Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" Januar 2020
Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke
Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke
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Januar 2020
Sanfte Medizin
aus Ihrer Apotheke
Arzneipflanze
des Jahres
Lavendel
Winterhaut
Gepflegt durch die kalte Jahreszeit
Cannabis
als Chance?
16 SEITEN EXTRA
Entspannt durch die
Wechseljahre
GuterRat aus der Apotheke
Silke Megens, pharmazeutischtechnische
Assistentin
in der Bahnhof-Apotheke
in Goch.
Fieber sanft senken
Erkältung, Grippe, Darminfektion – Fieber ist auch bei Erwachsenen
oft mit von der Partie. Wie die Großen die erhöhte Körpertemperatur natürlich
senken und das Wohlbefinden steigern können? Wir haben bei unserer
Expertin Silke Megens nachgefragt.
Frau Megens, ist es überhaupt
erforderlich, Fieber sofort zu
bekämpfen?
Silke Megens: Wenn die Körpertemperatur
steigt, fühlen sich viele
Menschen unwohl und schlapp – und
greifen dann rasch zur fiebersenkenden
Tablette. Das ist verständlich, aber
nicht immer nützlich. Fieber ist nämlich
keine Krankheit, sondern eine natürliche
Reaktion des Körpers. Mit seiner
Hilfe bekämpft der Organismus Krankheitserreger
wie Viren und Bakterien.
Mit jedem Grad mehr steigt die Aktivität
des Stoffwechsels und der Abwehrzellen,
das Immunsystem arbeitet auf
Hochtouren. Deshalb ist es bei einem
mäßigen Anstieg der Körpertemperatur
– etwa im Rahmen einer klassischen
Erkältung – nicht unbedingt erforderlich,
fiebersenkende Maßnahmen zu ergreifen.
Wer allerdings chronisch krank
ist, muss mit seinem Arzt klären, was
bei Fieber zu tun ist.
Welche pflanzlichen Mittel
versprechen Linderung?
Silke Megens: Gute Helfer aus der
Natur sind Linden- und Holunderblütentee.
Diese Kräuter wirken schweißtreibend
und haben so auch einen
Einfluss auf die Körpertemperatur. Ich
empfehle meinen Kunden gerne, einen
solchen Schwitztee gleich zu Beginn eines
grippalen Infektes zu trinken. Entzündungshemmende
und fiebersenkende
Eigenschaften haben Mädesüß und
Weidenrinde. Diese Heilpflanzen enthalten
natürliche Salicylate und haben
eine ähnliche Wirkung wie klassische
fiebersenkende Medizin mit dem Wirkstoff
Acetylsalicylsäure.
Und auf welche Fiebersenker
setzt die Homöopathie?
Silke Megens: Es gibt eine Reihe von
homöopathischen Einzelmitteln, die bei
Fieber helfen – Aconitum napellus, Belladonna,
Bryonia und Eupatorium perfoliatum
gehören dazu. Welches Mittel
zum Einsatz kommen sollte, hängt immer
auch von den Begleitsymptomen
ab. Apothekenkunden, die nicht so
viel Homöopathie-Erfahrung haben,
empfehle ich bei fieberhaften Erkältungen
häufig Komplexmittel. Diese Globuli
oder Tropfen enthalten mehrere
Fotos – Einkaufszettel: G. Seybert, Aufmacher: shchus, Tee: E. Schweitzer/stock.adobe.com · Porträt: Ines Malangeri
homöopathische Wirkstoffe, die sich
gegenseitig ergänzen. Neben den genannten
pflanzlichen Substanzen steckt
hierin oft auch Ferrum phosphoricum,
eines der bekanntesten Mittel bei Erkältungen
und Fieber.
Was können Omas
Hausmittel leisten?
