19.09.2019 Aufrufe

Industrieanzeiger 26.2019

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seit Januar 2019 unterstützt das Modell<br />

UR10 des Roboterherstellers Universal<br />

Robot die Mitarbeiter im Opel-Werk Eisenach<br />

bei der Verschraubung von Klimakompressoren.<br />

Bilder: Universal<br />

Robots<br />

In seinem Werk in Eisenach hat der Autobauer Opel einen<br />

entscheidenden Schritt nach vorn getan. Kollaborierende<br />

Roboter, kurz Cobots, verrichten dort Arbeiten,<br />

die bislang manuell durchgeführt wurden. In einer Pilotanwendung<br />

schraubt ein Modell des Herstellers Universal<br />

Robots (UR) Klimakompressoren an die Motorblöcke.<br />

Alle zwei Minuten zieht der stählerne Kollege dafür<br />

drei Schrauben auf exakt 22 Nm fest. Ohne trennende<br />

Schutzzäune erledigt die Robotervariante UR10 diese<br />

Keine Angst vorm Kollegen Roboter!<br />

Die Aufforderung ist leichter geschrieben als umgesetzt.<br />

Es ist verständlich, dass sich die Werker<br />

fragen, was aus ihnen werden soll, wenn plötzlich<br />

eine Maschine ihre Arbeit übernimmt. Doch die<br />

Skepsis ist unbegründet. In allen Mensch-Roboter-Kollaborationen<br />

(MRK), die ich bisher gesehen<br />

habe, wurde der Werker<br />

nicht entlassen, sondern<br />

entlastet. Alles andere würde<br />

auch das Ziel verfehlen<br />

und den Begriff MRK ad<br />

absurdum führen.<br />

Uwe Böttger,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Robotik aus Dänemark<br />

Bei der Gründung von Universal Robots im Jahr 2005<br />

war es das erklärte Ziel, leichte, flexible und benutzerfreundliche<br />

Industrieroboter zu entwickeln, die ohne<br />

Schutzzaun mit dem Menschen zusammenarbeiten können.<br />

2008 kam das erste Modell auf den Markt. Seither<br />

ist der Roboterbauer kontinuierlich gewachsen und verkauft<br />

seine Roboterarme mittlerweile weltweit. Universal<br />

Robots, das zum Unternehmen Teradyne gehört, hat<br />

seinen Unternehmenssitz im dänischen Odense und verfügt<br />

über regionale Niederlassungen in 15 Ländern, unter<br />

anderem in den Europa, China, Indien, Japan, Südkorea,<br />

Taiwan, Mexico und den USA. Universal Robots<br />

erzielte 2018 einen Umsatz von 234 Mio. US-Dollar.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.universal-robots.com.<br />

Die leichten Roboterarme von Universal Robots sind für die Zusammenarbeit<br />

mit dem Menschen konzipiert. Anfassen und ausprobieren<br />

ist ausdrücklich erwünscht. Bild: Michael Wallmüllerusatz<br />

ergonomisch ungünstige Aufgabe und entlastet damit<br />

die Mitarbeiter in der Montage. Für Opel in Thüringen<br />

ist dies der Einstieg in die Automatisierung mit Cobots.<br />

Die Automobilisten wollen damit Erfahrungen sammeln<br />

für künftige Applikationen am Standort Eisenach.<br />

Die Entwicklung begann im letzten Jahr mit der<br />

Gründung eines werkweiten Automatisierungsteams.<br />

Vom Karosseriebau bis zur Montage identifizierte die<br />

Expertengruppe Potenziale für den Einsatz neuer Techniken<br />

und führte sie nach und nach am Standort ein.<br />

„Wir stellten schnell fest, dass uns kollaborierende Roboter<br />

bei der Entwicklung moderner Montagekonzepte<br />

eine enorme Innovationskraft bieten können“, erzählt<br />

Steve Geinitz, der den Bereich der Fertig- und Endmontage<br />

bei Opel im Werk Eisenach leitet. „Die Maschinen<br />

können in unmittelbarer Nähe zum Menschen arbeiten<br />

und schaffen dadurch ganz neue Szenarien für die Automatisierung.“<br />

Gemeinsam mit seinem Team suchte Geinitz einen<br />

ersten Anwendungsfall für den Einstieg in die kollaborative<br />

Robotik und einen passenden Anbieter. Beim Einsatzbereich<br />

entschied sich der Autobauer für eine Applikation<br />

an der Montagelinie von Motoren. Hier fügen<br />

die Werker an mehreren Stationen Komponenten zusammen,<br />

die zum Motorblock gehören.<br />

Die kollaborierenden Roboter von Universal Robots<br />

kannten die Eisenacher bereits von Einsätzen im Mutterkonzern<br />

Groupe PSA. „Wir haben uns auch Modelle<br />

anderer Hersteller angeschaut, doch die UR-Roboter<br />

überzeugten uns durch ihre einfache Programmierung“,<br />

so Geinitz. „Bei vielen anderen Modellen muss man sich<br />

mit Code in Hochsprache auskennen und tiefer in die<br />

Materie einsteigen.“ Die Bedienoberfläche des dänischen<br />

Herstellers hingegen sei grafisch und intuitiv aufgebaut.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!