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SeeMagazin 2019

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

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Jahresausgabe <strong>2019</strong> | №15<br />

15<br />

€ 7,50<br />

4 197540 507505<br />

Lieblingsplätze<br />

Insider verraten ihre besten Tipps.<br />

Plus: SUP-Touren für Entdecker<br />

für<br />

Einheimische<br />

& Gäste<br />

Tierisch gute<br />

Freunde<br />

Warum uns Alpakas begeistern<br />

Schöne Aussichten & Inspiration<br />

– ein Heft voller Perspektivenwechsel


KRAMERFEICHT, BERG


Editorial<br />

Seervus,<br />

liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Einer meiner Lieblingsplätze am Starnberger See ist<br />

der Schlosspark Berg mit seiner Votivkapelle. Jedes<br />

Mal, wenn ich dort spazieren gehe, berührt mich die<br />

Schönheit dieses Orts: die mächtigen Bäume, der fantastische<br />

Blick auf den See, die geradezu mystische<br />

Stimmung, vor allem früh am Morgen. Eigentlich<br />

dachte ich, diese Stelle gut zu kennen. Aber als ich die<br />

Luftaufnahmen von Fotograf Peter von Felbert sah, war<br />

ich verblüfft, wie spektakulär anders die Dinge und<br />

Landschaften von oben betrachtet wirken. Seine Fotoserie<br />

(Seite 6) bildet nicht nur den Auftakt dieses See-<br />

Magazins, der Perspektivenwechsel wurde auch zum<br />

Leitmotiv der Ausgabe. Dazu anregen, die Dinge aus<br />

einem neuen Blickwinkel zu betrachten – genau das<br />

möchten wir mit den Geschichten, für die wir wieder<br />

viele interessante und kreative Persönlichkeiten rund<br />

um die Seen getroffen haben.<br />

Einen Blick hinter Klostermauern hat etwa unsere<br />

Autorin Karin Lochner geworfen und dabei eine<br />

Unternehmerin getroffen, die Tradition und Moderne<br />

so beherzt wie erfolgreich verbindet (Seite 76). Und<br />

wie ist es, in seiner eigenen Skulptur zu wohnen? Das<br />

zeigt ein Besuch im neuen, ungewöhnlichen Haus des<br />

Künstlers Hans Panschar (Seite 104).<br />

Es wird immer dringender, unser Leben nachhaltig<br />

zu gestalten, und einige Menschen aus der Region<br />

tun dies mit vorbildlichem Engagement<br />

und Ideenreichtum. Ihre<br />

Porträts finden Sie ab Seite 56.<br />

Fünfseenland neu entdecken,<br />

wenn man hier lebt? Das<br />

klappt zum Beispiel beim Winterschwimmen<br />

– man spürt den See<br />

mit allen Sinnen. Zugegeben: Das<br />

weiß ich nicht aus eigener Erfahrung,<br />

aber uns wurde so davon vorgeschwärmt,<br />

dass ich es vielleicht<br />

einmal versuche (Seite 122).<br />

Was ich auf jeden Fall ausprobiere, sind alle<br />

25 Tipps, die uns Insider für einen perfekten Samstag<br />

verraten haben (Seite 92). Und natürlich die sechs<br />

Stand-Up-Paddling-Touren ab Seite 18. Auf dem<br />

Board nimmt man den See, die Natur und ihre Geräusche<br />

viel intensiver wahr als an Land, ich liebe es!<br />

Lassen Sie sich von unseren Geschichten inspirieren.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

und Genießen!<br />

Liebe Grüße vom See<br />

Cover: Peter von Felbert / Fotos: Elina Gathof (1); privat<br />

Kuchenschlacht: Die Rahmenbedingungen für das Interview mit Bestsellerautorin Hanni Münzer waren denkbar gut (S. 98).<br />

Konferenzrunde: Die <strong>SeeMagazin</strong>-Redaktion diskutiert, welche Geschichte wo ihren Platz findet. Knutschkugel: Fotografin Elina Gathof<br />

war hingerissen von den Alpakas – und umgekehrt (S.32). Übrigens: Wir freuen uns über Ihre Meinung zum Heft. Klicken Sie auf<br />

www.seemagazin.de. Dort finden Sie den direkten Kontakt zur Redaktion und ständig neue Tipps rund um die Seen.<br />

3


Inhalt<br />

32<br />

So friedfertig wie<br />

entspannend:<br />

Die Ausgeglichenheit<br />

von Alpakas<br />

ist ansteckend<br />

18<br />

Lust, den See neu zu entdecken? Auf dem<br />

SUP-Board klappt das einfach wunderbar<br />

SeeLeben<br />

SeeMensch SeeHaus SeeKultur<br />

6<br />

Himmlisch schön<br />

Ganz neue Perspektiven:<br />

die Seen von oben<br />

18<br />

Stop and flow<br />

Stand Up Paddling ist im Trend.<br />

Wir zeigen die schönsten<br />

Touren im Fünfseenland<br />

32<br />

Tierisch gut drauf<br />

Sechs Anworten auf die Frage,<br />

was Alpakas so besonders macht<br />

38<br />

Hallo Sterne, wie<br />

schön, euch zu sehen!<br />

Warum wir unseren Blick öfter<br />

mal nach oben richten sollten<br />

42<br />

SeeTipps:<br />

Aktiv sein<br />

. . . und Neues ausprobieren, zum<br />

Beispiel in der Kräuterküche<br />

oder Schmiedewerkstatt<br />

46<br />

„Wir fühlen uns<br />

hier grandios wohl“<br />

Schauspieler Adnan Maral und<br />

seine Frau Franziska erzählen,<br />

warum es sie ins ländliche<br />

Oberbayern verschlug<br />

56<br />

Vordenker in Sachen<br />

Nachhaltigkeit<br />

Drei Jungunternehmer, die<br />

mit ihren Ideen die Welt ein<br />

Stück besser machen wollen<br />

62<br />

Seefrauengarn<br />

Nüchtern betrachtet, ist das<br />

Fünfseenland viel zu schön,<br />

um wahr zu sein. Findet der<br />

Norddeutsche. Hat der<br />

eine Ahnung!<br />

64<br />

SeeTipps:<br />

Schmucke Stücke<br />

Besondere Sachen und<br />

Accessoires zum Verschenken<br />

– oder zum Selbstbehalten<br />

68<br />

Einfach<br />

konsequent<br />

Ein architektonisches Juwel in<br />

Herrsching zeigt, mit wie viel<br />

Respekt moderne Baukunst<br />

der Seen-Natur begegnet<br />

76<br />

Heilige Hallen in<br />

heutigen Zeiten<br />

Ruhende Pole im Wandel der<br />

Zeit: Auch Klöster müssen sich<br />

neu orientieren<br />

88<br />

Auf dem Boden<br />

geblieben<br />

Eine gute Idee: Luis Weber<br />

aus Utting vermietet Gondeln<br />

im Retro-Look<br />

90<br />

SeeTipps:<br />

Mit Mehrwert<br />

Teilen, wiederverwenden,<br />

Freude bereiten: So bringen<br />

wir mehr Nachhaltigkeit<br />

ins Leben<br />

92<br />

25 Ideen für<br />

einen perfekten<br />

Samstag-Moment<br />

Wir haben Insider nach<br />

ihren besten Tipps fürs<br />

Fünfseenland gefragt<br />

98<br />

„Kein Mensch<br />

schreibt ein Buch, wie<br />

ich ein Buch schreibe“<br />

Eine köstliche Begegnung<br />

mit Bestsellerautorin<br />

Hanni Münzer<br />

102<br />

SeeTipps: Bücher<br />

Lektüre für den Badekorb<br />

104<br />

Hans Panschar: In<br />

der Kunst zu Hause<br />

Der Künstler hat sich auf<br />

das Abenteuer „Einfaches<br />

Bauen“ eingelassen –<br />

ein Hausbesuch<br />

110<br />

SeeTipps:<br />

Kulturgut<br />

Musik, Kunst und Kultur<br />

im Fünfseenland<br />

Fotos: Elina Gathof; Jan Greune; Peter von Felbert; Conny Mirbach / Illustrationen: Lia-Charleen Royla<br />

4


76<br />

Martina Gebhardt<br />

öffnet die Türen zu<br />

ihrem Firmensitz: dem<br />

Kloster Wessobrunn<br />

SeeGenuss<br />

112<br />

Kennen Sie<br />

diesen Vogel?<br />

Ein Gespräch über unser<br />

allgemeines, mitunter (leider)<br />

fehlendes Naturwissen<br />

116<br />

Erfrischung für<br />

die Seele<br />

Kioskbesitzer berichten über<br />

ihr kleines Glück am See<br />

46<br />

Das Schauspieler-Paar<br />

Franziska und Adnan Maral<br />

lebt seit elf Jahren in der<br />

Nähe des Ammersees<br />

120<br />

SeeTipps:<br />

Für Leib und Seele<br />

Lauter Empfehlungen,<br />

die Genuss pur bedeuten<br />

122<br />

Wen lockt der See<br />

bei fünf Grad?<br />

Über die Faszination<br />

des Winterschwimmens<br />

126<br />

Große kleine Welt<br />

Ganz weit weg und doch<br />

so nah<br />

134<br />

Zum guten Schluss<br />

132<br />

Impressum


Nichts geht über das Gefühl von Weite, wenn man<br />

den Blick über den Starnberger See schweifen<br />

lässt und – an der Roseninsel vorbei – die Berge<br />

erblickt, die sich langsam aus dem Dunst schälen.<br />

Man empfindet Ruhe, Erhabenheit, vielleicht sogar<br />

ein bisschen Ehrfurcht – denn ja: Die Natur hat es<br />

wirklich gut gemeint mit diesem Fleckchen Erde.


SeeLeben<br />

Himmlisch<br />

schön!<br />

Aus der Vogelperspektive sieht man das Fünfseenland nicht oft.<br />

Wir finden: Es versetzt augenblicklich in Hochstimmung<br />

FOTOS<br />

PETER VON FELBERT<br />

7


SeeLeben<br />

Von oben betrachtet, folgt das Treiben auf<br />

dem See einer ganz eigenen, reizvollen<br />

Choreografie. Und das Wasser? Schillert<br />

in allen nur erdenklichen Grün- und<br />

Blaunuancen. Es werden in Zukunft wohl<br />

immer mehr Elektroboote auftauchen,<br />

man braucht für sie weder eine Zulassung<br />

noch einen Führerschein. Allerdings:<br />

Die Zahl der Liegeplätze ist begrenzt!<br />

8


SeeLeben<br />

Was für ein Blick! Die Abendsonne taucht<br />

den Starnberger See und den Bismarckturm<br />

in Assenhausen in ein goldenes Licht. Dass<br />

das 30 Meter hohe Denkmal mit dem bronzenen<br />

Reichsadler hier steht, ist kein Zufall:<br />

Zur Bauzeit des Turms, der 1899 fertiggestellt<br />

wurde, konnte man von der Rottmannshöhe<br />

aus ringsum über das Voralpenland schauen.<br />

Auch wenn heute Bäume die Fernsicht<br />

versperren: Es bleibt magisch.<br />

10


SeeLeben<br />

Ein Sonnentag auf dem Steg (auch auf dem<br />

Cover): das Knarzen der Holzplanken, das<br />

sanfte Plätschern der Wellen gegen die Pfosten,<br />

das strahlende Türkis des Sees – es fühlt sich fast<br />

wie Urlaub an. Sein karibisch-klares Wasser hat<br />

der Wörthsee übrigens unterirdischen Quellen<br />

zu verdanken, die ihn zu einem der saubersten<br />

Badeseen Bayerns machen.<br />

13


SeeLeben<br />

Wenn die Abenddämmerung sich<br />

über die Seen legt, kehrt selbst in den<br />

geschäftigen Sommermonaten Ruhe<br />

ein: der perfekte Zeitpunkt, um sich<br />

im Boot Richtung Sonnenuntergang<br />

treiben zu lassen – und dem Alltag<br />

gedanklich davonzusegeln.<br />

14


Zum Abschluss:ein<br />

geradezu mystischer Ort<br />

SeeLeben<br />

An der wohl berühmtesten Stelle im Starnberger<br />

See steht ein Kreuz im seichten Wasser, das an<br />

den Tod Ludwigs II. 1886 erinnert. Um seiner zu<br />

gedenken, weihte man darüber hinaus im Jahr<br />

1900 die im byzantinisch- neoromanischen Stil<br />

gebaute Votivkapelle ein. Auch von oben beeindruckt<br />

der achteckige, 32 Meter hohe Kuppelbau,<br />

der von mächtigen Bäumen eingerahmt wird.<br />

16


Advertorial<br />

SCHLOSSGUT OBERAMBACH<br />

Von Gemüsegärten,<br />

grünen Meetings und<br />

exklusiven Hochzeiten<br />

Es tut sich was im Schlossgut Oberambach: Neben<br />

einem neuen Food-Konzept konzentriert man sich in<br />

dem Biohotel oberhalb des Starnberger Sees verstärkt auf<br />

Tagungen, Green Meetings, (Firmen-)Feiern und exklusive<br />

Hochzeiten. Natürlich sind auch Urlaubs- und Gourmetgäste<br />

weiterhin herzlich willkommen. Der Philosophie, achtsam<br />

und wertschätzend der Umwelt gegenüber zu handeln, bleibt<br />

man dabei treu.<br />

„Bio“ ist in dem herrschaftlichen Landsitz nämlich seit<br />

mehr als 20 Jahren selbstverständlich. Ab sofort geht man<br />

noch einen Schritt weiter. „Farm to Table“ heißt das neue<br />

Motto, das neben Saisonalität und absoluter Frische auch<br />

den örtlichen Bauern, Metzgern und Fischern Respekt zollt.<br />

So kooperiert der Küchenchef künftig noch enger mit den<br />

örtlichen Erzeugern und scheut sich nicht davor, direkt bei<br />

ihnen Rat zu suchen: „Der Berufsangler weiß einfach, wann<br />

die Renke aus dem Starnberger See am besten schmeckt.“<br />

Im Schlossgut Oberambach erfährt der Gast, woher die<br />

Zutaten kommen, die später auf dem Teller landen.<br />

Dabei soll er stets positiv überrascht werden – sei es<br />

beim Hof-BBQ, beim Salatteller mit Antipasti vom Feld<br />

oder einem raffiniert verarbeiteten Fisch aus dem oberbayerischen<br />

Fünf-Seen-Land.<br />

Auch beim Konferenzangebot steht ein nachhaltiges<br />

Konzept im Vordergrund. „Green“ sind die Meetings sogar<br />

im doppelten Sinne: Bei schönem Wetter können Incentives<br />

auch im weitläufigen Anwesen abgehalten werden.<br />

Gruppenübungen unter freiem Himmel wie Waldbaden,<br />

Stand-up-Paddeln oder eine Kräuterwanderung sowie ge -<br />

sunde Biokost in den Pausen runden die Green Meetings ab.<br />

Auch für Ja-Sager erfüllen die Mitarbeiter des Schlossguts<br />

Oberambach fast jeden Hochzeitswunsch: Sei es<br />

Ballon-, Schiff- oder Kutschfahrt. Nach einer freien<br />

Trauung im Schlossgarten des Biohotels folgt ein Dinner im<br />

Bankettsaal oder auf der großen Terrasse mit regionalen<br />

und saisonalen Gerichten. Anschließend wird im romantischen<br />

Schlossgarten mit Blick auf den Starnberger See<br />

oder im ehemaligen Herrenhaus gefeiert.<br />

Ab 2020 steht der Hochzeitsgesellschaft das gesamte<br />

Anwesen ausschließlich exklusiv zur Verfügung.<br />

Schlossgut Oberambach<br />

Oberambach 1, 82541 Münsing<br />

Tel. 08177 93 23<br />

info@schlossgut.de<br />

www.schlossgut.de


SeeLeben<br />

STOP AND FLOW<br />

Stand Up Paddling bietet mehr als nur Bewegung: Auf dem Board wird das<br />

Gemüt gelassen und die Natur deutlich intensiver wahrgenommen als an Land.<br />

Noch nie probiert? Dann aber los! Hier sind sechs Expeditionen ins Seereich<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

THOMAS PFANNKUCH<br />

JAN GREUNE<br />

18


Frühmorgens oder am<br />

späten Nachmittag hat man<br />

den See fast für sich allein<br />

– was für ein Erlebnis!


Ganzkörpertraining, Entschleunigung,<br />

Erlebnis – Stand Up Paddling ist alles in<br />

einem. Mehr noch: Jeder kann es ausprobieren, un abhängig<br />

von Alter und Fitnessgrad. Die Grundtechnik zum Paddeln<br />

ist schnell erlernt. Einsteigerkurse oder kurze Einweisungen<br />

bieten die zahlreichen SUP-Stationen an den Seen. Nicht nur<br />

Anfänger sollten sich die Zeit unbedingt nehmen, um sich<br />

sowohl über die Vorfahrts- als auch über die Naturschutzregelungen<br />

zu informieren. Thomas Pfannkuch ist SUP-<br />

Trainer beim SUP Club Starnberger See und bloggt als<br />

SUPmatrose über das Stehpaddeln (www.supmatrose.de).<br />

Für das <strong>SeeMagazin</strong> hat er die schönsten Stand-Up-Paddling-<br />

Touren im Fünfseenland zusammengefasst. Bevor es losgeht:<br />

Prüfen Sie die Windvorhersage! Passt die Windrichtung<br />

zur geplanten SUP-Tour? Wenn ja, auf die Bretter,<br />

fertig, los. Es gibt viel zu entdecken!<br />

Illustration: Lia-Charleen Royla


SeeLeben<br />

Unfassbar, wie viele Farben der<br />

frühe Abend haben kann – selbst<br />

Romantik-Verweigerer bekommen<br />

hier weiche Knie<br />

21


SeeLeben<br />

BIERGARTEN<br />

WÜRM<br />

Fluss-Idyll mit Alpenblick<br />

STRANDBAD<br />

SEESTUB’N<br />

Tourlänge:<br />

8 Kilometer (hin und zurück)<br />

Gut zu wissen:<br />

Die Befahrung der Würm vom Starnberger See<br />

(Rambeck-Werft) bis Leutstetten ist vom 1. März<br />

bis 30. Juni aufgrund der Brutzeit nicht erlaubt.<br />

Übrigens: Tragen Sie wegen Mücken und Bremsen<br />

sicherheitshalber Insektenschutz auf, bevor<br />

Sie lospaddeln.<br />

Die Würm ist auf dem Abschnitt zwischen Starnberg und<br />

Leutstetten ein wahres Paddler-Idyll. Mal abgesehen von der<br />

traumhaften Landschaft (zwischendurch fühlt man sich wie<br />

in der Wildnis): Die Fließgeschwindigkeit ist gering, und es<br />

gibt keine gefährlichen Stellen, sodass auch SUP-Anfänger<br />

hier Spaß haben. Mit einem eigenen Board empfiehlt sich<br />

der Start der Tour in Leutstetten. Der Einstieg befindet sich<br />

direkt neben der Brücke der Staatsstraße. Da es nur wenige<br />

Parkmöglichkeiten gibt, sollte man früh dort sein. Es geht<br />

auf dem schmalen Fluss zunächst kurz durch ein Waldgebiet.<br />

Nach dem ersten kleinen See verändert sich die Landschaft<br />

hin zu einem ausgedehnten Schilf- und Torfgebiet.<br />

Bei kaum merklicher Gegenströmung wird weiter stromaufwärts<br />

gepaddelt. Dabei werden der Goldsee und der Truhensee<br />

durchquert (die Bezeichnung „See“ ist etwas größenwahnsinnig).<br />

Nach rund drei Kilometern tauchen rechter<br />

Hand die ersten Häuser auf. Dort gibt es einen gut 100 Meter<br />

langen Bereich mit mehr Strömung. Wer gegen die Strömung<br />

nicht anpaddeln kann, steigt einfach ins knietiefe Wasser,<br />

läuft das Stück und zieht dabei sein Board hinter sich her.<br />

Zwei Kurven später kommt man zu vier Röhren, die die<br />

B2 unterqueren. Nur die Röhre ganz links kann – im Knien –<br />

durchfahren werden. Danach ändert sich die Kulisse<br />

schlagartig. Um einen herum nur Segelschiffe und Motorboote<br />

– die Rambeck-Werft ist erreicht. Am Ende des malerischen<br />

Hafens muss man noch unter der Holzklappbrücke<br />

hindurchpaddeln, dann liegt vor einem der Starnberger<br />

See. Genießen Sie den atemberaubenden Blick über den<br />

ganzen See – bei guter Fernsicht bis zu den Bergen.<br />

Wer noch Power hat, dreht erst eine Runde über den<br />

Starnberger See, bevor er zur Badestelle vor der „Seestub’n“<br />

in Percha paddelt und dort eine wohlverdiente Pause einlegt.<br />

Von dort geht es zurück – durch den Hafen, durch die<br />

dann folgende rechte Röhre hindurch weiter nach Leutstetten.<br />

Natürlich können Sie die Tour auch in Percha oder<br />

beim SUP-Verleih im Strandbad des Seebads in Starnberg<br />

beginnen. In diesem Fall sollte man eine Brotzeit mit aufs<br />

Board nehmen, um auf der kleinen Wiese am Leutstettener<br />

Ein-/Ausstieg Rast machen zu können.<br />

Illustration: Lia-Charleen Royla<br />

22


SeeLeben<br />

AMMERSEE<br />

Herrlicher Sommertrubel<br />

Quirlig geht es im Sommer in Herrsching auf der Uferpromenade<br />

zu. Auch auf dem Wasser ist ordentlich was los, aber<br />

das ist ja das Schöne. Alle Welt scheint in Urlaubslaune zu<br />

sein! Sie können mit dem eigenen Board nahe dem Parkplatz<br />

an der Straße Richtung Breitbrunn starten oder Equipment<br />

an der Station beim Strandbad ausleihen. Halten Sie unbedingt<br />

Abstand zum Dampfersteg – zu viel Verkehr. Entlang<br />

der großzügigen Grundstücke Wartaweils mit den imposanten<br />

Villen geht es Richtung Süden raus auf den großen See.<br />

Anschließend Richtung Norden drehen. Jetzt können<br />

Sie den Blick hoch zum „Heiligen Berg Bayerns“ mit dem<br />

dem Kloster Andechs in vollen Zügen genießen. Dann erreicht<br />

man das nächste Ziel: das Herrschinger Kreuz. Benannt<br />

ist diese Stelle an der sich öffnenden Uferlinie nach<br />

einem im See stehenden Kreuz, Kiesel schimmern und glitzern<br />

durch die Oberfläche, es ist hier ganz flach. Bei Wind<br />

sind zahlreiche Kiter und Windsurfer unterwegs und gleiten<br />

flott übers Wasser. Vom Herrschinger Kreuz aus paddeln Sie<br />

entlang der Uferlinie zurück, am Segelhafen sowie am Einlauf<br />

des Fischbachs vorbei, um nach zehn Kilometern wieder<br />

an der Uferpromenade anzulanden.<br />

Wer eine längere Tour paddeln möchte, kann vom<br />

Herrschinger Kreuz weiter Richtung Norden nach Breitbrunn<br />

am Ammersee paddeln. Dort bietet sich eine Pause<br />

auf der Liegewiese direkt neben dem Dampfersteg an. Im<br />

Sommer hat auch ein kleiner Kiosk geöffnet. Wer noch Energie<br />

hat, quert den Ammersee nach Utting. Nach einer kleinen<br />

Stärkung (Kuchen, Mittagessen oder Eis) im „Lenas am See“<br />

oder im „Strandbad Utting“ geht’s zurück nach Herrsching.<br />

KIOSK<br />

STRANDBAD<br />

LENAS<br />

STRANDBAD<br />

Tourlänge:<br />

10 Kilometer (Tour durch die Herrschinger Bucht)<br />

20 Kilometer (Tour durch die Herrschinger Bucht<br />

mit Verlängerung nach Breitbrunn und Utting)<br />

Gut zu wissen:<br />

Zum Schutz der Wasservögel am Ammersee<br />

gilt vom 1. November bis 31. März die winterliche<br />

Ruhezonenregelung mit einem freiwilligen<br />

Paddelverzicht.<br />

Foto: Peter von Felbert / Illustration: Lia-Charleen Royla


STARNBERGER<br />

SEE (NORD)<br />

Mit der „MS Seeshaupt“ um die Wette paddeln?<br />

Besser nicht! Das 60 Meter lange Schiff kann eine<br />

Geschwindigkeit von 23 Stundenkilometern erreichen<br />

Von majestätischer Schönheit<br />

Zu den Top-Sehenswürdigkeiten am Starnberger See gehören<br />

die Votivkapelle und Schloss Possenhofen, aber wem<br />

erzählen wir das. Und doch: Sich diesen Orten auf dem SUP<br />

zu nähern, übt einen ganz besonderen Zauber aus, selbst auf<br />

diejenigen, die nicht viel Wind um Könige & Co. machen.<br />

Als Tourstart bietet sich die Badestelle an der<br />

„Seestub’n“ in Percha oder die SUP-Station im Seebad<br />

Starnberg an. Zunächst geht es am Ostufer in Richtung<br />

Süden – bei gutem Wetter mit direktem Blick auf die Alpen.<br />

Nach rund drei Kilometern wird Schloss Berg erreicht, die<br />

Sommerresidenz Ludwigs II. In Sichtweite taucht im Wald<br />

bereits die Votivkapelle auf, davor das berühmte Kreuz, das<br />

die Stelle kennzeichnet, an der der König 1886 ertrunken<br />

ist. Die Bäume ragen weit ins Wasser hinein, man kann<br />

den Blick kaum vom Ufer lassen. Es folgt eine längere<br />

Paddeldistanz von rund 2,5 Kilometern quer über den See<br />

zum Schloss Possenhofen. Man kann sich gut vorstellen,<br />

wie die junge Sisi im Sommer über die Wiese fegte. Sportlich,<br />

wie sie war, wäre SUP sicher ihr Ding gewesen. Vorbei<br />

an der Villenkolonie Pöcking mit Blick auf die großzügigen<br />

Gärten geht es zurück zum Startpunkt (Karte auf S. 26).<br />

Tourlänge:<br />

12 Kilometer<br />

(Starnberg – Berg – Possenhofen – Starnberg)<br />

Gut zu wissen:<br />

Zum Schutz der Wasservögel am Starnberger<br />

See gilt vom 1. November bis 31. März die<br />

winterliche Ruhezonenregelung mit einem<br />

freiwilligen Paddelverzicht. Die Winterruhezonen<br />

umfassen die Nordbucht, die Südbucht,<br />

den Karpfenwinkel und die Bereiche rund um<br />

die Roseninsel. Winterpaddeln ist in diesem<br />

Zeitraum nur zwischen den Ruhezonen<br />

(Seemitte) möglich.<br />

25


SeeLeben<br />

STRANDBAD<br />

STARNBERGER<br />

SEE (SÜD)<br />

Den Alpen so nah<br />

TOUR<br />

NORD<br />

SEESTUB’N<br />

Auf dem südlichen Teil des Starnberger Sees geht es<br />

entspannt zu. Es sind weniger Segel- und Motorboote auf<br />

dem Wasser, die Landschaft ist ebenso traumhaft wie im<br />

nördlichen Teil. Wer hier eine Tour starten möchte, findet<br />

in Münsing einen SUP-Verleih oder kann sein eigenes<br />

Board am Seeufer südlich von Ambach ins Wasser lassen,<br />

Parkplätze gibt es genügend. Je nach Windvorhersage sollte<br />

man entscheiden, in welche Richtung man zuerst paddelt,<br />

um auf der zweiten Hälfte bestenfalls Rückenwind zu haben.<br />

Das Ostufer ist belebter – durch Spaziergänger in<br />

Ambach oder Badegäste im angrenzenden Erholungsgebiet.<br />

Vom SUP aus entdeckt man die Seevillen mit ihren großen<br />

Gärten und Bootshäusern – eine prächtiger als die andere.<br />

Nach rund vier Kilometern entlang des Ufers nach Norden<br />

wird der Kurs geändert – auf zum nächsten Ziel: Bernried.<br />

Bei der Seequerung hat man bei guter Fernsicht einen<br />

sagenhaften Blick auf die Alpen. Es scheint, als stiegen sie<br />

direkt am Südufer in den Himmel empor. Am Westufer ist<br />

bereits von Weitem das Buchheim Museum mit seiner eindrucksvollen<br />

Architektur auszumachen. Vorbei am Yachthafen<br />

und am Kloster Bernried sollten Sie jetzt Richtung<br />

Süden paddeln. Die Seepromenade von Seeshaupt lädt zu<br />

einer kurzen Pause ein, bevor die letzten Kilometer zum<br />

Ausgangspunkt in Angriff genommen werden.<br />

HUBL KIOSK<br />

BUCHSCHARNER<br />

SEEWIRT<br />

TOUR<br />

SÜD<br />

Tourlänge:<br />

15 Kilometer<br />

Ganz wichtig:<br />

Man kleidet sich immer nach<br />

der Wasser-, nicht nach der<br />

Lufttemperatur. Im Frühling<br />

etwa ist das Tragen eines<br />

Trocken- oder Neoprenanzugs<br />

ratsam. Und immer eine Leash<br />

(Sicherheitsleine) verwenden,<br />

um eine Verbindung zum Board<br />

zu haben. Ein weiteres Sicherheitsfeature<br />

ist eine Schwimmweste<br />

oder ein Auftriebskörper.<br />

Und nicht zu vergessen: Bei<br />

wolkenlosem Himmel schützt<br />

eine Kopfbedeckung vor<br />

Sonnenbrand.<br />

Illustration: Lia-Charleen Royla<br />

26


Advertorial<br />

LA VILLA AM STARNBERGER SEE<br />

Das Leben ist ein Fest!<br />

raumhaft liegt LA VILLA am Starnberger See auf der Anhöhe<br />

T des Westufers. Das herrschaftliche Gebäude mit seinem<br />

Wahrzeichen, dem markanten, eckigen Turm, ist ein unverwechsel -<br />

barer Blickfang – vom Park aus und vom See. Bekannt ist LA VILLA für<br />

rauschende Hochzeiten, feierliche Geburtstage, geschäftliche Tagungen<br />

– oder als Hotel-Hideaway für Verliebte. Der LA VILLA-Zauber liegt im<br />

Detail. Das historische Gondelboot „Betty“ steht für romantische<br />

Verlobungsfahrten oder fröhliche Mädelsnachmittage mit English Tea,<br />

Törtchen und Champagner bereit. Auf einer Fahrt zur Roseninsel mit<br />

einer original alten Plätte lässt es sich mit bis zu 20 Gästen trefflich<br />

Geburtstag feiern – alles unabhängig davon, ob in LA VILLA gerade<br />

mit großer Entourage getagt, gehochzeitet oder jubiliert wird. So wie<br />

auch das jährliche Sommerfest mit der Seeüberquerung „Cross’n Chill“<br />

(21. Juli) und der traditionelle LA VILLA-Weihnachtsmarkt (29. November<br />

bis 01. Dezember) viele Menschen aus der Umgebung anziehen,<br />

laden weitere Veranstaltungen dazu ein, LA VILLA einmal näher<br />

kennenzulernen: Sei es bei Kinderevents, Kochveranstaltungen oder<br />

der bezaubernden Vollmondserenade am 16. Juni. Denn das Leben<br />

ist ein Fest – und LA VILLA ein zauberhaftes Haus am See.<br />

LA VILLA am Starnberger See<br />

Tagungen – Festlichkeiten – Hotel<br />

Ferdinand-von-Miller-Straße 39–41<br />

82343 Niederpöcking<br />

Tel. 08151 770 60<br />

info@lavilla.de<br />

www.lavilla.de<br />

Ticketvorverkauf<br />

für die Events unter<br />

Tel. 08151 770 60<br />

info@lavilla.de


SeeLeben<br />

Fortgeschrittene SUPler, die sich in der Dämmerung aufs Wasser wagen,<br />

bringen gerne eine spezielle Unterwasserbeleuchtung unterm Board an<br />

KIOSK<br />

IL KIOSKO<br />

WÖRTHSEE<br />

Reines Privatvergnügen<br />

Seit April gilt im Gemeindegebiet Wörthsee (nördlicher<br />

Seeteil) eine neue Verordnung: SUPs dürfen nur noch an<br />

der „Rossschwemme“ und am „Il Kiosko“ ins Wasser gelassen<br />

werden. Mit oder gegen den Uhrzeigersinn den See umrunden?<br />

Abgesehen vom Wind eigentlich egal. Ein Großteil<br />

des Wörthsee-Ufers ist in Privatbesitz. Große Seegrundstücke,<br />

schmucke Ferienhäuser und kleine Bootshäuser<br />

wechseln sich ab. Das Faszinierende am Wörthsee ist das<br />

Wasser: Es leuchtet grün, weich, mystisch und großartig<br />

zugleich. Wenn man von der „Rossschwemme“ nach Süden<br />

paddelt, bewegt man sich geradewegs auf das Naturschutzgebiet<br />

„Bacherner Moos und Mausinsel“ zu. Das gesamte<br />

Gebiet darf nicht befahren, die Insel nicht betreten werden.<br />

Die Durchfahrt zwischen Insel und Festland ist verboten –<br />

und letztlich durch den Steg ja auch nicht möglich.<br />

Die Mausinsel erhielt ihren Namen übrigens durch<br />

eine Sage: Ein Schlossherr flüchtete dorthin vor einer Mäuse-<br />

und Rattenplage. Die Tiere folgten dem Grafen allerdings<br />

und – jetzt wird’s noch gruseliger – fraßen ihn bei lebendigem<br />

Leib auf. Doch zurück zu den schönen Dingen:<br />

Ein Abstecher in die Bucht hinter die Insel lohnt, um dort<br />

über den kleinen, malerischen Inninger Bach in den Hafen<br />

von Bachern zu gelangen.<br />

Tourlänge:<br />

10 Kilometer<br />

ADRIA GRILL<br />

PARADIESWINKEL<br />

Gut zu wissen:<br />

Die Durchfahrt zwischen Mausinsel und Festland<br />

darf nicht befahren werden. Von der anderen Seite<br />

verhindert ein Steg die Einfahrt in das Gebiet.<br />

Am Südufer mit der Rastmöglichkeit „Adria Grill“ (mit<br />

einer hübschen kleinen Liegewiese) führt die Tour wieder<br />

gen Norden. Wer erst dort eine Pause einlegen möchte oder<br />

abends auf dem Wörthsee unterwegs ist, dem empfiehlt sich<br />

ein Zwischenstopp im „Il Kiosko“. Genießen Sie bei einer<br />

Pizza das italienische Flair am Wörthsee, dazu einen sagenhaften<br />

Blick über den See. Vor allem zum Sonnenuntergang<br />

ein wunderbarer Schlusspunkt der SUP-Tour.<br />

Illustrationen: Lia-Charleen Royla<br />

28


STRANDBAD<br />

PILSENSEE<br />

SEEHAUS<br />

PILSENSEE<br />

Kleinod zum Wohlfühlen<br />

Malerisch liegt der Pilsensee, der zweitkleinste See<br />

im Fünfseenland, zwischen Starnberger See und Ammersee,<br />

er ist wahrlich ein Freizeitparadies zum Wohlfühlen.<br />

Perfekter Ausgangspunkt für eine SUP-Tour ist<br />

der Campingplatz Pilsensee. Auch ohne Übernachtung<br />

ist der Zutritt (gegen eine geringe Gebühr) möglich. Am<br />

Rand der großzügigen Liegewiese hält die SUP-Station<br />

zahlreiche Boards zum Verleih bereit. Von dort geht es im<br />

Uhrzeigersinn auf die kleine Runde um den See. Also<br />

zunächst am Campingplatz vorbei hin zur Straße. Am<br />

Westufer nach rechts abdrehen, um Kurs auf Hechendorf<br />

zu nehmen. Mit hausgemachten Kuchen und Torten bietet<br />

sich das nette Strandbad Pilsensee für einen Genussstopp<br />

an.<br />

Am nördlichen Seeende an der Mündung des Aubachs<br />

vorbeipaddeln, bevor hinter dem kleinen Segelhafen der<br />

Startpunkt erreicht ist. Zum Abschluss der Tour lohnt die<br />

Einkehr im „Seehaus“, das auf dem Campingplatzgelände<br />

direkt am Wasser mit einer schönen Terrasse wartet.<br />

Tourlänge:<br />

6 Kilometer<br />

Gut zu wissen:<br />

Am Südufer des Pilsensees, wo auch der<br />

Fischbach den Pilsensee in Richtung<br />

Ammersee verlässt, weisen Bojen auf<br />

das Befahrungsverbot des Naturschutzgebiets<br />

„Herrschinger Moos“ hin.


