauer setzen auf energieeffiziente<br />

Spannvorrichtungen<br />

●74 Interview<br />

Dr. Thorsten Löwer über die Vorteile<br />

des Elektronenstrahlschweißens<br />

●76 Maschinenvernetzung<br />

Gerhard Schubert schützt die Fernwartung<br />

seiner Anlagen via Gateway<br />

78 IT-Sicherheit<br />

Boomende Fachmesse It-sa in Nürnberg<br />

informiert zu Cybersicherheit<br />

80 Serie Industrie 4.0<br />

Was ist der Unterschied zwischen<br />

Security und Safety?<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

16 Menschen<br />

82 Produkte<br />

86 Bücher<br />

88 Vorschau, Impressum<br />

89 Wir berichten über<br />

90 Glosse<br />

Zum Titelbild<br />

Der Automationsspezialist Tünkers setzt bei<br />

der Produktion seiner Automated Guided<br />

Vehicles Elektrospanner aus dem eigenen<br />

Haus ein, die präzise positionieren und mit<br />

hoher Kraft verriegeln. Bild: Tünkers<br />

Folgen Sie uns online für<br />

noch mehr News.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 5


augenblicke der technik<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Der neue Aussichtsturm im Hochseilpark<br />

von Camp Adventure ist mit 135 m über<br />

dem Meer seit April der höchste Punkt in<br />

der dänischen Region Seeland. Die sanduhrförmige<br />

Konstruktion aus wetterfesten<br />

Hohlprofilen und lokalem Eichenholz passt<br />

sich der umgebenden Natur an. Auch für<br />

den Stahlproduzenten Tata Steel war die<br />

Eröffnung ein Höhepunkt. In der Stahlkonstruktion<br />

kommen das erste Mal die korrosionsbeständigen<br />

Hohlprofile<br />

„Celsius Wetterfest“<br />

zum Einsatz, die<br />

das Tragwerk bilden<br />

für den 45 m hohen Turm im Wald von Gisselfeld<br />

Kloster bei Haslev. Dabei sind der<br />

Boden und die Spitze besonders breit und<br />

der Mittelteil deutlich schlanker. Für diese<br />

Hyperboloid genannte Form wurden bei<br />

dem Turm die vertikalen Rohre um 120<br />

Grad gedreht und sorgen so für den an eine<br />

Sanduhr erinnernden Einschnürungseffekt.<br />

Diese spezielle Formgebung erhöht nicht<br />

nur die Stabilität, sondern macht auch den<br />

spiralförmig verlaufenden Aufstieg über die<br />

600 m lange Rampe im Inneren des Gitterturms<br />

zu einem Erlebnis. Bild: Rasmus<br />

Hjortshøj, COAST<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 7


tipps der redaktion<br />

So schmeckt 3D-Gedrucktes<br />

Im September 2018 eröffnete Jan<br />

Smink sein Restaurant „Restaurant<br />

Smink“ in Wolvega, Friesland.<br />

Das Besondere: Hier wird<br />

Essen aus dem 3D-Drucker, der<br />

von dem Unternehmen ByFlow extra<br />

für Lebensmittel hergestellt<br />

wurde, serviert. Mithilfe des Druckers<br />

kann Smink Formen herstellen,<br />

die vorher nicht möglich waren<br />

und seinen Gerichten Eleganz<br />

verleihen.<br />

Schutz vor Datenklau<br />

Ein Dieb benötigt nur ein leistungsstarkes Lesegerät, um Daten von<br />

Kredit- oder EC- Karten auszulesen und Geld abzuheben. Wer sich<br />

davor schützen möchte, sollte sich eine Lion Shield<br />

RFID-Blockerkarte anschaffen. Diese wird einfach<br />

in das Portemonnaie gesteckt und schon werden<br />

restlichen Karten im Geldbeutel mithilfe eines<br />

elektromagnetischen Störsenders geschützt.<br />

Bild: Kyonne Leyser<br />

Intelligent<br />

geweckt<br />

Die Lenovo Smart Clock hat den<br />

Google Assistant integriert. Der<br />

moderne Wecker bietet einen IPS-<br />

Bildschirm mit 4 Zoll Diagonale.<br />

Das Design des Ziffernblatts lässt<br />

sich individuell anpassen. Die Uhr<br />

zeigt jedoch nicht nur die Zeit an<br />

und weckt ihren Besitzer, sondern<br />

beriestelt diesen bei Bedarf mit Geräuschen,<br />

die den Schlaf erholsamer<br />

machen sollen.<br />

Bild: Lenovo<br />

Bild: Lion Shield<br />

@<br />

Eine<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Wissenschaft von Daten<br />

Bild: dpunkt.verlag<br />

Im Buch „Data Science“, Grundlagen, Architekturen und Anwendungen<br />

geben Praxisbeispiele Einblicke in die aktuellen Erfahrungen<br />

bei Data-Science-Projekten und erlauben dem Leser<br />

einen direkten Transfer in die tägliche Arbeit. Die Autoren bietet<br />

eine Einführung in das Thema und dessen praktische Relevanz<br />

für Unternehmen. Dabei wird auch die Integration von Data Science<br />

in ein bereits bestehendes Business-Intelligence-Ökosystem<br />

thematisiert.<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Direktverschraubungen<br />

Hohe Zuverlässigkeit und schnelle Montage<br />

Ein Anwendungsbeispiel aus der E-Mobilität<br />

Höhere Anzugskräfte, kürzere Montagezeiten und damit eine wirtschaftlichere Verschraubung gegenüber<br />

konventionellen Verbindungsstellen sind nur einige Vorteile, die wir mit unseren Direktverschraubungen<br />

erfüllen. Als Kompetenzpartner in der Verbindungstechnik bieten wir Ihnen sowohl ein breites Standardsortiment<br />

als auch spezifische Lösungen für Ihre Anwendungen.<br />

Informieren Sie sich: https://www.boellhoff.com/de-de/direktverschraubungen<br />

Begeisterung für erfolgreiche Verbindungen.<br />

Tel. +49 521 4482-952<br />

dienstleister@boellhoff.com<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 9


nachrichten<br />

Innovationsmotor<br />

auf hohen Touren<br />

Patente | Mit ihrem Forschungs-Output treibt die<br />

Autoindustrie in Deutschland maßgeblich die Innovationen.<br />

Ihr Anteil an den Patentaktivitäten ist<br />

auf 47 % gestiegen.<br />

Während Europas bedeutendste<br />

Automesse IAA im Zeichen der<br />

Klimakrise stand, befinden sich<br />

„ihre Hauptdarsteller in der<br />

größten Umbruchphase seit der<br />

Entwicklung des Autos“, wie<br />

Kanzlerin Angela Merkel bei der<br />

Messeeröffnung sagte. Klimawandel<br />

und veränderte Mobilitätsbedürfnisse,<br />

Digitalisierung<br />

und alternative Antriebe bis hin<br />

zum autonomen Fahren stellen<br />

das bisher erfolgreiche Geschäftsmodell<br />

in Frage.<br />

Vor diesem Hintergrund forschen<br />

und entwickeln Autohersteller<br />

und -zulieferer so viel wie<br />

nie – und sie melden so viele Patente<br />

an wie nie zuvor. 2016 hat<br />

die Branche laut einer aktuellen<br />

Studie des IW Köln rund 70 %<br />

mehr Patente angemeldet als<br />

noch im Jahr 2005. Da die übrigen<br />

Wirtschaftsbranchen gleichzeitig<br />

ihre Anmeldungen um 16<br />

% zurückgefahren hätten, ist die<br />

Kfz-Industrie nun Treiber im<br />

deutschen Innovationsgeschehen:<br />

„Sie verzeichnete zuletzt 47<br />

Prozent aller Patentanmeldungen<br />

von Unternehmen und Forschungsinstituten.<br />

2005 waren<br />

es gerade einmal 30 Prozent“,<br />

betonen die Studienautoren Oliver<br />

Koppel, Thomas Puls und<br />

Enno Röben.<br />

Unternehmen aus anderen<br />

Branchen, öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />

und einzelne<br />

Tüftler haben laut der Studie<br />

dagegen in den letzten Jahren<br />

deutlich weniger Patente<br />

angemeldet als zuvor. „Ohne die<br />

Kfz-Industrie wäre die Patentleistung<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

in den vergangenen Jahren<br />

rückläufig“, so Koppel.<br />

„Die Unternehmen haben<br />

längst erkannt, dass sie technologische<br />

Sprünge machen müssen,<br />

um zukunftsfähig zu bleiben“,<br />

sagt IW-Verkehrsexperte<br />

Thomas Puls. „Um diese Trends<br />

mitzumachen, sind die richtigen<br />

Weichen gestellt.“<br />

Die Studie basiert auf Daten<br />

des Deutschen Patent- und Markenamtes<br />

und berücksichtigt<br />

keine Patenterteilungen, sondern<br />

Patentanmeldungen. Nur<br />

diese würden die aktuellen technischen<br />

Entwicklungen beinhalten,<br />

so die Autoren. •<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel bei der Eröffnung<br />

der IAA in Frankfurt.<br />

Bild: VDA<br />

Leicht gebremste Talfahrt<br />

Die Maschinenbauer sehen die weitere<br />

Geschäftsentwicklung skeptisch. Bild:<br />

ProstoSvet/Fotolia<br />

Maschinenbau | Die Konjunkturdelle hinterlässt<br />

Spuren in den Auftragsbüchern der<br />

Maschinenbauer. Auch im Juli sind die<br />

Bestellungen gesunken. Gleichwohl hat sich<br />

laut VDMA das Tempo des Rückgangs gegenüber<br />

den Vormonaten verlangsamt. Die<br />

Maschinenbaukunden haben um 3 % weniger<br />

geordert als im vergleichbaren Vorjahrszeitraum.<br />

Dabei gingen die Aufträge aus<br />

dem Inland um 4 % und jene aus dem Ausland<br />

um 3 % zurück. Für VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers ist damit „der<br />

Abschluss im Juli zwar weniger trübe ausgefallen“,<br />

kommentiert er diese kleine Atempause.<br />

Allerdings zeige der Trend weiter<br />

nach unten und die Geschäfts- und Exporterwartungen<br />

würden angesichts der konjunkturellen<br />

und politischen Risiken für die<br />

zweite Jahreshälfte pessimistisch bleiben, so<br />

Wiechers weiter. Positiv fiel die Bilanz im<br />

Juli für die Bestellungen aus den Euro-Ländern<br />

aus, die um 3 % im Vergleich zulegen<br />

konnten. Aus den Nicht-Euro-Ländern wurden<br />

dagegen 5 % weniger geordert. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Ende des jahrelangen<br />

Beschäftigungsaufbaus<br />

Mit ein Grund für den<br />

Produktionsrückgang bei<br />

den Zulieferern sind die<br />

anhaltend hohen politischen<br />

Unsicherheiten.<br />

Bild: Wisky/Fotolia<br />

Konjunktur | Die Stahl- und Metallverarbeiter revidieren<br />

ihre Prognose für 2019 von 2 % auf „bestenfalls stabil“. Im<br />

ersten Halbjahr ist die Produktion um 2,4 % gesunken.<br />

Die Produktion der Stahl und<br />

Metall verarbeitenden Betriebe<br />

ging im ersten Halbjahr um 2,4<br />

% gegenüber Vorjahr zurück.<br />

Das Minus von 2,6 % im zweiten<br />

Quartal gegenüber dem Vorquartal<br />

hat laut dem WSM<br />

Wirtschaftsverband Stahl- und<br />

Metallverarbeitung unter dem<br />

Einfluss anhaltend hoher politischer<br />

Unsicherheiten gestanden.<br />

Seit April gehe auch die Zahl<br />

der Beschäftigten in der Branche<br />

zurück – nachdem es jahrelang<br />

einen Aufbau gab.<br />

Um das Vorjahresniveau<br />

noch zu erreichen. müsste im<br />

zweiten Halbjahr ein Zuwachs<br />

um 2,8 % gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr erzielt werden. Das sei<br />

angesichts der Entwicklung der<br />

Trendindikatoren zwar nicht<br />

das wahrscheinliche Szenario,<br />

schätzt der Wirtschaftsverband<br />

die Lage ein, es sei allerdings<br />

auch nicht ausgeschlossen. Jedoch<br />

müsse ein Wachstumsimpuls<br />

politisch flankiert werden,<br />

mindestens in Form einer handelspolitischen<br />

Normalisierung<br />

und damit einhergehend steigender<br />

Investitionszuversicht.<br />

Laut WSM würden wahltaktisch<br />

motivierte Überlegungen<br />

über eine Revitalisierung der<br />

verfassungsrechtlich brisanten<br />

Vermögensbesteuerung das Gegenteil<br />

bewirken. Auf nationaler<br />

Ebene sollte stattdessen die Mittelstandsstrategie<br />

des Wirtschaftsministeriums<br />

rasch umgesetzt<br />

werden, heißt es weiter.<br />

Die Belastungen des Unternehmertums<br />

müssten reduziert und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

industriellen Wertschöpfungsketten<br />

gestärkt werden. Steuern,<br />

Abgaben und insbesondere<br />

Energiekosten müssten kurzfristig<br />

reduziert werden. •<br />

MONTAGE- UND LASERANLAGEN<br />

SITEC<br />

Industrietechnologie GmbH<br />

Bornaer Straße 192<br />

09114 Chemnitz<br />

www.sitec-technology.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 11<br />

AUTOMATION ALL INCLUSIVE<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch:<br />

Messe Stuttgart<br />

MOTEK<br />

Halle A6 | Stand 6304


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Automatisierung | Mit einer<br />

neuen Tochter in Thailand wartet<br />

die Schmersal Gruppe auf.<br />

Laut dem Spezialisten für Maschinensicherheit<br />

mit Sitz in<br />

Wuppertal wird die Niederlassung<br />

in Bangkok die Vertriebspartner<br />

von Schmersal im Raum<br />

ASEAN unterstützen. +++<br />

Messe SPS trotzt der<br />

Konjunkturlage<br />

❧<br />

+++ Antriebstechnik | Mit dem<br />

Bau eines Logistik- und Prüfzentrums<br />

in Oberottmarshausen<br />

führt die Renk AG mehrere Einzellager<br />

mit insgesamt circa<br />

20.000 m² Lagerfläche zusammen.<br />

Die Investition im zweistelligen<br />

Millionenbereich enthält<br />

eine Lagerhalle mit 15.000<br />

m² Grundfläche. Diese ermöglicht<br />

den Umschlag von der<br />

Palette bis hin zum 50-Tonnen-<br />

Werkstück. +++<br />

❧<br />

+++ Batterieproduktion | Volkswagen<br />

und Northvolt wollen in<br />

einem 50/50-Joint Venture Lithium-Ionen-Batterien<br />

herstellen.<br />

Die Fabrik soll im nächsten<br />

Jahr in Salzgitter errichtet werden<br />

und um den Jahreswechsel<br />

2023/24 starten. Ihre Jahresleistung<br />

soll zu Beginn 16 Gigawattstunden<br />

betragen. +++<br />

❧<br />

+++ Software | Aucotec vermeldet<br />

das erfolgreichste Geschäftsjahr<br />

in seiner 34-jährigen Firmengeschichte.<br />

Der Umsatz erreichte<br />

21,8 Mio. Euro (+13 %).<br />

Der Umzug in die neue Zentrale<br />

bei Hannover, die sich auf 12<br />

Mio. Euro beläuft, ist im nächsten<br />

Frühjahr geplant. +++<br />

Die SPS bildet mit dem<br />

neuen Namen Smart Production<br />

Solutions auch<br />

die digitale Seite der Automatisierungswelt<br />

ab, so<br />

das Credo der Veranstalter.<br />

Bild: Nora Nuissl<br />

Automatisierung | Auch im 30. Jahr bleibt die Leitmesse<br />

der Automatisierung spannend: Der neue Name Smart<br />

Production Solutions integriert die Digitalisierungswelt.<br />

„Die Top-Jahre haben sich deutlich<br />

eingetrübt“, so fasste Christian<br />

Wolf, Geschäftsführer des<br />

Automatisierers Hans Turck<br />

und Vorsitzender des Ausstellerbeirates<br />

der Messe SPS, auf der<br />

Vor-Pressekonferenz zur Nürnberger<br />

Automatisierungsmesse<br />

die aktuelle Konjunkturlage in<br />

der Industrie zusammen. Das<br />

beeinträchtigt die Branchenleitmesse<br />

der industriellen Automation<br />

aber nicht, wie der Veranstalter<br />

Mesago Messe Frankfurt<br />

betont: „Die Messe ist erfolgreich“,<br />

sagt Sylke Schulz-Metzner,<br />

Vice President SPS. Rund<br />

1650 Anbieter (etwas mehr als<br />

im Vorjahr) aus dem Bereich der<br />

Automatisierungstechnik stellen<br />

vom 26. bis 28. November in 17<br />

Hallen ihre Neuheiten vor.<br />

In ihrem 30. Jahr rückt die<br />

Messe den digitalen Wandel in<br />

den Fokus. Zahlreiche Aussteller<br />

zeigen ihre Lösungsansätze<br />

aber auch diverse Produkte und<br />

Applikationsbeispiele zur digitalen<br />

Transformation. Auch IT-<br />

Anbieter bestücken vermehrt<br />

die SPS. IT-Themen werden so<br />

fokussiert im Verbund mit den<br />

Automatisierern dargeboten.<br />

Präsentationen der Themen wie<br />

Big Data, Cloud-Technologie,<br />

5 G und künstliche Intelligenz<br />

erfolgen oft praxisbezogen in<br />

Gemeinschaftsaktionen und<br />

-demos mit Automatisierungsanbietern.<br />

Themenbezogene<br />

Sonderschauflächen und Vorträge<br />

auf den Messeforen ergänzen<br />

das Produktangebot der Messe.<br />

Die Namensänderung in die<br />

bis dato häufig gebrauchte Abkürzung<br />

SPS (vormals: SPS IPC<br />

Drives) wurde im Markt gut angenommen,<br />

weiß Christian<br />

Wolf. „Die SPS Smart Production<br />

Solutions zeigt die ideale<br />

Transformation der Messe und<br />

gibt ihr zudem ein globales Markenbild“,<br />

erklärt er. (nu) •<br />

Weitere Infos: sps.mesago.com<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Maschinen automatisch beladen<br />

Roboter bauen Roboter<br />

Intralogistik | DMG Mori und<br />

Jungheinrich haben gemeinsam<br />

ein fahrerloses Transportsystem<br />

entwickelt. Das Modell PH-<br />

AGV 50 ermöglicht die vollautomatisierte<br />

Be- und Entladung<br />

von Werkstück-Paletten bei<br />

Werkzeugmaschinen. Es kann<br />

flächeneffizient eingesetzt wer-<br />

den und reduziert so die Transportzeiten<br />

sowie die Montageund<br />

Logistikkosten. Die flexible<br />

Automationslösung beschleunigt<br />

den Materialfluss und sorgt<br />

für flexiblere und produktivere<br />

Prozesse in der Produktion. •<br />

DMG Mori und Jungheinrich haben ein AGV entwickelt. Bild: DMG Mori<br />

Investition | Der Roboterbauer<br />

ABB hat mit dem Bau einer neuen<br />

Produktions- und Forschungsstätte<br />

für Robotik in<br />

China, dem weltweit größten<br />

Markt für Roboter, begonnen.<br />

Das Werk mit einem Investitionswert<br />

von 150 Mio. US-Dollar<br />

wird Anfang 2021 den Betrieb<br />

aufnehmen. In der neuen<br />

Fabrik in Kangqiao bei Shanghai<br />

kommen auf einer Fläche<br />

von 67.000 m² moderne Fertigungsprozesse<br />

zum Einsatz inklusive<br />

selbstlernender Maschinen<br />

sowie digitale und kollaborative<br />

Lösungen. In dem Werk<br />

sollen Roboter von Robotern<br />

gebaut werden. Die Fabrik wird<br />

zudem über ein Forschungsund<br />

Entwicklungszentrum ver-<br />

ABB baut in der Nähe von Shanghai ein<br />

supermodernes Werk. Bild: ABB<br />

fügen, in dem Innovationen im<br />

Bereich der Künstlichen Intelligenz<br />

vorangebracht werden. In<br />

einem Showroom will ABB eng<br />

mit den Kunden zusammenarbeiten,<br />

um Automationslösungen<br />

zu entwickeln. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 13


nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

Keine Angst vor Hackern<br />

Technologieradar Industrierobotik,<br />

17. Oktober, Stuttgart<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

❧<br />

Kostenermittlung ohne Arbeitspläne,<br />

17. - 18. Oktober, Stuttgart<br />

VDI e.V., Stuttgart<br />

www.vdi-fortbildung.de<br />

❧<br />

Vergussmassen und ihre Verarbeitung,<br />

22. Oktober, Mannheim<br />

Isgatec Akademie, Mannheim<br />

www.isgatec.com<br />

In.Stand, Messe für Instandhaltung und<br />

Services, 23. - 24. Oktober, Stuttgart<br />

Landesmesse, Stuttgart<br />

www.messe-stuttgart.de/instand/<br />

Deutscher Logistik-Kongress 2019,<br />

23. - 25. Oktober, Berlin<br />

Bundesvereinigung Logistik e.V., Bremen<br />

www.bvl.de/dlk<br />

Additive Fertigung – vom Design zum<br />

fertigen Produkt, 24. Oktober, Erlangen<br />

Bayerisches Laserzentrum, Erlangen<br />

www.blz.org/<br />

❧<br />

❧<br />

❧<br />

❧<br />

VR/AR für Assistenz und Training,<br />

24. Oktober, Berlin<br />

Fraunhofer IGD, Rostock<br />

www.igd.fraunhofer.de<br />

❧<br />

Das Forum „IT-Fiasko –<br />

nein, danke!“ am 6. November<br />

zeigt, wie sich<br />

produzierende Unternehmen<br />

technisch und finanziell<br />

vor Hackerangriffen<br />

schützen können. Bild:<br />

blende11.photo/Fotolia<br />

Fachforum | Mitarbeiter für IT-Sicherheit sensibilisieren<br />

und Anlagen vor Cyberangriffen schützen. Wie das geht,<br />

zeigt unser Forum „IT-Fiasko – nein, danke!“ am 6. November<br />

in Hannover.<br />

Die Angst vor Hackerangriffen<br />

lag 2019 bei Unternehmen erstmalig<br />

auf Platz eins der Bedrohungsliste.<br />

Cyberangriffe wie<br />

neulich auf die Messe Stuttgart<br />

zeigen: Die IT- Sicherheit muss in<br />

Unternehmen zunehmend in<br />

den Fokus gerückt werden.<br />

Wie man Mitarbeiter sensibilisieren<br />

und die Technik vor<br />

Cyberangriffen schützen kann,<br />

zeigt unser Fachforum „IT-Fiasko<br />

– nein, danke!“, das der<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> gemeinsam<br />

mit der Technology Academy<br />

der Deutschen Messe am 6. November<br />

in Hannover veranstaltet.<br />

Zu Beginn entführt ein Live-<br />

Hacking-Vortrag in die Welt der<br />

Cyberkriminellen und zeigt, wie<br />

Hacker Schwachstellen in Unternehmen<br />

ausnutzen. Der Vormittag<br />

beleuchtet, wie man das<br />

Sicherheitsbewusstsein vor allem<br />

bei Mitarbeitern schärfen<br />

kann oder wie sich Unterneh-<br />

men mit einer Cyber-Police<br />

finanziell absichern können. Am<br />

Nachmittag stellen sodann<br />

Lösungsanbieter Ansätze vor,<br />

wie sich Unternehmen technologisch<br />

vor Hackerangriffen<br />

wappnen können.<br />

In einer Podiumsdiskussion<br />

gehen die Referenten der Frage<br />

nach, wie und wo das Thema IT-<br />

Sicherheit in Deutschland und<br />

auch im Unternehmen aufgehängt<br />

ist beziehungsweise sein<br />

sollte. Einen Blick in die Zukunft<br />

wirft der Vortrag des<br />

Fraunhofer-Instituts für sichere<br />

Informationstechnologie SIT<br />

mit einer Übersicht über die<br />

Post-Quantum Kryptographie.<br />

Hier geht es zum Programm und<br />

zur Anmeldung: www.industrie<br />

anzeiger.industrie.de/forum_itsecurity<br />

(nu) •<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


| PC11-49G |<br />

Maximale Leistung<br />

auf minimalem Raum<br />

Der Ultra-Kompakt-IPC C6030<br />

Prozessoren<br />

bis Intel ® Core i7 mit<br />

4 Kernen à 3,6 GHz<br />

Abmessungen<br />

132 x 132 x 67 mm<br />

www.beckhoff.de/C6030<br />

Mit dem äußerst leistungsstarken Ultra-Kompakt-Industrie-PC C6030 deckt Beckhoff den Bereich der<br />

hochkomplexen, leistungsorientierten und zugleich platzreduzierten Applikationen ab. Ob umfangreiche<br />

Achssteuerungen, aufwendige HMI-Anwendungen, extrem kurze Zykluszeiten oder großvolumiges Datenhandling:<br />

Die Rechnerleistung eignet sich für nahezu jede Automatisierungs- und Visualisierungsaufgabe.<br />

Prozessor: bis Intel ® Core i7 mit 4 Kernen à 3,6 GHz<br />

Schnittstellen: 4 Ethernet, 4 USB, 2 DisplayPort<br />

Arbeitsspeicher: bis zu 32 GB DDR4-RAM<br />

Ultraklein<br />

Ultraleistungsstark<br />

Halle 8,<br />

Stand 8108<br />

Halle 11, Stand G21<br />

C6015<br />

C6017<br />

C6030<br />

C6032<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 15


menschen<br />

Neuer CSO<br />

bei Gering<br />

Zwei Manager an Board<br />

Die Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG,<br />

Osnabrück , konnte Volker Sauerborn (links) zum<br />

1. November als neuen Chief Operating Officer<br />

Contract Logistics (COO CL) gewinnen. Der 54-Jährige<br />

folgt auf Robert Bommers, der das Unternehmen im<br />

Juni verlassen hatte. Darüber hinaus wird Sven Eisfeld<br />

(rechts) ab November die neu geschaffene Position des<br />

Managing Directors Germany übernehmen.<br />

Martin Winterstein (41) tritt in die Geschäftsführung<br />

der Gehring Technologies GmbH ein<br />

und übernimmt als Chief Sales Officer (CSO)<br />

global die Verantwortung für die Vertriebsaktivitäten<br />

der Unternehmensgruppe aus Ostfildern.<br />

Winterstein wird die strategische Entwicklung<br />

der Vertriebs- und Marketingaktivitäten<br />

mit Schwerpunkten in der Hontechnologie<br />

sowie der Produktionstechnik für den<br />

elektrischen Antriebsstrang vorantreiben.<br />

Geschäfsführer<br />

für die Schweiz<br />

Neue Chefin für<br />

Wafios-Tochter<br />

Die Wafios AG, Reutlingen, hat alle<br />

Anteile ihrer französischen Handelsvertretung<br />

übernommen. Im Zuge<br />

der Übernahme wurde Alexandra<br />

Crépeau als neue Geschäftsführerin<br />

der französischen Wafios Vertriebsund<br />

Servicetochter Eurindeq – Wafios<br />

SAS in Fontainebleau vor den Toren<br />

Paris bestellt. Crépeau ist seit über 20<br />

Jahren für Eurindeq tätig.<br />

Seit Mai hat die Schweizer Niederlassung<br />

von Leuze electronic<br />

in Flurlingen, Kanton Zürich,<br />

mit Jean-Claude Schmid (Bild)<br />

einen neuen Geschäftsführer.<br />

Der erfahrene Verkaufsleiter<br />

verantwortet in seiner neuen<br />

Position sowohl die deutsch-, französischals<br />

auch die italienisch-sprachige Schweiz.<br />

Schmid berichtet künftig direkt an den Vice<br />

President Europe von Leuze electronic,<br />

Salvatore Buccheri.<br />

Wechsel im Führungsteam<br />

Neue Geschäftsführung bei Wittmann Battenfeld Deutschland<br />

GmbH: CTO Andreas Schramm (Mitte) wird nach Ausscheiden<br />

von Klaus Ehlig (li.) aus dem aktiven Berufsleben ab Januar 2020<br />

die Geschäftsführung von Wittmann Battenfeld Deutschland gemeinsam<br />

mit Michael Tolz (re.) übernehmen. Schramm fungiert<br />

ab Anfang 2020 zusätzlich als Sprecher der Geschäftsführung.<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


nachrichten<br />

Arbeitsteilung in der Zulieferkette<br />

Messe | Mit der Digitalisierung wandelt sich<br />

auch das Aufgabenfeld der Unternehmen in<br />

der Zulieferkette. Viele Zulieferer, die bisher<br />

„nur“ Komponenten fertigten, wandeln sich<br />

zum Systemlieferanten. Diese Situation verlangt<br />

von allen Beteiligten hohe Aufmerksamkeit.<br />

Die FMB – Zuliefermesse Maschinenbau<br />

bietet dem Besucher die Möglichkeit,<br />

die verschiedenen Konzepte kennenzulernen.<br />

Zum Beispiel werden dort Weltmarktführer<br />

wie Beckhoff, Festo, Harting,<br />

Phoenix Contact, SEW-Eurodrive, Siemens,<br />

Wago und Weidmüller nicht nur Produkte<br />

Anzeige<br />

und Systeme, sondern auch ihr Programm<br />

an Services für Maschinenbauer und Endanwender<br />

vorstellen. Tiefere Einblicke in die<br />

sich verändernden Beziehungen zwischen<br />

Zulieferern, Maschinenbauern und den Anwendern<br />

der Maschine wird das begleitende<br />

Vortragsprogramm aufgreifen, das auf der<br />

Webseite der Messe unter www.fmb-info.de<br />

vorgestellt wird. Die 15. FMB findet vom 6.<br />

bis 8. November 2019 im Messezentrum<br />

Bad Salzuflen statt. •<br />

Messebesucher bekommen<br />

Impulse für die Gestaltung<br />

der Wertschöpfungskette<br />

in Zeiten der<br />

Digitalisierung.<br />

Bild: Easyfairs<br />

mit über<br />

11.000<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

vertreten wir den türkischen<br />

Maschinenbau.<br />

5TOP<br />

Elektrospanner in AGVs<br />

Automation | Da in AGVs keine Druckluft<br />

als Medium verfügbar ist, setzt der Automationsspezialist<br />

TÜNKERS erfolgreich die<br />

hauseigenen Elektrospanner ein. Mit den<br />

elektrischen Spannern werden die Großladungsträger<br />

auf dem AGV verriegelt bzw.<br />

die Scanner am Fahrzeug hin- und hergeschwenkt.<br />

Optisch ähneln die Elektrospanner<br />

den pneumatischen Spannern mit Kniehebel-Technik.<br />

Anstatt Kolbenstange ist jedoch<br />

konstruktiv eine Trapezgewindespindel<br />

eingesetzt, die den Vorteil bringt, die<br />

Spanner in jeder Position selbsthemmend<br />

agieren zu lassen. TÜNKERS bietet Typen<br />

für Spannmomente von zehn bis 100 Nm<br />

und Haltemomente von 30 bis 2500 Nm in<br />

entsprechenden Größen. Die Elektrospanner<br />

sind generell auch für den Einsatz im<br />

Fahrzeugbau geeignet.<br />

IA_<strong>Industrieanzeiger</strong>/26/2019/Druckstruktur_IA Seite 1 MUEV 16.09.2019 10:41<br />

26.19<br />

23.09.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Automatisierung Opel setzt auf Cobots Seite 62<br />

Kongress 5G für die Industrie Seite 31<br />

Fernwartung Schutz vor externem Zugriff Seite 76<br />

Dr. Löwer, Pro-Beam<br />

Der Elektronenstrahl<br />

schweißt besser Seite 74<br />

Special<br />

Messe<br />

Motek<br />

ab Seite 46<br />

Die 5 wichtigsten Produktgruppen<br />

des türkischen Maschinenbaus sind:<br />

Klima-und Kühlaggregate,<br />

Motoren und Komponenten,<br />

Wasch-und Trockenmaschinen,<br />

Bau-und Bergbaumaschinen,<br />

Pumpen-und Kompressoren.<br />

www.turkishmachinery.com<br />

Hall 4<br />

Stand 4024<br />

Hall 8B<br />

Stand A20<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 17


news & management<br />

Fachleute klären am 1. Oktober bei<br />

unserem Forum in Hannover über die<br />

Vorteile und den aktuellen Stand der<br />

Technik im Metall-3D-Druck auf.<br />

Bild: SLM Solutions<br />

3D-Druck-Event für Entscheider, Konstrukteure und Spezialisten<br />

Glatter Einstieg<br />

in den 3D-Druck<br />

Forum | Am 1. Oktober erklären Experten aus Industrie<br />

und Forschung beim Forum Additive Verfahren –<br />

3D-Metalldruck in Hannover aktuelle Entwicklungen<br />

der additiven Fertigung und warum damit auch<br />

radikal neues Denken im Unternehmen nötig ist.<br />

Der 3D-Druck ist in aller Munde und kann<br />

vor allem im Werkstoffsegment Metall große<br />

Vorteile für immer weitere Teile der Industrie<br />

bringen. Der Prototypenbau ist dabei<br />

längst nicht mehr der Haupteinsatz, inzwischen<br />

profitiert auch die reguläre Fertigung<br />

immer stärker von den Vorzügen des<br />

additiven Verfahrens. Auf dem „Forum Additive<br />

Verfahren – 3D-Metalldruck“ am 1.<br />

Oktober wollen der <strong>Industrieanzeiger</strong> und<br />

die Technology Academy der Deutschen<br />

Messe zeigen, dass der Einstieg in den neuen<br />

Fertigungsprozess kein großes Experiment<br />

mit ungewissem Ausgang nur für Tüftler ist,<br />

sondern ein etabliertes Verfahren. Dennoch<br />

muss natürlich der ein oder andere Punkt<br />

beachtet werden, was auf dem Event ebenfalls<br />

angesprochen wird.<br />

Erste praktische Schritte zur<br />

Einführung in den 3D-Metalldruck<br />

Das Event am 1. Oktober wird entlang des<br />

Entwicklungszyklus eines Bauteils aufgezogen:<br />

Im Fokus steht die Entwicklung inklusive<br />

der Simulation eines Bauteils. Experten<br />

aus Industrie und Forschung erläutern erste<br />

Produktionsschritte, mit explizitem Blick<br />

auf die industrialisierte Fertigung, also Serie<br />

und Automation. Auch die Nachbearbeitung,<br />

Kopplung an weitere Prozesse und<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


klassische Verfahren wie Drehen, Fräsen,<br />

Oberflächen finish sind Themen des Forums.<br />

In der Eröffnungskeynote erläutert Klaus<br />

Hoschke vom Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik<br />

EMI, wie es die Kombination<br />

von additiver Fertigung, intelligentem Design<br />

und neuem Denken in der Produktentwicklung<br />

ermöglicht, innovative Produkte<br />

zu entwerfen, die das Potenzial haben, Branchen<br />

auf den Kopf zu stellen. Der Verband<br />

Niedersachsen Additiv zeigt, welche Möglichkeiten<br />

sich vor allem für den Mittelstand<br />

bieten, denn der 3D-Druck ist mitnichten<br />

nur ein Thema für die Großindustrie und<br />

Konzerne. Die Simulationsexperten von<br />

Cadfem zeigen, dass viele Schritte zum perfekten<br />

Bauteildesign bereits durch auf den<br />

3D-Druck ausgerichtete Simulation erleichtert<br />

oder sogar ganz übernommen werden<br />

können. So können auch bereits bestehende<br />

Bauteile auf das neue Verfahren hin optimiert<br />

werden.<br />

Welche rechtlichen Punkte beachtet werden<br />

müssen – etwa Verantwortlichkeit für<br />

Produktfehler, Zulassungsvoraussetzungen<br />

und geistiges Eigentum – erklären die<br />

Rechtsanwälte Martin Soppe und Arne<br />

Neubauer der Kanzlei Osborne Clarke. Ralf<br />

Frohwerk, Global Head of Business Development<br />

beim 3D-Drucker-Hersteller SLM<br />

Solutions, wird die gesamte Produktionskette<br />

von Maschinen-, Software-, Pulver- und<br />

Beratungsleistungen für eine qualifizierte<br />

Serienproduktion anhand von reellen Fallbeispielen<br />

präsentieren. Nach der Mittagspause<br />

ist zudem eine Podiumsdiskussion geplant,<br />

auf der die Referenten den Blick in<br />

die Glaskugel in Richtung Zukunft der additiven<br />

Fertigung wagen: Möglichkeiten,<br />

aktuell noch zu lösende Herausforderungen<br />

sowie Visionen für morgen werden hier<br />

Themen sein.<br />

Die Berater von Ampower zeigen, welche<br />

Teile überhaupt wirtschaftlich gedruckt<br />

werden können und wie daraus eine Serienfertigung<br />

wird. Zum Abschluss geben langjährige<br />

Praktiker Einblick in ihre Erfahrungen:<br />

Die Firma Rolf Lenk druckt Teile bis<br />

drei Tonnen, etwa für den Maschinen- und<br />

Werkzeugbau, inklusive spanabhebender<br />

Nacharbeit. (tm)<br />

•<br />

Infos zum Event<br />

Das „Forum Additive Verfahren – 3D-Metalldruck“<br />

findet ganztägig am 1. Oktober<br />

2019 in der Technology Academy, Messegelände<br />

Hannover, statt. Zum Programm und<br />

zur Anmeldung geht es unter: www.indus<br />

trieanzeiger.de/forum_additive_verfahren<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

Deburring Expo in Karlsruhe<br />

08. – 10. 10. 2019<br />

Halle 1 Stand 102<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 19


Um Informations -<br />

sicherheit wirk sam zu<br />

implementieren, stehen<br />

die Regelwerke ISIS12<br />

und ISO 27001 helfend<br />

zur Seite.<br />

Bild: mikkolem/Fotolia<br />

Orientierung für KMU im Regel-Dschungelwerk<br />

Das passende<br />

Regelwerk<br />

IT-Sicherheit | Die Zeiten, in denen lediglich Konzerne<br />

von Cyberattacken betroffen waren, sind vorbei –<br />

das registrieren auch viele Entscheider in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen. Wie sieht also ein wirksamer<br />

