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Industrieanzeiger 26.2019

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

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5G CMM<br />

Im Gespräch: Prof. Uwe Meinberg, Vorstandsvorsitzender bei Curpas e.V.<br />

Im Leichtbau<br />

steckt viel Potenzial<br />

Unbemannte Flugsysteme (UAVs), im Volksmund Drohnen<br />

genannt, erobern in der Industrie immer mehr Bereiche. Uwe<br />

Meinberg, Inhaber des Lehrsstuhls für industrielle Informationstechnik<br />

an der Brandenburgischen Technischen Universität<br />

und Vorstandsvorsitzender bei dem Verein Curpas, erläutert<br />

im Interview, was es für Herausforderungen bei UAVs aus<br />

Konstrukteurssicht gibt.<br />

❧ Alexander Gölz<br />

„Mittlerweile gibt es kaum noch einen<br />

industriellen Bereich, in welchem Drohnen<br />

nicht eingesetzt werden“, sagt Uwe<br />

Meinberg, Vorstandsvorsitzender bei<br />

Curpas Bild: Curpas<br />

Welchen Beitrag leisten UAVs heute für<br />

uns?<br />

Die Masse der Einsätze, die heute industriell<br />

geprägt sind, verlaufen im Bereich Inspektion<br />

und Monitoring. Hier leisten Drohnen<br />

heute bereits sehr viel. Weil sie die Möglichkeit<br />

geben, kleinste Flächen zu monitoren<br />

oder komplexe technische Gebäude relativ<br />

einfach zu inspizieren. Das sind die heute<br />

verbreitetsten Szenarien. Gleichwohl ist<br />

festzuhalten, dass es noch Entwicklungspotenziale<br />

für das Flugsystem selbst gibt. Diese<br />

haben noch ein paar Herausforderungen zu<br />

meistern, da sie immer noch relativ schwierig<br />

zu steuern sind und insbesondere noch<br />

nicht den Status haben, dass man sie als<br />

‚Messwerkzeuge‘ einordnen könnte. Die<br />

Qualität der Daten, die heute erzielt werden,<br />

hängt sehr stark von der Kompetenz<br />

des Steuerers ab. Wenn dieser das Gerät super<br />

beherrscht, dann liefert er hervorragendes<br />

Material. Ist der Steuerer nicht so erfahren,<br />

dann sinkt die Qualität der Daten rapide.<br />

Zusammengefasst würde ich sagen, dass<br />

der Beitrag heute bereits groß ist, er allerdings<br />

noch verbesserungswürdig ist.<br />

Was treibt den Markt für UAVs aktuell an?<br />

Wir erleben viel positive Resonanz und das<br />

Thema ist auch in den Medien stark präsent.<br />

Mittlerweile gibt es kaum noch einen<br />

Bereich, in welchem Drohnen nicht eingesetzt<br />

werden. Daher ist es eine Art Selbstläufer<br />

und es kristallisieren sich neue Anwendungsfälle<br />

heraus. Hinzu kommt, dass wir<br />

mittlerweile ein gewisses Maß an Rechtssicherheit<br />

haben. Vor einiger Zeit war das<br />

nicht einheitlich geklärt. Die großen Hersteller<br />

Yuneec und DJI sind beides bekanntermaßen<br />

keine deutschen Unternehmen. Sie<br />

haben aber aktuell beide den Profimarkt für<br />

sich entdeckt, da der Leisure-Markt durch<br />

geänderte Rechtslagen immer kleiner wird.<br />

Wo liegen die Herausforderungen für Konstrukteure<br />

in diesem Bereich?<br />

UAVs haben im Allgemeinen zwei Herausforderungen.<br />

Zum einen ist es die Sensortechnik,<br />

um exaktes Fliegen sicherzustellen.<br />

Die andere ist die Betriebsdauer. Das hat<br />

zum einen mit Elektrotechnik zu tun, auf<br />

der anderen Seite mit konstruktiven<br />

Eigenschaften, dem Leichtbau. Je leichter<br />

die Drohne konstruiert ist, desto mehr Payload<br />

– also Kamerasysteme – kann an ihr installiert<br />

werden. Die Geräte werden dadurch<br />

aber auch windanfälliger. Eine andere<br />

Situation haben wir im Bereich großer<br />

Drohnen über 25 kg. Hier denke ich an<br />

Lufttaxis. Das ist eine Entwicklungsrichtung,<br />

die auch bei ernstzunehmenden Konzernen<br />

wie Airbus oder Boeing mehr ins Bewusstsein<br />

gerückt ist und man dort darüber<br />

nachdenkt, unbemannte Systeme in den<br />

Markt zu bringen. Hier spielt natürlich<br />

Leichtbau eine Rolle aber zusätzlich auch<br />

die Aerodynamik. Diese ist bei kleinen<br />

Drohnen nicht von Bedeutung, da sie nur<br />

über kurze Distanzen fliegen. Sollten es die<br />

Batteriekapazitäten einmal ermöglichen,<br />

dass kleine Coptersysteme bis zu einer Stunde<br />

in der Luft bleiben können und somit<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19

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