In der Werfthalle: Andrea Friedrich, Stefan Fischer, Josef Breitenmoser, Adelheid zu Castell, Tanja Holzbrecher und Jan Hartmann (v.l.n.r.)


Advertorial<br />

MARINA RESORT BERNRIED<br />

Eine für alle<br />

– alle für eine<br />

Es sind die Menschen, die einem<br />

Ort seine Seele geben. Auch die<br />

Marina Bernried machen sie zu dem,<br />

was sie heute ist: ein traditionsbewusster<br />

und zugleich innovativer Betrieb<br />

mit Hotel, Seerestaurant, Yachthafen<br />

und Landgut.<br />

Andrea Friedrich zum Beispiel ist<br />

die personifizierte universelle Hotelkompetenz<br />

und kümmert sich seit über<br />

20 Jahren um die Belange der Kunden<br />

und Geschäftspartner. Ihre ersten<br />

Aufgaben erledigte sie in der Hotelrezeption,<br />

heute ist sie Assistentin der<br />

Geschäftsführung und somit der<br />

direkte Draht zu Eigentümer Lorenz<br />

Mayr, der zugleich eine Münchner<br />

Anwaltskanzlei führt.<br />

Schon fast zum Inventar zählt Josef<br />

Breitenmoser. Seit 40 Jahren steht er<br />

an den Kochtöpfen. Auch wenn er den<br />

Posten als langjähriger Küchenchef<br />

der Marina-Gastronomie bereits an<br />

seine jüngeren Kollegen weitergab,<br />

bleibt er die graue beziehungsweise<br />

weiße Eminenz der Küche. Der Einsatz<br />

im 2017 komplett umgebauten und<br />

erweiterten Küchenkosmos der Marina<br />

freut ihn nämlich besonders.<br />

Mit Jan Hartmann und Tanja Holzbrecher<br />

ergänzen im Veranstaltungsbereich<br />

zwei junge Profis die langjährigen<br />

und erfahrenen Marina-<br />

Mitarbeiter. Gleich im Anschluss an<br />

die dreijährige Ausbildung zum<br />

Hotelfachmann stieg Jan in den Veranstaltungsbereich<br />

der Marina ein.<br />

Er verantwortet das Geschäft<br />

mit Seminar- und Tagungskunden,<br />

die Firmenevents und privaten<br />

Feierlichkeiten.<br />

Tanja unterstützt als Hochzeitsplanerin<br />

und Programm gestalterin:<br />

Kasperltheater, Feuerwerk oder<br />

Schiffscharter stammen meist aus<br />

ihrer kreativen Hand. Nicht selten<br />

verwandelt sie auch die Werfthalle<br />

in eine passende Eventlocation.<br />

Vorrangig dient diese allerdings<br />

als Werkstatt und Arbeitsraum von<br />

Hafenmeister Stefan Fischer. Seit fast<br />

zwei Jahrzehnten kümmert sich der<br />

Handwerker, Künstler und Seemann<br />

um die Hafenanlage, mit der der<br />

eigentliche Gästebetrieb in der Marina<br />

begann. Neben der Halle sind außerdem<br />

300 Bootsliegeplätze sein Revier.<br />

Nicht Wasser und Wind, sondern<br />

Wiesen und Wälder sind das Spezialgebiet<br />

von Adelheid zu Castell:<br />

Die passionierte Landwirtin führt<br />

das betriebseigene Hofgut. Ihrer<br />

Obhut obliegt nicht nur die Pflege der<br />

90 Milchkühe und ihrer Kälber sowie<br />

der zu bewirtschaftenden Grundstücke,<br />

sondern auch die Instandhaltung<br />

der Stallungen und des<br />

Maschinenparks.<br />

So unterschiedlich die Tätigkeitsbereiche<br />

und Persönlichkeiten auch<br />

sind, eines haben alle gemeinsam:<br />

die Leidenschaft für ihren Beruf<br />

und die Marina.<br />

Marina Bernried<br />

Am Yachthafen 1–15<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Tel. 08158 9320<br />

info@marina-bernried.de<br />

www.marina-bernried.de


SeeLeben<br />

32


SeeLeben<br />

Tierisch<br />

gut drauf<br />

Dieser Blick! Dieses Fell! Und erst diese Frisur! Alpakas faszinieren,<br />

keine Frage. Aber sie können weit mehr als nur lustig aussehen.<br />

Hier sind: sechs Eigenschaften, die sie besonders machen<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

RAMONA NICKL<br />

ELINA GATHOF<br />

33


»Mit Alpakas nimmt<br />

man die Welt<br />

ganz anders wahr«<br />

Veronika Darchinger<br />

Auf dem Hof „Isartal Alpakas“ züchtet Veronika Darchinger<br />

seit 15 Jahren Alpakas. Neben Wanderungen bietet sie auch<br />

Schur- und Einsteigerkurse an<br />

Die 200.000-Follower-Marke haben<br />

die „Alpacas of Instagram“ kürzlich<br />

geknackt: Das ist ein Instagram-Account, der Bilder der<br />

flauschigen Paarhufer zeigt – und zwar ausschließlich.<br />

Alpakas erobern die sozialen Netze, ihr Anblick entzückt<br />

ebenso wie ihre Wolle (die so nicht heißt, aber dazu später).<br />

Eigentlich sind Alpakas in den Hochebenen Südamerikas<br />

beheimatet, aber sie kommen prima mit dem Klima hierzulande<br />

zurecht. Deshalb entscheiden sich immer mehr<br />

Menschen in Deutschland für die Haltung von Alpakas.<br />

Familie Darchinger in Berg-Mörlbach hat bereits 2004<br />

damit begonnen, auf ihrem Hof „Isartal Alpakas“ leben<br />

mittlerweile 34 Tiere. Was haben Alpakas, was andere<br />

Tiere nicht haben? Was macht sie so besonders?<br />

1. Ihre Anpassungsfähigkeit<br />

Tagsüber milde Temperaturen, Minusgrade bei Nacht: In<br />

den südamerikanischen, bis knapp 7000 Meter hohen Anden<br />

sind extreme Temperaturschwankungen an der Tagesordnung.<br />

Seit Jahrtausenden züchtet man Alpakas in Peru, Bolivien<br />

und Chile als Nutztiere. Unter den harten Bedingungen<br />

werden die Tiere, die zur Familie der Kamele gehören, meist<br />

8 Jahre alt, ihre deutschen Kollegen hingegen bis zu 20 Jahre.<br />

Dank ihres robusten Immunsystems und ihrer widerstandsfähigen<br />

Faser können Alpakas bei uns problemlos ganzjährig<br />

im Freien gehalten werden. Wichtig ist, dass die Tiere einen<br />

trockenen Rückzugsort haben, eine offene Stallhaltung<br />

ist daher ratsam. Und: Alpakas sind gesellige Tiere, sie leben<br />

gerne in Herden. Ihre wild lebenden Verwandten heißen<br />

übrigens Vikunjas: Sie wiegen etwas weniger und erinnern<br />

optisch an besonders flauschige Rehe.<br />

2. Ihre Faser<br />

Bei Alpakas spricht man von Faser, nicht von Wolle.<br />

Und die hat es in sich: „Sie ist sehr leicht, extrem wärmend<br />

und temperaturausgleichend“, erklärt Veronika Darchinger.<br />

Denn: Das Fell der peruanischen Alpakas muss extremen<br />

Temperaturschwankungen von bis zu 40 Grad innerhalb<br />

von nur 24 Stunden standhalten. Neben Seide und<br />

Kaschmir zählt die Alpakafaser zu den wertvollsten Geweben<br />

der Welt. Einmal jährlich (in der Regel Ende Mai,<br />

wenn es schon etwas wärmer ist) werden die Tiere bei den<br />

Darchingers geschoren und aus ihrer Faser anschließend<br />

Garne gefertigt. Es gibt mittlerweile in Deutschland Naturfasermühlen,<br />

die sich auf die Ver arbeitung von kleinen<br />

Mengen spezialisiert haben. Da die Fasern der älteren Tiere<br />

nicht mehr ganz so weich sind, dienen sie als Füllung für<br />

Bettdecken: Aufgrund ihrer temperaturregulierenden<br />

Eigenschaft kann man diese gut ganzjährig verwenden.<br />

Außerdem eignet sich Alpakafaser für Allergiker, da sie<br />

kaum Wollfett aufweist.<br />

3. Ihr Gemüt<br />

Neugierig recken sie die Hälse nach oben und wollen<br />

ganz genau wissen, was vor sich geht: Alpakas sind äußerst<br />

aufmerksame Tiere, schließlich hängt in der Wildnis ihr<br />

Überleben davon ab. Zu ihren natürlichen Feinden gehört<br />

der Puma, den die vielen Augenpaare einer Herde schneller<br />

bemerken müssen, damit die Tiere rechtzeitig flüchten können.<br />

Ihr meist sanftes, ruhiges Wesen überträgt sich auf<br />

Menschen. Das stellt Veronika Darchinger immer wieder<br />

bei den Wanderungen fest, die man bei ihr buchen kann:<br />

„Die Leute gehen zufriedener nach Hause. Selbst wild-<br />

34


Auch wenn die Versuchung groß (und das Fell schön weich) ist:<br />

Alpakas mögen es überhaupt nicht, wenn man in ihre Frisur fasst<br />

SeeLeben


fremde Menschen, denen wir auf den Spaziergängen begegnen,<br />

freuen sich, uns zu sehen. Das macht auch uns glücklich!“<br />

Kuscheltiere sind Alpakas jedoch nicht: Entgegen<br />

dem ersten Eindruck sind sie sogenannte Distanztiere, sie<br />

werden nicht gerne angefasst. Lässt sich ein Alpaka doch<br />

streicheln, darf man sich wahrlich glücklich schätzen: „Ein<br />

Tier, das nicht weggeht, zeigt, dass es Vertrauen zum Menschen<br />

gefasst hat, dass ihm nichts passiert“, so Darchinger.<br />

4. Ihre Unkompliziertheit<br />

Im Gegensatz zu anderen Nutztieren sind Alpakas erstaunlich<br />

pflegeleicht. Sie benötigen kaum mehr als Futter,<br />

eine Schur pro Jahr und eine ausreichend große Fläche,<br />

um sich frei bewegen zu können. In Zahlen: Im Sommer<br />

fressen sie pro Tag zwischen zwei und 3,5 Kilogramm<br />

Gras, im Winter ein bis zwei Kilogramm Heu. Für die ersten<br />

beiden Tiere muss eine Weidefläche von 1000 Quadratmetern<br />

zur Verfügung stehen, für jedes weitere Tier dann<br />

100 Quadratmeter mehr. Veronika Darchinger rät allerdings<br />

zu mehr Platz, denn Alpakas leben nicht gerne aneinandergedrängt.<br />

Außerdem ist eine Wechselbeweidung<br />

sinnvoll, zum Beispiel mit Pferden: Denn diese fressen<br />

dort, wo Alpakas nicht fressen, und umgekehrt.<br />

Laien können mit etwas Recherche und Vorbereitung<br />

gut in die Alpakazucht einsteigen. Die Tiere sind lernfähig<br />

und können beispielsweise schnell auf das Gehen am Halfter<br />

trainiert werden. Freizeittiere, etwa für Wanderungen,<br />

erhält man bereits für 1200 Euro. Eine Zuchtstute kostet je<br />

Alpakas brauchen einen trockenen Stall, in den sie sich<br />

zurück ziehen können – und die Gesellschaft anderer Alpakas<br />

nach Rasse 2500 bis 3000 Euro. Für Spitzentiere, in der<br />

Regel Zuchthengste, muss man 8000 bis 20.000 Euro aufbringen.<br />

Die zwei teuersten Alpakas, die je in Deutschland<br />

gekauft wurden, waren den Züchtern 250.000 Dollar wert:<br />

Sie stammten aus einer Zucht in den USA. Die Tragzeit<br />

von Alpakas beträgt übrigens bis zu 345 Tage. Die Fohlen<br />

werden immer am Morgen geboren. Weil die Zungen der<br />

Alpakastuten zu kurz sind, lecken sie ihre Fohlen nicht ab.<br />

Deshalb müssen diese an der Luft trocknen, bevor es<br />

nachts wieder kälter wird.<br />

5. Ihre Heilkräfte<br />

Die entspannte, gutmütige Grundhaltung der Alpakas<br />

eignet sich bestens für Therapiezwecke, wie Darchinger<br />

erklärt: „Man kann sie beispielsweise bei verhaltensauffälligen<br />

Kindern einsetzen. Die Tiere gehen erst mal einen<br />

Schritt zurück und halten Abstand, sodass die Kinder sich<br />

aus eigenem Antrieb Strategien überlegen müssen, wie sie<br />

ihnen näherkommen können.“ Die nonverbale Kommunikation<br />

wird immer häufiger auch bei Autismus, Demenz,<br />

geistiger Behinderung oder schweren Hirnschäden, beispielsweise<br />

nach Unfällen, genutzt.<br />

6. Ihr Blick<br />

In der Gegenwart von Alpakas schlechte Laune haben?<br />

Unmöglich. Ein Blick in diese Kulleraugen, und jeder Funken<br />

Missmut verpufft. Was nur wenige wissen: Alpakas<br />

verfügen über ein sensationell gutes Sehvermögen. Selbst<br />

kleinste Bewegungen, etwa von einem Radfahrer oder<br />

Vogel am Horizont, können sie problemlos ausmachen.<br />

Das wirkt sich auch auf ihre Begleiter aus, wie Darchinger<br />

findet: „Mit einem Alpaka nimmt man die Welt selbst<br />

plötzlich ganz anders wahr.“<br />

36


illen & kontaktlinsen<br />

a l l e s<br />

a u f<br />

einen<br />

Blick<br />

08151 970590


SeeLeben<br />

HALLO STERNE,<br />

WIE SCHÖN,<br />

EUCH ZU SEHEN!<br />

Während es in Städten immer schwieriger wird, Sterne am<br />

Himmel auszumachen, findet man im Fünfseenland noch viele<br />

geeignete Plätze. Wo diese sind und warum wir den Blick<br />

jetzt häufiger nach oben richten sollten, lesen Sie hier<br />

TEXT<br />

RAMONA NICKL<br />

Foto: Mignon Berger-Oswald<br />

38


Es ist eine Zahl mit 22 Nullen, 70 Trilliarden<br />

– kaum vorstellbar. So viele Sterne<br />

gibt es im Universum. Auf der Erde sehen wir jedoch nur einen<br />

Bruchteil dessen, was sich nachts am Himmel bewegt.<br />

„Mit bloßem Auge können wir etwa 6000 Sterne wahrnehmen“,<br />

erklärt Stefan Schmid, Leiter der Christan-Jutz-<br />

Volkssternwarte in Berg. Vor allem ab Juni lohnt sich der<br />

Blick nach oben, gerade im Fünfseenland: „Neben einzelnen<br />

Sternen unserer Galaxie können wir dann sogar die<br />

Milchstraße erkennen. In den Sommermonaten ist sie als<br />

weißes, nebliges Band am Firmament zu sehen“, erläutert<br />

Schmid. Der Nachthimmel über der Seenregion lockt noch<br />

mit einer weiteren Besonderheit: „Wenn es ganz dunkel ist,<br />

kann man mit bloßem Auge die Andromedagalaxie<br />

erkennen. Das sind mehrere Milliarden Sonnen<br />

mit einer Distanz von 2,4 Millionen Lichtjahren zu uns.“<br />

Wo sollte man das Nachtlager zum Sternegucken am<br />

besten aufschlagen? Da, wohin sich sonst kaum ein<br />

Mensch verirrt und wo kein Wasser Licht reflektiert, beispielsweise<br />

auf freiem Feld in Münsing oder der Ilkahöhe:<br />

„Wählen Sie einen möglichst dunklen Ort, fernab von störenden<br />

Lichtquellen.“ Martin Gutekunst, der in Eberfing<br />

bei Weilheim eine private Sternwarte führt, ergänzt: „Der<br />

Hohe Peißenberg bietet eine gute Sicht nach Süden. Geeignet<br />

sind Standorte, bei denen Bäume das Licht der nächsten<br />

Ortschaft abschirmen.“<br />

Straßenlaternen & Co. behindern die Himmelsbeobachtung.<br />

Denn: „In der Luft befinden sich Wassermoleküle.<br />

Wenn diese von der Seite angestrahlt werden, erhellt das<br />

den Himmel. Auch Wolken werden so sichtbar und erzeugen<br />

zusätzlich Helligkeit“, erklärt Schmid. Der Standort<br />

der Sternwarte in Berg ist übrigens kein Zufall: Ihr Gründer<br />

Christian Jutz wanderte einst mit seinem mobilen Teleskop<br />

auf die 650 Meter hohe Anhöhe, um zum privaten<br />

Vergnügen den Sternenhimmel zu beobachten.<br />

EINE GUTE ORIENTIERUNGSHILFE<br />

Sind alle Ortskriterien erfüllt, fällt es ungeübten Himmelsbeobachtern<br />

oft schwer, sich „da oben“ überhaupt<br />

zurechtzufinden. Stefan Schmid hat deshalb einen Trick:<br />

den Großen Wagen zur Orientierung anvisieren. Ausgehend<br />

von den zwei hinteren Sternen des Kastens, wird die<br />

Entfernung der Sterne um ein Fünffaches nach oben verlängert.<br />

Siehe da: der Polarstern. Seefahrer nutzten ihn<br />

einst, um im Dunkel der Nacht auf See den Weg zu finden.<br />

Heutzutage orientieren sich Astronomen am Polarstern,<br />

um Teleskope auszurichten.<br />

Beim ersten Sternenspaziergang gibt es Weiteres zu<br />

entdecken: „Das Himmels-W, auch Kassiopeia genannt, ist<br />

im Norden fast immer zu sehen. Je nach Jahres- oder Uhrzeit<br />

als M oder als W“, erklärt Schmid. Wer Hilfsmittel wie


SeeLeben<br />

eine Sternenkarte zurate zieht, kann auf Erkundungstour gehen.<br />

Auch Apps und Computerprogramme geben Auskunft,<br />

was am jeweiligen Tag zu sehen ist (s. unten).<br />

Angehenden Hobbyastronomen empfiehlt Sternwartenleiter<br />

Stefan Schmid einen Feldstecher. „Besser einen kleineren,<br />

maximal mit zehnfacher Vergrößerung wählen. Dann<br />

abends in einen Liegestuhl setzen, schon kann man erste<br />

Streifzüge am Himmel machen.“ Bei Teleskopen rät er Anfängern<br />

zur Zurückhaltung: „Sonst kämpft man mehr mit<br />

der Technik, als man tatsächlich nach oben schaut.“ Sogenannte<br />

Dobson-Teleskope eignen sich dank einfachem Aufbau<br />

für Einsteiger, computergesteuerte Varianten verwirren<br />

eher. Auch zum Profi-Fotoapparat sollten ungeübte Sternenbeobachter<br />

nicht vorschnell greifen. „Das sollte man wirklich<br />

nur tun, wenn man bereits eine gute Orientierung am Himmel<br />

hat. Denn sonst wird es sehr komplex und kostspielig.“<br />

SHOWTIME! Am 16. Juli<br />

ist am Himmel eine partielle<br />

Mondfinsternis zu beobachten, und in der<br />

Nacht vom 12. auf den 13. August sollten<br />

Sie ein paar Wünsche parat haben: Es wird<br />

die Nacht der Sternschnuppen<br />

HIMMELSSPEKTAKEL IM SOMMER <strong>2019</strong><br />

Ganz verzichten müssen Fotofreudige trotzdem nicht darauf,<br />

ihre Himmelsfunde festzuhalten: „Man kann eine handelsübliche<br />

Digitalkamera auf einem festen Stativ zur Hand<br />

nehmen“, sagt Schmid. Weil sich die Erde unter dem Sternenhimmel<br />

weiterbewegt, werden Sterne bei Langzeitbelichtung<br />

nicht als Punkte abgebildet, sondern als Streifspuren.<br />

Auch seltenere Fotomotive hält der Sommer <strong>2019</strong> bereit:<br />

Nach dem Blutmond 2018 kommt es dieses Jahr am<br />

16. Juli zu einer partiellen Mondfinsternis. Die Erde steht<br />

dann zwischen Mond und Sonne. Und jedes Jahr in der<br />

Nacht vom 12. auf den 13. August gibt es die Perseiden zu<br />

bewundern, den bekanntesten Sternschnuppenstrom.<br />

Wahrnehmen sollte man derartige Chancen unbedingt,<br />

denn leider ist die Nacht oft nicht Nacht genug.<br />

LICHTVERSCHMUTZUNG VERSCHLUCKT STERNE<br />

Nur 20 Prozent der Weltbevölkerung können überhaupt<br />

noch den natürlichen Sternenhimmel sehen. Der exzessive<br />

Einsatz von Kunstlicht verhindert vielerorts, dass wir die<br />

Vielfalt des Universums mit all seinen Planeten, Galaxien<br />

und Himmelsobjekten wahrnehmen können. Das bringt<br />

den menschlichen Biorhythmus durcheinander, wie Martin<br />

Gutekunst erklärt: „In der Dunkelheit produziert der Körper<br />

Melatonin und versetzt sich so in einen Ruhezustand. Das<br />

Immunsystem wird aktiv, der Körper erholt sich. Wenn<br />

der Lichtunterschied zwischen Tag und Nacht verloren<br />

geht, bleiben diese Prozesse aus. Die biologische Uhr<br />

bleibt stehen. Menschen schlafen schlechter und werden<br />

häufiger krank.“<br />

Auch für Tiere ist der exzessive Einsatz von Licht fatal,<br />

da sie auf die Dunkelheit als Schutz vor Feinden angewiesen<br />

sind und ihr Tag-Nacht-Rhythmus gestört wird.<br />

Wer denkt, selbst nichts gegen das Problem unternehmen<br />

zu können, irrt. Martin Gutekunst kennt Lösungsansätze:<br />

„Lieber Bewegungsmelder als dauerhafte Außenbeleuchtung.<br />

Lieber zielgerichtetes Licht als Kugelleuchten, die in<br />

alle Richtungen strahlen. Die Straßenlampen sollten so abgeblendet<br />

werden, dass sie nur nach unten strahlen.“ Daher<br />

sollten wir im Sommer häufiger beherzigen: Licht aus und<br />

nach oben blicken. Es lohnt sich garantiert.<br />

GALAKTISCH GUT<br />

Mit Hilfe von Astronomie-Apps wie SkySafari (nur auf Englisch), SkyView oder Star Walk kann man<br />

Sternenbilder ganz einfach bestimmen. Wer zum Teleskop greifen möchte: Für Anfänger eignen sich<br />

Dobson- Modelle, die eine große Öffnung haben (idealerweise zwischen 10 und 25 Zentimetern), z. B. das<br />

GSO Dobson Teleskop 150C (6 Zoll) für ca. 249 Euro (über www.teleskop-express.de). Übrigens: Die<br />

Sternwarte Berg und die Sternwarte Eberfing bei Weilheim bieten regelmäßig Führungen an.<br />

Infos unter www.sternwarte-berg.de und www.sternwarte-eberfing.de<br />

Foto: PR / Illustration: Lia-Charleen Royla<br />

40


Advertorial<br />

BARBARA DORSCH-AUMILLER<br />

Schönes mit<br />

Seltenheitswert<br />

Große, dekorative Ohrgehänge und Ringe sind ihr<br />

Markenzeichen. Am liebsten verarbeitet sie dafür<br />

Edelkorallen, die sie seit Langem sammelt und für ihre ungewöhnlichen<br />

Kreationen auch mit kostbaren Edelsteinen<br />

kombiniert. „Mich interessieren vor allem Materialien, die<br />

Seltenheitswert haben“, sagt Barbara Dorsch-Aumiller. Deshalb<br />

liebt sie auch Grüntürkise, die eine Laune der Natur<br />

sind, oder die Türkise aus der berühmten und mittlerweile<br />

geschlossenen „Sleeping Beauty Mine“ in Arizona.<br />

Die Goldschmiedemeisterin fertigt exklusive Schmuckstücke<br />

auf handwerklich höchstem Niveau. Jedes ist ein<br />

Unikat und optimal auf die jeweilige Trägerin abgestimmt.<br />

Ihr oberstes Ziel sei es, eine Frau mit einem besonderen<br />

Schmuckstück noch schöner zu machen und ihren Typ zu<br />

betonen, sagt Barbara Dorsch-Aumiller. Auch die perfekte<br />

Passform und der Tragekomfort spielen dabei eine große<br />

Rolle. Beste Beratung und gegenseitiges Vertrauen sind<br />

ihr sehr wichtig. Deshalb besucht sie ihre Kundinnen auf<br />

Wunsch auch zu Hause, etwa um den Schmuck mit der jeweiligen<br />

Garderobe abzustimmen. Manche betreut sie seit über<br />

zwanzig Jahren, nicht nur mit Neuanfertigungen, sondern<br />

auch mit Umarbeitungen und Reparaturen von besonderen<br />

Erbstücken. „Meine Kundinnen werden für den Schmuck,<br />

den sie von mir bekommen, sehr bewundert“, erzählt sie,<br />

„meistens verraten sie aber niemandem, woher sie ihn<br />

haben.“ Sie sei deshalb immer noch so etwas wie ein Geheimtipp,<br />

den man eigentlich nicht einmal an die beste<br />

Freundin weitergeben will.<br />

Seit Anfang Februar hat Barbara Dorsch-Aumiller ein<br />

neues Werkstattatelier in Berg. Feste Öffnungszeiten oder<br />

gar ein Schaufenster wird es allerdings nicht geben. „Ich<br />

möchte auch hier meine Kundinnen in ruhiger und diskreter<br />

Atmosphäre beraten können“, sagt sie. Das Gebäude<br />

der ehemaligen Schlossbrauerei hat sich in jüngster Zeit zu<br />

einer feinen Adresse für die schönen Dinge des Lebens entwickelt<br />

– und das wird nicht lange ein Geheimtipp bleiben.<br />

WERKSTATTATELIER<br />

Perchastraße 7<br />

82335 Berg<br />

Tel. 0163 777 68 77<br />

info@korallen-schmuck.de<br />

www.korallen-schmuck.de<br />

Termine nach Vereinbarung


SeeTipps<br />

Aktiv sein<br />

Mal was Neues ausprobieren,<br />

auf andere Gedanken kommen,<br />

entspannt genießen: Lassen<br />

Sie sich inspirieren!<br />

KRÄUTER-<br />

KÜCHE<br />

Wie man die Kraft der Pflanzen bewusst und<br />

wohlschmeckend einsetzt, weiß Kräuterpädagogin<br />

Gisela Hafemeyer ganz genau. Und: Ihr<br />

Wissen gibt sie gerne weiter! In Kursen auf<br />

ihrem kleinen Bauernhof in Frieding bereitet<br />

man gemeinsam Gerichte zu – und lernt eine<br />

Menge über Schätze am Wegesrand.<br />

www. kraeuterstadl.de<br />

FEUER<br />

UND<br />

FLAMME<br />

Für Tom Carstens ist Schmieden mehr<br />

als ein Beruf, es ist eine Berufung. In<br />

seiner Werkstatt in Degerndorf gestaltet<br />

er nicht nur Schönes und Nützliches aus<br />

Metall, sondern bietet auch Schmiede-<br />

Seminare für Erwachsene und<br />

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42


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Berg) bilden wir mit einem erfahrenen Team aus hochqualifizierten,<br />

fachlich spezialisierten Ärzten ein hochkarätiges<br />

medizinisches Netzwerk vor Ort. Unglaublich wertvoll ist<br />

auch der interdisziplinäre Austausch unserer Ärzte untereinander.<br />

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die Abklärung neurologischer Fragestellungen bis hin zur<br />

Prävention, zum Beispiel mittels Ganzkörper-MRT. Aber auch<br />

seltenere Untersuchungen wie die Kernspintomographie des<br />

Herzens sind optimal möglich.<br />

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internistisch-onkologische, neurologische und orthopädische<br />

Bildgebung sowie kardiologische Koronarkalkmessungen<br />

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Im Patientengespräch verstehen wir<br />

uns als beratende Partner auf Augenhöhe und<br />

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von Beschwerden zu erklären, Fragen vertrauensvoll<br />

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über Ihre Diagnose zu verschaffen. Das ist heute oft nicht<br />

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46


SeeMensch<br />

»Wir fühlen uns<br />

hier grandios wohl«<br />

Manchmal findet man sein Zuhause an einem Ort, den man zuvor<br />

nie auf dem Schirm hatte. Schauspieler Adnan Maral und seiner Frau<br />

Franziska ist es so mit dem Ammersee gegangen. Ein Gespräch<br />

über Zufall, Spontaneität und die Fähigkeit, zupacken zu können<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS<br />