Schutz gegen die Bedrohung aus dem Netz aus?<br />

iWeitere Informa tionen zu ISIS12<br />

und ISO 27001:<br />

www.isis12.it-sicherheitscluster.de<br />

und www.imsm.de.com<br />

Die Schäden sind immens, die Cyberkriminelle<br />

in Unternehmen aller Branchen anrichten,<br />

darunter viele kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU). Da die meisten Vorfälle<br />

nicht an die Öffentlichkeit gelangenveröffentlicht<br />

werden, sprechen Fachleute vage<br />

von Milliardenbeträgen. Das Vorgehen der<br />

Hacker gleicht sich: Ransomware einschleusen,<br />

zentrale Unternehmensdaten verschlüsseln,<br />

Lösegeld fordern, Lösegeld kassieren –<br />

und dann hoffentlich das versprochene<br />

Passwort zur Entschlüsselung liefern.<br />

Die Taktik geht auf, weil es für Betroffene<br />

„billiger“ ist, das Passwort zu zahlen,<br />

als den Datenverlust auszugleichen. Würden<br />

IT-Systeme hinreichend geschützt, hätten<br />

Angreifer weniger Erfolg. Was sollten KMU<br />

hier also tun? Die Regelwerke ISIS12 und<br />

ISO 27001 zeigen Möglichkeiten auf.<br />

ISIS12 wurde vom Netzwerk für<br />

Informa tionssicherheit im Mittelstand entwickelt<br />

und Ende 2012 vom Bayerischen IT-<br />

Sicherheitscluster herausgegeben. Das Regelwerk<br />

bietet einen übersichtlichen Rahmen<br />

für ein wirksames Informationssicher-<br />

heits-Managementsystem (ISMS). Die Implementierung<br />

erfolgt in drei Phasen und<br />

zwölf Schritten:<br />

• In der „Initialisierungsphase“ werden<br />

Leit linien erstellt (1) und Sensibilisierungs-Maßnahmen<br />

eingeleitet (2).<br />

• In der zweiten Phase geht es um den Aufbau<br />

eines Informationssicherheitsteams<br />

(3), die Festlegung der IT-Dokumenta -<br />

tionsstruktur (4) und die Einführung eines<br />

IT-Servicemanagement-Prozesses (5).<br />

• In der dritten Phase wird das eigentliche<br />

ISIS12-Konzept entwickelt und umgesetzt:<br />

kritische Applikationen identifizieren<br />

(6), IT-Struktur analysieren (7),<br />

Sicherheitsmaßnahmen entwickeln (8),<br />

Ist-Soll-Vergleich anstellen (9), Umsetzung<br />

planen (10), Umsetzung initiieren<br />

(11), Revision durchführen (12).<br />

Das Regelwerk kann in Eigenregie implementiert<br />

werden. Hier stehen ein Handbuch<br />

und eine Implementierungs-Software zur<br />

Verfügung. Bei Bedarf kann die Einführung<br />

auch von einem zugelassenen ISIS12-Berater<br />

begleitet werden. Auf Wunsch erfolgt danach<br />

die Zertifizierung des ISMS durch den<br />

Exklusivpartner des Bayerischen IT-Sicherheitsclusters,<br />

der DQS.<br />

ISO 27001 ergänzt ISIS1212<br />

ISIS12 wird zurzeit überarbeitet, die Version<br />

2.0 wird für Ende 2019 erwartet. Dahinter<br />

steht unter anderem die Absicht, den Übergang<br />

zu ISO 27001 zu erleichtern. Dies entspricht<br />

dem Bedarf vieler Anwender, die<br />

nach einem Einstieg über ISIS12 einen höheren<br />

Schutzbedarf ihrer IT-Systeme erkennen.<br />

ISIS12 2.0 wird folgerichtig die ISO-<br />

Norm zur Basis haben. Den Schritten 8 und<br />

10 bis 12 werden Anforderungen hinzugefügt,<br />

die die Migration auf ISO 27001 er-<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


news & management<br />

leichtern sollen. Die ISO-Norm taucht damit<br />

deutlich tiefer in die Materie ein, als es<br />

für viele kleine und mittlere Unternehmen<br />

notwendig erscheint. Komplexe IT-Strukturen<br />

können sich aber auch in kleineren Betrieben<br />

entwickeln. In diesen Fällen ist die<br />

ISO-Norm die erste Wahl.<br />

Das Regelwerk ISO 27001 erschien erstmals<br />

im Jahr 2005. Seit 2013 folgt die<br />

Norm der sogenannten High Level Structure,<br />

der gemeinsamen Grundstruktur für<br />

ISO-Managementsystem-Normen. Das<br />

macht die Integration in vorhandene<br />

Managementsysteme leichter. Die aktuelle<br />

Version liegt seit Juni 2017 in deutscher<br />

Sprache vor.<br />

Der allgemeine Nutzen von ISO 27001<br />

bezieht sich nicht nur auf die Unternehmens-IT,<br />

sondern umfasst auch Aspekte wie<br />

physische Sicherheit, Personalmanagement,<br />

Rechtssicherheit und Organisation. Das bietet<br />

für Unternehmen einige Vorteile:<br />

• Anerkannter Nachweis über die Implementierung<br />

angemessener Informations -<br />

sicherheit<br />

• Systematische Sicherung der Vertraulichkeit,<br />

Verfügbarkeit und Integrität von<br />

Informationen<br />

• Sensibilisierung von Personal und Führungsebene<br />

für Informationssicherheit<br />

• Fortlaufende Verbesserung des ISMS<br />

• Erfüllung Compliance-Anforderungen<br />

• Vertrauen bei den interessierten Parteien<br />

Hilfreich beim Festlegen und Erreichen von<br />

Zielen des ISMS ist unter anderem der<br />

Norm-Anhang A mit einer Liste von 114<br />

praxisnahen Sicherheitskontrollen. Zu beachten<br />

ist, dass nicht zwangsläufig jede dieser<br />

Kontrollen zum Tragen kommen muss.<br />

Wie die Sicherheitskontrollen durchzuführen<br />

sind, entscheidet das jeweilige Unternehmen<br />

selbst – so wie die Anforderungen<br />

von ISO 27001 generell eher allgemein formuliert<br />

sind, um individuelle Situationen zu<br />

berücksichtigen. KMU und vergleichbare<br />

öffentliche Verwaltungen sollten sich zum<br />

Einstieg in die Informationssicherheit zunächst<br />

mit ISIS12 beschäftigen, da deren<br />

Bedarf mit diesem Regelwerk meist gedeckt<br />

werden kann.<br />

Argumente für ISIS12 sind der übersichtliche<br />

Rahmen sowie die Möglichkeit, das<br />

Regelwerk in Eigenregie zu implementieren.<br />

Zu ISO 27001 sollten KMU dann greifen,<br />

wenn ihre IT-Struktur einen Grad an Komplexität<br />

aufweist, der umfangreichere Risikobetrachtungen<br />

erfordert. ISO 27001 bietet<br />

einen flexiblen Rahmen, den ein KMU<br />

nach seinen speziellen Bedürfnissen auf<br />

hohem Sicherheitsniveau ausfüllen kann. •<br />

André Säckel<br />

Experte und Produktmanager für Informationssicherheit<br />

bei DQS<br />

Lösungen haben eine Plattform<br />

Auf der international führenden Fachmesse für<br />

IT-Security klären Experten sämtliche Fragen zum<br />

Thema künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit.<br />

Sichern Sie sich Ihr Gratis-Ticket zur it-sa 2019!<br />

it-sa.de/it-sicherheit4U<br />

Nürnberg, Germany 8.-10. Oktober 2019<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 21


news & management<br />

Wenig umweltfreundlich:<br />

Zur Gewinnung von Lithium<br />

für Batterien von<br />

Elektoautos werden in<br />

Südamerika jeden Tag 21<br />

Mio. Liter Grundwasser<br />

aus dem Boden gepumpt.<br />

Bild: pgottschalk/Fotolia<br />

Aus dem „wahren“ Berufsleben<br />

Kant und das<br />

Elektroauto<br />

Zeitgeist | Unser Kolumnist wendet sich gegen die<br />

„unaufgeklärte“ Diskussion um den Diesel und das<br />

Elektroauto.<br />

Aufklärung nach Kant ist „der Ausgang des<br />

Menschen aus seiner selbstverschuldeten<br />

Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen,<br />

sich seines Verstandes ohne Leitung<br />

eines anderen zu bedienen...“. Die Diskussion<br />

um den Diesel und das Elektroauto ist<br />

insgesamt nicht „aufgeklärt“. Sie ist vielmehr<br />

ideologisch verbrämt.<br />

Zunächst wurde dem Dieselmotor vorgeworfen,<br />

zu viele Stickoxide auszustoßen. Es<br />

ist völlig vergessen worden, dass der Diesel<br />

viel CO 2 -freundlicher als der Benziner ist.<br />

Auch beim Feinstaub übrigens! Eine Gesamtbetrachtung<br />

wäre hier angezeigt.<br />

Natürlich wäre es wünschenswert, in einer<br />

Welt zu leben, die völlig frei von Schad -<br />

stoffen ist. Dann würden wir aber auf den<br />

Bäumen wie vor 20.000 Jahren leben. Das<br />

werden die meisten nicht wollen.<br />

Das soll nicht heißen, dass alle anderen<br />

Schadstoffe ohne Bedeutung wären. Es wäre<br />

jedoch im Kampf gegen den Klimawandel<br />

vernünftig, zunächst einmal gegen den überhöhten<br />

Ausstoß von CO 2 vorzugehen.<br />

Dabei würden wir einfach einmal voraussetzen,<br />

dass es tatsächlich und vorrangig der<br />

CO 2 -Ausstoß ist, der das Klima nachhaltig<br />

beeinflusst. Immerhin hat der insofern unverdächtige<br />

Journalist Stefan Aust in der<br />

„Welt am Sonntag“ vom 2. Juni 2019 nochmals<br />

darauf hingewiesen, dass die Bohr -<br />

kerne im Alteis in Arktis und Antarktis zwar<br />

einen Zusammenhang zwischen CO 2 und<br />

Erderwärmung belegen, jedoch interessanterweise<br />

die Erwärmung dem Anstieg des<br />

CO 2 -Ausstoßes vorausgeht. Dass der menschenverursachte<br />

CO 2 -Ausstoß in dieser<br />

Klimasituation grundsätzlich nicht förderlich<br />

ist, mag man also durchaus konzedieren.<br />

Doch dann sollte man auch konsequent<br />

bleiben.<br />

Schräge Diskussion um den Diesel beim<br />

Thema Stickoxid<br />

Diese Konsequenz lässt unsere Politik leider<br />

vermissen, weil man wegen der Trick sereien<br />

von VW und Co. in den Jahren vor 2015<br />

(die ohne Zweifel sanktioniert gehören) unvernünftigerweise<br />

den Diesel nun insgesamt<br />

verteufelt. Die Diskussion um den Diesel ist<br />

beim Stickoxid auch deshalb schräg: Moderne<br />

Dieselfahrzeuge haben heute einen<br />

Ausstoß 44 mg und zukünftig 20 mg Stickoxid,<br />

während der Grenzwert noch bei 168<br />

mg (später 120 mg) beträgt. Völlig vergessen<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


wird auch, dass die Gesamtstickoxidbelastung<br />

in Europa seit der Wiedervereinigung<br />

von 2,9 auf 1,2 t gesunken ist.<br />

Wir können nicht sofort und gleichzeitig<br />

aus dem CO 2 und dem Stickoxid aussteigen.<br />

Die allermeisten Wissenschaftler, die sich<br />

ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen,<br />

gehen davon aus, dass wir mehrgleisig<br />

fahren müssen und der Diesel noch lange<br />

neben anderen Antriebstechnologien fahren<br />

muss. Warum? Das Elektroauto ist nach<br />

derzeitigem Stand nicht nur wenig effektiv,<br />

sondern auch in vielen Aspekten nicht umweltfreundlich,<br />

wenn man Produktion und<br />

Entsorgung von Batterien und die nicht ausschließlich<br />

regenerative Stromerzeugung für<br />

den Betrieb berücksichtigt. In Südamerika<br />

werden beispielsweise jeden Tag zur Gewinnung<br />

von Lithium für E-Autos aus dem Boden<br />

21 Mio. Liter Grundwasser gepumpt.<br />

Aber wir Deutschen sagen: Am deutschen<br />

Umwelt-Wesen soll die Welt genesen – neuenglisch:<br />

Germany first!<br />

schließlich den Benzinmotor zu Grabe tragen.<br />

Erst dann wird uns klar werden, dass<br />

auch die Ökobilanz des E-Autos nicht optimal<br />

ist, und wir werden auch dieses abschaffen.<br />

Dass wir Deutschen es langfristig<br />

schaffen werden, eine einst erfolgreiche<br />

Branche zu schreddern, ist wirtschaftlich<br />

und ökologisch eine Katastrophe – oder wie<br />

Kant sagen würde: unaufgeklärt. •<br />

*Der Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder<br />

und nicht immer die der Redaktion<br />

Dr. jur. Thomas Kapp, LL.M.<br />

Experte für Kartell- und Wirtschaftsrecht,<br />

seit 2017 Business Coach und Berater für<br />

Neuausrichtung und Themen der Digita -<br />

lisierung in Stuttgart<br />

Kompetenz in der<br />

Schleuderrad-Strahltechnik<br />

Wir bieten neue und gebrauchte<br />

Schleuderrad-Strahlanlagen<br />

einschließlich Förder- und Filtersystem<br />

an.<br />

Zum Produktprogramm gehören:<br />

• Verschleiß- und Ersatzteile<br />

• Reparatur und (Fern-)Wartung<br />

• Serviceleistungen<br />

… auch für Strahlmaschinen<br />

anderer Fabrikate.<br />

Der deutsche Erfindergeist ist der Schlüssel<br />

zur Lösung<br />

Das E-Auto mit vorwiegendem Betrieb in<br />

der Stadt (was die Regel ist) hat laut ADAC-<br />

Studie zum Beispiel keine positive Bilanz.<br />

Das ist insofern keine gute Nachricht, als<br />

das Stromauto aufgrund seiner geringen<br />

Reichweite gerade in der Stadt eingesetzt<br />

werden soll, wie eine ARD-Sendung am<br />

3. Juni 2019 wieder betonte. Das Elektro -<br />

auto ist nur eine Übergangstechnologie, weil<br />

wir langfristig viel bessere Möglichkeiten<br />

haben werden: Brennstoffzelle, synthetische<br />

Kraftstoffe, Energiekonverter des Nikola<br />

Tesla, quantenmechanische Antriebstechnologien<br />

oder andere Technologien. Hier wäre<br />

mehr Wettbewerb und keine staatlich verordnete<br />

Verengung auf die Übergangstechnologie<br />

Elektroauto angesagt! Germany<br />

first müsste also heißen: Der deutsche Erfindergeist<br />

ist der Schlüssel zur Lösung!<br />

Eine einseitige Fokussierung auf die Batterietechnologie<br />

bringt uns nicht nur in eine<br />

Abhängigkeit von China, sondern befördert<br />

sehenden Auges die (anderweitig massiv kritisierte)<br />

ausbeuterische Kinderarbeit. Auch<br />

der Vorrat des für die Elektroautos benötigten<br />

Rohstoffs Kobalt ist irgendwann endlich.<br />

Nachdem die Politik jahrelang geschlafen<br />

hat, verfällt sie nun in wohlfeilen Aktionismus.<br />

Die Konsequenz dieser Politik wird<br />

sein, dass wir zunächst den Dieselmotor und<br />

Neue Kolumne<br />

Klimawandel, Energiewende und Mobilitätswandel<br />

werden heiß diskutiert. Von den<br />

politischen Akteuren wie von den jungen<br />

und älteren Umweltaktivisten wird dazu<br />

viel gesagt, geschrieben, kommentiert und<br />

plädiert. Dabei wird oft mit dem Blick „von<br />

oben“ argumentiert. Doch „von unten“ –<br />

also aus dem Blickwinkel des „wahren<br />

Berufslebens“ – sieht die Sache und vor allem<br />

die möglichen Konsequenzen oft etwas<br />

anders aus. Unsere Kolumnisten, vier erfahrene<br />

Berufstätige, erleben und beobachten<br />

den Wandel, die Pläne und die Panik im Berufsalltag<br />

aus nächster Nähe. Den Anfang<br />

macht Dr. Thomas Kapp, LL.M, Stuttgart.<br />

Bild: Thomas Kapp<br />

AGTOS GmbH<br />

D-48282 Emsdetten<br />

Tel.: +49(0)2572 96026-0<br />

www.agtos.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 23<br />

258-01/19-4c


news & management<br />

Wahre Customer Experience<br />

schaffen – das ist es, was Unternehmen<br />

langfristig zum Erfolg führt.<br />

Bild: Eric Gevaert/Fotolia<br />

bvik-Experten informieren über Content Marketing<br />

Kunden zu echten<br />

Fans machen<br />

Customer Experience | Unternehmen brauchen Kunden.<br />

Und zwar nicht irgendwelche, sondern echte<br />

Fans. Customer Experience ist dabei der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Mit Content kann man überzeugen.<br />

Eines der wichtigsten Ziele vieler Unternehmen<br />

ist es, Interessenten zu begeistern und<br />

zu Kunden zu machen. Hierfür müssen sie<br />

den potenziellen Kunden mit seinen<br />

Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen und<br />

ihn mit einer erstklassigen Customer<br />

Experience zu einem echten Fan machen.<br />

Doch wie geht das?<br />

Besonders in hektischen Zeiten mit vollen<br />

Backlogs und zahlreichen Projekten ist<br />

es schwierig, die Customer Experience im<br />

Fokus zu behalten. Manchmal kann es passieren,<br />

dass dabei die wichtigsten Stakeholder<br />

zu kurz kommen: die Kunden. Eine ausgefeilte<br />

Content-Marketing-Strategie ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Wahre Customer Experience<br />

können Unternehmen mit dem perfekten<br />

Content auf dem richtigen Kanal zur<br />

passenden Zeit erschaffen. Allerdings kann<br />

das Erstellen von herausragenden Inhalten<br />

für unterschiedliche Kanäle eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe sein. Es werden viele Ressourcen<br />

und Köpfchen benötigt, um den perfekten<br />

Content-Kalender für alle Medien zu erstellen.<br />

Folgende Tipps zeigen, wie Kunden<br />

durch Content Marketing zu echten Fans<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Kunden zu echten Fans<br />

machen – das ist eine<br />

Herausforderung, die dank<br />

einer 360°-Content-<br />

Marketing-Strategie<br />

gemeistert werden kann.<br />

Bild: gustavofrazao/Fotolia<br />

gemacht werden und somit die Customer<br />

Experience der Mittelpunkt langfristiger Erfolgsstrategien<br />

wird.<br />

Storytelling – mit Geschichten Vertrauen<br />

erzeugen<br />

Storytelling ist das Buzzword der Stunde. Es<br />

ist zwar nicht neu im Content Marketing,<br />

jedoch seit Jahren ein Dauerbrenner, wenn<br />

es um erfolgreiche Kundenbindung geht.<br />

Warum? Weil das Erzählen von Geschichten<br />

Vertrauen schafft. Wenn ein Mensch sich<br />

einem anderen anvertraut und diesem seine<br />

persönliche Geschichte erzählt, wird die<br />

Beziehung interessanter und tiefgründiger.<br />

Genauso ist es auch mit Unternehmen, die<br />

über Storytelling Vertrauen schaffen und so<br />

Sympathie erzeugen.<br />

Damit ist eine wichtige Regel erfüllt, die<br />

zum Erfolg führt: Menschen kaufen von<br />

denen, die sie kennen, mögen und denen sie<br />

vertrauen. Besonders in den technischen<br />

Branchen kann Storytelling wahre Wunder<br />

wirken. Inhalten, die per se noch keine starke<br />

Geschichte haben, kann durch Storytelling<br />

eine starke Emotion verliehen werden,<br />

die die Attraktivität des Unternehmens steigert<br />

und so zum Kauf anregt.<br />

Der Kunde ist König – durch Content-<br />

Strategie überzeugen<br />

Das Ziel aller Unternehmen sollte sein, den<br />

Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. In der<br />

Theorie ist das ganz simpel. Ein zufriedener<br />

Kunde führt zu wachsenden Umsätzen und<br />

einer hohen Empfehlungsrate, die sich<br />

wiederum positiv auf das zukünftige Geschäft<br />

auswirkt.<br />

Aber wie funktioniert das in der Praxis?<br />

Indem man sich das Thema Customer<br />

Experience an die Fahne heftet und sich<br />

dessen Optimierung als langfristiges strategisches<br />

Ziel setzt. Eigentlich geht das einfach,<br />

auch im B2B. Der Schlüssel zum Erfolg<br />

liegt in einer ausgefeilten Content-Strategie.<br />

Hochwertiger Content, der den potenziellen<br />

Kunden entlang der Customer Journey mit<br />

den wichtigsten Informationen versorgt und<br />

zielgruppen gerecht an die verschiedenen<br />

Kanäle angepasst ist, ist unerlässlich. Wer es<br />

schafft, die 360°-Content-Strategie in sein<br />

Unternehmen zu integrieren, kann sicher<br />

sein: Die Kunden werden es lieben. Tipp:<br />

Besonders die Geschäftsführung muss voll<br />

und ganz hinter dem Konzept stehen. Wahre<br />

Customer Experience kann langfristig nur<br />

durch Engagement in der Top-Down-Hierarchie<br />

gefestigt werden.<br />

Content Hub – Schlüssel zum Erfolg<br />

Multimediale Content-Erlebnisse sind<br />

entscheidend für eine erfolgreiche Content-<br />

Marketing-Strategie, die langfristig und<br />

nachhaltig Customer Experience schafft.<br />

Mit der richtigen Lösung können alle Media<br />

Content-Prozesse abgedeckt werden. Ob es<br />

um die kreative Zusammenarbeit mit<br />

Agenturen oder um das Sicherstellen der<br />

Marken -Konsistenz über alle relevanten<br />

Kanäle geht.<br />

Ein starker Content Hub als logische<br />

Evolution aus klassischen Digital Asset Management-Lösungen<br />

schafft die Basis dafür.<br />

Dabei geht es um mehrere wichtige Aspekte:<br />

Auf der einen Seite werden durch ein hohes<br />

Level an Integration digitale und organisationale<br />

Silos im Unternehmen abgebaut.<br />

Übersicht, Transparenz und somit Effizienz<br />

finden Einzug und schaffen Freiraum für die<br />

wirklich wichtigen Projekte. Wichtig dabei<br />

ist auch, dass der gesamte Content-Lebenszyklus<br />

abgedeckt wird. Von der Zusammenarbeit<br />

intern oder mit Agenturen über die<br />

Sicherstellung von agilen Arbeitsprozessen<br />

rund um Content bis hin zur Sicherstellung<br />

von Compliance und Nachvollziehbarkeit<br />

rund um Freigaben, Copyrights, usw.<br />

Kunden zu echten Fans machen und<br />

wahre Customer Experience schaffen, ist ein<br />

ambitioniertes Ziel für viele Unternehmen.<br />

Mit der richtigen Content-Marketing-Strategie<br />

kann man dies jedoch erreichen. Wer<br />

die Vorteile von Storytelling nutzt und mit<br />

einem starken Content Hub eine optimale<br />

Basis schafft, dem wird es gelingen, das<br />

Unternehmen langfristig zum Erfolg zu führen.<br />

•<br />

Michael Sahlender<br />

Chief Business Officer bei Celum und<br />

Mitglied des bvik<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 25


news & management<br />

Wie man richtig mit Start-ups zusammenarbeitet<br />

Partnervermittler<br />

für Unternehmen<br />

Innovation | Etablierte Unternehmen tun sich oft<br />

schwer mit Start-ups. Zwei Experten erklären, wie<br />

man den richtigen Partner findet und wie das gemeinsame<br />

Projekt gelingt.<br />

❧ Sanja Döttling<br />

Heute muss man nicht mehr ins Silicon Valley gehen,<br />

um interessante Start-ups zu finden: Auch in Deutschland<br />

gibt es kreative Köpfe. Laut der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

EY wurden 2018 4,6 Mrd. Euro in<br />

junge Unternehmen investiert. Die Investitionssumme<br />

zeigt, dass Start-ups auch hierzulande wichtige Geschäftspartner<br />

sein können. Doch viele Unternehmen<br />

wissen nicht, wie sie sich Start-ups am besten annähern<br />

können. Eines der Hauptprobleme ist oft, wie im Privatleben,<br />

die Suche selbst. Wie finden Unternehmen genau<br />

das Start-up, das das richtige Angebot hat?<br />

Einer, der helfen kann, ist Daniel Salgado-Moreno,<br />

Startup Ecosystem Manager bei Etventure. Das Beratungsunternehmen<br />

hat sich auf die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />

spezialisiert. Sie können zum<br />

Beispiel den Kontakt zu einem Ökosystem herstellen,<br />

welches unter anderem aus Start-ups, Forschungsinstituten,<br />

Gründungszentren der Universitäten und EU-weiten<br />

Innovatoren besteht.<br />

Kulturwandel ist Teil der digitalen Transformation<br />

Um von Anfang an eine fruchtbare Zusammenarbeit zu<br />

gestalten, müssen Unternehmen ihre Strukturen neu<br />

denken, durch den Aufbau einer Innovationskultur, zum<br />

Beispiel mit Hilfe einer Digitalisierungsabteilung. Salgado-Moreno<br />

und seine Kollegen helfen Unternehmen<br />

dabei, digitale Geschäftsmodelle zu testen und schnell<br />

umzusetzen, und auch dabei, die Mitarbeiter zu befähigen,<br />

mit externen Partnern wie Start-ups im genannten<br />

Ökosystem erfolgreich zusammenzuarbeiten. Salgado-<br />

Moreno sagt: „Die digitale Transformation ist auch ein<br />

Kulturwandel in der Organisation.“<br />

Sind interne Strukturen für den Transformationsprozess<br />

vorbereitet, können Projekte entweder intern umgesetzt<br />

werden oder es geht an die Einbindung von Unternehmen<br />

in das erwähnte Ökosystem. Diese externen<br />

Partner können dann dem Unter nehmen im Digitalisie-<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


FIT FÜR DIE<br />

INDUSTRIELLE<br />

ZUKUNFT<br />

Zusammen vorankommen:<br />

Die Partnerschaft<br />

von etablierten Unternehmen<br />

und Start-ups kann<br />

für beide Vorteile bringen<br />

– wenn man die Stolperfallen<br />

umgeht. Bild: anatoliy_gleb/Fotolia<br />

Drei Akademien an einem Ort lassen Sie ganzjährig<br />

innovative Produktionstechnik live erleben.<br />

Die Deutsche Messe Technology Academy bietet:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

den direkten Dialog zwischen industriellen<br />

Anbietern und Anwendern<br />

hochkarätig besetzte Technologie-<br />

Konferenzen für Ihre Branche<br />

den persönlichen Austausch mit Experten<br />

und Praktikern<br />

Live-Demonstrationen der Produktionstechnik<br />

führender Hersteller<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern machen wir Sie<br />

<br />

Programm September - November 2019<br />

24-25<br />

SEP<br />

Künstliche Intelligenz in der Produktion<br />

rungsprozess zur Seite stehen. „Für uns heißt das konkret<br />

weg perfekten Produkten, hin zur agilen und kundenzentrierten<br />

Produktentwicklung“, erklärt Salgado-<br />

Moreno. Etventure will also seine Kunden befähigen,<br />

digitale Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln<br />

– mit Hilfe neuer Unternehmensstrukturen und<br />

einem Netzwerk neuer Partner.<br />

Vom Start-up zum Lieferanten<br />

Eine andere Herangehensweise hat Philipp Gneiting,<br />

29<br />

Manager für Research Cooperations bei Daimler, entwickelt.<br />

Daimler arbeitet dabei nicht mit vermittelnden<br />

OKT<br />

5G macht Intralogistik smart<br />

Firmen wie Etventure zusammen, sondern hat sein eigenes<br />

Programm entwickelt, um Projekte mit Start-ups<br />

18<br />

umzusetzen: „Startup Autobahn“. Neben Gründungspartner<br />

NOV<br />

Turkey Technology Network Germany<br />

Daimler nehmen auch Unternehmen wie BASF,<br />

Linde oder die Deutsche Post DHL Group teil.<br />

19<br />

„Wir sind ein Post-Accelerator“, erklärt Gneiting das<br />

NOV<br />

Industrie 4.0 in der Fertigung<br />

Konzept. Ein Accelerator ist ein Programm, indem Produkte<br />

von Start-ups in kürzester Zeit zur Marktreife gebracht<br />

werden. Gneiting betont: „Wir setzen dort ein,<br />

wo das Programm von Acceleratoren aufhört und unterstützen<br />

Start-ups mit weit entwickelten Ideen dabei,<br />

zu etablierten Lieferanten zu werden.“<br />

Um das zu erreichen, definieren Unternehmen wie<br />

Daimler einen Bedarf, zum Beispiel für ein Virtual-<br />

Deutsche Messe Technology Academy<br />

Messegelände / Pavillon 36, 30521 Hannover<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19<br />

www.technology-academy.group<br />

27<br />

26<br />

SEP<br />

01<br />

OKT<br />

10<br />

OKT<br />

Forum Additive Fertigung<br />

Neue Entwicklungen beim 3D-Metalldruck in<br />

der Praxis<br />

Forum Robotic - Teachen und Trainieren<br />

JETZT<br />

ONLINE<br />

ANMELDEN!


news & management<br />

Damit der Gleichklang<br />

funktioniert, sollte das<br />

Unternehmen realistisch<br />

bleiben und ein gegenseitiges<br />

Verständnis mit dem<br />

Partner entwickeln. Bild:<br />

anatoliy/AdobeStock<br />

Reality-System, mit dem Kunden neue Produkte interaktiv<br />

erleben können. Daraufhin werden spezifisch<br />

Start-ups gesucht, die bei der Entwicklung eines solchen<br />

Projekts helfen können. Beim „Speed Dating“ werden<br />

dann 10 bis 15 Start-ups eingeladen, um ihre Ideen zu<br />

präsentieren. In einem anschließenden 100-Tage-Programm<br />

arbeiten Start-ups und Corporate-Partner gemeinsam<br />

am Projekt. „Diese Phase dient dazu, herauszufinden,<br />

ob das Produkt skalierbar ist und technologisch<br />

zum Unternehmen passt und ob die Kultur der<br />

Partner vereinbar ist“, sagt Gneiting.<br />

Danach fällt die Entscheidung, ob Unternehmen und<br />

Start-up zusammenarbeiten wollen. „Dabei wird immer<br />

eine langfristige Kooperation angestrebt“, so Gneiting.<br />

Kritisch sei dabei auch die letzte Phase: „Wichtig ist, die<br />

Prozesse richtig zu bewerkstelligen, also die Anbindung<br />

des Start-ups als Lieferant in der Datenbank. Dabei<br />

brauchen viele Start-ups noch Unterstützung, die auch<br />

aus den Einkaufsabteilungen der etablierten Unternehmen<br />

kommt.“ Weltweit hat Daimler durch „Startup Autobahn“<br />

bereits 150 Kooperationen aufbauen können.<br />

Doch was sind die Knackpunkte, wenn große Unter -<br />

nehmen mit Start-ups zusammenarbeiten? „Unternehmen<br />

müssen wissen, was sie technologisch suchen und<br />

brauchen, und sich nicht einfach „coole“ Start-ups<br />

aussuchen, die nicht zum eigenen Produktportfolio passen“,<br />

so Gneiting. Außerdem sollte definiert werden,<br />

was für Ressourcen und Kapazitäten man in die Zusammenarbeit<br />

investieren will – dabei geht es nicht nur um<br />

finanzielle Unterstützung, sondern auch um personelle<br />

Investitionen. Zusätzlich muss der Wille innerhalb des<br />

Unternehmens vorhanden sein, sich auf Startups einzulassen.<br />

Denn: die Partner funktionieren in ihren Strukturen<br />

und Prozessen grundsätzlich unterschiedlich.<br />

Erwartungen und Ziele klaffen oft auseinander<br />

Auch der Digitalisierungsberater Salgado-Moreno ist<br />

sich dieser Problematik bewusst, die auch in seinen Projekten<br />

immer wieder eine Rolle spielt. Er erklärt, dass<br />

die Erwartungen und Ziele bei Start-ups und etablierten<br />

Firmen oft auseinanderdriften und dies führe oft zu<br />

Stolpersteinen bei der Zusammenarbeit. Start-ups denken<br />

in einem anderen Zeitrahmen als etablierte Unternehmen.<br />

Sie sind stark von den Finanzierungsrunden<br />

abhängig und können deshalb nicht zu weit in die Zukunft<br />

planen. Auf Seite größerer Unternehmen hingegen<br />

werden Projekte langfristig gedacht: Entscheidungsfindung<br />

und Bezahlung können einige Zeit in Anspruch<br />

nehmen. Ein anderes Beispiel: Während Start-ups, vor<br />

allem im B2C-Bereich, gerne mit „minimalen“ Produkten<br />

an den Markt gehen, und diese im laufenden Vertrieb<br />

weiterentwickeln, müssen Produkte bei Zusammenarbeit<br />

mit großen Firmen von der ersten Sekunde<br />

an perfekt sein. Auch hier unterscheiden sich die Erwartungen<br />

gewaltig. „Als Berater dienen wir zu 80 % als<br />

Übersetzer für beide Seiten, sodass die Zusammenarbeit<br />

erfolgreich ablaufen kann“, erklärt Salgado-Moreno.<br />

Eine weitere Frage, die sich Unternehmen stellt, ist<br />

die der Risikominimierung in der Zusammenarbeit. Die<br />

bekannte Daumenregel besagt, dass neun von zehn<br />

Start-ups die ersten Jahre nicht überstehen und aufgegeben<br />

werden. Hier hat Salgado-Moreno einen guten Rat:<br />

„Wichtig ist, dass Firmen ein Portfolio an Start-ups haben,<br />

und nicht nur mit ein oder zwei Start-ups zusammenarbeiten“,<br />

erklärt er. „Langfristig brauchen Unternehmen<br />

eine Strategie im Start-up-Bereich, sodass Ziele<br />

und Erwartungen genau kommuniziert werden. Unternehmen<br />

sollten realistisch bleiben und ein gegenseitiges<br />

Verständnis mit dem Partner entwickeln. Eine pauschale<br />

Checkliste für die Risikominimierung gibt es nicht.“<br />

Letzten Endes ist der Rat beider Experten folgender:<br />

Wer mit Start-ups zusammenarbeiten will, der sollte<br />

sich genau überlegen, was er von der Zusammenarbeit<br />

erwartet und wo er mit der Kooperation hin will.<br />

Gleichzeitig muss man als Unternehmen offen genug<br />

sein, um auf spontane Stolpersteine entlang des Weges<br />

reagieren zu können – ganz wie in einer Beziehung. •<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Inhalt<br />

31 Das Potenzial von<br />

Connected Mobile<br />

Machines<br />

32 Thomas Rilke, Deutsche<br />

Messe,<br />

zur Zielsetzung der<br />

neuen 5G CMM Expo<br />

36 Curpas-Chef Prof.<br />

Uwe Meinberg<br />

zum Potenzial autonomer<br />

Fahrzeuge<br />

40 Unterwasserinspek -<br />

tion mit Unmanned<br />

Vehicles<br />

42 Wünsche eines Herstellers<br />

von Drohnen<br />

an die Komponentenzulieferer<br />

Bild: peshkova/Fotolia.com<br />

44 Tagungsprogramm<br />

der 5G CMM Expo<br />

Smart in die Zukunft mit vernetzten<br />

mobilen Maschinen<br />

Vom 8. bis 10. Oktober findet in Hannover - veranstaltet<br />

von der Deutschen Messe AG - die 5G CMM Expo statt.<br />

Die Konradin Mediengruppe ist mit ihrem Partner Curpas<br />

an der Erstellung des Konferenzprogrammes beteiligt.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 29


08. – 10. 10. 2019<br />

<br />

5G CMM Expo<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.5GCMM.com<br />

5G<br />

Campus-Netz mit<br />

Testanwendungen<br />

Freuen Sie sich auf spannende<br />

Exponate und Show Cases von (Auszug):<br />

Unsere Partner (Auszug):<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


5G CMM<br />

meinung<br />

Vorwärts<br />

in die Zukunft<br />

Wer 2019 im Sommer auf der<br />

Brennerautobahn in Richtung Süden unterwegs<br />

war, konnte schmerzhaft erfahren,<br />

dass ihm Alternativrouten abseits<br />

der Autobahn versperrt blieben. Versäumnisse<br />

der Politik haben ihren Teil zu<br />

dieser Situation beigetragen, ein entscheidender<br />

Faktor ist aber der Anstieg des<br />

Verkehrs – wir Menschen nutzen letztlich<br />

die natürlichen Ressourcen immer intensiver.<br />

Eine in der Summe steigende Weltbevölkerung<br />

führt weltweit zu zusätzlichen<br />

Problemen, speziell die Aufgabe der<br />

Versorgung mit Lebensmitteln sowie das<br />

Management der entstehenden Megacities<br />

wird dadurch nicht einfacher.<br />

Einmal mehr sind neben der Politik Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure gefragt, die<br />

Wege zu ersinnen, die vorhandenen Ressourcen<br />

effizienter und zugleich nachhal-<br />

2019 die neue 5G CMM Expo statt, die<br />

sich dem Thema der Connected Mobile<br />

Machines (CMM) widmet.<br />

Wir von der Konradin Mediengruppe<br />

tiger zu nutzen. Das Beispiel Smart Farming<br />

zeigt exemplarisch, was hier machbar<br />

ist. Felder lassen sich mit ‚mobilen<br />

Maschinen‘ beziehungsweise Drohnen<br />

noch besser erkunden und damit nutzen.<br />

sind mit an Bord bei der Gestaltung des<br />

Programmes der begleitenden Konferenz,<br />

die 2019 zunächst den Auftakt macht,<br />

bevor ab 2020 die Ausstellung hinzukommt.<br />

Im Fokus stehen vor allem die<br />

Zusammen mit Wetterprognosen können Konstruktion und Entwicklung<br />

Düngung und Schädlingsbekämpfung vernetzter mobiler Maschinen, mit denen<br />

optimiert werden – bei gleichzeitig steigendem<br />

Ertrag. Möglich wird dies durch<br />

die Vernetzung der beteiligten landwirtschaftlichen<br />

Maschinen, die nun gezielt<br />

Düngemittel ausbringen können; in Abhängigkeit<br />

einer Vielzahl von Eingangsgrößen.<br />

Smart Farming bringt damit Industrie<br />

4.0 ‚auf den Acker‘ – und nutzt<br />

dazu hochautomatisierte, in Zukunft<br />

mehr und mehr teil– beziehungsweise<br />

vollautonome Maschinen, die mit einer<br />

steuernden ‚Intelligenz‘ verbunden sind;<br />

sich smarte Technologien von der Landwirtschaft<br />

über verschiedene Bereiche<br />

des Bauens und der Logistik hinweg (inklusive<br />

des autonomen Fahrens) bis hin<br />

zu Anwendungen in der Smart City realisieren<br />

lassen – um nur einige Beispiele zu<br />

nennen. Interessante Themen zeigt nachfolgend<br />

unser Sonderteil zur 5G CMM<br />

Expo, in dem unter anderem unser Partner<br />

Curpas speziell die Rolle autonomer<br />

Fahrzeuge zu Land, zu Wasser und in<br />

derLuft beleuchtet. So bietet Hannover<br />

die möglicherweise nicht nur sinnbildlich im Oktober die Chance, einen Blick auf<br />

