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Dezember

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noch nie<br />

wie Wurzeln<br />

Forschung<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

Februar<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

Bei der Aufnahme von Wasser<br />

und Nährstoffen durch die<br />

Wurzeln der Pflanzen kommt es<br />

zu komplexen Wechselwirkungen<br />

mit dem umgebenden Boden.<br />

„Die tomographische Methode<br />

ermöglicht es, die Wasserflüsse<br />

im Boden und in den Wurzeln<br />

im Zeitverlauf festzuhalten“,<br />

sagt Dr. Christian Tötzke, der<br />

das Forschungsteam der Universität<br />

Potsdam leitet. „Diese Einsichten<br />

können dabei helfen,<br />

Strategien zum effizienteren und<br />

nachhaltigeren Einsatz von Wasser<br />

und Dünger beim Anbau von<br />

Nutzpflanzen zu entwickeln“.<br />

Neutronen reagieren empfindlich<br />

auf leichte Elemente wie Wasserstoff,<br />

der im Wasser enthalten<br />

ist. Mit Neutronentomographie<br />

lässt sich daher der Wassergehalt<br />

präzise kartieren, sowohl in<br />

den Wurzeln als auch im umgebenden<br />

Boden. Denn wie Pflanzen<br />

sich mit Wasser und Nährstoffen<br />

versorgen können, hängt<br />

maßgeblich von Eigenschaften<br />

der Rhizosphäre ab, einer wenige<br />

Millimeter dicken Bodenschicht,<br />

welche die Wurzeln umgibt. Dieser<br />

Bereich umfasst nicht nur die<br />

mineralischen und organischen<br />

Bestandteile des Bodens, sondern<br />

wird durch Ausscheidungen der<br />

Wurzeln und durch die Aktivität<br />

von Mikroorganismen beeinflusst.<br />

Bisher dauerten 3D-Aufnahmen<br />

mit zeitaufgelöster Neutronenbildgebung<br />

mindestens zehn Sekunden<br />

pro Aufnahme. Damit<br />

war es schwierig, schnelle Prozesse<br />

wie die Infiltrierung des<br />

Wurzelraumes mit Wasser im Detail<br />

zu dokumentieren. Um mehr<br />

Aufnahmen in kürzerer Zeit zu ermöglichen,<br />

optimierte ein Team<br />

um den HZB-Experten Dr. Nikolay<br />

Kardjilov die Methode am kürzlich<br />

eröffneten Tomographieinstrument<br />

NeXT-Grenoble des Instituts<br />

Laue-Langevin (ILL), das durch einen 60<br />

Megawatt starken Forschungsreaktor<br />

mit kalten Neutronen versorgt wird.<br />

Unter Ausnutzung des sehr viel intensiveren<br />

Neutronenstrahls ist es<br />

gelungen, die Aufnahmezeit pro Tomogramm<br />

auf nahezu eine Sekunde<br />

zu reduzieren. „Das Ergebnis übertraf<br />

sogar unsere Erwartungen“, erklärt<br />

Tötzke: „So war die Erfassungsrate<br />

höher als erwartet. Gleichzeitig konnten<br />

aber auch das Signal-Rausch-Verhältnis<br />

und die räumliche Bildauflösung<br />

verbessert werden.“<br />

Nachdem damit die technische<br />

Machbarkeit der ultraschnellen Neutronentomographie<br />

nachgewiesen<br />

ist, arbeitet das Team um Kardjilov<br />

daran, die Methode weiter zu verbessern<br />

und in anderen Gebieten<br />

einzusetzen. Da die Berliner Neutronenquelle<br />

des HZB im <strong>Dezember</strong> den<br />

Betrieb einstellt, wird der schnelle<br />

Bildaufbau in das NeXT-Instrument<br />

in Grenoble integriert, um zukünftig<br />

auch in anderen Materialsystemen<br />

schnelle Transportprozesse<br />

untersuchen zu können. So könnte<br />

die Hochgeschwindigkeits-Neutronentomographie<br />

zum Beispiel<br />

neue Erkenntnisse über die hydraulische<br />

Frakturierung poröser Gesteinsformationen<br />

liefern oder zur<br />

Untersuchung des Ionen-Transfers<br />

während schneller Auf- und Entladungen<br />

von Lithium-Akkus eingesetzt<br />

werden, um die Sicherheit,<br />

Kapazität und Haltbarkeit solcher<br />

Energiespeicher zu erhöhen. (idw)<br />

13<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

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2019<br />

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2020<br />

Oktober<br />

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