SANDRA DJAJADISASTRA, SILKE HEUSCHMANN<br />

CONNY MIRBACH<br />

47


SeeMensch<br />

Franziska Maral, 40,<br />

ist sowohl ausgebildete<br />

Schauspielerin und<br />

Yoga-Lehrerin als<br />

auch Produzentin in<br />

der gemeinsamen<br />

Produktionsfirma<br />

Es ist immer wieder spannend, ein Ehepaar<br />

gemeinsam zum Interview zu treffen. Wird<br />

einer das Reden übernehmen? Wie viel Raum lassen die<br />

Partner einander? Die Lounge des „Ammersee Hotel“ in<br />

Herrsching betreten die Marals einige Minuten verspätet<br />

– eigentlich nicht der Rede wert. Trotzdem hat Franziska<br />

Maral vorab entschuldigend eine SMS geschickt. Auf den<br />

ersten Blick ist Adnan Maral der Lebhaftere: Der Schauspieler<br />

(„Türkisch für Anfänger“, „Tatort“) plaudert<br />

drauflos, lacht gern und viel. Franziska Maral wirkt zunächst<br />

zurückhaltender, dabei strahlt sie einfach eine<br />

große Ruhe aus. Auffällig ist im Laufe des Gesprächs, wie<br />

respekt- und liebevoll die beiden miteinander umgehen<br />

– selbst unser Fotograf lauscht den beiden fasziniert,<br />

obwohl er nicht die ganze Zeit dabeibleiben müsste. Seit<br />

16 Jahren sind Franziska und Adnan Maral zusammen,<br />

seit elf Jahren leben sie mit ihren drei Kindern in der<br />

Nähe des Ammersees.<br />

Franziska, Sie sind in der Nähe von Zürich aufgewachsen<br />

und Sie, Adnan, in Frankfurt am Main. Sie haben<br />

sich in Berlin kennen gelernt, Ihre zwei Söhne sind<br />

dort geboren. Was verschlägt zwei Großstadtpflanzen<br />

ins ländliche Oberbayern?<br />

Franziska Maral: Berlin wirkte unverbindlich, es war<br />

für mich keine warme Stadt. Es leben so viele Menschen<br />

dort, und dennoch fand ich es auf den Straßen immer seltsam<br />

leer. Außerdem: mit Kindern? Bis man mal in der<br />

Natur draußen war, musste man sich richtig anstrengen.<br />

Adnan Maral: Ich habe Berlin in den 80er-Jahren erlebt,<br />

das war eine verrückte Zeit. Man konnte von jetzt auf<br />

gleich hinfahren, es hat sich immer ergeben, dass man irgendwo<br />

schlafen durfte, bei Bekannten, bei Freunden von<br />

Freunden. Man hat zusammen gegessen, gefeiert, man<br />

wurde einfach aufgenommen. Es gab eine Form von Gastfreundschaft,<br />

die ich sehr an Berlin schätzen gelernt habe.<br />

Franziska Maral: So habe ich mir Berlin auch vorgestellt.<br />

Aber als ich 2001 dorthin kam, war es nicht mehr so.<br />

Dennoch: Adnan wäre nicht aus Berlin weggegangen.<br />

Adnan Maral: Als klar wurde, dass Franziska sich<br />

nicht zu Hause fühlt, fand ich es wichtig, einen Kompromiss<br />

zu finden. Wir wollten auch nicht mehr so weit<br />

weg von unseren Eltern leben. Zufälligerweise war ich<br />

kurze Zeit später bei einem Dreh in München, der Regieassistent<br />

erzählte von einem Haus am Stadtrand, das<br />

vermietet werden sollte. Wir haben spontan gedacht:<br />

Wir probieren das. Wenn es ganz doof ist, können wir<br />

immer noch zurück.<br />

Stattdessen zog es Sie noch weiter aufs Land.<br />

Franziska Maral: Irgendwann war der Wunsch da, etwas<br />

Eigenes zu besitzen. Wir sind über die Dörfer gefahren,<br />

48


SeeMensch<br />

haben uns umgeschaut, wo es uns gefallen könnte. Und<br />

wurden dann im Internet fündig.<br />

Adnan Maral: Da poppte plötzlich ein einfaches Bauernhaus<br />

in der Nähe des Ammersees auf. Wir kannten den<br />

Ort gar nicht. Also haben wir uns das Haus angeguckt –<br />

und eine Woche später gekauft. Sehr schnell hatten wir<br />

eine Vision, wie es aussehen sollte. Wir waren sicher naiv.<br />

Franziska Maral: Es gab nur zwei Räume, keine Heizung,<br />

unter dem Bodenbelag stieß man unmittelbar auf<br />

Erde. Damals machten wir eine Party – Adnan wurde 40,<br />

ich 30 Jahre alt. Ganz stolz sind wir mit unseren Familien<br />

und Freunden zum Haus gefahren. Ihre Reaktion? Extrem<br />

verhalten. (lacht)<br />

»Wir haben tolle<br />

Nachbarn. Wir tragen<br />

Verantwortung füreinander.<br />

Für diese<br />

Gemeinschaft bin<br />

ich sehr dankbar«<br />

Adnan Maral<br />

In einem „Lebenslinien“-Beitrag des BR aus dem Jahr<br />

2015 sieht man, wie Sie beide Fliesen im Bad verlegen.<br />

Adnan Maral: Franziska und ich haben den Ehrgeiz,<br />

uns da reinzufuchsen, zum Glück auch keine zwei linken<br />

Hände. Einen Architekten zu engagieren, kam nicht infrage.<br />

Wir haben viel selbst gemacht und gebrauchte Materialien<br />

verwertet, Dielen und Fliesen aus anderen Häusern.<br />

Die Leute aus dem Ort haben uns unfassbar unterstützt.<br />

Ich glaube, sie mochten, dass wir etwas Altes erhalten und<br />

selbst daran gearbeitet haben. Einmal habe ich nachts den<br />

Boden abgeschliffen. Plötzlich stand mein Nachbar Andi<br />

hinter mir: „Servus! Das sieht nicht gut aus, was du da<br />

machst. Ich helf dir mal.“ Mitten in der Nacht!<br />

Franziska Maral: Kurz bevor der Umzugswagen eintraf,<br />

tauchten – unabgesprochen – drei Nachbarn auf und<br />

packten mit an. Sie holten von zu Hause Bodenvlies und<br />

legten das ganze Haus aus. Wir hatten noch kein Treppengeländer.<br />

Ein vierter Nachbar brachte ein Provisorium mit:<br />

„Das ist sicherer, ihr habt doch kleine Kinder . . .“<br />

Adnan Maral: Wir haben tolle Nachbarn. Es ist nicht<br />

zu eng, aber man trägt Verantwortung füreinander. Für<br />

diese Gemeinschaft bin ich dankbar. Franziska hatte ja<br />

den großen Wunsch nach einem Leben auf dem Land.<br />

Ich hätte nie gedacht, dass es mir so gefällt. Ich finde es<br />

grandios erholsam.<br />

Schauspieler Adnan Maral, 50, hat 2015 die<br />

Produktionsfirma „Yalla Productions“ gegründet,<br />

um mehr Cross-Culture-Geschichten ins<br />

Fernsehen und Kino zu bringen<br />

Sie sind ziemlich umtriebig. Auf Instagram kann man<br />

sehen, wie oft Sie wegen Lesungen und Dreharbeiten<br />

unterwegs sind. Wann war Ihnen eigentlich klar, dass<br />

Sie das Zeug zum Schauspieler haben?<br />

Adnan Maral: Im Alter von 14 Jahren war ich wild und<br />

orientierungslos. Der Typus mit Bomberjacke und der Einstellung:<br />

„Ey, Digga, fass mich nicht an.“ (lacht) Selbst für<br />

Sport konnte ich mich nicht mehr begeistern. Mit der Klasse<br />

hatte ich eine Vorstellung im Frankfurter Kinder- und<br />

Jugendtheater „Grüne Soße“ besucht und meinem ältesten<br />

Bruder davon erzählt. Er hatte damals in seiner Schule eine<br />

Theater-AG gegründet und fragte: Willst du mitmachen?<br />

So bin ich in deren Gruppe gelandet, unter lauter Freaks,<br />

49


SeeMensch<br />

Das Paar hat zwei Söhne<br />

und eine Tochter. Man spricht<br />

zu Hause: Türkisch, Deutsch<br />

und Schweizerdeutsch<br />

die viel älter waren als ich. Aber sie haben mich ganz toll<br />

aufgenommen, ich habe da meinen Platz gefunden. Und<br />

meinen Spaß an der Schauspielerei entdeckt.<br />

Was genau hat Ihnen daran gefallen?<br />

Adnan Maral: Ich musste mich mit Theaterstücken auseinandersetzen.<br />

Und mit mir. Dazu kam, dass wir das Theater<br />

selbst aufgebaut haben – wortwörtlich. Es war in einer<br />

kleinen Brotfabrik untergebracht, die der Lehrer geerbt hatte.<br />

In einem loftartigen Raum haben wir die Bühne errichtet, regelmäßig<br />

Aufführungen und Lesungen veranstaltet. Wir<br />

mussten alles selbst und in der Gruppe stemmen. Es war toll!<br />

Sie haben dann nicht mehr von der Schauspielerei<br />

gelassen.<br />

Adnan Maral: Plötzlich kamen Leute vom „Schülerclub<br />

Frankfurt“ auf mich zu: das Jugendtheater des Schauspielhauses.<br />

Wir wurden mit der Truppe nach Berlin zum Theatertreffen<br />

der Jugend eingeladen. Ich war damals 16 und<br />

fand das großartig: zehn Tage Berlin im Hotel. Wir haben an<br />

Workshops teilgenommen und sind im jetzigen HAU aufgetreten.<br />

Mir war überhaupt nicht bewusst, welche Bedeutung<br />

dieses Theater hatte. Später, als erste Angebote von Berliner<br />

Theatern kamen, habe ich trotzdem lange gezögert. Ich hatte<br />

Angst, dass man in Berlin furchtbar hängen bleibt, wenn<br />

man keine Engagements bekommt. Meine Eltern haben damals<br />

gesagt: „Wie? Wir sind aus Ostanatolien nach Frankfurt<br />

gekommen, und du schaffst es nicht mal nach Berlin?“<br />

Ihr Vater zählt zur ersten Generation türkischer<br />

Gastarbeiter in Deutschland. Er holte Sie 1970 mit<br />

Ihrer Mutter und Ihren beiden Brüdern nach, Sie<br />

waren damals zwei Jahre alt. Wie haben Ihre Eltern auf<br />

Ihren Wunsch reagiert, als Schauspieler zu arbeiten?<br />

Adnan Maral: Ihre Haltung zu den Dingen war immer:<br />

Geh hin, schau es dir an, probiere es aus. Vielleicht aus<br />

Naivität, aber sie haben meine Brüder und mich immer<br />

machen lassen.<br />

50


SeeMensch<br />

Ihrem Buch „Adnan für Anfänger. Mein Deutschland<br />

heißt Almanya“ haben Sie das Lebensmotto Ihrer<br />

Mutter vorangestellt.<br />

Adnan Maral: Genau. „Gehe immer auf andere<br />

Menschen zu, Adnan“, pflegt meine Mutter zu sagen. „Egal,<br />

wer es ist. Und erwarte nicht, dass du etwas bekommst. Sei<br />

trotzdem offen. Wer weiß, mit welchen Erfahrungen dich<br />

dein Gegenüber schon im nächsten Moment bereichert.<br />

Jede Begegnung kann ein Geschenk sein. Schlag<br />

es nicht aus. Niemals.“<br />

Sie erzählen in dem Buch von Ihrem Leben, verstehen<br />

es aber vor allem als Geschichte über deutsch-türkische<br />

Integration. Interessant auch der Part, in dem Sie<br />

davon berichten, dass viele Bayern, auch hier am<br />

Ammersee, türkische Vorfahren haben.<br />

Adnan Maral: Ich habe anfangs in München oft gedacht:<br />

Der Typ da drüben sieht aus wie mein Onkel Mehmet.<br />

Erst dachte ich, das läge an der Nähe zu Italien. Aber<br />

dann habe ich für den Bayerischen Rundfunk mal eine<br />

Sendung gelesen, in der es um die sogenannten Beutetürken<br />

ging. Das waren Kriegsgefangene, die man während<br />

der osmanischen Kriege nach Deutschland verschleppt<br />

hatte. Im 17. Jahrhundert etwa gab es den sehr kriegerischen<br />

Kurfürsten Max Emanuel, der Beutetürken nach<br />

Bayern brachte. Sie wurden zunächst versklavt, waren<br />

Sänftenträger, Stallknechte, Lakaien etc. Nach ein paar<br />

Jahren hat man wohl gedacht: „Was machen wir jetzt mit<br />

ihnen? Das sind ja Muselmanen. Die müssen wir taufen.“<br />

Und so wurde aus Mehmet ein Mehnert, man hat ihre<br />

Namen eingedeutscht. Viele Menschen wissen gar nicht,<br />

dass sie osmanische Wurzeln haben. Aber man kann das<br />

anhand der Namen gut zurückverfolgen.<br />

In einem Interview haben Sie, Franziska, mal gesagt:<br />

„Ich habe von Adnan gelernt, Träume zu haben.“<br />

Franziska Maral: Ich komme aus einer klassischen<br />

Mittelschichtsfamilie. Adnan hat durch seine Geschichte<br />

einen ganz anderen Antrieb. Als ich jung war, habe ich nicht<br />

ganz verstanden, wofür ich kämpfe. Adnan hat sich mit<br />

dem Träumen, irgendwohin zu wollen, früh auseinandergesetzt.<br />

Träume zu haben, zu überlegen, was mache ich, um<br />

dahin zu kommen – das habe ich schon von ihm.<br />

Adnan Maral: Franziska und ich bilden eine Gemeinschaft.<br />

Wir haben zwei Söhne und eine Tochter, 14, 12 und<br />

acht Jahre alt, und wir arbeiten viel zusammen. Ich bin auf<br />

der beruflichen Ebene vielleicht schon die treibendere<br />

Kraft, aber immer im Austausch mit ihr.<br />

Adnan wirkt wie ein Tausendsassa, er stürzt sich in die<br />

Dinge. Sind Sie auch so furchtlos, Franziska?<br />

Franziska Maral: Nein. Aber der Tod unseres Kindes<br />

hat mir gezeigt: Es bleibt mir nichts anderes übrig, als nach<br />

»Träume zu haben, zu<br />

überlegen, wohin man<br />

möchte und was man<br />

dafür tun muss – das<br />

habe ich von Adnan«<br />

Franziska Maral<br />

vorne zu gehen. Ich würde sagen: Das Kinderkriegen<br />

macht Mut. Ich werde immer mutiger.<br />

In Ihrem Buch schreiben Sie über diesen schweren<br />

Verlust. Ihr erstes Kind kam im Herbst 2003 13 Wochen<br />

zu früh auf die Welt und starb kurz nach der Geburt. Es<br />

ist sehr bewegend, wie Sie damals Abschied nahmen.<br />

Was hat Ihnen geholfen, das Erlebte zu überwinden?<br />

Adnan Maral: Trauer ist nichts, wofür man sich schämen<br />

muss. Trauer muss man teilen. Deshalb muss man<br />

Trauer auch leben.<br />

Franziska Maral: Es war daher auch eine bewusste<br />

Entscheidung, dass du den Tod im Buch schilderst.<br />

Adnan Maral: Wir haben getrauert, wir haben nichts<br />

verheimlicht, auch voreinander nicht. Ich glaube, das ist<br />

einer der Gründe, warum wir über den Tod unseres Sohnes<br />

hinwegkommen konnten.<br />

Vor vier Jahren haben Sie gemeinsam die Produktionsfirma<br />

„Yalla Productions“ gegründet. Eines Ihrer<br />

Projekte ist der Film „Servus, Schwiegersohn“ für die<br />

ARD Degeto. Sie spielen beide mit. Sie, Adnan, sind der<br />

„überintegrierte Türke Toni Freitag“, wie es in der<br />

Ankündigung heißt. Was genau meint „überintegriert“?<br />

Adnan Maral: Toni Freitag will dazugehören, für seine<br />

Frau und seinen Schwiegervater ein Bayer sein, weil dieser<br />

erwartet hat, dass seine Tochter einen Bayern heiratet. So wie<br />

ein Türke einen türkischen Mann für seine Tochter erwartet.<br />

Wir wollten zeigen, dass es die Haltung auf beiden Seiten<br />

gibt. Toni hat also alles Türkische abgelegt. Plötzlich kommt<br />

seine Tochter aus dem Urlaub zurück und hat einen Osman<br />

dabei. Der redet Türkisch mit ihm und wundert sich, dass<br />

Toni den Namen seiner Frau angenommen hat. Da denkt<br />

Toni: „Der muss weg, der bringt alles durcheinander.“<br />

51


SeeMensch<br />

Cross-Culture-Komödien sind tatsächlich so etwas<br />

wie Ihr Markenzeichen geworden.<br />

Adnan Maral: Wir haben die Produktionsfirma gegründet,<br />

weil ich den Eindruck hatte, in der Filmwelt kriegen<br />

wir noch zu wenig Cross-Culture-Geschichten erzählt.<br />

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat einen Bildungsauftrag:<br />

Es soll die Gesellschaft abbilden. Macht es aber<br />

noch viel zu wenig. Eigentlich würde ich gerne noch weitergehen,<br />

Geschichten zum Beispiel viel extremer besetzen.<br />

Für eines Ihrer neuen Projekte haben Sie Ihre Mutter<br />

Nezaket Maral eingespannt.<br />

Adnan Maral: Genau, für Tele 5. Der Auftrag lautete,<br />

dass ich mit jemandem über Spielfilme diskutiere, die sich<br />

um Themen drehen wie „Heimat“, „Wo ist mein Zuhause?“,<br />

„Wo komme ich her?“. Diese Gespräche werden dann kleine<br />

Clips, die vor den Filmen im Fernsehen und online zu<br />

sehen sind. Vorgabe war, dass mein Gegenüber eine Frau<br />

ist, die mir nahesteht.<br />

Franziska Maral: Uns war sofort klar: seine Mutter. Die<br />

beiden lachen viel zusammen, sie haben einen ähnlichen<br />

Humor, aber ihr Blickwinkel ist ein anderer – schon allein,<br />

weil sie einer anderen Generation angehört.<br />

Was glauben Sie, was Heimat für Ihre Mutter bedeutet?<br />

Adnan Maral: Das hat sich in der Zeit, die sie hier lebt,<br />

geändert. Sie gehört zur Generation, die davon träumte, in<br />

die Türkei zurückzukehren, aber jetzt leben ihre drei Söhne<br />

und Enkelkinder in Deutschland, meine Eltern haben<br />

hier ihre sozialen Kontakte – und Wurzeln geschlagen.<br />

Franziska Maral: Adnans Eltern haben sich vor einiger<br />

Zeit einen lang ersehnten Wunsch erfüllt, ein Haus mit<br />

Garten, in dem sie ihr eigenes Gemüse ziehen. Hinter der<br />

Garage hat sich Adnans Mutter einen Platz eingerichtet<br />

mit Diwan, Orientteppich und einem Holzofen, auf dem<br />

sie kocht. Dieser Platz ist ihr Zuhause, diese Mischung<br />

aus beiden Welten, die sie sich selbst erschaffen hat.<br />

Ist der Ammersee Heimat für Sie?<br />

Adnan Maral: Ich fühle mich hier so was von wohl, das<br />

ist unfassbar. Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht vorstellen<br />

könnte, woandershin zu gehen. Wer weiß, was<br />

in zehn Jahren ist.<br />

Franziska Maral: Ich fühle mich sehr zu Hause, unser<br />

Haus bedeutet mir viel. Heimat ist jedoch ein Gefühl, das<br />

ich nicht an einem Ort festmachen kann. Ich wüsste zum<br />

Beispiel nicht, wo ich begraben werden möchte.<br />

Darüber haben Sie bereits nachgedacht?<br />

Adnan Maral: Absolut. Meine Eltern sind mit Anfang,<br />

Mitte 20 nach Deutschland gekommen. Sie leben heute<br />

dort, wo sie nicht aufgewachsen sind. Mein Vater möchte<br />

eines Tages in der Türkei beigesetzt werden. Der Gedanke,<br />

dass sein Grab sehr weit weg wäre, dass ich es nicht jederzeit<br />

besuchen kann, macht mir schon zu schaffen.<br />

Können Sie problemlos miteinander arbeiten?<br />

Franziska Maral: Wenn man ein Haus baut, weiß man,<br />

wie der andere tickt. Wir mussten vor 15 Jahren schauen,<br />

wie wir beim Arbeiten zusammenfinden. Man lernt, dass<br />

es am besten geht, je direkter man miteinander spricht.<br />

Unser Rezept ist: Wir haben eine gemeinsame Welt, jeder<br />

verfolgt aber auch eigene Projekte.<br />

Adnan Maral: Du hast zum Beispiel „FrauenEssen-<br />

Kultur“ ins Leben gerufen. Darauf bin ich ganz neidisch.<br />

Was verbirgt sich dahinter?<br />

Franziska Maral: Seit sechs Jahren bringe ich Frauen<br />

aus verschiedenen Kulturen zusammen, wir kochen gemeinsam<br />

nach Rezepten der Gastgeberin. Sie steht im Mittelpunkt,<br />

erzählt von ihren Wurzeln. Die Gäste bringen die<br />

Kultur mit. Sei es eine Tracht, Lieder, Gedichte oder Kunst<br />

jeglicher Art. Ich habe mittlerweile eine Gruppe in der<br />

Schweiz, eine um Landsberg, aber auch hier am Ammersee.<br />

Es entsteht immer eine wunderbare Stimmung, in der sehr<br />

offen geredet wird.<br />

Wie kann man mitmachen?<br />

Franziska Maral: Man kann sich einfach auf der<br />

Website www.frauenessenkultur.de anmelden.<br />

Adnan Maral: Ich hätte so etwas auch gerne unter<br />

Männern. Das wär doch vielleicht ein neues Projekt . . .<br />

Die mehrfach ausgezeichnete TV-Serie „Türkisch für Anfänger“ brachte dem Schauspieler Adnan Maral den<br />

großen Durchbruch, er spielt Theater, TV- und Kinorollen, z. B. „Tatort“, „Großstadtrevier“, „Die wilden Kerle“ –<br />

Ende <strong>2019</strong> wird er in der Kinoverfilmung von „Die Känguru-Chroniken“ zu sehen sein. 2015 gründete Adnan Maral<br />

in München die Produktionsfirma „Yalla Productions“: Sie produzierte u.a. die Komödie „Servus,<br />

Schwiegersohn“, die im Herbst <strong>2019</strong> in der ARD ausgestrahlt wird und Franziska und Adnan Maral zusammen<br />

als Schauspieler zeigt. Adnan Maral arbeitet darüber hinaus als Buchautor: Im März erschien sein Roman<br />

„Süperopa“ (Blanvalet Verlag), ein urkomisches Superheldenabenteuer über drei Generationen türkischer<br />

Einwanderer. Bis Ende Oktober ist er damit auf Lesereise. Termine: www.randomhouse.de<br />

Illustration: Lia-Charleen Royla<br />

52


53<br />

Herrliche Nachmittagssonne auf<br />

dem Steg des „Ammersee Hotel“<br />

in Herrsching. Adnan Maral radelt<br />

regelmäßig um den See: „Da kriege<br />

ich Glücksgefühle und denke:<br />

Wahnsinn, hier leben wir!“


Wir suchen uns den besten Friseur, die beste Kosmetikerin, den besten Zahnarzt. Sind wir unzufrieden,<br />

wird eben gewechselt. Bei einer ästhetisch-medizinischen Korrektur, ganz besonders bei einem Facelift,<br />

haben wir nur einmal die Wahl. Umso höher ist das Anforderungsprofil des Operateurs. Mit Recht<br />

erwarten wir: vollendete Kunstfertigkeit, präzise Technik, Respekt für unsere Individualität, einen<br />

untrüglichen Sinn für Ästhetik und die Expertise größtmöglicher Erfahrung. Schließlich geht es um<br />

unser höchstes Gut – unseren gesunden Körper.<br />

DR. LEVY, DR. SCHRANK, SCHINDLBECK-KLINIK HERRSCHING<br />

Teamwork für die Schönheit<br />

Genau dafür stehen Dr. Yoram Levy und Dr. Christian<br />

Schrank seit Jahrzehnten: Talent, Streben<br />

nach Perfektion, Leidenschaft, Können. Das Team, das seit<br />

einer Dekade wissenschaftlich und praktisch kongenial<br />

zusammenarbeitet, hat einzigartig positive Zahlen und<br />

Ergebnisse vorzuweisen.<br />

Mit Tausenden zufriedenen Facelift-Patienten und<br />

konkurrenzloser Erfahrung gehört der international<br />

renommierte Arzt Dr. Yoram Levy zu den Stars seines<br />

Fachs. Der Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie<br />

hat die hoch entwickelte Technik des Face-Neck-Lifts<br />

mit dynamischem SMAS (Superficial Musculoaponeurotic<br />

System) nach Deutschland gebracht und hier zur Vollendung<br />

geführt. Er ist Deutschlands einziges „Master Member“<br />

der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie.<br />

Sein Partner Dr. Christian Schrank, seit 20 Jahren in<br />

der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie tätig, leitet<br />

dort die Sektion Facelift und Gesichts chirurgie.<br />

Auch für ihn ist sein Beruf seit seinen Assistenz jahren<br />

im Krankenhaus München Bogenhausen uneingeschränkte<br />

Berufung: „Mich begeistern das ungeheuer<br />

breite Spektrum, das die Plastische Chirurgie bietet, und<br />

die Möglichkeit, in der Ästhetischen Chirurgie kreativ sein<br />

zu können. Gleichzeitig besteht die besondere<br />

Herausforde rung darin, dass unsere Ergebnisse funktional<br />

und ästhetisch perfekt sein sollten.“<br />

Seit 2011 praktizieren Dr. Levy und Dr. Schrank in der<br />

renommierten Schindlbeck-Klinik in Herrsching am<br />

Ammersee. Zuvor leitete Dr. Levy 24 Jahre lang die<br />

berühmte Partnach-Klinik für Plastisch-Ästhetische<br />

Chirurgie in Garmisch-Partenkirchen, wo auch die Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Schrank ihren Anfang nahm.<br />

In ihrer Praxisklinik am Ammersee erleben Patienten<br />

modernste Medizin in einem stilvoll funktionalen Ambiente.<br />

Die Behandlung verläuft nach höchsten professionellen<br />

Maßstäben, die Atmosphäre ist geprägt von menschlicher<br />

Wärme, fürsorglichem Service und absoluter<br />

Diskretion. Die Praxisklinik bietet das gesamte Spektrum<br />

der gesichts- und körperformenden Maßnahmen an. Dazu<br />

gehören: Stirn-Brauen-Lift oder Face-Neck-Lift, Augenlid-,<br />

Nasen-, Kinn- und Ohrenkorrekturen sowie die sogenannten<br />

nichtinvasiven Techniken mit Botulinum toxin A<br />

(Botox), Eigenfett und Fillern. Weiter Brust vergrößerung,<br />

-verkleinerung und -straffung, Bauch-, Oberschenkel-,<br />

Oberarm- und Gesäßstraffung, Fett absaugung (Liposuktion)<br />

und Hautoberflächenkorrektur.<br />

Dr. Levys und Dr. Schranks ausgewiesener Schwerpunkt<br />

ist das Face-Neck-Lift mit dynamischem SMAS. „Es ist State<br />

of the Art, die Methode, die von den führenden Plastischen<br />

Chirurgen der westlichen Welt angewandt wird“, sagt Dr.<br />

Levy. „Und für mich die beste Operationstechnik. Es ist ein<br />

Irrglaube, dass es bei einem Facelift darum geht, die Haut zu


Anzeige<br />

Dr. Levy:<br />

Dr. Schrank:<br />

straffen. Die Spannung von der Oberfläche auf die Tiefe zu<br />

übertragen, das ist die Kunst. Wir heben die abgesunkenen<br />

und erschlafften Areale des Gesichts. Die Haut wird nur angepasst.“<br />

Ein gelungenes Facelift verändert also nicht die Textur<br />

und Spannkraft der Haut, sondern korrigiert die erschlafften<br />

Strukturen darunter. Ziel ist das frisch, erholt, natürlich schön<br />

– und vor allem unoperiert – aussehende Gesicht. „Wir wollen<br />

Frauen hübscher und Männer attraktiver machen, ohne sie zu<br />

verändern. Es geht darum, die Individualität eines Menschen<br />

zu bewahren, die Harmonie wiederherzustellen, die Natur<br />

möglichst ideal zu imitieren“, sagt Dr. Schrank.<br />

Das betrifft zum Beispiel auch die brustformenden<br />

Opera tionen. Denn eine ‚leer‘ gewordene Brust nach Schwangerschaften<br />

oder im zunehmenden Alter (Involution) sollte<br />

so ver größert bzw. wiederaufgebaut werden, dass sie zu den<br />

übrigen Körperproportionen passt und natürlich aussieht.“<br />

Daran, dass nichtinvasive Techniken ein Facelift ersetzen<br />

können, glauben beide nicht. „Selbstverständlich arbeiten wir<br />

auch mit Botox, Hyaluronsäure-Fillern und Eigenfett-In jektionen.<br />

Wir setzen diese Techniken aber insbesondere für die<br />

Verfeinerung unserer OP-Ergebnisse ein“, erklärt Dr. Schrank.<br />

Die Facelift-Operation ist dank modernster Anästhesiemethoden<br />

weitgehend schmerzfrei und wird in Dämmerschlafnarkose<br />

ausgeführt. Die Ausfallzeiten sind überraschend<br />

kurz. Ein bis zwei Tage Klinikaufenthalt genügen,<br />

danach sollte man noch drei bis sechs Wochen auf Sport und<br />

Sonne verzichten.<br />

Die Gespräche vor einem Eingriff verlaufen entspannt<br />

und sind so ausführlich, wie es dem Thema angemessen ist.<br />

„Wir versuchen, objektiv, individuell, aber auch auf der Basis<br />

unseres Schönheitssinns zu beraten. Den muss ein Plas-<br />

tisch-Ästhetischer Chirurg einfach haben“, sagt Dr. Schrank.<br />

Wann und ob der richtige Zeitpunkt für ein Facelift oder<br />

eine andere ästhetische Korrektur gekommen ist, sollte<br />

jeder Mensch für sich selbst und in Einklang mit dem<br />

behandelnden Plastischen Chirurgen entscheiden. „Meist<br />

spürt der Patient die größer werdende Diskrepanz zwischen<br />

dem gefühlten Alter und dem äußeren Erscheinungsbild“,<br />

so Dr. Levy.<br />

Die meisten Patienten fangen ab der fünften Lebensdekade<br />

an, diese Diskrepanz zu spüren. Da das Gesicht durch<br />

das Face-Neck-Lift mit dynamischem SMAS ein inneres<br />

Stütz korsett erhält, ist die optische Verjüngung in der Regel<br />

haltbar. Dr. Levy und Dr. Schrank sind sich wie immer einig:<br />

„Wir können die Uhr schon um einige Jahre zurückdrehen.“<br />

DR. LEVY, DR. SCHRANK, SCHINDLBECK-KLINIK HERRSCHING<br />

Seestraße 43, 82211 Herrsching<br />

Tel. 08152 291 50<br />

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SeeMensch<br />

Der Baum-Meister<br />

Nachhaltigkeit<br />

gestalten<br />

Können Kinder die Welt verändern? Felix Finkbeiner ist der beste<br />

Beweis dafür: Aus seiner Idee, mit Bäumen den Klimawandel zu<br />

stoppen, entwickelte sich eine weltweite Umweltorganisation<br />

TEXT ANNA-LENA WOLFARTH<br />

Nie war die Dringlichkeit,<br />

etwas für<br />

unsere Umwelt zu tun, präsenter als<br />

heute. Und mit den „Fridays for<br />

Future“- Demonstrationen wird der<br />

Kampf gegen den Klimawandel von denen<br />

angeführt, die am meisten darunter<br />

leiden: den Kindern. Einer, der bereits<br />

2007 angefangen hat zu handeln,<br />

ist Felix Finkbeiner aus Uffing. Im Alter<br />

von neun Jahren gründete er die<br />

Umweltorganisation Plant-for-the-<br />

Planet, hielt mit 13 Jahren eine viel<br />

beachtete Rede vor der UN-Vollversammlung,<br />

bekam 2018 das Bundesverdienstkreuz<br />

verliehen und hat gerade<br />

sein zweites Buch veröffentlicht:<br />

„Wunderpflanze gegen Klima-Krise<br />

entdeckt: der Baum“ . Dem 21-Jährigen<br />

geht es vor allem um eines: andere zu<br />

motivieren, die Welt ein Stück besser<br />

zu machen.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee, mit Bäumen die Welt<br />