‚in den Wolken‘ verortet ist.<br />

die Zukunft zu werfen. •<br />

Insbesondere der neue 5G-Mobilfunkstandard<br />

eröffnet der Vernetzung mobiler Maschinen<br />

neue Möglichkeiten – auch wenn nicht<br />

immer zwingend 5G Voraussetzung für smarte<br />

Szenarien ist. Zusätzlicher Schwung ensteht<br />

durch die mit 5G möglichen Campus-Netze –<br />

mehr oder weniger private Betreiber wie Unternehmen<br />

können nun ihr eigenes Netz aufbauen,<br />

auf ihre Bedürfnisse abstimmen und betreiben.<br />

Auch die Deutsche Messe AG in Hannover<br />

baut derzeit ein solches Campus-Netz auf –<br />

einerseits, um künftig das Messegelände als Testareal<br />

für 5G-Szenarien anzubieten, und andererseits,<br />

um Technologien wie 5G und mobilen<br />

Maschinen eine neue Plattform zu geben. Erstmals<br />

findet deshalb von 8. bis 10. Oktober<br />

Alexander Gölz<br />

stv. Chefredakteur Onlineredaktion<br />

Industrie<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 31


5G CMM<br />

Thomas Rilke, Deutsche Messe, zum Start der neuen 5G CMM Expo (Connected Mobile Machines)<br />

„Eine zentrale Info-Quelle für<br />

Hersteller mobiler Maschinen“<br />

Vernetzte mobile Maschinen werden in Zukunft viele neue Anwendungen<br />

erschließen, sagt Thomas Rilke, Geschäftsführer der<br />

Deutschen Messe Technology Academy in Hannover. Ein Grund<br />

mehr für die Messeprofis der Deutschen Messe AG, mit der 5G<br />

CMM Expo eine Messe mit begleitender Konferenz für smarte Anwendungen<br />

ins Leben zu rufen, die vom 8. bis 10 Oktober 2019<br />

erstmals mit der Konferenz startet.<br />

❧ Michael Corban<br />

Herr Rilke, was ist die Zielsetzung der neuen 5G CMM<br />

Expo?<br />

Wir wollen in Deutschland und gleichermaßen in<br />

Europa eine international ausgerichtete Konferenz aufbauen,<br />

die sich den Chancen widmet, die durch vernetzte<br />

mobile Maschinen entstehen – im Englischen Connected<br />

Mobile Machines oder kurz CMM. Diese mobilen<br />

Maschinen werden in Zukunft immer häufiger über<br />

das 5G-Mobilfunknetz miteinander verbunden sein sowie<br />

mit zentraler Steuerungsintelligenz in der Cloud –<br />

daher der Name 5G CMM Expo. Entscheidend ist, dass<br />

auf diese Weise sowohl Fahrzeuge aller Art als auch mobile<br />

Maschinen –zunehmend teilautonom oder vollständig<br />

autonom agierend – intelligenter werden. Anders<br />

formuliert: Durch die Vernetzung entstehen Systeme, die<br />

Aufgaben zum Beispiel in der Logistik, der Landwirtschaft<br />

oder des Katastrophenschutzes, um nur einige zu<br />

nennen, sehr effizient, ressourcenschonend und zielführend<br />

lösen können. Vernetzte mobile Maschinen sind<br />

die Voraussetzung für ‚smarte‘ Umgebungen und damit<br />

Smart Logistics, Smart Farming oder viel weitergehend<br />

Smart City. Die in Europa weltweit führende Fahrzeugsowie<br />

Automatisierungsindustrie verbunden mit dem<br />

Maschinenbau schafft dafür die besten Voraussetzungen,<br />

weswegen wir uns für den Standort in Europa, in<br />

Deutschland entschieden haben. Hier werden Fahrzeuge<br />

und Maschinen gebaut, die künftig intelligent sind und<br />

„Vernetzte mobile Maschinen sind die Voraussetzung für<br />

‚smarte‘ Umgebungen und damit Smart Logistics, Smart<br />

Farming oder viel weitergehend Smart City – die 5G CMM<br />

Expo zeigt, wie diese intelligenten Fahrzeuge und Maschinen<br />

entwickelt und gebaut werden“, sagt Thomas Rilke,<br />

Geschäftsführer Deutsche Messe Technology Academy<br />

GmbH, Hannover. Bild: Deutsche Messe<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


autonom agieren – und die 5G CMM Expo wendet sich<br />

an deren Hersteller.<br />

Sprechen Sie bestimmte Funktionen in diesen Unternehmen<br />

an?<br />

Wir adressieren mit dem Konferenzprogramm sowohl<br />

Entwickler von Fahrzeugen und mobilen Maschinen als<br />

auch die Managementebene. Den Entwicklern wollen<br />

wir die Möglichkeit geben, sich umfassend zu technischen<br />

Themen zu informieren, von Embedded-Lösungen<br />

bis hin zu speziellen Antrieben etwa für Drohnen.<br />

Geschäftsführer und Vorstände können zudem erfahren,<br />

wie sich neue Geschäftsmodelle basierend auf autonomen<br />

Fahrzeugen und mobilen Maschinen aufbauen<br />

lassen. Nicht zuletzt bietet sich deswegen auch den Einkäufern<br />

die Gelegenheit, Lieferanten kennen zu lernen<br />

und in Kontakt zu kommen. Die 5G CMM Expo ist damit<br />

die zentrale Informations-Quelle für Hersteller von<br />

Fahrzeugen und Maschinen, die künftig mobil und intelligent<br />

unterwegs sein werden. Das reicht übrigens<br />

von Fahrzeugen aller Art bis hin zur Luft- und Schifffahrt<br />

– die 5G CMM Expo adressiert alle Arten von<br />

Fahrzeugen oder mobilen Maschinen.<br />

Einer der Kerngedanken ist die Vernetzung von Maschinen<br />

und Geräten, die auch in Industrie-4.0- beziehungsweise<br />

Internet-of-Things-Szenarien wichtig ist –<br />

und damit auch auf der Hannover Messe gezeigt wird.<br />

Welchen Mehrwert liefert die 5G CMM Expo?<br />

Hannover Messe und 5G CMM Expo unterscheiden<br />

sich deutlich. Kernthema der Hannover Messe sind und<br />

bleiben zentrale Technologien und Dienstleistungen für<br />

die produzierende Industrie. Neben Automatisierungsund<br />

Robotertechnik vor allem auch digitale Ecosystems<br />

Vorteile des 5G-Mobilfunks<br />

Die Definition des 5G-Mobilfunkstandards koordiniert<br />

die Standardisierungsorganisation 3GPP. Wesentliche<br />

Vorteile sind unter anderem<br />

• hohe Datenraten (auch im Upload bis zu 10 Gbit/s),<br />

was einen hohen Datendurchsatz ermöglicht, sowie<br />

• Latenzzeiten von unter 1 ms und<br />

• die Möglichkeit, eine sehr hohe Zahl von Geräten in<br />

einer Funkzelle gleichzeitig anzusprechen.<br />

Erst diese Eigenschaften ermöglichen es, auch auf engem<br />

Raum Daten einer Vielzahl von Geräten und Maschinen<br />

in Echtzeit zu übertragen – Voraussetzung für<br />

Szenarien, in denen vernetzte mobile Maschinen und<br />

Fahrzeuge agieren.<br />

www.3gpp.org<br />

Smart City lautet eine mögliche Antwort auf die Frage, wie sich die<br />

Megacities der Zukunft managen lassen. Basis sind immer vernetzte<br />

mobile Maschinen (Connected Mobile Machines), deren Konstruktion<br />

und Entwicklung die 5G CMM Expo in Hannover thematisiert. Bild:<br />

peshkova/Fotolia.com<br />

sowie Themenbereiche wie Zulieferung und Ingenieurdienstleitungen<br />

oder auch Energie. Demgegenüber thematisiert<br />

die 5G CMM Expo eine sehr viel allgemeinere<br />

Nutzung mobiler Maschinen und Fahrzeuge. Schnittmengen<br />

gibt es natürlich, allerdings zeigen diese auch<br />

deutlich die Unterschiede. Betrachten wir beispielsweise<br />

das Thema Fahrerlose Transportsysteme (FTS). Die<br />

Hannover Messe beleuchtet deren Einsatz in der industriellen<br />

Produktion, während die 5G CMM Expo die<br />

FTS selber und deren Entwicklung und Bau in den Mittelpunkt<br />

stellt. Sie gibt damit Antworten auf Fragen der<br />

Vernetzung über die 5G-Technologie, die sich immer<br />

stärker als Standard bei Bau und Einsatz mobiler Maschinen<br />

durchsetzen wird, sowie zum Einsatz mobiler<br />

Automationslösungen, die IN die Maschine eingebaut<br />

werden.<br />

Wie wird sich Ihrer Ansicht nach der Markt für mobile<br />

Maschinen aller Art entwickeln?<br />

Mit Blick auf die eingangs genannten smarten Anwendungsfelder<br />

sind wir fest davon überzeugt, dass die Zahl<br />

intelligenter mobiler Maschinen rapide zunehmen wird.<br />

Zudem zeigt ein Blick auf die Automobilindustrie, dass<br />

hier zumindest teilautonome Technologien verstärkt<br />

Einzug halten. Daraus werden sich unzählige neue Anwendungen<br />

ergeben, beispielsweise für autonome Reinigungsgeräte<br />

wie etwa Kehrmaschinen oder für Transportsysteme,<br />

die auf Drohnen zu Land, zu Wasser und<br />

in der Luft aufbauen und auch am öffentlichen Verkehr<br />

teilnehmen. Das alles setzt zwingend eine sehr leistungsfähige<br />

Vernetzung voraus, die insbesondere von den<br />

Möglichkeiten der 5G-Mobilfunktechnologie profitieren<br />

wird. Interessant ist, dass sich schon heute die Nutzung<br />

der vorhandenen Kommunikationsnetze jeweils<br />

zur Hälfte auf natürliche Personen sowie technische Geräte<br />

verteilt. Sicher wird die Nutzung durch Menschen<br />

etwa per Smartphone weiter zunehmen, aber dramatisch<br />

wandeln wird sich der Anteil mobiler Maschinen<br />

bei der Nutzung öffentlicher Netze – hier werden auto-<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 33


5G CMM<br />

nome Fahrzeuge und mobile Maschinen überproportional<br />

zulegen. Wir erleben im Moment eine Zeitenwende,<br />

die ein Format wie die 5G CMM Expo geradezu fordert.<br />

Die deutsche Bundesregierung hat dies erkannt<br />

und deswegen ja bewusst einen Sonderweg im 5G-Bereich<br />

eingeschlagen – persönlich hat sie damit für mich<br />

eine Vorreiterfunktion übernommen.<br />

Wollen Sie das kurz erläutern?<br />

In Deutschland können Unternehmen private 5G-Netze<br />

aufbauen, sogenannte Campusnetze. Diese können damit<br />

auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und<br />

betrieben werden. Das ist eine sehr fortschrittliche und<br />

zukunftsweisende Industriepolitik – und ein Grund für<br />

uns, jetzt mit der Kombination der Themen 5G und<br />

Connected Mobile Machines zu starten.<br />

Die Deutsche Messe baut sogar ein eigenes Campusnetz<br />

auf...<br />

... weil wir dann eine ganz enge Symbiose herstellen<br />

können zwischen den hier stattfindenden Veranstaltungen<br />

und der Technologie, die nicht nur inhaltlich eine<br />

Rolle spielt sondern eben auch installiert ist! Unser<br />

Steckbrief: Die 5G CMM Expo<br />

Die neue Messe mit Konferenz – gestartet wird von 8. bis 10.<br />

Oktober 2019 mit der Konferenz, bevor ab 2020 Messe und Konferenz<br />

parallel stattfinden – stellt mobile Maschinen und deren Vernetzung<br />

in den Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt dabei naturgemäß<br />

auf der 5G-Mobilfunktechnologie, die hier völlig neue Möglichkeiten<br />

eröffnet. Live-Demonstrationen werden unter anderem<br />

durch ein 5G-Campusnetz ermöglicht, das die Deutsche Messe derzeit<br />

in Hannover aufbaut. Die 5G CMM Expo bietet an allen drei<br />

Tagen eine hochkarätige Konferenz mit über 100 renommierten<br />

Sprechern. Jeweils vormittags werden im Plenum übergreifende<br />

Themen rund um 5G und Vernetzung vorgestellt, bevor in mehreren<br />

parallelen Breakout-Sessions am Nachmittag zahlreiche technische<br />

Themen vertieft werden – der Schwerpunkt liegt hier auf Entwicklung<br />

und Bau von autonomen Fahrzeugen und mobilen Maschinen.<br />

Konferenzsprache ist Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche.<br />

www.5gcmm.com<br />

Hinweise zum Tagungsprogramm finden Sie auf Seite 44 und<br />

online unter: https://bit.ly/2kzoW5X<br />

Mit einer Anmeldung unter folgendem Link sichern<br />

Sie sich 10 Prozent Rabatt: https://bit.ly/2kmCem8<br />

„Ziel der 5G<br />

CMM Expo ist,<br />

Halbleiter- und<br />

KI-Spezialisten<br />

mit führenden<br />

Fahrzeug- und<br />

Maschinenbauern<br />

sowohl<br />

regional<br />

wie techno -<br />

logisch zusammen<br />

und damit<br />

in Austausch<br />

zu bringen.“<br />

Messegelände in Hannover wird in Zukunft deswegen<br />

auch ein Areal sein, in dem wir das 5G-Netz nicht nur<br />

für Veranstaltungen nutzen, sondern das wir auch als<br />

Testgelände der Industrie zur Verfügung stellen. Wichtig<br />

dabei ist, dass unser 5G-Netz in Teilen auch für das Testen<br />

von Fahrzeugen und mobilen Maschinen optimiert<br />

sein wird, so dass unser Campusnetz eine dreifache<br />

Funktion erfüllt:<br />

• Wir selbst und unsere Aussteller können darüber die<br />

Datenkommunikation abwickeln,<br />

• wir werden das 5G-Netz nutzen, um neue Veranstaltungen<br />

wie die 5G CMM Expo zu etablieren und<br />

• wir bauen uns mit einem Reallabor ein neues Geschäftsfeld<br />

auf, in dem unsere Kunden ihre Fahrzeuge<br />

und mobilen Maschinen im Zusammenhang mit den<br />

5G-Eigenschaften testen können.<br />

Lassen Sie uns abschließend noch einen Blick auf die<br />

künftigen Aussteller werfen. Wen sprechen Sie mit der<br />

5G CMM Expo an?<br />

Eines der wesentlichen Ziele ist, insbesondere Ausrüstern,<br />

die bislang bevorzugt im industriellen oder Consumer-Bereich<br />

zu finden sind, einen Weg in alle Anwendungsfelder<br />

mit vernetzten mobilen Maschinen zu bieten.<br />

Konkret heißt das etwa, dass Weltmarktführer wie<br />

Qualcomm, die heute schwerpunktmäßig Komponenten<br />

für den Bau von Smartphones für den Consumerbereich<br />

liefern, in Hannover vertreten sein werden. Warum:<br />

Weil sie künftig die 5G-Modems anbieten, mit denen<br />

auch mobile Maschinen ins Netz gebracht werden<br />

können. In Hannover bietet die 5G CMM Expo die<br />

Chance, mit den Entwicklern aus Fahrzeug- und Maschinenbau<br />

in Kontakt zu kommen – viele sehen hier ein<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


großes Wachstum. Ganz generell gilt auch, dass führende<br />

Unternehmen aus dem Halbleiterbereich mit Knowhow<br />

der Künstlichen Intelligenz (KI) eher in Amerika<br />

und Asien zu finden sind, analog Fahrzeug- und Maschinenbauer<br />

vor allem in Europa. Ziel der 5G CMM<br />

Expo ist, diese Welten sowohl regional wie technologisch<br />

zusammen und damit in Austausch zu bringen.<br />

Und welche Unternehmen sowie Partner sind mit an<br />

Bord?<br />

Partner sind vor allem<br />

• CURPAS (Civil Use of Remotly Piloted Aircraft Systems)<br />

in Wildau,<br />

• das DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz) in Kaiserslautern sowie<br />

• das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt)<br />

in Köln;<br />

• mit Blick auf die 5G-Mobilfunktechnologie die<br />

• 5G-ACIA (5G Alliance for Connected Industries and<br />

Automation) beim ZVEI in Frankfurt am Main sowie<br />

• die 5GAA (5G Automotive Association) in München<br />

• und natürlich unsere langjährigen Partner,<br />

Eine der Vorreiterbranchen hinsichtlich des Einsatzes vernetzter mobiler<br />

Maschinen ist die Landwirtschaft 4.0. Beim Smart Farming laufen<br />

viele Informationen in einem vernetzten System zusammen, um Erträge<br />

nachhaltig zu optimieren. Bild: kinwun/Fotolia.com<br />

• der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau)<br />

und<br />

• ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie),<br />

beide in Frankfurt am Main. •<br />

Networking solutions for the new age of industry.<br />

nokia.com/networks/go-allwhere<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 35


5G CMM<br />

Im Gespräch: Prof. Uwe Meinberg, Vorstandsvorsitzender bei Curpas e.V.<br />

Im Leichtbau<br />

steckt viel Potenzial<br />

Unbemannte Flugsysteme (UAVs), im Volksmund Drohnen<br />

genannt, erobern in der Industrie immer mehr Bereiche. Uwe<br />

Meinberg, Inhaber des Lehrsstuhls für industrielle Informationstechnik<br />

an der Brandenburgischen Technischen Universität<br />

und Vorstandsvorsitzender bei dem Verein Curpas, erläutert<br />

im Interview, was es für Herausforderungen bei UAVs aus<br />

Konstrukteurssicht gibt.<br />

❧ Alexander Gölz<br />

„Mittlerweile gibt es kaum noch einen<br />

industriellen Bereich, in welchem Drohnen<br />

nicht eingesetzt werden“, sagt Uwe<br />

Meinberg, Vorstandsvorsitzender bei<br />

Curpas Bild: Curpas<br />

Welchen Beitrag leisten UAVs heute für<br />

uns?<br />

Die Masse der Einsätze, die heute industriell<br />

geprägt sind, verlaufen im Bereich Inspektion<br />

und Monitoring. Hier leisten Drohnen<br />

heute bereits sehr viel. Weil sie die Möglichkeit<br />

geben, kleinste Flächen zu monitoren<br />

oder komplexe technische Gebäude relativ<br />

einfach zu inspizieren. Das sind die heute<br />

verbreitetsten Szenarien. Gleichwohl ist<br />

festzuhalten, dass es noch Entwicklungspotenziale<br />

für das Flugsystem selbst gibt. Diese<br />

haben noch ein paar Herausforderungen zu<br />

meistern, da sie immer noch relativ schwierig<br />

zu steuern sind und insbesondere noch<br />

nicht den Status haben, dass man sie als<br />

‚Messwerkzeuge‘ einordnen könnte. Die<br />

Qualität der Daten, die heute erzielt werden,<br />

hängt sehr stark von der Kompetenz<br />

des Steuerers ab. Wenn dieser das Gerät super<br />

beherrscht, dann liefert er hervorragendes<br />

Material. Ist der Steuerer nicht so erfahren,<br />

dann sinkt die Qualität der Daten rapide.<br />

Zusammengefasst würde ich sagen, dass<br />

der Beitrag heute bereits groß ist, er allerdings<br />

noch verbesserungswürdig ist.<br />

Was treibt den Markt für UAVs aktuell an?<br />

Wir erleben viel positive Resonanz und das<br />

Thema ist auch in den Medien stark präsent.<br />

Mittlerweile gibt es kaum noch einen<br />

Bereich, in welchem Drohnen nicht eingesetzt<br />

werden. Daher ist es eine Art Selbstläufer<br />

und es kristallisieren sich neue Anwendungsfälle<br />

heraus. Hinzu kommt, dass wir<br />

mittlerweile ein gewisses Maß an Rechtssicherheit<br />

haben. Vor einiger Zeit war das<br />

nicht einheitlich geklärt. Die großen Hersteller<br />

Yuneec und DJI sind beides bekanntermaßen<br />

keine deutschen Unternehmen. Sie<br />

haben aber aktuell beide den Profimarkt für<br />

sich entdeckt, da der Leisure-Markt durch<br />

geänderte Rechtslagen immer kleiner wird.<br />

Wo liegen die Herausforderungen für Konstrukteure<br />

in diesem Bereich?<br />

UAVs haben im Allgemeinen zwei Herausforderungen.<br />

Zum einen ist es die Sensortechnik,<br />

um exaktes Fliegen sicherzustellen.<br />

Die andere ist die Betriebsdauer. Das hat<br />

zum einen mit Elektrotechnik zu tun, auf<br />

der anderen Seite mit konstruktiven<br />

Eigenschaften, dem Leichtbau. Je leichter<br />

die Drohne konstruiert ist, desto mehr Payload<br />

– also Kamerasysteme – kann an ihr installiert<br />

werden. Die Geräte werden dadurch<br />

aber auch windanfälliger. Eine andere<br />

Situation haben wir im Bereich großer<br />

Drohnen über 25 kg. Hier denke ich an<br />

Lufttaxis. Das ist eine Entwicklungsrichtung,<br />

die auch bei ernstzunehmenden Konzernen<br />

wie Airbus oder Boeing mehr ins Bewusstsein<br />

gerückt ist und man dort darüber<br />

nachdenkt, unbemannte Systeme in den<br />

Markt zu bringen. Hier spielt natürlich<br />

Leichtbau eine Rolle aber zusätzlich auch<br />

die Aerodynamik. Diese ist bei kleinen<br />

Drohnen nicht von Bedeutung, da sie nur<br />

über kurze Distanzen fliegen. Sollten es die<br />

Batteriekapazitäten einmal ermöglichen,<br />

dass kleine Coptersysteme bis zu einer Stunde<br />

in der Luft bleiben können und somit<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


auch über größere Distanzen fliegen können,<br />

wird hier die Aerodynamik auch ein<br />

Thema werden. Des Weiteren spielt die<br />

Konstruktion natürlich eine Rolle, wenn es<br />

darum geht, standardisierte Schnittstellen<br />

mechanischer Natur herzustellen.<br />

Was können Zulieferer leisten, beziehungsweise<br />

was wäre hilfreich als deren Angebot?<br />

Was hilfreich wäre, ist, wenn Dienstleister<br />

aus anderen Sektoren auf das Thema UAV<br />

aufmerksam werden. Als Beispiel möchte<br />

ich die Industriesensorik nennen. Hier gibt<br />

es sehr gute Lösungen, die aktuell in der<br />

Produktion verbaut werden. Zum Beispiel<br />

Hochgeschwindigkeits-Kamerasysteme, die<br />

eingesetzt werden, um Teile zu zählen oder<br />

für die Qualitätskontrolle. Diese Systeme<br />

eignen sich auch hervorragend, um in UAVs<br />

eingebaut zu werden – da denkt heute aber<br />

keiner dran und deswegen verfügen sie nicht<br />

über adäquate Schnittstellen oder eine<br />

Spannungsversorgung. Hier gibt es also viel<br />

Potenzial. Den ein oder anderen Anbieter<br />

aus der Industrie haben wir bereits angesprochen<br />

und es wurde festgestellt, dass das<br />

Kerngeschäft auch auf den Bereich Drohne<br />

ausgeweitet werden kann. Hier wünsche ich<br />

mir einen noch intensiveren Austausch,<br />

denn dieser wird beiden Seiten zu Gute<br />

kommen.<br />

Welchen Beitrag kann die kommende Konferenz<br />

5G CMM Expo, die vom 8 bis 10.<br />

Oktober in Hannover stattfindet, hier leisten?<br />

Die Konferenz, so wie sie konzipiert ist, wäre<br />

eine erste große Plattform, um den Austausch<br />

über Sektorengrenzen hinweg zu realisieren.<br />

Das wird nicht gleich zu Kooperationen<br />

führen aber die Veranstaltung kann<br />

sicherlich das Bewusstsein fördern und die<br />

Teilnehmer gegenseitig informieren, was in<br />

Über Curpas<br />

Der Curpas e.V. (kurz für: Civil Use of Remotly<br />

Piloted Aircraft Systems) wurde im<br />

Jahr 2016 durch 16 Gründungsmitglieder<br />

ins Leben gerufen. Zur Förderung der zivilen<br />

Nutzung, Entwicklung und Erforschung<br />

von unbemannten Systemen (vor allem<br />

Flugsysteme) sollte ein starkes Netzwerk<br />

entstehen, das diese innovative Technologie<br />

vertritt und vorantreibt.<br />

www.curpas.de<br />

anderen Bereichen bereits gemacht wird<br />

und so Aha-Effekte erzielen. Ich glaube,<br />

dass uns das innerhalb der Branche weiterbringt.<br />

Ihr Sicherheitsarchitekt<br />

für<br />

5G-Netze &<br />

Anwendungen<br />

5G wird sich zum entscheidenden Impulsgeber<br />

der Digitalisierung und der Industrie<br />

4.0 entwickeln.<br />

Wir sorgen für die Ende-zu-Ende Sicherheit<br />

Ihrer Netze und Anwendungen.<br />

Mit Sicherheit informativ<br />

Vortrag auf der 5G CMM Expo<br />

09.10.2019, 10:35 Uhr – 11:00 Uhr<br />

Security-Herausforderungen in 5G-Infrastrukturen<br />

TÜViT Geschäftsführer Dirk Kretzschmar<br />

www.tuvit.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 37


5G CMM<br />

Was leistet Curpas bei der 5G CMM?<br />

Curpas ist bundesweit und mittlerweile<br />

auch international so aufgestellt, dass wir<br />

Netzwerke von Unternehmen betreuen, die<br />

im Bereich der unbenannten Luftfahrt unterwegs<br />

sind. Wir haben uns seit diesem Jahr<br />

mehr und mehr in die Richtung bewegt,<br />

dass wir auch sogenannte autonome Oberflächenfahrzeugen<br />

abdecken. Also alles was<br />

fährt und schwimmt. In diesem Kontext haben<br />

wir eine sehr gute Kenntnis in Märkten,<br />

in welchen es um unbemannte Luftfahrt<br />

geht und wir haben eine zunehmend gute<br />

Kenntnis in Bereichen, wo es um hochautomatisierte<br />

Fahrzeuge geht. Unser Beitrag zur<br />

Konferenz ist es, Inhalte in die Konferenz<br />

mit hineinzubringen unter der Maßgabe,<br />

dass man einen angemessenen und verständlichen<br />

Austausch zwischen den einzelnen<br />

Playern hinbekommt. Wir bemühen uns<br />

einerseits, Themen in die Veranstaltung zu<br />

bringen und wo es möglich ist, auch Referenten<br />

beizusteuern.<br />

men wie Campus Netze zu widmen, etwas<br />

was es zuvor nie gab. Als Beispiel kann das<br />

Produktionssystem mit dem draußen fahrenden<br />

Transportsystem mittels eines Campus<br />

Netzes gekoppelt werden und 5G spielt<br />

somit eine große Rolle. So sind die Reaktionen<br />

verschieden und es gibt viele Aha-Effekte.<br />

Zu mal von der Bundesnetzagentur angekündigt<br />

wurde, dass Campus Netze, was die<br />

Lizenzen betrifft, in einem angemessenen<br />

Kostenrahmen liegen sollen.<br />

Wie groß ist die Diskrepanz zwischen technischen<br />

Möglichkeiten und gesetzlichen Regelungen?<br />

Wenn wir darüber sprechen, dass Drohnen<br />

Industrielle Drohnen werden<br />

in immer mehr Branchen<br />

eingesetzt. Bei der<br />

Konstruktion solcher UAVs<br />

gibt es zahlreiche Dinge zu<br />

bedenken.<br />

Bild: Gorodenkoff/Fotolia.com<br />

Wie ist die Resonanz von Unternehmen auf<br />

einen Kongress wie die 5G CMM Expo?<br />

Auf der einen Seite bekommen wir das<br />

Feedback „das hört sich gut an, aber was<br />

haben wir mit 5G zu tun?“ Auf der anderen<br />

Seite: „das ist hochgradig spannend“. Unsere<br />

Wahrnehmung ist grundsätzlich positiv,<br />

wobei die Meinung herrscht, das 5G erledigt<br />

sei, die Versteigerungen abgeschlossen<br />

seien und die Provider feststünden. Hier ist<br />

unsere Antwort, dass das zwar stimmt, aber<br />

es nun seitens der Bundesnetzagentur die<br />

Möglichkeit gibt, uns klein räumigen Systenicht<br />

nur eine Inspektionsaufgabe am Gebäude<br />

übernehmen, sondern tatsächlich<br />

großflächige Einsätze absolvieren, wie<br />

Langstreckeninspektionen oder sie als<br />

Transporter fungieren, dann kommt man an<br />

die rechtlichen Grenzen. Denn das sind alles<br />

Flüge außerhalb der Sichtweite. Hier ist es<br />

zwingend rechtlich erforderlich, dass sich<br />

das unbemannte Luftfahrzeug im Luftraum<br />

adäquat verhält, denn hier sind schließlich<br />

auch bemannte Luftfahrzeuge unterwegs.<br />

Aus technischer Sicht gibt es hier nach wie<br />

vor Probleme, was das Thema detect and<br />

avoid betrifft. Also wie kann man sicherstellen,<br />

dass ein Hubschrauber eine Drohne erkennt<br />

und umgekehrt? Leider gibt es dafür<br />

noch keine adäquate technische Lösung im<br />

Markt.<br />

Inwiefern ist das eine EU-weite Frage?<br />

Das ist ein brandheißes Thema. In Deutsch-<br />

land wird heute gemäß deutschem Recht<br />

und nach der Drohnenverordnung vorgegangen.<br />

Allerdings ist sie seit dem 1.7.2019<br />

aufgehoben, da es nun eine europaweite Regelung<br />

gibt. Diese muss aber erst in nationales<br />

Recht bis zum 1.6.2020 überführt werden.<br />

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden<br />

die EU-Vorgaben übernommen. In Deutschland<br />

wird es aber sicherlich ein komplizierterer<br />

Prozess werden durch die föderale<br />

Gliederung mit den einzelnen Bundesländern.<br />

Hier muss man abwarten, wie es das<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur hinbekommt, die Landesluftfahrtbehörden<br />

auf eine Linie zu bringen und<br />

sich dabei nicht zu sehr von den EU-Vorgaben<br />

wegzubewegen.<br />

Sind Flugtaxis für Personen ein Hype oder<br />

tatsächlich eine realistische Revolution in<br />

der Luftfahrt?<br />

Es gibt momentan vier bis fünf Unternehmen<br />

weltweit, die sich mit dieser Thematik<br />

beschäftigen. Es ist ein Hypethema momentan,<br />

aber es wird in die Umsetzung kommen,<br />

da bin ich sehr zuversichtlich. Lufttaxis<br />

werden letztendlich den Weg bereiten für<br />

ganz andere Formen des Transportes von<br />

Gütern durch die Luft – gerade in großräumigen<br />

städtischen Strukturen. Der Transport<br />

von Personen in einem unbemannten<br />

Flugtaxi wird in überschaubarem Volumen<br />

sein, da es allein durch die Kosten nur einer<br />

kleinen Klientel vorbehalten sein wird –<br />

ähnlich zu Helikopterflügen heute.<br />

Wie schlägt sich Deutschland im internationalen<br />

Vergleich in diesem Bereich?<br />

Im Bereich Massenmarkt bei unbemannten<br />

Luftfahrzeugen bis 5 Kilogramm ist<br />

Deutschland weit hinterher und wird das<br />

auch nicht mehr aufholen. Hier besteht nur<br />

die Möglichkeit im Bereich Spezialisierung<br />

Fuß zu fassen. Hier sehe ich den Bereich<br />

Pay load und eine exaktere Positionsbestimmung.<br />

Wo Deutschland noch eine führende<br />

Position einnehmen kann, ist das cross-sektorale.<br />

Beispielsweise, dass eine Drohne einen<br />

Lkw oder ein Schiff mit Frachtpapieren<br />

versorgt. Da wir Logistikweltmeister sind,<br />

sehe ich hier die Stärke, dass man prozessual<br />

neue Akzente setzen kann. •<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 39


