Ausgabe der Lausitzer Rundschau vom 31-10-1989
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AÜSSENPOLITIK LR - <strong>31</strong>. OKTOBER <strong>1989</strong> - SEITE 5<br />
Konsequenzen?<br />
Seiten, daß :n <strong>der</strong> BRD dos bedrohliche<br />
Voranschreiten <strong>der</strong><br />
Neonazis nicht schlechthin als<br />
„Phänomen" - und domit als<br />
<strong>der</strong> ernsthaften Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
nicht wert — abgetan wird.<br />
So mutet es nahezu als sensotipneli<br />
on, wenn Persönlichkeiten<br />
in <strong>der</strong> BRD noch ürsochen für<br />
diese braune Entwicklung suchen,<br />
wie d es jüngst <strong>der</strong> DGB-<br />
Vorsitzende Ernst Breit tot. In<br />
einer Zeitschrift <strong>der</strong> Qrgan--<br />
sotion schrieb er. daß <strong>der</strong> „tägliche<br />
Konkurrenzkompf um Arbeit.<br />
Erfolg und sozialen Status "<br />
Bedrohungsöngste hervorrufe,<br />
die sich die „Republikaner'<br />
nicht nur fü' ihre Zwecke zunutze<br />
machten, son<strong>der</strong>n auch<br />
noch schürten. Und schlußfolgert;<br />
„Wenn es stimmt, daß<br />
Angst ein zentrales Motiv füdie<br />
Wohl rechtsextremistischer<br />
Parteien ist. dann rr\üssen wir<br />
den Menschen die Gründe für<br />
d-ese Angst nehmen.<br />
Und wie steht es um die Konse<br />
quenzen aus solcher) Erkenntnissen<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik?<br />
Was unternehmen die Regierenden<br />
beispielsweise gegen<br />
haltende Arbeitslosigkeit und<br />
Lehrstellenmangel, gegen Wohnungsnot<br />
und Mietwucher?<br />
Die tägliche politische Realität<br />
zeigt, daß dazu kaum etwas geschieht.<br />
Im Gegenteil: Indem<br />
Auslän<strong>der</strong> als Sündenböcke für<br />
die Misere im soziolen Bereich<br />
herholten müssen, wenn Neonozis<br />
in den Augen von CDU und<br />
CSU immer solon- und auch koalitionsfähiger<br />
werden. Nochkriegsgrenzen<br />
immer lautstarker<br />
n Zweifel gezogen werden, ist<br />
dem Vormarsch <strong>der</strong> Neonazis<br />
schwerlich Einhalt zu gebieten.<br />
Doß er ober dennoch auf Grenzen<br />
stößt, dozu hot nicht zuletzt<br />
<strong>der</strong> konsequente Antifoschismus<br />
unseres Landes beigetragen<br />
Wozu ebenso gehört, daß unsere<br />
Staatsgrenzen auch in Zukunft<br />
eine Gewähr dafür bieten<br />
die Burger unseres Landes vor<br />
AktivlTöten eines Schönhuber<br />
eher Zu schützen, wie dos <strong>der</strong><br />
Sprecher des DDR-Innenmin*-<br />
steriums dieser Tage erklärts<br />
Harold Ocßler<br />
Präsident des Stödtetoges:<br />
CDU för<strong>der</strong>t<br />
„Republikaner"<br />
Bonn (ADN/LR). Der Stutigartev<br />
Oberbürgermeister und Präsident<br />
des Deutschen Stadtetages. Manired<br />
Rommel iCDU), hat seiner<br />
Partei vorgeworfen, das Erstarken<br />
<strong>der</strong> neonazistischen „Republikaner"<br />
selbst geför<strong>der</strong>t zu haben.<br />
Einige in <strong>der</strong> CDU härten ..so manche<br />
Schaufel ins Feuer <strong>der</strong> Republikaner<br />
geworfen". Man dürfe<br />
die Neonazis nicht mit iiiren eigenen<br />
Parolen bekämpfen, son<strong>der</strong>n<br />
müsse ihnen mit großer Geschlossenheit<br />