Silke Megens: Eine ganze Menge: die
Temperatur verringern, das Wohlbefinden
steigern, die Arbeit des Immunsystems
unterstützen und dem Erkrankten
das gute Gefühl geben, umsorgt zu
werden. Klassiker sind Wadenwickel,
die Fieber um etwa ein Grad senken
können. Und so wird’s gemacht: Tücher
in handwarmem Wasser tränken, gut
auswringen, um die Waden wickeln und
mit einem zweiten Handtuch fixieren.
Nach etwa 15 Minuten abnehmen, circa
20 Minuten Pause machen – und die
Prozedur noch zwei Mal wiederholen.
Wadenwickel dürfen allerdings nicht
angelegt werden, solange das Fieber
steigt oder der Patient Schüttelfrost hat.
Was unterstützt
die Genesung sonst noch?
Silke Megens: Vor allem ist es wichtig,
dem Körper Ruhe zu gönnen. Er
braucht Zeit, um sich von der Infektion
zu erholen. Am besten ist’s, bei Fieber
im Bett zu bleiben. Ein kühler, gut gelüfteter
Schlafraum ermöglicht erholsamen
Schlaf. In jedem Fall müssen Menschen
mit Fieber mehr trinken. Denn
wer schwitzt, verliert viel Flüssigkeit.
Neben Wasser sind Kräutertees gute
Durstlöscher, zum Beispiel Erkältungstees
in Arzneiqualität aus der Apotheke.
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Wann raten Sie erwachsenen
Fieberpatienten zum Arztbesuch?
Silke Megens: Sofort, wenn Fieber
ohne ersichtlichen Grund auftritt,
sehr rasch ansteigt oder mit schweren
Krankheitszeichen einhergeht. Aber
auch im Rahmen eines grippalen Infekts
sollten Betroffene den Arztbesuch nicht
auf die lange Bank schieben. Klettert
die Temperatur auf 39 Grad Celsius
oder höher, hält das Fieber länger als
zwei Tage an oder tritt es wiederholt
auf, muss der Mediziner zurate gezogen
werden.
8 | naturheilkunde & gesundheit · Januar 2020
Januar 2020 · naturheilkunde & gesundheit | 9
Aromatherapie
Zauberhafte Zirbe
10 | naturheilkunde & gesundheit · Januar 2020
Die ätherischen Öle sind ihr Geheimnis. Der Zirbe werden
heilsame und entspannende Wirkungen zugesprochen.
Fotos – Aufmacher: Alfred Tschager, Schale: st1909, Frau: Gago Images, Einkaufszettel: Alfred Tschager/stock.adobe.com
Der Nadelbaum mit dem würzigduftenden
Holz erlebt zurzeit ein
Comeback. Die Zirbelkiefer oder einfach
Zirbe zieht in immer mehr Schlafund
Wohnzimmern ein. Damit lebt eine
uralte Tradition wieder auf, denn in
der Alpenregion dient das rötliche Zirbenholz
schon seit mehr als zweihundert
Jahren als beliebtes Baumaterial
für Schlafzimmermöbel, insbesondere
für Kinderbetten. Das Holz gilt als
sehr leicht und gut zu bearbeiten, ist
aber trotzdem dauerhaft
und stabil. Der Lebensraum
dieses besonderen
Baumes sind die Höhenlagen.
Die widerstandsfähige
Kiefernart fühlt sich
bis hinauf zur Baumgrenze
wohl. Dort sorgen ihre
kräftigen Wurzeln auch bei
Sturm und rauem Klima für
Standfestigkeit.
Ruhe für Körper und Geist
Die herausragende Eigenschaft der Zirbe
ist die entspannende Wirkung. Ätherische
Öle, allen voran das sogenannte
Pinosylvin, treten noch lange nach der
Bearbeitung aus dem Holz aus. Sie sind
als typisch-harziger Zirbenduft für uns
gut wahrnehmbar. Über die Atemwege
und die Haut gelangen die Aromamoleküle
zum Nervensystem, wo sie für Entspannung
sorgen. Harz und Öl von der
Zirbe gelten als natürliche Stresskiller
und bewährte Hilfe beim Ein- und Durchschlafen.