5G CMM<br />

Das autonome Unterwasserfahrzeug Dagon des DFKI<br />

kann vor Helgoland einfache Manöver aber auch komplexe<br />

Missionen durchführen.<br />

Bild: DFKI<br />

Drohnen im maritimen Einsatz<br />

Autonome Robotik<br />

mit Tiefgang<br />

Robotik | Neben Drohnen zählen auch automatisierte<br />

Wasserfahrzeuge zu den Hoffnungsträgern der Industrie.<br />

Daher hat das Fraunhofer IFAM zusammen mit<br />

dem DFKI ein Testfeld auf Helgoland eingerichtet.<br />

Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft die Anwendungsbereiche<br />

von Drohnen ausgeweitet und mehr Aufgaben<br />

von ihnen übernommen werden können. Ähnlich<br />

dem Industrieroboter, der während der dritten industriellen<br />

Revolution die Produktion innerhalb der Fabrikhallen<br />

einschneidend verändert hat, besitzt mobile<br />

Robotik das Potenzial, den Einsatz industrieller Messund<br />

Reparaturverfahren im Feld zu revolutionieren.<br />

Mithilfe entsprechender Systeme können Kameras,<br />

Messgeräte oder sonstige Technik mobil, schnell und<br />

aufwandsgerecht auch an für den Menschen schwer erreichbaren<br />

Orten eingesetzt werden – etwa in der Luft<br />

oder unter Wasser. Hier unterscheidet man kabelgeführte<br />

Unterwasserfahrzeuge von Unterwasserfahrzeugen,<br />

die autonom Aufgaben durchführen.<br />

Auch für die Qualitätssicherung in der Kleb- und<br />

Oberflächentechnik können unbemannte Luftfahrtsys-<br />

teme oder Unterwasserfahrzeuge bereits in vielen Bereichen<br />

eingesetzt werden. Da diese Systeme schwer zugängliche<br />

Bereiche mit relativ geringem Aufwand erreichen<br />

können – etwa Strommasten, Brücken, Pipelines<br />

oder Windenergieanlagen – sind sie ein ideales Werkzeug,<br />

um Messgeräte, oder in Zukunft auch andere End-<br />

Effektoren, an den Ort des Geschehens zu bringen. Solange<br />

die mobilen Roboter manuell gesteuert werden<br />

und wie bereits heute zu optischen Inspektionszwecken<br />

eingesetzt werden, sind sie im Wesentlichen das Werkzeug<br />

des Prüfenden. Ziel ist es jedoch, die Fluggeräte<br />

oder auch Unterwasserfahrzeuge zu autonomen Elementen<br />

der Qualitätssicherung weiterzuentwickeln.<br />

Neben technischen Voraussetzungen der unbemannten<br />

Systeme stellt auch die Entwicklung von Schnittstellen<br />

zur vollautomatisierten Datenerfassung eine wichtige<br />

Herausforderung dar: Innerhalb dieser Datenpools<br />

bzw. der Cloud kann die Schadenshistorie genutzt werden,<br />

um die Daten beispielsweise durch Ansätze des<br />

Machine Learning mit Expertenwissen zu verknüpfen<br />

und damit wiederum eine selbstständige Schadensanalyse<br />

zu realisieren. Aber auch für technische Verfahren zur<br />

Messung oder Reparatur existiert bei Drohnen noch<br />

Entwicklungsbedarf. Den meisten heutigen Anwendungen<br />

gemein ist, dass diese nicht-berührend stattfinden.<br />

Ein Andocken der Drohne am Prüfkörper, wie etwa dem<br />

Rotorblatt einer Windenergieanlage, und die Durchführung<br />

einer Messung oder gar Reparatur, ist heute nur in<br />

seltenen Einzelfällen möglich.<br />

Über- und Unterwasserrobotik auf hoher See<br />

Die Digitalisierung in den maritimen Bereichen gilt<br />

gleichfalls als Herausforderung. Um diesem Anspruch<br />

gerecht werden zu können, sind Versuche und Langzeittests<br />

unter anwendungsnahen Bedingungen unverzichtbar.<br />

Daher hat das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung (IFAM) zusammen<br />

mit dem Deutschen Forschungszentrum für<br />

Künstliche Intelligenz (DFKI) auf Helgoland das Testzentrum<br />

Maritime Technologien eingerichtet, das am<br />

21. August 2019 eröffnet wurde. In ihren Forschungsschwerpunkten<br />

ergänzen sich das Fraunhofer IFAM<br />

und das DFKI, sodass in der Zielsetzung an der Entwicklung<br />

und Erprobung von komplexen Robotersystemen<br />

gearbeitet werden kann, die sowohl unter und auf<br />

dem Wasser als auch in der Luft autonom und intelligent<br />

agieren. Sie sollen in der Lage sein Inspektions-,<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten auf hoher See durchzuführen,<br />

um den Menschen bei diesen gefährlichen Ar-<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


press [Alt + F8] and use the<br />

“FORM“<br />

<br />

beiten zu entlasten. Zur Erfüllung dieses breiten Aufgabenspektrums<br />

müssen die Luft- und Wasserfahrzeuge<br />

mit effizienten elektrischen Antrieben, einer umfangreichen<br />

Sensorik, Sensordatenerfassung- und Auswertung<br />

sowie entsprechenden Algorithmen zur autonomen<br />

Durchführung komplexer Missionen ausgestattet sein.<br />

Der Nachweis der Zuverlässigkeit dieser Hard- und<br />

Software unter realen Umgebungsbedingungen steht im<br />

Vordergrund der gemeinsamen Entwicklungsarbeiten.<br />

Neben der Logistik an Land gehört zu dem Testzentrum<br />

für maritime Technologien ein Testfeld unmittelbar<br />

vor der Insel, das mit einer Fläche von einigen Quadratkilometern<br />

und einer Wassertiefe von bis zu 45 m<br />

Raum für verschiedene Erprobungsszenarien bietet. Eine<br />

Kennzeichnung des Areals für die Schifffahrt mit entsprechenden<br />

Tonnen ist im Frühjahr 2020 geplant. Der<br />

Ein 4G/5G Campusnetz<br />

vereinigt Vorteile der Mobilfunktechnologie …<br />

… mit den Vorteilen eines lokalen Netzes<br />

Das Testfeld bietet vielfältige Möglichkeiten. Bild: Fraunhofer IFAM<br />

Standort Helgoland rüber hinaus geeignet, da er bereits<br />

über eine etablierte Infrastruktur verfügt: Offshore-<br />

Windenergie, ein Schutzhafen, Schiffe und Helikopter<br />

arbeiten alltäglich. Die Anbindung erlaubt An- und Abreise<br />

über tägliche Schiffs- und Flugverbindungen, Datentechnisch<br />

sind 100-Mbit-Anbindung und LTE vorhanden,<br />

ebenso Lager- und Stellflächen sowie Werkstätten<br />

und Handwerksbetriebe. Die Testfelder liegen in unmittelbarer<br />

Inselnähe bei gleichzeitig harschen Umweltbedingungen,<br />

vergleichbar dem Atlantik. Dadurch ergeben<br />

sich kurze Reaktionszeiten bei geeigneten Wetterfenstern:<br />

Testkampagnen sind durch einen Stand-By-<br />

Modus zeitlich flexibel durchführbar. Als Partner ist zudem<br />

das Alfred-Wegener-Institut mit an Bord, wodurch<br />

auch der enschaftliche Tauchbetrieb samt entsprechendem<br />

Ausbildungszentrum genutzt werden kann. Des<br />

weiteren die Jacobs University Bremen beteiligt. •<br />

Tim Strohbach<br />

Digitale und cyber-physische Systeme, Fraunhofer<br />

IFAM<br />

MECSware GmbH<br />

Blumenstraße 48<br />

42549 Velbert<br />

Germany<br />

https://www.mecsware.com/<br />

info@mecsware.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 41


5G CMM<br />

H-Aero verknüpft Ballon, Flugzeug und Helikopter<br />

Das beste aus<br />

drei Welten<br />

Die Drohnen von H-Aero nutzen das Leichter-als-<br />

Luft-Prinzip neben Motoren. Dadurch ergeben sich<br />

einige Vorteile gegenüber den bekannten Konzepten.<br />

Wir haben mit dem Erfinder darüber gesprochen, was<br />

seine Firma von Zulieferern erwartet.<br />

Wir sind sehr energieeffizient unterwegs, da wir die<br />

Motoren hauptsächlich zum manövrieren benötigen,<br />

den Auftrieb übernimmt der Ballon. “, sagt Dr.-Ing.<br />

Csaba Singer, Gründer von Hybrid-Airplane Technologies.<br />

Bild: Hybrid-Airplane Technologies<br />

Was bringt ihr Konzept konkret an Vorteil?<br />

Wir sind sehr energieeffizient unterwegs, da<br />

wir die Motoren hauptsächlich zum manövrieren<br />

benötigen, den Auftrieb übernimmt<br />

der Ballon. So lässt sich die Abflugmasse<br />

auch selbst bestimmen und so können wir<br />

ohne Energieaufwand sehr lang in der Luft<br />

stehen. Wenn wir die beiden Propeller waagerecht<br />

ausrichten, können wir zudem vorwärts<br />

und rückwärts fliegen und dabei sogar<br />

Auftrieb generieren, da der Ballon linsenförmig<br />

aufgebaut ist und so wie eine<br />

Tragfläche wirkt. So können wir auch<br />

Nachteile des Zeppelins eliminieren, der ja<br />

nur vorwärts um die Kurve fliegen kann,<br />

wir dagegen können auf der Stelle drehen.<br />

Außerdem sind wir weniger anfällig für Seitenwinde.<br />

Für den Helikopter-Modus können<br />

wir die Propeller im Flug um 270°<br />

schwenken und so auch senkrecht starten<br />

und landen. Als wir die Förderung des<br />

Exist-Programms beantragt haben, wurde<br />

daher anerkannt, dass es sich bei H-Aero<br />

um ein neuartiges Fluggerät handelt, das es<br />

in dieser Form noch nicht gegeben hat.<br />

Könnte bei ihrem Konzept irgendwann eine<br />

große Variante aus dem kleinen abgeleitet<br />

werden?<br />

Leichter-als-Luft Konzepte wurden ja früher<br />

schon realisiert, Cargo-Lifter um die Jahrtausendwende<br />

ist sicherlich noch ein Begriff.<br />

Dort lagen aber Heliumkosten für eine<br />

Füllung bereits im Millionenbereich. Bei<br />

neuen Technologien müssen aber immer<br />

wieder Probleme gelöst werden, und bei<br />

großen Geräten ist die entsprechende Modifikation<br />

dann exorbitant kostspieliger als<br />

bei kleinen.<br />

Hätten Sie auch noch kleiner starten können?<br />

Bedingt ja, aber irgendwann reicht der Auftrieb<br />

nicht mehr, um sich selbst zu tragen.<br />

Aktuell sind wir weltweit der einzige Hersteller,<br />

der ein so gutes Volumen/Nutzlast-<br />

Verhältnis schafft. Einer unsere Konkurrenten<br />

ist ein sehr großer Flugzeugbauer, deren<br />

Konzept ähnelt unserem, kommt aber auf<br />

28 m 3 Helium – 1 m3 Helium kann 1 kg heben<br />

– womit man aber dennoch nur 5 kg<br />

Nutzlast packt. Unsere größte Variante hat<br />

8,7 m 3 , womit wir noch 3 kg Nutzlast aufnehmen<br />

können. Wir können also doppelt<br />

so klein bauen. Rein regulatorisch starten<br />

wir übrigens in der Spielzeug-Klasse bis 250<br />

Gramm, da wir unsere Abflugmasse selbst<br />

bestimmen können. Dass unsere Abflugmasse<br />

geringer ist als unsere Trockenmasse,<br />

sorgte sogar bei Luftfahrtbehörden erst mal<br />

für Verwirrung. Regulatorisch müssen wir<br />

beim gewerblichen Betrieb aber die gleichen<br />

Auflagen erfüllen, wie auch Multikopter.<br />

Wie ist das Gerät aufgebaut?<br />

Die Nutzlast hängt bei uns immer zentral<br />

und unterhalb des Äquators, wodurch wir<br />

Zur Person<br />

Csaba Singer studierte Luft- und Raumfahrttechnik<br />

in Stuttgart, wo er 2004 die Berechnung<br />

und das Konzept für die jetzigen<br />

Geräte entwickelte und daraus dann die Firma<br />

Hybrid-Airplanes Technologies GmbH<br />

gründete. Am Ende seiner Doktorarbeit<br />

wurde er 2012 zur NASA eingeladen, um<br />

dort im Zuge einer Ausschreibung für die<br />

Lufterkundung der Marsoberfläche<br />

sein Konzept vorzustellen.<br />

Mehr zur Drohne im Video:<br />

hier.pro/vAe6g<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


keine besondere ausgleichende Versteifung<br />

benötigen, ein Zeppelin dagegen braucht so<br />

etwas. Unser Ballonelement besteht aus<br />

zwei Hüllen: Die innere Gaszelle und die<br />

reisfeste Außenhaut, sie behält aber durch<br />

eine interne Struktur ebenfalls ihre Form.<br />

Gleichzeitig fungiert sie auch als Fallschirm,<br />

da sie bei einem Absturz den Fall bremst.<br />

Daher ist unser Gerät auch eines der ganz<br />

wenigen, die mit offiziellem UAV-Dach Gutachten<br />

nach RPAS-SORA über Menschenmengen<br />

fliegen dürfen.<br />

Finden Sie leicht, was Sie brauchen oder ist<br />

der Zulieferer-Markt hier sehr klein?<br />

Ja, prinzipiell finden wir schon was wir benötigen.<br />

Aktuell kommen wir aber natürlich<br />

noch nicht auf Stückzahlen, die eine typische<br />

nach Asien ausgelagerte Großserie erlauben.<br />

Daher lassen wir die Hüllen recht<br />

hochpreisig in Deutschland nähen.<br />

Über Menschenmengen zu fliegen ist nur wenigen Systemen erlaubt. Bild: Hybrid-Airplane Technologies<br />

Was wünschen Sie sich von Zulieferern?<br />

Unser Fokus ist das Fluggerät, daher können<br />

wir nicht auch noch Arbeit in die Nutzlasten<br />

stecken. Unsere Kunden kommen<br />

aber häufig mit einem konkreten Einsatzzweck<br />

zu uns, den sie als Paket in Auftrag<br />

geben möchten und sich später eben nicht<br />

selbst um die Verbindung von Nutzlast und<br />

Fluggerät kümmern wollen. Wir übernehmen<br />

daher die Adaption an unsere Geräte,<br />

bauen also auch mal das Gehäuse für eine<br />

Wärmebildsensorik. Alles andere muss aber<br />

fertig kommen, sprich der Zulieferer muss<br />

ein funktionsfähiges Paket aus beispielsweise<br />

Kamera, 3-Achs-Gimbal und Datenübertragung<br />

bieten können, das wir nur noch<br />

anbauen müssen.<br />

•<br />

Tobias Meyer<br />

Freier Journalist<br />

Zukunftskonzepte für 5G aus einer Hand.<br />

TÜV Rheinland bietet 5G Consulting aus einer Hand zum Aufbau von lokalen Netzen in Industrieunternehmen,<br />

Städten und Kommunen. Unsere Kompetenzen erstrecken sich von der unabhängigen strategischen Beratung,<br />

über Planung, Wirtschaftlichkeitsberechnung, Unterstützung bei der Beantragung von 5G Lizenzen, bis zur<br />

technischen Ausschreibungsbegleitung und Rollout inkl. Qualitätssicherung.<br />

TÜV Rheinland – Ihr Partner für 5G-readiness<br />

www.tuv.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 43<br />

® TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. DE19_D02_1900609_de


Zeit<br />

10:10-10:35<br />

10:35-11:00<br />

11:00-11:25<br />

11:25-11:50<br />

11:50-12:15<br />

12:15-13:00<br />

14:00-15:30<br />

Konferenzprogramm der ersten 5G CMM Expo 2019<br />

Dienstag, 8.10.2019<br />

Die Rolle von 5G in zukünftigen Produktionsanlagen, Hans Dieter Schotten (DFKI)<br />

5G – Erschließung des Potenzials des industriellen IoTs, Enrico Salvatori (Qualcomm Europe)<br />

Vorteile und Anwendungsfälle von LTE/5G-Campus-Netzen, Christian Maasem (Center Connected Industry)<br />

Virtuelles und reales Testen auf dem Hannover Messegelände, Frank Köster (DLR)<br />

5G für das industrielle IoT, Andreas Müller (5G ACIA/Bosch)<br />

Paneldiskussion – Technologische Entwicklungen<br />

Start-ups und<br />

new Businessmodels<br />

Data Acquisition<br />

and Analysis<br />

Unmanned Vehicles A<br />

5G Market Benefits<br />

Unmanned Vehicles B<br />

Transport<br />

5G als Enabler für die Digitalisierung<br />

| Hochperformante IoT-<br />

Lösungen eröffnen insbesondere<br />

Startups neue Geschäftschancen<br />

– Teil 1(in Kooperation mit<br />

dem VDMA)<br />

Datenerfassung und -analyse in<br />

mobilen Maschinen | Konzepte<br />

zur Bewältigung der Datenflut<br />

und Gewinnung echter Informationen,<br />

sei es 'on the edge'<br />

oder in der Cloud<br />

Diskussionsrunde mit den potenziellen<br />

Betreibern und künftigen<br />

Nutzern | Wer sind die primären<br />

Zielgruppen und welche<br />

Ausbauziele werden verfolgt?<br />

Werden dabei Forderungen autonomer<br />

Systeme berücksichtigt?<br />

Logistikkonzepte für die Zukunft<br />

| Hochautomatisierte<br />

Bahnverkehre und hochautomatisierte<br />

bzw. autonome Binnenschiffe<br />

ermöglichen eine<br />

ressourcenschonende Logistik<br />

16:00-17:30<br />

Smart Industry<br />

Autonomous Driving<br />

Unmanned Vehicles A<br />

Legal Framework<br />

Unmanned Vehicles B<br />

City Logistics<br />

Chancen durch 5G für die Industrie<br />

| Die Bedeutung von<br />

Campus-Netzen und Voraussetzungen<br />

zur Nutzung von 5G in<br />

industriellen Umgebungen<br />

Konzepte zur Realisierung des<br />

autonomen Fahrens | Gefordert<br />

ist die Beherrschung komplexer<br />

Systeme – von der C2x-Kommunikation<br />

bis zur Automatisierung<br />

der Fahrfunktionen<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

aus Sicht der Bundesregierung<br />

| Übersicht zu Normen<br />

und Richtlinien, die bereits<br />

existieren und künftig erstellt<br />

werden bzw. erstellt werden<br />

sollten<br />

Autonomer Gütertransport in<br />

der Fläche (mehrmodal) | Das<br />

Poten zial autonomer Fahrzeuge<br />

zu Land, zu Wasser und in<br />

der Luft für die Ver- und Entsorgung<br />

der Städte<br />

Mittwoch, 9.10.2019<br />

10:10-10:35<br />

10:35-11:00<br />

11:00-11:25<br />

11:25-11:50<br />

11:50-12:15<br />

12:15-13:00<br />

14:00-15:30<br />

Rahmenbedingungen für neue 5G-Geschäftsmodelle, Thomas Jarzombek (BMWi)<br />

Der Schutz der Privatsphäre in einer 5G-Umgebung, N.N. (Rechtsanwälte Scholz und Kollegen)<br />

Neue Geschäftsmodelle, Stephan Noller (Ubirch)<br />

Anforderungen an die Produktion und den Betrieb von autonomen Flugzeugen, Dominic Schupke (Airbus)<br />

Konnektivitätsstandards in der Automobilindustrie, Johannes Springer (Deutsche Telekom)<br />

Paneldiskussion – Standardisierung & Regulierung<br />

Start-ups und<br />

new Businessmodels<br />

5G als Enabler für die Digitalisierung<br />

| Hochperformante IoT-<br />

Lösungen eröffnen insbesondere<br />

Startups neue Geschäftschancen<br />

– Teil 2 (in Kooperation mit<br />

dem VDMA)<br />

Data acquisition<br />

and analysis<br />

Datenerfassung und -analyse in<br />

mobilen Maschinen | Konzepte<br />

zur Bewältigung der Datenflut<br />

und Gewinnung echter Informationen,<br />

sei es 'on the edge'<br />

oder in der Cloud<br />

Unmanned Vehicles A<br />

Sensor Technology<br />

Ohne Sensorik kein Big Data<br />

und keine KI | Sensorik legt die<br />

Basis für die Digitalisierung,<br />

wenn aus Sensordaten verwertbare<br />

Informationen generiert<br />

werden<br />

Unmanned Vehicles B<br />

Smart Farming<br />

Landwirtschaft 4.0 als rollende<br />

Fabrik | In der modernen<br />

Landwirtschaft werden unterschiedliche<br />

autonome Systeme<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verknüpft<br />

16:00-17:30<br />

5G in Practice<br />

Intralogistics<br />

Unmanned Vehicles A<br />

Mobility<br />

Unmanned Vehicles B<br />

Smart Construction<br />

Konkrete Vorteile von 5G für<br />

mobile Maschinen | 5G ist ein<br />

Enabler für die Realisierung autonomer<br />

mobiler Maschinen, in<br />

denen zahlreiche Teilnehmer orchestriert<br />

werden müssen<br />

Intralogistik – mobil auch in<br />

der Werkshalle | Vorteile sowie<br />

Tests und Anwendungen von<br />

5G in industriellen Anwendungen<br />

der Produktion und<br />

Logistik und die Nutzung der<br />

dritten Dimension<br />

Personenbeförderung mit autonomen<br />

Fahrzeugen | Autonome<br />

Autos bis hin zu autonomen<br />

fliegenden Taxis ermöglichen<br />

die Umsetzung innovativer Verkehrskonzepte<br />

Neue Möglichkeiten für das<br />

Baugewerbe | Straßen- und<br />

Hochbau können enorm vom<br />

Aufbau temporärer Small<br />

Cells profitieren mit der Integration<br />

vieler IoT-Devices<br />

Donnerstag, 10.10.2019<br />

10:10-10:35<br />

10:35-11:00<br />

11:00-11:25<br />

11:50-12:15<br />

11:25-11:50<br />

12:15-13:00<br />

14:00-15:30<br />

Anforderungen an ein 5G-Netz aus Sicht der Automobilindustrie, Arjen Kreis (Audi)<br />

Mobile Sicherheit für neue Geschäftsmodelle, Bernd Müller (Giesecke+Devrient Mobile Security)<br />

Sichere Netzwerke für industrielle Anwender, Claudia Nemat (Deutsche Telekom)<br />

Neue ITK-Security-Herausforderungen in 5G-Infrastrukturen, Dirk Kretzschmar (TÜViT)<br />

Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zu Ihrem eigenen Campus-Netzwerk, Marcus Fischer (Becon)<br />

Paneldiskussion – Netzwerke<br />

Hackathon<br />

Abschlussveranstaltung zum<br />

parallel laufenden Hackathon |<br />

Während der 5G CMM haben<br />

IT-Spezialisten die Möglichkeit,<br />

ihr Know-how unter Beweis zu<br />

stellen<br />

Smart Components<br />

Mehr als die Summe der Einzelteile<br />

| Für viele Aufgabenstellungen<br />

von der Sensorik<br />

bis hin zur Automatisierung<br />

gibt es bereits smarte Lösungen<br />

Unmanned Vehicles A<br />

Autonomous Microdevices<br />

Größe allein ist nicht entscheidend<br />

| Autonome Systeme<br />

und Klein(st)zellen reinigen<br />

und pflegen – im Smart<br />

Home oder in der Smart City<br />

Unmanned Vehicles B<br />

BOS<br />

Leben geschützt und doch<br />

besser informiert | Polizei,<br />

Rettungsdienste und Feuerwehren<br />

profitieren enorm<br />

von der Unterstützung<br />

durch autonome Systeme<br />

16:00-17:00<br />

Zusammenfassende Paneldiskussion + Ausblick in die Zukunft<br />

Von 8. bis 10. Oktober 2019 findet in Hannover die erste 5G CMM Expo statt. Das Programm gibt den Stand zur Drucklegung<br />

wieder, die aktuelle Fassung ist online abrufbar unter:<br />

hier.pro/UQwnR


08. – 10. 10. 2019<br />

Messegelände Hannover<br />

5G CMM Expo<br />

and Conference<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.5GCMM.com<br />

Freuen Sie sich auf diese Sprecher (Auszug):<br />

Kim Juchem<br />

<br />

1NCE GmbH<br />

Christian Maasem<br />

Managing Director<br />

Center Connected Industry<br />

c/o EICe Aachen GmbH<br />

Jan-Peter Meyer-Kahlen<br />

Head of ICT Development Center<br />

Eurolab, Ericsson<br />

Bernd Müller<br />

Global Vice President, Head of Division<br />

<br />

<br />

GmbH<br />

5G<br />

Campus-Netz mit<br />

Testanwendungen<br />

Unsere Partner (Auszug):<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 45


motek<br />

Montageautomatisierung, Materialfluss,<br />

Rationalisierung durch Handhabungstechnik<br />

und Industrial Handling – zu<br />

diesen und weiteren Themen können<br />

sich die Fachbesucher der Motek in<br />

Stuttgart informieren. Bild: P. E. Schall<br />

Motek zeigt Lösungen zur Produktions- und Montageautomatisierung<br />

Digitalisierung ist<br />

bereits Alltag<br />

Motek | Mit ihrem Fokus auf digitalisierte Komponenten,<br />

Systeme und Anlagen zeigt die Motek (7. bis 10.<br />

Oktober 2019 in Stuttgart), dass die Digitalisierung im<br />

industriellen Alltag bereits angekommen ist.<br />

In drei Wochen ist es wieder soweit: Dann<br />

surren in den Hallen der Messe Stuttgart<br />

Roboterarme durch die Luft, laufen Förderbänder<br />

im Kreis und werden Bauteile geformt.<br />

Unter dem Motto „Smart Solutions<br />

for Production and Assembly“ zeigt die 38.<br />

Motek, dass Digitalisierung längst kein<br />

Buzzword mehr ist, sondern in der Realität<br />

genutzt wird. Besonders deutlich wird die<br />

rasante Entwicklung von Smart Factory und<br />

Industrie 4.0 im Themenpark „Arena of Integration“<br />

(AoI) in Halle 6 sichtbar.<br />

„Auf der Motek ist nicht Showtime für<br />

tanzende Roboter“ erklärt Bettina Schall,<br />

Geschäftsführerin des Veranstalters P. E.<br />

Schall, „hier rockt die Hard- und Software<br />

der Automatisierungstechnik.“ So erhalten<br />

Fachbesucher beispielsweise Antworten auf<br />

Fragen zu intelligenten Produktions- und<br />

Prozessketten in Verbindung mit digitalen<br />

Applikationen. Parallel zur Motek findet die<br />

13. Bondexpo statt, die Internationale Fachmesse<br />

für Klebtechnologie, wo sich die Besucher<br />

über Lösungen zum Fügen und Verbinden<br />

von Komponenten und Baugruppen<br />

informieren können.<br />

Knapp 1.000 Aussteller aus 30 Ländern<br />

werden zur Motek und Bond expo erwartet<br />

– mehr als 130 Aussteller allein im Bereich<br />

Fügetechnik. Damit die Fachbesucher nicht<br />

lange suchen müssen, hat der Veranstalter<br />

einen Spezial-Messeführer Fügetechnik erstellt,<br />

der Anbieter von Schraub-, Niet-, Lötund<br />

Schweißtechnik sowie zum Bereich Kleben,<br />

Dichten, Vergießen und Dosieren listet.<br />

Auch die rund 200 Aussteller im Bereich<br />

Montageanlagenbau und Roboter-Systemintegratoren<br />

sind in einem Spezialmesseführer<br />

zusammengefasst – mehr als 75 Anbieter<br />

schlüsselfertiger Montage systeme sowie 125<br />

Roboter-Systemintegratoren.<br />

Fachvorträge ergänzen die Messe<br />

Begleitet wird die Messe von zahlreichen<br />

Vorträgen– etwa über das richtige Licht bei<br />

der Bildverarbeitung, die Arbeit mit Cobots,<br />

sichere Antriebstechnik, 3D-Druck, Apps<br />

und Cloud-Lösungen, KI-Systeme und vieles<br />

mehr. Auf dem kostenlosen Ausstellerforum<br />

erfahren die Teilnehmer etwa, welche Komponenten<br />

sich für welche Anwendungen eignen.<br />

Sie können von konkreten Anleitungen<br />

und Erfahrungsberichten profitieren. Weitere<br />

Informationen und Anmeldung unter<br />

www.motek-messe.de. •<br />

Kirsten Seegmüller<br />

Freie Journalistin in Stuttgart<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Individuell gefertigt<br />

Sonderführungen | Die kundenspezifischen<br />

Führungssäulen von Steinel (Halle 8, Stand<br />

8426) sind bis zu 1.500 mm lang und haben<br />

Durchmesser von bis zu 200 mm. Individuelle<br />

Führungsbuchsen sind bis zu 400 mm<br />

lang und haben Außendurchmesser von bis<br />

zu 240 mm. Die Führungen werden mit<br />

exakt definierter und angepasster Vorspannung<br />

gefertigt. Sie sind je nach Anforderung<br />

beschichtet, schmutzgeschützt, hochfest, mit<br />

integrierten Dichtungen versehen oder nicht<br />

rostend.<br />

•<br />

Lässt sich frei<br />

programmieren<br />

wie eine SPS<br />

Expertise – Passion – Automation<br />

Antriebe | Die ECI-Antriebsbaureihe<br />

von EBM-Papst (Halle 8,<br />

Stand 8319) bietet eine sehr gute<br />

Regelbarkeit, exakte Positionierfähigkeit,<br />

hohe Energieeffizienz<br />

und eine kompakte Bauweise.<br />

Der ECI 63.xx K5 kann<br />

als Antrieb in Positionier-, Drehzahl-<br />

oder Strom- beziehungsweise<br />

Momentenregelung betrieben<br />

werden und unterstützt<br />

die Kommunikations- und Bewegungsprofile<br />

nach IEC<br />

61800-7 (DS402). Dank der integrierten<br />

Intelligenz kann er<br />

ähnlich einer SPS frei programmiert<br />

werden. So erlaubt etwa<br />

eine Funktion, dass der Antrieb<br />

über die integrierten I/Os nahezu<br />

beliebig ansteuerbar ist, ohne<br />

dass Fahrbefehle über CANopen<br />

notwendig wären. Er lässt<br />

sich sogar als CAN-Master einsetzen.<br />

Dadurch kann bei einfacheren<br />

Applikationen auf eine<br />

übergeordnete SPS verzichtet<br />

und stattdessen Netzwerke als<br />

Standalone-Applikation aufgebaut<br />

werden. •<br />

<br />

Ventilinsel Serie SY in Sicherheitsanwendungen<br />

Die variable Ventilinsel SY erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen und lässt sich exakt nach<br />

<br />

Überzeugende Highlights:<br />

validiert nach EN ISO 13849 und einsetzbar bis Performance Level e<br />

Schieberabfrage zur direkten Überwachung der Schaltstellung<br />

weichgedichtetes, bistabiles Ventil mit Raste (nach EN ISO 13849-2)<br />

monostabile Ventile mit Federrückstellung<br />

<br />

gemeinsam mit Ihrem SMC Ansprechpartner!<br />

Motek | Halle 8, Stand 8312<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 www.smc.de<br />

COMPAMED | Halle 8b, Stand 47H04


motek<br />

Für jedes Werkstück<br />

die richtigen Sauger<br />

Greifsystem | Der Leichtbaugreifer SLG von Schmalz ist eine<br />

schnelle Lösung für individuelle Handlingaufgaben. Über eine<br />

digitale Plattform können Anwender den für ihre Anforderung<br />

passenden Greifer erstellen – ohne Expertenkenntnisse.<br />

Zusammen mit Trinckle 3D hat<br />

J. Schmalz (Halle 3, Stand 3101)<br />

eine digitale Plattform entwickelt:<br />

Nach der Angabe des zu<br />

greifenden Werkstücks generiert<br />

das Programm den Greifer. Saugeranzahl,<br />

-durchmesser und<br />

-typen können aus dem Vorzugsprogramm<br />

Schmalz Select<br />

ausgewählt werden. Ebenso bestimmt<br />

der Nutzer die Position<br />

und Winkel der Saugstellen und<br />

wählt den passenden Flansch -<br />

einsatz. Zudem ist der Greifer<br />

mit verschiedenen Vakuum-<br />

Komponenten wie der Cobotpump<br />

ECBPi kombinierbar. Neben<br />

der webbasierten Konfiguration<br />

setzt der Hersteller auf<br />

additive Fertigungsverfahren. So<br />

sind besonders leichte, entsprechend<br />

ISO TS 15066 sichere, robuste<br />

und individuell konfigurierbare<br />

Greifer verfügbar.<br />

Einen anderen Fokus setzt<br />

der Hersteller mit seinen Vakuumhebern<br />

und Kransystemen:<br />

In Kombination mit dem Aluminium-Flachausleger<br />

reduziert<br />

der Schlauchheber Jumboflex<br />

35 auch in niedrigen Räumen<br />

die Handhabungszeiten – etwa<br />

beim Pakethandling. Dabei<br />

bleibt die Ergonomie nicht auf<br />

der Strecke – im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Schwenkkranen<br />

aus Stahl muss der Anwender<br />

weniger Kraft aufbringen, um<br />

den Ausleger samt Vakuumheber<br />

und Last zu bewegen. •<br />

Anzahl, Durchmesser und<br />

Typen der Sauger werden<br />

je nach Anwendung ausgewählt.<br />

Die Konfiguration<br />

erfolgt online, intuitiv<br />

und ist innerhalb weniger<br />

Minuten abgeschlossen.<br />

Bild: J. Schmalz<br />

Automation in Action<br />

Simulation | Das Zusammenspiel seiner Produkte können<br />

die Fachbesucher live auf dem Stand von Tünkers (Halle 3,<br />

Stand 3115) begutachten. Die Simulation der Automation<br />

in einer Fertigungszelle bringt die verschiedenen Module<br />

einer modernen Fertigung funktionstüchtig zusammen. In<br />

der Versuchsanordnung wird gezeigt, wie ein Karosserieteil<br />

automatisiert bearbeitet werden kann. Zu den Modulen<br />

gehören beispielsweise Fahrerlose Transportsysteme, Stauförderer,<br />

Roboter mit Greifern und Spannern, ein Drehtisch<br />

sowie eine Kniehebel-, Schweiß-, Präge- und Clinchzange.<br />

•<br />

Flinker Kraftzwerg<br />

Roboter | Mit nur 10 kg Eigengewicht trägt der Mini-<br />

Kompaktroboter MZ01 von Nachi (Halle 7, Stand 7330)<br />

bis 1 kg schwere Lasten bei 350 mm Reichweite. Er kann<br />

auf 0,02 mm wiederholgenau positionieren. Damit eignet<br />

er sich beispielsweise dazu, kleine Werkstücke in Montageanlagen<br />

aufzunehmen, zu orientieren und einzulegen. Er<br />

kann wahlweise stehend oder hängend angeordnet werden.<br />

Dabei benötigt er nur 100 mm x 115 mm Stell- beziehungsweise<br />

Montagefläche. Mit<br />

Schwenkgeschwindigkeiten zwischen<br />

320 und 600 °/s arbeitet<br />

er äußerst schnell. Wie bei<br />

seinen größeren „Brüdern“<br />

der Reihe MZ<br />

sind bei ihm die Leitungen<br />

und Kabel innen<br />

geführt. Das vermeidet<br />

Kollisionen und vereinfacht<br />

das Programmieren<br />

kollisionsfreier Bewegungen<br />

in beengten Räumen. •<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


MOTEK<br />

7. – 10. Oktober 2019<br />

Halle 7 / Stand 7306<br />

Damit Batteriegehäuse<br />

garantiert wasserdicht sind<br />

Prüfgasgeräte | Wie sich bei<br />

Bauteilen Wasserdichtheit gemäß<br />

Schutzklasse IP67 gewährleisten<br />

lässt, zeigt Inficon (Halle<br />

3, Stand 3321) mit seinem eigens<br />

konstruierten IP67-Demonstrator.<br />

Anhand verschiedener<br />

Kapillaren simuliert er, wie<br />

viele Tropfen Wasser bei einem<br />

bestimmten Druck durch Leckkanäle<br />

von unterschiedlichen<br />

Durchmessern dringen. Neben<br />

Durchmesser und<br />

Länge eines Leckkanals<br />

ist auch das<br />

Gehäusematerial<br />

ein entscheidender<br />

Faktor, denn Wassertropfen<br />

lösen<br />

sich beispielsweise<br />

von Aluminium<br />

sehr viel leichter<br />

ab als von Stahl<br />

oder ABS. Um völlige Wasserdichtheit<br />

zu gewährleisten, empfiehlt<br />

sich bei Aluminium-Gehäusen<br />

eine Prüfung gegen Helium-Leckraten<br />

im Bereich von<br />

10-5 mbar∙l/s (0,0006 sccm).<br />

Bei Stahlgehäusen kann eine<br />

Prüfung gegen hundertfach größere<br />

Leckraten im Bereich von<br />

10-3 mbar∙l/s (0,06 sccm) ausreichend<br />

sein. •<br />

Folgt dem Schutzzaun um<br />

jede Kurve<br />

Gitterkabelbahnen |<br />

X-Tray von Axelent<br />

(Halle 3, Stand<br />

3230) ist eine Ergänzung<br />

zu X-Guard.<br />

Schwarz galvanisiert,<br />

schnell und<br />

leicht montiert, bietet<br />

das Gitterkabelbahnensystem<br />

viele<br />

Möglichkeiten, um<br />

Schutzeinrichtungen zu komplementieren. Da man die<br />

Gitterkabelbahnen ohne Spezialwerkzeug am Schutzzaun<br />

montieren kann, sparen die Kunden Zeit und Kosten.<br />

Die maximale Breite beträgt 420 mm, die maximale<br />

Tragkraft liegt bei 30 kg/m für die Gitterkabelbahnen<br />

und bei 45 kg pro Halterung. Eine Vielzahl an Halterungs-<br />

und Verbindungsoptionen sorgt für eine große<br />

Flexibilität. So können die Elemente entweder am oberen<br />

Schutzzaun-Verlauf angebracht werden oder direkt<br />

am Gitterelement oder einer Bodenstütze. •<br />

Performance<br />

neu defi niert<br />

Die aktuelle TS2-Baureihe –<br />

SCARA Design perfektioniert<br />

Erster vollkommen gekapselter Vierachs-Roboter<br />

Einzigartiger, zylindrischer Arbeitsbereich<br />

Überlegene Dynamik und Wiederholgenauigkeit<br />

Hohe Konnektivität, Ethernet Cat5e<br />

Integriertes Werkzeugwechselsystem<br />

Stäubli – Experts in Man and Machine<br />

www.staubli.com<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH, Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 49


motek<br />

Sie warten nur noch<br />

auf den Startschuss<br />

Cobots | Neben der intuitiven Bedienbarkeit seiner Cobots<br />

präsentiert Universal Robots in diesem Jahr, wie einfach und<br />

schnell auch die Installation von anderen Robotik-Komponenten<br />

an den Cobots erfolgen kann.<br />

Mit zahlreichen Neuvorstellungen<br />

geht Universal Robots (Halle<br />

7, Stand 7301) an den Start:<br />

An einem UR3e feiert der elektrische<br />

MRK-Greifer HRC-03<br />

der Zimmer Group Weltpremiere.<br />

Merkmal des 2-Backen-Parallelgreifers:<br />

ein Free Drive<br />

Button direkt am Tool ermöglicht<br />

es dem Bediener, beide<br />

Hände frei zur Führung des Cobots<br />

zu haben. Die Programmierung<br />

von Bewegungen gelingt<br />

damit einfach und schnell.<br />

Wie die Natur Hersteller von<br />

Robotik-Komponenten inspiriert,<br />

zeigt die neue Gecomer-<br />

Technologie von Innocise an einem<br />

UR3e. Mittels einer haarigen,<br />

feinstrukturierten Oberfläche<br />

– ähnlich einem Geckofuß –<br />

haften Objekte daran. Die Lösung<br />

kann im industriellen Umfeld<br />

passgenau zugeschnitten<br />

werden und benötigt weder<br />

Druckluft noch externe Stromversorgung.<br />

Selbst im Vakuum<br />

lassen sich damit Teile handeln.<br />

An einem weiteren UR3e<br />

wird der „Griff in die Kiste“<br />

präsentiert. Dafür erkennt eine<br />

3D-Kamera O3D von IFM<br />

Electronic die Größe und Lage<br />

von Objekten und befähigt den<br />

Cobot zum Sehen. Die unsortierten<br />

Teile nimmt der UR3e<br />

mittels der kompakten Cobotpump<br />

Mini-ECBPi von Schmalz<br />

auf. Der Vakuum-Erzeuger wird<br />

zur Motek gelauncht. •<br />

Zahlreiche Premieren<br />

warten am UR-Stand auf<br />

die Fachbesucher: Neben<br />

hauseigenen Produkten<br />

werden auch Entwicklungen<br />

aus Kooperationen<br />

vorgestellt. Bild: Universal<br />

Robots<br />

Legt sich elegant in die Kurve<br />

Werkstückträger | Versamove<br />

von Maschinenbau Kitz (Halle<br />

3, Stand 3323) ist ein zuverlässiges<br />

und prozesssicheres System<br />

für den Werkstückträger-Transport.<br />

Durch den modularen<br />

Aufbau ist eine schnelle und<br />

transparente Planung und Projektierung<br />

gewährleistet. Es lässt<br />

sich flexibel erweitern<br />

und anpassen.<br />

Eingeteilt nach drei<br />

Gewichts- und Größenklassen<br />

steht für<br />

jede Anwendung<br />

das richtige System<br />

zur Verfügung. Zu<br />

sehen sind zwei Versionen:<br />

eine Liftund<br />

Speicherlösung<br />

auf Basis des Versamove<br />

Plus mit einer<br />

Gesamtlast bis<br />

100 kg pro Werkstückträger,<br />

zum anderen das Versamove<br />

Standard mit 40 kg. Die Besonderheit<br />

ist die kompakte Kurve,<br />

die eine 180°-Wendung (auch<br />

90°) auf engstem Raum ermöglicht.<br />

Dadurch können Hub-<br />

Quer- und Hub-Dreheinheit ersetzt<br />

werden, da das Werkstück<br />

seine Orientierung behält. •<br />

System zentriert sich<br />

stets selbst<br />

Parallelgreifer | Der PGM von Friedemann<br />

(Halle 3, Stand 3301) ist kompakt, wartungsfreundlich<br />

und führt funktional zu einem sich<br />

stets zentrierenden Greifsystem. Der pneumatisch<br />

bewegte Kolben überträgt über eine hartverchromte<br />

Kolbenstange seine Bewegung unmittelbar<br />

auf eine Führungskulisse, das Umlenkstück<br />

aus dem Werkstoff X45NiCrMo4.<br />

Die Spannbacken aus hochfestem Aluminium,<br />

hart-eloxiert, auf denen der Kunde seine Finger<br />

montiert, sind in der zentralen Kulisse<br />

zwangsgeführt gelagert. Über eine<br />

Steigung wird die Bewegung<br />

des Kolbens zum<br />

Greif- oder Spreiz-<br />

Vorgang umgelenkt.<br />

Gleichzeitig wird die<br />

Kulisse in einer Nut<br />

des jeweiligen Backens<br />

geführt. •<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Ausladende Bewegungen<br />