entgegentreten und sollte<br />
sich nicht zur Demagogie verführen<br />
lassen.<br />
Der nordrhein-westfällsche Arbeit.smini.ster<br />
Hermann Heinemann<br />
(SPD) kritisierte, daß seiner<br />
Partei klare Strategien fehlten,<br />
wie den Neonazis „das Wa.sser abgegraben<br />
werden kann" Mit Argumenten<br />
allein seien keine Wahler<br />
von den „Republikanern" zurückzugewinnen.<br />
Wahlen in Spanien<br />
Madrid (ADN). Die Spanische Soziahsti.sche<br />
Arbeiterpartei (PSOE)<br />
hat bei den Parlamentswahlen<br />
<strong>vom</strong> Sonntag zum dritten Mal hintereinan<strong>der</strong><br />
die absolute Mehrheit<br />
gewonnen. Sie errang 176 <strong>der</strong> 3.50<br />
Sitze (1986 ; 184) im Abgeordnetenkongreß.<br />
Nach dem vorläufigen<br />
amtlichen En<strong>der</strong>gebnis <strong>der</strong> Wahlen<br />
zum Kongreß errangen die Konservative<br />
Volkspartei iPP): <strong>10</strong>6<br />
Sitze (<strong>10</strong>5), Katalonisthe Regionalpartei<br />
Konvergenz und Union<br />
(CiU); 18 Sitze (18). Vereinte Linke<br />
(lU): 1" Sitze (7). Demokratisches<br />
und Soziale: Zentrum (CDS): 14<br />
Sitze (19). Der Rest <strong>der</strong> Sitze verteilt<br />
sich auf acht regionale Parteien.<br />
Im Senat, <strong>der</strong> zweiten Kammer<br />
de.s, Parlaments, ergibt sich<br />
vorläufig folgende Sitzverteilung<br />
PSOE <strong>10</strong>9. FP 74. CiU <strong>10</strong>. Baskiscbe<br />
Nationalpartei (PNV) 4. baski.sche<br />
Volkseinheit (HB) 3, CDS 3- lU l.<br />
DIHT errichtet<br />
Handelskammern<br />
Bonn (ADN) Die Errichtung von<br />
Handelskammern des Deutsdien<br />
Indu.strie- und Handelstages<br />
(DIHT) in Budape.st und Warschau<br />
ist nach einer Meldung <strong>der</strong> „Süddeutschen<br />
Zeitung" <strong>vom</strong> Montag<br />
vorgesehen. Das Vorhaben sei<br />
bereits mit dem Bundeswirtsdiaflsministerium<br />
in Bonn abgstimmt.<br />
Beim DIHT halte man die Kooperation<br />
westlicher Unternehmen mit<br />
diesen Lan<strong>der</strong>n für aussichtsreich.<br />
Sozialismus neuen<br />
Auftrieb geben<br />
Michail Gorbatschow zu Fragen <strong>der</strong> Umgestaltung in <strong>der</strong> UdSSR<br />
.Moskau (.AD\ I..R). Der Grund- Darin bestehe die Konzeption, auf<br />
gedanke <strong>der</strong> t'mgestaltung be- <strong>der</strong>en Grundlage die konkreten<br />
stehe darin. dem Sozialismus tVege abzustecken seien, die durch<br />
neuen .Auftrieb zu geben und da.s eine komplizierte Übergangspe-<br />
Potential <strong>der</strong> .soziali.stischen* Ord- riode führten. Zugleich gebe es<br />
nung zur Entfaltung zu bringen. Fragen, die unverzügliche Ent-<br />
Das betonte <strong>der</strong> Generalsekretär scheidungen erfor<strong>der</strong>ten. Dazu gedes<br />
Zentralkomitees <strong>der</strong> KPdSV hörten vor allem die Lage auf<br />
und Vorsitzende des Obersten So- dem Verbrauchermarkt und die Fiwjets<br />
<strong>der</strong> UdSSR. Mitiiail Gorba- nanzsitualion. Diese Probleme<br />
tsdiow. ein^ Bericht <strong>der</strong> müßten so schnell wie möglich ge-<br />
„Prawda" <strong>vom</strong> .Montag zufolge lost werden, damit die Menschen<br />
auf einer Beratung mit führenden reale Früchte <strong>der</strong> Umgestaltung<br />