Ihnen werden harmonisierende
Eigenschaften in Bezug auf Kreislauf und
Wohlbefinden zugeschrieben. Studien
zufolge sinkt sogar die Herzfrequenz
durch die Aromaöle der Zirbe. Eine
Nacht im Zirbenbett erspart dem Herzen
demnach bis zu 3.500 Schläge. Wetterfühligkeit
und Kopfschmerzen sind
weitere Einsatzgebiete, bei denen die
Zirbe positive Effekte verspricht. Mittlerweile
statten immer mehr Hotels und
Wellnesseinrichtungen ihre Räumlichkeiten
mit dem wohlriechenden Holz aus.
Schlummern
mit Spänen
Wer nicht gleich sein
komplettes Schlafzimmer
mit Zirbenholz bestücken
möchte, kann auf duftende
Holzspäne zurückgreifen.
Baumwollkissen mit
Zirbenfüllung verbreiten
einen angenehmen, beruhigenden Geruch
und können auch auf Reisen für
erholsame Nächte sorgen. Körperwärme
erhöht die Freisetzung der ätherischen
Öle. Wenn das Aroma mit der
Zeit nachlässt, frischen ein paar Tropfen
Zirbenöl die Wirkung wieder auf.
Darüber hinaus verwendet die Naturapotheke
Zirbenöl als Insektenabwehrmittel
und zum Schutz gegen Motten.
Die Plagegeister mögen den Geruch
nämlich nicht besonders. Die Inhaltsstoffe
halten zudem Bakterien und Pilze
fern, daher sind Zapfen und Harz der
Zirbe auch als reinigendes Räucherwerk
beliebt.
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Naturheilkunde-Quiz
7 Fragen
über Winterhaut
Naturkosmetik aus der Apotheke pflegt trockene Haut
im Winter samtweich. Welche Pflanzenextrakte sind es, die vor Wind
und Wetter schützen? Der Test verrät es Ihnen.
Gewinnspiel
zum Kreuzworträtsel
Perfekte
Wohlfühl-Atmosphäre
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1. Frage
Hände wie Schmirgelpapier?
Dann hilft eine Handcreme mit
dem Öl dieser Beere.
M Himbeere
B Brombeere
A Sanddorn
2. Frage
Welcher Naturstoff ist in vielen
Lippenpflegestiften enthalten, der
aus rissigen Lippen einen zarten
Kussmund zaubert?
R Bienenwachs
E Kerzenwachs
S Bohnerwachs
3. Frage
Ellenbogen, Fersen und Knie leiden
besonders unter den frostigen
Temperaturen. Womit werden
diese Körperstellen wieder weich?
G Kakaobutter
C Kaffeebutter
H Espressobutter
4. Frage
Ein warmes Bad tut Haut und Seele
im Winter besonders gut. Was
gehört unbedingt ins Badewasser?
E ein Quietsche-Entchen
I viel Schaum
A ein Badezusatz mit Pflanzenölen,
z. B. Mandelöl
5. Frage
Bei welchem Problem kann
Rizinusöl helfen?
N bei Kopfschuppen
R bei Kopfschmerzen
T bei Kopfgeldjägern
6. Frage
Bei welchen Hautproblemen ist
Nachtkerzenöl besonders gut
geeignet?
Ö bei Augenfalten
Ä bei Hühneraugen
Ü bei Augenringen
7. Frage
Brrr, Gänsehaut! Welches Körperund
Massageöl schützt nicht nur
die Hautbarriere, sondern wärmt
auch Muskeln und Gelenke?
E Avocado
G Aloe vera
L Arnika
Haben Sie alles gewusst? Dann reihen Sie
die Großbuchstaben vor jeder richtigen Antwort
aneinander. So erhalten Sie das Lösungswort.
Tipp: Gesucht ist ein Gesichtsöl, das sogar
für unreine Haut gut geeignet ist, weil es die
Poren nicht verstopft.