Zu Besuch in der Smart Factory<br />

Industrie 4.0 | In der Smart Factory von Pilz (Halle 8, Stand<br />

8114) können Besucher sehen, wie dank verteilter Intelligenz<br />

Automatisierungs- und Handlings-Aufgaben in einer modular<br />

aufgebauten Produktions-Anlage effizient und anwenderfreundlich<br />

gelöst werden können. Dazu gehören vier Service-<br />

Robotik-Module: das Manipulator-, Steuerungs-, Bedien-,<br />

und Software-Modul. Als Robotersteuerung ist Pilz Motion<br />

Control (PMC) die Schnittstelle zwischen Manipulator, Bedienmodul<br />

und Steuerung, wobei die Antriebssteuerung PMC<br />

Primo MC das Bewegungsmanagement des Roboterarms<br />

übernimmt. Darüber hinaus erhalten die Besucher am ersten<br />

Messetag in Halle 8, Stand 8340, im Rahmen eines Vortragsprogramms<br />

Informationen zu den Trends der sicheren Automation.<br />

•<br />

Robotik | Das mehrachsige Raumportal von RK Rose+Krieger<br />

(Halle 4, Stand 4411) verfährt den kollaborierenden<br />

Roboter an den jeweiligen Einsatzort und erweitert<br />

damit seinen Arbeitsbereich um ein Vielfaches.<br />

Intelligente Sensoren und Algorithmen ermöglichen dabei<br />

eine reibungslose Kommunikation zwischen Roboter<br />

und Raumportal. Das Ergebnis sind synchronisierte<br />

Bewegungen von Portal und Cobot sowie die einfache<br />

Anpassung des Systems an sich<br />

ändernde Anwendungsszenarien<br />

ohne aufwendige Umbau- und<br />

Rüstarbeiten. Zusätzliche positive<br />

Nebeneffekte ergeben sich<br />

aus der Steifigkeit des Raumportals,<br />

die eine hohe Präzision<br />

beim Einsatz des Werkzeugs garantiert,<br />

und den im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Industrierobotern<br />

deutlich geringeren Kosten.<br />

Partner des Projekts ist das<br />

Fraunhofer IEM. •<br />

©hoch4.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 51


motek<br />

Präzise Tröpfchen<br />

Abfüll- und Dosiersystem | Smartdos von HNP<br />

(Halle 7, Stand 7400) ist modular aufgebaut und<br />

flexibel. Dosiermenge und -geschwindigkeit sind<br />

variabel einstellbar. Dosiermengen zwischen einem<br />

Tropfen und mehreren Millilitern werden<br />

präzise realisiert. Medienwechsel sind durch die<br />

problemlose Entleerung und Spülung einfach<br />

und effektiv. Herzstück ist die selbstansaugende<br />

Mikrozahnringpumpe<br />

(mzr-Pumpe). Verschiedene<br />

Baureihen<br />

und -größen<br />

ermöglichen<br />

Dosiervolumina<br />

ab 0,25 μl und<br />

Volumenströme<br />

von 1 μl/min bis<br />

1152 ml/min.<br />

Bei hohen Viskositäten<br />

werden<br />

Getriebe<br />

genutzt. •<br />

Zu Wasser und zu Lande<br />

Förderbänder | Ob Spritzwasser,<br />

Tauchbad oder ölige<br />

Umgebung – das FDA-konforme<br />

Kleinförderband FR-<br />

40-80-Q-P von Vetter (Halle<br />

3, Stand 3200) aus Vollkunststoff<br />

und Edelstahl<br />

macht alles mit und wurde<br />

speziell für sensible Umgebungsbedingungen<br />

entwickelt.<br />

Es erfüllt alle hygienischen<br />

Ansprüche, die etwa<br />

bei der Produktion von Lebensmitteln<br />

gefordert sind.<br />

Zudem ist ein Kleinförderband<br />

mit integriertem<br />

Durchlichtfeld zu sehen. Die<br />

hochwertigen und langlebigen LED-Panels sind mit entsprechenden<br />

Controllern ausgestattet und sorgen durch die hohe Beleuchtungsstärke<br />

für extrem kurze Belichtungszeiten. So sind Bilderkennung<br />

und Bildverarbeitung in der Produktion ohne störende Reflexe und<br />

Schatten möglich.<br />

•<br />

Engineering auf Knopfdruck<br />

Online-Tools | Item präsentiert sich digital: Für alle Bereiche<br />

wie Betriebsmittelbau, Lineartechnik, Lean Production, Arbeitsplatzsysteme<br />

und Treppen/Podeste hat das Unternehmen<br />

mehrere Auswahl- und Konstruktionstools im Portfolio.<br />

Online lernen, wie man<br />

mit Online-Tools umgeht:<br />

Bei der Item Academy<br />

können sich Teilnehmer<br />

in aller Ruhe mit den<br />

Features der digitalen<br />

Helfer auseinandersetzen.<br />

Bild: Item<br />

Die Online-Tools von Item (Halle 3, Stand<br />

3103) erleichtern Konstruktions- und Kon -<br />

figurationsprozesse. So realisieren Anwender<br />

mit dem Engineeringtool selbst komplexe<br />

Konstruktionsaufgaben schnell und einfach.<br />

Das Machiningtool ermöglicht die<br />

komfortable Bearbeitung einzelner Aluminiumprofile,<br />

und der Arbeitsplatz-Konfigurator<br />

unterstützt bei der Gestaltung des optimalen<br />

Arbeitsplatzes in der industriellen<br />

Fertigung. Ergänzt wird das Angebot durch<br />

den Motion Designer, eine intelligente Auslegungssoftware<br />

für Lineareinheiten, und<br />

den System-Mobile-Konfigurator zur Konstruktion<br />

von mobilen Gestellen und Wagen<br />

für intralogistische Aufgaben.<br />

Das intuitiv bedienbare Engineeringtool<br />

ist für die Bereiche MB Systembaukasten sowie<br />

Lean Production Systembaukasten<br />

nutzbar und wird ständig ergänzt. Neu ist<br />

die Rollenbahn 6 40 x 40 Al zur Konstruktion<br />

von stabilen Gestellen und Fifo-Regalen.<br />

Mit der Funktion „Lichte Weite messen“<br />

lassen sich Abstände zwischen parallelen<br />

Profilen direkt anzeigen. Die integrierte<br />

Plausibilitätsprüfung verhindert, dass Bauteile<br />

falsch positioniert werden. Zudem liefert<br />

das Tool eine Projektdokumentation, eine<br />

Montageanleitung sowie alle CAD-Daten,<br />

Skizzen und Stücklisten. •<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Nutzer haben freie Hand<br />

Wearable | Schneider-Kennzeichnung<br />

(Halle 7, Stand 7231)<br />

hat den neuen SF1-Scanner des<br />

Kooperationspartners Denso<br />

Wave Europe im Programm.<br />

Das Gerät lässt dem Nutzer<br />

freie Hand – so werden Arbeitsabläufe<br />

erleichtert und die Arbeitssicherheit<br />

erhöht.<br />

Dank des Innenrahmens<br />

aus Magnesium ist der<br />

Scanner extrem robust.<br />

Zudem verteilt sich das<br />

geringe Gewicht von 80 g<br />

auf das gesamte Handgelenk.<br />

Das Gerät erfüllt den<br />

Schutzgrad IP54 und kann<br />

bei extremen Temperaturen<br />

von -20 bis +50 °C<br />

eingesetzt werden. Mit der<br />

Akkuleistung von bis zu 24 h<br />

sind zahlreiche Arbeitsprozesse<br />

ohne Unterbrechung möglich.<br />

Zudem ist das Wearable mit vielen<br />

Smartgeräten kompatibel<br />

und wird über Bluetooth mit<br />

PC, Tablet oder Smartphone<br />

verknüpft. •<br />

Noch mehr Spielraum<br />

Servopresse | Mit der neuen Version der Servopressen-<br />

Baureihe Airpress – mit dem Zusatz JM für Joining<br />

Module – von IEF-Werner (Halle 5, Stand 5220) kann<br />

der Anwender die Ausladung einfach an die Applikation<br />

anpassen, sie stehend oder über Kopf hängend anbringen<br />

sowie an das IEF-Transportsystem Posyart anbauen.<br />

Sie ist in den drei bekannten Baugrößen der Basisbaureihe<br />

erhältlich: mit 3 kN und 75 mm Hub,<br />

15 kN und 125 mm Hub sowie 36 kN und 175 mm<br />

Hub. Die maximale Verfahrgeschwindigkeit beträgt jeweils<br />

150 mm/s. Enthalten ist zudem ein externes Wegmesssystem,<br />

das direkt an der Presspinole angebracht<br />

ist.<br />

•<br />

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Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,<br />

Distanzhülsen und O-Ringe<br />

Produktgruppe THOMADRIVE ®<br />

Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />

Zahnriemen<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

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Englerstraße 18<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 53


motek<br />

Gleiche Traglast auf<br />

weniger Bauraum<br />

Scara-Roboter | Die neuen Vierachser der Scara-Baureihe<br />

TS2 von Stäubli stehen für kurze Taktzeiten und wegweisendes<br />

Hygienedesign. Zudem bieten sie eine Leistungsdichte<br />

über alle Roboterbaureihen hinweg.<br />

Eine Modifikation der neuen<br />

Scara-Roboter ist die optionale<br />

Air-Skin, die den Sechsachser<br />

unter der Bezeichnung TX2<br />

Touch 90L zum kollaborativen<br />

Roboter macht. Bild: Stäubli<br />

Die Vierachsbaureihe von Stäubli<br />

(Halle 7, Stand 7306) ist modular<br />

aufgebaut und besitzt eine<br />

JCS-Antriebstechnik. Sie ist für<br />

den Performancezugewinn der<br />

TS2-Vierachser verantwortlich<br />

und ermöglicht dank Hohlwellentechnologie<br />

ein Reinraumdesign<br />

ohne außenliegende Leitungen.<br />

Trotz gleicher Traglast und<br />

Reichweite sind die Scaras kompakter.<br />

Die Roboterfamilie besteht<br />

aus vier Mitgliedern: TS2-40,<br />

TS2-60, TS2-80 und TS2-100.<br />

Mit letzterem erweitert der Hersteller<br />

die Vorgängerbaureihe,<br />

die Reichweiten von 400 bis<br />

800 mm abdeckte, um einen<br />

Vierachser mit einem Arbeitsradius<br />

von 1000 mm. Erstmals<br />

sind die Vierachser optional mit<br />

einem integrierten Werkzeugwechselsystem<br />

bestellbar.<br />

Alle Maschinen besitzen den<br />

gleichen Roboterfuß, den sich<br />

die Baureihe mit der sechsachsigen<br />

TX2-Generation teilt. Auch<br />

Vorarme, Achsen und Antriebe<br />

sind bei bestimmten Modellen<br />

identisch. Die vier Modelle<br />

kommen mit zwei unterschiedlichen<br />

Vorarm-Versionen aus. Die<br />

kleinere Variante bedient die<br />

Modelle TS2-40 und TS2-60,<br />

die größere den TS2-80 sowie<br />

den TS2-100. Pate für die neuen<br />

Roboter standen die Sechsachser<br />

TX2. •<br />

Prüfung nach jedem Schritt<br />

Kette statt Getriebe<br />

Montage |<br />

Speedcell von<br />

LAS Lean Assembly<br />

Systems<br />

(Halle<br />

5, Stand<br />

5301) ist eine<br />

kurvengesteuerte,<br />

kontinuierlich<br />

laufende Maschine.<br />

Sie kann bis zu 500 Teile pro Minute montieren<br />

in 24 geometrischen Grundvarianten mit bis zu 178 Untervarianten,<br />

die sich etwa in Material, Durchmesser des<br />

Tropferlochs und Farbe unterscheiden. Prüfungen nach<br />

jedem Schritt gewährleisten die Qualität, etwa die<br />

100-%-Kontrolle der Tropferbohrungen, die während<br />

des Durchlaufs in 0,05-mm-Schritten unterschieden<br />

werden. Zuerst werden die Schraubkappen sortiert, lagerichtig<br />

zugeführt und eingeschleust. An der nächsten<br />

Station werden die Tropfer über einen Gleichlaufsatelliten<br />

eingeschleust, dessen Geschwindigkeit mit der des<br />

Hauptturms synchronisiert ist. Anschließend werden<br />

Kappe und Tropfer montiert und ausgegeben. •<br />

Industrieroboter | Mit Horst<br />

(Highly Optimized Robotic Systems<br />

Technology) hat Fruitcore<br />

Robotics (Halle 7, Stand 7420)<br />

einen 6-Achs-Industrieroboter<br />

entwickelt, der ohne Fachkenntnisse<br />

implementiert und programmiert<br />

werden kann. Möglich<br />

wird das durch die neue Antriebstechnik<br />

und die intuitiv zu<br />

nutzende Software. Der Roboter<br />

verfolgt einen neuen kinematischen<br />

Ansatz. Die Hauptachsen<br />

2 und 3 werden über Viergelenkketten<br />

angetrieben. Das bedeutet,<br />

dass die Bewegungs- und<br />

Kraftübertragung nicht wie herkömmlich<br />

direkt an den Roboterachsen<br />

mittels einer Antriebseinheit<br />

– im Regelfall Elektromotor<br />

und Getriebe – erfolgt,<br />

sondern indirekt über die Ketten.<br />

Dieses Konzept bietet mehrere<br />

Vorteile: Die Ketten sind so<br />

angeordnet, dass sie eine hohe<br />

Kraftübertragung ermöglichen,<br />

wenn die Position des Roboters<br />

dies erfordert und das Übersetzungsverhältnis<br />

kleiner wird.<br />

Zudem leiten die Stäbe der Viergelenkketten<br />

Teile der Kräfte<br />

auf die Struktur ab, was eine hohe<br />

Systemsteifigkeit bei geringer<br />

Masse bedeutet. •<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Präzise und<br />

leichtgängig<br />

?<br />

ABER SICHER!<br />

Jeder Schuss ein Treffer<br />

Mit Dr. TRETTER ®<br />

Kugelbuchsen<br />

und Wellen<br />

erreichen Sie genaue<br />

und leichtgängige<br />

Bewegungen Ihrer<br />

Führungsanforderung. rderung<br />

Zuführungen | Die Schraubenzuführungen von Mint (Halle 5,<br />

Stand 5505) sind auf den Anwendungsfall, die Schraube und<br />

den Schrauber abgestimmt. Herzstück der Geräte sind der Vibrationswendelförderer,<br />

die Vereinzelung und die Steuerelektronik.<br />

Die Schrauben werden aus einer Schütte in eine Schiene<br />

gefördert und dann in der Vereinzelung voneinander getrennt.<br />

Einzeln werden dann die Schrauben über den Zuführschlauch<br />

per Druckluft an das Schraubwerkzeug geschossen.<br />

Das Signal für das Zuschießen einer Schraube wird über das<br />

Handstück am Schrauber gegeben. Alle Zuführungen gibt es<br />

auch als Variante für eine externe Ansteuerung. •<br />

Ohne Vorbohren befestigen<br />

Kabelschellensockel | Mit Tack-<br />

Mount oder Mini-Tack-Mount<br />

von Retec-Automark Markierund<br />

Befestigungssysteme (Halle<br />

7, Stand 7431) haben Kunden<br />

die Möglichkeit, Kabelschellensockel<br />

ohne Vorbohren oder andere<br />

Oberflächenbehandlung<br />

auf Metall anzubringen. Der<br />

Tack-Mount wird am vorderen<br />

Ende der Treiber angesetzt und<br />

haftet nach dem Befestigungsvorgang<br />

sicher und dauerhaft<br />

auf Stahl, Aluminium und Guss.<br />

Die Kabelschellensockel<br />

werden aus stoßfestem<br />

Plastik gefertigt,<br />

in welchem die<br />

Metal-Tacks bereits<br />

integriert sind. Nach<br />

der Befestigung lässt<br />

sich das Teil drehen,<br />

anschließend können<br />

Kabelbinder in beliebiger<br />

Richtung eingezogen werden.<br />

Es sind Treiber in unterschiedlichen<br />

Größen lieferbar.<br />

Die Tack-Mounts sind in<br />

schwarz oder weiß mit Standard-<br />

oder gehärteten Metal-<br />

Tacks lieferbar. •<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen<br />

oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens<br />

gerüstet – speziell wenn es um<br />

das Know-how beim Projektmanagement<br />

Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf<br />

Ihr Projekt abgestimmt sind, be -<br />

schleunigen und vereinfachen<br />

den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun,<br />

sprechen Sie uns an.<br />

intelligent<br />

Medien<br />

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www.konradinheckel.de<br />

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Auslegung<br />

Wellenbearbeitung<br />

Betriebstemperaturen<br />

–10 °C bis +200 °C<br />

Geschwindigkeiten<br />

bis zu 3 m/s<br />

Motek<br />

Stuttgart<br />

07.-10.10.2019<br />

Halle 6<br />

Stand 6104<br />

Am Desenbach 10+12<br />

73098 Rechberghausen<br />

fon +49 7161 95334-0<br />

mail info@tretter.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 55<br />

www.tretter.de


motek<br />

Die Produktion<br />

bleibt flüssig<br />

Drucker | Die wartungsarmen Inkjet-Drucker von Leibinger<br />

besitzen einen vollautomatischen Düsenverschluss im Druckkopf.<br />

Er verhindert das Eintrocknen der Tinte in Produktionspausen<br />

und verschafft entscheidende Produktivitätsvorteile.<br />

Die Düsenverschluss-Technologie<br />

„Sealtronic“ von Leibinger<br />

(Halle 7, Stand 7229) verschließt<br />

in Produktionspausen<br />

den Tintenkreislauf hermetisch.<br />

Luft hat keine Chance, in den<br />

Kreislauf einzudringen und die<br />

Tinte auszutrocknen. Der Drucker<br />

kann jederzeit auf Knopfdruck<br />

innerhalb weniger Sekunden<br />

wieder gestartet werden.<br />

Vier Produktlinien bieten die<br />

optimale Lösung für jede Anwendung:<br />

Die Entry Line ent-<br />

hält mit dem Jet One ein preislich<br />

attraktives Einstiegssystem<br />

für die Produktkennzeichnung.<br />

Selbst dieses Einstiegsmodell ist<br />

mit dem patentierten Hydrauliksystem<br />

ausgestattet.<br />

Wer mehr Schnittstellen benötigt,<br />

für den eigenen sich die<br />

Basic Line oder die Modelle der<br />

Universal Line. Anschlüsse wie<br />

Ethernet, USB und bei der Universal<br />

Line auch serielle Schnittstellen<br />

sind die Grundlage zur<br />

Automatisierung des Kennzeichnungsprozesses<br />

und unterstützen<br />

den Aufbau intelligenter<br />

Prozessketten. Für besonders<br />

schnelle Produktionslinien gibt<br />

es eine High speed Line: Diese<br />

druckt lesbare Markierungen<br />

bei Liniengeschwindigkeiten bis<br />

1000 m/min.<br />

Die Continuous-Inkjet-Technologie<br />

(CIJ) zeichnet sich<br />

durch hohe Flexibilität aus. Sie<br />

ist für praktisch alle Kennzeichnungsaufgaben<br />

einsetzbar und<br />

kommt mit den meisten Untergrundmaterialien<br />

zurecht. •<br />

Der Jet3up der Universal<br />

Line lässt sich dank einer<br />

Vielzahl von Schnittstellen<br />

perfekt in Automa -<br />

tionsprozesse einbinden<br />

und optimiert somit den<br />

Kennzeichnungsprozess.<br />

Bild: Leibinger<br />

Schiebt und zieht sich fast von allein<br />

Antriebe | Die elektrischen Antriebssysteme der Serie Ergomove<br />

von Blickle (Halle 8, Stand 8120) vereinfachen das<br />

Bewegen schwerer Lasten bis 2000 kg. Damit unterstützen<br />

sie die ergonomische Arbeitsweise der Mitarbeiter.<br />

Die Antriebe erleichtern den innerbetrieblichen<br />

Materialtransport:<br />

Beträgt die Kraft beim Anfahren<br />

eines Wagens mit 1 t Gewicht<br />

und Rollen mit Standard-<br />

Polyurethan-Laufbelägen über<br />

130 N, reduziert sich der Kraftaufwand<br />

nun um fast 100 %.<br />

Auch die körperliche Belastung<br />

beim Abbremsen entfällt dank<br />

des Totmann-Bremssystems.<br />

Die Familie umfasst die Systeme<br />

EM1000, EM2000 und<br />

EM2000T. EM1000 überzeugt<br />

durch eine „Plug &play“-Installation<br />

und eignet sich für Ge-<br />

Die Bockrollen nehmen die Last des<br />

Wagengewichts auf. In Verbindung mit<br />

der intelligenten Ansteuerung ergibt sich<br />

ein einwandfreies Fahrverhalten bei<br />

jedem Wagengewicht. Bild: Blickle<br />

schwindigkeiten bis 4 km/h. Es<br />

ist mit einem Ergonomiegriff<br />

mit integrierter Steuerung und<br />

Wechselakkus ausgestattet.<br />

Für Wagen, Anlagen und Maschinen<br />

mit einem Gesamtgewicht<br />

bis 2000 kg kommt das<br />

Modell 2000 zum Einsatz. Das<br />

Set besteht aus zwei elektrisch<br />

angetriebenen Bockrollen, einem<br />

Cockpit, zwei Haltegriffen<br />

mit wahlweise einem oder zwei<br />

Drehfahrgebern und einer Steuerbox<br />

mit integriertem Akku.<br />

Kommt das Antriebssystem<br />

für Trailer und Transportwagen<br />

zum Einsatz, die zusätzlich zum<br />

Handbetrieb geschleppt werden<br />

sollen, steht die Variante 2000T<br />

mit Energierückgewinnung zur<br />

Verfügung. Im Schleppbetrieb<br />

werden die Akkus bei einer Geschwindigkeit<br />

bis 16 km/h über<br />

die Steuerung aufgeladen. •<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Halle 8/8102<br />

Mobil oder mit Roboter<br />

Lasermarkierung | Die Laseruniversalsysteme von Mobil-<br />

Mark (Halle 5, Stand 5604) können nahezu jedes Material<br />

und jede Oberfläche zuverlässig und präzise kennzeichnen.<br />

Die Systeme werden zum Produkt gefahren und können dort<br />

– dank Zertifizierung mit Laserschutzklasse 1 – ohne Schutzbrille<br />

oder Schutzumhausung in Betrieb genommen werden.<br />

Neben dem mobilen Einsatz lassen sie sich in jede Prozessumgebung<br />

integrieren oder volllautomatisiert mit Industrierobotern<br />

betreiben. Die jüngste Entwicklung ist der Quasar, ein<br />

Allround-Laser in drei Leistungsstufen. Das System meistert<br />

die präzise Gravur unterschiedlichster Materialien wie Edelstahl,<br />

Keramik, Glas, Kunststoff, Gummi oder Pulverbeschichtungen.<br />

Auch Sonderlösungen werden auf Kundenwunsch<br />

entwickelt.<br />

•<br />

CombiTac<br />

Plug into experience<br />

CombiTac, die kompakte All-in-one-Lösung, die genau<br />

zu Ihnen passt: Dank des modularen Aufbaus konfigurieren<br />

Sie exakt nach Ihren Anforderungen und äußerst praktisch<br />

im neuen Online-Konfigurator. Durch die animierten<br />

3D-Grafiken und die intuitive Benutzerführung haben Sie<br />

jederzeit den Überblick und können Ihr Projekt direkt<br />

über den Konfigurator anfragen.<br />

Neuer Konfigurator – größtmögliche Flexibilität, Modularität<br />

und intuitive Handhabung. Probieren Sie es aus:<br />

Teile prüfen wie im Flug<br />

Bildverarbeitung | Das On-the-Fly-Vision-System von Yamaha<br />

(Halle 7, Stand 7328) basiert auf Technologien, die im Bereich der<br />

präzisen oberflächenmontierbaren Elektronikbaugruppe perfektioniert<br />

wurden. Damit können aufgenommene Teile mit voller Geschwindigkeit<br />

geprüft und ausgerichtet werden, wodurch die Taktzeit<br />

von Prozessen wie Palettieren, Depalettieren und mechanische<br />

Montage erheblich reduziert wird. Die Demonstration läuft auf<br />

dem kostengünstigen Scara-Roboter YK-400XR und zeigt die Unterschiede<br />

des Hochgeschwindigkeitssystems gegenüber konventioneller<br />

Bildverarbeitung auf. Zudem können sich die Besucher über<br />

die Linear-, Mehrachs- und<br />

Scara-Roboter sowie die<br />

kartesischen Roboter informieren,<br />

die in vielen Größen<br />

und Konfigurationen<br />

erhältlich sind. •<br />

CUSTOMIZE<br />

YOUR OWN<br />

COMBITAC<br />

Besuchen Sie uns an der Motek:<br />

07.-10. Oktober 2019, Stuttgart, Halle 8 Stand 8102.<br />

www.staubli.com/electrical<br />

Staubli ist eine in der Schweiz und anderen Ländern registrierte Marke der Stäubli International<br />

AG.© Stäubli 2019 | Photocredits: Stäubli<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 57


motek<br />

Elektrisch statt<br />

pneumatisch<br />

Transfersystem | Schnaithmann hat eine elektrisch betriebene<br />

Hub-Quer-Einheit entwickelt. Sie ist ein Schritt auf dem<br />

Weg zum vollelektrischen Transfersystem und erhöht die<br />

Energieeffizienz ebenso wie die Gesamtwirtschaftlichkeit.<br />

Bei einer Hub-Quer-Einheit lassen sich<br />

Werkstückträger auf ein Parallelband übersetzen<br />

oder der Materialfluss um 90° umlenken.<br />

Bei der rein elektrisch betriebenen<br />

Hub-Quer-Einheit (eHQE) von Schnaithmann<br />

Maschinenbau (Halle 3, Stand 3420)<br />

kommen für Kettenantrieb und Hub zwei<br />

EC-Getriebemotoren zum Einsatz. Die elektronisch<br />

kommutierten, bürstenlosen und<br />

damit verschleißfreien 24-V-Gleichstrommotoren<br />

haben einen sehr guten Wirkungsgrad<br />

und erlauben eine stufenlose Drehzahlsteuerung.<br />

Dadurch können zum einen rampenförmige<br />

Bewegungsprofile erzeugt werden,<br />

was dem Fördergut zugute kommt. An-<br />

dererseits lässt sich die Fördergeschwindigkeit<br />

zwischen 5 und 15 m/min variieren.<br />

Ein integrierter Hall-Sensor erlaubt<br />

exakte Positionieraufgaben, wodurch sich<br />

die Einheit als Zwei- oder Dreistellungseinheit<br />

einsetzen lässt. Zusätzliche Positionssensoren<br />

sind nicht notwendig – eine elektronische<br />

Haltebremse sorgt für die Positionssicherheit.<br />

Angesteuert werden die Motoren<br />

über ein in die Hub-Quer-Einheit integriertes<br />

Steuermodul, die Kommunikation<br />

erfolgt über Profinet. So lässt sich eine umfangreiche<br />

Antriebsdiagnostik betreiben. •<br />

Der direkte Vergleich<br />

zeigt, dass die elektrische<br />

Hub-Quer-Einheit (links)<br />

weniger Bauraum beansprucht<br />

als pneumatische<br />

Hub-Quer-Einheiten mit<br />

Schutzkasten. Bild:<br />

Schnaithmann<br />

Baukasten für Pressund<br />

Fügeanwendungen<br />

Mechatronik | Mit dem elektromechanischen Baukasten<br />

Smart Press Kit bietet Bosch Rexroth (Halle 4, Stand 4305)<br />

ein sofort einsatzbereites Gesamtpaket für standardisierte<br />

Press- und Fügeanwendungen. Der Baukasten aus Mechanik,<br />

Elektrik und Software vereinfacht und beschleunigt<br />

die Produktauswahl und -konfiguration sowie die Inbetriebnahme.<br />

Er wurde für<br />

den niedrigeren Kräftebereich<br />

von 2 bis 30 kN<br />

konzipiert. Das System<br />

besteht aus abgestimmten<br />

Hard- und Softwarekomponenten:<br />

elektromechanischer<br />

Zylinder und<br />

Kraftsensor, Servomotor,<br />

Antriebsregler, Industrie-<br />

PC und eine browserbasierte<br />

HMI-Software auf<br />

Basis von HTML 5. •<br />

Leichtgewicht mit Power<br />

Schrauber | Der Mittelhandgriffschrauber<br />

ASM 18 von<br />

Fein (Halle 5, Stand 5426) ist<br />

deutlich verkürzt, auch das<br />

Innenleben wurde optimiert.<br />

Erhältlich sind drei Varianten:<br />

ASM 18 3 PC arbeitet<br />

mit Drehmomenten von 0,5<br />

bis 3 Nm, ASM 18 8 PC erreicht<br />

1 bis 8 Nm und ASM<br />

18 12 PC liefert Drehmomente<br />

von 4 bis 12 Nm. Die<br />

Schrauber wiegen jeweils nur 0,8 kg ohne Akku. Durch<br />

die Multivolt-Schnittstelle können alle Varianten mit allen<br />

Lithium-Ionen-Akkus des Herstellers von 12 bis<br />

18 V betrieben werden. Für Arbeiten an schwer zugänglichen<br />

Stellen eignet sich der Stabwinkelschrauber ASW<br />

18. Der Anwender kann den Winkelkopf so einstellen,<br />

dass er auch bei engen Platzverhältnissen präzise verschrauben<br />

kann. Die kompakte Maschine mit ergonomischem<br />

Griff gibt es in sechs Leistungsklassen von 1,2<br />

bis 60 Nm.<br />

•<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Hart in Sekunden<br />

Klebstoff | Vitralit UC 1535 von Panacol (Halle 6, Stand<br />

6420) ist ein UV-härtender Klebstoff auf Epoxidbasis,<br />

welcher sehr schnell aushärtet. Er ist einfach zu dosieren<br />

und verhält sich dabei nicht scherverdünnend. In nur<br />

wenigen Sekunden kann der Klebstoff mit Strahlung im<br />

UVA-Bereich von 320 bis 390 nm ausgehärtet werden.<br />

Er wurde speziell für den Einsatz in der Elektronikfertigung<br />

entwickelt und lässt sich beispielsweise für die Verklebung<br />

von Glaslinsen in optische Systeme einsetzen.<br />

Nach der Aushärtung ist er sehr hart, klar und kratzfest<br />

und zeichnet sich durch eine brillante Oberfläche aus.<br />

Auch bei starker Temperaturbelastung ist er vergilbungsstabil<br />

und bleibt<br />

optisch klar. Er zeichnet<br />

sich zudem durch<br />

einen geringen Ionengehalt<br />

aus und ist somit<br />

für Halbleiter geeignet.<br />

•<br />

Homogene Lichtverteilung<br />

LED-Spot | Dank seiner LED-Anordnung und einer<br />

elektronischen Leistungsregelung gewährleistet der luftgekühlte<br />

LED-<br />

Spot 100 IC von<br />

Hönle (Halle 6,<br />

Stand 6420) eine<br />

hochintensive,<br />

homogene Lichtverteilung.<br />

Der<br />

Lichtaustritt erfolgt<br />

durch ein<br />

Fenster von circa<br />

100 x 100 mm,<br />

die bestrahlte Fläche kann aber durch die Veränderung<br />

des Abstands erheblich vergrößert werden. Das optimierte<br />

Design erlaubt außerdem ein fast lückenloses<br />

Aneinanderreihen mehrerer Spots. Es sind zwei Leistungsvarianten<br />

erhältlich: Während die maximale Intensität<br />

der Basisversion bei 1.500 mW/cm² liegt, erreicht<br />

die Hochleistungsvariante LED Spot 100 HP IC im Maximum<br />

3000 mW/cm² – für eine zuverlässige und sekundenschnelle<br />

Aushärtung. Die LED Powerline AC/IC<br />

HP, ein kompakter luftgekühlter Hochleistungs-LED-<br />

UV-Linienstrahler, erreicht Intensitäten bis zu<br />

16.000 mW/cm². •<br />

Blankstahl<br />

Wir fertigen Draht mit gezogener Oberfläche<br />

sowie Stäbe mit runden Querschnitten in gezogener,<br />

gerichteter, geschliffener und polierter Ausführung<br />

in sämtlichen ISO-Toleranzklassen.<br />

Zu unserem Werkstoffprogramm gehören Werkzeugstähle,<br />

Rostfrei- und Sondergüten, Wälzlagerstähle,<br />

Federstähle und Automatenstähle. Silberstähle<br />

der Qualitäten 1.2210 und 1.2516 liefern wir in den<br />

Abmessungen rund 1 - 50 mm kurzfristig ab Lager.<br />

Gewalzte Ringe Blankstahl<br />

Platestahl Umformtechnik GmbH<br />

Platehofstraße 1 - 58513 Lüdenscheid - Germany<br />

Tel.: 02351 439-0 - info@platestahl.com<br />

Fax: 02351 439-355 - www.platestahl.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 59


deburring expo<br />

Um höhere Anforderungen an die Entgrat-<br />

und Oberflächenqualität effizient<br />

und zukunfts orientiert zu erfüllen, ist<br />

konsequentes und systematisches Technologie-Monitoring<br />

entscheidend.<br />

Bild: Benseler<br />

Trends und Entwicklungen beim Entgraten und Oberflächenfinishen<br />

Gratfreiheit sorgt<br />

für sichere Funktion<br />

Entgraten | Die Anforderungen hinsichtlich Gratfreiheit,<br />

Sauberkeit und Oberflächenfinish steigen ständig.<br />

Die Karlsruher Messe Deburring Expo zeigt, wie<br />

sie sich wirtschaftlich beherrschen lassen.<br />

Deburring Expo<br />

in Kürze<br />

Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />

Termin: 8. bis 10. Oktober 2019<br />

Ort: Messe Karlsruhe, Halle 1<br />

Öffnungszeiten: 9:00-17:00 Uhr, Donnerstag<br />

bis 16:00 Uhr<br />

Zielgruppe: Entscheider aus Produktionsplanung,<br />

Fertigung, Qualitätssicherung,<br />

Entwicklung und Unternehmenssteuerung<br />

Weitere Infos: www.deburring-expo.de<br />

Prozesse wie das Entgraten und das Herstellen<br />

von Präzisionsoberflächen gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung – unabhängig davon,<br />

ob die Teile abtragend, umformend, urformend<br />

oder additiv hergestellt werden.<br />

Mit der Deburring Expo findet vom 8. bis<br />

10. Oktober auf dem Karlsruher Messegelände<br />

die einzige Fachmesse statt, die sich<br />

ausschließlich dem Entfernen von Graten<br />

und dem Herstellen präziser Oberflächen<br />

widmet. Das begleitende Rahmenprogramm<br />

mit den Themenparks „Prozesskette Blech-<br />

Entgratung“, „AM Parts Finishing“ und<br />

„Reinigen nach dem Entgraten“ sowie dem<br />

zweisprachigen Fachforum bietet weiteres<br />

Expertenwissen und Know-how.<br />

Die Auslöser dafür, dass Fertigungsunternehmen<br />

zahlreicher Branchen mit veränder-<br />

ten Anforderungen konfrontiert werden,<br />

sind vielfältig: neue Fertigungstechnologien,<br />

Füge- und Beschichtungsprozesse sowie<br />

Werkstoffe, der Wandel in der Automobilindustrie,<br />

kürzere Produktlebenszyklen und<br />

kleinere Losgrößen, regulatorische Veränderungen<br />

wie die neue Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR), die digitale Transformation<br />

und nicht zuletzt strengere Energieeffizienz-<br />

und Klimaschutzziele. Die sich daraus<br />

ergebenden Herausforderungen bedingen<br />

eine Weiterentwicklung bestehender Technologien.<br />

In manchen Bereichen wird es<br />

aber auch zu einer disruptiven Umgestaltung<br />

kommen. Die qualitätsentscheidende<br />

Rolle von Fertigungsschritten wie dem Entgraten<br />

oder Reinigen ist dabei nicht auf den<br />

ersten Blick offensichtlich.<br />

Vielfältige Anforderungen bei Antrieben<br />

Deutlich wird dies beispielsweise an den<br />

Entwicklungen in der Automobilindustrie.<br />

Im Bereich der Elektrofahrzeuge beschäftigen<br />

sich die Hersteller mit verschiedenen<br />

Konzepten: Hybridfahrzeuge, reine Elektrofahrzeuge<br />

mit Batterien oder Brennstoffzellen<br />

sowie optimierte Verbrennungsmotoren<br />

– bei jeder dieser Varianten ergeben sich unterschiedliche<br />

Aufgabenstellungen für die<br />

Oberflächengüte. So macht beispielsweise<br />

der geforderte, höhere Leistungsgrad bei<br />

den für die Hochaufladung eingesetzten<br />

Turboladern eine noch präzisere Fertigung,<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Das (P)ECM-Verfahren<br />

ermöglicht das gratfreie<br />

Herstellen von Bohrungen.<br />

Es ist damit eine Alternative<br />

zur spanenden<br />

Bearbeitung. Bild: Emag<br />

Themen wie Automatisierung<br />

und digitale Transformation<br />

spielen auch<br />

beim Entgraten, Reinigen<br />

und im Oberflächenfinish<br />

eine immer wichtigere<br />

Rolle. Bild: Kullen-Koti<br />

absolute Gratfreiheit sowie Oberflächen mit<br />

minimalem Reibungswiderstand notwendig,<br />

wie sie bisher nur im Motorsport gefordert<br />

wurden. Durch den Trend zu höherwertigen<br />

Werkstoffen – geschmiedeter Edelstahl<br />

statt Stahl – für Einspritz-Verteilerschienen<br />

steigen die Anforderungen an die Entgratung<br />

ebenfalls, insbesondere an den Bohrungsverschneidungen.<br />

Bei der Herstellung von Komponenten<br />

für die Elektromobilität werden mehr<br />

Stanzbiegeteile verbaut, etwa Lamellenpakete,<br />

die in Elektromotoren eingebaut werden,<br />

Brennstoffzellenstapel aus umgeformten<br />

Blechteilen oder auch elektrische Leiter<br />

und Kontakte. Sauberes Entgraten dieser<br />

Teile hat elementaren Einfluss auf die Funktionsfähigkeit<br />

und Sicherheit der Fahrzeuge.<br />

Abseits der Antriebsart existieren ebenfalls<br />

Trends, die zu höheren Anforderungen<br />

bei der Entgratqualität und dem Oberflächenfinish<br />

führen. Dazu zählen die zahlreichen<br />

Assistenzsysteme, die heute in Fahrzeugen<br />

verbaut sind. Und auch optische und<br />

dekorative Faktoren spielen eine zunehmende<br />

Rolle. Fahrzeugscheinwerfer beispielsweise<br />

werden durch ihre klaren Frontscheiben<br />

zu wichtigen Designelementen.<br />

Partikel im Visier der Medizintechnik<br />

Lag der Fokus bei medizintechnischen Produkten<br />

bisher hauptsächlich auf der Biokompatibilität,<br />

nimmt die neue MDR, die<br />

ab Mai 2020 verpflichtend wird, erstmals<br />

auch Partikel ins Visier. Sie verlangt unter<br />

anderem, Produkte so auszulegen und herzustellen,<br />

dass die Risiken durch Stoffe oder<br />

Partikel, die aus dem Produkt freigesetzt<br />

werden können, weitestmöglich verringert<br />

werden. Dies betrifft auch das Entgraten,<br />

denn es soll verhindert werden, dass etwa<br />

ein Schleifgrat einer Kanüle oder ein Fertigungsrest<br />

an einem Implantat in den Körper<br />

des Patienten gelangt. Neu entwickelte und<br />

optimierte Entgratlösungen sorgen bei diesen<br />

Aufgabenstellungen für effiziente, prozesssichere<br />

und validierbare Abläufe.<br />

Auch Feinstgrate zuverlässig entfernen<br />

In nahezu allen Industriebereichen sind Spezifikationen<br />

zur technischen Sauberkeit heute<br />

eine Selbstverständlichkeit. Je strenger<br />

diese sind, desto höher ist der nötige Reinigungsaufwand.<br />

Und trotzdem: Häufig zeigt<br />

die Sauberkeitskontrolle nach der Reinigung,<br />

dass noch unzulässige Partikel vorhanden<br />

sind. Dabei handelt es sich oft um<br />

Grate, die sich während der Prüfung abgelöst<br />

haben. Eine zuverlässige Entgratung,<br />

bei der je nach geforderter Sauberkeit auch<br />

Feinstgrate entfernt werden, wird dadurch<br />

zu einer grundlegenden Voraussetzung, um<br />

die Sauberkeitsspezifikationen zu erzielen.<br />

Die Industrie reagiert darauf mit innovativen<br />

Anlagenkonzepten, die beispielsweise<br />

das Hochdruckwasserstrahl- oder Ultraschallentgraten<br />

und Reinigen in einem kombinierten<br />

Prozess ermöglichen. Technologien,<br />

mit denen sich Bauteile vollkommen<br />

gratfrei herstellen lassen, können insbesondere<br />

bei kleineren Werkstücken eine Alternative<br />

zur spanenden Fertigung sein.<br />

Mit ihren Vorteilen, wachsender Materialvielfalt<br />

und optimierten Drucktechnologien<br />

hält die additive Fertigung Einzug in<br />

immer mehr Industriebereiche. Die Oberflächenqualität<br />

der Bauteile hängt zwar von<br />

der Drucktechnik, dem Design und Werkstoff<br />

ab, Nacharbeit ist jedoch meist unverzichtbar.<br />

Dabei sind unterschiedliche Aufga-<br />

ben zu erfüllen: das Entfernen von Bauplatten,<br />

Stützstrukturen und Restpulver, das Bearbeiten<br />

der meist rauen Oberfläche, bis<br />

zum Reinigen der Werkstücke, um die für<br />

nachfolgende Prozesse erforderliche Sauberkeit<br />

zu erzielen. Für diese Fertigungsschritte,<br />

die oftmals noch in teurer und nicht reproduzierbarer<br />

Handarbeit erledigt werden,<br />

stehen inzwischen ebenfalls verschiedene<br />

automatisierbare Lösungen zur Verfügung.<br />

Bei der Beschaffung einer bedarfsgerechten<br />

Lösung fürs Entgraten und Oberflächenfinish<br />

wird der Hersteller immer häufiger<br />

zum Benchmark-Partner. Dabei können<br />

durch veränderte Anforderungen, neue Produkte<br />

mit kürzeren Lebenszyklen, geringe<br />

Losgrößen oder auch eine Vorserienfertigung<br />

unter Umständen neue Geschäftsmodelle<br />

wie eine Anlagenmiete oder die hochwertige<br />

Lohnreinigung eine Lösung sein.<br />

Ein konstantes und systematisches Technologie-<br />

und Benchmark-Monitoring ist auf<br />

alle Fälle ein entscheidender Faktor. •<br />

Doris Schulz<br />

Fachjournalistin in Korntal<br />

Produktneuheiten zur Deburring Expo finden<br />

Sie ab Seite 84<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 61


technik & wissen<br />

Cobots von Universal Robots verbessern die Ergonomie im Opel-Werk Eisenach<br />

Günni zieht die Schrauben an<br />

Automatisierung | Die Mensch-Roboter-Kollaboration, kurz<br />

MRK, schafft neue Möglichkeiten in der Automatisierung. Der<br />

Autobauer Opel hat die Chance erkannt und setzt Cobots in<br />

der Montage ein. Die Werker profitieren davon, denn sie werden<br />

von ergonomisch ungünstigen Arbeiten befreit.<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Seit Januar 2019 unterstützt das Modell<br />