sowjetischen Wirtschaftsexperten, ernten können, unterstrich <strong>der</strong><br />
die in <strong>der</strong> vergangenen Woche im K Pd S U -Gen era Isek re tä r.<br />
ZK <strong>der</strong> Partei stattgefunden hatte. Im Ergebnis '<strong>der</strong> Beratung sprach<br />
ELs gehe darum, die Entfremdung .sich Gorbatschow dafür aus, dem<br />
des Menschen <strong>vom</strong> Eigentum, von im Dezember stattfindenden Konden<br />
Produktionsmitteln, <strong>vom</strong> poli- greß <strong>der</strong> Volksoeputierten einen<br />
t-sehen Prozeß, %'on <strong>der</strong> Madit Regierungsberiütt über die Maßund<br />
von <strong>der</strong> Kultur zu überwin- nahmen zur Gesundung <strong>der</strong> Wirtden.<br />
Im Mittelpunkt steht <strong>der</strong> schaft. <strong>der</strong> Finanzen und des<br />
Mensch, das ist eine in ihrem We- Marktes vorzulegen und die Posi-<br />
«en wahrhaft marxistische Pro- tionen zum 13. Fünfjahrplan exblemstellung,<br />
sagte Gorbatschow akt zu formulieren<br />
Verhandlungen über<br />
Seestreitkräfte gefor<strong>der</strong>t<br />
Marschau Achromejew besorgt über ÜSA-Uberiegenhett<br />
Moskau (ADN.LR). Das wich- gatten). über 15 Flugzeugträger<br />
tigste Sicherheitsproblem für dir mit Angriffscharakter — die<br />
UdSSR stellt nach Ansicht des UdSSR besitze keinen — sowie b'*«<br />
.Marschalls <strong>der</strong> Sowjetunion Ser- Fliegerkräften <strong>der</strong> Seekriegsflotte<br />
gej Achromejew das US-amerika- über eine 2,5fache und in <strong>der</strong> Genische<br />
Übergewicht bei den samttonnage über die doppelte<br />
Seestreitkräften dar.<br />
Überlegenheit. Die Stärke <strong>der</strong><br />
Wie <strong>der</strong> Militär äm Montag in <strong>der</strong> amerikanischen Marineinfanterie<br />
..Prawda*' schrieb, würden zwar betrage das 19fache <strong>der</strong> sowje-<br />
Gespräche zur Reduzierung dei tischen<br />
strategischen Angriff swaffen in Horn. USA-Verteidigungsministei<br />
Europa in bei<strong>der</strong>seitigem Interesse Richard Cheney hat ausgeschloszwischen<br />
den USA und <strong>der</strong> sen. daß in die Wiener Verhand-<br />
UdSSR geführt, die USA lehnten lungen über koriventionelle Streitjedoch<br />
Verhandlungen über die kräfte in Europa die in Italien sta-<br />
Seestreitkräfte ah.<br />
tionierten 72 amerikanischen F-<br />
Die amerikanische .Seite verfüge 16-Kampfflugzeuge einbezogen<br />
im Vergleich zur Sowjetunion werden. Diese Flugzeuge .standen<br />
über ein 2.5faches Vciential an gro- bisher in Spanien, da.s jedoch den<br />
ßen "überwasserschiffen (Schlacht- Stationierungsvertrag aufkünschiffe.<br />
Kreuzer. Zerstörer. Fre- digte.<br />
Noch Mordwelle in Peru<br />
weiter Ausnahmezustand<br />
Lima (ADN LR). Die peruanische ber gesichert werden. Zu den<br />
Regierurig hat den über acht Ver- Mordopfern <strong>der</strong> vergangenen Tage<br />
waltungsregiönen <strong>der</strong> Landes /er- gehörten fünf Bürgermeisterkanhängten<br />
Ausnahmezustand um *>0 didaten sowohl <strong>der</strong> regierenden<br />
Tage verlängert, nachdem am Wo- Partei APRA als auch des opchenende<br />
eine Welle politisch mo- positionellen Parteienbündnis-ses<br />
tivierten Terrors Dutzende Opfer „Vereinte Linke" (lU). Hinter den<br />
