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Industrieanzeiger 26.2019

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

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technik & wissen<br />

Als Vorbereitung für den Einsatz in der reellen Arbeitsumgebung<br />

baute Opel den Cobot zunächst in einer<br />

Entwicklungswerkstatt auf. Hier wurden die Signale für<br />

den Prozess an der Linie simuliert. „So haben wir dem<br />

Cobot beigebracht, was er tun muss, wenn zum Beispiel<br />

der Motor am Band angekommen oder wenn er mit der<br />

ersten Schraube fertig ist“, erklärt Geinitz. Die Robotersteuerung<br />

bringt dabei alle Anschlüsse mit, um den Cobot<br />

erfolgreich in die bestehenden Fertigungsabläufe<br />

einbinden zu können. Innerhalb weniger Monate<br />

schaffte es der UR10 schließlich aus der Werkstatt an<br />

das Band, wo sein erster, echter Job auf ihn wartete.<br />

Hier arbeitet der Roboter im laufenden Betrieb ohne<br />

Schutzumhausung in unmittelbarer Nähe zu den Mitarbeitern.<br />

Vor dem ersten Einsatz führte Opel eine Risikobeurteilung<br />

durch. Dabei setzte der Autobauer die Sicherheitsfeatures<br />

des UR-Modells gezielt ein. So wurden<br />

etwa die Kräfte gemessen und Stopp-Werte bei unerwarteten<br />

Hindernissen programmiert. Außerdem wurde der<br />

sichere Handlungsraum des Cobots über virtuelle Ebenen<br />

festgelegt. Auf Kopfhöhe der Werker darf sich Günni<br />

beispielsweise nicht bewegen. „Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Industrierobotern müssen wir keine externen<br />

Käfige oder Lichtschranken installieren“, freut sich<br />

Geinitz. „Deswegen braucht der UR10 gerade mal einen<br />

Quadratmeter Platz am Fließband.“<br />

An die Erfolge der Pilotanwendung will Opel anknüpfen.<br />

In der Entwicklungswerkstatt steht bereits ein<br />

zweiter UR10 bereit. An ihm erprobt der Autobauer<br />

neue Applikationen und schult die Belegschaft im Umgang<br />

mit der Zukunftstechnik, die in den Werkshallen<br />

in Thüringen immer mehr zur Realität wird. Geinitz ist<br />

davon überzeugt, dass der zweite Roboterarm schon<br />

bald seinen Platz finden wird. „Seit jeher steht das Eisenacher<br />

Werk für Teamgeist und Fertigungsqualität“,<br />

ist sich Geinitz sicher. „Mit den Cobots können wir<br />

neue Einsatzszenarien umsetzen und zugleich unserer<br />

Mitarbeiter ergonomisch unterstützen.“ Gemeinsam<br />

mit dem dänischen Roboterpionier will Opel in Thüringen<br />

künftig ein Impulsgeber für die moderne Automobilproduktion<br />

sein. (ub)<br />

•<br />

Opel und das<br />

Werk Eisenach<br />

In der Werkstatt von<br />

Opel steht ein zweiter<br />

UR10. Dort entwickelt<br />

der Autobauer neue Anwendungsszenarien<br />

und<br />

schult seine Mitarbeiter<br />

im Umgang mit den Cobots.<br />

Opel zählt zu den großen Autobauern in Europa. Seit<br />

August 2017 gehört das Unternehmen zur Groupe PSA.<br />

Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall<br />

in mehr als 60 Ländern vertreten und verkauften 2018<br />

rund eine Million Fahrzeuge. Gegenwärtig setzten die<br />

Rüsselsheimer eine Strategie zur Elektrifizierung des<br />

Portfolios um. Damit soll sichergestellt werden, dass<br />

auch zukünftige Anforderungen der Kunden erfüllt werden.<br />

Bis 2024 soll es bei allen europäischen Pkw-Baureihen<br />

auch eine elektrifizierte Variante geben. Opel ist ein<br />

Vorreiter für die Demokratisierung der Mobilität.<br />

Durch seine effiziente Produktion wurden innovative<br />

Autos für weite Kreise der Gesellschaft erschwinglich.<br />

Bis heute sind mehr als 70 Mio. Fahrzeuge mit dem Blitz<br />

gebaut worden. Eine Schlüsselrolle in der schlanken Fertigung<br />

spielt das Werk Eisenach. Der thüringische<br />

Standort wurde 1992 eröffnet und setzt mit seinen rund<br />

1400 Mitarbeitern immer wieder Impulse für die Automobilherstellung<br />

in Deutschland.<br />

Hinsichtlich Fertigungstechnik und Produktionssysteme zählt das<br />

Werk Eisenach weltweit zu den modernsten und ist zudem ein fester<br />

Bestandteil von Stadt und Region. Bild: Opel<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19

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