UR10 des Roboterherstellers Universal<br />

Robot die Mitarbeiter im Opel-Werk Eisenach<br />

bei der Verschraubung von Klimakompressoren.<br />

Bilder: Universal<br />

Robots<br />

In seinem Werk in Eisenach hat der Autobauer Opel einen<br />

entscheidenden Schritt nach vorn getan. Kollaborierende<br />

Roboter, kurz Cobots, verrichten dort Arbeiten,<br />

die bislang manuell durchgeführt wurden. In einer Pilotanwendung<br />

schraubt ein Modell des Herstellers Universal<br />

Robots (UR) Klimakompressoren an die Motorblöcke.<br />

Alle zwei Minuten zieht der stählerne Kollege dafür<br />

drei Schrauben auf exakt 22 Nm fest. Ohne trennende<br />

Schutzzäune erledigt die Robotervariante UR10 diese<br />

Keine Angst vorm Kollegen Roboter!<br />

Die Aufforderung ist leichter geschrieben als umgesetzt.<br />

Es ist verständlich, dass sich die Werker<br />

fragen, was aus ihnen werden soll, wenn plötzlich<br />

eine Maschine ihre Arbeit übernimmt. Doch die<br />

Skepsis ist unbegründet. In allen Mensch-Roboter-Kollaborationen<br />

(MRK), die ich bisher gesehen<br />

habe, wurde der Werker<br />

nicht entlassen, sondern<br />

entlastet. Alles andere würde<br />

auch das Ziel verfehlen<br />

und den Begriff MRK ad<br />

absurdum führen.<br />

Uwe Böttger,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Robotik aus Dänemark<br />

Bei der Gründung von Universal Robots im Jahr 2005<br />

war es das erklärte Ziel, leichte, flexible und benutzerfreundliche<br />

Industrieroboter zu entwickeln, die ohne<br />

Schutzzaun mit dem Menschen zusammenarbeiten können.<br />

2008 kam das erste Modell auf den Markt. Seither<br />

ist der Roboterbauer kontinuierlich gewachsen und verkauft<br />

seine Roboterarme mittlerweile weltweit. Universal<br />

Robots, das zum Unternehmen Teradyne gehört, hat<br />

seinen Unternehmenssitz im dänischen Odense und verfügt<br />

über regionale Niederlassungen in 15 Ländern, unter<br />

anderem in den Europa, China, Indien, Japan, Südkorea,<br />

Taiwan, Mexico und den USA. Universal Robots<br />

erzielte 2018 einen Umsatz von 234 Mio. US-Dollar.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.universal-robots.com.<br />

Die leichten Roboterarme von Universal Robots sind für die Zusammenarbeit<br />

mit dem Menschen konzipiert. Anfassen und ausprobieren<br />

ist ausdrücklich erwünscht. Bild: Michael Wallmüllerusatz<br />

ergonomisch ungünstige Aufgabe und entlastet damit<br />

die Mitarbeiter in der Montage. Für Opel in Thüringen<br />

ist dies der Einstieg in die Automatisierung mit Cobots.<br />

Die Automobilisten wollen damit Erfahrungen sammeln<br />

für künftige Applikationen am Standort Eisenach.<br />

Die Entwicklung begann im letzten Jahr mit der<br />

Gründung eines werkweiten Automatisierungsteams.<br />

Vom Karosseriebau bis zur Montage identifizierte die<br />

Expertengruppe Potenziale für den Einsatz neuer Techniken<br />

und führte sie nach und nach am Standort ein.<br />

„Wir stellten schnell fest, dass uns kollaborierende Roboter<br />

bei der Entwicklung moderner Montagekonzepte<br />

eine enorme Innovationskraft bieten können“, erzählt<br />

Steve Geinitz, der den Bereich der Fertig- und Endmontage<br />

bei Opel im Werk Eisenach leitet. „Die Maschinen<br />

können in unmittelbarer Nähe zum Menschen arbeiten<br />

und schaffen dadurch ganz neue Szenarien für die Automatisierung.“<br />

Gemeinsam mit seinem Team suchte Geinitz einen<br />

ersten Anwendungsfall für den Einstieg in die kollaborative<br />

Robotik und einen passenden Anbieter. Beim Einsatzbereich<br />

entschied sich der Autobauer für eine Applikation<br />

an der Montagelinie von Motoren. Hier fügen<br />

die Werker an mehreren Stationen Komponenten zusammen,<br />

die zum Motorblock gehören.<br />

Die kollaborierenden Roboter von Universal Robots<br />

kannten die Eisenacher bereits von Einsätzen im Mutterkonzern<br />

Groupe PSA. „Wir haben uns auch Modelle<br />

anderer Hersteller angeschaut, doch die UR-Roboter<br />

überzeugten uns durch ihre einfache Programmierung“,<br />

so Geinitz. „Bei vielen anderen Modellen muss man sich<br />

mit Code in Hochsprache auskennen und tiefer in die<br />

Materie einsteigen.“ Die Bedienoberfläche des dänischen<br />

Herstellers hingegen sei grafisch und intuitiv aufgebaut.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 63


technik & wissen<br />

Seit Januar 2019 unterstützt nun ein UR10 die<br />

menschlichen Kollegen bei der Verschraubung von Klimakompressoren<br />

an den Motoren. Für seine Aufgabe<br />

steht der Cobot zusammen mit den Mitarbeitern an einem<br />

Stop-and-Go-Takt. Dem UR10 wird der Motorblock<br />

zugeführt, an dem ein Werker zuvor einen Klimakompressor<br />

angeheftet hat. Zur finalen Befestigung der<br />

Komponenten zieht der Roboter drei Schrauben auf<br />

exakt 22 Nm an. Um diese Kraft exakt zu erreichen, findet<br />

ein Signalaustausch zwischen dem Cobot und der<br />

Schrauber-Steuerung statt. Auf diese Weise schafft der<br />

UR10 im Zweischicht-Betrieb 30 Motoren in der Stunde,<br />

die von maximal sieben verschiedenen Motortypen<br />

stammen können. Je nach Motortyp zieht der Cobot die<br />

Schrauben an unterschiedlichen Stellen am Kompressor<br />

an. Die nötigen Daten liefert die Fließband-Steuerung.<br />

So weiß der Roboter stets, welcher Motortyp gerade<br />

ansteht und er kann das entsprechende Programm abspielen.<br />

„Der Cobot befreit unsere Mitarbeiter an der Motorlinie<br />

von einer ergonomisch belastenden Tätigkeit“, erklärt<br />

Geinitz. „Früher mussten die Werker beim manuellen<br />

Verschrauben stets eine große Gegenkraft abfangen.“<br />

Auch die Hand- und Schulterbewegungen waren<br />

Forum Robotic 2<br />

Gut besucht war bereits<br />

das Forum Robotic 1, das<br />

am 26. Juni stattfand und<br />

den „Arbeitsplatz der<br />

Zukunft“ bleuchtete.<br />

Bild: Markus Stehlitz<br />

dukte werden individueller und die Anforderungen<br />

an die Flexibilität der Fertigung<br />

nehmen zu. Auf den ersten Blick keine Domäne<br />

für Roboter, doch das täuscht. Auch<br />

die eisernen Gesellen finden zunehmend außerhalb<br />

der Serienproduktion ihren Platz.<br />

Möglich machen das Programmiersysteme,<br />

die auch Mitarbeiter ohne Spezialwissen bedienen<br />

können. Neben Verfahren wie dem<br />

Teachen kommen neue Methoden der<br />

Mensch-Roboter-Interaktion zum Einsatz.<br />

Sie erleichtern die Konfiguration und Programmierung<br />

von robotergestützten Fertigungsschritten,<br />

sind zuverlässig und benutzerfreundlich.<br />

Deswegen sind sie für Mitarbeiter<br />

akzeptabel und machen Sinn auch in<br />

kleineren Unternehmen. Mehr Infos unter<br />

http://hier.pro/jOC5h<br />

Robotik wird immer komplexer. Deswegen<br />

bietet die Redaktion <strong>Industrieanzeiger</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit der Technology Academy<br />

mehrere Kongresse im Jahr an, auf denen<br />

sich die Teilnehmer gezielt mit der Technik<br />

vertraut machen können. Auf dem Forum<br />

Robotic 2, das am 10. Oktober 2019 in<br />

der Technology Academy auf dem Hannover<br />

Messegelände stattfindet, geht es speziell<br />

um das Teachen und Trainieren von Robotern.<br />

Hintergrund sind die kleiner werdenden<br />

Losgrößen in der Produktion. Die Pro-<br />

Folgende Themen sind geplant:<br />

• Welche Lösungen zur automatischen Programmerzeugung<br />

gibt es?<br />

• Was leisten handgeführte Lösungen?<br />

• Welche Rolle spielt die KI bei der Roboterprogrammierung?<br />

• Was leisten Motion-Capture-Systeme?<br />

• Prinzip Baukasten: Wie aus Programmbausteine<br />

komplexen Lösungen werden<br />

• Offline programmieren – ein Ansatz mit<br />

Zukunft?<br />

• CAD-basierter Simulationssoftware<br />

• Welche Rolle spielt die Bildverarbeitung<br />

bei der Roboterprogrammierung?<br />

• Moderne Schulungsmethoden zur Roboterprogrammierung<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Um der Belegschaft mögliche<br />

Berührungsängste<br />

zu nehmen, wurde der<br />

Cobot auf den Namen<br />

„Günni“ getauft. Das<br />

Modell unterstützt die<br />

Werker an der Motorlinie,<br />

wo pro Tag mehrere<br />

Hundert Teile vom Band<br />

laufen.<br />

Robotics Kongress 2020<br />

Das Highlight der Robotik-Events im kommenden Jahr ist der 9. Robotics Kongress,<br />

der am 12. Februar 2020 über die Bühne geht. Veranstaltungsort ist die<br />

Technology Academy auf dem Hannover Messegelände gegenüber dem Expo-<br />

Dach. Der Arbeitstitel der kommenden Veranstaltung lautet: Mit Robotern in<br />

die smarte Zukunft. Die Welt der Robotik durchläuft gerade einen Wandel.<br />

Nachdem Industrieroboter jahrzehntelang getrennt vom Menschen schwere Arbeiten<br />

verrichteten, rücken der eiserne Werker und jene aus Fleisch und Blut zusammen,<br />

um Arbeiten gemeinsam zu verrichten. Dieser Trend, die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

(MRK), zieht sich durch alle Branchen. Zwei Themenblöcke<br />

werden den kommenden Robotics Kongress prägen:<br />

auf Dauer ermüdend. Um der Belegschaft mögliche Berührungsängste<br />

mit dem „neuen Mitarbeiter“ zu nehmen,<br />

hat der Fertigungsingenieur den Cobot auf den<br />

Namen „Günni“ getauft. „Wenn man eine Technik einführt,<br />

die eine ähnliche Arbeit verrichtet wie der<br />

Mensch, dann ist eine anfängliche Skepsis meist gegeben,“<br />

erzählt er. „Die Namensgebung hat das Verhältnis<br />

jedoch von Beginn an aufgelockert.“ Inzwischen schätzen<br />

die Mitarbeiter die Entlastung durch Günni sehr.<br />

Opel profitiert auch von einem Kompetenzaufbau<br />

rund um die kollaborative Robotik. Im Rahmen des<br />

Projekts absolvierten einige Mitarbeiter eine Grundschulung<br />

zur Bedienung und Programmierung der Cobots<br />

bei Willich Elektrotechnik in Bebra unweit von Eisenach.<br />

Als zertifizierter Trainingspartner von UR vermittelt<br />

das Unternehmen in seinem Schulungszentrum<br />

praxisorientiert Kenntnisse für ihre Automatisierungsvorhaben.<br />

„Als wir uns für Universal Robots entschiedenen<br />

haben war das ein wichtiger Punkt, so eine Weiterbildungsmöglichkeit<br />

in der Nachbarschaft zu haben“,<br />

berichtet Geinitz. Das Angebot ist für den Autobauer<br />

eine Ergänzung zur UR Academy, dem virtuellen<br />

Klassenzimmer von Universal Robots. Mit dem Grundwissen<br />

in der Tasche setzte das Projektteam von Opel<br />

die Applikation schließlich in Eigenregie um – vom Endeffektor<br />

bis hin zur Implementierung am Band. Die<br />

Technik von UR mit ihren vielfältigen Schnittstellen und<br />

der ein fachen Bedienoberfläche lieferte dafür die Basis.<br />

Das Team um Geinitz entwickelte zudem einen Schrauber<br />

mit einer speziellen Federnuss.<br />

MRK & Safety<br />

Es gibt sie natürlich noch, die<br />

schweren Industrieroboter<br />

hinter den Schutzzäunen, die<br />

vor allem Schweißaufgaben<br />

in der Automobilindustrie<br />

verrichten. Die neue Roboter-Generation<br />

hat den Käfig<br />

allerdings verlassen und ist<br />

speziell für die Zusammenarbeit<br />

mit dem Menschen entwickelt.<br />

Bei MRK spielt die<br />

Sicherheit eine zentrale Rolle.<br />

Safety-Ansätze gibt es viele<br />

– von der Trittmatten über letzten Robotics Kongress voll bis unter das Dach.<br />

Mit 220 Teilnehmern war die Technology Academy beim<br />

Laserschranken und Software-Kokons<br />

bis hin zur Bild: Michael Wallmüller<br />

Wer dabei sein will, sollte sich rechtzeitig anmelden.<br />

schützenden Roboterhaut.<br />

Mit dem Thema Sicherheit<br />

steht und fällt die MRK, vor allem vor dem Hintergrund, dass aktuell immer<br />

stärkere Roboter mit dem Menschen zusammenarbeiten sollen.<br />

Maschinelles Lernen und KI<br />

Hinter diesen beiden Begriffen stecken Software-Algorithmen, die aus Daten<br />

lernen können. Die Technik erlebt derzeit in der Automatisierung einen Hype<br />

und ist speziell für die Robotik richtungsweisend. Roboter können heute selbstständig<br />

dazu lernen und neue Fähigkeiten entwickeln. Deep Learning und Reinforcement<br />

Learning sind hier die zentralen Begriffe. Deep Learning stützt sich<br />

auf die Architektur der neuronalen Netze, die sich vor allem bei der Bilderkennung<br />

bewährt haben. Beim Reinforcement Learning sind die Aktionen des Roboters<br />

mit einer Belohnungsfunktion verknüpft. Die Maschine merkt sich,<br />

wenn sie etwas richtig gemacht hat und löst so die gestellte Aufgabe immer besser,<br />

ohne dass dafür auch nur eine Zeile Programmcode geschrieben werden<br />

muss. Neben hochkarätigen Fachvorträgen präsentieren zudem die drei Gewinner<br />

des Robotics Award 2019 ihre Lösung. Lassen Sie sich den Treff für Robotik-Profis<br />

nicht entgehen und melden Sie sich rechtzeitig an, bevor die letzten<br />

Plätze weg sind. Mehr Infos unter http://hier.pro/mOLuy<br />

(ub)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 65


technik & wissen<br />

Als Vorbereitung für den Einsatz in der reellen Arbeitsumgebung<br />

baute Opel den Cobot zunächst in einer<br />

Entwicklungswerkstatt auf. Hier wurden die Signale für<br />

den Prozess an der Linie simuliert. „So haben wir dem<br />

Cobot beigebracht, was er tun muss, wenn zum Beispiel<br />

der Motor am Band angekommen oder wenn er mit der<br />

ersten Schraube fertig ist“, erklärt Geinitz. Die Robotersteuerung<br />

bringt dabei alle Anschlüsse mit, um den Cobot<br />

erfolgreich in die bestehenden Fertigungsabläufe<br />

einbinden zu können. Innerhalb weniger Monate<br />

schaffte es der UR10 schließlich aus der Werkstatt an<br />

das Band, wo sein erster, echter Job auf ihn wartete.<br />

Hier arbeitet der Roboter im laufenden Betrieb ohne<br />

Schutzumhausung in unmittelbarer Nähe zu den Mitarbeitern.<br />

Vor dem ersten Einsatz führte Opel eine Risikobeurteilung<br />

durch. Dabei setzte der Autobauer die Sicherheitsfeatures<br />

des UR-Modells gezielt ein. So wurden<br />

etwa die Kräfte gemessen und Stopp-Werte bei unerwarteten<br />

Hindernissen programmiert. Außerdem wurde der<br />

sichere Handlungsraum des Cobots über virtuelle Ebenen<br />

festgelegt. Auf Kopfhöhe der Werker darf sich Günni<br />

beispielsweise nicht bewegen. „Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Industrierobotern müssen wir keine externen<br />

Käfige oder Lichtschranken installieren“, freut sich<br />

Geinitz. „Deswegen braucht der UR10 gerade mal einen<br />

Quadratmeter Platz am Fließband.“<br />

An die Erfolge der Pilotanwendung will Opel anknüpfen.<br />

In der Entwicklungswerkstatt steht bereits ein<br />

zweiter UR10 bereit. An ihm erprobt der Autobauer<br />

neue Applikationen und schult die Belegschaft im Umgang<br />

mit der Zukunftstechnik, die in den Werkshallen<br />

in Thüringen immer mehr zur Realität wird. Geinitz ist<br />

davon überzeugt, dass der zweite Roboterarm schon<br />

bald seinen Platz finden wird. „Seit jeher steht das Eisenacher<br />

Werk für Teamgeist und Fertigungsqualität“,<br />

ist sich Geinitz sicher. „Mit den Cobots können wir<br />

neue Einsatzszenarien umsetzen und zugleich unserer<br />

Mitarbeiter ergonomisch unterstützen.“ Gemeinsam<br />

mit dem dänischen Roboterpionier will Opel in Thüringen<br />

künftig ein Impulsgeber für die moderne Automobilproduktion<br />

sein. (ub)<br />

•<br />

Opel und das<br />

Werk Eisenach<br />

In der Werkstatt von<br />

Opel steht ein zweiter<br />

UR10. Dort entwickelt<br />

der Autobauer neue Anwendungsszenarien<br />

und<br />

schult seine Mitarbeiter<br />

im Umgang mit den Cobots.<br />

Opel zählt zu den großen Autobauern in Europa. Seit<br />

August 2017 gehört das Unternehmen zur Groupe PSA.<br />

Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall<br />

in mehr als 60 Ländern vertreten und verkauften 2018<br />

rund eine Million Fahrzeuge. Gegenwärtig setzten die<br />

Rüsselsheimer eine Strategie zur Elektrifizierung des<br />

Portfolios um. Damit soll sichergestellt werden, dass<br />

auch zukünftige Anforderungen der Kunden erfüllt werden.<br />

Bis 2024 soll es bei allen europäischen Pkw-Baureihen<br />

auch eine elektrifizierte Variante geben. Opel ist ein<br />

Vorreiter für die Demokratisierung der Mobilität.<br />

Durch seine effiziente Produktion wurden innovative<br />

Autos für weite Kreise der Gesellschaft erschwinglich.<br />

Bis heute sind mehr als 70 Mio. Fahrzeuge mit dem Blitz<br />

gebaut worden. Eine Schlüsselrolle in der schlanken Fertigung<br />

spielt das Werk Eisenach. Der thüringische<br />

Standort wurde 1992 eröffnet und setzt mit seinen rund<br />

1400 Mitarbeitern immer wieder Impulse für die Automobilherstellung<br />

in Deutschland.<br />

Hinsichtlich Fertigungstechnik und Produktionssysteme zählt das<br />

Werk Eisenach weltweit zu den modernsten und ist zudem ein fester<br />

Bestandteil von Stadt und Region. Bild: Opel<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 67


technik & wissen<br />

Die schlanke Bauform der Yaskawa-Roboter<br />

begünstigt Einsätze unter beengten Platzverhältnissen<br />

wie beim Beladen und Entladen<br />

von Werkzeugmaschinen. Bilder: Yaskawa<br />

Roboterzelle mit Yaskawa-Modell überzeugt Kunststoffspezialist Iso-Tech<br />

„Hier muss keiner<br />

programmieren“<br />

Automatisierung | Roboterzellen für die automatische<br />

Beschickung von Bearbeitungszentren stehen<br />

hoch im Kurs. Doch viele Anwender haben Berührungsängste<br />

vor der Robotik. Müssen sie nicht, wie<br />

ein Pilotprojekt in der Kunststoffverarbeitung zeigt.<br />

In der automatischen Beschickung von Bearbeitungszentren<br />

liegt ein enormes Einsparpotenzial.<br />

Das ist in den großen Konzernzentralen<br />

ebenso bekannt wie in der Geschäftsleitung<br />

mittelständischer Betriebe.<br />

Zu den Vorteilen dieser Technik zählen reduzierte<br />

Nebenzeiten, gesteigerte Flexibilität,<br />

mehr Autonomie und nicht zuletzt<br />

mannlose Schichten.<br />

Allerdings hat die Sache einen Haken.<br />

Robotik-Sonderlösungen sind oft nicht gerade<br />

anwenderfreundlich, zudem teuer und<br />

unflexibel. Und sie können eine Komplexität<br />

in die Prozesse tragen, die der Anlagenverfügbarkeit<br />

schadet und am Ende sogar<br />

die Wirtschaftlichkeit negativ beeinflussen<br />

kann. Genau das sind die Gründe, warum<br />

sich Peter Kösters, Geschäftsführer der Kösters<br />

Maschinenbau GmbH mit Sitz in Heek<br />

im westlichen Münsterland, eine ganz spezielle<br />

Lösung ausgedacht hat.<br />

„Wir wollten eine vollautomatische Beschickungslösung<br />

mit einem Sechsachs-Roboter<br />

entwickeln, die sich ohne spezielles<br />

Robotik-Wissen bedienen lässt“, bringt es<br />

der erfahrene Maschinenbauer auf den<br />

Punkt. „Gleichzeitig sollte die Roboterzelle<br />

eine hohe Flexibilität bieten, die auch die<br />

Bearbeitung von kleinen Losgrößen ermöglicht,<br />

was wiederum kurze Rüstzeiten voraussetzt.“<br />

Um diese Vorgaben in die Praxis<br />

umsetzen zu können, war von Anfang an<br />

klar, dass der Anwender mit der Robotik<br />

nicht in Berührung kommen darf. Seine<br />

Aufgaben beschränken sich auf die einfache<br />

Bedienung, auf die Bereitstellung von Rohteilen<br />

und den Abtransport der Fertigteile.<br />

Das Teachen der Roboter bleibt außen vor.<br />

„Bei uns muss keiner programmieren“, betont<br />

Köster.<br />

Wie Kösters Maschinenbau diese Anforderungen<br />

in die Praxis umgesetzt hat, zeigt<br />

die erste Prototypenzelle, die beim Kunststoffspezialisten<br />

Iso-Tech Kunststoff in<br />

Ahaus im Einsatz ist. Das Unternehmen<br />

zählt zu den führenden Herstellern und Verarbeitern<br />

thermoplastischer Kunststoffe.<br />

Das Produktportfolio besteht aus Halbzeugen<br />

und Fertigteilen, darunter Zahnräder,<br />

Rollen, Buchsen, Ringe und Hülsen. In der<br />

Fertigung übernimmt die Roboterzelle die<br />

vollautomatische Beschickung eines Bearbeitungszentrums,<br />

auf dem diverse Kunststoffteile<br />

gefräst werden. Die Losgrößen reichen<br />

von einem Dutzend bis zu Kleinserien<br />

mit mehreren Tausend Einheiten. Die Variantenzahl<br />

geht nach eigenen Angaben gegen<br />

unendlich.<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Auffällig ist die stabile Ausführung und<br />

professionelle Gestaltung der Roboterzelle.<br />

Abgerundete Kanten und eine überzeugende<br />

Formensprache verraten, dass hier ein professioneller<br />

Industriedesigner am Werk war.<br />

Die Beladung der Anlage erfolgt ergonomisch<br />

und einfach. Der Bediener legt dabei<br />

die einzelnen Rohteile ungeordnet auf eine<br />

der drei Werkstück-Schubladen ab und<br />

schiebt diese voll bestückt in den Arbeitsbereich<br />

des Roboters. Ab jetzt übernimmt ein<br />

Sechsachser von Yaskawa vollautomatisch<br />

die Beladung und Entladung des Bearbeitungszentrums.<br />

Das Modell Motoman<br />

MH24 kommt dabei ohne Programmierung<br />

und Teachen seitens des Anwenders aus,<br />

denn in der Zellendecke ist ein 2D-Bildverarbeitungssystem<br />

montiert, das über die eigens<br />

entwickelte Prozesssteuerung mit dem<br />

Roboter kommuniziert. So erhält die Maschine<br />

die genauen Positionsdaten der Rohteile<br />

und kann sie selbstständig der Reihe<br />

nach abgreifen.<br />

Die Verbindung von Bildverarbeitung<br />

und Robotik war mit ein Grund für den<br />

Einsatz eines Sechsachsers von Yaskawa.<br />

„Für die reibungslose Kommunikation und<br />

Datenübermittlung bei dieser Robot-Vision-<br />

Anwendung mussten wir tief in die Steuerung<br />

des MH24 eingreifen“, betont Peter<br />

Kösters. „Bei Robotern anderer Hersteller<br />

wäre das entweder gar nicht oder nur sehr<br />

umständlich möglich gewesen.“ Die spezielle<br />

Steuerung von Yaskawa biete hier alle<br />

Möglichkeiten und habe die Arbeit sehr erleichtert.<br />

Nachdem der Roboter mit Hilfe des Vision-Systems<br />

über seinem Kopf das unbear-<br />

Die neue Roboter-Beladezelle von<br />

Kösters Maschinenbau überzeugt<br />

mit einem durchdachten Design<br />

und einer einfachen Bedienung.<br />

Bei der Umrüstung müssen<br />

lediglich die Backen<br />

des Roh- und Fertigteilgreifers<br />

auf die neuen<br />

Teileabmessungen eingestellt<br />

werden.<br />

beitete Kunststoffteil gegriffen hat, fährt er<br />

damit durch die geöffnete Beladetür des Bearbeitungszentrums<br />

zur Werkstückaufnahme.<br />

Hier entnimmt der Sechsachser mit seinem<br />

Fertigteilgreifer ein komplett bearbeitetes<br />

Teil, dreht das Greifsystem um 180 Grad<br />

und positioniert mit dem Rohteilgreifer das<br />

unbearbeitete Teil in der Aufnahme. Anschließend<br />

legt er das Fertigteil ab und holt<br />

sich ein weiteres Rohteil aus der Werkstück-<br />

Schublade. Während dieses Kreislaufs kann<br />

der Anlagenbediener hauptzeitparallel die<br />

beiden anderen Schubladen der Beladezelle<br />

bestücken.<br />

Wie schnell sich die Anlage im Praxisbetrieb<br />

umstellen lässt, zeigt sich bei Iso-Tech<br />

immer dann, wenn ein Variantenwechsel ansteht.<br />

„Der Bediener muss lediglich die Abmessungen<br />

der neuen Teilevariante in das<br />

Display der Anlagensteuerung eingeben und<br />

die Backen des Roh- und Fertigteilgreifers<br />

mechanisch auf die entsprechenden Abmessungen<br />

einstellen. „Dank einer Schnellspannvorrichtung<br />

lässt sich diese Einstellung<br />

innerhalb weniger Minuten ausführen“,<br />

betont Kösters. Mit dieser Flexibilität,<br />

die im Grunde mit einfachen Mitteln realisiert<br />

wurde, kann der Kunststoffexperte<br />

Losgrößen bis zu einem Dutzend oder noch<br />

weniger Teilen wirtschaftlich bearbeiten.<br />

Möglich macht das eine Umrüstzeit unter<br />

zehn Minuten.<br />

Mit einer hohen Verfügbarkeit konnte<br />

die Prototypenzelle den Kunststoffbearbeiter<br />

zudem über einen längeren Zeitraum<br />

überzeugen. Ausfälle gab es bislang keine,<br />

so dass eigentlich erwartete Nachbesserungen<br />

ausblieben. Trotzdem wird es noch kleine<br />

Optimierungen geben, ehe die Anlage als<br />

Standardzelle an den Start geht.<br />

So soll der Motoman MH24 künftig<br />

durch den neueren Motoman GP25 ersetzt<br />

werden. Für den Einsatz in den Roboterzellen<br />

sind nach Ansicht von Peter Kösters jedoch<br />

alle Yaskawa-Roboter erste Wahl.<br />

„Auch der neue GP25 ist perfekt geeignet<br />

für den Einsatz an Werkzeugmaschinen“,<br />

versichert der Maschinenbau-Experte.<br />

„Dank seiner schlanken Bauweise und der<br />

innerhalb des Arms geführten Medienleitungen<br />

kommt der Sechsachser auch mit beengten<br />

Platzverhältnissen gut zurecht.“ Zudem<br />

sei das Handgelenk optimal gegen das<br />

Eindringen von Spänen geschützt. Und eine<br />

hohe Verfügbarkeit zähle ohnehin zu den<br />

Stärken von Yaskawa.<br />

Mit der Pilotzelle, die ihre Bewährungsprobe<br />

bei Iso-Tech bestanden hat, eröffnet<br />

Kösters Maschinenbau ein neues Geschäftsfeld.<br />

„Wir sind überzeugt, mit dieser Standardzelle<br />

eine gute Beschickungslösung für<br />

Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren<br />

bieten zu können“, ist sich Peter Kösters<br />

sicher. Der Vorteil seiner Zelle liege auf<br />

der Hand: Hohe Flexibilität und eine kinderleichte<br />

Bedienung, die keine Robotikkenntnisse<br />

erfordert. (ub) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 69


technik & wissen<br />

Die Kombination aus flexiblem<br />

Feeder und intelligenter Kamera<br />

bietet eine leistungsfähige Alternative<br />

zum „Griff in die Kiste“ und<br />

erhöht die Produktivität der eingesetzten<br />

Roboter. Bilder: Asyril<br />

Kameras helfen Roboter beim Aufnehmen von Bauteilen<br />

Er kam, sah und griff<br />

Automatisierung | Die Schweizer Firma Asyril nutzt<br />

Bildverarbeitungssysteme und „intelligente Vibra -<br />

tion“, um Robotern das Greifen von Schüttgut-Bauteilen<br />

zu erleichtern. Dabei setzen die Eidgenossen auf<br />

Kameras des Herstellers SVS-Vistek.<br />

Die eingesetzte Kamera<br />

übernimmt neben der<br />

Bildaufnahme auch die<br />

Steuerung des Lichts<br />

und macht somit einen<br />

zusätzlichen Strobe-Controller<br />

überflüssig.<br />

Bild: SVS-Vistek<br />

Der legendäre „Griff in die Kiste“, also das<br />

Greifen von ungeordneten Teilen mit einem<br />

Roboter, ist praktisch auf jeder Automatisierungsmesse<br />

zu sehen. Trotz großer technischer<br />

Fortschritte ist diese Aufgabe immer<br />

noch eine Herausforderung, denn bevor der<br />

Roboter ein Bauteil greifen kann, muss ein<br />

Bildverarbeitungssystem dieses zunächst erkennen<br />

und dem Roboter dann Position<br />

und Orientierung der Greifpunkte kommunizieren.<br />

Mit konventioneller Technik ist<br />

das immer noch ein langsamer, mehrstufiger<br />

Prozess. Liegen die Bauteile chaotisch<br />

durcheinander und verdecken sich auch<br />

noch teilweise, dann wird der Vorgang immer<br />

komplexer und dauert.<br />

Das Unternehmen Asyril verfolgt bei diesem<br />

Prozess einen neuen Ansatz und baut<br />

effiziente Zuführsysteme für Roboter. Dabei<br />

arbeiten die Schweizer mit einem einfachen,<br />

aber im Detail sehr innovativen Trick: Die<br />

neben- und übereinander in einer Kiste liegenden<br />

Schüttgut-Objekte werden über einen<br />

Beschickungstrichter auf eine Vibrationsplattform<br />

geleitet, vereinzelt und so positioniert,<br />

dass sie mit einem Roboter einfach<br />

gegriffen werden können.<br />

Die Idee der Eidgenossen geht dabei weit<br />

über herkömmliche mechanische Systeme<br />

wie Rütteltöpfe hinaus. „Bei unserem Zuführsystem<br />

werden die Daten des integrierten<br />

Bildverarbeitungssystems genutzt, die<br />

Vibrationen der Plattform so zu steuern,<br />

dass die Objekte vereinzelt werden“, erklärt<br />

Aymeric Simonin, Produktmanager bei Asyril.<br />

„Die Kameras liefern die notwendigen<br />

Daten nahezu in Echtzeit und sorgen so dafür,<br />

dass die Teile isoliert und in eine für den<br />

Roboter optimale Greiflage gebracht werden.“<br />

Man könnte also von einer „intelli-<br />

70 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Tag der<br />

PSA<br />

genten Vibrationen“ sprechen, durch die der<br />

Zugriff für den Roboter zum Kinderspiel<br />

wird. Um die Geschwindigkeit weiter zu optimieren,<br />

sendet das System die Daten über<br />

die ersten erkannten, gut platzierten Bauteile<br />

bereits an den Roboter, bevor das gesamte<br />

Bild ausgewertet ist.<br />

Die technische Grundlage für diese Lösung<br />

sind flexible Feeder mit der Bezeichnung<br />

Asycube. Diese patentgeschützte Vibrationstechnik<br />

mit drei Achsen haben die<br />

Schweizer selbst entwickelt, fertigen sie im<br />

eigenen Haus und setzen sie in ihren Zuführsystemen<br />

ein. Die Aktuatoren versetzen<br />

dabei eine Vibrationsplattform in Schwingungen,<br />

die sich hinsichtlich Stärke, Frequenz<br />

und Dauer steuern lassen.<br />

Das zweite Kernelement der Feeder-Lösung<br />

ist das integrierte Vision-System<br />

Smartsight, das die Qualität der Vereinzelung<br />

beurteilt und die Positionen der ersten,<br />

optimal liegenden Teile bestimmt. Hier setzten<br />

die Schweizer auf Kameras der Exo-Serie<br />

des Herstellers SVS-Vistek mit Auflösungen<br />

zwischen 1,6 und 12 Megapixel. Die<br />

Die Feeder bieten eine schonende Zuführung loser Teile<br />

und Komponenten aller Geometrien mit Größen von<br />

0,1 mm und darunter bis 150 mm.<br />

Kameras übernehmen neben der Bildaufnahme<br />

auch die Steuerung des Lichts und<br />

machen somit einen zusätzlichen Strobe-<br />

Controller überflüssig. Dadurch wurden die<br />

Hardware-Kosten für das Gesamtsystem reduziert,<br />

denn Auflicht und Durchlicht mit<br />

kurzen Blitzzeiten lassen sich direkt aus den<br />

Power-Ausgängen der Kamera bedienen.<br />

„Unsere Technik ist flexibel und eignet<br />

sich für lose Teile und Komponenten aller<br />

Geometrien“, versichert Simonin. Die Größe<br />

kann dabei von 0,1 mm und darunter bis<br />

zu 150 mm reichen. Die eingesetzten Feeder<br />

ermöglichen dabei nach eigenen Angaben<br />

eine schonende Zuführung. Das kann je<br />

nach Anwendungsfall ein entscheidendes<br />

Kriterium sein. Die Feeder sind zudem modular<br />

aufgebaut und lassen sich daher<br />

schnell an die Eigenschaften der Objekte anpassen.<br />

Für diese Flexibilität in der Konfiguration<br />

sorgt neben leicht auswechselbaren<br />

Hardware-Modulen auch die einfach zu bedienende,<br />

PC-basierte Bildverarbeitung.<br />

Ein Roboter, der schneller greift, steigert<br />

die Effizienz der übergeordneten Lösung<br />

„Bei der Umstellung auf andere Produkte<br />

werden die Vorteile eines programmierbaren<br />

Feeders offensichtlich“, unterstreicht Simonin.<br />

„Die Konfiguration erfolgt schnell<br />

per Software und spart teure Hardware-<br />

Rüstzeiten.“ Insbesondere in Märkten mit<br />

kurzen Produktlebenszyklen oder kleinen<br />

Serien ist das ein großer Vorteil. Bei der<br />

Realisierung des integrierten Vision-Systems<br />

arbeiten die Schweizer mit dem Unternehmen<br />

Fabrimex aus Volketswil zusammen,<br />

die als Partner von SVS-Vistek deren Kameratechnik<br />

zu maßgeschneiderten optischen<br />

Lösungen aus einer Hand komplettieren.<br />

Unterm Strich beschleunigt die Technik<br />

von Asyril den Zugriff von Robotern auf<br />

Einzelteile und Schüttgut, was die Effizienz<br />

der Gesamtlösung erheblich steigert. „Wir<br />

sind in der Schweizer Uhrenindustrie mit ihren<br />

hohen Anforderungen verwurzelt“, erzählt<br />

Simonin. „Doch die Vorzüge unserer<br />

Technik haben sich mittlerweile auch in anderen<br />

Märkten bewährt“. Hierzu gehören<br />

neben der Automotive- und Elektronik-<br />

Industrie auch Anwendungen aus dem medizintechnischen<br />

Bereich. (ub) •<br />

3. Tag der PSA<br />

Praxis – Innovation – Recht<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dorint Hotel, Mannheim<br />

