14.01.2020 Aufrufe

KÄNGURUplus April 2017

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Zukunft: Was ist ein Ausbildungsbotschafter? Familienleben: Das erste Mal ... Stadtleben: Die magische Bibliothek Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:

Zukunft: Was ist ein Ausbildungsbotschafter?
Familienleben: Das erste Mal ...
Stadtleben: Die magische Bibliothek

Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FAMILIENLEBEN<br />

FAMILIENLEBEN<br />

… SICH SELBST NEU ERFINDEN<br />

»Aussehen und Styling sind Ausdruck<br />

von Persönlichkeit, Lebensgefühl und<br />

vor allem Individualität. Eltern müssen nicht<br />

alles gut finden und können auch einen anderen<br />

Geschmack haben, Sprüche über die<br />

„unmögliche Frisur“ oder das „komische Aussehen“<br />

sollten sie vermeiden. Ebenso Vergleiche<br />

mit Gleichaltrigen, die sich weniger<br />

auffällig kleiden. Dies erleben Jugendliche<br />

häufig als Entwertung oder sogar Angriff<br />

gegen die eigene Person. Eltern, die alles<br />

gut finden und tolerieren, helfen ihrem Kind<br />

allerdings auch nicht. Pubertät ist ein Reifungsprozess,<br />

der mit körperlichen Veränderungen<br />

und emotionaler Verunsicherung<br />

einhergeht. Wer bin ich? Wer will ich sein?<br />

Damit beschäftigt sich Ihr Kind gerade, hat<br />

Selbstzweifel, ist unzufrieden mit sich, dem<br />

Aussehen oder dem Bild, was andere von<br />

ihm haben. Auch wenn man unterschiedliche<br />

Standpunkte hat, und es mal laut wird,<br />

ist es der elterliche Job, immer wieder das<br />

Gespräch zu suchen und ehrliches Interesse<br />

zu zeigen: Du trägst neuerdings schwarz, die<br />

Haare anders … Warum magst du das? Erinnern<br />

Sie sich an Ihr Kind, als es klein war, wie<br />

es laufen lernte oder in die Schule kam. Da<br />

haben Sie Ihrem Kind Mut gemacht, sich zu<br />

trauen und selbst Entscheidungen zu treffen.<br />

Diese offene Haltung sollten sich Eltern auch<br />

in der Pubertät bewahren. Und ganz wichtig:<br />

Begeisterung für Ihr Kind und sein Tun. Es ist<br />

mutig, traut sich was und probiert aus – nur<br />

Birgit Beller, Dipl. Heilpädagogin,<br />

seit 17 Jahren bei der Beratungsstelle<br />

für Familien, Jugendliche<br />

und Kinder in Porz:<br />

Wieee siehst du denn bitte<br />

aus?!? Musst du denn so<br />

rumlaufen<br />

Gelassen bleiben!<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

Rebellion gegen die Eltern ist bei<br />

der Jugend von heute nicht<br />

angesagt. Die meisten möchten<br />

sein „wie alle“ und beschreiben<br />

sich selbst als „Mainstream“,<br />

so das Ergebnis der Sinus-Studie.<br />

so entwickelt es sein eigenes Ich! Und selbst<br />

wenn das Styling völlig daneben ist – nicht<br />

jede Entscheidung, die das Kind in seiner<br />

Jugend trifft, wird gut sein. Damit umzugehen<br />

und Enttäuschungen zu überwinden, ist<br />

wichtig für die weitere Entwicklung. Eltern,<br />

die ihr Kind ermutigen und ihm Vertrauen<br />

schenken, unterstützen es auf dem Weg des<br />

Erwachsenwerdens. «<br />

Beratungsstelle für Eltern,<br />

Jugendliche und Kinder in Porz<br />

Caritasverband für die Stadt Köln e.V.<br />

Rathausstr. 8, 51143 Köln<br />

Tel. 02203 – 55 00-1<br />

eb-porz@caritas-koeln.de<br />

© istock_izusek<br />

… DIE NACHT ZUM TAG MACHEN<br />

Prof. Dr.<br />

Remo L. Largo,<br />

Kinderarzt,<br />

Vater von drei<br />

Töchtern<br />

»Seit 20 Jahren wissen wir, dass<br />

Jugendliche aus biologischen Gründen<br />