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16 | naturheilkunde & gesundheit · Januar 2020 Januar 2020 · naturheilkunde & gesundheit | 33
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führen zum Ausschluss. Mitarbeiter des S & D Verlages und deren Angehörige dürfen an der Verlosung
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nicht teilnehmen.
Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Einsendeschluss ist der Monatsultimo (Poststempel gilt). Gewinne
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sind nicht übertragbar und werden nicht in bar ausgezahlt. Die Teilnehmer erklären sich im Gewinnfall damit einverstanden,
dass ihre Daten für die Zusendung des Gewinns an den Gewinnspielpartner weitergegeben werden dürfen. Der Rechtsweg ist
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51
Jahre sind Frauen im Schnitt,
wenn sie ihre letzte
Regelblutung (Menopause)
erleben. Bei Raucherinnen,
Frauen mit Diabetes oder
anderen chronischen
Erkrankungen tritt die
Menopause häufig
früher ein.
Mehr Sport, weniger Wallungen
Frauen, die sich viel bewegen, kommen oft leichter
durch die Wechseljahre. Und nicht nur das: Regelmäßiges
Körpertraining hilft auch, Beschwerden wie
Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen zu
lindern. Gut ist eine Kombination aus Ausdauer- und
Krafttraining. Walking, Joggen und Radfahren bringen
Kreislauf und Stoffwechsel in Schwung. Und
gezieltes Krafttraining, zum Beispiel Gerätetraining
im Fitnessstudio, hilft Osteoporose vorzubeugen.
Titelfoto: jackfrog/stock.adobe.com; Foto: lordn/stock.adobe.com; Grafik: Marina Zlochin/stock.adobe.com
Fotos: contrastwerkstatt, Hetizia: alle stock.adobe.com; Grafiken: theseamuss, bubnovanata: alle stock.adobe.com; Porträt: Cathrin Weller
Vitaminschub
gefällig?
Wenn die Hormone
Kapriolen schlagen,
steigt oft der Bedarf an
bestimmten Vitalstoffen.
In den Wechseljahren
verliert der Körper mit
dem weiblichen Sexualhormon Östrogen einen
effektiven Schutzfaktor für die Knochen: Das Risiko
für Osteoporose nimmt zu. Deshalb können Präparate
mit Calcium, Magnesium und Vitamin D für
Frauen ab 50 sinnvoll sein. B-Vitamine stärken die
Nerven, möglicherweise können entsprechende
Extraportionen typische Wechseljahressymptome
wie Stimmungstiefs und Erschöpfungsgefühle
lindern. Eine ausreichende Vitamin-E-Zufuhr gilt als
Maßnahme gegen Hitzewallungen. Was Sie brauchen,
zeigt ein medizinischer Test zum Vitaminstatus.
Mit welchen Ergänzungspräparaten Sie den
erforderlichen Mehrbedarf decken können, weiß
Ihr Apotheker. Lassen Sie sich vor Ort beraten!
Fit mit Schüßler-Salzen
Vital durch die Wechseljahre: Schüßler-Salze können Frauen
unterstützen. Ein Klassiker für die turbulente Lebensphase ist
das Funktionsmittel Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6.
Es kann das vegetative Nervensystem und die inneren Organe
stärken. Auch diese Salze können helfen:
Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 bei Hitzewallungen,
Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 bei Schlafstörungen,
Nr. 8 Natrium chloratum D6 bei trockener Haut und
trockenen Schleimhäuten,
Nr. 11 Silicea D12 bei spröden Haaren und trockener Haut.
1/3
der Frauen in den
Wechseljahren hat
keine Probleme mit
der hormonellen
Umstellung und
fühlt sich wohl.
1/3
der Frauen spürt
leichtere Befindlichkeitsstörungen,
die den Alltag kaum
beeinträchtigen.
1/3
der Frauen klagt über
massive gesundheitliche
Störungen, die die Lebensqualität
mindern.
Geduld, bitte!
