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POPSCENE Dezember 12/2019

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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KADAVAR<br />

KIM GORDON<br />

Weiterhin auf Retro-Kurs<br />

MUSIK-TIPP Um es vorweg zu nehmen: Der Retro-Rock<br />

der Berliner Band Kadavar macht immer<br />

noch großen Spaß. Davon kann man sich<br />

auf ihrem jüngsten Album „For The Dead Travel<br />

Fast“, dessen Titel einem Gedicht des deutschen<br />

Autors Gottfried August Bürger entlehnt ist,<br />

überzeugen. Bekanntlich hat sich das Trio nicht<br />

nur modisch voll und ganz den Siebzigern verschrieben.<br />

Auch der Sound ist auf alt getrimmt.<br />

Der Bass erinnert oft an den des jungen Geezer<br />

Butler und „Evil Forces“ und „Dancing With The<br />

Dead“ generell an die Ursprünge von Black<br />

Sabbath. Insgesamt hatten laut Schlagzeuger<br />

Christoph Bartelt, der als Toningenieur das Album<br />

aufgenommen und abgemischt hat, „alte<br />

Horror-Soundtracks und Werner Herzogs ‚Dracula‘“<br />

großen Einfluss aufs Songwriting. Das ist<br />

den neuen Stücken sehr deutlich anzuhören und<br />

macht diese auch so besonders.<br />

Kadavar „For The Dead Travel Fast“ (Warner)<br />

www.kadavar.com<br />

Text: Peter Parker | Bild: Nuclear Blast<br />

Erstes Soloalbum mit 66 Jahren<br />

MUSIK-TIPP „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben<br />

an...“ Nun, das vielleicht nicht, aber zumindest<br />

hat die frühere Sonic Youth-Musikerin Kim Gordon<br />

mit 66 Jahren ihr erstes Soloalbum veröffentlicht.<br />

Dass das kein einfach zu goutierendes Werk werden<br />

würde, war abzusehen. Auch Sonic Youth<br />

und Body/Head, ihr Projekt mit Bill Nace, boten<br />

(nicht immer) leichte Kost. Bereits während des<br />

Auftakts „Sketch Artist“ wird sich die Spreu vom<br />

Weizen trennen, wer diesen Songs gewachsen ist.<br />

Denn selbst der vermeintliche Hit, die vorab ausgekoppelte<br />

Single „Air BnB“, kann einige Ecken<br />

und Kanten, sprich Feedbacks, Störgeräusche<br />

und Rhythmuswechsel, vorweisen. Gordon macht<br />

eben Kunst und alles andere als Kommerz. Wer<br />

den Songs Zeit gibt, kann dann eventuell auch<br />

dahinter steigen und erkennt die Schönheit im<br />

Verschrobenen - siehe etwa „Murdered Out“ oder<br />

„Earthquake“. Wobei die direkt aufeinanderfolgenden<br />

Stücke „Don't Play It“ und „Cookie Butter“<br />

zugegebenermaßen harte Kost darstellen.<br />

Kim Gordon „No Home Record“ (Beggars<br />

Group/Indigo) - www.kimaltheagordon.com<br />

Text: Peter Parker | Bild: Matador<br />

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