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KÄNGURU Baby 2019/2020

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GEBURT<br />

Eltern erzählen ...<br />

Von Janina Mogendorf<br />

Wenn ein <strong>Baby</strong> zu Hause zur Welt kommt<br />

Was in den Sechzigerjahren noch üblich war, ist heute zur Seltenheit geworden: die Hausgeburt.<br />

Nur noch wenige Kinder kommen auf diese Weise zur Welt. So wie Hilda, die am 21. Januar 2017<br />

im Schlafzimmer ihrer Eltern Katharina und Oliver geboren wurde.<br />

„Väter haben bei einer Hausgeburt<br />

einiges zu erledigen“<br />

Zwei Nächte später spürt Katharina, dass es nun wirklich losgeht.<br />

Bis um 7 Uhr hält sie es noch im Bett aus, dann weckt<br />

sie ihren Mann und informiert die Hebamme. Ihre Eltern<br />

holen Grete ab. Die aber möchte nicht von ihrer Mama weg.<br />

„Ich stand da, alle zwei Minuten kamen die Wehen und Grete<br />

klammerte sich an meine Beine“, erinnert sich Katharina. Ihre<br />

Mutter kann Grete dann aber überzeugen.<br />

Katharina und Oliver mit ihren Töchtern Grete (links) und Hilda.<br />

„Als ich mit unserer älteren Tochter Grete schwanger war, haben wir<br />

im Geburtshaus einen Vorbereitungskurs besucht. Ich war von der<br />

Atmosphäre und den erfahrenen Hebammen angetan“, berichtet<br />

Katharina. Da es ihre erste Schwangerschaft ist, entscheidet sich<br />

das Paar aber für die Klinik. Dort fühlt sich Katharina fremdbestimmt.<br />

„Wir hatten zwei Hebammenwechsel und ich durfte die<br />

Geburtsposition nicht frei wählen.“<br />

Als sie wieder schwanger wird, ist schnell klar: Dieses Mal bleiben<br />

wir zu Hause. Schon in der achten Woche meldet sich Katharina im<br />

Geburtshaus. Keinen Moment zu früh, denn die wenigen Hebammen,<br />

die eine Hausgeburt begleiten, sind schon fast ausgebucht. In<br />

einem Vorgespräch werden sie über Risiken aufgeklärt und wählen<br />

eine Notfall-Klinik in der Nähe. „Natürlich kann es zu Komplikationen<br />

kommen, aber nur ganz selten. Die Hebammen merken<br />

frühzeitig, wenn etwas nicht stimmt.“<br />

Etwa zwei Wochen vor dem Entbindungstermin ist Katharina stark<br />

erkältet. „Ich hatte Fieber und dann setzten plötzlich Wehen ein“,<br />

erinnert sie sich. Sie schont sich, denn wenn das Fieber bliebe,<br />

müsste sie zur Entbindung ins Krankenhaus. Nach einer Weile lassen<br />

die Wehen nach und das Fieber legt sich, aber sie hustet stark.<br />

„Wahrscheinlich hat das die Geburt ausgelöst.“<br />

Bild: © privat<br />

Nahtlos wird der heimische<br />

Kreißsaal zum Wochenbett, in dem<br />

sich alle wohlfühlen.<br />

Oliver trifft letzte Vorbereitungen: das Bett mit Folie und<br />

Laken beziehen, warmes Wasser, saubere Handtücher, Kaffee<br />

für alle bereitstellen ... „Väter haben bei einer Hausgeburt<br />

einiges zu erledigen“, erzählt er. Währenddessen konzentriert<br />

sich Katharina mithilfe der Hebamme darauf, die Wehen<br />

wegzuatmen – alles verläuft ruhig und entspannt. Oliver legt<br />

sich zu ihr aufs Bett und viel schneller als erwartet kommt<br />

Hilda zur Welt. Ein wunderbarer Moment.<br />

Bald darauf kann auch Grete ihre kleine Schwester begrüßen.<br />

Die Familie genießt ihr Zusammensein in der vertrauten<br />

Umgebung und kuschelt zusammen im Bett. Die Hebamme<br />

bleibt noch bis zum Nachmittag, untersucht Hilda und<br />

erledigt Formalitäten. Gemeinsam essen alle eine kräftigende<br />

Suppe nach einem Rezept des Geburtshauses.<br />

Nahtlos wird der heimische Kreißsaal zum Wochenbett, in<br />

dem sich alle wohlfühlen. Die Hebamme betreut die Familie<br />

intensiv weiter - es ist eine vertraute Beziehung entstanden.<br />

Katharina hat nach der Geburt noch mit ihrem Infekt zu<br />

kämpfen, Hilda jedoch geht es blendend. Sie ist ein gelassenes<br />

<strong>Baby</strong>, trinkt gut und schläft viel. „Für uns war es die beste<br />

Entscheidung, sie zu Hause zu bekommen“, sagt Katharina.<br />

„Es war ein ganz besonderes Erlebnis für uns alle.“<br />

4 Känguru <strong>Baby</strong> <strong>2019</strong>/<strong>2020</strong>

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