gefor<strong>der</strong>t hatte<br />
.Anschlägen steht nach Ansicht<br />
Mit <strong>der</strong>* Aufrechterhallung <strong>der</strong> <strong>der</strong> Behörden die linksextreme<br />
Son<strong>der</strong>maßnahmen in etwa einem Terrororganisation „Sen<strong>der</strong>o Lu-<br />
Drittel des Andenlandes und auch minoso" (Leuchten<strong>der</strong> Pfad), die<br />
in <strong>der</strong> Hauptstadl Lima sollen die die bevorstehenden Wahlen ver-<br />
Kommunalwahlen am 12. Novem- hin<strong>der</strong>n will.<br />
CSSR-ZollmoBnahmen erläutert<br />
Prag (ADN). Die von <strong>der</strong> CSSR- Für diese Waren wjrd eine Zoll-<br />
Regierung am ,26. C^tobcr ver- gebühr m Höhe von 150 Prozent<br />
fügten neuen Zollbestimmungen ihres Preises erhoben.<br />
für den Reiseverkehr sind am<br />
Montag auf einer Pressekonferenz Vertreter <strong>der</strong> CSSR-ZoUverwalin<br />
Prag erläutert worden. Danach tung begründeten die neuen Maßdürfen<br />
ausländische Touristen, die nahmen damit, daß es infolge <strong>der</strong><br />
sich einen Tag im Land aufhallen. instabilen Lage auf den Binnen-<br />
Waren im Wert von maximal 150 märkten benachbarter sozialisti-<br />
Kronen ausfuhren. Bei zwei Ta- scher Län<strong>der</strong> zu Ma.sseneinkäufen<br />
gen Aufenthalt beträgt die kam, die spekulativen Zwecken<br />
Summe 300 Kcs, bei mehr als zwei dienten. Betroffen seien vor allem<br />
Tagen gilt wie bisher die Höchst- Grenzgebiete Nordmährens und<br />
grenze von 500 Kcs. Wird diese <strong>der</strong> Slowakei. In diesem Zusam-<br />
Summe überschritten, benötigt menhang w.ide darauf verwiesen,<br />
<strong>der</strong> Tourist eine Ausfuhrgenehmi- daß al'-"!!! an <strong>der</strong> Grenze zwischen<br />
gung und muß 30 Prozent Zollge- <strong>der</strong> CSSR und Polen von Juli bis<br />
bühren bezahlen. Gleichzeitig Ende September 8,8 Millionen<br />
wurde festgelegt, daß <strong>der</strong> Gesamt- Reisende registriert worden seien,<br />
wert <strong>der</strong> zur Ausfuhr bestimmten 3,8 Millionen mehr als im Ver-<br />
Artikel 50 Prozent des Betrages gleichszeitraum des Vorjahres. Ge<strong>der</strong><br />
eingetauschten Kronen nicht genwärtig komme es an den tscheübersteigen<br />
darf. Die Umtausch- choslowakisch-polnischen Grenzbelege<br />
sind den tschechoslowa- übergängen zu Wartezeiten von<br />
kischen Zollorganen vorzulegen. bis zu sieben Stunden. In den er-<br />
Das bisher gültige Ausfuhrverbot sten acht Monaten dieses Jahres<br />
für eine Reihe von Konsumgütern besuchten, wie weiter mitgeteilt<br />
bleibt unverän<strong>der</strong>t bestehen. wurde, insgesamt 51,5 Millionen<br />
Gleichfalls unverän<strong>der</strong>t ist das Reisende die CSSR. acht Millionen<br />
Sortiment <strong>der</strong> Artikel, für die eine mehr al.s in <strong>der</strong> gleichen Zeit-<br />
.Ausfuhrbewilligung notwendig ist. spanne des Jahre» 1988<br />
.Frankfurter Rundschou":<br />
UdSSR-Regierung:<br />
Zusätzliche<br />
Milliarden iiir<br />
soziale Zwecke<br />
Moskau (ADN/LR). Die sowjet'<br />
sehe Regierung hat für 1990<br />
lusötzfich 3,6 Milliarden Rubel<br />
für soziale Zwecke bereitgestellt.<br />
inforrr^ierte Lew Worcmn.<br />