zu retten?<br />

Ich bereitete damals ein Referat vor, es ging um die<br />

Klimakrise. Da las ich im Internet von Wangari Maathai,<br />

Professorin in Kenia und Friedensnobelpreisträgerin. Sie<br />

hat in 30 Jahren mit vielen Frauen afrikanischer Länder<br />

30 Millionen Bäume gepflanzt. Da dachte ich: Das ist etwas,<br />

was auch wir Kinder tun können, statt nur zuzuhören. Und<br />

so lautet heute unser Motto: Stop talking, start planting.<br />

Klimakrise um nicht weniger als<br />

unser Überleben geht.<br />

Was war der wichtigste Meilenstein<br />

für Plant-for-the-Planet?<br />

Der allerwichtigste war sicher,<br />

als die UNEP, die Umweltorganisation<br />

der Vereinten Nationen, uns die traditionsreiche<br />

Billion Tree Campaign<br />

übergab. Wangari Maathai, unser<br />

großes Vorbild, war gestorben und<br />

wir erbten die Kampagne von ihr.<br />

Besteht im Kampf um den Klimawandel<br />

ein Generationskonflikt?<br />

Wir Kinder und Jugendlichen werden<br />

die großen Katastrophen noch erleben.<br />

Wer heute 60 Jahre alt ist, nicht. Aber<br />

wir sehen, wie Unternehmer und Privatleute<br />

sich mit großem Einsatz für unsere<br />

Zukunft engagieren, auch wenn sie die<br />

Folgen nicht mehr mitbekommen. Nur gemeinsam<br />

können wir etwas erreichen.<br />

Mit den Schulstreiks um Greta Thunberg und den<br />

„Fridays for Future“-Demos steht der Klimawandel<br />

im Fokus wie seit Langem nicht mehr. Verfolgen Sie<br />

die Aktionen?<br />

Natürlich! Viele unserer Botschafter sind wahnsinnig<br />

aktiv, von Kiel über Berlin und München bis ins Allgäu.<br />

Was gerade passiert, ist großartig, und wir finden, dass<br />

die Schülerinnen und Schüler das genau richtig machen.<br />

Mit neun Jahren wurden Sie politisch aktiv. Hatten Sie<br />

das Gefühl, immer ernst genommen zu werden?<br />

Ja, hatte ich. Auch heute erleben wir das mit den Kindern unseres<br />

Netzwerks, die Reden halten. Zum Beispiel Jana, sie ist<br />

zwölf, und nach ihrer Rede titelte eine Zeitung: „Zwölfjährige<br />

stiehlt Polit- und Wirtschaftsprominenz die Show.“ Einer ihrer<br />

Zuhörer, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, lud sie<br />

danach zum Gespräch ein. Warum? Weil die Erwachsenen<br />

uns ernst nehmen müssen. Wir sprechen aus, dass es bei der<br />

Sie sind am Staffelsee aufgewachsen, haben in London<br />

studiert. Sind Sie noch regelmäßig in der Heimat?<br />

Ich bin wieder an unserem Stiftungssitz, dem blauen<br />

Bahnhof in Uffing. Es ist der erste Plus-Energie-Bahnhof<br />

in Deutschland, weil wir ihn energetisch saniert haben und<br />

er mehr Strom erzeugt, als er verbraucht. In Possenhofen<br />

bin ich auch fast jedes Jahr, in der Jugendherberge findet<br />

unsere Kinderkonferenz statt. Da schmieden wir Pläne<br />

fürs folgende Jahr. Und natürlich pflanzen wir Bäume!<br />

Fotos: Plant-for-the-Planet<br />

56


57<br />

Pflanzaktion in Starnberg: In der Plant-for-the-Planet-<br />

Akademie beschäftigen sich Neun- bis Zwölfjährige mit<br />

den Folgen des Klimawandels. Termine zum Mitmachen<br />

finden sich auf www.plant-for-the-planet.org


Nachhaltigkeit<br />

gestalten<br />

Der Wellen-Bereiter<br />

Start-up-Gründer Philipp Sinn ist es gelungen, Meereswellen<br />

für die kommerzielle Stromerzeugung nutzbar zu machen –<br />

mit schwimmenden, leicht zu installierenden Kraftwerken<br />

TEXT STEFANIE LINDNER<br />

Dem Wasser immer verbunden: Start-up-Gründer<br />

Philipp Sinn ist privat leidenschaftlicher Segler<br />

Auf die Idee, mit Wellen grünen<br />

Strom zu erzeugen, kam Philipp<br />

Sinn bereits Jahre bevor er SINN Power gründete: „Als<br />

leidenschaftlicher Segler wusste ich schon früh die Kraft<br />

der Wellen zu schätzen. Deshalb habe ich mich lange gefragt,<br />

wieso daraus bisher noch keine Energie geschöpft<br />

wurde.“ Für seine Dissertation befasste sich der gebürtige<br />

Mannheimer mit verschiedenen Methoden zur Stromgenerierung<br />

aus Meereswellen und stellte fest, dass es zwar<br />

Ansätze für Wellenkraftwerke gab, diese für den kommerziellen<br />

Markt aber viel zu teuer und unflexibel waren.<br />

Im Zuge seiner Promotion 2014 hob Sinn das Unternehmen<br />

SINN Power aus der Taufe und arbeitet mit seinem<br />

Team seither an der erneuerbaren Energieversorgung<br />

der Zukunft: „Unser Ziel ist es, Standorte mit Energie zu<br />

versorgen, die bisher von teuren und klimaschädlichen<br />

Dieselgeneratoren abhängig waren.“<br />

Fotos: SINN Power<br />

58


SeeMensch<br />

»Wir hoffen, dass in<br />

fünf Jahren jeder<br />

Wellenenergie kennt«<br />

Philipp Sinn<br />

Gelingen soll das mit massenproduzierbaren Wellenkraftwerken,<br />

die leicht zu transportieren, einfach zu warten<br />

und aus beliebig vielen Modulen zusammenzustellen<br />

sind. Jedes Einzelmodul besteht aus einem flachen<br />

Schwimmkörper mit einem Durchmesser von etwa drei<br />

Metern, an dem eine Hubstange mit acht kleinen Generatoren<br />

angebracht ist. Durch die Wellenbewegung wird der<br />

auf dem Wasser aufliegende Schwimmkörper nach oben<br />

gedrückt und sinkt danach wieder ab. Dabei bewegt die<br />

Hubstange sich durch die Generatoren und treibt sie an,<br />

sodass Strom entsteht.<br />

Dieses System bietet gleich mehrere Vorteile: Im Gegensatz<br />

zu Solar- oder Windenergie ist Wellenenergie<br />

kontinuierlich verfügbar und gefährdet anders als Flusswasserkraft<br />

weder Pflanzen noch Tiere: „Unsere Anlagen<br />

schreddern keine Fische“, betont Sinn. Dafür lassen sie<br />

sich an fast allen Küsten, an denen der Wellengang stark<br />

genug ist, einsetzen. Das macht die Schwimmkraftwerke<br />

interessant für Projektentwickler oder lokale Stromanbieter,<br />

die so grünen Strom einspeisen und verkaufen können.<br />

Erfolgreich eingesetzt wird die Technologie bereits in<br />

Griechenland: „Im Dezember 2015 haben wir unseren<br />

allerersten Prototyp in Form eines Einzelmoduls an der<br />

Hafenmauer in Heraklion angebracht“, erzählt Sinn. Nach<br />

Langzeittests soll das erste schwimmende Kraftwerk dort<br />

2020 installiert werden. Und obwohl die Wellenkraftwerke<br />

noch nicht im großen Stil hergestellt werden, steht SINN<br />

Power bereits im Austausch mit ersten potenziellen Kunden.<br />

Seit 2018 unterstützt darüber hinaus der Schweizer<br />

Kapital Global Impact Fund das Start-up mit 4,7 Millionen<br />

Euro – eine Finanzspritze, mit der die Technologie bis 2022<br />

zur Marktreife gebracht werden soll. Philipp Sinns Vision:<br />

„Wir hoffen, dass in fünf Jahren jeder Wellenenergie kennt<br />

– so wie bereits heute jeder Solar- oder Windenergie kennt.“<br />

Dem Standort Gauting will er trotz dieser ambitionierten<br />

Pläne treu bleiben: „Die Umgebung bietet eine sehr gut<br />

etablierte Infrastruktur mit vielen hochkarätigen Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen, mit denen wir seit<br />

mehreren Jahren eng zusammenarbeiten“, so der CEO.<br />

Auch privat ist Philipp Sinn fest im Fünfseenland<br />

verwurzelt: „Ich lebe seit meinem sechsten Lebensjahr<br />

mit Unterbrechungen in Gauting. Ich bin hier zu Hause.“<br />

Einer seiner persönlichen Lieblingsplätze? „Zum Schwimmen<br />

im Sommer und Eishockey im Winter ist der kleine<br />

Weßlinger See der beste – der wird am schnellsten warm<br />

und wieder kalt.“<br />

Die schwimmenden Kraftwerke gewähren<br />

Küstenregionen mehr Unabhängigkeit bei<br />

der Energieversorgung


SeeMensch<br />

Die Energie-<br />

Bündlerin<br />

Nachhaltigkeit<br />

gestalten<br />

Sie sorgt für Durchblick im Tarifdschungel: Mit ihrem<br />

Start-up 4hundred brachte Ilona Ludewig den ersten<br />

volldigitalen Energieanbieter für Ökostrom auf den Markt<br />

TEXT ANNA KAROLINA STOCK<br />

Ilona Ludewig ist das Gründen gewohnt:<br />

Das Starnberger Unternehmen 4hundred<br />

ist bereits ihr viertes Start-up<br />

Spätestens seit der Hambacher Forst<br />

dem Braunkohleabbau zum Opfer<br />

gefallen und zum Symbol für eine vermeintlich sinnlose<br />

Umweltzerstörung geworden ist, steht das Thema nachhaltige<br />

Energieversorgung wieder stärker im öffentlichen<br />

Fokus. Ein Energiewandel sei auch längst überfällig,<br />

findet Ilona Ludewig, Gründerin des Energie-Start-ups<br />

4hundred. Statt auf starre und teure Standardtarife, wie<br />

sie die meisten Energieversorger anbieten, setzt das volldigitale<br />

Unternehmen neben Ökostrom auf ein flexibles<br />

Vertragsmodell und tarifliche Transparenz. Mit Erfolg:<br />

Seit der Gründung im Januar 2017 wächst 4hundreds<br />

Kundenstamm stetig, allein seit vergangenem Sommer<br />

hat er sich verfünffacht.<br />

„Dass wir bereits in der Anfangsphase so schnell gewachsen<br />

sind, zeigt, dass der Wunsch nach einer nachhaltigen<br />

und vor allem einfachen Energieversorgung durchaus<br />

vorhanden ist“, so die Firmengründerin, die viele Jahre als<br />

Strategieberaterin in London tätig war. Das Problem sei der<br />

undurchsichtige Tarifdschungel mit zu vielen zu ähnlichen<br />

Angeboten und Stolperfallen. Anstatt immerfort nach dem<br />

besten Deal zu suchen und dabei kostbare Lebenszeit zu<br />

verlieren, seien die meisten Verbraucher froh, dass Strom<br />

aus der Steckdose kommt. Nur wenn Preis und Service tatsächlich<br />

überzeugten, seien sie bereit, den Stromanbieter zu<br />

wechseln. „Genau hier kommt 4hundred ins Spiel“, verkündet<br />

Ludewig. „Wir erfüllen diese beiden Wünsche.“ Die Verträge<br />

sind jederzeit kündbar, und niemand zahlt mehr als<br />

die direkten Energiekosten plus acht Euro Grundgebühr<br />

im Monat. Verbraucht der Kunde in einem Monat weniger<br />

Energie als gedacht, erhält er eine Zinsbelohnung, die einem<br />

effektiven Jahreszins von vier Prozent entspricht –<br />

daher der Firmenname „4hundred“.<br />

Das Start-up deckt all seine Kosten allein mit der monatlichen<br />

Grundgebühr ab. Dank schlanker Unternehmensstrukturen<br />

und einer vollständigen Digitalisierung<br />

Foto: 4hundred<br />

60


SeeMensch<br />

können die eigenen Kosten gering gehalten und die Kunden<br />

entlastet werden. Es gehe nicht um Abzocke oder Gewinnmaximierung,<br />

sondern um den langfristigen Nutzen<br />

für die Gesellschaft, das heißt darum, saubere Energie<br />

und eine positive Customer Experience anzubieten. „Wir<br />

haben unser Geschäftsmodell von Anfang an auf den Kunden<br />

abgestimmt“, so Ludewig. Dazu gehören nicht nur faire<br />

Tarife, sondern auch ein Produkt, das sich mit Hilfe der<br />

»Dass wir bereits in der<br />

Anfangsphase so schnell<br />

gewachsen sind, zeigt, dass<br />

der Wunsch nach einer<br />

nachhaltigen und vor allem<br />

einfachen Energieversorgung<br />

vorhanden ist«<br />

Ilona Ludewig<br />

Verbraucher ständig weiterentwickelt. „Wir nutzen das<br />

Feedback der Kunden, um unser Angebot ihren Bedürfnissen<br />

anzupassen“, erklärt die Gründerin. „Zum Beispiel<br />

hörten wir von ihnen, dass eine tabellarische Preisdarstellung<br />

übersichtlicher sei – keine 24 Stunden später hatten<br />

wir die Übersicht auf 4hundred.com geändert.“<br />

Schlanke digitale Lösungen und ein positives Kundenerlebnis<br />

stehen bei 4hundred im Mittelpunkt und verschaffen<br />

dem Start-up einen Vorteil gegenüber großen Konzernen<br />

mit oft eingefahrenen Strukturen. „Wer heutzutage<br />

wettbewerbsfähig sein will, muss kein Großkonzern sein.<br />

Innovationsbereitschaft und Flexibilität sind ausschlaggebend.“<br />

Nichtsdestotrotz hat sich das Start-up finanzielle<br />

Unterstützung geholt. Großbritanniens größter unabhängiger<br />

Energieversorger Ovo Energy hat Ende 2018 in 4hundred<br />

investiert. Mit der Finanzspritze will das Unternehmen<br />

weiter wachsen und sein Portfolio erweitern, zum Beispiel<br />

durch intelligente Energiemanagement-Lösungen. Das<br />

können Ladestrukturen für Elektrofahrzeuge sein, Smart<br />

Home Devices oder Solarzellen für das Hausdach. „Die<br />

Hauptsache sind ein transparentes, faires Angebot und eine<br />

einfache digitale Handhabung“, betont Ludewig. Alles andere<br />

habe keine Zukunft.<br />

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Oberfläche:<br />

Keramic Storm Negro<br />

Bronze Effektlack.<br />

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SEEFRAUENGARN<br />

Fünfseen<br />

– Land der<br />

Lieblingsplätze<br />

Nüchtern betrachtet, ist es hier viel zu schön, um wahr zu sein. Denkt das<br />

Nordlicht auf Besuch. Und das Nordlicht, das hier lebt? Ist einfach nur se(e)lig<br />

Aus der Sicht eines Hamburgers sollte es<br />

so etwas wie das Fünfseenland eigentlich<br />

gar nicht geben. Oder höchstens im Miniaturformat im<br />

Land der Modelleisenbahnen. Doch, da würde es sich nett machen.<br />

Ein bisschen kitschig, diese perfekt platzierten kleinen<br />

Hügel und gewundenen Wege zwischen den Seen, dann noch<br />

ein hingetupftes Wäldchen und als Kulisse: die Alpen, tadaaa!<br />

Spätestens bei den barocken<br />

Kirchen würde der Norddeutsche<br />

anmerken, hier<br />

habe man doch ein wenig<br />

übertrieben. So viel Idylle<br />

gehört sich irgendwie nicht.<br />

Und ganz ehrlich, denkt sich<br />

das Nordlicht, möchte es<br />

die auch gar nicht um sich<br />

haben. Hier mal eine graue<br />

Industriehalle, dort mal ein<br />

verfallenes Fachwerkhaus<br />

– die machen den Mix doch<br />

viel cooler.<br />

Das erklärt vielleicht, warum<br />

ich als Hamburgerin (die<br />

mittlerweile genauso lange<br />

am Ammersee lebt, wie sie<br />

im Norden gelebt hat) den Atem anhalte, wenn ich auf den<br />

See schaue und nur jubeln könnte. Es scheint mir unwirklich.<br />

Da ist auch ein bisschen Scham, als hätte ich meine Wurzeln<br />

verraten. Denn an der Elbe zu sitzen, fühlt sich auch an den<br />

schönsten Plätzchen fair und ruhig an, dem Schweröl- und<br />

Industriemief sei Dank. Eine Radtour durch den Hafen macht<br />

ebenfalls glücklich, es gibt jede Menge spannende Bauten und<br />

Schiffe zu entdecken, und das Licht ist viel klarer als im Süden.<br />

Alles ist weit und groß, alles ist möglich. Doch an fast jeder<br />

Ecke wird man daran erinnert, dass das Leben eben nicht<br />

nur Idylle ist.<br />

Zurück ins Fünfseenland: Sowie ich also meine Scham<br />

abgeschüttelt habe, nehme ich mir vor, den Münchnern<br />

(= natürliches Feindbild) NIEMALS zu verraten, wie toll<br />

diese meine Lieblingswiese<br />

mit der alten Weide darauf<br />

ist. Ich wähne mich geradezu<br />

von den Göttern erwählt,<br />

dass ich sie gefunden habe.<br />

Bis ich mit meiner Freundin<br />

auf dem Steg ihres Ruderclubs<br />

sitze und feststelle: Sie<br />

wurde offenbar auch von den<br />

Göttern erwählt. Ebenso wie<br />

die Freunde in Tutzing und<br />

die in Bachern – hier könnte<br />

ich ewig weiterschreiben,<br />

denn es gibt in diesem Eck<br />

tatsächlich so viel Schönheit<br />

wie Sand am Meer, um<br />

mal wieder im Norden anzudocken.<br />

Meine Hamburger Verwandtschaft macht sich gern lustig<br />

über diese „Heidi-Idylle“ (Bayern und Schweiz sind für sie<br />

quasi eins), kritisiert die hohe Dichte an teuren Sportwagen<br />

und die Abwesenheit von Filterkaffee – und liebt es dennoch,<br />

mich zu besuchen. Was mir dann wieder klarmacht: Man<br />

muss sich gar nicht entscheiden zwischen Norden und Süden,<br />

der See und den Seen. Im Gegensatz liegt der Zauber. <br />

Silke Heuschmann hat in Hamburg und Berlin<br />

gelebt, bevor die Liebe sie in den Süden lockte.<br />

Seit 20 Jahren wohnt sie nur 200 Meter vom<br />

Ammerseeufer entfernt. Die Glückliche!<br />

Foto: Maren Martell<br />

62


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SeeTipps<br />

Schmucke<br />

Stücke<br />

Außergewöhnliche Ideen und<br />

individuelles Design: Wir zeigen<br />

besondere Sachen und Accessoires<br />

zum Verschenken – oder doch<br />

lieber selbst behalten?<br />

FEINE TÜFTELEI<br />

Sissi Tauberts große Leidenschaft ist<br />

das Arbeiten mit Leder und ausgewählten<br />

Materialien. In ihrer traditionellen Werkstatt<br />

in Breitbrunn am Ammersee bietet<br />

sie eine vielfältige Auswahl an Taschen,<br />

Jägerrucksäcken, Hosenträgern, Kissen<br />

und noch einigem mehr.<br />

www.traditionelle-manufaktur.de<br />

KULTGETRÄNK<br />

Den „Seewilli“ – Williams-Schnaps,<br />

ver feinert mit Birnensaft, Honig und<br />

Zimt – serviert man am besten eiskalt<br />

im Stamperl. Der legendäre Shot der<br />

„Flimmi’s“-Bar in Tutzing ist jetzt auch<br />

als Mitbringsel erhältlich.<br />

www.seewilli.de<br />

LEUCHTKRAFT<br />

Magisch sind die Lampen der<br />

Manufaktur TraVani am Starnberger<br />

See: Ariane Vollmar fertigt<br />

stilvolle Leuchten aus Draht<br />

und LEDs. Ein einzigartiges<br />

Spiel aus Licht und Design,<br />

das in 1001 Nacht entführt.<br />

www.travani.de<br />

PAPIER-<br />

ZAUBER<br />

Konservatorin und Buchbinderin<br />

Alexandra von<br />

Schönberg widmet ihrem<br />

Handwerk viel Ruhe und Zeit.<br />

In einem idyllischen Gutshof<br />

nahe dem Kloster Andechs<br />

zaubert sie mit Fantasie<br />

und Geschick Schachteln, Alben, Pinboards<br />

und Mappen aus feinen Stoffen und Papier.<br />

www.papierundstoffe.de<br />

REGIONAL & GUT<br />

Das „SainerZeit“ liegt mitten im Zentrum von<br />

Seeshaupt. Im Café mit Vintage-Einrichtung und<br />

Garten gibt es nicht nur leckeres Frühstück und<br />

selbst gebackenen Kuchen, sondern auch eine<br />

feine Auswahl an Erzeugnissen aus der Region.<br />

www.touristinfo-seeshaupt.de<br />

Fotos: PR; Nadine Obermeier (1)<br />

64


Advertorial<br />

LUPACO CONCEPTSTORE SEESHAUPT<br />

Ein Ort zum Stöbern<br />

und Verweilen<br />

Im idyllischen Seeshaupt am südlichen Ende des Starnberger<br />

Sees gibt es viele Schätze zu entdecken. Nicht nur<br />

an der Hauptstraße zwischen den schönen Cafés und Shops,<br />

sondern auch im Gewerbegebiet finden sich spannende<br />

Unternehmen. Zum Beispiel der LUPACO Munich Conceptstore.<br />

In lässiger Loft-Atmosphäre präsentiert dort das<br />

Münchner Label LUPACO Munich auf 200 Quadratmetern<br />

die eigene Kollektion sowie eine exklusive Auswahl von Living,<br />

Accessoires, Schuhen, Fashion und Spielwaren. Seit<br />

Neuestem gibt es dort auch die schönen Porzellanprodukte<br />

von Räder zu kaufen. Ein kleines, feines Repertoire an<br />

besonderen Kinderbüchern, Karten und Geschenkaccessoires<br />

hält der Store ebenfalls für seine Kunden bereit, die sich<br />

an der Café-Bar immer ein heißes Getränk zubereiten lassen<br />

können. LUPACO Munich steht für „Spaß beim Rausgehen<br />

haben“ – bei jedem Wetter. Die atmungsaktive Regen- und<br />

Outdoor-Bekleidung für Klein und Groß ist nicht nur bequem<br />

und funktionell, sondern auch modern und raffiniert. Eine<br />

coole Klamotte für Leute, die gerne draußen sind und dabei<br />

gut aussehen wollen. Im Conceptstore in Seeshaupt sind die<br />

Mode und Philosophie von LUPACO direkt erlebbar. Es ist<br />

das Headoffice des Labels – hier wird designt, besprochen,<br />

gelagert und versendet. Nur fünf Gehminuten vom Bahnhof<br />

entfernt, ist der Store schnell erreichbar. Er liegt direkt<br />

neben dem Naturschutzgebiet um den Frechensee.<br />

Wer stöbern, wechselnde Ausstellungen lokaler Künstler<br />

bewundern oder einfach nur ein nettes Gespräch führen<br />

möchte, ist immer herzlich willkommen!<br />

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SeeTipps<br />

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HÜLLE<br />

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Buchbinder hat für sämtliche<br />

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Atelier in Weßling entstehen<br />

individuelle Bucheinbände für<br />

Lieblingsbücher genauso wie<br />

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und kunstvolle Collagen.<br />

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auch bei Darchinger Wohn design in<br />

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Kunden der Schreinerei über professionelle<br />

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mode bewusster<br />

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keine besser als Robin Westermann. Die<br />

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bei renommierten Hutmachern, bevor sie<br />

sich in Stockdorf selbstständig machte. Ihre<br />

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Fotos: PR; Franz Fischer (1); Lucas Westermann (1)<br />

66


Advertorial<br />

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und ein Ausblick, der ein Lächeln ins Gesicht zaubert:<br />

Direkt am Starnberger See gelegen, ist das Seehotel Leoni<br />

schon seit jeher ein Platz zum Glücklichsein. Es ist ein Ort mit<br />

Geschichte und unzähligen Geschichten – von Ferientagen<br />

am See, ausgelassenen Festen und geselligem Beisammensein.<br />

Für frischen Wind im Haus sorgen Hoteldirektorin Elisa<br />

Kiem und ihr Team. Das Hotel soll Treffpunkt sein, für Gäste<br />

genauso wie für Einheimische und Ausflügler. Jeder ist<br />

willkommen. Freunde können sich auf der gemütlichen<br />

Sonnenterrasse entspannt zurücklehnen, einen schnellen<br />

Lunch genießen oder den Abend bei einem Drink ausklingen<br />

lassen. Spielt das Wetter nicht mit, bietet der lichtdurchflutete<br />

Wintergarten genügend Platz und denselben schönen<br />

Seeblick. Die Nähe zum Schlosspark und zum Rathaus in<br />

Berg machen das Leoni außerdem zur idealen Location<br />

fürs Hochzeitsfest.<br />

Verliebte können auf den schönsten Tag im Leben anstoßen,<br />

ganz klassisch mit einem mehrgängigen Menü oder ungezwungen<br />

mit einem Flying Buffet. Alles ist möglich. Und nach<br />

der Feier? Entspannt es sich wunderbar im angeschlossenen<br />

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helfen, die Batterien wieder aufzuladen.<br />

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Gruppen Englischunterricht statt, gefolgt<br />

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SeeHaus<br />

EINFACH<br />

KONSEQUENT<br />

Ein Grundstück am See zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto.<br />

In der Nähe von Herrsching hatte ein Ehepaar aus München<br />

das Glück. Ihr neu gebautes Haus zeigt, mit wie viel<br />

Respekt moderne See-Architektur der Natur begegnet<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

MARTIN FRAAS<br />

REGINA RECHT<br />

Niemals langweilig, immer anders: Vom Blick auf den Ammersee<br />

kann Hausherr Peter W. Hartmann nicht genug kriegen<br />

69


SeeHaus<br />

Oben: Das überstehende Flachdach am Eingang dient als eleganter Wetterschutz – und obendrein als Hingucker.<br />

Rechts: Einen Kontrast zur strengen Linienführung setzen der „Swan“- und der „Egg“-Sessel von Arne Jacobsen<br />

Es sei immer sein Traum gewesen, wieder<br />

an einem See zu leben, verrät uns der<br />

62-Jährige, der einige Jahre am Bodensee verbrachte. Doch<br />

es sollte Jahrzehnte dauern, bis Peter W. Hartmann sich seinen<br />

Traum erfüllte. Als Unternehmensberater war er viel<br />

unterwegs, führte ein Metropolendasein, mit Hauptstandort<br />

München – bis die „Seensucht“ stärker wurde und der<br />

Wunsch wuchs, die Perspektiven zu ändern. Zusammen mit<br />

seiner Frau Maria sah er sich auf der Westseite des Ammersees<br />

nach einem Haus oder Grundstück um. Dort waren die<br />

Preise noch moderater als am Ostufer. Irgendwann erwähnte<br />

ein Makler ein Seegrundstück auf der anderen Seite bei<br />

Herrsching, es sei allerdings ungewöhnlich geschnitten.<br />

„Er hat nicht übertrieben“, erzählt Hartmann mit einem<br />

Schmunzeln, „der Grundriss war wirklich eine Herausforderung.“<br />

Wir stehen am Panoramafenster seines<br />

Hauses und blicken über das großzügige Grundstück.<br />

Vorne ist es 30 Meter breit, doch nach hinten hin verjüngt<br />

es sich auf nur 15 Meter. „Dazu kommt die problematische<br />

Hanglage“, erklärt der Hausherr. Nahe des Seeufers gab es<br />

zudem einen Altbestand, keine verwunschene Schönheit,<br />

sondern ein Häuschen in desolatem Zustand. Zunächst<br />

wollten die Hartmanns daran festhalten, es dornröschengleich<br />

wachküssen und renovieren. Doch nach erfolglosen<br />

Verhandlungen mit der Gemeinde kamen sie zur Erkenntnis,<br />

dass ein Abriss und Neubau die wohl einfacher zu verwirklichende<br />

Alternative sei.<br />

So entstand 2016 ein Haus, das sicher zu den raffiniertesten<br />

am Ammersee gehört und beim Wettbewerb „Häuser<br />

des Jahres“ von der Fachjury des Münchner Callwey<br />

Verlags als eines der „50 besten Einfamilienhäuser 2018“<br />

deutschlandweit prämiert wurde. Ein Kubus mit Flachdach,<br />

strengen geometrischen Formen, großen Fensterflächen<br />

und dunkler Holzfassade. „Eine moderne<br />

70


»Ein Haus muss<br />

die Gegend<br />

wahrnehmen<br />

und mit ihr<br />

korrespondieren«<br />

Peter W. Hartmann


SeeHaus<br />

Links: Die moderne Interpretation eines Kronleuchters<br />

im Badezimmer stammt vom Designer Gino Sarfatti.<br />

Rechts: Die mit Filz belegten Trennelemente sind Sideboard und<br />

Sitzbank zugleich. Das Bett hat der Hausherr selbst entworfen<br />

Interpretation der für den Ammersee typischen Bootshäuser“,<br />

so skizziert es Hartmann. Und ergänzt: „Wir wollten<br />

einen ganz klaren Stil.“ Den das Paar gemeinsam mit dem<br />

Münchner Architekten Stephan Rauch verwirklichte.<br />

Der schmale Bau folgt dem Hang. Es gibt drei Ebenen, von<br />

denen zwei jeweils 50 Zentimeter tiefer liegen, während die<br />

Deckenhöhe gleich bleibt. So wächst der Innenraum von<br />

2,50 Metern oben bis auf 3,50 Meter zum See hin. Unterteilt<br />

werden die mit drei Stufen verbundenen Bereiche jeweils<br />

von Sideboards. Sie sind mit Filz belegt und dienen auch als<br />

Sitzmöbel. Die Bank am Fenster, neben dem Kamin, ist der<br />

Lieblingsplatz der Hausherrin. Hier liest sie, lässt sich aber<br />

auch gerne vom spektakulären Blick auf den See ablenken.<br />

Dass Architekt und Bauherr einen so radikalen Bau<br />

realisieren konnten, ist am Ammersee eher die Ausnahme.<br />

In den meisten Gemeinden gibt es strikte Vorgaben, die<br />

vom Satteldach bis zur Fenstergröße und Fassadenfarbe<br />

reichen. Aber Peter W. Hartmann wollte mit dem modernen<br />

Bau keinen Fremdkörper in diese gewachsene Kulturlandschaft<br />

setzen. „Ein Haus muss die Gegend wahrnehmen<br />

und mit ihr korrespondieren“, sagt er. Da in der Nähe ein<br />

Spazierweg verläuft, konnte sich von Beginn des Bauprojekts<br />

an jeder einen Eindruck davon verschaffen, ob diese<br />

Maßgabe auch erfüllt wurde.<br />

Selbst kritische Beobachter mussten eingestehen, dass<br />

sich die anthrazitfarben lasierte Lärchenholzfassade erstaunlich<br />

harmonisch ins traditionelle Umfeld einfügt.<br />

Nein, das Haus protzt nicht. Es ist präsent, aber nicht aufdringlich.<br />

Nicht traditionell, aber doch auf eine ganz eigene<br />

Art klassisch. Den Hausbesitzern ist dieses positive Urteil<br />

wichtig. Denn das Grundstück hat, obgleich am See gelegen,<br />

keinen direkten Zugang dazu. Das Ufer ist idyllisch verwachsen.<br />

Wenn der ehemalige Leistungsschwimmer und<br />

Wasserballer schwimmen gehen möchte, tut er das am<br />

500 Meter entfernten Badesteg. Und trifft dort oft auf andere<br />

Anwohner, die inzwischen sogar ein bisschen stolz auf<br />

die Attraktion in der Nachbarschaft sind. Der moderne<br />

Bau hat sich schnell etabliert.<br />

Auch im Inneren des Hauses ist Konsequenz das zentrale<br />

Leitmotiv. Eine durchgehende Holzwand aus geweißter<br />

Eiche entlang der Längsachse teilt den Wohnbereich mit<br />

Südausrichtung vom Funktionsbereich ab, der dem Norden<br />

zugewandt ist. Der Wohnbereich besteht aus Schlaf-, Essund<br />

Wohnzimmer. Eine Besonderheit ist die Verglasung des<br />

Schlafzimmers, die über den gesamten Innenraum hinweg<br />

den Blick auf den See ermöglicht. Nichts stört diese Blickachse,<br />

selbst der Dunstabzug im Kochbereich ist in eine<br />

schmale Lampe integriert. Der Funktionsbereich auf der<br />

73


SeeHaus<br />

Links: Der malerischen Aussicht durch das Panoramafenster darf nichts im Weg stehen.<br />

Rechts: Es gibt keinen direkten Zugang vom Grundstück zum Wasser, dafür einen zauberhaften Garten<br />

rechten Seite ist dagegen durch Wände unterteilt. Er umfasst<br />

einen Technikraum mit Werkstatt, das großzügige<br />

Bad und einen Familienraum, den im Moment der elfjährige<br />

Sohn für sich erobert hat.<br />

Integriert in die durchgehende Trennwand, auch Funktionswand<br />

genannt, sind jede Menge Stauflächen, die Bibliothek<br />

sowie Spülmaschine, Kühlschrank und Backofen.<br />

Die grifflosen Schranktüren öffnen sich durch Antippen.<br />

Es ist auch hier die Liebe zum Detail, die das Haus so besonders<br />

macht: „Ich habe mich erfolgreich gegen Lichtschalter<br />

an dieser Funktionswand gewehrt“, sagt Peter W. Hartmann.<br />

„Und die Zimmertüren schließen auf einer Linie mit der<br />

Funktionswand. Es war mein Anliegen, die Ästhetik konsequent<br />

umzusetzen.“<br />

Übrigens auch im Garten. Den gestaltete der neue Besitzer<br />

ebenfalls selbst, mit der Unterstützung eines befreundeten<br />

Gartenbauingenieurs. Gemäß der Grundidee: Welche<br />

Pflanze passt in die Gegend? Alle bestehenden Bäume –<br />

eine große Eiche, eine Linde, zwei Walnussbäume sowie<br />

ein Apfel- und ein Pflaumenbaum – wurden erhalten.<br />

Dazu kamen Rhododendren, eine früh blühende Zaubernuss,<br />

ein Eisenholzstrauch und die immergrüne Magnolia<br />

grandi flora, die sich in Europa bisher vor allem am Comer<br />

See wohlfühlt. Ein Teil der Fläche wurde in einen pflegeleichten<br />

Präriegarten verwandelt. Das leidenschaftliche<br />

Hobby gärtner-Ehepaar liebt Stauden und Gräser.<br />

„Der Aufenthalt hier ist für uns immer wie Urlaub“, sagt<br />

Hartmann. „Ich merke, wie sich unsere Stimmung sofort<br />

positiv verändert.“ Was auffällt: Ein TV-Gerät sucht man in<br />

dem mit Designermöbeln ausgestatteten Hightech-Refugium<br />

vergebens. „Das brauche ich auch nicht“, erklärt Hartmann.<br />

„Auf den See zu schauen, ist für mich spannender als jedes<br />

Fernsehprogramm. Seine Farbe verändert sich manchmal<br />

innerhalb weniger Minuten von einem karibischen Blau in<br />

Blutrot oder in ein milchiges Weiß, das an die Stimmung<br />

am Meer erinnert. Was gibt es Schöneres?“<br />

74


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SeeHaus<br />

Fotos: PR (2)<br />

76


SeeHaus<br />

Heilige Hallen<br />

in heutigen Zeiten<br />

Schon immer waren Kirchen und Konvente ruhende Pole im<br />

rastlosen Wandel der Zeit. Doch heute müssen sich Klöster neu<br />

orientieren, auch im Fünfseenland. Wir haben uns umgesehen:<br />

Unser erster Besuch führt uns zum Kloster Wessobrunn<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