nicht früher einschlafen können, auch<br />

wenn sie sich noch so bemühen. Ich vermute,<br />

dass damit den jungen Erwachsenen Gelegenheit gegeben<br />

werden soll, sich abends zu treffen, sich kennenzu lernen<br />

und Beziehungen einzugehen. Hinzu kommt, dass im<br />

Verlauf der Nacht Hemmschwellen niedriger werden, so<br />

wird es leichter, sich beispielsweise auf sexuelle Erfahrungen<br />

einzulassen. Wohl auch ein Grund dafür, dass Eltern<br />

so darauf beharren, dass Sohn und Tochter beim Aus gehen<br />

frühzeitig nach Hause kommen. « Aus „Jugendjahre –<br />

Kinder durch die Pubertät begleiten“, Piper, 2013, 14 Euro<br />

© istock_Teresa Guerrero<br />

Actioncamps • Kinder- und Jugendreisen • Klassenfahrten<br />

Seid dabei...<br />

...in Osterreich, Norwegen,<br />

Griechenland oder auf Sylt!<br />

www.youngstar-travel.de<br />

Tel: 02202/37457 • info@youngstar-travel.de<br />

„Wenn du früher ins Bett gehen würdest,<br />

wärst du jetzt ausgeschlafen!“<br />

… NULL BOCK AUF SCHULE<br />

»Wenn Jugendliche phasenweise keine<br />

Lust auf Schule haben, ist das normal.<br />

Sie sind mit vielen anderen Bereichen ihrer<br />

Entwicklung beschäftigt, so dass die Schule<br />

in ihrer Wichtigkeit in den Hintergrund treten<br />

kann. Gerade in diesen Phasen ist es wichtig,<br />

als Eltern präsent zu sein! Suchen Sie immer<br />

wieder das Gespräch und bieten Sie Unterstützung<br />

an. Für die schulischen Leistungen<br />

sowie die Hausaufgaben ist weiterhin Ihr<br />

Sohn oder Ihre Tochter selbst verantwortlich.<br />

Das bedeutet manchmal für Eltern, auszuhalten,<br />

dass mögliche Hilfen nicht angenommen<br />

und Noten schlechter werden. Besteht<br />

eine Schulunlust über Monate hinweg, kann<br />

es dafür viele Ursachen geben. Hier sollten<br />

Eltern im Gespräch mit ihrem Kind zusammen<br />

mit den Lehrkräften nach möglichen<br />

Ursachen sowie Lösungen suchen. Verweigert<br />

die oder der Jugendliche den regelmäßigen<br />

Schulbesuch, ist es wichtig,<br />

dass Eltern schnell handeln. Um<br />

zu verhindern, dass ein vorübergehendes<br />

Schuleschwänzen zu<br />

einer dauerhaften Schulverweigerung<br />

wird, sollten sich Eltern<br />

möglichst innerhalb einer Woche<br />

Hilfe und Unterstützung holen. «<br />

Ute Schnell-Micka,<br />

Dipl. Psychologin und<br />

Koordinatorin des Schulpsychologischen<br />

Dienstes<br />

der Stadt Köln<br />

Schimpfen,<br />

Druck erhöhen,<br />

engere Kontrollen<br />

Gemeinsam Lösungen<br />

finden!<br />

Verständnis!<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

Ab dem 12. Lebensjahr wird Melatonin später ausgeschüttet. Das<br />

Hormon steuert die innere Uhr und macht müde. Aber: Die hellen<br />

LED-Bildschirme von Smartphones & Co. haben eine schlafstörende<br />

Wirkung.<br />

© istock_skynesher<br />

Schulpsychologischer Dienst<br />

Stadthaus Deutz – Ostgebäude<br />

Willy-Brandt-Platz 3, 50679 Köln<br />

Tel. 0221 – 290 01 und<br />

0221 – 290 02<br />

www.stadt-koeln.de/service/<br />

adressen/schulpsychologischerdienst<br />

ZAHLEN & FAKTEN:<br />

Schulunlust ist neben Schulabbruch<br />

und Schulverweigerung bei<br />

Jugendlichen weit verbreitet.<br />

Mehr als 40 Prozent der 12- bis<br />

17-Jährigen fühlten sich laut einer<br />

Bremer Studie phasenweise niedergeschlagen<br />

und antriebslos.<br />

16 <strong>KÄNGURUplus</strong> 04/17<br />

<strong>KÄNGURUplus</strong> 04/17<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!