Erster Stellvertreter des Vorsitzenden<br />
des Ministerrates, om<br />
Montag in Moskou vor beiden<br />
Kommern des Obersten Sowjets<br />
<strong>der</strong> UdSSR. Die Regierung höbe<br />
ferner beschlossen, 1990 für 650<br />
Millionen Rubel mehr Rohstoffe<br />
und Werkstoffe zu importieren.<br />
Zugleich werde die Ausfuhr von<br />
Erdölprodukten zugunsten <strong>der</strong><br />
eigenen Wirtschoft um 3,8 Millionen<br />
Tonnen gesenkt. Der Entwurf<br />
des Stootshousholtes sieht<br />
Einnahmen von 428 Miliorden<br />
und <strong>Ausgabe</strong>n von 488 Milliarden<br />
Rubel vor.<br />
USA-Basen schließen!<br />
Athen. Die Schließung <strong>der</strong><br />
USA-Militärstützpunkte in Griechenlond<br />
hat Harilaos Florakis.<br />
Präsident <strong>der</strong> Koolltion <strong>der</strong> Linken<br />
und des Fortsrhritts. gefor<strong>der</strong>t.<br />
Truppenabzug<br />
Hawonno. Kuba hat seit Johresb<br />
rginn 25 (X)0 Soldoten und Offiöere<br />
aus Angola -abgezogen<br />
und seine Verpflichtungen entsprechend<br />
den New-Yorker Fhedensobkommen<br />
<strong>vom</strong> Dezember<br />
1988 und dem mit Angolo vereinbarten<br />
Zeitplan fristgemöß<br />
erfüllt.<br />
Note <strong>der</strong> CSSR-Regierung<br />
Prag. Die CSSR werde Schadenersatz<br />
for<strong>der</strong>n, falls Ungarn<br />
seine Verpflichtungen aus dem<br />
Vertrag über die gemeinsome<br />
Errichtung des Donou-Staukomplexes<br />
Gobcikovo-Nogymofos<br />
nicht erfüllt. Dos teilte die<br />
CSSR-Regierung in einer Note<br />
mit, die dem ungarischen Botsrhafter<br />
am Montag. in Prag<br />
übergeben wurde.<br />
Hungerkatastrophe droht<br />
Adis Abebo. In Äthiopiens Nordprovinz<br />
Eritreo wird erneut ein»»<br />
Hungerkotostrophe befürdrtet.<br />
Wie ein Miiortaeiter des Welternohrungsrates<br />
<strong>der</strong> UNO erklärte,<br />
sei die internotionale Gemeinschaft<br />
um die Bereitstellung von<br />
241 COO Tonnen Lebensmitteln<br />
gebeten wcden.<br />
Erdbeben for<strong>der</strong>te Opfer<br />
Algier. Bei einem Erdbeben im<br />
Norden Algeriens sind am Sonntogobend<br />
mindestens 30 Menschen<br />
ums Leben gekommen,<br />
etwa 300 wurden verletzt. Dos<br />
Beben, dessen Epizentrum etwo<br />
70 Kilometer westlich von Algier<br />
on <strong>der</strong> Mitteimeerküste log, erreichte<br />
die Störke sechs auf <strong>der</strong><br />
Richterskala.<br />
Keine Uberlebenden<br />
Honolulu. Dos Flugzeugunglück,<br />
bei dem am Sonnobend eine<br />
zweimotorige Linienmaschine<br />
auf <strong>der</strong> Hawaii-Insel Molokoi<br />
abgestürzt war, hat keiner <strong>der</strong><br />
20 Insassen überlebt.<br />
Flugzeugabsturz<br />
Washington. Mindestens fünf<br />
Mensdren sind om Sonntag beim<br />
Absturz einer Troiningsmoschine<br />
<strong>vom</strong> Typ „T-2 Buckeye" ouf den<br />
USA-Flugzeugträger „Lexington"<br />
ums Leben gekommen.<br />
Verletzungen erlegen<br />
Nablus. Ein 24johri9er Palästinenser<br />
ist am Montog im Kronkenhaus<br />
seinen Verletzungen,<br />
die ihm Isroelische Soldaten<br />
durch ein PlostikgeschoÖ beibrochten.<br />
erlegen.<br />
Bombenanschläge<br />
Dhoko. Mindestens elf Menschen<br />
sind om Sonntog bei Bombenanschlägen<br />