Frauen, die Wechseljahresbeschwerden
mit Pflanzenkraft
zu Leibe rücken möchten,
brauchen ein wenig Geduld.
„Bei Naturheilmitteln setzt die
Wirkung meist milder und deutlich
langsamer ein als bei einer Hormontherapie“,
erklärt Cathrin Weller, pharmazeutisch-technische
Assistentin in der Apotheke Weissach. „Oft
vergehen einige Wochen, ehe sich eine spürbare
Besserung der Beschwerden zeigt.“ Wichtig sei
es, so die Expertin, pflanzliche Präparate über
einen längeren Zeitraum regelmäßig und in
der angegebenen Dosierung einzunehmen.
„Wer unsicher ist, Fragen zum
Wirkeintritt oder zu möglichen
Nebenwirkungen pflanzlicher
Medizin hat, sollte sich in der
Apotheke beraten lassen.“
18 | naturheilkunde & gesundheit Januar 2020 Januar 2020 · naturheilkunde & gesundheit | 19
Welche Anzeichen sprechen
dafür, dass die Produktion
des Hormons Östrogen
allmählich abnimmt –
und welche Folgen hat das
für Körper und Seele?
Sind das schon die Wechseljahre?
✿
Die eine fürchtet sich vor ihnen, die andere sehnt
sie geradezu herbei. Die Wechseljahre gehören zu
den ganz großen Einschnitten im Leben einer Frau. In
dieser Phase verändert sich vieles: Die lästigen Monatsblutungen
hören endlich auf. Die andere Seite ist: Auch
der fruchtbare Lebensabschnitt geht nun vorüber. Die
Wechseljahre haben ihre Vor-, aber auch ihre Nachteile.
Doch wie kündigen sich diese großen Veränderungen
überhaupt an?
Eine Phase des Umbruchs
Die Wechseljahre, der Name sagt es bereits, sind eine
Zeit des Umbruchs. Selten sind sie über Nacht plötzlich
da. In der Regel schleichen sie sich ein. Nach und nach
ist auf die Periode nicht mehr zu 100 Prozent Verlass.
Die »Tage« kommen unregelmäßiger als noch in den
Jahren zuvor. Erst wenn die monatlichen Blutungen ungewöhnlich
stark ausfallen oder so schwach werden,
dass sie kaum noch der Rede wert sind, schöpfen die
meisten Frauen ab Mitte 40 allmählich Verdacht: Sind
das schon die Wechseljahre?
Hormone auf Kurswechsel
Eine veränderte Regelblutung ist eines von vielen ersten
Anzeichen, dass der weibliche Hormonhaushalt
auf Kurswechsel geht. Mit den Wechseljahren sinkt der
Anteil des Geschlechtshormons Östrogen im Körper. Je
geringer der Pegel ist, desto stärker werden die Signale,
die früher oder später jede Frau zu spüren bekommt.
Gefühle fahren Achterbahn
Viele Frauen erinnern sich noch lebhaft: Mit 20 fühlten
sie sich wie Murmeltiere, heute fällt das Schlafen gar
nicht mehr so leicht. Eine scheinbar grundlose innere
Unruhe hindert beim Hinabgleiten ins Land der Träume.
Als wenn das noch nicht genug ist: Viele Wachphasen
stören die ersehnte Nachtruhe. Wenn der erholsame
Schlaf fehlt, dann leidet auch die Belastbarkeit am Tag.
Gereiztheit kann sich breitmachen. Die Nerven sind
vielleicht keine Drahtseile mehr, sondern fühlen sich
eher wie feinste Spinnweben an. Viele Frauen in den
Wechseljahren leiden unter diesen Stimmungsschwankungen.
An manchen Tagen fahren die Gefühle Achterbahn,
an anderen ist alles in Butter. Eine sehr emotionale
Zeit. Doch zum Glück gibt es Hilfe – auch aus der
Fotos: Kanea, Phimak: alle stock.adobe.com
Grafik: stock.adobe.com; Foto: JimmyC/stock.adobe.com
Natur und in Ihrer Apotheke sowieso. Fragen Sie dort,
welche Arzneipflanzen Ihnen in dieser Phase des Lebens
helfen können.
