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SeeMagazin 2019

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

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SeeHaus<br />

Links: Die moderne Interpretation eines Kronleuchters<br />

im Badezimmer stammt vom Designer Gino Sarfatti.<br />

Rechts: Die mit Filz belegten Trennelemente sind Sideboard und<br />

Sitzbank zugleich. Das Bett hat der Hausherr selbst entworfen<br />

Interpretation der für den Ammersee typischen Bootshäuser“,<br />

so skizziert es Hartmann. Und ergänzt: „Wir wollten<br />

einen ganz klaren Stil.“ Den das Paar gemeinsam mit dem<br />

Münchner Architekten Stephan Rauch verwirklichte.<br />

Der schmale Bau folgt dem Hang. Es gibt drei Ebenen, von<br />

denen zwei jeweils 50 Zentimeter tiefer liegen, während die<br />

Deckenhöhe gleich bleibt. So wächst der Innenraum von<br />

2,50 Metern oben bis auf 3,50 Meter zum See hin. Unterteilt<br />

werden die mit drei Stufen verbundenen Bereiche jeweils<br />

von Sideboards. Sie sind mit Filz belegt und dienen auch als<br />

Sitzmöbel. Die Bank am Fenster, neben dem Kamin, ist der<br />

Lieblingsplatz der Hausherrin. Hier liest sie, lässt sich aber<br />

auch gerne vom spektakulären Blick auf den See ablenken.<br />

Dass Architekt und Bauherr einen so radikalen Bau<br />

realisieren konnten, ist am Ammersee eher die Ausnahme.<br />

In den meisten Gemeinden gibt es strikte Vorgaben, die<br />

vom Satteldach bis zur Fenstergröße und Fassadenfarbe<br />

reichen. Aber Peter W. Hartmann wollte mit dem modernen<br />

Bau keinen Fremdkörper in diese gewachsene Kulturlandschaft<br />

setzen. „Ein Haus muss die Gegend wahrnehmen<br />

und mit ihr korrespondieren“, sagt er. Da in der Nähe ein<br />

Spazierweg verläuft, konnte sich von Beginn des Bauprojekts<br />

an jeder einen Eindruck davon verschaffen, ob diese<br />

Maßgabe auch erfüllt wurde.<br />

Selbst kritische Beobachter mussten eingestehen, dass<br />

sich die anthrazitfarben lasierte Lärchenholzfassade erstaunlich<br />

harmonisch ins traditionelle Umfeld einfügt.<br />

Nein, das Haus protzt nicht. Es ist präsent, aber nicht aufdringlich.<br />

Nicht traditionell, aber doch auf eine ganz eigene<br />

Art klassisch. Den Hausbesitzern ist dieses positive Urteil<br />

wichtig. Denn das Grundstück hat, obgleich am See gelegen,<br />

keinen direkten Zugang dazu. Das Ufer ist idyllisch verwachsen.<br />

Wenn der ehemalige Leistungsschwimmer und<br />

Wasserballer schwimmen gehen möchte, tut er das am<br />

500 Meter entfernten Badesteg. Und trifft dort oft auf andere<br />

Anwohner, die inzwischen sogar ein bisschen stolz auf<br />

die Attraktion in der Nachbarschaft sind. Der moderne<br />

Bau hat sich schnell etabliert.<br />

Auch im Inneren des Hauses ist Konsequenz das zentrale<br />

Leitmotiv. Eine durchgehende Holzwand aus geweißter<br />

Eiche entlang der Längsachse teilt den Wohnbereich mit<br />

Südausrichtung vom Funktionsbereich ab, der dem Norden<br />

zugewandt ist. Der Wohnbereich besteht aus Schlaf-, Essund<br />

Wohnzimmer. Eine Besonderheit ist die Verglasung des<br />

Schlafzimmers, die über den gesamten Innenraum hinweg<br />

den Blick auf den See ermöglicht. Nichts stört diese Blickachse,<br />

selbst der Dunstabzug im Kochbereich ist in eine<br />

schmale Lampe integriert. Der Funktionsbereich auf der<br />

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