16.10.2019 Aufrufe

SeeMagazin 2019

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

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SeeMensch<br />

haben uns umgeschaut, wo es uns gefallen könnte. Und<br />

wurden dann im Internet fündig.<br />

Adnan Maral: Da poppte plötzlich ein einfaches Bauernhaus<br />

in der Nähe des Ammersees auf. Wir kannten den<br />

Ort gar nicht. Also haben wir uns das Haus angeguckt –<br />

und eine Woche später gekauft. Sehr schnell hatten wir<br />

eine Vision, wie es aussehen sollte. Wir waren sicher naiv.<br />

Franziska Maral: Es gab nur zwei Räume, keine Heizung,<br />

unter dem Bodenbelag stieß man unmittelbar auf<br />

Erde. Damals machten wir eine Party – Adnan wurde 40,<br />

ich 30 Jahre alt. Ganz stolz sind wir mit unseren Familien<br />

und Freunden zum Haus gefahren. Ihre Reaktion? Extrem<br />

verhalten. (lacht)<br />

»Wir haben tolle<br />

Nachbarn. Wir tragen<br />

Verantwortung füreinander.<br />

Für diese<br />

Gemeinschaft bin<br />

ich sehr dankbar«<br />

Adnan Maral<br />

In einem „Lebenslinien“-Beitrag des BR aus dem Jahr<br />

2015 sieht man, wie Sie beide Fliesen im Bad verlegen.<br />

Adnan Maral: Franziska und ich haben den Ehrgeiz,<br />

uns da reinzufuchsen, zum Glück auch keine zwei linken<br />

Hände. Einen Architekten zu engagieren, kam nicht infrage.<br />

Wir haben viel selbst gemacht und gebrauchte Materialien<br />

verwertet, Dielen und Fliesen aus anderen Häusern.<br />

Die Leute aus dem Ort haben uns unfassbar unterstützt.<br />

Ich glaube, sie mochten, dass wir etwas Altes erhalten und<br />

selbst daran gearbeitet haben. Einmal habe ich nachts den<br />

Boden abgeschliffen. Plötzlich stand mein Nachbar Andi<br />

hinter mir: „Servus! Das sieht nicht gut aus, was du da<br />

machst. Ich helf dir mal.“ Mitten in der Nacht!<br />

Franziska Maral: Kurz bevor der Umzugswagen eintraf,<br />

tauchten – unabgesprochen – drei Nachbarn auf und<br />

packten mit an. Sie holten von zu Hause Bodenvlies und<br />

legten das ganze Haus aus. Wir hatten noch kein Treppengeländer.<br />

Ein vierter Nachbar brachte ein Provisorium mit:<br />

„Das ist sicherer, ihr habt doch kleine Kinder . . .“<br />

Adnan Maral: Wir haben tolle Nachbarn. Es ist nicht<br />

zu eng, aber man trägt Verantwortung füreinander. Für<br />

diese Gemeinschaft bin ich dankbar. Franziska hatte ja<br />

den großen Wunsch nach einem Leben auf dem Land.<br />

Ich hätte nie gedacht, dass es mir so gefällt. Ich finde es<br />

grandios erholsam.<br />

Schauspieler Adnan Maral, 50, hat 2015 die<br />

Produktionsfirma „Yalla Productions“ gegründet,<br />

um mehr Cross-Culture-Geschichten ins<br />

Fernsehen und Kino zu bringen<br />

Sie sind ziemlich umtriebig. Auf Instagram kann man<br />

sehen, wie oft Sie wegen Lesungen und Dreharbeiten<br />

unterwegs sind. Wann war Ihnen eigentlich klar, dass<br />

Sie das Zeug zum Schauspieler haben?<br />

Adnan Maral: Im Alter von 14 Jahren war ich wild und<br />

orientierungslos. Der Typus mit Bomberjacke und der Einstellung:<br />

„Ey, Digga, fass mich nicht an.“ (lacht) Selbst für<br />

Sport konnte ich mich nicht mehr begeistern. Mit der Klasse<br />

hatte ich eine Vorstellung im Frankfurter Kinder- und<br />

Jugendtheater „Grüne Soße“ besucht und meinem ältesten<br />

Bruder davon erzählt. Er hatte damals in seiner Schule eine<br />

Theater-AG gegründet und fragte: Willst du mitmachen?<br />

So bin ich in deren Gruppe gelandet, unter lauter Freaks,<br />

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