Teilnahmegebühr: 395,00 Euro (zzgl. MwSt.).<br />

Frühbucherrabatt (bis zum 30.09.2019):<br />

345,00 Euro netto<br />

In der Teilnahmegebühr ist ein Catering<br />

(Mittagessen, Kaffeepausen) enthalten.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Si-Akademie für Sicherheit und Gesundheit<br />

Martina Langenstück<br />

Phone +49 711 7594-4607<br />

si-akademie@konradin.de<br />

Veranstalter:<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Foto: © Gorodenkoff - Fotolia<br />

www.tag-der-psa.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 71


technik & wissen<br />

Pascal Stöters ist Produktmanager fürden<br />

Bereich Clamping/Spannen bei<br />

Tünkers. Im elektrischen Spannen sieht<br />

Stöters für die Automobilindustrie einen<br />

Trend, da diese besonders auf<br />

Energieeffizienz achte. Bilder: Tünkers<br />

”<br />

Automation mit elektrischen Spannvorrichtungen<br />

Energieeffiziente<br />

E-Spanner nutzen<br />

Spanntechnik | Die Automobilproduktion setzt auf<br />

energieeffiziente Spannvorrichtungen: Aktuell werden<br />

im Bereich der Endmontage elektrische Spanner<br />

getestet, um aufwendige und anspruchsvolle Montageprozesse<br />

zu automatisieren. ❧ Nico Schröder<br />

Anwenderseitig zeigt sich die<br />

Tendenz, in Richtung besonders<br />

energieeffizienter Spanner zu<br />

denken.“<br />

Pascal Stöters, Produktmanager bei Tünkers<br />

Im Anlagenbau, und speziell im Karosseriebau,<br />

werden größtenteils Variospanner eingesetzt<br />

– quasi als Standard im Bereich der<br />

Pneumatik-Spanner. „Allerdings zeigt sich<br />

anwenderseitig die Tendenz, in Richtung besonders<br />

energieeffizienter Spanner zu denken“,<br />

sagt Pascal Stöters, Produktmanager<br />

bei Tünkers in Ratingen.<br />

Die Umsetzung für Endkunden sei noch<br />

insofern herausfordernd als die energieeffizienteren<br />

Elektro-Spanner aufgrund von<br />

Elektromotoren als Komponenten in der<br />

Anschaffung teurer als Standard-Pneumatikvarianten<br />

mit hohlem Zylinder und Kolben<br />

sind. Im ersten Schritt ist Tünkers deshalb<br />

vor fünf Jahren mit einem sogenannten<br />

Luftsparspanner, und zwar einem Universalspanner<br />

mit 30% Lufteinsparung, an den<br />

Markt gegangen. Und dieser Schritt hat Wirkung<br />

gezeigt: Es gibt heute bereits namhafte<br />

Endkunden in der Automobilproduktion,<br />

die den Luftsparspanner standardmäßig einsetzen.<br />

Ein starkes und interessantes Anwendungsgebiet<br />

für rein elektrische Spannvorrichtungen<br />

sieht Stöters künftig auch in der<br />

Endmontage innerhalb der Automobilproduktion:<br />

„Bisher ist die Endmontage nicht<br />

von Relevanz gewesen, da hier vor allem<br />

vom Werker montiert worden ist. Es gibt<br />

aktuell aber Testvorrichtungen bei OEMs,<br />

um die Endmontage künftig automatisieren<br />

zu können. Hier haben wir bereits elektrische<br />

Spanner-Varianten als Prototypen bereitgestellt<br />

und sehen großes Potenzial.“<br />

Auch Anwendungen, in denen keine Druckluft<br />

anliegt oder technisch nicht umsetzbar<br />

ist, seien für elektrische Spannvorrichtungen<br />

prädestiniert.<br />

72 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Elektrospanner der EK-Reihe von<br />

Tünkers.<br />

Elektrische Spannvorrichtungen<br />

Tünkers bietet unterschiedliche Varianten<br />

an elektrischen Spannvorrichtungen und<br />

Spannern: zum einen Typen des Elektrospanners<br />

EK mit 24-V-Gleichstrommotor<br />

und zum anderen Prototypen eines Parallelspanners<br />

IPK63, eines Servospanners IK<br />

sowie eines Unterbauspanners IAPH<br />

60 FUZ – alle mit 24-V-Servomotor.<br />

Spannarm mit Haken<br />

zum Verriegeln des Großladungsträgers<br />

eines fahrerlosen<br />

Transportsystems.<br />

E-Spanner in der Automobilproduktion<br />

Ein Beispiel elektrischer Spanner, wie sie in der Automobilproduktion eingesetzt<br />

werden können, ist eine Schweiß-Drehtrommel, die Moog Rekofa mit Tünkers<br />

und Expert-Tünkers als Partner entwickelt hat. Moog Rekofa entwickelt und<br />

fertigt Schleifringübertrager, sogenannte Drehverteiler. In der speziellen Anwendung<br />

können mit E-Spannern Stahl-Einlegeteile gehalten werden: Ein Werker<br />

legt dabei Bauteile ein, die Spanner<br />

greifen zu, die Drehtrommel rotiert,<br />

dann wird geschweißt. Auf der anderen<br />

Seite öffnen die Spanner und ein<br />

Werker entnimmt die fertig<br />

geschweißten Teile. Damit die auf<br />

dem rotierenden Anlagenbauteil verbauten<br />

Spanner funktionieren, also<br />

schließen und öffnen, wurde im Zentrum<br />

ein Produkt der Moog Rekofa<br />

verbaut: Ein diagnosefähige Drehverteiler<br />

überträgt die notwendigen Ströme,<br />

Profinet-Daten und bedarfsweise<br />

Medien vom Stativ auf die endlos in<br />

eine Richtung drehende Trommel.<br />

Schweiß-Drehtrommel: Der Drehverteiler ist links im Bild zu Hohe Flexibilität, sowie Zeit- und<br />

erkennen. Bild: Moog Rekofa<br />

Kostenersparnis sind das Ergebnis.<br />

Nach abschließenden internen Tests sollen<br />

die Varianten und Typen der servoelektrischen<br />

Spanner bis Ende 2019 marktreif<br />

und verfügbar sein. Alle Elektrospanner<br />

werden 1:1 austauschbar zur Pneumatikserie<br />

sein.<br />

Die E-Spanner der EK-Reihe verfügen<br />

über einen variabel einstellbaren Öffnungswinkel,<br />

der durchs Verstellen der Endlagensensorik<br />

erreicht wird. Eine Notentriegelung<br />

ist im spannungslosen Zustand möglich.<br />

Die Baugrößen EK 16 und EK 25 werden<br />

zum Beispiel bei den fahrerlosen Transportsystemen<br />

(FTS) von Tünkers verbaut.<br />

Mit ihnen werden die Großladungsträger<br />

auf dem FTS verriegelt beziehungsweise<br />

werden die Scanner am Fahrzeug hin- und<br />

hergeschwenkt. Auch bei den Greifersystemen<br />

kommen Elektrospanner zum Einsatz,<br />

wenn Druckluft nicht verfügbar ist.<br />

Die Servospanner der IK-Reihe verfügen<br />

über einen frei programmierbaren Öffnungswinkel.<br />

Sie bieten Optionen mit Soft-<br />

Touch-Funktion und Sicherheitsstopp beim<br />

Eingreifen in die Schwenkbewegung.<br />

Der servoelektrische Parallelspanner IPK 63<br />

bietet den Vorteil, genau regelbar zu sein.<br />

Der servoelektrische Parallelspanner leistet<br />

einen 4-mm-Blechdickausgleich bei konstanter<br />

Spannkraft und kann die Blechdicke,<br />

die gespannt wird, über den Servoantrieb<br />

ermitteln. „Das ist unser nächster<br />

Schritt: wesentlich intelligenterer Spanner“,<br />

sagt Stöters. In der Anwendung soll sich das<br />

für Greifsysteme bewähren, also im Sinne<br />

flexibler Greifer, um mehrere Blechteile und<br />

Karossen anheben zu können.<br />

Auf dem Standard des Unterbauspanners<br />

APH 60 FUZ mit 3-mm-Blechdickenausgleich<br />

basierend ist von Tünkers nun eine<br />

servoelektrische Variante mit einem<br />

24-V-Servomotor und konstanter Spannkraft<br />

konzipiert worden. Diese Weiterentwicklung<br />

bietet nicht nur den Vorteil der Betriebskosten-<br />

und Kohlendioxid-Einsparung,<br />

sondern kann zudem die gespannte<br />

Blechdicke messen. Das bietet insbesondere<br />

den Vorteil, frühzeitig ein Doppelblech zu<br />

erkennen oder verschiedene Variante zu unterscheiden.<br />

Außerdem ist damit messbar,<br />

ob ein Spannhakenbruch vorliegt, welchen<br />

man sonst aufgrund des Einsatzgebiets sehr<br />

schwer bis gar nicht erkennt. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 73


interview<br />

Dr. Thorsten Löwer von Pro-Beam erläutert die Vorteile des Elektronenstrahls<br />

„Wir schweißen bis zu<br />

80 Tonnen schwere Teile“<br />

Das Elektronenstrahlschweißen ist wenig bekannt, doch in<br />

immer mehr Anwendungen im Einsatz. Pro-Beam, nach eigenen<br />

Angaben größter Anbieter, wächst schnell. Warum und wo<br />

das große Plus dieser Fügemethode liegt, erklärt Dr. Thorsten<br />

Löwer, Chief Technology Officer.<br />

❧ Olaf Stauß<br />

Dr. Thorsten Löwer ist<br />

CTO bei der Pro-Beam<br />

Gruppe, München.<br />

Bild: Pro-Beam<br />

schweißen, dass die gefürchtete Sauerstoffversprödung<br />

nicht auftritt. Und dann lässt<br />

sich der Strahl durch seine fehlende Trägheit<br />

extrem schnell und leicht ablenken, was verfahrenstechnische<br />

Möglichkeiten eröffnet,<br />

die wir zum Beispiel bei metallurgisch<br />

schwierigen Schweißaufgaben nutzen.<br />

Macht das Vakuum den Elektronenstrahl<br />

noch teurer als den Laser?<br />

Wie das Laserschweißen kämpfen wir gegen<br />

den Ruf, sehr teuer zu sein. Doch der Ruf ist<br />

schlechter als die Realität. Im Bereich ab<br />

6 kW Leistung, in dem das Elektronenstrahlschweißen<br />

interessant wird, ist die<br />

Strahlquelle sogar günstiger als beim Laser.<br />

Wie funktioniert das Elektronenstrahlschweißen,<br />

Herr Dr. Löwer?<br />

Der Elektronenstrahl entsteht wie in einem<br />

Elektronenmikroskop, jedoch mit hoher<br />

Leistung, und kann Material sehr effizient<br />

aufschmelzen. Es ist ein sehr schlanker<br />

Strahl. Im Vergleich zum Laser, der mit<br />

Photonen arbeitet, ist er nochmal um den<br />

Faktor 5 bis 10 besser fokussiert.<br />

Welche Vorteile bringt dies mit sich?<br />

Der Elektronenstrahl schweißt mit großer<br />

Leistung sehr präzise. Der Prozess trägt<br />

wenig thermische Energie ein und führt zu<br />

fast keinem Verzug.<br />

Und im Vergleich zum Laserschweißen?<br />

Im Gegensatz zum Laser können Elektronen<br />

nicht reflektiert werden – das ist ein großer<br />

Vorteil bei stark reflektierenden Materialien<br />

wie Kupfer und Aluminium. Außerdem<br />

arbeiten wir im Vakuum ohne teure Hilfsund<br />

Betriebsstoffe wie Schutzgase und<br />

können reaktive Metalle wie Titan so<br />

Ab welchen Abmessungen wird Elektronenstrahlschweißen<br />

interessant?<br />

Beim Elektronenstrahl fangen die Anwendungen<br />

bei fünf Millimeter Blechdicke an<br />

und gehen hin zu größeren Einschweiß tiefen<br />

von über 150 mm. Produkte mit großen<br />

Einschweiß tiefen sind mit dem Elektronenstrahl<br />

am günstigsten zu fertigen.<br />

Was sind typische Anwendungen für das<br />

Elektronenstrahlschweißen?<br />

Sie reichen bis zum Halbzeug für die Ariane-<br />

Brennstofftanks. 60 bis 70 Millimeter dicke<br />

Bleche liefern Walzwerke zum Beispiel nur<br />

in einer Breite von drei Metern. Durch Elektronenstrahlschweißen<br />

wird daraus eine<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


sechs Meter breite Blech tafel mit durch -<br />

gehender Qualität, bei der Sie von der Naht<br />

nichts merken. Aus solchem Halbzeug wird<br />

der Wasserstofftank der zweiten Brennstufe<br />

der Ariane 5 gefertigt. In der spanenden<br />

Weiterbearbeitung und im späteren Betrieb<br />

wird die Naht extrem gestresst – und diese<br />

Qualität kann das Verfahren leisten.<br />

Das sind also die Extreme. Wie sehen<br />

normalere Anwendungen aus?<br />

Es geht weiter mit komplexen Bauteilen wie<br />

in Flugzeuggetrieben und im Apparate- oder<br />

Kraftwerksbau bis hin zu kleinsten Bau -<br />

teilen im Getriebebau, wo bereits gehärtete<br />

Synchronräder nur noch geschweißt werden<br />

müssen, um dann einbaufertig die Anlage zu<br />

verlassen. Auch im Pkw-Antriebsstrang gibt<br />

es viele Bauteile, in die Elektroniken eingeschweißt<br />

werden müssen und keine Hitze<br />

und keinen Verzug erfahren dürfen.<br />

Gibt es eine Faustformel, wann und wo sich<br />

das Elektronenstrahlschweißen lohnt?<br />

Zum Beispiel überall dort, wo geschweißte<br />

Teile nicht mehr nachbearbeitet werden<br />

sollen, etwa Titanbauteile mit präzisem<br />

Lagersitz. Oder die erwähnten sensorischen<br />

Bauteile, die keine Hitze vertragen. Dies<br />

ermöglicht der Elektronenstrahl mit seinem<br />

geringen Wärmeeintrag und minimalem<br />

Verzug. Großes Potenzial bietet in Zukunft<br />

auch die E-Mobilität mit Kupfer als hoch -<br />

reflexivem Material.<br />

Sprechen die Kosten nicht oft dagegen?<br />

Sicher ist es ein teures Schweißverfahren.<br />

Die Rechnung geht aber erst beim Betrachten<br />

der gesamten Wertschöpfungskette auf.<br />

Die Frage stellt sich, was in den vorgelagerten<br />

Prozessen eingespart werden kann:<br />

Muss ich für ein komplexes Bauteil auf eine<br />

große Bearbeitungsmaschine gehen oder<br />

kann ich es auch aus kleinen Teilen fertigen,<br />

die ich mit dem Elektronenstrahl verzugsfrei<br />

verschweiße?<br />

Das Wachstum von Pro-Beam spricht für<br />

sich. Nennen Sie uns Zahlen?<br />

Im Jahr 2014 hatten wir 250 Mitarbeiter<br />

und der Umsatz lag bei 42 Millionen Euro.<br />

Zwei Jahre später waren es 49 Millionen<br />

und 300 Mitarbeiter und 2018 dann<br />

53 Millionen Euro Umsatz und 430 Mitarbeiter<br />

– wobei wir straff nach Leuten<br />

suchen. Zurzeit sind 50 Stellen offen.<br />

„Im Blick auf<br />

Kosten ist der<br />

Ruf des Elektronenstrahls<br />

schlechter als<br />

die Realität:<br />

Die Anlagen<br />

sind ab 6 kW<br />

sogar günstiger<br />

als Laser -<br />

anlagen.“<br />

Stellen Sie die Pro-Beam Gruppe kurz vor?<br />

1974 wurden wir gegründet. Am Anfang<br />

legten wir den Fokus auf die Auftragsfertigung<br />

mit dem Schweißen und Bohren durch<br />

den Elektronenstrahl. Denn neben dem<br />

Schweißen bietet der Elektronenstrahl die<br />

Möglichkeit, Oberflächen zu perforieren,<br />

etwa um Siebe, Filter oder Schleuderscheiben<br />

herzustellen. Später kam Randschichtbehandeln<br />

hinzu, da es der Elektronenstrahl<br />

auch ermöglicht, Bauteile nur dort lokal zu<br />

härten, wo Verschleiß auftritt. Früh haben<br />

wir dann begonnen, unsere Anlagen selbst<br />

zu modifizieren. Um 2000 mündete dies in<br />

den Entschluss, auch Anlagen zu bauen. Im<br />

Prinzip reagierten wir auf den Wunsch von<br />

Kunden. Seit Mitte 2019 fokussieren wir<br />

uns außerdem – speziell für unsere Anlagenkunden<br />

– auf das Thema Customer Service.<br />

Der Bereich fungiert ab sofort als dritte<br />

große Säule unseres Unternehmens.<br />

Wie groß sind die Anteile von Lohnfertigung<br />

und Anlagenbau am Umsatz?<br />

Das hält sich die Waage. Wir können heute<br />

sagen, dass wir sowohl der größte Lohn -<br />

anbieter weltweit sind als auch der größte<br />

Anlagenhersteller, was Elektronenstrahltechnik<br />

anbelangt.<br />

Warum ist das Elektronenstrahlschweißen<br />

denn noch so wenig bekannt und geläufig?<br />

Ein Grund ist, dass es – vielfach zu unrecht<br />

– immer noch als teure und elitäre Technologie<br />

angesehen wird, obwohl sie schon sehr<br />

marktdurchdringend ist. Hinzu kommt,<br />

dass sie in der universitären Ausbildung so<br />

gut wie gar nicht vorkommt. Aus diesem<br />

Grund haben wir in den letzten zehn Jahren<br />

über unsere Stiftung einige Universitäten<br />

gefördert, damit sie sich modernes Elektronenstrahl-Equipment<br />

anschaffen konnten.<br />

Ein dritter Punkt ist vielleicht, dass wir bisher<br />

zu wenig Marketing betrieben haben.<br />

Aber das ändert sich jetzt?<br />

Ja. Während die erste Hälfte der Firmen -<br />

entwicklung primär technologiegetrieben<br />

war, spielt in letzter Zeit die Kundenorientierung<br />

eine sehr große Rolle. Wir haben<br />

gemerkt, dass wir uns auf den Märkten sehr<br />

flexibel bewegen und engagieren müssen<br />

mit unserem Vertrieb. Dazu gehören auch<br />

begleitende Dienstleistungen, die unser Produkt<br />

für Kunden noch attraktiver machen.<br />

Diese Aktivitäten haben das Wachstum sehr<br />

beflügelt. Inzwischen kommen Kunden<br />

direkt auf uns zu und inspirieren selbst<br />

Entwicklungen für neue Anwendungen. Der<br />

Markt fordert uns.<br />

Wie läuft eine typische Dienstleistung ab?<br />

Idealerweise begleiten wir die Konstruktion<br />

beratend, um das volle Potenzial des Verfahrens<br />

zu heben. Weiter folgen metallurgische<br />

Untersuchungen zum Schweißprozess. Beides<br />

zusammen fließt in die Fertigung eines<br />

Prototypen ein, der bei Bedarf in eine<br />

Serienfertigung mündet.<br />

Wie groß sind die Anlagen, die Sie betreiben<br />

und die Sie anbieten?<br />

Das fängt an mit einer Mini-Anlage, so groß<br />

wie eine Espresso-Dose, mit der Sie einen<br />

automatisierten Single- Workflow für höhere<br />

Stückzahlen realisieren können. Und es<br />

reicht über größere Anlagen mit paralle -<br />

lisierter Vakuumerzeugung und Schleusen -<br />

system bis hin zu Großanlagen. Seit 2004<br />

haben wir die XXL-Variante einer Elektronenstrahlanlage<br />

mit einem Kammervolumen<br />

von 700 Kubikmeter im Betrieb. Mit<br />

ihr können wir bis zu 80 Tonnen schwere<br />

Teile bearbeiten. Das ist ein neuer Markt,<br />

der bislang nur militärisch existierte. Jetzt<br />

aber haben wir Kunden aus dem Schwer -<br />

maschinenbau, die sich sogar für eine eigene<br />

Großanlage interessieren. Sieben dieser Art<br />

haben wir schon generiert. Und es gibt<br />

weitere Anfragen.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 75


technik & wissen<br />

!<br />

Verpackungsmaschinenhersteller setzt auf sichere Anlagenvernetzung<br />

Gateway schützt<br />

vor Zugriff<br />

Fernwartung | Sollen Maschinen für Datenanalysen<br />

in der Cloud vernetzt werden, sind die Sicherheitsbedenken<br />

groß. Gerhard Schubert setzt daher auf eine<br />

sichere Fernwartungslösung von Genua.<br />

„Wir haben in unserer Steuerung die Berechnung<br />

der Gesamtanlageneffektivität mit<br />

OEE-Kennzahlen (Overall Equipment Effectiveness)<br />

integriert. Dabei zeigt sich, dass<br />

viele Anlagen nicht optimal eingesetzt werden.<br />

Hier sehen wir Servicepotenzial“, erklärt<br />

Ralf Schubert, Geschäftsführer des<br />

Verpackungsmaschinenherstellers Gerhard<br />

Schubert. Deshalb hat der Hersteller aus<br />

Crailsheim das Prozess-Management seiner<br />

Anlagensteuerung namens Grips ausgebaut<br />

und mit der Grips.world ein eigenes Kundenportal<br />

in der Cloud entwickelt. Als<br />

nächsten Schritt will der Maschinenbauer<br />

den Cloud-Service ausweiten, um etwa die<br />

Performance der Maschinen zu optimieren.<br />

Datenanalyse ermöglicht, den<br />

frühzeitigen Ausfall von<br />

Maschinenkomponenten zu erkennen.<br />

Dafür müssen die Systeme sicher sein.<br />

Quelle: Ralf Schubert, Geschäftsführer von Gerhard Schubert<br />

Wenn in der Produktion Störungen<br />

auftreten, ist eine sofortige Hilfe per<br />

Fernwartung heute Standard. Drehund<br />

Angelpunkt für den Verpackungsmaschinenhersteller<br />

Gerhard Schubert<br />

ist aber die Sicherheit dieser<br />

Verbindung. Bild: Gerhard Schubert<br />

Für einen solchen Service ist eine laufende<br />

Zustandsüberwachung in Echtzeit notwendig.<br />

Hier müssen viele Daten über die laufenden<br />

Prozesse ausgewertet werden. Dazu<br />

wird innerhalb des Kundenportals ein digitaler<br />

Zwilling der Maschine eingerichtet.<br />

Auch Predictive Maintenance ist laut Geschäftsführer<br />

Schubert ein wichtiges Servicethema.<br />

Der Maschinenbauer hat bereits<br />

18 Use Cases für den Verschleiß von Maschinenkomponenten<br />

definiert. Um zu erkennen,<br />

wann besonders beanspruchte Teile<br />

ausfallen, müssen allerdings viele Daten<br />

über einen längeren Zeitraum ausgewertet<br />

werden. „Diese Daten kann uns die Maschine<br />

laufend übermitteln. Das akzeptieren unsere<br />

Kunden aber nur, wenn sie der Sicherheit<br />

vertrauen können“, ermahnt er.<br />

Höhere Sicherheitsanforderungen an die<br />

industrielle Fernwartung<br />

Die Betreiber von Maschinen und Anlagen<br />

sind bei Störungen darauf angewiesen, dass<br />

die Hersteller sofort reagieren. Das ist ohne<br />

eine Fernwartungslösung heute nicht mehr<br />

effizient realisierbar. Zudem sind weitere<br />

Serviceleistungen wie Predictive Maintenance<br />

ohne eine Onlineverbindung nicht möglich.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist dabei die<br />

Sicherheit dieser Verbindungen. „Cyberangriffe<br />

auf die Fertigung können sehr schnell<br />

sehr teuer werden“, weiß Schubert. Als Beispiel<br />

führt er die Attacken des Schadprogramms<br />

Wannacry auf Windows-Betriebssysteme<br />

im Mai 2017 an: „Die Maschinen-<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


hersteller waren sich sicher, dass ihre Anlagen<br />

gut geschützt sind. Wenn Linien dann<br />

nach einem solchen Angriff trotzdem stillstehen,<br />

kann das für ein Unternehmen<br />

schnell existenzbedrohend werden. Das darf<br />

nicht passieren.“<br />

Vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) gibt es Vorgaben,<br />

die Anforderungen für industrielle Fernwartung<br />

gemäß dem Stand der Technik definieren.<br />

Der Verpackungsmaschinenhersteller<br />

hat diese Sicherheitsanforderungen als Vo-<br />

Bereiche verfügen über jeweils eigene Betriebssysteme<br />

sowie fest zugewiesene Hardware-Ressourcen.<br />

Im Edge-PC können Maschinenhersteller<br />

oder -betreiber mittels der<br />

Container-Technologie Docker ihre individuelle<br />

Anwendung installieren. Die Anwendung<br />

ruft Zustands- und Leistungsdaten<br />

von der Maschine über gängige Schnittstellen<br />

wie LAN, IO-Link, Gbit-Ethernet oder<br />

Industrial Ethernet ab und verarbeitet die<br />

Daten. Dabei werden aus der gesamten Datenmenge<br />

die Informationen herausgefiltert,<br />

„Mit dem Industrial Gateway setzen wir<br />

die laufende Zustandsüberwachung in<br />

Echtzeit um und das auf einem neuen<br />

Sicherheitsniveau“, sagt Ralf Schubert,<br />

Geschäftsführer von Gerhard Schubert.<br />

Bild: Genua<br />

Das Industrial Gateway GS.Gate lässt<br />

sich herstellerunabhängig an Maschinen<br />

anbinden und bietet auf kompakter<br />

Hardware zwei getrennte Bereiche: Ein<br />

Edge-PC mit den Applikationen und<br />

ein Sicherheitsgateway mit Firewall.<br />

Grafik: Genua<br />

raussetzung für die Vernetzung der eigenen<br />

Maschinen genommen und auf ein neues<br />

Sicherheitskonzept gesetzt. „Wir waren mit<br />

den verfügbaren Sicherheitslösungen nicht<br />

zufrieden und haben deshalb einen vertrauenswürdigen<br />

Securityspezialisten als Partner<br />

gesucht“, so Schubert. So entstand das<br />

Industrial Gateway „Genua-Schubert-Gate“<br />

(GS.Gate). Dieses ist eine gemeinsame<br />

Entwicklung des Münchener IT-Sicherheitsexperten<br />

Genua und von Schubert System<br />

Elektronik, einem Tochterunternehmen der<br />

Schubert-Gruppe, das sich auf die industrielle<br />

Computertechnik spezialisiert hat.<br />

Das Besondere an dem Gateway ist dessen<br />

Security by Design: Das Gateway bietet<br />

in einer industrietauglichen Hardware zwei<br />

getrennte Bereiche in Form eines Edge-<br />

Computers und eines Sicherheitsgateways.<br />

Auf der untersten Ebene des Produkts läuft<br />

ein Microkernel-Betriebssystem, das die<br />

getrennten Bereiche erzeugt. Die separierten<br />

die für die Auswertungen gebraucht werden.<br />

Nur diese Daten müssen zur Auswertung<br />

beispielsweise in die Cloud übertragen<br />

werden. Für die ausreichende Rechenleistung<br />

sorgt ein Intel Xeon E5 Prozessor.<br />

Im Sicherheitsgateway befinden sich eine<br />

Firewall sowie die Remote-Access-Komponente<br />

für sichere Fernwartungszugriffe.<br />

Über die Firewall werden die gewonnenen<br />

Informationen sicher verschlüsselt zu den<br />

eigenen Servern oder zur Cloud weitergeleitet.<br />

Dabei schützt die Firewall den Edge-PC<br />

und die Maschine vor Cyberattacken.<br />

Nach außen in Richtung Netzwerk ist<br />

nur das speziell gehärtete Sicherheitsgateway<br />

sichtbar. Die Sicherheitskomponenten<br />

werden durch regelmäßige Updates auf dem<br />

aktuellen Stand gehalten und sind somit gegen<br />

aktuelle Bedrohungen gewappnet. Hinter<br />

diesem Schutzschirm kann der Anwendungsbereich<br />

des Edge-PCs ohne ständige<br />

Eingriffe durch Updates und Patches betrieben<br />

werden. Einmal eingerichtete und funktionierende<br />

Prozesse müssen nicht angefasst<br />

und geändert werden, heißt es.<br />

Die Fernwartungs-Funktionen wurden<br />

ebenfalls über das Sicherheitsgateway realisiert.<br />

Dabei ist eine Einwahl von außen<br />

nicht möglich. Der Maschinenbediener<br />

muss die Verbindung zunächst über einen<br />

Hardware-Schalter freischalten. Eine Status-<br />

LED zeigt an, ob der Fernwartungsmodus<br />

aktiviert ist.<br />

Der Verpackungsmaschinenhersteller ist<br />

der erste Anwender des Industrial Gateway.<br />

Zunächst wurden drei Testmaschinen mit<br />

dem GS.Gate ausgerüstet. Das Gateway<br />

wurde jeweils per Hutschiene im Schaltschrank<br />

montiert. Übertragen wurden je<br />

nach Erfordernis in Zeitabständen zwischen<br />

20 ms und einer Minute bis zu 30 Datensätze<br />

zum Zustand der Maschine sowie Informationen<br />

wie Fehlermeldungen oder die Seriennummern<br />

von Komponenten. „Das<br />

GS.Gate hat sich im Industriealltag bewährt.<br />

Jetzt setzen wir die laufende Zustandsüberwachung<br />

in Echtzeit um und das<br />

auf einem neuen Sicherheitsniveau“, resümiert<br />

Schubert. Künftig werden alle Schubert-Maschinen<br />

mit dem Industrial Gateway<br />

ausgestattet, das sich herstellerunabhängig<br />

an Maschinen anbinden lässt. •<br />

Martin Ortgies<br />

freier Journalist in Hannover<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 77