Der Körper verändert sich
Viele Frauen nehmen körperliche Veränderungen sehr
direkt wahr, andere spüren zum Glück kaum etwas. Unangenehm
kann Brustspannen sein. Der Fachmann sagt:
Mastodynie. Ein schmerzhaftes Ziehen in den Brüsten
mit einer ungekannten Druckempfindlichkeit. Schade:
Die Lust auf Sex kann nachlassen. Scheidentrockenheit
ist plötzlich auch so ein Thema. Schuld ist wieder der
wechseljahresbedingte Mangel am weiblichen Hormon
Östrogen.
Schmerzen und Schweiß
Manche Frauen in den Wechseljahren klagen auch über
Herzrasen ohne ersichtlichen Grund. Wieder andere haben
plötzlich ungewöhnlich oft mit Kopfschmerzen zu
tun. Ein weitverbreitetes Anzeichen für die Wechseljahre
ist die sogenannte »fliegende Hitze«. Wie aus dem
Nichts läuft der Kopf hochrot an und der Schweiß rinnt
aus allen Poren. Hitzewallungen braucht eigentlich niemand,
trotzdem kämpfen mit diesen Symptomen mehr
als 30 Prozent aller Frauen, wenn sie das gewisse Alter
erreicht haben. Versuchen Sie es zunächst mit Salbeitee,
der wirkt schweißhemmend – oder fragen Sie Ihren
Apotheker.
Anders schön
Leugnen lässt es sich nicht: Wechseljahre haben etwas
mit dem Älterwerden zu tun. Aber wer behauptet, dass
diese Reife zwangsläufig etwas Negatives bedeutet?
Auch wenn die Haut nicht mehr so glatt aussieht und
das Bindegewebe langsam nachlässt, heißt das nicht,
dass Frauen ihre Schönheit hinter sich gelassen haben.
Lachfalten sind ein Zeichen von Lebenserfahrung. Und
ein paar Pfunde mehr auf den Rippen sind ein Indiz dafür,
dass Frauen ab 40 verstanden haben, das Leben zu
genießen. Östrogenmangel hin oder her – Wechseljahre
sollten niemals eine Leidenszeit darstellen, sondern die
Epoche, in der Frauen einfach »anders schön« sind –
nämlich von innen heraus und einfach bezaubernd.
Die Sache mit dem Gewicht
So ist es nun mal: Mit den Wechseljahren kommen ein
paar mehr Kilos als vorher auf die Waage. Bei den meisten
Frauen ist das so. Der Körper braucht jetzt weniger
Kalorien als früher, er verbrennt auch langsamer. Wir
können uns darauf einstellen, indem wir mehr Gemüse
und Obst essen und weniger Fettiges und Süßes.
Mehr Bewegung im Alltag hat zudem noch niemandem
geschadet. Leichter Ausdauersport kann ein gutes
Mittel gegen sämtliche Wechseljahresbeschwerden
sein. Schon ausgiebige Spaziergänge können Wunder
bewirken. Glücksgefühle werden ausgeschüttet, der
Schlaf verbessert sich, der Kopf wird frei, Muskeln und
Gelenke fühlen sich entspannt an. Obendrein steigert
sich auch wieder die Lust auf körperliche Nähe zum
Partner. Was will frau mehr?
Übrigens: Frauen in den Wechseljahren, die viel Sport
treiben, haben nachweislich weniger mit Hitzewallungen
zu kämpfen als die, die der Bewegung aus dem Weg
gehen. Also starten Sie durch – und gehen Sie auch in
Ihre Apotheke. Dort bekommen Sie die Mittel, die Ihnen
diese wichtige Phase im Leben erleichtern. Welche natürlichen
Präparate Ihnen jetzt helfen können, erklären
wir Ihnen auf den folgenden Seiten.