auf zwei Busse<br />
In Südosten Bonglodeshs getötet<br />
und neun lebensgefährlich verletzt<br />
worden.<br />
SozialhUfe in <strong>der</strong> BRD heruntermanipuliert<br />
Bonn (ADN/LR). „Da hierzulande diese aber nicht gleich den ganzen ten <strong>der</strong> Welt noch als menschenoffenbar<br />
nicht etwa Sozialhilfe- „Nachs^hlag" verpraßten, werde würdig bezeichnen könnte. Fast<br />
empfänger. son<strong>der</strong>n Bund. Län<strong>der</strong> er stufenweise über mehrere schon lächerlich habe angemutet,<br />
und Kommunen am Hungertuch Jahre verteilt. Aber selbst dieser wie beim sogenannten Warenkorb<br />
nagen, . oinam Hpr reichsten Staatistiken<br />
ließen sich drehen und<br />
wenäer. bemerkt das Blatt.<br />
J'Unita";<br />
Osten erstrebt Einheit auf<br />
<strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Gerechtigkeit.<br />
Rom (ADN>. In sozialistischen DDH, kommen zeigten deutlicher<br />
Lan<strong>der</strong>n Osteuropas, darunter in denn je. daß Sozialismus und De<strong>der</strong><br />
DDR. wird nach Ansicht von mokratie zusammengehören<br />
„rUnita" das Ziel verfolgt, eine Demgegenüber sei <strong>der</strong> italienische<br />
Gesellschaft zu verwirklichen, in Katalog fehlen<strong>der</strong> Reformen lang,<br />
<strong>der</strong> die freiheitlichen Rechte <strong>der</strong> heißt es weiter Vor allem in Ju-<br />
Bürger innerhalb einer sozialen stiz und Bildung sei die Immobiliund<br />
( konomischen Struktur aus- tät <strong>der</strong>er zu spüren, die seit rund<br />
geübt werden, die \'on Gerechtig. 40 Jahren da.s Land regieren.<br />
keit und <strong>der</strong> gerechten Verteilung Zwar habe gerade eine neue Straf<strong>der</strong><br />
Ressourcen gekennzeichnet prozeöordung die alte, aus den<br />
ist". Dagegen sei die gesellschaft- 30er Jahren stammende abgelöst.<br />
liche Realität in westlichen Staa- doch ihre Durchsetzung sei durch<br />
ten wie Italien gekennzeichnet gravierende Struktur- und Persod'irdi<br />
die übermatitt von zehn nalprobleme gefährdet. Noch weio<strong>der</strong><br />
50 großen Familien**, stellt ter im Rückstand befinde sich da.s<br />
die Zeitung <strong>der</strong> Italienischen Kom- Schui- und Bildungswesen. Der<br />
munistischen Partei am Wochen- Zustand <strong>der</strong> Schulen ähnele mehr<br />
ende in einem Leitartikel fest <strong>der</strong> Dritten Welt als einem indu.strialisierten<br />
Land des Westens<br />
Während sidi die Massenmedien Der Autor verwebst auf IKP-<br />
Italiens immer mehr mit dem be- Oen6ra].«;ekretär .Achille Occhetto.<br />
schäTtigen. was außerhalb des Lan- <strong>der</strong> kürzlich auf lüner Tagung des<br />
des geschieht, würde man die eige- Zentralkomitees .seiner Partei festnen<br />
Probleme gern übersehen, stellte. daß die Probleme, die die<br />
schreibt „TUnita" unter <strong>der</strong> über- ' Län<strong>der</strong> des Ostens haben, „nicht<br />
Schrift „Der Osten reformiert, die Wi<strong>der</strong>sprüche, die Ungerechtigdoch<br />
auch hier sind Reformen nö- keit. die dramatischen Ungleichtig".<br />
Die Nachrichten, die in den gewichte <strong>der</strong> Gesellschaften des<br />
letzten Wochen aus sozialistLschen Wessen" vergessen machen kön-<br />