messe it-sa<br />

IT-Sicherheit in der Fertigung ist ein<br />

heikles Thema, der Wissensbedarf ist<br />

aber groß. Lösungen präsentiert die<br />

Branche auf der Fachmesse It-sa vom<br />

8. bis 10. Oktober in Nürnberg .<br />

Bild: Thomas Geiger/Nürnberg Messe<br />

Investigativjournalist Misha Glenny hält Special Keynote der It-sa 2019<br />

IT-Sicherheit<br />

ist heiß begehrt<br />

Messeüberblick | Auf der Fachmesse It-sa zeigen<br />

rund 700 Aussteller vom 8. bis 10. Oktober in Nürnberg<br />

ihre Produkte und Lösungen für die IT-Sicherheit<br />

in Unternehmen.<br />

Die It-Sa in Kürze<br />

• Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg<br />

• Veranstaltungstermin: 8. bis 10. Oktober<br />

2019<br />

• Messeturnus: jährlich<br />

• Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch:<br />

9 bis 18 Uhr, Donnerstag: 9 bis 17 Uhr<br />

• Ticketpreise: Tageskarte 40 Euro, Dauerkarte<br />

70 Euro, Studententickets 12 Euro<br />

• Congress @it-sa: 7. bis 10. Oktober 2019<br />

• Zahlen 2019: rund 700 Aussteller aus<br />

aller Welt und mehr als 14.000<br />

internationale Fach besucher erwartet<br />

• Mehr Infos unter: www.it-sa.de<br />

Neue Bezahlmodelle, die globale Vernetzung<br />

von Produktionsketten und E-Health –<br />

die Digitalisierung verändert, wie wir leben<br />

und arbeiten. Und sie birgt Gefahren:<br />

Cyberkriminelle räumen Bankkonten leer,<br />

lassen Fließbänder stillstehen oder erlangen<br />

die Kontrolle über medizintechnische Geräte.<br />

Die Fachmesse It-sa vom 8. bis 10. Oktober<br />

im Messezentrum Nürnberg bietet ein<br />

breites Angebot an Produkten und Lösungen<br />

für mehr IT-Sicherheit. Und die Nachfrage<br />

steigt: Im vergangenen Jahr besuchten<br />

14.290 Fachleute die 698 Aussteller auf der<br />

Nürnberg Messe. 2019 erwartet der Veranstalter<br />

erneut rund 700 Aussteller, die den<br />

Fokus auf Themen wie Cloud-, Mobile- und<br />

Cybersecurity sowie Daten- und Netzwerk -<br />

sicherheit legen.<br />

Bei einer Befragung des Bundesverbands<br />

IT-Sicherheit Tele-Trust zur Messe-Präfe-<br />

renz seiner Mitgliedsunternehmen setzte<br />

sich die Messe It-sa erneut mit an die Spitze:<br />

„Größten Zuspruch der deutschen IT-<br />

Sicherheitshersteller finden aktuell die It-sa<br />

in Nürnberg und die RSA in San Francisco“,<br />

gab der Verband im April bekannt. 2019 belegt<br />

die Veranstaltung in Nürnberg erstmals<br />

vier Hallen (zusätzlich auch die Halle 11.0),<br />

um dem weiter wachsenden Interesse nachzukommen.<br />

Neben den Produkt- und Dienstleistungsangeboten<br />

der Unternehmen gibt es<br />

erneut ein umfassendes Rahmenprogramm:<br />

Startup@itsa bietet eine Präsentationsfläche<br />

für junge Unternehmen.<br />

Des Weiteren locken rund 350 Vorträge<br />

auf die offenen Foren. In jeder Halle finden<br />

zahlreiche Kurzvorträge der Aussteller statt,<br />

die IT-Sicherheitsfragen aus Perspektive von<br />

Management und Technik beleuchten. Zu<br />

den Höhepunkten zählen die als „it-sa insights“<br />

ausgewiesenen Programmpunkte –<br />

produktneutrale Vorträge und Expertendiskussionen<br />

von Verbänden und Organisationen<br />

– sowie das „International Forum“ als<br />

rein englischsprachige Vortragsbühne. Im<br />

Mittelpunkt der Forenbeiträge auf der It-sa<br />

2019 stehen unter anderem rechtliche Fragen<br />

und IT-Security-Trends wie der Einsatz<br />

künstlicher Intelligenz sowie IT-Sicherheit<br />

für Industrie 4.0 und kritische Infrastruk -<br />

turen.<br />

Das begleitende Kongressprogramm<br />

Congress@it-sa startet am 7. Oktober. Herausforderungen<br />

für IT-Sicherheitsverantwortliche<br />

werden dabei in mehreren Veranstaltungen<br />

aufgegriffen, die verschiedene<br />

Aspekte der IT-Security aufgreifen.<br />

Ein weiteres Highlight ist die Special<br />

Keynote vom preisgekrönten britischen Investigativjournalisten<br />

Misha Glenny. Der<br />

Autor des Bestsellers McMafia und Cybercrime-Experte<br />

beleuchtet am Donnerstag,<br />

10. Oktober, im Forum International die<br />

Frage, ob der Mensch oder die Maschine<br />

das schwächste Glied der IT-Security ist.<br />

(nu)<br />

•<br />

78 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Anzeige<br />

Schutz vor Industriespionage<br />

So wird die Industrie<br />

spionagesicher<br />

Die Gefahr von Cyberspionage ist für die deutsche<br />

Industrie omnipräsent. Ein Cloud-File-Sharing-System<br />

der Bundesdruckerei soll Hacker in die Verzweiflung<br />

treiben.<br />

Scheidet die Cloud also fürs File-Sharing aus? Nein!<br />

Tatsächlich gibt es sogar Konzepte, die Datensicherheit<br />

auf ein hochsicheres Niveau bringen können. Die<br />

Bundesdruckerei hat mit Bdrive eine komplett<br />

DSGVO-konforme Lösung auf den Markt gebracht,<br />

die großen Wert auf das „Wo?“ des Speicherns legt,<br />

vor allem aber das „Wie?“ neu denkt.<br />

CloudRAID: Das „Wie?“ entscheidet<br />

Beim Ablageort lautet der Trumpf „Made in Germany“.<br />

So arbeitet das Unternehmen nur mit „ISO-zertifizierten<br />

Cloud-Service-Providern aus Deutschland“ zusammen.<br />

Heißt auch: Alle Rechenzentren befinden sich in der<br />

Bundesrepublik. Wo genau, ist über Bdrive jederzeit<br />

nachvollziehbar. Womit bereits der Blick zum „Wie?“<br />

des File-Sharings wandert. Denn bei Bdrive sind mehrere<br />

Anbieter gleichzeitig im Einsatz.<br />

Dahinter steckt die Sicherheitstechnologie CloudRAID.<br />

Bdrive zerteilt eine Datei in mehrere Fragmente, wobei<br />

jedes Bruchstück aus verschiedenen Teilen des Binärcodes<br />

zusammengesetzt ist. Die Fragmente landen<br />

danach auf verschiedenen Cloud-Speichern.<br />

Ein Hacker könnte mit einem erbeuteten Dateihäppchen<br />

nichts anfangen. Und selbst wenn es gelänge, zusätzlich<br />

an weitere Fragmente heranzukommen, wäre der<br />

Zugriff auf die Gesamtdatei unmöglich – denn diese<br />

hat der User vor dem Zerteilen auf seinem Endgerät<br />

verschlüsselt.<br />

Jedes Netzwerk ist verwundbar, jeder Server lässt sich<br />

hacken. Das mussten auch große deutsche Konzerne<br />

erkennen, die im Frühjahr und Sommer 2019 Industriespionage<br />

zum Opfer fielen. Der Imageschaden ist empfindlich,<br />

die wirtschaftlichen Folgen eines möglichen<br />

Diebstahls geistigen Eigentums können noch viel schwerwiegender<br />

sein. Vor allem, wenn Cyberattacken zunächst<br />

unbemerkt bleiben – einige Unternehmen entdecken<br />

einen Vorfall erst nach mehreren Monaten.<br />

Entschlüsseln kann am anderen Ende nur, wer durch<br />

seine digitale Identität seine Zugriffsberechtigung nachweisen<br />

kann und im Besitz des notwendigen privaten<br />

Schlüssels ist. Bei dieser clientseitigen – also komplett<br />

auf den Geräten der Nutzer stattfindenden – Endezu-Ende-Verschlüsselung<br />

greift ein spezieller Algorithmus.<br />

Dank der starken Verschlüsselung dem dezentralen<br />

Speicherkonzept und dem Identitätsmanagement der<br />

Bundesdruckerei behalten Sie immer die volle Kontrolle<br />

über Ihre Daten. Mehr erfahren unter bdrive.de<br />

Wie soll die IT dann erst ausgeklügelte Cyberangriffe<br />

verhindern? Ihre Aufgabe kann nur sein, den Weg zu<br />

den Einfallstoren im Netzwerk so steinig wie möglich<br />

zu machen. Zugleich aber sollte jedes Unternehmen<br />

überprüfen, welche Wege nach draußen führen. Denn<br />

Mitarbeiter versenden sensible Daten oft über Public-<br />

Cloud-Services. Damit vertrauen sie einmal mehr auf<br />

einen zentralen – und eben hackbaren – Server, dessen<br />

Standort und Schutzniveau sie nicht kennen. Und weil<br />

sie die Daten überwiegend unverschlüsselt hochladen<br />

oder über öffentliche Netzwerke auf sie zugreifen, kommt<br />

es immer wieder zu Verstößen gegen die Datenschutz-<br />

Grundverordnung (DSGVO).<br />

www.bdrive.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 79


Dur<br />

chs<br />

chnit<br />

itt<br />

liche<br />

Folge<br />

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eines<br />

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2018 betr<br />

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Deloi<br />

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21<br />

0.00000 Euro.<br />

Bild: anyaberkut/Fotolia<br />

Über den Unterschied von Security und Safety<br />

Sicher ist<br />

nicht sicher<br />

Serie 4.0 I Sicherheit besitzt im Industrie-4.0-Umfeld<br />

mehrere Dimensionen. Im englischen Sprachraum<br />

beschreibt sie der Techniker mit Safety und Security.<br />

Eine Unterscheidung, die hierzulande nicht immer<br />

getroffen wird. Die aber notwendig ist. ❧ Michael Grupp<br />

Der Unterschied: Safety steht für die Betriebssicherheit,<br />

Security für Informationssicherheit. Das Spannende<br />

daran: Beide Ansätze sind erfolgskritisch, beide widersprechen<br />

sich teilweise. Der Bereich Betriebssicherheit<br />

implementiert Funktionen, die Menschen und Maschinen<br />

umfassend und möglichst schnittstellenfrei schützen.<br />

Der Bereich Security sorgt sich wiederum darum,<br />

dass kein Unbefugter Daten stehlen beziehungsweise<br />

Anlagen manipulieren kann und setzt auf möglichst<br />

geschlossene Systeme. Das ist mit einer Fluchttür vergleichbar:<br />

Safety möchte, dass sie für den Fall der Notfälle<br />

immer offensteht, Security will sie dagegen zumauern,<br />

damit niemand Fremdes hereinkommen kann.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass der Bereich IT-Security<br />

bisher eigenständig agieren konnte. Da im Industrie<br />

4.0-Rahmen aber Maschinen und Anlagen via IT-<br />

Schnittstellen miteinander kommunizieren, sind beide<br />

Bereiche heute existentiell und funktionell voneinander<br />

abhängig.<br />

Menschenschutz<br />

Safety wird vom Gesetzgeber in Form von Sicherheitsrichtlinien<br />

zwingend vorgeschrieben, während Security<br />

eine (noch überwiegend) freiwillige und allein durch<br />

unternehmerische Entscheidungen beeinflusste Investi -<br />

tion ist. Eine prominente Ausnahme stellt der 5G-Netzausbau<br />

in Deutschland mit Huawei-Komponenten dar.<br />

Hier hat sich die Politik eingeschaltet und eine Debatte<br />

über die Sicherheit (präziser: Security) der Komponenten<br />

angestoßen. Solche behördlichen Eingriffe könnten<br />

sich in Zukunft mehren, wenn die Gefahren durch politisch<br />

oder wirtschaftlich motivierte Angriffe zunehmen<br />

und auch zunehmend erkannt werden.<br />

Safety ist statisch. Klassische Safety-Maßnahmen<br />

umfassen zum Beispiel die Installation von Türkontakten,<br />

Lichtgittern und Schutzzäunen. Dazu kommen<br />

inzwischen auch die sicherheitsorientierte Auslegung<br />

der Sensorik sowie die Ansteuerung der Aktoren, welche<br />

Maschinen und Anlagen für den Menschen zuverlässig<br />

und unbedingt in einem gefahrlosen Zustand halten.<br />

Safety ist mithin auch digital und wird zunehmend zum<br />

substanziellen Teil der Steuerungsintelligenz. Die Lösungen<br />

dafür sind vorhanden. Es gibt zahlreiche leistungs-<br />

Serie Industrie 4.0<br />

Wir begleiten Sie mit unserer Serie auf dem Weg zur<br />

Digitalisierung. In dieser Ausgabe beleuchten wir das<br />

Thema IT-Sicherheit. Alle Beiträge finden Sie auch<br />

online unter: www.industrieanzeiger.de.<br />

80 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


technik & wissen<br />

fähige Sicherheitssteuerungen auf dem Markt. Mit<br />

günstigen Preisen und geringem Platzbedarf haben sie<br />

”<br />

inzwischen selbst bei einfachen Anwendungen klassische<br />

Relais-Schaltungen ersetzt. Mit TÜV-zertifizierten<br />

Funktionsbausteinen können Software-Anwendungen<br />

in Minutenschnelle implementiert und normgerecht<br />

dokumentiert werden – wenn die Schutzmaßnahmen<br />

nicht schon herstellerseitig integriert wurden. Einmal<br />

umgesetzt, kann das Thema zumindest vorübergehend<br />

zu den Akten gelegt werden. Zwar erfordern agile Produktionsstrukturen,<br />

Abnutzung, Alterung wie auch ein<br />

bewusstes Umgehen der Safety-Komponenten durch<br />

den Bediener immer wieder erneute Reaktionen, meist<br />

aber erst nach längeren beziehungsweise planbaren<br />

Zeiträumen.<br />

Organisationen verschwenden<br />

Millionen, da sie stets das<br />

schwächste Glied der Sicherheitskette<br />

übersehen: den Anwender.“<br />

wie auch Geschäftsprozesse aus, um aus erbeuteten Informationen<br />

Profit zu schlagen.“<br />

Zu einer praktischen Sicherheitsstrategie gehört eine<br />

saubere Risikobeurteilung – mit entsprechenden Maßnahmen<br />

in allen Bereichen. Dazu zählen primär<br />

• Vertraulichkeit: die Sicherheit gegen Angriffe<br />

durch unerlaubtes Abhören<br />

Datenschutz<br />

Der Bereich Security verhält sich dagegen komplexer<br />

und dynamischer. Das hat mehrere Gründe: erstens die<br />

rasante technologische Entwicklung. Durch die Digitali-<br />

Safety first, security always. • Integrität: der Schutz gegen die Veränderung<br />

von Informationen<br />

Bild: tosspra/Fotolia<br />

• Authentifizierung: die Überprüfung, ob<br />

ein Sender tatsächlich eine definierte<br />

Identität besitzt<br />

• Verfügbarkeit und Zugang: Informationen<br />

sind nur dort und dann zugänglich,<br />

wo und wann sie von Berechtigten gebraucht<br />

werden<br />

Industrie 4.0 vernetzt Administration mit<br />

Produktion. Damit wächst die Angriffs -<br />

fläche. Denn selbst wenn das Produktionsnetz<br />

sorgfältig vom Internet abgeschirmt ist,<br />

reicht im digitalisierten Unternehmen ein<br />

schlecht gesicherter Büro-PC oder ein arglos<br />

verwendeter USB-Stick, um auf diesem Umweg<br />

doch noch digital zu den Maschinendaten<br />

vorzudringen. Neben präventiven Maßnahmen<br />

muss deshalb zwingend auch eine Analyse der<br />

sierung sind neue Einsatzbereiche und Prozesse entstanden<br />

– zum Beispiel in Form der Smart Factory oder aktuellen Datenströme erfolgen. Nur dann fällt auf,<br />

additiver Fertigungssysteme. Diese weiterentwickelten wenn zwei Maschinen unvermittelt miteinander kommunizieren,<br />

die davor nie Daten ausgetauscht haben.<br />

Strukturen erfordern neue, umfassende Schutzkonzepte.<br />

Zweitens durch die Agilität der Bedrohung. Die Oder wenn ein Roboter Steuerimpulse empfängt, die<br />

sorglose Einschätzung, dass klassische Hacker kein Interesse<br />

an Fertigungsprozessen und Industrieprotokolgen<br />

sind für eine umfassende Sicherheitsanalyse bisher<br />

außerhalb seiner Routinearbeit liegen. Softwarelösunlen<br />

haben, ist obsolet. Die Zahl der Angriffe steigt permanent<br />

– im Fokus stehen dabei primär mittelstän - den Einsatz KI-gesteuerter Systeme ändern. Wenn die<br />

nur eingeschränkt in der Lage, das wird sich erst durch<br />

dische Unternehmen, die den Schutz ihrer IT-Architektur<br />

nicht immer so ernst nehmen wie Konzerne. Den müssen externe Dienstleister einspringen.<br />

menschliche Expertise im Unternehmen fehlt, dann<br />

Schaden beziffern Experten hierzulande auf 50 Mrd. Ein System, das secure ist, muss nicht unbedingt auch<br />

Euro pro Jahr. Peter Wirnsperger, Leiter der Abteilung safe sein. Ebenso gilt: Ein System, das nicht secure ist,<br />

Cyber Risk beim Beratungsunternehmen Deloitte: kann niemals safe sein.<br />

•<br />

„Deutsche Unternehmen sind aufgrund ihres Knowhows<br />

beliebte Angriffsziele. Angreifer spähen Produkte<br />

Quelle: Kevin Mitnick, Hacker<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 81


produkte<br />

Millimetergenaues Fahren<br />

ohne Induktionsschleifen<br />

Punktlandung ohne Takten<br />

und Bremsrampe<br />

Zuführsystem | Der Witte Scooter<br />

besteht aus einer autonom<br />

navigierenden Fahreinheit sowie<br />

einer Funktionseinheit zur Übernahme<br />

und Übergabe einer<br />

Funktionsfläche – etwa einer<br />

Rastergrundplatte oder -palette<br />

mit aufgespanntem Werkstück.<br />

Als mannloses, selbststeuerndes<br />

Elektrokettenzug | Liftket hat<br />

einen elektronisch geregelten<br />

Elektrokettenzug mit Quick-<br />

Stop-Funktion entwickelt. Der<br />

Star VFD hält ohne Bremsrampe<br />

sofort nach Freigabe des Steuerknopfs<br />

an. Lasten können daher<br />

in einem Zug auf die gewünschte<br />

Höhe gehoben oder abgesenkt<br />

werden. Das zeitraubende<br />

Takten, das bisher üblich war,<br />

wollte man die Last mit erhöhter<br />

Präzision positionieren, entfällt.<br />

Die neue Baureihe enthält<br />

Kettenzüge für Traglasten von<br />

125 bis 2000 kg. Lastabhängig<br />

sind Nenngeschwindigkeiten bis<br />

36 m/min möglich. Ohne Last<br />

können die Kettenzüge mit bis<br />

zu 200 % der Nenngeschwindigkeit<br />

betrieben werden. Dies<br />

spart viel Zeit, da mindestens<br />

die Hälfte aller Fahrten Leer-<br />

Shuttle-System pendelt<br />

der Scooter auf<br />

zuvor programmierten<br />

Routen zwischen<br />

einer oder mehreren<br />

Rüststationen sowie<br />

Messsystemen – mit<br />

millimetergenauer<br />

Präzision bei Übernahme<br />

und Positionieren.<br />

Nicht an<br />

Schienensysteme oder<br />

Induktionsschleifen<br />

gebunden, sondern mit frei programmierbaren<br />

Fahrwegen zu<br />

belegen, passt sich der Scooter<br />

jeder Raumgeometrie an. Dabei<br />

ist er auch auf unvorhergesehene<br />

Situationen vorbereitet: Ein<br />

laserbasiertes 360°-Orientierungs-<br />

und -Sicherheitssystem<br />

lässt ihn vor plötzlichen Hindernissen<br />

stoppen. •<br />

fahrten sind und auch ansonsten<br />

oft die Nennlast nicht voll ausgenutzt<br />

wird. •<br />

Faltbares Leergut auf<br />

der Europalette<br />

Für jeden Kunden eine<br />

individuelle Mischung<br />

Großladungsträger | Mehr Volumen,<br />

mehr Nutzlast und geringeres<br />

Gewicht als eine Gitterbox<br />

– das sind die Vorteile des<br />

robusten Mehrweg-Kunststoffbehälters<br />

Magnum Optimum<br />

von Schoeller Allibert. Neu ist<br />

die Version 1208 im Euro-Palettenmaß.<br />

Das innovative Faltkonzept<br />

hilft, Kosten zu<br />

verringern und die<br />

Umwelt zu entlasten.<br />

Im Leerzustand lässt<br />

sich der faltbare<br />

Großladungsträger<br />

(GLT) auf ein Drittel<br />

seines Volumens zusammenfalten.<br />

Diese<br />

Aufgabe kann eine Person<br />

schnell und einfach alleine<br />

erledigen. Dabei muss kei-<br />

ne bestimmte Reihenfolge eingehalten<br />

werden, was eine Fehlbedienung<br />

ausschließt. Das erleichtert<br />

die Handhabung des<br />

Leerguts und spart Kosten bei<br />

der Lagerung sowie beim Rücktransport.<br />

•<br />

Faltenbälge | Die Faltenbälge von Steinbock<br />

werden im Tauchverfahren hergestellt.<br />

Die Fertigung erfolgt aus hochflexiblem<br />

thermoplastischem Kunststoff, dessen<br />

Rezeptur je nach Kundenanforderung<br />

besonders öl- und fettbeständig oder<br />

flammhemmend gemischt werden kann.<br />

Die Standard-Shorehärte liegt bei 50° oder<br />

70°, die Wandstärken 1 bis 4 mm. Für erforderliche<br />

Werkzeug kann kurzfristig angefertigt<br />

werden. Eventuell passt eines der<br />

2000 bereits vorhandenen Werkzeuge. Nahezu<br />

alle Formen sind möglich: rund,<br />

eckig, oval, konisch. Der kleinste Innendurchmesser<br />

beträgt 10 mm, der größte<br />

520 mm. Zudem kann ein Reißverschluss<br />

eingenäht werden – ideal für den nachträglichen Einbau. Bei Bedarf<br />

werden die Falten mit Drahtringen versteift. Alle Anschlussvarianten<br />

sind möglich: Stulpen, Flansche, Topfflansche oder Nuten zum<br />

Einclipsen.<br />

•<br />

82 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Kommt leicht in die Gänge<br />

Schubmaststapler | Hubtex<br />

Maschinenbau hat<br />

seine Serie SQ für schwere<br />

Lasten in schmalen<br />

Gängen konzipiert. Mit<br />

den Elektro-Schubmaststaplern<br />

profitieren Anwender<br />

von Tragfähigkeiten<br />

bis 6 t – und das bei<br />

gleichen Abmessungen<br />

wie seriengefertigte Fahrzeuge.<br />

Sie eignen sich für<br />

Unternehmen, bei denen<br />

die Transportanforderungen<br />

durch besonders<br />

schwere und sperrige Lasten steigen. Sie sind auch bei<br />

gleichbleibenden Arbeitsgangbreiten einsetzbar. Das Sonderfahrzeug<br />

ist mit einer energieeffizienten Steuerung der<br />

neuesten Generation ausgestattet, wodurch der Stapler mit<br />

seinen langen Batterieeinsatzzeiten ein Höchstmaß an Umschlagleistung<br />

erzielen kann. Neben der kompakten SQ-Serie<br />

bietet der Hersteller auch eine Schwerlastausführung<br />

an: Damit lassen sich große Gewichte mit besonders kompakten<br />

Lastabmessungen effizient transportieren. •<br />

Tastendruck statt Muskelkraft<br />

Elektroschlepper | Kaiser+Kraft hat einen Mini-Elektroschlepper<br />

für den flexiblen Lastentransport auf den Markt<br />

gebracht. Der Takktor T2000 kann leichte und mittelschwere<br />

Anhänger schnell, sicher und einfach auf kurzen<br />

Strecken bewegen: Der Schlepper aus der hauseigenen Eurokraft-Reihe<br />

ist mit Kupplung und Ladegerät ausgestattet<br />

und besitzt eine Zugkraft von 2000 kg bei einem Eigengewicht<br />

von nur 315 kg. Die individuelle Kupplungslösung<br />

ermöglicht den Einsatz mit verschiedenen Anhängertypen<br />

wie Palettenfahrgestellen, Rollbehältern, Gitterkorbwagen<br />

oder Langgutwagen. Die leichtgängige Lenkung erfolgt<br />

über die Deichsel, ausgestattet mit einem ergonomischen<br />

Sicherheitsdeichselkopf. In Kombination mit verschiedenen<br />

Anhängertypen verwandelt sich der Premium-Elektroschlepper<br />

in einen spurtreuen Routenzug. •<br />

38. Motek<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Produktions- und<br />

Montageautomatisierung<br />

13. Bondexpo<br />

D 07. – 10. Okt. 2019<br />

a Stuttgart<br />

Montageanlagen und Grundsysteme -<br />

Handhabungstechnik - Prozesstechnik<br />

zum Fügen, Bearbeiten, Prüfen und<br />

Kennzeichnen - Komponenten für den<br />

Sondermaschinenbau - Software und<br />

Dienstleistungen - und neu: mit integrativem<br />

Themenpark „Arena of Integration“<br />

Automation<br />

Intelligence<br />

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@ arena-of-integration.de<br />

BEFESTIGUNGSPROBLEM?<br />

B<br />

ROBLEM?<br />

<br />

@ motek-messe.de<br />

Ä #motek2019<br />

üägB<br />

Veranstalter:<br />

SP. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

Robert-Bosch-Straße 5<br />

74632 Neuenstein<br />

+49 (0)7942 9131-0<br />

f +49 (0) 7025 9206-0<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 83<br />

m motek@schall-messen.de<br />

info@ims-verbindungstechnik.com<br />

www.ims-verbindungstechnik.com


produkte<br />

ZUR MESSE DEBURRING EXPO<br />

Leistungsstark und<br />

einfach zu bedienen<br />

Teilereinigung | Vom 8. bis 10. Oktober präsentiert Mafac<br />

(Halle 1, Stand 234) auf der Deburring Expo in Karlsruhe<br />

Lösungen zur effektiven Reinigung anspruchsvoller Bauteile<br />

und Verschmutzungen.<br />

Beim Reinigungsspezialisten aus<br />

Alpirsbach können sich die<br />

Messebesucher über die Möglichkeiten<br />

wässriger Teilereinigungsverfahren<br />

nach dem Entgraten<br />

informieren. Als Exponat<br />

bringt das Unternehmen sein<br />

Einstiegsmodell Mafac Pura<br />

nach Karlsruhe. Die Spritzreinigungsmaschine<br />

eignet sich fürs<br />

schnelle, gründliche Reinigen<br />

und ist sowohl im Aufbau als<br />

auch in der Programmierung<br />

auf das Wesentliche reduziert.<br />

Merkmale der Maschine sind<br />

die leistungsstarke Technik, ihre<br />

Funktionalität und einfache Bedienbarkeit.<br />

Die Anlage spricht<br />

gezielt Einsteiger an oder Anwender,<br />

die sich in einem engen<br />

Budgetrahmen bewegen. Es sind<br />

alle gängigen Anwendungen<br />

vorgegeben, so dass die Nutzung<br />

einfach sein soll.<br />

„In allen Bereichen der Industrie<br />

spielen Gratfreiheit und<br />

Sauberkeit eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. Für hochwertige<br />

Oberflächen bieten wässrige<br />

Teilereinigungssysteme sichere,<br />

effektive und umweltfreundliche<br />

Lösungen fürs Entfernen<br />

von Oxidrückständen“, sagt<br />

Thomas Gutmann, Leiter Customer<br />

Support bei den Schwarzwäldern.<br />

Er berichtet über seine<br />

Erfahrungen nach dem TEM-<br />

Entgraten während des Fachforums<br />

der Messe. •<br />

Die kompakt ausgeführte<br />

Spritzreinigungsmaschine<br />

Mafac Pura mit Einbad-<br />

Technik und Ölabscheider<br />

ist das leistungsfähige<br />

Einstiegsmodell im Programm<br />

des Herstellers.<br />

Bild: Mafac<br />

Tellerbürste besiegt den Grat<br />

Technische Bürsten | Als typische Anwendungen seiner technischen<br />

Bürsten zeigt Lessmann (Halle 1, Stand 102) das Reinigen<br />

oder Strukturieren von Oberflächen. Dazu werden häufig<br />

Rund-, Kegel-, Walzen- oder Tellerbürsten eingesetzt.<br />

Tellerbürsten eignen sich<br />

beispielsweise sehr gut,<br />

um Motorblöcke oder<br />

Zahnräder zu entgraten.<br />

Bild: Lessmann<br />

Für den flächigen Einsatz beim<br />

Bearbeiten unterschiedlichster<br />

Materialien und Werkstücke<br />

werden Tellerbürsten eingesetzt.<br />

Die Vielzahl der Anwendungen<br />

ist durch die umfangreiche<br />

Kombination von Körpermate-<br />

rial, Besatzmaterial und Aufnahmesystemen<br />

nahezu unbegrenzt.<br />

Eine typische Anwendung ist<br />

das Entgraten von Werkstücken.<br />

Diese Bürsten können ebenso in<br />

Einzelanlagen sehr gute Kantenverrundungen<br />

erreichen wie in<br />

Bearbeitungszentren Sekundärgrate<br />

beseitigen.<br />

Abhängig vom Material des<br />

Werkstücks variiert der Besatz<br />

der Tellerbürste. Neben metallischen<br />

Drähten aus Stahl oder<br />

Edelstahl stehen Kunststoffborsten<br />

mit unterschiedlichen<br />

Korunden zur Auswahl: Siliziumkarbid,<br />

Aluminiumoxyd, Keramikkorn<br />

oder auch Diamantkorn<br />

für besonders harte Werkstücke<br />

etwa aus Gussstahl. Auch<br />

Mischbesatz (zum Beispiel<br />

Stahldraht und Schleifnylon) in<br />

nur einer Bürste ist möglich.<br />

Für Spezialanwendungen<br />

können die Bürsten mit abgestuftem<br />

oder mit schrägem Besatz<br />

hergestellt werden.<br />

Eine Weiterentwicklung von<br />

gestanzten Tellerbürsten sind<br />

Hochleistungsfilament-Bürsten<br />

(HFB). Sie sind durch ihren<br />

dichten Vollbesatz noch leistungsfähiger.<br />

HFB-Bürsten sind<br />

ideal für verschiedenste Aufgaben<br />

in Industrie- und Fertigungsunternehmen,<br />

etwa für die<br />

effektive Kantenverrundung an<br />

komplexen Werkstücken. •<br />

84 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


Mechanischer Weg<br />

zur glatten Kante<br />

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Bürstentgraten | Es gehört zu den einfachsten, vielseitigsten<br />

und wirtschaftlichsten Verfahren der Entgrattechnik:<br />

Auf der Deburring Expo informiert Kullen-Koti<br />

(Halle 1, Stand 405) über die Möglichkeiten und Grenzen<br />

des Bürstentgratens.<br />

MESSING<br />

DIN 912<br />

Passschrauben, Verschlussschrauben,<br />

Schrauben mit Zapfen/Spitze, Rändelschrauben,<br />

Vierkantschrauben, Flachkopfschrauben<br />

und Sonderanfertigungen.<br />

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Rund- und Einzelscheibenbürsten lassen sich sowohl für das manuelle als<br />

auch für das maschinelle und vollautomatisierte Entgraten einsetzen.<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

In vielen Bereichen der Metallbearbeitung gehört das Entgraten<br />

zu den unverzichtbaren Arbeitsschritten im Finishing<br />

und in der Qualitätssicherung. Das rein mechanische<br />

Bürstentgraten erfordert weder den Einsatz von Chemikalien<br />

noch die Zufuhr von thermischer Energie. Es eignet<br />

sich für fast alle metallischen Werkstücke und Grate mit<br />

bis zu 0,2 mm Höhe. Die besonderen Stärken des Verfahrens<br />

liegen in der einfachen Handhabung und der Flexibilität.<br />

Dem Anwender steht eine große Auswahl an Bürstentypen<br />

zur Verfügung, deren Geometrie und Besatzmaterial<br />

perfekt für seinen Einsatzfall angepasst werden können.<br />

Auf seinem Messestand zeigt Kullen-Koti zahlreiche auf<br />

die verschiedenen Aufgaben der Entgrattechnik abgestimmte<br />

Bürstenlösungen. So etwa Tellerbürsten für das Finishing<br />

von Oberflächen, Rund- und Einzelscheibenbürsten<br />

für das Säubern von Schweißnähten, Pinsel- und Topfbürsten<br />

für das Entgraten von Trennstellen oder Innenund<br />

Alphahonbürsten für die Bearbeitung von Bohrungen<br />

und Querverschneidungen. Außerdem zeigt das Unternehmen,<br />

wie sich die Anforderungen an die Entgrattechnik in<br />

den letzten Jahren gewandelt haben. •<br />

Nicht alle Federn sind gleich...<br />

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Runddrahtfeder, bei gleicher Kraft und<br />

Durchbiegung. Standardteile sind in<br />

Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />

erhältlich. Sonderanfertigungen<br />

möglich.<br />

Wir liefern Ihnen die richtige Feder für<br />

Ihre Anwendung im richtigen Material.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 85<br />

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Fit für die<br />

Arbeit<br />

Wie der<br />

Mensch<br />

denkt<br />

In seinem Buch ist der Auto dem Thema auf der<br />

Spur: Der Entschlüsselung menschlicher Antriebe<br />

und Motivationen, auch derer, die uns selbst nicht<br />

bewusst sind. Zu wissen, warum wir tun, was wir<br />

tun, gibt uns ein wirksames Werkzeug an die Hand.<br />

Die Gesetze der menschlichen Natur - The Laws<br />

of Human Nature, R. Greene, Finanzbuch Verlag,<br />

2019, 592 S., 29,99 Euro,<br />

ISBN: 978-3-95972-230-8<br />

Da die Nahrungsaufnahme im Büro heutzutage<br />

aus Zeitgründen oft nur eingeschränkt möglich ist,<br />

warum dann nicht mal Intervallfasten? Das Ergebnis<br />

zeigt sich nicht nur auf den Hüften, sondern<br />

auch in Wohlbefinden und Gesundheit. Wie das alles<br />

funktioniert? Das erfahren Sie in diesem Buch.<br />

LCHF Intervallfasten, Heike Föcking, GeraNova<br />

Bruckmann 2019, 144 S., 19,99 Euro,<br />

ISBN: 978-3-95961-288-3<br />

Glück als Motor für Erfolg<br />

Zufriedene Mitarbeiter - glückliche Manager - erfolgreiche<br />

Unternehmen. Glück im Business zahlt sich aus. Das<br />

Buch soll den Leser in die Welt des Glücks und der Erfüllung<br />

im Business-Kontext einführen. Dabei werden<br />

zum Beispiel die Begriffe Glück, Zufriedenheit und Erfüllung<br />

genauer beleuchtet.<br />

Happiness im Business, A. D. Steiner, C. Hefele,<br />

C. Schmidkonz, Wiley, 2018, 260 S., 24,99 Euro,<br />

ISBN: 978-3-527-50937-9<br />

Klimawandel, was nun?<br />

Natürlich ist es nicht normal, wenn<br />

im Sand entlegenster Strände Plastikkörnchen<br />

zu finden sind, wenn<br />

ein Hurrikan selbst hartgesottene<br />

Meteorologen staunen lässt und<br />

wenn der Mensch mehr Boden umverteilt<br />

als Flüsse und der Wind.<br />

Wir sind im Klimawandel angekommen.<br />

Aber wie geht es den Arten?<br />

Wie geht es dem Klima. Wie<br />

geht es dem Wasser? Wie geht es<br />

dem Boden? Wie geht es der Luft?<br />

Unser blauer Planet leidet. Das<br />

Buch gibt einen Überblick über den<br />

Einfluss des Menschen und zieht<br />

Bilanz.<br />

Wie geht es der Erde?, P. Pinzler,<br />

A. Sentker, Komplett Media, 2019,<br />

288 S., 24,99 Euro.<br />

ISBN: 978-3-8312-0543-1<br />

86 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


produkte<br />

Im Handumdrehen geleert<br />

Sauger | Mit den Typen DA 5112 und DA 5152 stellt Ruwac zwei neue<br />

mobile Sauger mit Direktantrieb für große Sauggutmengen vor. Der Seitenkanalverdichter<br />

ermöglicht eine kompakte Bauweise. Die<br />

Motorleistung beträgt 11 beziehungsweise 15 kW. Zum Entleeren<br />

des Behälters muss der Bediener nur einen Bügel betätigen.<br />

Der 150-l-Sammelbehälter mit Kippvorrichtung wird bis<br />

auf Bodenniveau abgesenkt. Er kann auf eigenen Rollen verfahren<br />

und mit Hilfe von Staplertaschen transportiert werden.<br />

Der Taschenfilter der Staubklasse M großzügig dimensioniert.<br />

Die Steuerung überwacht die Drehrichtung und die Temperatur<br />

des Motors und ermöglicht die Ferneinschaltung – etwa<br />

synchron mit dem Einschalten einer Produktionsanlage. •<br />

Handymat<br />

Störung ruft Handy<br />

Kompetenz im<br />

industriellen Mittelstand<br />

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DeburringEXPO Karlsruhe: 8. – 10.10.19, Halle 1, Stand 202<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Magnetsysteme<br />

26.19<br />

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87<br />

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vorschau 27.19<br />

Leitmesse K 2019<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

Für die Kunststoffbranche ist dieses Jahr ein<br />

Schicksalsjahr. Über 200.000 Besucher aus<br />

aller Welt strömen von 16. bis 23. Oktober zur<br />

Weltleitmesse K 2019 nach Düsseldorf. Außer<br />

um die Geschäfte und den Trend zur Digitalisierung<br />

werden sie sich auch mit brennenden<br />

Fragen auseinandersetzen: Wie lässt sich die<br />

Kreislaufwirtschaft ausbauen, um den Plastikmüll<br />

einzudämmen? Und wie kann die Branche<br />

auf die Konjunktureintrübungen reagieren?<br />

EPP-Schäume<br />

EPP-Schäume werden oft verkannt: Mit ihrem<br />

Minimal-Gewicht und guten mechanischen<br />

Eigenschaften empfehlen sie sich als Leichtbau-<br />

Werkstoff. Forscher geben einen Überblick.<br />

Strategieumsetzung<br />

Bei der Strategieumsetzung in Unternehmen<br />

werden oft Insellösungen produziert. Lösen<br />

lässt sich dieses Problem mit dem Managementsystem<br />

Hoshin Kanri.<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />

maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />

Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement);<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions-<br />

systematik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M. Litt. Sanja Döttling (sd), Phone +49 711 7594–342;<br />

Kyra Kutter (kk), Phone +49 711 7594–475;<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391;<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />

Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />

Henriette Steuer (hs)<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Katrin Apel, Vera Müller, Ana Turina<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 78 vom 1.10.2018.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (28 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,30 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

88 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


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Fein ......................................................... 58<br />

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Kösters Maschinenbau ....................... 68<br />

Kullen-Koti ............................................. 85<br />

Leibinger ................................................ 56<br />

Lenovo ...................................................... 8<br />

Lessmann ............................................... 84<br />

Leuze electronic ................................... 16<br />

Liftket ...................................................... 82<br />

Linde ....................................................... 26<br />

Lion Shield ............................................... 8<br />

Mafac ..................................................... 84<br />

Maschinenbau Kitz .............................. 50<br />

Mesago Messe Frankfurt .................... 12<br />

Mint ......................................................... 55<br />

Mobil-Mark ............................................ 57<br />

Nachi ...................................................... 48<br />

Northvolt ................................................ 12<br />

Nürnberg Messe .................................. 78<br />

Osborne Clarke ..................................... 18<br />

P. E. Schall .............................................. 46<br />

Panacol .................................................. 59<br />

Pilz ........................................................... 51<br />

Retec ..................................................... 55<br />

RK Rose+Krieger .................................. 51<br />

Rolf Lenk ................................................ 18<br />

Ruwac .................................................... 87<br />

Schmalz .................................................. 50<br />

Schmersal .............................................. 12<br />

Schnaithmann Maschinenbau ........... 58<br />

Schneider-Kennzeichnung ................. 53<br />

Schoeller Allibert .................................. 82<br />

Schubert System Elektronik ............... 76<br />

SLM Solutions ....................................... 18<br />

Stäubli .................................................... 54<br />

Steinbock ............................................... 82<br />

Steinel .................................................... 47<br />

SVS-Vistek ............................................. 70<br />

Tata Steel ................................................. 6<br />

Technology Academy ............... 14, 18,32<br />

Trinckle 3 ................................................ 48<br />

Tünkers ............................................. 48, 72<br />

TÜV ......................................................... 80<br />

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Universal Robots ............................ 50, 62<br />

VDMA ......................................... 10, 32, 44<br />

Vetter ...................................................... 52<br />

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Witte ....................................................... 82<br />

Wittmann Battenfeld ............................ 16<br />

WSM ....................................................... 11<br />

Yamaha ................................................... 57<br />

Yaskawa ................................................. 68<br />

Zimmer Group ....................................... 50<br />

ZVEI ......................................................... 32<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 89


zuletzt ...<br />

Nicht von<br />

der Rolle<br />

Es ist schon ein Kreuz mit dem<br />

Kreuz. Die einen wollen es aus den<br />

Klassenzimmern verbannen, andere<br />

wiederum verpflichten ihre Landesbehörden,<br />

das Symbol des leidenden<br />

Erlösers im Eingangsbereich<br />

aufzuhängen. In dieser Kampfzone<br />

fordern radikale Tierschützer jetzt,<br />

dass der Jesus-Darsteller<br />

bei den Passionsspielen in Oberammergau<br />

nicht mehr auf einem Esel reiten soll. Die maximale Traglast sei<br />

überschritten, begründen sie ihre Forderung. Dabei trägt der Esel reitend<br />

Messias in der ersten Szene beim Einzug in Jerusalem noch gar kein Kreuz,<br />

welches das Gewicht des Darstellers in der Tat gewiss steigern würde. Der<br />

christliche Religionsstifter solle auf einem E-Scooter einrollen. Dabei ist<br />

die Re-Inszenierung der Kreuzigung mit modernen Mitteln so abwegig auch<br />

wieder nicht. Hätte es die Elektromobilität schon vor 2000 Jahren als Fortbewegungsform<br />

gegeben, wäre der bekennende Rebell sicherlich der erste<br />

gewesen, der den rollenden Untersatz dem Huftier vorgezogen hätte. Nicht<br />

auszuschließen ist jedoch, dass Tiermobile in nicht<br />

allzu ferner Zeit wieder en vogue werden. Vor<br />

allem, wenn um die Mitte dieses Jahrhunderts die<br />

Zivilisation, wie wir sie kennen, aufgrund<br />

der globalen Erwärmung enden wird, so die düstere<br />

Prognose von Forschern des Breakthrough<br />

National Centre for Climate Restoration in Melbourne.<br />

Garantiert wird dann der Ruf nach einem<br />

Erlöser erschallen. Ob dieser auf einem Esel<br />

sitzt oder auf einem E-Roller daherflitzt, wird dann<br />

keine Kritiker mehr auf den Plan rufen. dk<br />

Bild: rcfotostock/Fotolia<br />

90 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19


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92 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19

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