KARIN LOCHNER<br />

PETER VON FELBERT<br />

Das Benediktinerkloster<br />

Wessobrunn wurde im Jahr<br />

753 gegründet. 2014 kaufte<br />

es Martina Gebhardt, um sich<br />

hier mit ihrer Naturkosmetikfirma<br />

niederzulassen<br />

77


Der alte Herd steht noch, er wird für die<br />

Rohstoffvorbereitung verwendet. Auch<br />

der Backofen wird noch genutzt, zum Kräuter trocknen. Und<br />

im ehemaligen Speisesaal, in dem früher 80 Schwestern<br />

verköstigt wurden, ist der Versand unter gebracht. Von hier<br />

aus gehen sie in die Welt: die „Sieben-Kräuter-Maske“, die<br />

„Rosencreme“, das „Ginseng Tonic“. Im Kloster Wessobrunn<br />

mit seiner 1200-jährigen Geschichte wird heute Naturkosmetik<br />

verkauft, verpackt – und bald auch produziert. Fünf<br />

Jahre ist es her, dass Äbtissin Hildegard Jansing und Bio-<br />

Kosmetik-Pionierin Martina Gebhardt die Verträge zum<br />

Verkauf des Klosters unterzeichneten. Über den Kaufpreis<br />

wurde Stillschweigen vereinbart. Nur so viel ist bekannt:<br />

Allein die Gebäude nebenkosten inkl. aller Nebengebäude<br />

liegen im Jahr bei etwa 50.000 bis 60.000 Euro.<br />

Das Wessobrunner Kloster steht im Pfaffenwinkel, wie<br />

ein Gegenstück zum Kloster Andechs, das weithin sichtbar<br />

auf seinem Hügel thront. Wessobrunn dagegen duckt sich<br />

bescheiden hinter eine Anhöhe. Das Kloster ist berühmt für<br />

das „Wessobrunner Gebet“, ein Schöpfungsgedicht, das zu<br />

den ältesten poetischen Zeugnissen altdeutscher Sprache<br />

zählt. Ebenso für die „Wessobrunner Schule“, die seit dem<br />

17. Jahrhundert bedeutende Stuckateure hervorgebracht<br />

hat, etwa die Brüder Johann Baptist und Dominikus<br />

Zimmermann. Meisterhafte Stuckverzierungen zeugen<br />

auch heute noch von der Blütezeit des Klosters im 17. und<br />

18. Jahrhundert. Wessobrunn war das bedeutendste<br />

Stuck atorenzentrum Europas – und lockte viele Besucher<br />

in den kleinen Ort. Auch wer heute ins Wessobrunner<br />

Kloster kommt, hat ein lohnenswertes Ziel.<br />

Die Besitzerin finanzierte sich ihr Architekturstudium<br />

mit der Herstellung von Cremes. Heute verkauft sie<br />

ihre Naturkosmetik in rund 30 Länder<br />

Das verspricht Martina Gebhardt, Chefin und kreativer<br />

Kopf des gleichnamigen Naturkosmetikunternehmens.<br />

Die 59-Jährige mit dem festen Händedruck ist zusätzlich<br />

eine gefragte Architektin. Schließlich dienten Herstellung<br />

und Verkauf ihrer ersten Cremes dazu, sich das Studium zu<br />

finanzieren. „Architektur, das passt auf den ersten Blick<br />

gar nicht zur Kosmetik, oder?“, fragt sie amüsiert mit tiefen<br />

Grübchen in ihren Wangen. „Auf beiden Gebieten bin ich<br />

für die Haut zuständig, in der Kosmetik und bei einem<br />

Haus.“ Dass das Kloster zum Verkauf stand, erfuhr die<br />

Selfmade-Frau durch Zufall. Dabei liegt es nur wenige<br />

Kilometer von der bisherigen Firmenadresse entfernt,<br />

ganz in der Nähe des Ammersees.<br />

„Was mich besonders freut, sind die drei Quellen“, sagt<br />

die neue Besitzerin. Sie waren vor über 1200 Jahren der Anlass<br />

für die Klostergründung. Natürlich wird das berühmte<br />

Quellwasser künftig in den Produkten verwendet, ebenso<br />

die Heilpflanzen aus dem Klostergarten. Frisch verarbeitet<br />

und aus biologisch-dynamischem Anbau. Schon seit einigen<br />

Jahren hatte die Unternehmerin nach einem neuen<br />

Gebäude für ihre Naturkosmetikfirma gesucht. Ein Zweckbau<br />

kam für die Liebhaberin alter Bauten nicht in Frage:<br />

Sie suchte ein Haus mit historischem Charme, ähnlich<br />

der alten Firmenheimat – einem Bauernhof im sieben<br />

Kilometer entfernten Pessenhausen bei Rott. „Dank der<br />

Möglichkeit der Übernahme des Klosters erfüllt sich für<br />

mich ein Traum“, schwärmt die Unternehmerin.<br />

Martina Gebhardt hatte schon immer eine Vorliebe für<br />

alte Gebäude. „Es stimmen für mich einfach die Proportionen<br />

und diese unglaubliche Hingabe zum Detail.“ Der reich<br />

verzierte Fürstentrakt beispielsweise. Oder die Stuckarbeiten,<br />

mal auffällig, mal filigran. Linker Hand zweigt der berühmte<br />

Prälatentrakt ab. Martina Gebhardts Blick schweift<br />

die Gänge entlang. Sie ist überzeugt, dass sich die Gedanken<br />

und Gebete der Klosterbewohner über Jahrhunderte<br />

in den Mauern eingebettet haben und zur friedvollen<br />

Ausstrahlung beitragen.<br />

78


Nicht nur die Decken sind eine Pracht.<br />

Die Natursteinböden aus Solnhofener<br />

Kalkstein sind präzise von Hand verlegt<br />

Das Durchschnittsalter der letzten zwölf Ordensfrauen,<br />

die in Wessobrunn lebten, lag bei 77 Jahren<br />

Seit 1913 bewohnten die Missions-Benediktinerinnen<br />

das Klosterareal, 1929 kauften sie es sogar. Bis 2012 lebte<br />

die Gemeinschaft nach der Regel des heiligen Benedikt:<br />

ora et labora – bete und arbeite. Geplant war zunächst,<br />

das Kloster als Erholungsstätte für kranke und alte Mitschwestern<br />

zu nutzen. Schon bald übernahmen Schwestern<br />

Aufgaben in der Gemeinde, errichteten einen Kindergarten<br />

und pflegten Kranke im Dorf. 80 Jahre lang wurden Wessobrunner<br />

Kinder im Kindergarten von den Schwestern<br />

erzogen. Und 40 Jahre lang leisteten die Ordensfrauen zusätzlich<br />

als Krankenschwestern Dienst in der ambulanten<br />

Krankenpflege. Während der Kriegsjahre wurde das Haus<br />

für Umsiedler genutzt, zehn Jahre lang war es nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg Ausweichkrankenhaus der Stadt München<br />

für altersschwache Dauerpatienten. Von 1954 bis 2001<br />

boten die Schwestern sogar kranken Kindern aus ganz<br />

Deutschland im Kinder- und Jugendkurheim eine Oase<br />

für Genesung und Erholung.<br />

Die Gesundheitsreform vor zwei Jahrzehnten brachte für<br />

die Kinderkuren das endgültige Aus. Nun war klar, dass die<br />

Klostergemeinschaft irgendwann würde verkaufen müssen.<br />

Nach zwölf Jahrhunderten des Arbeitens und des Betens,<br />

nach vielen Umbrüchen und Wendungen war dem Kloster<br />

irgendwann die Zeit davongelaufen: Die letzten zwölf Missions-Benediktinerinnen<br />

von Tutzing, die das Kloster mit seinen<br />

10.000 Quadratmetern Nutzfläche am Laufen hielten,<br />

hatten am Ende ein Durchschnittsalter von 77 Jahren. Sie<br />

verließen schweren Herzens das U-förmige Gemäuer Ende<br />

2012 – es war wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Weder der<br />

Staat noch die zuständige Diözese Augsburg wollte Wessobrunn<br />

kaufen. Eine Akademie für Stuckateure und Kirchenmaler<br />

sowie eine Klinik für psychosomatische Krankheiten<br />

waren als Interessenten im Gespräch – und wollten das<br />

79


SeeHaus<br />

Ihre Kosmetik ließ Martina Gebhardt Demeter-zertifizieren. Creme-<br />

Ingredienzen sollen künftig auch aus dem Klostergarten kommen<br />

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80<br />

Foto: Daniel Grund


SeeHaus<br />

ganze Terrain. Ein Teil der Klosteranlage gehört aber der<br />

Pfarrgemeinde: Die sträubte sich, es kam zu keiner Einigung.<br />

Die Sorge der Schwestern, dass sich ein ausländischer Investor<br />

oder gar eine Sekte des Klosters bemächtigen könnte,<br />

wurde von Martina Gebhardt ausgeräumt.<br />

Das Kloster sollte ein Ort bleiben, wo Menschen<br />

gerne arbeiten, leben und Erholung finden<br />

Wessobrunn ist ein Beispiel dafür, was aus alten Klöstern<br />

wird, die aufgegeben werden. Etwa, weil die verbliebenen<br />

Brüder oder Schwestern zu alt und zu wenige geworden<br />

sind. So war es auch bei den Missions-Benediktinerinnen<br />

von Tutzing. „Es hätte uns nicht gefallen, wenn ein Nobelhotel<br />

draus gemacht worden wäre“, sagen die Schwestern.<br />

„Oder ein russischer Oligarch eingezogen wäre. Es gab sogar<br />

mal Interessenten für Rotlichtzwecke.“ Mit dem Verkauf<br />

an Gebhardt sind die Benediktinerinnen zufrieden:<br />

„Das ist in unserem Sinne. Wir sind sehr, sehr dankbar.“<br />

Das Landesamt für Denkmalpflege hatte Bedingungen.<br />

Kein Problem! Martina Gebhardt garantierte, dass die historische<br />

Substanz bewahrt werde, indem sie nicht nur ein<br />

vielseitiges Nutzungskonzept aufweisen konnte, sondern<br />

als Architektin auch die nötige Sachkenntnis für den Erhalt<br />

der denkmalgeschützten Räume mitbringt. Die Ordensfrauen<br />

leben mittlerweile im Tutzinger Mutterhaus des<br />

Ordens und kommen öfter zu Besuch, um sich mit<br />

Gebhardt über Heilkräuter auszutauschen. Ihr großer<br />

Wunsch: Das Kloster soll ein Ort bleiben, wo nach ihren<br />

Worten „Menschen gerne arbeiten, leben und weiterhin<br />

das finden, was Leben lebenswert macht: Stärkung und<br />

Erholung für Leib und Seele“.<br />

Darüber freuen sich die Nonnen: Die „spirituelle<br />

Kraft des Ortes“ wollten sie genutzt sehen, ein Punkt, der<br />

Martina Gebhardt besonders am Herzen liegt. Sie öffnet<br />

ihr Kloster jetzt mitunter für Konzerte. Auch Workshops<br />

und Seminare mit Übernachtungen sollen bald angeboten<br />

werden. Die neue Hausherrin hat eine historische Apotheke<br />

eingerichtet. „Die Sicherung des Kulturgutes ist meine<br />

Verantwortung. Dafür geben wir das meiste Geld aus.“<br />

Dabei räumt die Architektin ein: „Nicht in meinen wildesten<br />

Träumen habe ich mir vorgestellt, dass ich diese Verantwortung<br />

übernehme.“ Martina Gebhardt sieht sich<br />

mit ihrer Naturkosmetik, den neu angelegten Gärten,<br />

der Verwendung der Kräuter dennoch in einer Tradition:<br />

„Die Heilkunde und auch die Kos metik, wie ich sie verstehe<br />

und verwirkliche, kam letztlich aus den Klöstern.“ In<br />

Kloster Wessobrunn finden regelmäßig Workshops statt,<br />

z. B. „Kalligraphie“ oder „Historische Klosterkräuter<br />

sammeln und daraus Naturkosmetik erstellen“.<br />

Infos und Anmeldungen:<br />

www.klosterwessobrunn.de<br />

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81


SeeHaus<br />

Es gibt noch mehr Klöster zu entdecken!<br />

Kloster Beuerberg<br />

Das Kloster Beuerberg im Landkreis Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück:<br />

Gegründet 1121, stürzt 1628 die dreischiffige Basilika<br />

ein – als man versucht, das Bauwerk umzugestalten, was<br />

gründlich schiefgeht. Nur der Hochaltar bleibt unversehrt.<br />

1630 beginnt der Wiederaufbau, bei dem die Kirche nach<br />

dem Vorbild der Münchner Michaelskirche neu entsteht.<br />

1803 dann der große Schock: Im Zuge der Säkularisation<br />

wird das Kloster aufgelöst und die Kirche zur einfachen<br />

Pfarrkirche „degradiert“. Sämtliche Schriften und Bücher<br />

gehen an die Bayerische Staatsbibliothek und die Universitätsbibliothek<br />

München. Erst 1835 kehrt das klösterliche<br />

Leben zurück: Die Salesianerinnen kommen nach Beuerberg<br />

und gründen eine Mädchenschule,<br />

ein Müttergenesungsheim<br />

und ein Erholungsheim für Senioren.<br />

Im Dezember 2013 stirbt mit Schwester<br />

M. Innocentia Donius die letzte<br />

Oberin des Klosters, was erneut das<br />

Aus des geistlichen Lebens bedeutet.<br />

Die übrigen 14 Schwestern ziehen in<br />

Altenheime der Franziskanerinnen<br />

und der Barmherzigen Schwestern.<br />

Im Oktober 2014 übernimmt das<br />

Erzbistum München-Freising die<br />

Anlage, um sie zu erhalten und für die<br />

Gemeinde und kirchliche Organisationen<br />

zur Verfügung zu stellen. So fanden<br />

in den vergangenen Jahren viel<br />

beachtete Ausstellungen statt, die den<br />

Besuchern das Leben im Kloster nahebrachten.<br />

Wahrlich niemand hätte jemals mit solch einem<br />

Besucherstrom gerechnet: Rund 45.000 Menschen besuchten<br />

die erste Ausstellung „Klausur – vom Leben im Kloster“.<br />

Auch dieses Jahr gibt es vom 1. Mai bis zum 3. November wieder<br />

eine Ausstellung: „Heimat. Gesucht. Geliebt. Verloren“ in<br />

Kooperation mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege.<br />

Gäste können während der Ausstellung im Kloster<br />

frühstücken, zu Abend essen oder gleich selbst in der Backstube<br />

bei der Zubereitung heimatlicher Leckereien mithelfen.<br />

Das Klosteratelier bietet zudem Führungen und kreative<br />

Workshops für jede Altersstufe.<br />

Das Refektorium und die Veranda im beschaulichen<br />

Kreuzhof sind während der „Heimat“-Ausstellung wieder<br />

beliebte Orte zum Verweilen. Darüber hinaus bleiben die<br />

historischen Räumlichkeiten für einen Blick in die Klausur<br />

geöffnet. Wer eine Pause braucht, ist im Restaurant „Die<br />

Klosterküche“ im Refektorium und im blühenden Klostergarten<br />

gut aufgehoben. In neuem Licht präsentiert sich<br />

auch die Klosterkirche. Sie dient zudem als Konzertsaal<br />

für die „Beuerberger Klosterkonzerte“.<br />

Kloster Beuerberg, Königsdorfer Straße 7,<br />

82547 Eurasburg-Beuerberg<br />

Erzabtei St. Ottilien<br />

Die Erzabtei St. Ottilien ist mit der Gründung 1887 ein<br />

vergleichsweise junges Kloster. Trotzdem reicht ihre Tradition<br />

deutlich weiter zurück: Schon für das Jahr 1365 ist<br />

eine Wallfahrt zur Heiligen Ottilia in Emming nachgewiesen,<br />

im 16. Jahrhundert entsteht dort ein Herrensitz samt<br />

Kapelle und kleinem Schloss. Doch erst nach mehreren<br />

Besitzerwechseln entdeckt der Schweizer Benediktiner<br />

Andreas Amrhein den mittlerweile verwaisten Weiler –<br />

und kauft ihn. Er benennt das Kloster nach dem bekannten<br />

Wallfahrtsort und findet, die Benediktinermönche sollten<br />

ihre Botschaft auch in die Welt hinaustragen. Deshalb<br />

gilt St. Ottilien heute als Mutterkloster der sogenannten<br />

Missionsbenediktiner – schon 1887 entsendet es die ersten<br />

Mönche als Missionare nach Afrika, Korea und China.<br />

1941 werden alle Ordensbrüder aus der Abtei vertrieben<br />

– die Nazis verwandeln das Anwesen in ein Kriegslazarett.<br />

Nach Kriegsende entsteht ein Lager für Vertriebene, in<br />

dem auch ehemalige Häftlinge aus Konzentrationslagern<br />

versorgt werden. Heute leben wieder rund 110 Mönche<br />

in St. Ottilien: Sie betreuen einen eigenen Verlag, das<br />

Rhabanus-Maurus-Gymnasium, das seit den 70er-Jahren<br />

auch Mädchen aufnimmt, mehrere Handwerks betriebe<br />

sowie eine vorbildliche Landwirtschaft, zu der auch eine<br />

Foto: PR (1)<br />

82


SeeHaus<br />

Hackschnitzelheizung und eine Biogasanlage gehören,<br />

die den größten Teil des Wärmebedarfs von St. Ottilien<br />

abdecken. Das Jungeninternat wurde zwar 2016 geschlossen,<br />

dafür erfreut sich das gemischte Tagesheim großer<br />

Beliebtheit. Zusätzlich hat St. Ottilien ein deutschlandweites<br />

Allein stel lungsmerkmal: den einzigen Bahnhof,<br />

der seit der Eröffnung 1898 der Anbindung und Versorgung<br />

eines Klosters dient! Den dafür nötigen Grund trat das<br />

Kloster damals selbst ab, um das Eisenbahnbau komitee<br />

von der Streckenführung zu überzeugen. So kann man bis<br />

heute komfortabel mit dem Zug nach St. Ottilien reisen,<br />

um beispielsweise die Klostergalerie mit ihren wechselnden<br />

Ausstellungen, eines der beiden Museen, den Hofladen<br />

oder das Klostercafé zu besuchen. Höhepunkt des Jahres<br />

für Besucher ist das alljährliche Benediktusfest (heuer am<br />

14. Juli) mit dem Festgottesdienst unter freiem Himmel,<br />

Klosterbrotzeit und Musik der Brüderblaskapelle.<br />

Erzabtei 1, 86941 Eresing, Telefon: 08193 710,<br />

www.erzabtei.de<br />

Das Missionsmuseum zeigt u. a. Objekte aus den<br />

afrikanischen und koreanischen Missionsgebieten<br />

der Benediktiner von St. Ottilien<br />

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84


SeeHaus<br />

Das Kloster Bernried, vom Himmel aus<br />

betrachtet: Die Anlage mit großzügigem<br />

Garten liegt am Westufer des Starnberger<br />

Sees, es gibt einen hauseigenen Badeplatz<br />

mit Liegewiese sowie einen Holzsteg<br />

85


SeeHaus<br />

Rückzugsmöglichkeit: 50 Einzel- und 25 Doppelbzw.<br />

Familienzimmer kann man buchen (alle mit<br />

Bad). Auch viele nicht religiöse Menschen finden<br />

hier den idealen Ort, um zur Ruhe zu kommen<br />

Kloster Bernried<br />

Das Kloster Bernried ist heute vor allem als „Bildungshaus<br />

St. Martin Bernried“ bekannt – obwohl dort immer<br />

noch 17 Missions-Benediktinerinnen zu Hause sind. Gegründet<br />

wird es bereits 1121, der erste große Aufschwung<br />

kommt im 18. Jahrhundert unter Propst Mansuetus<br />

Resch: Er lässt alle Stiftsgebäude renovieren und fördert<br />

Kunst, Kultur und Wissenschaft. Ab 1941 sind das Schloss<br />

und der dazugehörige große Park in Staatsbesitz; von 1942<br />

bis 1948 wird es sogar zum Krankenhaus. Kriegsbedingt<br />

verlegt man die Orthopädische Klinik aus München an<br />

den Starnberger See.<br />

Erst 1949 wird das säkularisierte Anwesen wieder<br />

zum Kloster: Die Missions-Benediktinerinnen aus Tutzing<br />

kaufen es und betreiben bis 1972 eine Haushaltsschule<br />

mit Internat, in der Frauen auf soziale Berufe vorbereitet<br />

werden. Seitdem fungiert das Kloster als<br />

Bildungshaus – eine Einrichtung für die kirchliche Erwachsenenbildung.<br />

Es ist eines der ältesten Häuser dieser<br />

Art in Deutschland. Mittlerweile steht das Kloster Tagungsund<br />

Seminargästen jeder Altersgruppe offen, die sich in<br />

zwölf Sälen,die zwischen 20 und 110 Quadratmeter groß<br />

sind weiter bilden können. Geschlafen wird in 75 einfach<br />

ausgestatteten Zimmern mit insgesamt 95 Betten – nur<br />

auf Fernseher und Telefon haben die Schwestern beim<br />

Einrichten bewusst verzichtet: Der zwischenmenschliche<br />

Dialog soll im Zentrum stehen. Regen Zulauf finden spirituelle<br />

Angebote, etwa Schweigeexerzi tien, Bibelarbeit und<br />

Besinnungs tage, die von Schwester Hedwig, Schwester<br />

Beate und Schwester Mechthild geleitet werden. Aber<br />

auch Dozenten von auswärts bieten beispiels weise mit<br />

Yoga und Qigong asiatische Heilpraktiken an. Ob Kräuterkunde,<br />

Wandern oder Familienferien: Das Seminarprogramm<br />

spricht viele Menschen von nah und fern an. Wer<br />

nicht gleich an einem Seminar teilnehmen will, kann<br />

auch im Kloster Urlaub machen. Sowohl die Seminarals<br />

auch die Urlaubsgäste sind zu Gottesdiensten und<br />

Gesprächen mit den Schwestern willkommen.<br />

Bei Badewetter ist die klostereigene Uferwiese am<br />

Starnberger See sehr beliebt. Sogar ein historisches<br />

Holzhaus zum stilvollen Umkleiden steht bereit.<br />

Klosterhof 8, 82347 Bernried, Telefon: 08158 255-0<br />

www.bildungshaus-bernried.de<br />

86


SeeHaus<br />

Schwester Beate Grupp ist eine<br />

von 17 Missions-Benedikterinnen,<br />

die heute in Kloster Bernried<br />

leben und arbeiten<br />

»Unsere Gäste<br />

sagen oft: Dieses<br />

Haus ist ein<br />

Kraftort für Seele<br />

und Leib«<br />

Schwester Beate Grupp


SeeHaus<br />

88


SeeHaus<br />

Auf dem Boden<br />

geblieben<br />

Ideen muss man haben! Luis Weber, 21,<br />

aus Utting am Ammersee sammelt<br />

und vermietet alte Berggondeln – und<br />

ist damit ziemlich erfolgreich<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS<br />

ALISSA SELGE<br />

NILA THIEL<br />

Wie kam es zu Ihrer Begeisterung für Berggondeln?<br />

Seit ich denken kann, faszinieren mich die Berge, Ski fahren<br />

und alles, was dazugehört. 2015 habe ich zufällig mitbekommen,<br />

dass das Skigebiet Spieljoch im Zillertal eine Zweier-<br />

Sesselbahn abbaut. Da war ich 17, hatte noch keinen Führerschein<br />

und bin deswegen mit meinem Vater und unserem<br />

Anhänger die 2000 Meter hochgefahren. Dort habe ich<br />

meine ersten drei Liftsessel gekauft. Heute besitze ich 120<br />

Gondeln, für die ich extra eine Lagerfläche angemietete habe.<br />

Wie sieht ein normaler Tag bei Ihnen aus?<br />

Berggondel.com ist seit Kurzem mein Vollzeitjob. Ich<br />

kümmere mich um Vermietung und Transport – am aufwendigsten<br />

ist es allerdings, die Gondeln zu kaufen. Ich<br />

recherchiere fast täglich im Internet, wo Kabinen zum<br />

Verkauf angeboten werden und wie alt diese sind. Gondeln<br />

im Retro-Look sind voll im Trend: Mittlerweile gibt es Wartelisten.<br />

Deshalb muss man früh dran sein. Ich reise, so oft<br />

es geht, in Skigebiete, um mein Projekt vorzustellen und<br />

hoffentlich mehrere Gondeln mit nach Hause zu nehmen.<br />

Wer mietet Ihre Berggondeln?<br />

Hotels setzen sie als besondere Dinner-Location für ihre Gäste<br />

ein, Modehäuser und Geschäfte stellen sie als Hingucker<br />

ins Schaufenster. Für Hochzeiten und Geburtstage habe ich<br />

eine Gondel im Angebot, die ich zur Fotobox umgebaut habe.<br />

Meine Idee kommt gut an: Zehn meiner Kabinen stehen im<br />

Englischen Garten, und ich habe auch schon nach Holland,<br />

Hamburg und Rumänien geliefert.<br />

Ein Ausflugsdampfer vom Ammersee hat in München eine<br />

neue Bestimmung gefunden: Die „Alte Utting“ ist jetzt ein<br />

Hotspot, von dem sogar die „New York Times“ schwärmte.<br />

Wie finden Sie das?<br />

Einen normalen Gegenstand mit einer individuellen Idee<br />

in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln, ist genau<br />

mein Ding. Ehrlich gesagt habe ich damals, als die „MS<br />

Utting“ zum Verkauf stand, ebenfalls Interesse angemeldet.<br />

So etwas würde mich schon auch reizen.<br />

Ihr Lieblingsplatz im Fünfseenland?<br />

Auf unserem alten Kutter, in der Sonne und auf dem<br />

Rücken liegend, mitten auf dem Ammersee.<br />

89


SeeTipps<br />

Dein Sportsclub<br />

Ein modernes Trainingskonzept passt sich deinem Leben<br />

an und nicht umgekehrt. Laborgenaue Screenings,<br />

Diagnostik, persönliches Coaching und maßgeschneiderte<br />

Lösungen sorgen dafür, dass dein Training komplett auf<br />

deine Möglichkeiten und Bedürfnisse abgestimmt ist.<br />

R1 – Private Personal Training<br />

Unsere Trainingskonzepte – zugeschnitten<br />

auf deine individuellen Bedürfnisse.<br />

R1 – Business Solutions<br />

Unsere Lösungen für ein gesundes<br />

Leben in der Business-Welt.<br />

R1 – Academy<br />

Die Trainerschmiede für eine<br />

professionelle Ausbildung.<br />

R1 – Come Unity<br />

Das Small Group Personal<br />

Training für deinen Erfolg.<br />

Mit<br />

Mehrwert<br />

Wir wollen mehr Nachhaltigkeit in<br />

unser Leben bringen. Das muss<br />

nicht immer nur Verzicht bedeuten,<br />

wie diese Projekte zeigen<br />

FREILUFT-<br />

BIBLIOTHEK<br />

Bücherschränke sind eine originelle<br />

Idee, um alten Schmökern<br />

ein zweites Leben und<br />

Mitmenschen „neue“ (Lese-)<br />

Inspiration zu schenken. Einfach<br />

ein Buch hineinstellen<br />

und sich ein anderes dafür<br />

nehmen. Zu finden in den Gemeinden<br />

Wörthsee, Gauting,<br />

Icking, Inning und Tutzing.<br />

TO-GO-<br />

REVOLUTION<br />

Kaffee trinken und Gutes<br />

tun: Cappuccino & Co. im<br />

RECUP bestellen, unterwegs<br />

genießen und bei<br />

Partnern deutschlandweit zurückgeben. Unter<br />

anderem in der ehemaligen Bäckerei Wagner in<br />

Münsing, die jetzt Krümel & Korn heißt.<br />

www.recup.de<br />

PROBE-<br />

TRAINING<br />

Komm vorbei<br />

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kostenloses<br />

Probetraining.<br />

GEMEINSAM<br />

STARK<br />

Selbstverantwortliches Handeln als kollektiver<br />

Weg in eine nachhaltigere und gerechtere Welt. Die<br />

Bewegung der Transition Towns will Leute dazu ermutigen,<br />

da aktiv zu werden, wo sie leben, und durch<br />

Projektgruppen und Aktionen die Gemeinschaft und<br />

den regionalen Wirtschaftskreislauf zu stärken.<br />

www.transition-region-ammersee.de<br />

www.r1-sportsclub.de<br />

R1 Sportsclub Starnberg / Enzianstraße 2 / 82319 Starnberg<br />

90


GARTENFREUNDE<br />

Würden Sie gerne selbst anbauen, besitzen aber<br />

keinen Garten? Gegen eine geringe Pacht vermieten<br />

STARNBERGER LAND Bauern Teilflächen<br />

auf ihren Äckern und beraten bei Anbau<br />

und Pflege von Gemüse, Kräutern und Blumen.<br />

www.unserland.info/projekte<br />

GEBEN &<br />

NEHMEN<br />

Die Organisation<br />

„Brot am Haken“ bietet Gelegenheit, bewusst<br />

Freude zu teilen – mit einem Geschenk am Haken.<br />

Bezahlen Sie einen Kaffee oder eine Breze<br />

extra und hinterlegen sie diese für jemand<br />

anderen. Zum Beispiel im „Café Frühtau“ in<br />

Berg. Aber auch in Eisdielen, Bäckereien oder<br />

Friseursalons.<br />

www.brot-am-haken.org<br />

Fotos: Maren Martell (1); Café Frühtau (1); PR<br />

FREIKARTE<br />

Veranstaltungen entführen in eine andere<br />

Welt und bescheren unvergessliche Momente.<br />

Die Starnberger Kulturtafel möchte, dass auch<br />

Menschen mit kleinem Budget daran teilhaben<br />

können. Deshalb vermittelt sie gespendete<br />

Eintrittskarten aus den Bereichen Kultur und<br />

Freizeit kostenlos an Erwachsene und Kinder.<br />

www.starnberger-kulturtafel.de


SeeKultur<br />

25<br />

Tipps für den perfekten<br />

Samstag-Moment<br />

Das Fünfseenland ist reich an hübschen Orten, magischen Plätzen und<br />

Hotspots für Genießer. Aber wo genau geht man hin, wenn man hier lebt?<br />

Wir haben Insider gefragt!<br />

ILLUSTRATIONEN LIA-CHARLEEN ROYLA<br />

N o 1<br />

Der Pähler Höhenweg ist eine<br />

meiner Lieblings-Joggingstrecken,<br />

Startpunkt ist der Wanderparkplatz<br />

Erlinger Höhe. Am schönsten ist<br />

es bei Sonnenuntergang: Wenn die<br />

Sonne auf der anderen Seeseite<br />

hinter Dießen in leuchtendem<br />

Pink versinkt. Grandios!<br />

Die Künstlerin Stefanie Pietsch lebt mit ihrer Familie in<br />

Andechs und hat ihr Atelier in Starnberg (Josef-Fischhaber-Straße 27).<br />

Bereits zweimal wurde ihr der Starnberger Kunstpreis verliehen.<br />

N o 2<br />

Für mich gibt es nichts Schöneres<br />

als einen Spaziergang in der Natur.<br />

Zum Beispiel von Utting aus am See<br />

entlang Richtung Holzhausen: Dort befindet<br />

sich das Künstlerhaus Gasteiger<br />

in einem wunderbaren Park – ein geradezu<br />

magischer Ort, der einen die Zeit<br />

völlig vergessen lässt. Am Sonntagnachmittag<br />

ist das kleine Museum<br />

geöffnet, und für wenig Geld kann man<br />

in die Geschichte des Künstlerpaars<br />

Gasteiger eintauchen.<br />

Lena Mielke trägt das Gastronomen-Gen in sich: Mit viel<br />

Charme und Herzblut führt sie in Utting ihr Lokal „Lenas am See“.<br />

www.lenasamsee.de


SeeKultur<br />

N o 3<br />

MEIN TIPP: AUF EINEM DER BUNT ZUSAMMEN-<br />

GEWÜRFELTEN STÜHLE VOR DEM KIOSK<br />

„DIE SEEMADAMES“ SITZEN UND WINDBEUTEL-<br />

TORTE ESSEN. ANNELIE BACKT NACH GEFÜHL<br />

UND VORRAT, DESHALB SCHMECKT DIE TORTE<br />

IMMER ANDERS –JE NACHDEM, OB SIE DEN BODEN<br />

AUS HAFERKEKSEN ODER CANTUCCINI MACHT.<br />

JEDES MAL EINE SAHNIGE SÜNDE!<br />

Die Journalistin und Autorin Angelika Dietrich lebt in Starnberg.<br />

Gerade ist von ihr und Angelika Röder das Buch erschienen „Cafés und<br />

Ateliers im Fünfseenland: Besondere Menschen und Orte laden ein“<br />

(J.Berg Verlag).<br />

N o 4<br />

Dieser Spaziergang ist wirklich<br />

noch ein Geheimtipp: Man läuft<br />

nordwestlich des Buchheim<br />

Museums am weitgehend unbekannten<br />

Ortsteil Alt-Höhenried<br />

vorbei quer durch den Höhenrieder<br />

Park bis hin zum Schloss Höhenried,<br />

wo es am Wochenende auch Kaffee<br />

und Kuchen gibt. Auf dem Weg zum<br />

Schloss kann man viele Attraktionen<br />

bewundern, zum Beispiel ein Gehege<br />

voller weißer Damhirsche.<br />

Stefanie Knittl hat eine lange Liste mit guten Tipps geliefert.<br />

Zum Glück finden sich diese (und noch viele mehr) auch in ihrem<br />

Buch „Häuser erzählen Geschichten. Die Baumeisterfamilie<br />

Knittl am Starnberger See 1872–1987“ (Apelles Verlag).<br />

N o 5<br />

Ein perfekter Samstagnachmittag sieht so aus:<br />

Zuerst gibt es eine vogelkundliche Führung am<br />

Ammersee-Südende. Auf der Bank am sogenannten<br />

Binnensee am westlichen Damm der neuen Ammer lasse<br />

ich mich anschließend nieder, um Vögel zu beobachten,<br />

und gehe später in den Biergarten in Stillern. Dort hatte<br />

ich schon das Glück, einen Wespenbussard und einen<br />

Schwarzstorch zu entdecken.<br />

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Christian Niederbichler beim<br />