Lan<strong>der</strong>n darunter auch aus <strong>der</strong> nen<br />
Warum urheitslose Italiener um<br />
Uhersiedlung In die DDR baten<br />
Von ADN-Korrespondent Dr. Heim Sirnor;. Rom<br />
über 27 000 arbeitslose Italiener sich Komitees aus weiteren fünf<br />
aus Xeapel. Bari. Turin. .Mailand. Italienischen Großstädten <strong>der</strong> In-<br />
Reggio Calabria urid Co.senza ha- itiative angeschlossen hatten, war<br />
ben sich bisher eirier Initiative die Zahl auf über 27 000 angestiedes<br />
Arbeitslosen-Komitees von gen.<br />
Xeapel angeschlossen, bei den Emiddio Cozzi erinnerte daran,<br />
DDR-Behörden um Übersiedlung daß je<strong>der</strong> dritte Neapolitaner im<br />
und Arbeitserlaubnis für sich und arbeitsfähigen Alter — vor allem<br />
ihre Familien nachzusuchen. 'Jugendliche — keinen ständigen<br />
„Wenn unr daran denken, wie un- Arbeitsplatz hat. daß Verbrechen<br />
sere Zukunft und die ron vielen und Diebstähle an <strong>der</strong> Tagesord-<br />
Tausenden jungen Arbeitslosen nung sind, daß Drogen ganze Faaussieht,<br />
die in Kürze zu un.- sto- milien zerstören und die Camorra<br />
ßen. dann kann man eine Gän- mehr denn je das Leben besehaut<br />
bekommen", erläuterte <strong>der</strong> herrscht. „Wir sind eine Gruppe<br />
Vorsitzende <strong>der</strong> „Demokratischen Arbeitsloser, die mit ehrlicher Ar-<br />
Bewegung arbeitsloser XeapoUta- beit in einem Jahr das zu verdiener",<br />
Emiddio Cozzi, den ent- nen sucht. an<strong>der</strong>e in unsere^<br />
sprechenden Antrag bei <strong>der</strong> DDR- Stodt mit <strong>der</strong> Pi.stole in <strong>der</strong> Hand<br />
Botschaft in Rom. „Freiheit ist ein in wenigen Minuten verdienen.<br />
magisches und wun<strong>der</strong>bares Wort. Ich habe ehrliche Kin<strong>der</strong>, die<br />
das im Westen mit großer Leicht- nichts mit Drogen o<strong>der</strong> organisierfertigkeit<br />
ferwendet wird, um die tem Verbrechen zu tun haben.<br />
junge Generation zu beeinflus- Dfl.^ will viel heißen in Neapel.<br />
sen." Mit den Augen eines Arbei- Ich will eine Zukunft für unsere<br />
ters betrachtet, bedeute Freiheit Kin<strong>der</strong>. •<br />
aber vor allem, über einen siche- Emiddio Cozzi bedauerte, daß zwiren<br />
Arbeitsplatz, eine gesicherte schen Italien und <strong>der</strong> DDR keine<br />
Wohnung. medizinische Betreu- bilateralen Abkommen bestehen,<br />
ung. eine funktionierende Schule die eine .A-rbeitsaufnahme entund<br />
ande:e .soziale Leistungen ver- sprechend international geltenden<br />
fügen zu können.<br />
Be.stimmungen regein. weshalb in- ^<br />
Als Emiddio Cozzi Mitte Septem zwischen aus Berlin auch eine Abber<br />
im Namen seiner Gruppe um sage erfolgt sei. Er müsse d .s Ar-<br />
Arbcifserlaubnis in <strong>der</strong> DDR nach- gument und die Meinung jener aksuchte,<br />
trug <strong>der</strong> Antrag die Unter- zeptieren. die .sagen Soziale Proschriften<br />
von 264 Seapolitanern. bleme sollten in dem jeweiligen<br />
Binnen weniger Wochen, nachdem t.'ind gelöst werden.<br />
SPD-Poiitiker für Abbau<br />
„unangemessener Geidunreize"<br />
für ehemalige DDR-Bürger<br />
Stuttgart (.ADN/LR). Den Abbau Nach Ansicht des SPD-Politikers<br />
„ unangemessener Geldanreize"" ist es völlig unangebracht, „die<br />
