STADTJournal November 2019
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Helmut Koch kaufte sich nicht nur das Buch<br />
„Unsere Heimat“, um das Schulbauprojekt in<br />
Togo zu unterstützen, sondern rief die Gratulanten<br />
zu seinem 80. Geburtstag kürzlich dazu<br />
auf, statt persönlicher Geschenke, Spenden zu<br />
leisten und so kamen 800 Euro zusammen, die<br />
das Kärlicher Urgestein nun an Fly and Help<br />
überwiesen hat – Danke Helmut!<br />
Apropos vierte Grundschule, diese Formulierung<br />
wählte ich bewusst bei Bekanntgabe<br />
meiner Idee Anfang des Jahres. Dieses Bild<br />
nahm Ex-Stadtratsmitglied Helmut Koch<br />
wörtlich. Er war damals einer der Kämpfer<br />
für drei Grundschulen in der unsäglichen<br />
Diskussionsphase gewesen, und nun spendete<br />
er den Geschenke-Erlös seines 80.<br />
Geburtstages – beispielgebend!<br />
Reiner Meutsch nahm sich reichlich Zeit, um Bücher, CD´s und weitere Artikel zu verkaufen und<br />
zu signieren. Dieser Mann ist ein Phänomen, wegen seines Lebenswerks, aber auch wegen seiner<br />
sympathischen Art – Danke Reiner!<br />
Viele derer, die bisher schon gespendet haben<br />
oder Aktionen initiiert und unterstützt haben,<br />
waren am 7. <strong>November</strong> mit dabei, um mehr<br />
zu erfahren über diesen Reiner Meutsch und<br />
seine Stiftung. Die Kurzversion: Der Sohn<br />
eines Westerwälder Busunternehmers baute<br />
mit einem Freund die Firma Berge und<br />
Meer auf, verkaufte diese zum Höhepunkt<br />
des Schaffens, um sich einen Lebenstraum<br />
zu erfüllen. Er flog als Pilot einer kleinen<br />
Maschine einmal rund um die Welt, aber<br />
nicht zum Vergnügen, sondern um fünf<br />
Hilfsprojekte umzusetzen. Diese Weltumrundung<br />
präsentierte der Entertainer in beeindruckenden<br />
Film- und Fotoaufnahmen auf<br />
einer Großleinwand. Meine Oma und meine<br />
Mama meinten nachher: „Wir haben gerade<br />
die Welt gesehen.“ Dies war ein Extrem der<br />
Show, wunderbare Flecken dieser Erde in<br />
einzigartigen Bildern kurzweilig präsentiert.<br />
Und binnen Sekunden wechselt mehrfach die<br />
Stimmung, auf schöne Landschaftsaufnahmen<br />
folgen unfassbare Armutsbelege, Kinder<br />
auf Müllhalden, Kinder kurz vorm Hungertod,<br />
60 Kinder in einer feuchten Scheune als<br />
Schule, auf dem Boden sitzend…und wieder<br />
zitiere ich Oma und Mama: „Das macht traurig<br />
und aggressiv, welches Leid es auf der Welt<br />
noch gibt.“ Und dann zeigt Reiner Meutsch<br />
sein Werk. Es begann mit einem Schulbau in<br />
Ruanda. Heute sind es mehr als 300 Schulen<br />
auf der Welt. „Diese Menschen wollen<br />
nicht im Mittelmeer ertrinken, sie wollen die<br />
Chance auf Bildung und dann Arbeit“, erklärt<br />
der Stiftungsgründer, wie tief das Engagement<br />
eigentlich geht. Er erzählt von einem<br />
missbrauchten, fast getöteten Mädchen aus<br />
Indien, das er auf seiner Weltumrundung<br />
kennengelernt hat, als er ein Waisenhaus<br />
eröffnete. Sie kündigte an, Krankenschwester<br />
werden zu wollen, besuchte die Fly and<br />
Help Schule und ist heute Krankenschwester.<br />
Zum Finale zeigt Reiner Meutsch Bilder von<br />
einer Baracke in Togo, ein Dach aus Stroh,<br />
keine Seitenwände. „In der Regenzeit kann<br />
kein Unterricht stattfinden“, lässt er wissen<br />
und sagt: „Hier wird eine Schule entstehen,<br />
die dann für immer Mülheim-Kärlich heißen<br />
wird.“ Dafür werden 50.000 Euro gebraucht.<br />
Am Abend selbst werden durch Verkaufserlöse<br />
1200 Euro bei Fly and Help umgesetzt.<br />
Mein TomTom-Team und unser geschätzter<br />
Freund Franz-Josef Baulig verkauften weitere<br />
50 Bücher „Unsere Heimat“. Die 30.000<br />
Euro Marke haben wir geknackt. Viele Gäste<br />
des Abends kündigten Spenden an. „Da geht<br />
jetzt einiges“, spricht Meutsch aus Erfahrung.<br />
Unsere große Hoffnung ist nun die Vorweihnachtszeit.<br />
Viele Firmen leisten Spenden, vielleicht<br />
entscheiden sich die einen oder anderen<br />
für unser Schulprojekt in Westafrika? Das<br />
Spendenkonto finden Sie auf der nächsten<br />
Seite, einfach umblättern. Spender ab 200<br />
Euro erhalten eine Spendenbescheinigung,<br />
bei Spenden unter 200 Euro genügt der Kontoauszug<br />
als Kopie zur Steuererklärung.<br />
Übrigens ist in diesem Journal noch ein<br />
weiterer Beitrag zum Thema Hilfe in Afrika.<br />
Der Freiwillige Jannis Schambortski hat in<br />
seinen ersten drei Monaten viel, eigentlich<br />
viel zu viel erlebt. Ein toller Bursche,<br />
ein tolles Vorhaben und toll erzählt. Seine<br />
Eltern waren auch zu Gast bei Abenteuer<br />
Weltumrundung in der Rheinlandhalle.<br />
Claudia und Torsten waren mit ihrem Chor<br />
pianoforte die ersten, die den Reigen all der<br />
großartigen Spenden für unsere Idee eröffneten.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie Vorwerbung<br />
auf das nächste Neujahrskonzert<br />
des Kärlicher Kolpingchors, der dieses Mal<br />
unter anderem für die Organisation Eirene<br />
sammeln wird, das ist die, mit der Jannis<br />
Schambortski zurzeit in Uganda Gutes tut.<br />
Gutes tun tut gut. Wir werden dies auch<br />
in unserer Dezemberausgabe zum Thema<br />
machen. Wer bis dahin Gutes getan hat, ist<br />
herzlich willkommen, uns dies mitzuteilen.<br />
Wir veröffentlichen das gerne.<br />
Überhaupt wünschen wir wieder viel Spaß<br />
beim Lesen eines Journals, das primär die positiven<br />
Dinge hervorhebt, wäre das nicht der<br />
tragische, viel zu frühe Tod von Jens Tiedtke.<br />
Unseren Nachruf finden Sie auf Seite 11.<br />
Einen angenehmen <strong>November</strong> wünsche ich<br />
Ihnen<br />
Herzlichst<br />
Thomas Theisen<br />
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