Landesbund für Vogelschutz als Gebietsbetreuer Ramsar-Gebiet<br />

Ammersee (s. S. 112). Infos: www.gebietsbetreuer.bayern<br />

N o 6<br />

Das muss jetzt aber bitte unter uns bleiben: die<br />

schönste, wirklich allerschönste Sonnenuntergangsterrasse<br />

am Ostufer des Starnberger Sees. Moderne<br />

Architektur und Zimmer mit Seeblick. Morgens dann<br />

ein Bad am Privatstrand. Ein unbezahlbar teures<br />

Luxushotel? Keineswegs. Das alles gibt es im Haus<br />

Buchenried der Münchner Volkshochschule in Leoni.<br />

Das Beste daran: Tagsüber besucht man ein Seminar<br />

zu spannenden Themen rund um Gesundheit und<br />

Sport, Politik und Gesellschaft oder Kunst und Kultur.<br />

Kunsthistorikerin, Kuratorin und Übersetzerin Katja Sebald sieht<br />

sich als Begleiterin für Entdeckungsreisende in Sachen Geschichte.<br />

Als Kulturjournalistin schreibt sie seit vielen Jahren im und über<br />

das Fünfseenland.<br />

N o 7<br />

Kuchen essen im Hotel „Kaiserin Elisabeth“<br />

in Feldafing geht immer. Anschließend<br />

spaziert man bis zur Einmündung der<br />

Trendel- in die Tutzinger Straße. Dort führt<br />

die sogenannte Himmelsleiter mit 182 Stufen<br />

etwa 240 Höhenmeter den Berg hinauf.<br />

Wer hochläuft, sieht nicht nur geschichtsträchtige<br />

Villen, sondern verbrennt nebenbei<br />

auch noch die Kalorien vom Kuchen. Oben<br />

nach rechts wenden und der Straße folgen:<br />

den Berg hinab vorbei an der Villa Waldberta<br />

bis zur „Kaiserin Elisabeth“ zurück.<br />

Fitnessprofi Nina Winkler veranstaltet regelmäßig Bootcamps am<br />

Starnberger See: Das Intervalltraining (für Erwachsene!) findet<br />

abends auf dem Spielplatz im Paradies in Possenhofen statt.<br />

Infos: info@ninawinkler.de<br />

93


SeeKultur<br />

N o 8<br />

Für Familien mit Kindern ist<br />

Baden in Aidenried ideal. Es gibt<br />

einen flachen Strand (die Liegewiese<br />

kostet nichts), einen Kiosk<br />

und am Abend einen wunderschönen<br />

Sonnenuntergang.<br />

Sylvia Haslauer führt den Biomarkt „La Vida“ in Utting, der zu den<br />

ältesten Biogeschäften Deutschlands zählt. www.biomarkt-lavida.de<br />

N o 9<br />

Bei einer leichten Brise mit<br />

dem Segelboot über den<br />

karibisch-grünen Pilsensee<br />

fahren und den Blick über<br />

den See in Richtung Kloster<br />

Andechs schweifen lassen –<br />

einfach herrlich.<br />

Stefan Eder ist 1. Vorsitzender des Segel-Clubs Pilsensee. Weil der See<br />

überschaubar und der Wellenschlag nicht hoch ist, ist er perfekt, um<br />

erste Segelerfahrungen zu sammeln. Infos unter www.pilsensee.de<br />

N o 10<br />

EINER MEINER LIEBLINGSPLÄTZE IST IN HERR-<br />

SCHING DER STRAND ZWISCHEN WASSERWACHT<br />

UND ALTER MÜHLE. DORT SITZE ICH AM LIEBSTEN<br />

GANZ IN DER FRÜH, WENN DIE SONNE ÜBER DEN<br />

BERG KOMMT UND DEN SEE IN EIN ZARTES PAS-<br />

TELL TAUCHT. EIN MOMENT DER STILLE, BEVOR<br />

DER TAG MIT ALL SEINEN AUFGABEN RUFT.<br />

N o 11<br />

Am frühen Morgen setze ich mich gerne mit einem<br />

Cappuccino auf die Bank, an der früher ein Jugendstil-<br />

Pavillon stand. Den hatte vor dem Ersten Weltkrieg der<br />

„Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Berg und<br />

Umgebung“ als Aussichtsplatz errichtet. Vorsitzender des<br />

Vereins war Oskar Maria Grafs jüngerer Bruder Max. Von<br />

hier aus kann ich fast über den kompletten See schauen.<br />

Besonders mystisch ist es, wenn Nebel über dem See liegt<br />

und in Berg schon die Sonne scheint.<br />

Bettina Hofmann gehört das „Café Frühtau“ in Berg. Dort gibt es köstliche,<br />

hausgemachte Kuchen sowie Mode- und Living-Accessoires.<br />

Übrigens auch Katja Sebalds Buch: „Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl<br />

gewesen“ (Allitera Verlag), wo man man eine Menge über<br />

die Geschichte dieses Lieblingsplatzes lesen kann. www.cafefrühtau.de<br />

N o 12<br />

ICH LIEBE DEN AUWEIHER. ER<br />

LIEGT GANZ VERSTECKT NAHE<br />

BERNRIED UND IST MIT DEM RAD<br />

AUF EINEM WALDWEG, DER KURZ<br />

NACH UNTERZEISMERING ABGEHT,<br />

ZU ERREICHEN. GERADE IM<br />

SOMMER BIETET DIESER<br />

NATURBELASSENE SEE EINE<br />

ANGENEHME ABKÜHLUNG.<br />

Theresa Feldhütter war 2017 die Braut bei der Tutzinger<br />

Fischerhochzeit: Die historische Liebesgeschichte wird<br />

alle fünf Jahre in Starnberg nachgespielt.<br />

Die diplomierte Kaffeesommelière Stephanie Leonhardt<br />

eröffnete 2017 in Herrsching ihre Rösterei.<br />

www.kaffeeroesterei-am-ammersee.de<br />

94


SeeKultur<br />

N o 13<br />

DAS STRANDBAD GARATSHAUSEN IST EINER<br />

MEINER FAVORITEN. ES KOSTET NICHTS, UND DER<br />

KIOSK IST KULT: DENN DORT GIBT ES SCHLÜMPFE<br />

UND POMMES IN DER TÜTE.<br />

Die Lifestyle-Bloggerin Eva Grossert ist am Starnberger See<br />

aufgewachsen. Auf www.hiddengem.de verrät sie<br />

Travel-Tipps von ihren Reisen um die Welt.<br />

N o 14<br />

Mein Vorschlag ist der Besuch des<br />

Sisi-Museums im Bahnhof Possenhofen, es hat<br />

nur Freitag, Samstag, Sonntag und feiertags geöffnet.<br />

Danach läuft man bis zur Ablegestelle der Roseninsel-<br />

Fähre, setzt über, genießt das Flair der Insel und<br />

macht eine Führung im Casino: In der Inselvilla finden<br />

zwischen 12.15 Uhr und 17 Uhr regelmäßig 30-minütige<br />

Führungen statt. Nach der Rückfahrt wandert man<br />

zirka vier Kilometer an einem idyllischen Weg am Ufer<br />

des Starnberger Sees Richtung Tutzing. Dort hat man<br />

mehrere schöne Einkehrmöglichkeiten direkt am See:<br />

z. B. das Nordbad, den Biergarten „Häring“<br />

oder den Kiosk Eisele.<br />

Seit 2016 bringt Fährmann Bernhard Zillner Gäste in einer zwölf<br />

Meter langen Zille (so nennt man die flachen Holzboote) vom<br />

Glockensteg in Feldafing bis zur Roseninsel.<br />

N o 15<br />

Meine Definition von einem perfekten Tag am See:<br />

Ich radele zum Dampfersteg und fahre mit dem Schiff<br />

zur Arbeit. Es ist super Wetter, trotz schlechter<br />

Vorhersage. Mittags kommt mein Haus- und Hofangler<br />

und tauscht einen Hecht gegen ein paar Bier. Ich<br />

bereite den Fisch in meinem Pannini-Eisen zu und<br />

lade Stammgäste zum Essen ein: Hecht mit Mandelbutter<br />

und Salzkartoffeln. Am Nachmittag kommt der<br />

Wind auf, der vorhergesagt war, der Regen allerdings<br />

nicht. Mein Mitarbeiter übernimmt den Betrieb, die<br />

Sturmliebhaber kann er allein bewirten. Ich baue<br />

eines meiner Surfsegel auf, springe in den Shorty und<br />

rase für zwei Stunden über die Herrschinger Bucht.<br />

Der Kiosk „Bayrische Brandung“, den Miene Gruber in Herrsching<br />

führt, ist Treffpunkt, Surfspot, ach was: ein Gesamtkunstwerk.<br />

Was dort sonst noch so los ist, lesen Sie auf Seite 116.<br />

N o 16<br />

Vergangenen September hatte ich das<br />

Glück, einige Spätsommertage am<br />

Ammersee zu verbringen. Dießen mit seinem<br />

Hafen fand ich besonders reizvoll. Natürlich<br />

entdeckte ich dort die harmonisch angelegte<br />

Kneipp-Anlage – und ich konnte loslegen: mit<br />

dem Klassiker aller Abhärtungsanwendungen<br />

nach Kneipp, dem Wassertreten. Auch bei der<br />

Wasseranlage im Zentrum fehlt eigentlich<br />

nur noch der Handlauf.<br />

Lucia Dreier ist Kneipp-Gesundheitstrainerin in Babenhausen<br />

und hat uns ihren Tipp in einem Leserbrief geschickt.


SeeKultur<br />

N o 17<br />

Es ist echt immer schön, in Aidenried den<br />

Sonnenuntergang anzuschauen. Oder auf dem See<br />

zu segeln. Meine Heimat ist der schönste Platz in<br />

ganz Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen,<br />

von hier wegzuziehen.<br />

Luis Weber hat eine raumgreifende Leidenschaft:<br />

Er sammelt alte Gondeln – die er dann vermietet (s. S. 88).<br />

N o 18<br />

Meine Empfehlung:<br />

Das Kloster der Missions-Benediktinerinnen in Bernried,<br />

wo ich mich oft für ein paar Tage einmiete, wenn ich einen<br />

Text fertigstellen will. Die geistlichen Damen sind sehr<br />

gastfreundlich, die Vollpension schmeckt ausgezeichnet,<br />

und man kann in Ruhe arbeiten. Wenn man Glück hat,<br />

regnet es, dann bekommt der See einen bleigrauen Farbton,<br />

und man geht spazieren, ohne allzu viele Leute zu treffen.<br />

Ich mag den Wirtsgarten beim Sebald in Ammerland:<br />

Es stehen Tische, Bänke und ein paar alte Obstbäume in der<br />

Wiese. Wie früher, als man noch kein solches G´schiss mit<br />

der Ausstattung gemacht hat. Außerdem ist die Fischsemmel<br />

beim Sebald die beste, die ich kenne.<br />

Georg Unterholzner ist von Beruf Tierarzt und schreibt in seiner<br />

Freizeit Krimis („Der Schnitter“, Rosenheimer Krimi Verlag). Seine<br />

Hauptfigur, Privatermittler Max, stammt aus Wolfratshausen.<br />

N o 19<br />

Ich paddle oft mit einer Freundin auf dem<br />

SUP ab Ambach Richtung Norden, wir lassen<br />

uns dann gemütlich von der Strömung nach<br />

Süden vor die Haustür treiben. In einem<br />

wasserdichten Beutel, den wir unter den<br />

Gummibändern des Boards festzurren,<br />

ist Weißwein verstaut, ebenso richtige<br />

Gläser und eine Tüte Chips oder Oliven.<br />

N o 20<br />

ICH LIEBE ES, DEN TAG MIT EINER RADTOUR<br />

AUSKLINGEN ZU LASSEN. ES GIBT HIER SO VIELE<br />

SCHÖNE TRAILS, DASS ES DEN RAHMEN SPREN-<br />

GEN WÜRDE, ALLE AUFZUZÄHLEN. EINEN MEINER<br />

LIEBLINGSPLÄTZE VERRATE ICH TROTZDEM:<br />

DEN HÜGEL HINTER DER „SCHLOSSGASTSTÄTTE<br />

LEUTSTETTEN“. DIE AUSSICHT IST, VOR ALLEM<br />

BEI FÖHN, ATEMBERAUBEND.<br />

Peter Dechant führt mit seiner Frau Daniela<br />

„Dechants Fischladen und Restaurant“ in Starnberg und Aufkirchen.<br />

Infos: dechants-fischladen.de<br />

N o 21<br />

Der „Buchscharner Seewirt“<br />

ist mit seiner Lage am Ostufer des<br />

Starnberger Sees bestens dafür<br />

geeignet, den Sonnenuntergang<br />

bei einem Glas Wein zu genießen.<br />

Die Lage erlaubt einen weitgehend<br />

ungehinderten Blick auf den südlichen<br />

Bereich des Starnberger<br />

Sees und das Westufer. Bei stürmischem<br />

Wetter ist der Steg perfekt,<br />

um den Kitesurfern zuzuschauen.<br />

Katrin Biebach ist Kinderärztin und lebt seit 2005<br />

in Tutzing am Starnberger See.<br />

Barbara Bonisolli ist Foodfotografin und -autorin mit eigenem<br />

Cateringservice (s. S. 120). Sie lebt mit Mann, Kindern und einem<br />

großen Gemüsegarten am Starnberger See.


SeeKultur<br />

N o 22<br />

Einer meiner Lieblingsplätze<br />

am Starnberger See ist das kleine<br />

Seehaus bei St. Heinrich. Hier<br />

kann man nicht nur richtig gut<br />

essen, sondern auch in der Beachbar<br />

im Liegestuhl abhängen und<br />

mit den Füßen im Sand auf den<br />

See schauen. Das Tolle ist: Je<br />

länger man sitzen bleibt, umso<br />

schöner wird es am Ostufer.<br />

Das Licht der Abendsonne<br />

ist ein Traum.<br />

Britta Drummer von der Lampenmanufaktur lumbono zaubert<br />

aus alten Segeln, Post- und Kaffeesäcken wunderschöne Leuchten.<br />

www.lumbono.com<br />

N o 23<br />

Da ich immer für Neues zu haben bin,<br />

werde ich diesen Sommer ein einziges Mal dem<br />

Ammersee untreu, denn am Starnberger See in Leoni<br />

beim SUP-Verleih von Peter Gastl gibt es die Teststation<br />

für das E-Surfboard Waterwolf. Die Bretter<br />

gleiten mit Elektromotor über das Wasser – wie von<br />

Geisterhand, fast geräuschlos, eine Art E-Bike für<br />

den See. Auf meiner Heimfahrt über Starnberg<br />

gönne ich mir noch schnell ein Eis im GelatOK oder<br />

der Eiswerkstatt am Kirchplatz, z. B. gebranntes<br />

Mandel- oder gesalzenes Karamelleis.<br />

N o 24<br />

IN MEINEM LIEBLINGSORT, IN BERNRIED,<br />

BIN ICH AM GLÜCKLICHSTEN BEI EINEM<br />

SPAZIERGANG DURCH DEN BERNRIEDER<br />

PARK, VON WO AUS ICH DEN WUNDER-<br />

BARSTEN BLICK AUF DEN SEE UND DIE<br />

ALPENKETTE GENIESSEN, AN DER UFER-<br />

PROMENADE SPAZIEREN UND DIE WEIT-<br />

LÄUFIGEN WIESEN UND PRÄCHTIGEN<br />

ALTEN EICHEN BEWUNDERN KANN. ZUR<br />

STÄRKUNG KEHRE ICH SEHR GERNE IN<br />

DEN „BERNRIEDER HOFLADEN“ EIN, DER<br />

SICH IN EINEM GEWÖLBE IM SCHLOSS-<br />

GUT BERNRIED BEFINDET.<br />

Anne Geuting liebt schöne Dinge. In ihrem Concept-Store in<br />

St. Heinrich entdeckt man tolle Wohnaccessoires, Bücher und Einzelstücke,<br />

die man sonst nirgends findet. www.anne-geuting.de<br />

N o 25<br />

Es gibt einen geheimen In-Treff für die<br />

Ambacher Kreativszene: der kleine Kiosk direkt neben dem<br />

„Fischmeister“. Man sitzt an der Straße, schaut abwechselnd<br />

auf Spaziergänger und auf den See. Als wäre die Zeit<br />

irgendwann in den 50er-Jahren stehen geblieben. Herr<br />

und Frau Hoffmann verkaufen wunderbaren Cappuccino,<br />

selbst gebackenen Kuchen und mein Lieblingsessen:<br />

„Vinschgauer mit Käse belegt“.<br />

Patricia Riekel war 20 Jahre Chefredakteurin des People-Magazins<br />

„BUNTE“. Die Journalistin und Autorin hat sich direkt am Ufer des<br />

Starnberger Sees ein zauberhaftes Cottage als Rückzugsort eingerichtet.<br />

Morningman Mike Thiel ist Münchens bekannteste Radio-Stimme:<br />

Er moderiert auf Radio Gong 96,3 die meistgehörte Morning Show<br />

Münchens. Zusammen mit seiner Frau und seinen vier Kindern<br />

lebt er am Ammersee.<br />

97


Hanni Münzer und ihre „kleine Muse“, wie sie sagt:<br />

Puppi ist ein Shih Tzu, ein tibetanischer Tempelhund


SeeKultur<br />

»Kein Mensch schreibt<br />

ein Buch, wie ich ein<br />

Buch schreibe«<br />

Sie hat Millionen Fans, ein Faible für historische Stoffe und eine<br />

Fantasie, die noch für eine Fülle von Romanen reicht. Ein köstlicher<br />

Besuch bei der Bestsellerautorin Hanni Münzer in Ascholding<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS<br />

SANDRA DJAJADISASTRA, SABINE SCHÖNMANN<br />

MICHELA MOROSINI<br />

D<br />

ie erste Reaktion ist von offenherziger<br />

Frische. „Ich bin begeistert!“, antwortet<br />

Hanni Münzer gleich selbst, nachdem man bei ihrer<br />

Agentin wegen eines Interviews angeklopft hat. „Sie sagen<br />

mir, wann und wo, und ich bin da. Oder wollen Sie mich bei<br />

mir zu Hause besuchen? Ich wohne sehr idyllisch in einem<br />

kleinen Dorf.“ Es folgt ein launiger E-Mail-Austausch – fast<br />

hat man den Eindruck, man würde dabei mit ihr plaudern.<br />

Kurz vor dem Treffen schreibt die 53-Jährige: „Ich freue<br />

mich, Sie bei mir begrüßen zu dürfen! Vielleicht gibt es<br />

Kuchen, oder machen Sie Diät? Alle machen sie jetzt Diät.“<br />

Hanni Münzer gilt als eine der erfolgreichsten Autorinnen<br />

Deutschlands, ihre historischen Thriller und Saga-Reihen<br />

landen regelmäßig auf den Bestsellerlisten, in 15 Sprachen<br />

werden sie übersetzt, die Fangemeinde ist grenzüberschreitend<br />

groß. Vor sechs Jahren startete Hanni Münzer<br />

als Selbstverlegerin: Anfang 2013 stellte sie ihren Roman<br />

„Seelenfischer“ beim Amazon-Dienst Kindle Direct Publishing<br />

ins Netz. Der Erfolg war so durchschlagend, dass<br />

etablierte Verlage sich um sie bemühten. Mittlerweile<br />

erscheinen acht ihrer Bücher im Piper Verlag , das neunte<br />

kommt diesen Oktober heraus.<br />

Was ist Ihre erste Tat, wenn Sie einen Roman abgeschlossen<br />

haben?<br />

Nach dem Buch ist vor dem Buch. Ich habe so viele<br />

Ideen im Kopf, dass ich immer an zwei, drei Büchern<br />

gleichzeitig arbeite. Neu ist, dass ich mich dabei wie eine<br />

Hochstaplerin fühle.<br />

Wieso das?<br />

Als Selbstverlegerin war ich mein eigener Chef. Wenn<br />

jemand ein Buch gekauft hat, habe ich mein Geld bekommen.<br />

Jetzt gibt mir der Verlag vorab Geld. Ich habe noch<br />

kein Wort geschrieben und bekomme schon Geld! Daran<br />

musste ich mich erst gewöhnen. Ich bin ja nach dem<br />

Leistungsprinzip erzogen.<br />

Wie gehen Sie beim Arbeiten und der Recherche vor?<br />

Meine wichtigsten Quellen sind Bücher, ich lese wahnsinnig<br />

viel, am liebsten Biografien. Am Anfang, ungefähr<br />

einen Tag lang, fühlt sich alles toll an. Danach herrscht nur<br />

noch Chaos. Ich habe zum Beispiel einen Dialog im Kopf,<br />

den finde ich klasse – ob er es ist, ist erst mal wurscht. Ich<br />

schreibe ihn auf, ohne zu wissen, wo er hingehört. Dann<br />

kommt die nächste Idee, ich notiere sie auf Zetteln, im<br />

Rechner und so weiter. Irgendwann sortiere ich alles.<br />

Klingt wild.<br />

Meist habe ich Anfang und Ende eines Romans im<br />

Kopf. Erst dann fülle ich die Mitte mit Ideen. Ein bisschen<br />

nach dem Puzzle-Prinzip. Ich glaube, kein Mensch schreibt<br />

ein Buch, wie ich ein Buch schreibe. Meine disziplinarische<br />

Maßnahme: Ich arbeite immer vormittags bis zwei Uhr.<br />

Dann schreit mein Mann nach einer warmen Mahlzeit.<br />

Hat jemand Ihr Schreiben geprägt?<br />

Sicher meine Stiefoma: Sie hat Krieg und Flucht erlebt.<br />

Untypisch für ihre Generation, hat sie viel von dieser Zeit<br />

erzählt. Ich sehe sie vor mir mit ihrer Kaffeemühle: Sie war<br />

trotz allem immer fröhlich, hat viel gesungen.<br />

Wer ist Ihr erster Leser?<br />

Tilo, mein Mann. Er ist gnadenlos ehrlich. Wenn ihm<br />

etwas nicht passt, sagt er es auch. Gut so: Kritik macht ein<br />

Buch besser. Möchten Sie noch einen Cappuccino?<br />

Hanni Münzer ist eine aufmerksame Gastgeberin.<br />

Nach dem Rezept ihrer schlesischen Großmutter hat sie<br />

einen Sandkuchen gebacken sowie einen spanischen<br />

Feigen-Crumble, dazu reicht sie Sahne und Crème fraîche,<br />

keine halben Sachen. Sie ist ein Genussmensch, backt und<br />

kocht leidenschaftlich gerne, isst seit Jahren kein Fleisch.<br />

Einzige Ausnahme: die Fleischpflanzerl ihrer Mutter. Das<br />

Fleisch kommt vom Hofladen im Ort, der einer Freundin<br />

99


HAUS<br />

AMMER<br />

SEE<br />

B E R ATU N G<br />

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www.lagom-see.de<br />

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SeeKultur<br />

gehört und die nur einmal im Jahr schlachtet und sich „vorher<br />

beim Tier entschuldigt“. Vor zehn Jahren zogen Hanni<br />

Münzer und ihr Mann, mit dem sie seit 21 Jahren zusammen<br />

ist, nach Ascholding – die beiden Kinder, 30 und 34<br />

Jahre alt, brachte er mit in die Beziehung. „Die habe ich<br />

stubenrein übernommen“, lacht Hanni Münzer.<br />

Sonniges Gemüt: „Ich fühle<br />

mich, als hätte ich das große<br />

Los gezogen“, sagt Hanni<br />

Münzer, „und danach lebe<br />

ich auch.“<br />

Ihr beruflicher Werdegang enthält einige Kurven:<br />

Sie haben sich zehn Jahre bei Siemens-Nixdorf mit<br />

multi lingualen Systemen beschäftigt, waren Mitarbeiterin<br />

eines EU-Koordinators und Inhaberin eines kleinen<br />

Deko- und Trödelladens in München und zuletzt zwölf<br />

Jahre lang Vorstandsassistentin bei Erich Sixt, bevor Sie<br />

ein Sabbatical nahmen. Sind Sie ein mutiger Mensch?<br />

Ich finde, nein. Wenn man vor etwas Angst hat und<br />

diese überwindet, dann beweist man Mut. Aber ich war in<br />

den meisten Fällen einfach angstfrei. Zu vielen Jobs kam<br />

ich wie die Jungfrau zum Kind. Ich bin kein Kopfmensch,<br />

ich grübele nicht lange über etwas. Das ist ja das Spannende,<br />

dass man sich ausprobieren kann. Nach einem<br />

Jahr Sabbatical wollte ich an meine alte Stelle zurückkehren,<br />

ich war da sehr, sehr gerne. Dann ergab sich ein<br />

neuer Lebensabschnitt durch die Bücher – ungeplant.<br />

Warum sind Sie nach Ascholding zurückgekehrt?<br />

Das Haus, in dem ich heute lebe, haben meine Eltern in<br />

den Siebzigern gebaut. Nach dem Tod meines Vaters wollte<br />

meine Mutter es nicht behalten, sie ist zu ihrem neuen<br />

Lebensgefährten gezogen. Tilo und ich haben entschieden,<br />

das Haus zu kaufen, damit es in der Familie bleibt. Außerdem<br />

wollte ich in der Nähe meiner Mutter sein.<br />

Sehen Sie sich oft?<br />

Ja, sie wohnt nur 500 Meter von uns entfernt. Ich<br />

genieße es, jetzt viel Zeit mit ihr verbringen zu können.<br />

Schließlich bin ich früh von zu Hause ausgezogen: Im Alter<br />

von 16 Jahren bin ich für ein Jahr nach Seattle gegangen.<br />

Mit 18 dann zu meinem ersten Mann nach Stuttgart gezogen,<br />

das heißt, wir haben ein Jahr später geheiratet.<br />

Ziemlich rasant.<br />

Es war eine große Liebe, Romeo-und-Julia-mäßig, sie<br />

hielt nur ein paar Jahre. Letztlich hat sich bewahrheitet,<br />

was meine Eltern befürchtet hatten: Wir waren zu jung.<br />

Ich habe nichts aus dieser Zeit behalten außer dem Namen.<br />

Wie sind Sie mit der Trennung umgegangen?<br />

Ich bin mit Mitte zwanzig nach Rom geflohen. Ich<br />

dachte: Wenn ich mir ein neues Problem zulege, zum<br />

Beispiel in ein Land gehe, dessen Sprache ich nicht beherrsche,<br />

dann bin ich abgelenkt. Meine Eltern waren alles<br />

andere als begeistert. Aber sie haben mich runtergefahren.<br />

Vier Jahre bin ich in Italien geblieben. In Rom war ich<br />

regelrecht schockverliebt. Ich hatte das Glück, schnell ein<br />

Zimmer zu finden: in einem uralten Palazzo in der Via dei<br />

Coronari , wo dann übrigens der „Seelenfischer“ spielt.<br />

Vieles von dem, was ich in meinen Büchern beschreibe, hat<br />

mit meinem Umfeld und mit meinen Erfahrungen zu tun.<br />

Auch in Ihrem nächsten Buch „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“,<br />

das im Oktober erscheint?<br />

Darin habe ich die Geschichte meiner Familie mütterlicherseits<br />

und väterlicherseits eingearbeitet. Es wird mein<br />

erstes Hardcover, ich bin in die Königsklasse aufgestiegen:<br />

vom Digitalen ins Hardcover! (lacht)<br />

Der Romantik-Thriller „Die Seelenfischer“ wurde erst als<br />

E-Book erfolgreich, später auch als Taschenbuch. Lust,<br />

Hanni Münzer persönlich zu treffen? Am 31. Mai findet bei<br />

Hugendubel am Stachus in München ein Meet & Greet<br />

statt (17 Uhr). Am 3. Juni liest sie aus „Honigtot“ in der<br />

Bücherei Wolfratshausenn (19 Uhr). Infos: www.piper.de<br />

Sie sind ungeheuer produktiv. Was machen Sie, um zu<br />

entspannen?<br />

Lesen und Sport treiben. Jeden Morgen 20 Minuten<br />

Gymnastik, anschließend springe ich in den Bach hinter<br />

meinem Haus – bei jedem Wetter.<br />

„Es war ein schöner Nachmittag“, schreibt sie ein paar<br />

Tage nach dem Interview. „Kommen Sie öfter! Es gibt<br />

Kuchen!“ Liebe Hanni Münzer, immer wieder gerne!<br />

101


SeeTipps<br />

Sommerzeit<br />

ist Lesezeit!<br />

Sich an unbekannte und inspirierende Orte<br />

träumen, während man den Alltag hinter sich<br />

lässt – zu einem entspannten Tag am See<br />

gehört die passende Lektüre. Geschichten,<br />

die in keinem Badekorb fehlen sollten<br />

IMMER WIEDER<br />

RUFT DER BERG<br />

„Wiederaufstieg“ – das ist nicht nur<br />

der Titel des Bildbandes , sondern<br />

trifft auch auf das Leben seines<br />

Autors Stefan Nimmesgern zu.<br />

Nach schwerer Krankheit und<br />

einer Herztransplantation wollte<br />

er unbedingt wieder auf den Berg.<br />

Nur zwei Jahre nach seiner Operation<br />

durchquerte er das Dolgo-<br />

Gebiet in Nepal und bestieg mehrere<br />

Fünftausender in Afrika. Mit<br />

seinen eindrucksvollen Bergfotografien<br />

zeigt der Fotograf, dass<br />

das Leben immer wieder neue<br />

Abenteuer bereithält – wenn man<br />

den Mut hat, es zu leben.<br />

KRIMIFIEBER AM SEE<br />

Wer bei einer Auszeit am See nicht auf<br />

Spannung verzichten möchte, der kann<br />

sich mit diesen Kriminalromanen wie<br />

mitten im Geschehen fühlen: In „Unbarmherzig“<br />

von Inge Löhnig wird das Rätsel um<br />

einen Doppelmord im idyllischen Altbruck<br />

gelöst (Ullstein Verlag), während in „Rache<br />

am Ammersee“ von Inga Persson erst einmal<br />

die Frage: „Unfall oder Mord?“ geklärt<br />

wird (Emons Verlag).<br />

HEREIN-<br />

SPAZIERT<br />

Lust auf ein paar Kunstund<br />

Kulturtipps, die Sie<br />

garantiert noch nicht<br />

kennen? Angelika Dietrich besucht<br />

Künstler und Cafébetreiber im ganzen<br />

Fünfseenland und erzählt liebevoll<br />

ihre Geschichten. Persönliche Lieblingsrezepte<br />

und Geheimtipps für<br />

die besten Ausflüge inklusive!<br />

J. Berg Verlag<br />

teNeues Verlag<br />

ERINNERUNGEN<br />

AN DIE KINDHEIT<br />

Viele Gebäude in Berg haben schon<br />

wahrlich Unglaubliches erlebt. Einige<br />

dieser Geschichten schrieb Oskar Maria<br />

Graf als Erinnerungen an seine Kindheit<br />

am Starnberger See auf. Zum Beispiel<br />

von der alten Resl, die mit Ludwig II.<br />

Kaffee getrunken haben soll, und dem Schmalzerhans,<br />

der im Bett des Königs geschlafen hat. Katja Sebald erzählt<br />

diese Erinnerungen in „Mein bester Spezi ist der<br />

Kramerfeichtmartl gewesen“ anhand von Originaltexten<br />

und historischem Bildmaterial nun neu.<br />

Allitera Verlag<br />

WO KUNST ENTSTEHT<br />

Atelier ist nicht gleich Atelier! Es können<br />

Räume mit großen Fenstern sein, aber auch<br />

Scheunen und alte Schulen, wie ein Ausflug<br />

zum Ammersee zeigt. In „Im Atelier”<br />

(Bauer-Verlag) nimmt uns Maren Martell<br />

mit in die Werkstätten zeitgenössischer<br />

Künstler – und erklärt außerdem in dem<br />

Kunstband „Lebensspuren: Menschen am<br />

See“ (Allitera Verlag) , wann ein Porträt<br />

erst wirklich gelungen ist.<br />

Fotos: PR<br />

102


Klar in der Sache – echt in der menschlichen Begegnung<br />

Unsere südlich von München gelegene Kanzlei am Starnberger See ist auf familienrechtliche<br />

