KÄNGURU September 2019
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NEUES AUS DER REGION <strong>KÄNGURU</strong> 09 I 19<br />
23<br />
BAUER TO THE PEOPLE!<br />
Bei Marktschwärmer trifft Online-Shop auf Wochenmarkt – auch in Köln.<br />
© Good Studio – stock.adobe.com<br />
Einmal pro Woche finden die Marktschwärmereien in<br />
Ehrenfeld, Nippes, Sülz, Mülheim und in der Südstadt<br />
statt. In der dort herrschenden Wochenmarkt-Atmosphäre<br />
schlendern die Kunden von Stand zu Stand und<br />
holen ihr Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Brot, Gebäck,<br />
Honig, Wein und Spirituosen ab. Geld geht hier aber<br />
nicht über die Theke. Eingekauft und bezahlt haben<br />
die Kunden nämlich bereits im Online-Shop.<br />
So funktioniert’s<br />
Auf der Marktschwärmer-Website sind alle Schwärmereien in<br />
Deutschland mit einem Produktkatalog vertreten. Nach einer kostenlosen<br />
Registrierung können Interessierte in bis zu drei Schwärmereien<br />
Mitglied werden und nach Lust und Laune – übrigens auch<br />
per App – das Angebot durchstöbern. Nachdem die Kunden ihren<br />
digitalen Einkaufswagen ohne Mindestbestellwert befüllt und den<br />
Kauf abgeschlossen haben, holen sie die Ware an einem festgelegten<br />
Tag am Verteilort, der Schwärmerei, ab. Also: Schauen, Shoppen,<br />
Abholen. Diese Einkaufsmöglichkeit mit Regionalbezug wird<br />
inzwischen von fast 10.000 Kölnerinnen und Kölnern genutzt.<br />
Regionalität und Transparenz<br />
Die Idee hinter dem Projekt ist einfach: Marktschwärmer stellt<br />
eine Online-Plattform, auf der sich Kunde und Erzeuger auf eine<br />
neue Art zusammenfinden. Kunden können hier hochwertige und<br />
regionale Produkte direkt von den Erzeugern erwerben. Und für<br />
die häufig kleinen Betriebe der Bauern, Imker, Winzer und kleinen<br />
Manufakturen eröffnet sich ein neuer Vertriebsweg. Bei der Verteilung<br />
treffen beide Parteien aufeinander und können sich austauschen.<br />
Regionalität und Transparenz wird bei Marktschwärmer<br />
großgeschrieben. Die Initiatoren feilen immer weiter an ihrem Angebot:<br />
So gibt es ab sofort in Ehrenfeld einen Lastenrad-Lieferservice,<br />
der Kunden beliefert, die ihre Produkte nicht abholen können.<br />
Mit der Zeit hat sich nicht nur ein regelmäßiger und aktiver Kundenstamm<br />
gebildet, sondern auch ein Netzwerk und Zusammenhalt<br />
unter den Erzeugern. Sie unterstützen sich zum Beispiel bei<br />
der Auslieferung, indem ein Erzeuger die Waren von anderen<br />
mitnimmt. So können sie an mehreren Verteilungen gleichzeitig<br />
vertreten sein und schonen außerdem die Umwelt durch die Reduzierung<br />
der Wege.<br />
Und wer hat’s erfunden?<br />
In Frankreich wurde 2011 das Projekt „La Ruche Qui Dit Oui!“ gestartet,<br />
was übersetzt so viel heißt wie „Der Bienenstock sagt ja!“ –<br />
ein etwas schwerfälliger Titel. Als die Idee 2014 über die Grenze<br />
kam, hieß das Projekt in Deutschland zunächst „Food Assembly“.<br />
Erst vor zwei Jahren wurde der Name in das wohlklingende Wort<br />
„Marktschwärmer“ geändert. Seit dem Start in der Bundesrepublik<br />
ist die Anzahl der Schwärmereien auf 60 Stück in insgesamt zehn<br />
Bundesländern gewachsen, weitere Schwärmereien befinden sich<br />
im Aufbau. Die fünf Kölner Schwärmereien zählen zu den erfolgreichsten<br />
in ganz Deutschland. Im Kölner Umland gibt es zudem<br />
Standorte in Mönchengladbach, Bonn-Altstadt, Bonn-Südstadt und<br />
Meckenheim-Ersdorf.<br />
Vorbeikommen und Ausprobieren<br />
Wenn ihr euch eine Schwärmerei ansehen und das eine oder andere<br />
Produkt probieren möchtet, dann besucht doch eine der Verkostungen!<br />
Diese werden regelmäßig von den Schwärmereien angeboten,<br />
zum Beispiel am 3. <strong>September</strong> in Sülz oder am 2. Oktober<br />
in Nippes. (id)<br />
Info: Nächste Verkostungen (Probiertage): 3.9., 17.30–19 Uhr,<br />
Königswinterstr. 1, 50937 Köln; 2.10., 17.30–19 Uhr, Merheimer Str. 195,<br />
50733 Köln, www.marktschwaermer.de