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Von religiöser Anbetung<br />
bis zu alltäglichem Fankult<br />
„Ikonen“-Ausstellung in der Kunsthalle<br />
Die Kunst des Buches<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Weserburg verleiht Alltagsgegenstand neuen Flair<br />
Foto: VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2019</strong><br />
Alltäglich und doch besonders: Unter dem Motto „Vielfältig Mehrseitig“<br />
steht die neue Ausstellung in der Weserburg. Doch gewöhnliche<br />
Bücher werden dort nicht zu sehen sein, ganz im Gegenteil.<br />
Die Schriftwerke werden zu Kunstobjekten, die jeweils mit unterschiedlichen<br />
Auffälligkeiten ins Auge stechen. Das ist beispielsweise<br />
eine besondere Art der Bindung, eine außergewöhnliche<br />
Form oder ein überraschendes Detail, das von der herkömmlichen<br />
Erscheinungsweise eines Buches abweicht. Die Kabinettausstellung<br />
zeigt eine internationale Auswahl aus eigenen Beständen, von<br />
den 1960er Jahren bis zur Gegenwart. (SM)<br />
Freitag, 20. September, bis Sonntag, 12. Januar, Weserburg<br />
„Mona Lisa“, anonyme Kopie nach Leonardo da Vinci, deutsch oder niederländisch,<br />
16./17. Jahrhundert<br />
Foto: Staatsgalerie Stuttgart<br />
muss raus!“ – diesem Motto folgte die Kunsthalle erst<br />
kürzlich und leerte all ihre Räumlichkeiten. Hintergrund ist<br />
„Alles<br />
die Ausstellung „Ikonen. Was wir Menschen anbeten“, mit<br />
der das Museum ein radikales Konzept realisiert und seine gesamte<br />
Fläche thematisch einer einzigen Ausstellung verschreibt.<br />
Anhand von einzigartigen Werken aus neun Jahrhunderten können<br />
Besucher dem Phänomen der Ikone nachgehen und sich mit<br />
der Frage auseinandersetzen, inwieweit sich die Bedeutung und<br />
Verwendung des Begriffes gewandelt haben. So wird als Ikone ursprünglich<br />
ein religiöses Andachtsbild bezeichnet. Heute hat sich<br />
der Begriff weitgehend von den Heiligenbildern gelöst und wird in<br />
zahlreichen Zusammenhängen verwendet. Eine Ikone kann entsprechend<br />
mittlerweile fast alles und jeder sein, sei es aus dem Bereich<br />
Schauspielerei, Musik, Kunst oder der Werbe- und Markenwelt.<br />
In jedem der insgesamt 60 Galerieräume wird lediglich ein<br />
Kunstwerk oder eine zusammenhängende Werkgruppe ausgestellt,<br />
die sich verschiedenen Darstellungen einer Ikone widmet, sei es von<br />
der russischen Ikone und mittelalterlichen Reliquien über Caspar<br />
David Friedrich, William Turner bis hin zu Andy Warhol, Andreas<br />
Gursky und Jeff Koons. Viele der Ausstellungsstücke sind berühmte<br />
Leihgaben aus bedeutenden Museen oder stammen aus Privatsammlungen.<br />
„Alltagsikonen“ wie Muhammad Ali, Beyoncé oder<br />
Karl Marx ergänzen die Auswahl, sodass das traditionelle Bildkonzept<br />
der Ikone mit dem Phänomen der Ikonisierung in unserer alltäglichen<br />
Lebenswelt kontrastiert wird. (JF)<br />
Samstag, 19. <strong>Oktober</strong>, bis Sonntag, 3. März, Kunsthalle <strong>Bremen</strong>.<br />
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