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KÄNGURUplus April 2017

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Zukunft: Was ist ein Ausbildungsbotschafter? Familienleben: Das erste Mal ... Stadtleben: Die magische Bibliothek Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:

Zukunft: Was ist ein Ausbildungsbotschafter?
Familienleben: Das erste Mal ...
Stadtleben: Die magische Bibliothek

Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

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FAMILIENLEBEN<br />

FAMILIENLEBEN<br />

… VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN<br />

… ZU OFT ONLINE<br />

»Jugendliche brauchen bei der<br />

Medien nutzung klare Vorgaben und<br />

realistische Regeln – das gilt für alle Medien.<br />

Eltern können die Regeln gemeinsam<br />

mit dem Sohn oder der Tochter entwickeln.<br />

So können Wünsche geäußert und gültige<br />

Absprachen getroffen werden. Auch dann,<br />

wenn es vorher noch keine Abmachungen<br />

gab. Veränderungen sind bitter und ungemütlich,<br />

aber Eltern sind da in der Verantwortung,<br />

damit der Medienkonsum keine<br />

gesundheitsgefährdeten Auswirkungen hat.<br />

Wichtig ist, dass die aufgestellten Regeln<br />

auch eingehalten werden, auch von den<br />

Eltern selbst. Wird vereinbart, dass während<br />

des Essens das Handy aus ist, machen die Eltern<br />

keine Ausnahme. Meistens liegt es nicht<br />

nur am Kind, sondern auch an den Eltern, die<br />

eine wichtige Vorbildfunktion haben. Kann<br />

die oder der Jugendliche noch zwei Stunden<br />

an den PC zum Spielen oder Kommunizieren,<br />

muss auch nach der Zeit wirklich<br />

Schluss sein. Keine zehn Minuten länger, da<br />

nützt auch keine Diskussionen darüber, dass<br />

das nächste Level fast erreicht ist. Jugendliche<br />

können sehr gut einschätzen, ob es sich<br />

beispielsweise lohnt das Spiel anzufangen<br />

oder nicht. Sie lernen dadurch Zeitmanagement,<br />

Arbeit und Vergnügen im vernünftigen<br />

Gleichgewicht zu halten. Das Internet<br />

bietet nicht nur viele Möglichkeiten, sondern<br />

auch Risiken. Durch die direkten und meist<br />

positiven Rück meldungen auf Posts, den<br />

schnellen Erfolgen bei Online-Spielen, die<br />

meist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich<br />

sind, besteht die Gefahr, dass Jugendliche<br />

in virtuelle Welten abtauchen. Das Internet<br />

befriedigt die natürlichen Bedürfnisse<br />

wie Spaß, Entspannung, Ablenkung, aber<br />

auch Erfolg, Anerkennung oder das Gefühl<br />

des „Gebraucht-Werdens“. Sollten Sie<br />

feststellen, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn<br />

sich nur noch auf eine Tätigkeit fokussiert<br />

und Hobbys vernach lässigt, weil nichts anderes<br />

mehr Spaß macht, und eine innere<br />

Unruhe und Gereiztheit entsteht, wenn das<br />

entsprechende Medium nicht verfügbar ist,<br />

sind das Warnzeichen, die Sie ernstnehmen<br />

sollten. «<br />

Drogenhilfe Köln gGmbH<br />

Jugendsuchtberatung ansprechbar<br />

Fachstelle für Suchtprävention<br />

Tel. 02233 – 994 44-0<br />

Hans-Böckler-Str. 5<br />

50354 Hürth<br />

www.ansprechbar-koeln.de<br />

www.escapade-projekt.de<br />

© istock_franckreporter<br />

Julia Gerke,<br />

Rehab. Wissenschaftlerin (M.A.),<br />

seit vier Jahren bei der Drogenhilfe<br />

Köln im Projekt ESCapade,<br />

Familien orientiertes<br />

Präventionsprogramm für<br />

Jugendliche zwischen 12 und<br />

18 Jahren mit problematischer<br />

Computernutzung<br />

Smartphone wegnehmen,<br />

Passwort ändern, das<br />

Internet löschen!<br />

Klare Regeln und feste<br />

Zeiten für Mediennutzung<br />

vereinbaren<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

22 Stunden pro Woche sind Jugendliche<br />

(12–25 Jahre) online, die meisten<br />

mit dem Smartphone. 36 Prozent<br />

der Jungen spielen täglich. Mädchen<br />

nutzen stärker soziale Netzwerke<br />

und haben häufiger computer- oder<br />

