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ZeitBlatt Magazin - Rosemarie Sissi Romy

TEIL 2 UNSERER PUBLIKATION SONDERMAGAZIN 80 JAHRE ROMY - zu Ehren Romy Schneider anlässlich des 80. Geburtstages von Romy Schneider In diesem Jahr wäre Romy Schneider 80 Jahre alt geworden. Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Sehen sie unveröffentlichte Fotos von Romy Schneider. Lesen Sie aus Ihren Briefen, erfahren Sie was sie dachte und fühlte - was sie bewegte.

TEIL 2 UNSERER PUBLIKATION SONDERMAGAZIN 80 JAHRE ROMY - zu Ehren Romy Schneider anlässlich des 80. Geburtstages von Romy Schneider In diesem Jahr wäre Romy Schneider 80 Jahre alt geworden. Die Welt hielt 1982 den Atem an, als bekannt wurde, das Romy Schneider starb. Leise hatte sie ein lautes Leben verlassen. Romy Schneider selbst beschrieb ihren Wunsch, ihre Denkweise über dieses Leben mit den Worten „Besser kurz und schön als lang und in Maßen“. „Das Maß“ – in ihrem Leben hatte sie wahrscheinlich nie gefunden. Als Autorin des Buches Bühne des Lebens und als Inhaberin des Romy Schneider Archiv ist es meine persönliche Meinung – dass es das Mittelmaß- zwischen den Dingen in Romy Schneiders Lebens nie etablierte. Romy Schneider als Schauspielerin, Weltstar und Frau – betrachte ich als ein Leben, geführt permanent am Limit. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Sehen sie unveröffentlichte Fotos von Romy Schneider. Lesen Sie aus Ihren Briefen, erfahren Sie was sie dachte und fühlte - was sie bewegte.

