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Industrieanzeiger 26.2019

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

Die betriebliche Effizienz zu steigern, neue Märkte zu erschließen, Kundenerlebnisse zu gestalten und Produktnutzen zu bieten: Für diese Ziele investieren produzierende Unternehmen in ihre digitale Strategie. Eine beschleunigte Business-Transformation hin zu einer zukunftsorientierten Fertigungstechnik ist die Folge. Mit dem Industrieanzeiger begleiten wir Sie auf diesem Weg: in Print, Online und auf Events. Wir zeigen Ihnen die zugrunde liegenden Zusammenhänge auf, erläutern Lösungswege, nennen die Chancen und verschweigen nicht die Risiken.

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hersteller waren sich sicher, dass ihre Anlagen<br />

gut geschützt sind. Wenn Linien dann<br />

nach einem solchen Angriff trotzdem stillstehen,<br />

kann das für ein Unternehmen<br />

schnell existenzbedrohend werden. Das darf<br />

nicht passieren.“<br />

Vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) gibt es Vorgaben,<br />

die Anforderungen für industrielle Fernwartung<br />

gemäß dem Stand der Technik definieren.<br />

Der Verpackungsmaschinenhersteller<br />

hat diese Sicherheitsanforderungen als Vo-<br />

Bereiche verfügen über jeweils eigene Betriebssysteme<br />

sowie fest zugewiesene Hardware-Ressourcen.<br />

Im Edge-PC können Maschinenhersteller<br />

oder -betreiber mittels der<br />

Container-Technologie Docker ihre individuelle<br />

Anwendung installieren. Die Anwendung<br />

ruft Zustands- und Leistungsdaten<br />

von der Maschine über gängige Schnittstellen<br />

wie LAN, IO-Link, Gbit-Ethernet oder<br />

Industrial Ethernet ab und verarbeitet die<br />

Daten. Dabei werden aus der gesamten Datenmenge<br />

die Informationen herausgefiltert,<br />

„Mit dem Industrial Gateway setzen wir<br />

die laufende Zustandsüberwachung in<br />

Echtzeit um und das auf einem neuen<br />

Sicherheitsniveau“, sagt Ralf Schubert,<br />

Geschäftsführer von Gerhard Schubert.<br />

Bild: Genua<br />

Das Industrial Gateway GS.Gate lässt<br />

sich herstellerunabhängig an Maschinen<br />

anbinden und bietet auf kompakter<br />

Hardware zwei getrennte Bereiche: Ein<br />

Edge-PC mit den Applikationen und<br />

ein Sicherheitsgateway mit Firewall.<br />

Grafik: Genua<br />

raussetzung für die Vernetzung der eigenen<br />

Maschinen genommen und auf ein neues<br />

Sicherheitskonzept gesetzt. „Wir waren mit<br />

den verfügbaren Sicherheitslösungen nicht<br />

zufrieden und haben deshalb einen vertrauenswürdigen<br />

Securityspezialisten als Partner<br />

gesucht“, so Schubert. So entstand das<br />

Industrial Gateway „Genua-Schubert-Gate“<br />

(GS.Gate). Dieses ist eine gemeinsame<br />

Entwicklung des Münchener IT-Sicherheitsexperten<br />

Genua und von Schubert System<br />

Elektronik, einem Tochterunternehmen der<br />

Schubert-Gruppe, das sich auf die industrielle<br />

Computertechnik spezialisiert hat.<br />

Das Besondere an dem Gateway ist dessen<br />

Security by Design: Das Gateway bietet<br />

in einer industrietauglichen Hardware zwei<br />

getrennte Bereiche in Form eines Edge-<br />

Computers und eines Sicherheitsgateways.<br />

Auf der untersten Ebene des Produkts läuft<br />

ein Microkernel-Betriebssystem, das die<br />

getrennten Bereiche erzeugt. Die separierten<br />

die für die Auswertungen gebraucht werden.<br />

Nur diese Daten müssen zur Auswertung<br />

beispielsweise in die Cloud übertragen<br />

werden. Für die ausreichende Rechenleistung<br />

sorgt ein Intel Xeon E5 Prozessor.<br />

Im Sicherheitsgateway befinden sich eine<br />

Firewall sowie die Remote-Access-Komponente<br />

für sichere Fernwartungszugriffe.<br />

Über die Firewall werden die gewonnenen<br />

Informationen sicher verschlüsselt zu den<br />

eigenen Servern oder zur Cloud weitergeleitet.<br />

Dabei schützt die Firewall den Edge-PC<br />

und die Maschine vor Cyberattacken.<br />

Nach außen in Richtung Netzwerk ist<br />

nur das speziell gehärtete Sicherheitsgateway<br />

sichtbar. Die Sicherheitskomponenten<br />

werden durch regelmäßige Updates auf dem<br />

aktuellen Stand gehalten und sind somit gegen<br />

aktuelle Bedrohungen gewappnet. Hinter<br />

diesem Schutzschirm kann der Anwendungsbereich<br />

des Edge-PCs ohne ständige<br />

Eingriffe durch Updates und Patches betrieben<br />

werden. Einmal eingerichtete und funktionierende<br />

Prozesse müssen nicht angefasst<br />

und geändert werden, heißt es.<br />

Die Fernwartungs-Funktionen wurden<br />

ebenfalls über das Sicherheitsgateway realisiert.<br />

Dabei ist eine Einwahl von außen<br />

nicht möglich. Der Maschinenbediener<br />

muss die Verbindung zunächst über einen<br />

Hardware-Schalter freischalten. Eine Status-<br />

LED zeigt an, ob der Fernwartungsmodus<br />

aktiviert ist.<br />

Der Verpackungsmaschinenhersteller ist<br />

der erste Anwender des Industrial Gateway.<br />

Zunächst wurden drei Testmaschinen mit<br />

dem GS.Gate ausgerüstet. Das Gateway<br />

wurde jeweils per Hutschiene im Schaltschrank<br />

montiert. Übertragen wurden je<br />

nach Erfordernis in Zeitabständen zwischen<br />

20 ms und einer Minute bis zu 30 Datensätze<br />

zum Zustand der Maschine sowie Informationen<br />

wie Fehlermeldungen oder die Seriennummern<br />

von Komponenten. „Das<br />

GS.Gate hat sich im Industriealltag bewährt.<br />

Jetzt setzen wir die laufende Zustandsüberwachung<br />

in Echtzeit um und das<br />

auf einem neuen Sicherheitsniveau“, resümiert<br />

Schubert. Künftig werden alle Schubert-Maschinen<br />

mit dem Industrial Gateway<br />

ausgestattet, das sich herstellerunabhängig<br />

an Maschinen anbinden lässt. •<br />

Martin Ortgies<br />

freier Journalist in Hannover<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 26.19 77

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