E I N K A U F S Z E T T E L
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22 | naturheilkunde & gesundheit
Januar 2020
Die Präparate gibt es in Ihrer Apotheke!
Hanf
IM INTERVIEW
Hendrik Brettschneider, Gründer und Ideengeber
des Bewertungsportals „CannaTrust.eu“.
als Chance?
Von der Droge Marihuana zur Heilpflanze Hanf.
Cannabis soll bei vielen Erkrankungen helfen.
Was sagt der Experte dazu?
Seit drei Jahren können Ärzte Cannabisblüten und die
Extrakte aus der Hanfpflanze ihren Patienten verordnen. Die
Vergabe erfolgt über ein Betäubungsmittel-Rezept. Vielen
schwer erkrankten Menschen haben die cannabishaltigen
Arzneimittel bereits geholfen. In Form von Nahrungsergänzungsmitteln
sind Hanfprodukte inzwischen sogar frei
verkäuflich – ohne Rezept. Diese unterscheiden sich insofern
vom Medizinalhanf, dass sie so gut wie keine berauschenden
Substanzen mehr enthalten und dennoch wirksam sind.
Skeptiker gibt es trotzdem. Nicht so Hendrik Brettschneider.
Er ist so überzeugt vom Wirkstoff Cannabidiol, kurz:
CBD, dass er eine Informationsplattform gegründet hat.
In einem unabhängigen Bewertungsportal möchte er vor
allem Endverbraucher über CBD aufklären. Im Interview
erklärt er, welch ein großes Potenzial in der Jahrtausende
alten Heilpflanze Hanf steckt.
Fotos – Hintergrundfoto: martingaal, Blatt: rcfotostock/stock.adobe.com · Porträt: Endower GmbH
Herr Brettschneider, was hat dazu
geführt, dass Sie mit den Vorurteilen
über Hanf und Cannabidiol
aufräumen möchten?
Hendrik Brettschneider: Cannabisprodukte
unterliegen leider noch
immer dem generellen Stigma der Illegalität.
Lange Zeit dachte ich das auch:
Cannabis ist doch eine Drogenpflanze.
Vor vier Jahren etwa aber kam ich selbst
mit der Wirkung von freiverkäuflichen
Cannabidiol-Produkten in Berührung
und ich war sofort begeistert von diesem
Naturstoff. Allerdings sollte man
wissen: Es ist kein Allheilmittel. Außerdem
wirkt es bei jedem anders. Trotzdem
sollte jeder denkende Mensch
Cannabidiol kennen, denn es kann bei
vielen Alltagsbeschwerden gut helfen.
Das, was ich bereits über CBD gelernt
und erfahren habe, möchte ich weitergeben
– auf eine leicht verständliche
Art und natürlich immer noch kritisch.
Die meisten Menschen denken
bei Hanf als Erstes an Drogen.
Warum gilt Cannabidiol nicht als
Rauschmittel?
Hendrik Brettschneider: Hanf ist
sehr vielseitig. In der Pflanze stecken
mehr als 100 bisher bekannte Wirkstoffe,
die unter dem Begriff Cannabinoide
zusammengefasst werden. Von
einer Droge sprechen wir bei Hanf
bzw. Cannabis nur dann, wenn ein ganz
bestimmtes Cannabinoid enthalten ist.
Die Rede ist vom berauschenden Tetrahydrocannabinol,
kurz: THC. Bei
den freiverkäuflichen Hanfprodukten
fokussieren wir uns aber ganz auf Cannabidiol.
Diese Substanz wirkt überhaupt
nicht psychoaktiv, im Gegenteil:
es wirkt THC sogar entgegen. CBD ist
ein natürlicher und vollkommen legaler
Bestandteil der Cannabispflanze – und
potenziell wirksam ist er obendrein.
Wie wirkt CBD? Und bei welchen
Erkrankungen kann es helfen?