Angelegenheiten spezialisiert.<br />

Sie befinden sich in einer emotional und rechtlich herausfordernden Situation. Sie<br />

suchen umfassende Unterstützung, sei es in der konsequenten Durchsetzung Ihrer Rechte<br />

oder der Erarbeitung von sinnvollen Kompromissen im Rahmen einer<br />

einvernehmlichen Lösung.<br />

Mit außergewöhnlichem Engagement begleiten wir drei Anwältinnen Sie fachlich<br />

fundiert und respektvoll im Umgang mit allen Beteiligten zu dem von Ihnen angestrebten Ziel.<br />

Katharina Fey<br />

Cornelia Großer-Fettweis<br />

Jutta Biagosch<br />

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf:<br />

Wir unterstützen Sie in allen Angelegenheiten rund um die verschiedenen<br />

Interessen innerhalb des besonders schützenswerten Bereichs der Familie,<br />

ob mit oder ohne Trauschein.<br />

Im Alten Forstamt · Weilheimer Straße 7 · 82402 Seeshaupt<br />

Tel.: 0 88 01 - 91 34 06 · Fax: 0 88 01 - 91 34 07<br />

grf@rechtsanwalts-kanzlei.com<br />

www.kanzlei-am-starnberger-see.de


SeeKultur<br />

HANS<br />

PANSCHAR<br />

– IN DER KUNST<br />

ZU HAUSE<br />

Wie ist es, in seiner eigenen Skulptur zu<br />

wohnen? Unser Besuch in Berg zeigt,<br />

wie „Einfaches Bauen“ die künstlerische<br />

Perspektive bereichern kann<br />

Leitmotiv der neuen Sesshaftigkeit:<br />

In Zaun, Vorgarten und Fenster<br />

entdeckt man Stuhl-Skulpturen<br />

des Künstlers<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

KATJA SEBALD<br />

STEFAN NIMMESGERN<br />

Das Haus, das Hans Panschar mit seiner<br />

Familie seit knapp zwei Jahren bewohnt,<br />

steht am Ortsrand von Berg. Auf den allerersten Blick<br />

könnte man es für eine Scheune halten und auch auf den<br />

zweiten Blick immer noch für einen schnöden Nutzbau. Seine<br />

zurückhaltende Schönheit offenbart es erst bei genauerem<br />

Hinschauen, und seine ebenso kluge wie ungewöhnliche<br />

Architektur erschließt sich eigentlich nur von innen.<br />

Vorbild für das eigenwillige Äußere des Hauses war eine<br />

kleine Hausskulptur, die beim ersten Besuch des Architekten<br />

in der Werkstatt von Hans Panschar zufällig auf dem<br />

Tisch stand: Ein asymmetrischer weißer Unterbau ist mit<br />

einem hölzernen Aufbau so verschränkt, dass sich dazwischen<br />

ein hohes, schmales Fenster über beide Stockwerke<br />

ergibt. Objekte aus einer geschnitzten Holzform und einer<br />

ergänzenden Betongussform sind typisch für Panschars<br />

künstlerische Arbeit, es gibt sie als Schiffe, Stühle, Häuser<br />

oder Städte. Der Kontrast zwischen dem kühlen, abweisenden<br />

Beton und der meist sorgfältig bearbeiteten Holzoberfläche<br />

ist höchst reizvoll.<br />

Der Münchner Architekt Florian Nagler, ausgezeichnet<br />

unter anderem für die innovative Wohnbebauung am Dantebad,<br />

ließ sich von einem solchen Objekt zu seinem Entwurf<br />

für ein Atelierhaus inspirieren, das er dem Künstler sozusagen<br />

auf den Leib geschneidert hat: Er vereinte Beton, Ziegel<br />

und Holz zu einem unprätentiösen Gebäude, in dem Platz<br />

zum Wohnen und Arbeiten ist. Das Haus folgt den von Nagler<br />

propagierten Prinzipien des „Einfachen Bauens“: Es ist beispielsweise<br />

nicht unterkellert und verzichtet auf aufwendige<br />

Ausstattungsdetails. Die Ziegelwände im Erdgeschoss wurden<br />

lediglich mit weißer Kalkmilch geschlämmt, sodass<br />

sich der Charakter einer weitläufigen Werkstatt ergibt.<br />

104


SeeKultur<br />

Diese Seite: Warmes Holz trifft kühlen Beton. Die Kombination spiegelt sich in Panschars Werken und in<br />

seinem Zuhause. Rechts: Die Wohnküche und der Arbeitsraum sind bewusst nur durch eine Glaswand<br />

getrennt – so verbindet sich Privates und Berufliches, aber gleichzeitig bleiben Rückzugsräume bestehen<br />

106


SeeKultur<br />

Hans Panschar wurde 1962 in München geboren. Nach<br />

einer Ausbildung zum Bootsbauer und Schreiner bereiste er<br />

mehrere Jahre lang auf einem selbst gebauten Segelboot die<br />

Welt, bevor er „in den Hafen der Ehe einlief“ und sich bald<br />

darauf am Starnberger See niederließ. Seither verarbeitet er<br />

Treibholz und Strandgut zu erzählerischen, manchmal aber<br />

auch äußerst sperrigen Objekten voller Sehnsucht nach dem<br />

Meer. Mit seinem „Transatlantischen Flaschenpostprojekt“<br />

wurde er weit über die Region hinaus bekannt: Mehrmals<br />

reiste er auf der „Queen Mary“ nach New York und ließ unterwegs<br />

die Passagiere Flaschen mit Miniaturkunstwerken über<br />

Bord werfen. Im vergangenen Herbst zeigte er seine Arbeiten,<br />

vor allem Buchskulpturen, unter dem Titel „J’aime le parfum<br />

des livres“ in einer kleinen Galerie am Montmartre in Paris.<br />

Boote, Häuser, Stühle und Bücher sind seit Langem wiederkehrende<br />

Themen in seinem bildhauerischen Werk: Die Dinge,<br />

die der Mensch macht, stehen dabei für den Menschen selbst.<br />

Die Gründung von Familie, Schreinerwerkstatt und Bildhaueratelier<br />

im Jahr 1995 bezeichnet Hans Panschar als<br />

Beginn seiner Sesshaftigkeit. Die drei mittlerweile erwachsenen<br />

Töchter verbrachten auf dem idyllisch gelegenen<br />

Bauern hof in Allmannshausen ihre Kindheit, im ehemaligen<br />

Stall hatte er sich seine Werkstatt eingerichtet. Als Jenny<br />

und Hans Panschar dann 2015 das Angebot bekamen, ein<br />

zwischen zwei Straßen eingeklemmtes Eckgrundstück in<br />

Berg zu bebauen, zögerten die beiden lange: Sollten sie wirklich<br />

den Bergblick der alten Wohnung gegen die Lage an einer<br />

viel befahrenen Straße tauschen? „Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass es so viele Autos sind und dass sie so schnell fahren“,<br />

wundert sich Hans Panschar noch heute. Bereut hat er den<br />

Umzug dennoch nicht: Die kühne Öffnung des neuen Domizils<br />

zur Straßenseite dient dem Künstler als Schaufenster,<br />

»Ich habe das Gefühl,<br />

dass ich jetzt mehr auf<br />

den Punkt komme«<br />

Hans Panschar<br />

107


SeeKultur<br />

in dem er sich mit seinen jeweils neuesten Arbeiten präsentieren<br />

kann. Auf dem kleinen Vorplatz ist eine ganze Stadt<br />

aus einem mächtigen Eichenblock gewachsen und ein hoher<br />

weißer Stuhl reckt sich in den Himmel.<br />

Mit ein bisschen Glück kann man beim Vorbeigehen den<br />

Künstler an seinem Zeichentisch oder an der Werkbank<br />

sehen. Zur Straße ausgerichtet ist auch das große Atelier, in<br />

dem er jetzt arbeitet. Wenn er für große Skulpturen die Kettensäge<br />

oder andere Maschinen braucht, fährt er in seine<br />

Werkstatt nach Allmannshausen. Aber nicht nur der neue<br />

Arbeitsraum, der ganz bewusst von der Wohnküche lediglich<br />

durch eine Glaswand getrennt ist, hat sein Leben verändert:<br />

„Ich habe von Florian Nagler gelernt“, sagt er. Überflüssiges<br />

weglassen und Klarheit schaffen, das war der Weg, auf den<br />

der Architekt die Bauherren geführt hat. Nach dem ersten<br />

Gespräch in der Werkstatt besuchten sie ihn in seinem Büro.<br />

Dort zeigte er ihnen, dass ihr neues Zuhause durch die Ausrichtung<br />

nach Südwesten sonnendurchflutet sein würde.<br />

Dass es einfach und spektakulär zugleich sein würde. Dass<br />

es Privates und Berufliches verbinden, aber auch Rückzugsmöglichkeiten<br />

bieten würde. Und dass es sich im Lauf der<br />

Jahre mit den Bedürfnissen seiner Bewohner verändern<br />

könnte. Man sei sich sofort sympathisch gewesen, sagt Nagler<br />

rückblickend. Die Bauherren hätten am Anfang versprochen,<br />

sich auf das Abenteuer „Einfaches Bauen“ einzulassen<br />

– und dieses Versprechen auch gehalten.<br />

Auch in seiner künstlerischen Arbeit sei in jüngster Zeit<br />

vieles klarer geworden, sagt Hans Panschar: „Ich habe das<br />

Gefühl, dass ich jetzt mehr auf den Punkt komme.“ Es könnte<br />

durchaus sein, dass es an der neuen Umgebung liegt. Er malt<br />

und zeichnet gerne in der Ruhe des schlichten Raums. Und<br />

es entstehen wieder vermehrt Objekte aus Fundstücken. Aus<br />

dem Müllcontainer einer Bootswerft fischte er kürzlich bei<br />

einem Spaziergang ein paar rostige Schiffsschrauben und<br />

vereinte sie mit einem alten Spazierstock zu der wundersam<br />

poetischen Plastik „Le Fleur de Leoni“. Die minimalistischen<br />

Zeichnungen von Scheunen und kleinen Häusern auf den<br />

morbiden Brettern eines abgerissenen Stadels sind eine<br />

respektvolle Hommage an das ursprüngliche Gebäude.<br />

Vor einigen Jahren baute Hans Panschar ein begehbares<br />

Objekt mit dem Titel „Heimat“: Es war ein sachte schaukelndes<br />

Zwitterwesen aus Schiff und Haus, in dem sich ein Seemann<br />

an einem kleinen Tischlein niederlassen konnte, wenn<br />

er Sehnsucht nach dem Wellengang hatte. Jetzt, so schien es,<br />

war die Zeit reif für ein richtiges Haus: ein originelles Künstlerhaus,<br />

das schon von außen auf seinen Bewohner hinweist<br />

und eine Geschichte erzählt. Aber auch ein Haus, das sich mit<br />

seinem verbretterten Obergeschoss, dem laubenartigen Balkon<br />

und den „Maulaufreißer“ genannten Vorsprüngen an der<br />

Giebelseite vor dem alpenländischen Bauernhaus verneigt.<br />

Ein fest verwurzeltes Haus, vor dem der Bauherr bereits einen<br />

Baum gepflanzt und Beete angelegt hat.<br />

108


FOOD-<br />

FESTIVAL<br />

3. AUGUST<br />

AB 17:00 UHR<br />

KULINARISCHE<br />

VIELFALT<br />

GOURMETRESTAURANT AUBERGINE<br />

RESTAURANT OLIV’S<br />

HEMINGWAY BAR<br />

HOTEL VIER JAHRESZEITEN STARNBERG<br />

Münchner Straße 17 · 82319 Starnberg/Munich<br />

Phone: +49 (0)8151/4470-0<br />

info@vier-jahreszeiten-starnberg.de<br />

AUBERGINE-STARNBERG.DE<br />

VIER-JAHRESZEITEN-STARNBERG.DE


SeeTipps<br />

Kulturgut<br />

Das Fünfseenland fasziniert<br />

nicht nur mit unglaublich<br />

schöner Natur, sondern auch<br />

mit ebenso großartiger Musik,<br />

Kunst und Kultur<br />

LITERATURCAFÉ<br />

Ein Raum zum Lesen und Austauschen:<br />

Das „Café Waschhäusl“ in Pöcking ist ein<br />

Verein zur Förderung von Kunst und Kultur.<br />

Hier finden Literaturkreise, Erzählabende,<br />

Musikveranstaltungen und Ausstellungen<br />

statt. Herrlichen Kaffee und Kuchen gibt es<br />

natürlich auch.<br />

www.literaturcafe-waschhaeusl.de<br />

GASTSPIEL AUF DER INSEL<br />

Mit „KunstRäume am See“ gestaltet Elisabeth<br />

Carr Kunst und Kultur in ungewöhnlichen<br />

Räumen. Diesen Sommer lockt sie ihr Publikum<br />

erneut auf die Roseninsel. Unter anderem<br />

mit einer musikalischen Lesung im Gartensaal<br />

des königlichen Casinos.<br />

www.kunstraeume-am-see.de<br />

GOOD VIBES<br />

Im Zeichen von Klassik und Jazz<br />

steht das Bernrieder Musikfestival:<br />

Kammermusik, Bigband-Sound<br />

und ein Fusion-Konzert, das beide<br />

Stile vereint. Von 12. bis 14. Juli<br />

<strong>2019</strong> im Hofgut des Marina<br />

Resorts am See.<br />

www.diogenes-quartett.de/<br />

bernrieder-musikfestival<br />

Beim Sammersee-Festival am<br />

26. und 27. Juli <strong>2019</strong> gibt es jede<br />

Menge Musik und Spaß ums „Café<br />

Forster“ in Schondorf. Tolle Idee:<br />

Die ambitionierte, junge Crew<br />

spendet den Gewinn für einen<br />

guten Zweck.<br />

www.sammersee-festival.de<br />

Von 4. bis 12. September <strong>2019</strong><br />

sind die Seen wieder Treffpunkt<br />

der internationalen Filmszene: Das<br />

13. Fünf Seen Filmfestival präsentiert<br />

Filme zum Motto „Raum“.<br />

www.fsff.de<br />

ZWISCHEN HIMMEL UND SEE<br />

Rund um den Ammersee erwartet die Gäste am<br />

25. August <strong>2019</strong> ein musikalisches Potpourri.<br />

Musiziert wird in 25 Kapellen von Bauernhöfen,<br />

Landgütern und sogar einem Schloss. Auf vier<br />

Routen – Nord, Süd, West und Ost – lassen sich verschiedene<br />

Konzert-Stationen am „Tag der offenen<br />

Haus- und Hofkapellen“ abfahren und -gehen.<br />

www.ammerseerenade.de<br />

Fotos: diogenes-quartett.de (1); PR; Ulrike Merz (1); Maren Martell (1)<br />

110


Advertorial<br />

BERGFREI<br />

Auf der<br />

Überholspur<br />

E-Bikes sind nur was für Senioren? Von<br />

wegen! Elektrisch unterstützte Fahrräder<br />

sind im Alltag angekommen und haben den Ruf<br />

als sonntägliches Freizeitrad hinter sich gelassen.<br />

Immer mehr flotte und sportliche Modelle sieht man<br />

auf dem Weg in die Arbeit oder bei Touren um den See und<br />

in die Berge. Nicht ohne Grund: Mit dem E-Bike sind längere<br />

Distanzen leicht zu bewältigen – auch für Radsport-Einsteiger.<br />

Welches Bike das richtige für die eigenen Anforderungen ist, wissen<br />

die Zweirad-Spezialisten im Bergfrei Store in Schäftlarn, in<br />

den Partner-Geschäften in München und Umgebung und jetzt<br />

neu im Bergfrei Starnberg. Dort kümmern sich Store-Manager<br />

Philipp Riebold und sein Team professionell um alle Fragen<br />

rund um E-Mobilität und Fahrrad. Bei der großen Auswahl an<br />

E-Mountainbikes und E-Scootern, elektrischen City-, Trekkingund<br />

Lastenrädern sowie hochwertigem Zubehör findet jeder,<br />

was er sucht. Mit Freude und Expertise wird hier beraten, verkauft,<br />

repariert und auch verliehen. Die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

steht dabei immer an erster Stelle. Kunden profitieren<br />

von der umfangreichen Erfahrung und einer guten Vernetzung<br />

in der E-Bike-<br />

Szene. Bergfrei<br />

arbeitet unter<br />

ande rem eng mit<br />

dem Fahrradhersteller<br />

Corratec zusammen.<br />

Ein bayerisches Traditionsunternehmen,<br />

das erst kürzlich<br />

für sein „E-Power C29“-City bike<br />

den „Focus E-Bike Design & Innovation Award <strong>2019</strong>“ gewann.<br />

Auch spannend ist das Leasing-Angebot für Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer. Da bleiben keine Wünsche mehr offen ...<br />

Bergfrei Store Starnberg<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 26<br />

82319 Starnberg<br />

08151 972 92 00<br />

starnberg@bergfrei.com<br />

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Schule für<br />

zeitgenössischen Tanz und<br />

Ballett in Starnberg.<br />

Moderner Kindertanz, Ballett (RAD),<br />

Modern, Jazz, HipHop, Capoeira,<br />

Breakdance, Yoga<br />

neues tanzen<br />

Kitty Bothe-Hufnagel<br />

Moosstr. 18 - 82319 Starnberg<br />

T 08151-2681069 - www.neues-tanzen.de


Das Foto zeigt ein<br />

Blaukehlchen auf dem<br />

Durchzug. Im Fünfseenland<br />

besiedeln sie nur<br />

Feuchtgebiete mit Schilf<br />

und Weidenbüschen


SeeGenuss<br />

Kennen Sie diesen Vogel?<br />

Immer mehr Arten, die früher durchs Fünfseenland flogen, haben<br />

Seltenheitswert. Selbst Allerweltsvögel sind mittlerweile stark dezimiert. Ein Gespräch<br />

mit Christian Niederbichler, hauptamtlicher Gebietsbetreuer des Landesbundes für<br />

Vogelschutz (LBV) am Ammersee, über Ursachen und Folgen<br />

INTERVIEW KARIN LOCHNER<br />

Herr Niederbichler, welche Vögel sind für<br />

das Fünfseenland typisch?<br />

Flussseeschwalbe, Haubentaucher, Grauspecht, Bekassine,<br />

Wasseramsel und Kolbenente. Das Fünfseenland<br />

ist als Winterquartier für Zehntausende Wasservögel<br />

von großer Bedeutung. Ebenso als Rast- und Mauserplatz<br />

während des Vogelzugs.<br />

Welches Gebiet bietet Raum für die meisten Brutvögel?<br />

Die Umgebung von Dießen ist eines der artenreichsten<br />

Vogelgebiete Bayerns. Dort befinden sich Brutstätten von<br />

knapp 150 verschiedenen Arten: vom Seeufer über die<br />

Feuchtgebiete bis hinauf zu den Moränenwäldern oberhalb<br />

des Orts. Sogar Bergwaldarten fühlen sich dort wohl –<br />

zum Beispiel der Tannenhäher oder der Raufußkauz.<br />

In den vergangenen Jahren sind die Vogelbestände<br />

dramatisch zurückgegangen. Warum trifft es die eine<br />

Art stärker als die andere?<br />

Das hängt von Lebensraum und Nahrungsspektrum<br />

ab. Ob es sich um Zugvögel handelt oder um Arten, die bei<br />

uns überwintern. Letztere haben es tendenziell leichter,<br />

sind aber dennoch gefährdet. Insgesamt gibt es ein ganzes<br />

Bündel an Ursachen, die, abhängig von der Vogelart,<br />

mehr oder weniger zutreffen.<br />

Foto: iStock<br />

113


Wer Drosselrohrsänger (oben links) und Bekassine (rechts)<br />

erspäht, kann sich glücklich schätzen. Aber auch Kiebitze<br />

(unten links) kommen im Fünfseenland nur noch selten vor<br />

Hinzu kommt der Futtermangel.<br />

Das stimmt, Vögel finden nicht mehr genug zu fressen.<br />

Bei uns im Fünfseenland spielt die Umwandlung von Blumen-<br />

und Heuwiesen in Gülle-Silage-Grünland die größte<br />

Rolle. Das blieb nicht folgenlos. Bei den Bienen ist uns<br />

dieser Zusammenhang schon bewusst.<br />

Können Sie Beispiele nennen?<br />

Die Hauptursachen sind Nahrungsmangel sowie der<br />

Verlust von Rückzugsräumen und Brutgebieten. In den<br />

letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Feuchtgebiete und<br />

Moore trockengelegt, Kleingewässer, Streuobstwiesen, Hecken<br />

und freistehende Bäume entfernt. Uferschnepfen sind<br />

zum Beispiel ausgerottet worden, weil ihre Brutgebiete im<br />

Ampermoos trockengelegt wurden. Und die Rotschenkel<br />

sind ebenfalls ausgestorben, nachdem bei dieser Trockenlegung<br />

die Streuwiesen nicht mehr gemäht wurden. Rauchund<br />

Mehlschwalben wiederum finden in modernen Ställen<br />

keine Brutmöglichkeiten mehr. Dem Mauersegler geht es<br />

ebenfalls schlecht.<br />

Warum?<br />

Er leidet genauso wie die Schwalben unter dem Mangel<br />

an Brutplätzen. In sanierten und wärmegedämmten Gebäuden<br />

gibt es keine Nischen mehr, in die die Tiere ihre<br />

Eier legen können. Früher gehörten Vogelnester zu Bauernhöfen<br />

dazu. In den heutigen modernen Ställen werden<br />

Vögel teilweise sogar durch Fliegennetze ausgesperrt.<br />

Wie hängen Bienensterben und Vogelwelt zusammen?<br />

Mehr als die Hälfte aller Wildbienenarten sind bedroht<br />

oder schon ausgestorben. Das Bienensterben steht stellvertretend<br />

für das Insektensterben. Von den Vogelarten, die<br />

im Fünfseenland brüten, ernähren sich 80 Prozent von tierischer<br />

Kost. Die Hälfte von ihnen bevorzugt Insekten.<br />

Aber es gibt doch auch Vogelarten, die Körner fressen.<br />

Viele Vögel, die als Erwachsene Samen und Körner fressen,<br />

füttern ihre Jungen mit Insekten. Wenn die verschwinden,<br />

muss ein Teil der Brut verhungern, weil die Eltern nicht<br />

genügend Futter finden, um alle durchzubringen. Deshalb<br />

leben bei uns nur noch rund halb so viele Vögel wie Ende<br />

der 80er-Jahre. Hinzu kommt, dass auch pflanzliche Nahrung<br />

immer knapper wird. Früher herrschten Blumen- und<br />

Heuwiesen vor, die waren insektenreich und wurden erst<br />

gemäht, wenn Gräser- und Blumensamen reif waren. Wo<br />

statt Blumenwiesen Mais wächst oder das Grünland mindestens<br />

fünfmal im Jahr geschnitten wird, kommt nichts<br />

zum Aussamen, und Insekten gibt es nur ganz wenige.<br />

Gibt es auch Vogelarten, die nicht betroffen sind?<br />

Ja, der Kleiber oder der Buntspecht. Waldvögel, die<br />

nicht ziehen – oder nur kurze Strecken –, sind weniger betroffen<br />

als insektenfressende Langstreckenzieher. Vögel,<br />

die im Siedlungsraum des Menschen oder in Wäldern<br />

leben, mussten nur geringe Verluste verkraften.<br />

Fotos: iStock<br />

114


SeeGenuss<br />

Garten: Viel mehr draußen sein<br />

Welche Arten haben Seltenheitswert?<br />

Da müssen wir unterscheiden. Blaukehlchen, Bekassine,<br />

Schwarzstorch, Trauerschnäpper, Rohrweihe und<br />

Drosselrohrsänger waren schon immer rar. Neu ist, dass<br />

selbst frühere Allerweltsarten nur noch selten zu sehen<br />

oder ganz verschwunden sind. Seltenheitswert haben mittlerweile<br />

Kiebitz, Feldlerche, Braunkehlchen, Wiesenpieper<br />

und der Große Brachvogel – alles insektenfressende<br />

Bodenbrüter. Ja sogar der Haussperling ist gefährdet.<br />

Mit DEDON gestalten wir das<br />

Wohnzimmer im Garten – und<br />

liefern auch die entsprechend<br />

feine musikalische Untermalung<br />

dazu...<br />

Tatsächlich – der Spatz ist eine bedrohte Art?<br />

Spatzen brauchen zur Aufzucht ihrer Jungen erst Insekten,<br />

später Körner und Samen. Beides finden sie kaum noch.<br />

Welche Vogelarten sind noch stark zurückgegangen?<br />

Ziemlich viele. Unter anderem Langstreckenzieher<br />

wie Wendehals, Grauschnäpper und Gartenrotschwanz.<br />

Wie hat sich unser Verständnis von Natur verändert?<br />

Paradox ist, dass die Sehnsucht nach intakter Natur<br />

zunimmt, während die Artenkenntnis immer mehr abnimmt.<br />

Neulich hatte ich mit jungen Menschen zu tun –<br />

gerade volljährig und sehr engagiert im Umweltschutz –,<br />

die kannten keinen Wiesensalbei. Sie kannten Salbei nur<br />

als Teebeutel. Oder Landwirtschaftslehrlinge, die bei mir<br />

eine Fortbildung gemacht haben und bereit waren, auf den<br />

Kiebitz Rücksicht zu nehmen. Sein Bestand ist seit 1990<br />

um drei Viertel eingebrochen. Leider wussten sie nicht,<br />

wie der Kiebitz aussieht. Früher wusste das jeder Bauer.<br />

Gibt es auch Positiv-Beispiele im Fünfseenland?<br />

Ja! Und zwar die Bestandsentwicklungen, die auf unsere<br />

Artenschutzprojekte zurückgehen. Im Ampermoos<br />

etwa ist es uns gelungen, den Brutbestand der Bekassine zu<br />

verdoppeln. Auch der Brachvogel hat das Gebiet wieder besiedelt,<br />

nachdem er dort schon ausgerottet war. Beides sind<br />

Rote-Liste-1-Arten, also vom Aussterben bedroht.<br />

Was können wir konkret tun, um Vogelarten zu retten?<br />

Rücksicht nehmen und Brutgebiete respektieren – wie<br />

auf der Amper zwischen dem 1. März und dem 15. Juli. Ebenso<br />

die winterliche Wassersportruhe. Einen insektenfreundlichen<br />

Garten gestalten, der auch im Winter Beeren und<br />

Körner bietet. Und durch unser Konsumverhalten eine naturschonende<br />

Landwirtschaft unterstützen, indem wir regionale<br />

und Bio-Produkte in Hofläden kaufen. Helfen Sie bei Vogelzählungen<br />

mit: Das Lernen in der Natur macht Spaß!<br />

Zwei Filme legt Christian Niederbichler jedem ans Herz: den<br />

Dokumentarfilm „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ von Jan Haft<br />

(kam April <strong>2019</strong> in die Kinos) und „Zuflucht Ampermoos“ von<br />

Florian Guthknecht – bis Ende Juni kann diese Dokumentation in<br />

der Mediathek des BR abgerufen werden. Viele Infos und Angebote<br />

für Vogelführungen gibt es von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Starn berger Ornithologen (ASO) beim LBV (www.starnberg.lbv.de)<br />

