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Insgesamt beteiligten<br />
sich mehr als 30.000<br />
Menschen an der „Fridays<br />
For Future“-Demo<br />
in <strong>Bremen</strong>.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung bei der Bremer Silberwarenmanufaktur,<br />
die auch die Trophäe hergestellt hatten, hatte zuvor der<br />
ehemalige Werderpräsident Jürgen Born davon berichtet, wie es<br />
ihm gelang, den damals 20-jährigen Stürmer 1999 nach <strong>Bremen</strong> zu<br />
lotsen. Eigentlich hatte Pizarro demnach einen Vorvertrag bei Betis<br />
Sevilla unterzeichnet und während Born mit Vater Claudio senior<br />
und Berater Carlos Delgado verhandelte, hatten die Spanier mehrfach<br />
versucht, die Peruaner telefonisch zu erreichen. Zum Glück hat<br />
es nicht geklappt, oder um es mit Borns Worten zu sagen: „Er ist<br />
Gottes Geschenk an den SV Werder.“ Dem gibt es eigentlich nichts<br />
hinzuzufügen.<br />
Verabschiedung<br />
Mit einem Senatsempfang hat Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte<br />
die aus dem Senat ausgeschiedenen Mitglieder verabschiedet.<br />
Bovenschulte: „Sie alle haben für <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />
sehr viel geleistet. Ich danke ihnen für die harte Arbeit die dahinter<br />
steckt.“ In der Oberen Halle des Rathauses erinnerte der Bürgermeister<br />
in seiner Rede unter anderem an den Einsatz für den<br />
sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft und an das hartnäckige<br />
und erfolgreiche Engagement für die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen,<br />
durch die dem Land <strong>Bremen</strong> neue Perspektiven eröffnet<br />
wurden. Aus dem Senat ausgeschieden sind Bürgermeister<br />
Dr. Carsten Sieling, Bürgermeisterin und Finanzsenatorin Karoline<br />
Linnert, Senator Martin Günthner, Senator Dr. Joachim Lohse, Senatorin<br />
Prof. Dr. Eva Quante-Brandt und die Bevollmächtigte des<br />
Landes beim Bund und für Europa, Staatsrätin Ulrike Hiller. Im Anschluss<br />
an die Worte Bovenschultes wandten sich auch Bürgermeister<br />
a.D. Sieling und Bürgermeisterin a.D. Linnert an die zahlreichen<br />
Gäste und ließen in persönlichen Worten ihre Jahre in der Bremer<br />
Landesregierung Revue passieren.<br />
Regenbogenflagge<br />
Es war vor allem bunt: 10.000 Menschen demonstrierten beim<br />
Christopher Street Day Ende August friedlich und setzten damit ein<br />
Zeichen für die Rechte und die Akzeptanz von Homo-, Trans- und<br />
Intersexuellen. Nach einer Andacht in der Kirche Unser Lieben Frauen<br />
zog die Parade durch die Bremer Innenstadt und fand sich schließlich<br />
zur Abschlusskundgebung auf dem Goetheplatz im Viertel ein.<br />
Erstmals wurde die Regenbogenflagge auf dem Rathaus gehisst.<br />
Am Tag, an dem<br />
die Mauer fiel<br />
KOLUMNE<br />
Wo waren Sie, als die Mauer fiel? Ich war in Dortmund.<br />
Es war beängstigend und sah aus wie auf<br />
einem Nazi-Parteitag. Riesige Fahnen mit großen<br />
roten Kreuzen hingen von der Hallendecke. Kreuze ohne Haken<br />
aus Zimmermannshämmern gestaltet. Sollten Sie beim<br />
Wort „Mauerfall“ an die Berliner Mauer gedacht haben, wäre<br />
anzumerken, dass die nur im übertragenen Sinne gefallen ist.<br />
Genau genommen wurde diese Mauer am 9. November 1989<br />
geöffnet, dann auf ihr herumgehackt und später wurde sie<br />
schlicht und ergreifend abgebaut. Die Mauer, bei deren Bau<br />
ich zugegen war, entpuppte sich als harmloser, kostete keine<br />
Menschenleben und wurde in nur einer Stunde errichtet. Das<br />
war am 14.02.1981 in der Dortmunder Westfalenhalle. Nach<br />
London, Los Angeles und New York gastierte dort die Band<br />
Pink Floyd mit ihrem neuen Projekt „The Wall“. Tausende<br />
Besucher, einige extra aus der Schweiz, Österreich und aus<br />
Israel angereist, sahen dabei zu, wie sich in der ersten Hälfte<br />
des Konzertes die Band selber einmauerte. Lied für Lied,<br />
Stein für Stein, bis ein riesiges Ungetüm 14 Meter hoch und<br />
55 Meter breit vor einem aufragte, um dann darauf Trickfilmsequenzen<br />
zu projizieren. Angekündigt wurde dieses Spektakel<br />
als Jahrhundertereignis – und das war es auch, bis 1989<br />
die Berliner Mauer zu Recht diesen Titel erwarb. Mein Kostenanteil<br />
für den Mauerbau in Dortmund betrug damals nur<br />
läppische 39 Mark, für die Berliner Mauer wurden 400 Millionen<br />
ausgegeben. Aber was wollte die Band Pink Floyd uns<br />
mit diesem Spektakel sagen? Es ging um einen von Lehrern<br />
gequälten Jungen namens Pink, verhätschelt von seiner Mutter,<br />
der Vater im Krieg gefallen. Später wurde er von seiner<br />
Frau betrogen und dann verlassen. Pink errichtete eine imaginäre<br />
Mauer um sich („Is Anybody Out There?“) und wurde<br />
drogenabhängig. „Gigantomanisch“ und „überirdisch“ jubelte<br />
die Presse damals. Nicht zu unrecht. 23 Sattelschlepper rückten<br />
an, 240 Aufbauhelfer schufteten sieben Tage beim Aufbau<br />
und benötigten fünf Tage, um alles wieder einzupacken, 250<br />
riesige Styroporquader wurden gestapelt. In der Show durchbrach<br />
eine aufblasbare Riesensau mit Scheinwerferaugen von<br />
hinten teilweise die Mauer und schwebte über den Köpfen<br />
der Zuschauer. Ein Kampfflugzeug der Marke Messerschmidt<br />
flog in Richtung Mauer und explodierte in einem Feuerball.<br />
Im zweiten Teil der Show spielte die Band hinter der Mauer<br />
und ließ sich davor von schwarz maskierten Musikern vertreten.<br />
Am Ende des Konzertes brach dann die Mauer von<br />
oben nach unten in sich zusammen und begrub die ersten<br />
drei Zuschauerreihen unter sich. Beabsichtigt oder nicht, es<br />
war atemberaubend.<br />
Am 16. <strong>Oktober</strong> gastiert im Metropol Theater <strong>Bremen</strong> die<br />
weltgrößte Pink Floyd Show mit der Coverband Brit Floyd<br />
und möchte an The Wall erinnern, die aber wohl fehlen wird.<br />
Matthias Höllings, ehemaliger Pressesprecher<br />
der ÖVB-Arena, wirft in<br />
seiner Kolumne einen Blick auf die<br />
ältere und jüngere Vergangenheit und<br />
wagt dabei auch einen Blick hinter die<br />
Kulissen.<br />
Weitere Geschichten von ihm gibt es<br />
unter www.das64er.de.<br />
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