Hendrik Brettschneider: Es ist
nahezu unmöglich, alle Wirkungsweisen
von Cannabidiol aufzulisten.
Deshalb fasse ich mich kurz: Jeder
Mensch besitzt von Natur aus eigene
Cannabinoid-Rezeptoren, sie sind Teile
des Nervensystems und wichtig für
die Verarbeitung von Informationen
im Kurzzeitgedächtnis. Schon Babys
bekommen über die Muttermilch die
perfekte Menge an Cannabinoiden. Sie
sind unerlässlich für die körperliche und
geistige Entwicklung.
Lesen Sie in der aktuellen
Ausgabe von "Naturheilkunde &
Gesundheit" wie es weitergeht!
34 | naturheilkunde & gesundheit · Januar 2020
Januar 2020 · naturheilkunde & gesundheit | 35
ratgeber gesundheit
So heilen Wunden schneller!
Pflaster schützen frische Wunden, doch welches Pflaster leistet die besten Dienste?
Eine Wunde heilt rascher, wenn sie richtig versorgt und unterstützt
wird. Dabei läuft die Wundheilung in drei Phasen ab und
sollte nicht gestört werden. In der Reinigungsphase wird zerstörtes
Material abtransportiert, in der Granulationsphase
füllt sich die Wunde mit Gewebe auf. Dieses Gewebe
reift aus und verschließt die Wunde mit einer
Narbe (Epithelisierungsphase). Zusammen dauern
die drei Phasen, die sich überschneiden,
etwa eine Woche. Damit beim Verbands- oder
Pflasterwechsel die
Foto: S & D Verlag
22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 – 2014
Weiterlesen?
Wunde nicht aufreißt und die Wundheilung verzögert wird,
sollte auf eine größere nässende Wunde eine Salbenkompresse
gelegt werden. Fixiert wird die Wundauflage mit
einem hautfreundlichen Rollenpflaster, das gut haftet, sich
aber trotzdem ohne Schmerzen ablösen lässt. Für eine
flächige Abdeckung empfiehlt sich ein vollflächig klebendes
Fixierpflaster.
Fragen Sie in Ihrer Apotheke
nach der
kostenlosen Kundenzeitschrift
Wundpflaster schützen!
Während die Behandlung tiefer, größerer
und stark blutende Wunden in die Hände eines
Arztes gehört, können kleinere Schnittund
Schürfwunden meist selbst behandelt
werden. Ist Dreck in die Wunde gelangt, wird
diese sofort unter klarem Leitungswasser
ausgespült, danach mit Desinfektionsspray
besprüht und mit einem Pflaster, abgeschnittene
Meterware oder Einzelpflaster
(Strips), abgedeckt. Normalerweise heilen
die kleinen Hautwunden rasch ab.
Naturheilkunde & Gesundheit!
Jeden Monat neu!
Pflaster haben die Aufgabe, die frische Wunde
vor Schmutz zu schützen. Sie sollen
schnell und gut kleben und dabei darf der
zentrale Vliesteil nicht mit der Wundoberfläche
verkleben.
Pflaster haben grundsätzlich zwei Arten von
Kleber. Eine Mischung aus Kautschuk und
Zinkoxid wurde schon vor 100 Jahren entwickelt
und klebt sehr gut. Dieser Kleber eignet
sich aber nicht für Menschen mit Latexallergie.
Die greifen besser auf Pflaster mit
Polyacrylat-Kleber zurück, die sich rückstandsfrei
abziehen lassen, aber nicht so
fest kleben! Damit das Pflaster gut klebt,
sollte die Haut herum sauber, trocken und
fettfrei sein. Die Wundauflage des Pflasters
darf nicht mit den Fingern berührt werden,
dass die Hände vorher gewaschen wurden,
versteht sich von selbst. Die Wundauflage
des Pflasters sollte größer als die Wunde
sein und das verschmutzte Pflaster muss
täglich gewechselt werden. Nach etwa drei