und bei den Gebietsbetreuern (www.gebietsbetreuer.bayern),<br />

einem Projekt des Bayerischen Naturschutzfonds.<br />

MYSOUND GmbH<br />

Würmstraße 4 · 82319 Starnberg<br />

Tel 08151-9982261 · www.my-sound.net


SeeGenuss<br />

Erfrischung<br />

für die Seele<br />

Kioske sind mehr als schnelle Anlaufstellen für kühle<br />

Getränke, Pommes oder Eis. Im besten Sinne bedeuten<br />

sie Heimat und Hotspot in einem. Sechs Kioskbesitzer<br />

aus dem Fünfseenland über ihr kleines Glück am See<br />

PROTOKOLL<br />

ILLUSTRATIONEN<br />

MARLENE IRAUSEK<br />

LIA-CHARLEEN ROYLA<br />

WO Herrsching am Ammersee, Summerstraße 18<br />

WER Seit 2013 betreibt Miene Gruber, ehemaliger Musiker<br />

und Wirt der „Kuba“ in Schondorf, den alten Kiosk an der<br />

Herrschinger Promenade. WARUM Mienes Kiosk bietet<br />

Platz für jedermann und soll die Menschen des West- und<br />

des Ostufers zusammenbringen. Nicht umsonst trägt die<br />

gemütliche Strandbar den Zusatz „Generalkonsulat des<br />

Ammerseewestufers“.<br />

Drei Dinge, die Ihren Kiosk ausmachen?<br />

In die „Brandung“ geht man, ohne sich zu verabreden.<br />

No Stress, jeder ist entspannt, der Blick in die untergehende<br />

Sonne macht alle zufrieden. Und wir haben den wohl saubersten<br />

Strand in ganz Bayern: Die Kinder, die am Strand<br />

Abfall sammeln, bekommen dafür Brauseperlenketten.<br />

Die gibt es wirklich nur im Tausch gegen Müll, man kann<br />

sie nicht kaufen.<br />

Was ist das meistdiskutierte Thema der Kundschaft?<br />

„Wie lange wird der Sommer noch dauern?“ belegt auf<br />

jeden Fall Platz eins. Die Frage, ob das jetzt der schönste<br />

Sonnenuntergang auf dem See ist oder ob es noch<br />

schöner geht, kommt auf Platz zwei.<br />

Eine Besonderheit, die es nur bei Ihnen gibt?<br />

Bei Vorlage eines nassen Neoprenanzugs gibt es<br />

20 Prozent Rabatt auf alle Drinks.<br />

Sie werden auf ein Getränk und ein Essen in Ihrem Kiosk<br />

eingeladen, was bestellen Sie?<br />

Bio-Wiener vom Pichler und dazu ein schönes Unertl<br />

Weißbier. Dazu bitte noch drei weitere Gäste, die Lust<br />

haben, mit mir Schafkopf zu spielen.<br />

Was macht ein Kioskbesitzer in seiner Freizeit?<br />

Bei starkem Westwind verschließt sich die Klappe wie<br />

von Zauberhand und der Konsul geht zum Surfen. Im<br />

Winter, wenn der Laden geschlossen ist, bin ich, so oft<br />

es geht, bei der Familie, die im Sommer viel zu kurz<br />

kommt. Ansonsten versuche ich, möglichst wenig<br />

Powder-Tage in den Bergen zu verpassen. Ich habe<br />

erst Skifahren gelernt, dann Laufen.<br />

Einen Kiosk zu führen, bedeutet für mich …<br />

... das Glück, einen unkomplizierten Platz zu betreiben,<br />

unprätentiös die einfachen Dinge im Leben zu den<br />

wichtigsten zu machen und ohne viel Schnickschnack<br />

absolute Qualität anzubieten.<br />

Fotos: PR<br />

116


WO Gemeinde Wörthsee, Vordere Seestraße 61<br />

WER Moritz Naumann, ausgebildeter Betriebswirt,<br />

bewirtschaftet seit zwei Jahren den Kiosk direkt am<br />

Wörthsee. WARUM Der Kiosk ermöglicht dem Gas -<br />

tronomen, genau das zu tun, was er liebt, und das an<br />

einem paradiesischen Ort mit entspannten Menschen.<br />

WO Seefeld-Hechendorf am Pilsensee, Seestraße 68<br />

WER Saskia Römer zeigt mit ihrem Bio-Kiosk, wie lecker<br />

eine vegetarisch-vegane Bistro-Küche sein kann. Mutter<br />

Gundi steht ihr dabei tatkräftig zur Seite. WARUM Für<br />

die überzeugte Tierschützerin bedeutet die Arbeit im<br />

Kiosk, ihren Traum zu leben.<br />

Wer sind Ihre Kunden?<br />

Bei uns kehren Jugendliche aus der Region,<br />

Familien, Wanderer und Tagesausflügler ein.<br />

Was mögen Sie am Kioskleben?<br />

Den Umgang mit den Menschen, die Entspanntheit,<br />

wenn mal etwas nicht so klappt wie geplant. Zu sehen,<br />

dass auch die Gäste die Fläche pflegen und der Müll in<br />

den Mülleimern landet. Oder die Gläser ohne Pfand<br />

zurückkommen – das macht mich glücklich, und<br />

man weiß, wofür man das alles macht.<br />

Welche Klassiker verkaufen sich besonders gut?<br />

Neben Burgern, Pommes, Eis und Flammkuchen<br />

natürlich unser Dinzler Kaffee.<br />

Was gibt es nur bei Ihnen?<br />

Unsere hausgemachte Burgersauce.<br />

Wann kommt der erste Kunde?<br />

Unsere Frühschwimmer kommen schon ab 7.30 Uhr,<br />

aber aufgrund unserer Vorbereitungszeit bedienen<br />

wir erst ab neun Uhr.<br />

Was macht Ihren Kiosk aus?<br />

700 Quadratmeter kostenlose Liegewiese, Parkplätze<br />

und das netteste Team der Welt.<br />

Ihre Definition von einem perfekten Tag am See?<br />

Sonnenschein und zufriedene Gäste.<br />

Was ist das Schöne daran, einen Kiosk zu führen?<br />

Unsere Kunden. Sie kommen als Fremde und<br />

gehen als Freunde.<br />

Haben sich die Gäste von früher zu heute verändert?<br />

Deutlich. Wir haben aufgeschlosseneres Bio-Publikum<br />

und viele Gäste, die das Veggie-Angebot bevorzugen.<br />

Was macht eine Kioskbesitzerin in ihrer Freizeit?<br />

Sich intensiv um den Tierschutz und „Irinas Tierhilfe“<br />

kümmern, Hunde aus Rumänien retten und dafür<br />

auch Mandala-Steine bemalen, um sie zugunsten<br />

der Tiere im Kiosk zu verkaufen.<br />

Eine Besonderheit, die es nur bei<br />

Ihnen gibt?<br />

Selbst gebackene Kuchen,<br />

bio logisch und auch vegan.<br />

Welches ist das meist diskutierte<br />

Thema bei den Stamm kunden?<br />

Unsere vegane Speisenauswahl.<br />

Was wird oft und gerne bestellt?<br />

Die Flammkuchen, der Veggieburger<br />

oder auch die Süßkartoffel-Pommes<br />

mit Avocadodip<br />

sind sehr beliebt.<br />

117


SeeGenuss<br />

WO Ammersee, Badeplatz Aidenried WER Luciana<br />

Mazzilli und ihr Mann Antonio kümmern sich seit Juli 2018<br />

um das leibliche Wohl der Badegäste. WARUM An diesem<br />

Fleckchen waren die zwei Süditaliener schon glücklich,<br />

bevor es auf dem Gelände einen Kiosk gab. Ihr Kiosk ist<br />

alles in einem: Freizeit, Hobby, Arbeit und Zuhause.<br />

Wann kommt der erste Kunde?<br />

Kurz vor sechs Uhr, obwohl ich erst um sieben Uhr öffne.<br />

Aber die Kaffeemaschine ist schon lange warm und<br />

natürlich bekommt er trotzdem einen leckeren italienischen<br />

Espresso.<br />

Haben sich die Gäste von früher zu heute verändert?<br />

Immer mehr Kunden achten auf Qualität. Sie möchten<br />

sich etwas Gutes gönnen und auftanken. Diesen Wunsch<br />

erfüllen wir. Der Besuch bei uns soll ein kleiner Kurz urlaub<br />

in „Bella Italia” sein.<br />

Was mögen Sie am Kioskleben?<br />

Die Freiheit, so bedienen zu dürfen, wie man ist. Wir<br />

müssen uns nicht verstellen. Deshalb lieben uns<br />

unsere Gäste.<br />

Eine Besonderheit, die es nur bei Ihnen gibt?<br />

Wir kochen so, wie unsere Omas gekocht haben:<br />

Lasagne oder Cannelloni nach italienischem Rezept.<br />

Auch unsere Schnitzelsandwiches sind besonders.<br />

Die Brötchen dafür werden von einer kleinen Bäckerei<br />

extra nur für uns gebacken.<br />

Ihre Definition von einem perfekten Tag am See?<br />

Mit der Familie an einem sonnigen Plätzchen sitzen. Der<br />

Duft nach ofenfrischer Lasagne, dazu ein Gläschen Wein.<br />

Und im Hintergrund leise italienische Musik, die meine<br />

Seele bezaubert. Wie in Italien, nur am Ammersee.<br />

WO Weßling, Obere See feld straße 20 WER Restaurantfachmann<br />

Claudius Brudnjak ist seit Anfang 2017 für den<br />

Kiosk am Weßlinger See verantwortlich. WARUM Der<br />

32-Jährige sammelte bereits viel Erfahrung in renommierten<br />

Restaurants und Bars. Als der Kiosk in seiner Heimatgemeinde<br />

neu vergeben wurde, bewarb er sich. Sein Konzept<br />

setzte sich durch.<br />

Sie werden auf ein Getränk und ein Essen in Ihrem<br />

Kiosk eingeladen, was nehmen Sie?<br />

Morgens ein Croissant und einen JB Cappuccino,<br />

abends eine gut gekühlte Flasche steirischen Weiß -<br />

bur gunder und die Tagesempfehlung der Küche.<br />

Wer kommt zu Ihnen?<br />

Unter der Woche größtenteils Einwohner der Gemeinde<br />

Weßling. An den Wochenenden und Feiertagen kommen<br />

Tagesausflügler dazu.<br />

Etwas, das es nur bei Ihnen gibt?<br />

Weißwurschtfrühstück auf dem See im Ruderboot.<br />

Was verkauft sich besonders gut?<br />

Unser JB Kaffee, die hausgemachten Limonaden, Bier,<br />

Wein und Aperitif-Getränke zum Sonnenuntergang.<br />

In der kalten Jahreszeit der frisch gewürzte Glühwein.<br />

Was macht ein Kioskbesitzer in seiner Freizeit?<br />

Er nutzt freie Wintertage unter der Woche, um<br />

vereinsamte Skigebiete zu genießen, und regeneriert<br />

an verregneten Sommertagen bei gemütlichen<br />

Radltouren im Fünfseenland.<br />

Einen Kiosk zu führen<br />

bedeutet für mich …<br />

... die Gemeinde, in der<br />

ich aufgewachsen bin,<br />

mit meinen beruflichen<br />

Erfahrungen zu bereichern<br />

und einen Ort mit angenehmer<br />

Atmosphäre zu<br />

schaffen.<br />

Fotos: PR; Flo Hagena (2)<br />

118


WO Possenhofen, Ferdinand-von-Miller-Straße<br />

WER Im Sommer 2015 übernahm Cathrin Dierks als<br />

Pächterin den Kiosk am Starnberger See. WARUM Mit<br />

dem „Steg 1“ kann die Hamburgerin ihre Leidenschaft<br />

fürs Wasser mit ihrem Beruf verbinden.<br />

Was wird ein Gast in zehn Jahren bei Ihnen bestellen?<br />

Essen, welches regional, bewusst und nachhaltig<br />

hergestellt wurde. Gute Tierhaltung wird dabei eine<br />

große Rolle spielen.<br />

Was mögen Sie am Kioskleben?<br />

Die Nähe zum Wasser, den Kontakt zu den Kunden<br />

und die Möglichkeit, ihre Freizeit zu verschönern.<br />

Drei Dinge, die Ihren Kiosk ausmachen?<br />

Neben unserer Lage und der Aussicht die Bademög lichkeit<br />

und unser SUP-Verleih.<br />

Was verkauft sich besonders gut?<br />

Steckerlfisch, frisch gebackener Kuchen, Salate,<br />

Suppen, Sandwiches, Fischsemmeln und Pommes.<br />

Haben Sie Unterstützung in betriebsamen Zeiten?<br />

Natürlich. Die Mithilfe meiner Familie, meines fest -<br />

an gestellten Personals und der Aushilfen macht<br />

das alles hier erst möglich.<br />

Eine Besonderheit, die es nur bei Ihnen gibt?<br />

Norddeutsche Freundlichkeit mit einem großen<br />

Herz für Kinder, Jugendliche und Senioren.<br />

Ihr perfekter Tag am See?<br />

Mit Freunden die Aussicht bei Föhnlage genießen.<br />

Was Sie auch vorhaben ‒ wir sind da.<br />

Sie haben in Ihrem Leben schon viel erreicht und noch viel vor, beruflich oder privat.<br />

Gut, wenn sich ein starker Partner um das nötige Stück Sicherheit kümmert.<br />

Mooseder<br />

Versicherungsvermittlungs KG<br />

Bahnhofplatz 8 · 82319 Starnberg<br />

Telefon (0 81 51) 82 06 · Telefax (0 81 51) 80 27<br />

E-Mail info@mooseder.vkb.de · www.mooseder.vkb.de


SeeTipps<br />

Für Leib<br />

und Seele<br />

Frische Ideen, kulinarische<br />

Entdeckungen und schöne Plätze<br />

am See: Unsere Empfehlungen<br />

sind eine Kostprobe wert<br />

GAUMENFREUDEN<br />

Barbara Bonisolli ist Foodfotografin,<br />

Kochbuchautorin<br />

und leidenschaftliche<br />

Gastgeberin. Ihre leckeren<br />

Gerichte kocht sie jetzt<br />

auch auswärts: Mit „barbara<br />

kocht.“ bietet sie ihren<br />

eigenen, besonderen<br />

Cateringservice an.<br />

Einblicke bei Instagram @bbarbarakocht<br />

Anfragen unter mail@barbarakocht.com<br />

EINFACH GUT<br />

Ob im bäuerlichen Wirtsgarten oder in der<br />

rustikalen Stube: Urig geht es beim „Wangerbaur“<br />

in Painhofen am Ammersee zu. Hier kocht der<br />

Wirt noch selbst – mit frischen, lokalen Zutaten.<br />

DIE DRÜBERSTREUER<br />

Inspiriert vom vielen Reisen, haben die<br />

Schwestern Nadine und Nicole van der Mey<br />

Salzmischungen kreiert, die ein Gericht sowohl<br />

geschmacklich als auch optisch krönen.<br />

Außergewöhnliche Sorten, hochwertige, biologische<br />

Zutaten, nachhaltiges Design – eine klasse Kombi.<br />

Erhältlich ab Juni unter www.nn-rockyourfood.com<br />

LOKAL-<br />

TRAUM<br />

www.wangerbaur.de<br />

Am Dampfersteg<br />

Utting eröffneten<br />

die Urgroßeltern von Lena Mielke 1959<br />

das „Café am See“. Schon zu Schulzeiten war es<br />

Lenas Traum, das Haus einmal fortzuführen.<br />

Heute betreibt sie dort ihr eigenes Restaurant –<br />

und hat einen Platz geschaffen, der dem<br />

Paradies ziemlich nahekommt.<br />

www.lenasamsee.de<br />

VIER GEWINNT<br />

Valentin, Amelie, Lucas<br />

und Vuong kennen sich<br />

aus der Berufsschule.<br />

Seitdem kochen sie als die<br />

VALVs. 2018 eröffneten sie<br />

den ehemaligen Büffelstall<br />

auf dem Hof von Valentins Vater als Restaurant<br />

und Veranstaltungslocation neu. Dort servieren<br />

sie Spezialitäten vom Wasserbüffel, aber auch<br />

andere feine Gerichte mit den Zutaten regionaler<br />

Produzenten.<br />

www.bueffelhof-beuerbach.de<br />

www.thevalvs.com<br />

HERZENSPROJEKT<br />

Seit vergangenem Herbst sind Pamela und Till Weiß die<br />

neuen Wirte des „Augustiner am Wörthsee“. Stolz, die traditionsreiche<br />

Gaststätte weiterzuführen, bieten sie bayerische<br />

Küche und saisonale Schmankerl mit dem gewissen Extra.<br />

www.augustineramwoerthsee.de<br />

Fotos: Barbara Bonisolli (1); PR; Cordula de Bloeme (1)<br />

120


Metzger, Fachmann, Berater und<br />

Fleischsommelier<br />

Metzger, Fachmann, Berater und<br />

Fleischsommelier<br />

Mit dem richtigen Fachwissen lässt sich der Genuss von Fleisch<br />

deutlich steigern. Grund genug für Oliver Lutz, Inhaber der gleichnamigen<br />

Mit dem<br />

Metzgereien,<br />

richtigen Fachwissen<br />

die Zusatzqualifikation<br />

lässt sich der Genuss<br />

Fleischsommelier<br />

von Fleisch<br />

deutlich steigern. Grund genug für Oliver Lutz, Inhaber der gleichnamigen<br />

Metzgereien, die Zusatzqualifikation Fleischsommelier<br />

zu erwerben – und mit uns darüber zu sprechen.<br />

zu erwerben – und mit uns darüber zu sprechen.<br />

Herr Lutz, was genau ist ein Fleischsommelier?<br />

Oliver<br />

Herr<br />

Lutz:<br />

Lutz,<br />

Ein<br />

was<br />

Fachmann<br />

genau ist<br />

für<br />

ein<br />

Fleisch,<br />

Fleischsommelier?<br />

der weit über den Tellerrand hinausschaut.<br />

Oliver Der Lutz: zweiwöchige Ein Fachmann Lehrgang, für Fleisch, den ich der an weit der über Fleischakademie den Tellerrand in hinausschaut.<br />

besucht Der zweiwöchige habe, hat Lehrgang, sich gelohnt. den Die ich Ausbildung an der Fleischakademie toppt das Know-<br />

in<br />

Augsburg<br />

how Augsburg eines Metzgermeisters besucht habe, hat und sich bringt gelohnt. das Wissen Die Ausbildung auf den toppt neuesten das Knowhow<br />

beim eines Fleischkonsum Metzgermeisters hat und sich bringt den das letzten Wissen Jahren auf den viel neuesten geändert. Stand.<br />

Stand.<br />

Gerade<br />

Die Kunden Gerade beim fragen Fleischkonsum gezielt nach, hat ein sich Thema in den wie letzten „Dry Jahren Age“ liegt viel geändert. im Trend.<br />

Und<br />

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was<br />

Kunden<br />

haben<br />

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Sie gelernt?<br />

gezielt nach, ein Thema wie „Dry Age“ liegt im Trend.<br />

O. L.: Und Über was die haben Kulturgeschichte Sie gelernt? des Fleisches, also die Tierhaltung und<br />

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Schlachtalter -fütterung, und aber die auch beste Wissen Reifezeit über des Rassen Fleisches. und Gattungen, Außerdem über geht das es ideale um<br />

die Bedeutung Schlachtalter der und verschiedenen die beste Reifezeit Fleischcuts. des Fleisches. Was ist Außerdem möglich, wie geht handhaben<br />

die zum Bedeutung Beispiel der die verschiedenen Franzosen ihre Fleischcuts. Fleischzuschnitte Was ist möglich, und warum. wie hand-<br />

es um<br />

haben zum Beispiel die Franzosen ihre Fleischzuschnitte und warum.<br />

Gab es denn auch Testessen?<br />

Gab es denn auch Testessen?<br />

O. L.: Es gab Querverkostungen mit Fleisch verschiedener Rassen und<br />

O. L.: Es gab Querverkostungen mit Fleisch verschiedener Rassen und<br />

unterschiedlicher Reifezeit. Auch Fleisch vom Discounter wurde verkostet.<br />

unterschiedlicher Reifezeit. Auch Fleisch vom Discounter wurde verkostet.<br />

Seitdem weiß ich mehr denn je, wie wichtig unser heimisches traditionelles<br />

Seitdem weiß ich mehr denn je, wie wichtig unser heimisches traditionelles<br />

Metzgerhandwerk und eine bäuerliche Landwirtschaft sind.<br />

Metzgerhandwerk und eine bäuerliche Landwirtschaft sind.<br />

Und was war Ihr Beweggrund für die Zusatzausbildung?<br />

Und was war Ihr Beweggrund für die Zusatzausbildung?<br />

O. L.:<br />

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Ich<br />

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wollte<br />

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aktuelles<br />

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Hintergrundwissen.<br />

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www.metzgerei-lutz.com<br />

25


Wen lockt der<br />

See bei fünf Grad?<br />

Kann sein, dass es Sie auf den nächsten Seiten leicht fröstelt.<br />

Aber Sie werden den See auch mit anderen Augen sehen –<br />

vor allem: mit allen Sinnen erleben. Versprochen!<br />

PROTOKOLLE SARAH KRAMMER<br />

FOTOS LUANA FREITAG


SeeGenuss<br />

Diese Hartgesottenen hier!<br />

Sie haben den See jetzt praktisch für sich allein: Denn Dennis Becker,<br />

Uwe-Carsten Fiebig, Nicolas Schneckenburger, Stephan Rahm und Daniel Mielke<br />

(v. links n. rechts) lassen sich von kalten Temperaturen nicht abschrecken<br />

123


SeeGenuss<br />

An einem Donnerstag im Februar<br />

treffen wir Winterschwimmen-Fan<br />

Uwe-Carsten Fiebig und seine Kollegen am Wörthsee. Das<br />

Wetter: bombastisch gut. Auf dem Wasser eine Eisschicht,<br />

die nur langsam wegtaut. Da jetzt rein? Unbedingt! Drei<br />

Stimmen, die erklären, warum.<br />

Bitte nicht nachmachen: Das Reinspringen ist nur<br />

etwas für fortgeschrittene Winterschwimmer<br />

(und eine Ausnahme fürs Foto)<br />

Nicolas Schneckenburger<br />

„Ich bin schon früher gelegentlich in kalten Bergseen geschwommen,<br />

aber regelmäßig zum Winterschwimmen<br />

gehe ich seit drei Jahren. Am liebsten in der Gruppe. Gemeinsam<br />

macht es mehr Spaß, außerdem ist es sicherer.<br />

Vor allem als Anfänger sollte man nicht alleine losziehen.<br />

Wichtig ist, sich vorher warm zu machen, etwa ein paar<br />

Minuten zu joggen, und warme Kleidung bereitzulegen.<br />

Suchen Sie sich eine Stelle aus, an der es nicht zu flach ins<br />

Wasser geht – das dauert zu lange. Wie sich der erste Moment<br />

im Wasser anfühlt? Jedes Mal kälter als erwartet!<br />

Aber das Gefühl danach ist einfach super. Ich bin immer<br />

wieder stolz, dass ich mich überwunden habe.“<br />

Uwe-Carsten Fiebig<br />

„Das Winterschwimmen ist eine wertvolle Körpererfahrung.<br />

Für mich ist es auch deshalb herausfordernd, weil ich eigentlich<br />

jemand bin, der schnell friert. Idealerweise dehnt man<br />

das sommerliche Schwimmen in den Herbst aus – und<br />

Illustrationen: Lia-Charleen Royla<br />

124


macht dann kontinuierlich weiter. Das Winterschwimmen<br />

bedeutet für mich, Grenzen zu verschieben – es sind ja nur<br />

mentale Grenzen. Am besten steigt man über eine Treppe<br />

bzw. einen Steg zügig ins Wasser. Man sollte nicht gegen die<br />

Kälte ankämpfen, sondern versuchen, locker zu bleiben. Und<br />

in Ufernähe bleiben. Danach prickelt die Haut, und für den<br />

Rest des Tages fühle ich mich super durchblutet, mir ist total<br />

warm. Vor dem Schwimmen lege ich mir meine Kleider so<br />

zurecht, dass ich nach dem Abtrocknen sofort reinschlüpfen<br />

kann und nicht unnötig lange in der Kälte stehe.<br />

Durch das Winterschwimmen erlebe ich die Seen von einer<br />

unerwarteten Seite, ich lerne neue Stimmungen kennen.<br />

Zum Beispiel, wenn sich bei fünf Grad eine kleine Dampfschicht<br />

auf dem See bildet. Bei Windstille, wenn die Oberfläche<br />

ganz glatt ist. Bei feinem Regen, Graupelschauer oder<br />

Schneefall: Mit dem Gesicht nahe da zu sein, wo Regentropfen<br />

oder Schneeflocken auf den See treffen ... das ist magisch.<br />

Ich bin gerne am Starnberger See, er begeistert mit einem<br />

schönen Blick auf die Berge. Vor allem im Herbst und im<br />

Winter liegt Possenhofen bei Westwind sehr gut geschützt.<br />

Überhaupt ist es wichtig, sich einen windgeschützten Platz<br />

und hölzernen Boden für danach zu suchen. Bei Schnee benutzen<br />

wir oft eine beschichtete Decke, auf der wir uns dann<br />

umziehen. Bemerkenswert ist auch der positive Effekt auf<br />

mein Immunsystem: Seit ich winterschwimme, bekomme<br />

ich keine Erkältung mehr, keinen Schnupfen, keine Halsschmerzen.<br />

Allen, die Lust bekommen: Täglich kalt duschen<br />

hilft, den Körper an die Temperaturen zu gewöhnen.“<br />

Stephan Rahm<br />

„Als ich erfahren habe, dass Uwe-Carsten einmal die<br />

Woche mit Kollegen in der Mittagspause schwimmen geht,<br />

habe ich mich angeschlossen. Seitdem bin ich begeisterter<br />

Winterschwimmer. Sobald ich drinnen bin, stellt sich eine<br />

Hochstimmung ein, die danach mehrere Stunden anhält.<br />

Auch Momente wie bei Sonnenuntergang, wenn der Dunst<br />

auf dem Wasser liegt, prägen sich ein. Das Wasser ist im<br />

Winter viel klarer und sauberer als im Sommer. Allerdings<br />

friert bei Kälte der Tastsinn sehr schnell ein, auch das<br />

Schmerzempfinden lässt rapide nach, weshalb man nicht<br />

merkt, wenn man sich an einer Eisscholle oder einem<br />

spitzen Stein schneidet. Deshalb bin ich sehr vorsichtig,<br />

schwimme nie zu weit raus und bleibe nicht länger als<br />

zwei bis drei Minuten im Wasser.“<br />

Oben: Uwe-Carsten Fiebig geht zweimal pro Woche<br />

schwimmen – und zwar das ganze Jahr. Unten: Man bleibt im<br />

Winter nur zwei, drei Minuten im Wasser und legt die Kleider so<br />

hin, dass man schnell reinschlüpfen kann. Profis haben eine<br />

Wärmflasche dabei, auf die sie sich beim Anziehen stellen<br />

125


Große kleine Welt<br />

Wie oft träumen wir uns ganz weit weg. Opfern dann viel<br />

Zeit, Geld und Nerven, um am anderen Ende des Globus<br />

etwas zu finden, das uns irgendwie bekannt vorkommt.<br />

Wir hätten da eine besser Idee ...<br />

TEXT SILKE HEUSCHMANN<br />

Lust auf Kanada?<br />

Der Indian Summer mit seinen bunten Laubwäldern ist schön, hat aber vor allem<br />

gute Marketing-Strategen – und ist nur mit einem langen Flug zu erreichen. Wie<br />

wär’s mit Kanada-Feeling im Fünfseenland? Kurze Anreise, wenig Menschen,<br />

großartige Laubfarben, herrliche Sonne. Gut, Kanada ist einen Hauch größer<br />

und hat ein paar mehr Seen. Aber wer einmal einen dieser herrlichen bayerischen<br />

Herbsttage erwischt und am Ostufer seines Lieblingssees (hier ein Blick auf den<br />

Ammersee) entlangspaziert, wird Glück pur erleben: ein wirklich goldener Blätter-<br />

Augenschmaus samt perfekter Spiegelung im Wasser, man selbst so intensiv<br />

durchwärmt von der Sonne, dass der Herbst sich wie Sommer anfühlt. Woher<br />

kam bloß diese Idee mit der Fernreise?.<br />

Fotos: Luana Freitag, Sarah Stiller (2)


SeeGenuss<br />

Mal wieder<br />

nach England?<br />

Auch erklärte Fans des Cottage Gardens tun<br />

sich in Brexit-Zeiten nicht ganz so leicht, mal<br />

schnell nach Good Old England zu reisen.<br />

Wie gut, dass es auch bei uns immer mehr<br />

Fans der nachlässig-kunstvollen Gartengestaltung<br />

gibt. In den Rosenmonaten Mai und<br />

Juni lohnt sich ein Blick über den Gartenzaun<br />

ganz besonders. So hat zum Beispiel Bloggerin<br />

Sarah Stiller (mycottagegarden.de) in<br />

ihrem Garten in Breitbrunn am Ammersee<br />

über 60 Rosensorten gepflanzt. Ihre besondere<br />

Zuneigung gehört historischen und<br />

Wildrosen – oft mit verführerischem Duft. Die<br />

Offenheit, mit der sie ihren Garten präsentiert,<br />

ist ganz nebenbei eine schöne Inspiration,<br />

hohe Hecken ab- und Kontakt aufzubauen.<br />

Schließlich lieben GärtnerInnen nichts mehr,<br />

als über Pflanzen zu plaudern.<br />

127


SeeGenuss<br />

Foto: Luana Freitag


SeeGenuss<br />

Ist das Schweden?<br />

Nicht ganz. Wenngleich vieles ähnlich aussieht. Vor allem die netten Holzhäuschen<br />

am Ufer … Nein, sie sind nicht im typischen Schwedenrot gestrichen, sondern bestechen<br />

im Fünfseenland meist mit warmen Holztönen (etwa am Ammersee?). Das<br />

Konzept des Bootshauses kennt man hier wie dort: Es steht auf Stelzen halb oder<br />

ganz im Wasser, sodass man von der Seeseite mit dem Boot hineinfahren kann.<br />

Dort steht das Boot dann geschützt, bis man es wieder braucht. Außerdem bietet<br />

das Holzhaus oft eine Terrasse und einen kleinen Raum – alles, was man zum<br />

Sommerglück braucht. Ein solches zu besitzen, kommt einem Lottogewinn gleich.<br />

Aber wer nur als Betrachter per Ruderboot, SUP oder Kajak an den reizenden<br />

Bauten vorbeifährt, kann das Ensemble genießen, ohne einen Gedanken an nötige<br />

Reparaturen verschwenden zu müssen. Das Glück liegt schließlich im Moment.<br />

129


SeeGenuss<br />

Einmal nach Island?<br />

Zugegeben, das Meer hoch im Norden kann sich stürmischer aufwerfen als die bayerischen Seen, und der Wind<br />

tost wilder. Aber wer Starnberger See & Co. nur aus lauen Sommertagen kennt, wundert sich über die Wellen, den<br />

Wind und die Schaumkämme, die sie ebenfalls im Programm haben. Wenn dann noch am Horizont das Alpenpanorama<br />

samt Wolkenbergen dazukommt, sind auch Nordlichter restlos begeistert. Kundige Segler bleiben dann lieber<br />

an Land. Wer durch diese tausend Blautöne rast, sind die Kitesurfer, die sich per Spezialwetterbericht (zebrafell.de)<br />

ihre Chancen ausgerechnet haben, richtig abzuheben. Dass an ihren Neoprenanzügen später kein Salzwasser klebt,<br />

ist nur ein kleiner, netter Nebeneffekt. Nichts für ungut, Island. Aber wir wollten doch CO 2<br />

sparen, oder? <br />

Foto: Luana Freitag<br />

130


Bereit für neue Abenteuer.<br />

Damals wie heute.<br />

Der neue 911.<br />

Bei uns im Porsche Zentrum 5 Seen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Porsche Zentrum 5 Seen<br />

Hörmann Sportwagen GmbH<br />

Am Römerstein 53<br />

82205 Gilching-Argelsried<br />

Tel. 08105 3766-0<br />

www.porsche-5seen.de


<strong>SeeMagazin</strong><br />

Impressum<br />

<strong>SeeMagazin</strong>, Jahresausgabe <strong>2019</strong><br />

KONTAKT ZUM SEEMAGAZIN<br />

Tel. 08151 959974, Fax 08151 959973<br />

kontakt@seemagazin.de, www.seemagazin.de<br />

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HERAUSGEBERIN, VERANTW. PROJEKTLEITUNG<br />

Sabine Schönmann<br />

Tel. 08151 959974, schoenmann@seemagazin.de<br />

LEITUNG MARKETING & SALES<br />

Elke Ross<br />

Tel. 08151 970600, ross@seemagazin.de<br />

LEITUNG REDAKTION UND VERANTWORTLICH<br />

für den redaktionellen Inhalt<br />

Sandra Djajadisastra, djajadisastra@storyboard.de<br />

DESIGN & LAYOUT<br />

Nina Breindl, Claudia Homer<br />

strand-gut.com, Nicole Royla (Art Direction)<br />

royla@strand-gut.com, www.strand-gut.com<br />

REDAKTION<br />

Marlene Irausek, Katharina Jenaro, Sarah Krammer,<br />

Stefanie Lindner, Ramona Nickl, Anna Karolina Stock,<br />

Anna-Lena Wolfarth<br />

BILDREDAKTION<br />

Elina Gathof, Alissa Selge, Céline Tirpan<br />

SCHLUSSREDAKTION<br />

Lektorat Süd, Gisela Haberer-Faye/Marion Riecke,<br />

www.lektorat-sued.de<br />

OFFICE SEEMAGAZIN<br />

Heidi Hacker, hacker@seemagazin.de<br />

FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN<br />

Martin Fraas, Silke Heuschmann, Karin Lochner,<br />

Thomas Pfannkuch, Katja Sebald<br />

FOTOGRAFEN<br />

Luana Freitag, Elina Gathof, Jan Greune, Maren Martell,<br />

Conny Mirbach, Michela Morosini, Stefan Nimmesgern,<br />

Regina Recht, Nila Thiel, Peter von Felbert<br />

ILLUSTRATORIN<br />

Lia-Charleen Royla<br />

BILDBEARBEITUNG UND HERSTELLUNG<br />

Claudia Homer<br />

DRUCK<br />

F&W Druck- und Mediencenter GmbH<br />

www.the-art-of-print.com<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte, Waren keine<br />

Haftung. Nachdruck, Aufnahmen in Online-Dienste und Internet,<br />

Vervielfältigung auf Datenträger nur nach schriftlicher<br />

Zustimmung des Verlages.<br />

DAS SEEMAGAZIN WIRD HERAUSGEGEBEN VON<br />

storyboard GmbH<br />

Wiltrudenstraße 5, 80805 München,<br />

Tel. 089 901097610, Fax 089 901097668, info@storyboard.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Markus Schönmann<br />

Amtsgericht: München, HRB 192756, Sitz der Gesellschaft:<br />

München<br />

PAPIER<br />

Das Papier dieser Ausgabe stammt aus nachhaltig, ökologisch<br />

und sozial verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern.<br />

SEEMAGAZIN BESTELLEN<br />

Das <strong>SeeMagazin</strong> <strong>2019</strong> ist bereits die 15. Ausgabe.<br />

Wer eine Ausgabe verpasst hat, kann sie zum Sonderpreis<br />

von 3 Euro pro Heft bestellen. Die gesammelte Kollektion gibt<br />

es für 35 Euro. Jeweils zzgl. Versandkosten. Übrigens auch<br />

ein wunderbares Geschenk, ob für Einheimische oder Gäste.<br />

Mit dem Druck unseres Magazins unterstützen wir das Gold Standard Klimaschutzprojekt<br />

„Godawari Power und Ispat Limited (GPIL)“ der Klimaschutzagentur Fokus Zukunft. Die<br />

Aktion ermöglicht den Betrieb einer Biomasseanlage in Siltara, Raipur, Indien, und damit eine<br />

bessere Stromversorgung der Bevölkerung aus nicht fossilen Brennstoffen. Als erneuerbare<br />

Energiequelle werden dort biogene Reststoffe auf Basis von Reishülsen verwendet.<br />

www.facebook.com/seemagazin<br />

@seemagazin auf Instagram<br />

Foto: Peter von Felbert<br />

132


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<strong>SeeMagazin</strong><br />

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Gauting · Herrsching · Tutzing


Zum guten Schluss<br />

Wer genau hinschaut, entdeckt, dass die Bilder auf den ersten Seiten dieses<br />

<strong>SeeMagazin</strong>s vom selben Fotografen stammen wie diese. „Wasser“ nennt Peter<br />

von Felbert seine neue Serie, die die Seen aus überirdisch schöner Perspektive<br />

zeigt. Mehr davon gibt es auf www.felbert.de zu bewundern!<br />

Für die Auszeit zwischendurch finden Sie jederzeit noch mehr traumhafte See-Momente, Geschichten über ungewöhnliche<br />

Menschen und wunderbare Fotos aus der Region um den Starnberger See, Ammersee, Wörthsee, Pilsensee und Weßlinger See<br />

auch online auf: www.seemagazin.de, facebook.de/seemagazin und neu auf Instagram<br />

Fotos: Peter von Felbert<br />

134


Wer nichts tut, sägt am Ast,<br />

auf dem wir alle sitzen.<br />

Dass wir in Sachen Klimaschutz nicht so weitermachen können wie bisher,<br />

machen Hunderttausende streikende Schüler jeden Freitag weltweit zu Recht<br />

lautstark deutlich. Denn wozu noch lernen für eine Zukunft, die es bald nicht mehr<br />

gibt, weil viel zu wenig getan wird gegen Dürreperioden, Überschwemmungen,<br />

Stürme, ansteigende Meeresspiegel und in der Folge Millionen Klimafl üchtlinge.<br />

Wir tun was!<br />

Auf die Politik zu warten, bringt nichts. Das Ruder rumreißen<br />

können nur noch Unternehmen und Privatpersonen<br />

durch freiwilliges Engagement. Dafür empfehlen wir auch<br />

Ihnen die Klimainitiative StarnbergAmmersee.<br />

Ziel ist es, die Klimabelastung (CO 2<br />

-Emissionen) von<br />

Unternehmen und Personen zu berechnen, Maßnahmen<br />

zur Reduktion zu realisieren und die verbleibende Menge<br />

durch Engagement in Klimaschutzprojekten vor Ort und<br />

in Entwicklungs- und Schwellenländern auszugleichen.<br />

Dann leben und arbeiten auch Sie hochoffi ziell klimaneutral.<br />

Machen Sie es wie schon mehr als 70 Unternehmen und<br />

Privatpersonen und schließen Sie sich uns an. Auch für das<br />

Seemagazin ist die klimaneutrale Produktion bereits eine<br />

Selbstverständlichkeit. Die bei der Papierherstellung, dem<br />

Druck und der Auslieferung entstehenden CO 2<br />

-Emissionen<br />

wurden durch die Unterstützung der Kinderorganisation<br />

PLANT FOR THE PLANET und eines Gold Standard Biomasseprojekts<br />

in Indien ausgeglichen.<br />

Wann, wenn nicht jetzt?<br />

Mehr Infos:<br />

www.fokus-zukunft.com<br />

info@fokus-zukunft.com<br />

www.klimainitiative-starnbergammersee.de<br />

info@klimainitiative-starnbergammersee.de


Checkliste<br />

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Online-Marketing<br />

Gutes Personal durch<br />

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Laufend persönliche<br />

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