für ehemalige DDR-Bürger hat Abwan<strong>der</strong>ung mit finanziellen .An<strong>der</strong><br />
Fraktionsvorsitzende <strong>der</strong> ba- reizen anzuheizen" Wer aus poliden-württembergischen<br />
SPD. T'ie- tischen Gründen in die BRD<br />
ter Spöri. im Stuttgarter Landtag komme o<strong>der</strong> dort sein berufliches<br />
gefor<strong>der</strong>t. Bishenee finanzielle Glück suche, müsse auch bereit<br />
Hilfen für diesen Personenkrei.«! sein, auf finanzielle Hilfe zu verwürden<br />
von <strong>der</strong> einheimisdien Be- zichten. Wenn die DDR ihren Einvölkerung<br />
zu Recht kritisiert. Als v.'ohnern mehr Reisefreiheit ge-<br />
Beispiel nannte Spöri den Ren- v.-ähre. werde <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ungstenversicherungsanspruch.<br />
Auch riruck drastisch zunehmen, meinte<br />
an<strong>der</strong>e Ausgleichszahlungen könn- Spori. Der SPD-Rundestagsabten<br />
auslaufen. Nur so lasse es sich geordnete Peter Conradi setzte<br />
vermeiden, daß „wir bald vor im- sich für eine „Quotierung" <strong>der</strong><br />
mensen Problemen stehen" Aussiedler-Zuwan<strong>der</strong>ung ein<br />
Für CSU bleibt „deutsche Frcge" offen<br />
München (ADN). Die C!SU h'ai gebilligten Grundsatzpapier wird<br />
ihren dem Status quo in Europa betont, für die CSU bleibe die<br />
zuwi<strong>der</strong>laufenden Standpunkt in ..deutsche Frage rechtlich und po<strong>der</strong><br />
sogenaTinten deutsdten Frage litisch offen" Sie lehnt darin erbekräftigt.<br />
In einem am Montag neut die Respektierung <strong>der</strong> DDR<strong>vom</strong><br />
Parteivorstand in München Staatsbürgerschaft ab.<br />
Protest gegen „frisierte"<br />
Arbeitslosenstatistiken<br />
DüsseHorf (ADN LR). Gegen eine<br />
Verharmlosung <strong>der</strong> Massen- und<br />
Dauerarbeitslosigkeit durch das<br />
„Frisieren"' <strong>der</strong> Statistik haben Delegierte<br />
von Arbeitslosenzentren<br />
aus Westfalen und dem Sauerland<br />
protestiert. Das Absinken <strong>der</strong><br />
offiziellen Arbeitslosenzahlen in<br />
den vergangenen Monaten sei<br />
nicht allein auf die Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze zurückzuführen,<br />
stindem auf die verän<strong>der</strong>ten<br />
Zähl- und Berechnungsarten <strong>der</strong><br />
Bundesanstalt für Arbeit, heißt es<br />
in einem Offenen Brief. Notwendig<br />
sei stattdessen, die Betroffenen<br />
in sozial und tariflich abgesicherte<br />
Arbeitsverhältnisse zu vermitteln<br />
Tourismus-Mitarbeiter<br />
kaum sozial abgesichert<br />
Genf (ADN/LR). Von den weltweit<br />
rund <strong>10</strong>0 Millionen Beschäftigten<br />
im Tourismus-Gewerbe ist ein großer<br />
Teil unterbezahlt. In einem Bericht<br />
konstatiert das Internationale<br />
Arbeitsamt für die Mitarbeiter dieser<br />
Branche ferner übermäßig<br />
lange .Arbeitszeiten und unzureichende<br />
o<strong>der</strong> gar keine soziale Absicherung.<br />
In vielen westlichen Staaten<br />
würden in Hotels und an<strong>der</strong>en<br />
Einrichtungen des Tourismus im<br />
Vergleich zu an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen<br />
immer noch wesentlich<br />
niedrigere Löhne gezahlt. Bes