internetbezogene Störungen (7,1 Prozent)<br />

als die Jungen (4,5 Prozent).<br />

71 Prozent der Eltern haben keine<br />

Regeln, an welchen Orten ihr Kind<br />

das Internet nutzen darf.<br />

Joachim Masannek,<br />

Autor und Regisseur<br />

der „Wilden Kerle“,<br />

Vater von zwei<br />

Söhnen<br />

»In unserer Gesellschaft fehlen<br />

die Initiierungsriten. Bei uns<br />

gibt es nur den Schulabschluss und<br />

den Führerschein. Sonst verschwimmen<br />

die Grenzen von Kindheit und Erwachsensein<br />

immer mehr. Kinder dürfen heute viel früher Dinge, die<br />

ursprünglich Erwachsenen vorbehalten waren. Das ist<br />

nicht gut. Die Kinder sehnen sich danach zu wissen,<br />

wann sie erwachsen sind. Wir lassen die Kinder heute<br />

nicht mehr fallen, sondern fangen sie auf. Dabei sollten<br />

sie viel eher lernen: „Ich schaffe es, das wieder gut<br />

zu machen, ich kann das meistern.“ Wenn man Konsequenzen<br />

trägt, übernimmt man Verantwortung. Das<br />

ist erwachsen, und danach streben Kinder ja auch. Mir<br />

geht es darum, Kindern zu zeigen, wie man erwachsen<br />

werden kann. Und das heißt: lernen, Verantwortung<br />

für sich und andere zu übernehmen. Dafür braucht<br />

man kein Facebook, keine Castingshows. Meine Söhne<br />

hatten früher keine Gameboys und haben auch nicht<br />

ferngesehen. Als Jugendliche hatten sie dann etwas<br />

Nachholbedarf, aber das war zum Glück nur eine Phase.<br />

Mein älterer Sohn weigert sich inzwischen stark gegen<br />

die digitale Welt, regt sich über Leute auf, die nur bei<br />

Facebook existieren und fotografiert wieder analog.<br />

Ich bin erst durch meine Kinder erwachsen geworden.<br />

Es war bei mir das erste Mal, dass ich für jemanden,<br />

den ich liebe und der von mir abhängig ist, die Verantwortung<br />

übernommen habe. « Gefunden im Blog<br />

www.wireltern.de/promi-eltern/joachim-massanek<br />

„Waaaas, wozu das denn?<br />

Lass das – viel zu<br />

gefährlich / das bringt<br />

doch eh nichts / das<br />

haben schon andere<br />

versucht und nichts<br />

geändert.“<br />

Machen lassen.<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

Zupacken, umkrempeln, neue Horizonte erschließen – Jugendliche<br />

interessieren sich für gesellschaftliche Themen und wollen sich<br />

verstärkt in soziale Gestaltungsprozesse einbringen. Dafür sind sie<br />

bereit, auch Risiken einzugehen. (Shell-Studie)<br />

… GEMEINSAM ÜBER DAS LEBEN<br />

PHILOSOPHIEREN<br />

Wolfgang<br />

Niedecken, Sänger,<br />

Künstler, Vater<br />

von vier Kindern<br />

»Wenn du mit deinen erwachsenen<br />

Kindern auf wirklich gleicher<br />

Ebene argumentieren kannst, das<br />

ist schon eine besondere Erfahrung. Da triffst du auf solche<br />

Gegenargumente, dass du irgendwann sagst: „Ja,<br />

stimmt, da hast du recht, so hab ich noch nie drüber<br />

nachgedacht.“ Mit jüngeren Kindern war das immer so<br />

beschützend, so wohlwollend: „Ja, kann man auch so<br />

sehen, aber das wirst du noch begreifen.“ Irgendwann ist<br />

das vorbei. Spätestens seit ich erwachsene Kinder habe,<br />

fühle ich mich erwachsen. « Gelesen im TAZ-Interview<br />

mit Peter Unfried, 2008<br />

Ich kann dir genau sagen,<br />

wie es geht ...<br />

„Gutes Argument. Das<br />

habe ich vorher so<br />

noch nicht gesehen.“<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

Immer mehr Jugendliche entdeckten ihr Interesse für das Weltgeschehen.<br />

Fast die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen interessiert sich<br />

für Politik, jede/r Vierte hat schon mal an einer Demonstration<br />

teilgenommen.<br />

Tägliche Herausforderung<br />

Gegenseitiges Vertrauen<br />

Gesichertes Einkommen<br />

Jetzt informieren unter:<br />

0221 229-3434 oder<br />

personalwerbung.koeln@polizei.nrw.de<br />

18 <strong>KÄNGURUplus</strong> 04/17<br />

<strong>KÄNGURUplus</strong> 04/17 19

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