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2<br />

vom<br />

Die<br />

Spaziergängerinnen<br />

Grunewald<br />

Es war früh am Morgen, <strong>Romy</strong> und ihre Berliner Freundin<br />

Tara spazierten durch eine laue Sommernacht im Berliner<br />

Grunewald. Die beiden Frauen, die sich erst seit ein paar<br />

Stunden kannten, wirkten, so schien es, als würden sie<br />

sich schon ihr Leben lang kennen. Wer es nicht besser<br />

wusste und die beiden beobachtete musste wohl denken<br />

sie seien Schwestern, die einander lange nicht mehr<br />

gesehen und die einiges an Gesprächen nachzuholen<br />

hatten. Tara hatte nun endlich einen Menschen gefunden<br />

mit dem sie offen und ehrlich über die Probleme und die<br />

Sorgen reden konnte die sie bewegten: „Ich bin nie ein<br />

Mensch gewesen, der mit fremden Leuten sofort so locker<br />

reden kann, <strong>Romy</strong> war für mich die absolute Ausnahme,<br />

und ich weiß das es bei ihr genau so war.“<br />

Bei dieser besonderen Begegnung, wie beide Frauen ihr<br />

erstes kennen lernen beschrieben, konnte Tara nun<br />

endlich jene Probleme loswerden, die ihr schon lange auf<br />

der Seele brannten. Auch für <strong>Romy</strong> war das ein<br />

glücklicher Umstand den sie sehr begrüßte. <strong>Romy</strong><br />

vertraute Ihr an, das Sie sich momentan wie in einer<br />

Zwangsjacke fühlte, und das es Ihr größter Wunsch wäre<br />

endlich auszubrechen. Endlich raus und frei sein wie ein<br />

Vogel, der einfach abheben kann, sich in die Lüfte stürzt<br />

und niemand weiß wo er hin will, was das nächste Ziel<br />

seiner Reise ist. Diesen unersättlichen Drang nach<br />

Freiheit verspürte <strong>Romy</strong>.<br />

Im nächsten Moment schüttelte sie den Kopf und schwieg<br />

für eine Weile, dann flüsterte sie leise: „Eigentlich geht es<br />

mir doch so gut, ich bin nun hier, bei einem Mann den ich<br />

sehr liebe, und der mich liebt. Eigentlich habe ich doch gar<br />

keinen Grund<br />

und auch gar kein Recht mich zu beschweren.“<br />

Doch diese Freiheit eines Vogels, die wollte sie unbedingt<br />

spüren und nachempfinden. „Das erste Mal in meinem<br />

Leben wirkliche Freiheit habe ich gespürt als ich im Flieger<br />

nach Paris saß und abgehauen bin.“<br />

Damit meinte sie ihren Ausbruch aus den Fittichen ihrer<br />

Mutter Magda, die alles dafür tat um die Karriere ihrer<br />

Tochter in möglichst schnell verlaufende Bahnen in<br />

Richtung Erfolg zu lenken. Magda Schneider, die in den<br />

30er und 40er Jahren hauptsächlich in „Wiener Mädel“<br />

Rollen zu sehen war hatte es sich zum Ziel gesetzt aus<br />

ihrer Tochter <strong>Romy</strong> einen großen Star zu machen.<br />

Allerdings ging es ihr dabei sicher nicht nur um das Wohl<br />

ihrer Tochter, sondern ebenso um das Eigene. Mutter<br />

Magda war eine mittelmäßig erfolgreiche Schauspielerin.<br />

Nach ihrer Scheidung mit dem gut aussehenden<br />

Schauspieler und Weiberhelden Wolf Albach Retty<br />

heiratete Sie den Gastronomen Hans Herbert Blatzheim.<br />

Zusammen mit Blatzheim kurbelte Mutter Magda ihre<br />

eigene Karriere nach oben, indem Sie <strong>Romy</strong> zu einem<br />

großen Star aufbaute, und als dieses Projekt gelungen<br />

war, gab es Verträge nur im Doppelpack. <strong>Romy</strong> mit<br />

Magda! <strong>Romy</strong> ohne Magda – ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Magda Schneider war ständig darum bemüht ihr Kind zu<br />

bewachen, wie ein kleines Kind, welches man nicht aus<br />

den Augen lassen sollte. <strong>Romy</strong> hatte zwar ein sehr<br />

herzliches Verhältnis zu ihrer Mutter, dennoch wurde Ihr<br />

das alles zu viel. Plötzlich fühlte sie sich eingenäht in eine<br />

Zwangsjacke, aus der sie unbedingt ausbrechen musste.<br />

Einmal, so erzählte <strong>Romy</strong>, waren Sie und Ihre Mutter in<br />

New York, auf dem Terminplan stand ein Filmball auf dem<br />

sich die ganze Familie präsentieren sollte. So wollten es<br />

jedenfalls Magda Schneider und Herr Blatzheim. Was<br />

<strong>Romy</strong> dabei dachte und fühlte war für Mutter und<br />

Stiefvater von wenigem Interesse.<br />

An diesen Abend, erinnerte sich <strong>Romy</strong>: Sie trug ein<br />

hellblaues Kleid, betrachtete sich im Spiegel, war<br />

Kreidebleich und Tränen flossen über ihr Gesicht. Warum<br />

Sie weinen musste, das konnte Sie nicht genau sagen,<br />

aber es gab so viel was sie an diesem Tag so unsagbar<br />

traurig machte. Sie fühlte sich einsam, nicht für ernst<br />

genommen und eben in dieser Zwangsjacke, aus der sie<br />

auch Jahre später noch ausbrechen wollte.<br />

Wahrscheinlich hatte Sie diese Zeit nie vergessen können,<br />

daher musste sie auch weiterhin das Gefühl haben<br />

ausbrechen zu müssen.<br />

Tränen überströmt, so berichtete <strong>Romy</strong> an diesem Abend,<br />

rief sie Hildegard Knef an, die zur selben Zeit am selben<br />

Ort war. „Hier ist <strong>Romy</strong>, darf ich kurz zu ihnen kommen?“<br />

Die Knef war sehr im Stress, hatte viel zu tun, nahm sich<br />

dennoch die Zeit um mit <strong>Romy</strong> zu sprechen. „Und dann<br />

war da noch Ilse, sie hat für Hilde gearbeitet, ihr Dialekt,<br />

dieses sächsische Dialekt, es ist als wäre es gestern, zu<br />

gut kann ich mich daran erinnern.“<br />

Den beiden Frauen, Hilde und Ilse, schüttete <strong>Romy</strong> Ihr<br />

Herz aus, beschwerte sich darüber das Sie täglich nur mit<br />

Orangensaft gefüttert

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