Vitalheide Winter 2019
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„Schwangeres Haus“ in Lüneburg - die Ausdehnungen entstanden nicht durch Salz, sondern durch Gips.<br />
lich nur wenig anstrengen muss, für den reicht sogar ein<br />
Gramm. Dennoch nimmt ein Deutscher im Durchschnitt<br />
täglich 8 Gramm Salz zu sich. Eine Möglichkeit ist, sparsam<br />
zu salzen und stattdessen mit frischen Kräutern<br />
zu würzen. Dabei gilt Meersalz im Vergleich zum raffinierten<br />
Speisesalz als gesünder. Auch der Verzicht auf<br />
Fertiggerichte und -produkte hilft, weniger Salz zu sich<br />
zu nehmen. Wer in heißen Regionen lebt oder viel Sport<br />
treibt und schwitzt, darf den Salzstreuer auch etwas<br />
häufiger benutzen.<br />
Sole in der Lüneburger Heide<br />
Salz bzw. Sole hat einen Teil der Lüneburger Heide gewissermaßen<br />
geprägt.<br />
In der alten Salzstadt Lüneburg wurde vor mehr als tausend<br />
Jahren damit begonnen, Sole aus dem Lüneburger<br />
Untergrundes ans Tageslicht zu befördern. In der Saline<br />
wurde die Sole solange in riesigen Bleipfannen gekocht,<br />
bis das reine Salz übrigblieb. Die Lüneburger nutzten es,<br />
um zum Beispiel Fisch haltbar zu machen, den sie, wie<br />
das reine Salz in Fässern, bis in den Ostseeraum transportierten.<br />
Durch den Handel mit dem kostbaren Gut<br />
wurde Lüneburg reich und mächtig. Erst im 18. Jahrhundert<br />
verlor Lüneburg seine salzige Vormachtstellung<br />
durch zunehmende Konkurrenz der Mittelmeerländer.<br />
Die Spuren des Salzes zeigen sich überall in der Stadt, in<br />
der reichen Architektur der Giebel- und Patrizierhäuser,<br />
im Salzmuseum auf dem ehemaligen Salinengelände<br />
und in der Salztherme. Immer wieder waren – und sind<br />
– Gebäude einsturzgefährdet, weil der ausgehöhlte salzige<br />
Untergrund nachgab. Krumme und schiefe Häuser<br />
zeugen noch heute davon. Die Geschichte und Bedeutung<br />
des Salzes für Lüneburg und global lässt sich ganz<br />
hervorragend im Salzmuseum nachvollziehen.<br />
Keine 30 km südlich von Lüneburg stieß man in der<br />
Nähe Bevensens beim Bohren nach Erdgas im Jahr 1964<br />
eher zufällig auf eine stark eisen- und jodhaltige Sole-<br />
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