KÄNGURUplus November 2017
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Zukunft: Die Ausbildung abbrechen ... und was kommt dann? Familienleben: Das leere Nest ... Berufe-Check: Was macht eigentlich eine Schäferin? Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
Zukunft: Die Ausbildung abbrechen ... und was kommt dann?
Familienleben: Das leere Nest ...
Berufe-Check: Was macht eigentlich eine Schäferin?
Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FAMILIENLEBEN<br />
STUDIE: VÄTER LEIDEN MEHR ALS MÜTTER<br />
»<br />
DAS<br />
EIGENE LEBEN LEBEN<br />
Ich kenne viele Väter, die<br />
sich darüber freuen, dass ihre<br />
erwachsenen Kinder im Leben Fuß<br />
fassen. So geht es mir auch. Meine<br />
Tochter (26) macht ihr Referendariat<br />
in Köln, mein Sohn (22) studiert<br />
in Hamburg. Es ist schön, dass<br />
sie ihren Platz gefunden haben.<br />
Ich höre gern, wenn sie von ihren<br />
Freunden und vom WG-Leben<br />
erzählen. Sorgen, dass sie unter die<br />
Räder kommen könnten, mache<br />
ich mir nicht.<br />
Dennoch freue ich mich riesig,<br />
wenn unsere Kinder meine Frau<br />
und mich besuchen. Dann ist das<br />
Haus plötzlich sehr lebendig. Wir<br />
versuchen es immer so einzurichten,<br />
dass beide gleichzeitig kommen.<br />
Sie verstehen sich sehr gut.<br />
Kürzlich waren wir zu viert für eine<br />
Woche im Urlaub, in Tunesien.<br />
Eltern wissen, dass Kinder irgendwann<br />
ausziehen. Darauf können sie<br />
sich vorbereiten. Dennoch ging bei<br />
uns alles recht plötzlich. Denn als<br />
meine Tochter nach dem Abi nach<br />
London zog, ging ihr Bruder für<br />
ein halbes Schuljahr nach Kanada.<br />
Das kam überraschend. Das Haus<br />
war von heute auf morgen leer. Wir<br />
hatten den Trost, dass unser Sohn<br />
zurückkehren würde - zumindest<br />
bis zum Abi.<br />
„Mitten am Tag kommen mir die Tränen,<br />
und ich kann mir nicht erklären, warum. Was<br />
macht mich so traurig? Sie verlassen mich.“<br />
So Barack Obama, ehemaliger US-Präsident,<br />
als seine jüngste Tochter Sasha aufs College<br />
ging.<br />
Alan Piper von der Universität Flensburg<br />
zufolge ist Obama kein Einzelfall. Der Ökonom<br />
hat herausgefunden, dass vor allem<br />
Väter weniger glücklich und zufrieden sind,<br />
nachdem ihre Kinder ausgezogen sind.<br />
Eine mögliche Erklärung: „Väter haben in<br />
der Regel mehr Spaß- und Spielzeit mit den<br />
Kindern.“<br />
IST DAS EMPTY-NEST-SYNDROM EINE<br />
KRANKHEIT?<br />
Still-Café, Krabbelgruppe, Kitafest – wenn<br />
Kinder klein sind, gibt es viele Gründe für<br />
Mütter, sich zu treffen und miteinander zu reden.<br />
Warum nicht auch, wenn die Kinder aus<br />
dem Haus sind? So dachte die Heilpraktikerin<br />
und Familientherapeutin Bettina Teubert.<br />
Sie gründete Deutschlands erste Selbsthilfegruppe<br />
für Mütter, deren Kinder das Nest verlassen<br />
haben, die EnMoms, www.enmoms.de.<br />
Bei den regelmäßigen Treffen geht es um<br />
Themen wie:<br />
• Ist das Empty-Nest-Syndrom wirklich<br />
eine Krankheit?<br />
• Wie gehe ich mit Krisen um?<br />
• Was bedeutet diese Phase für meine<br />
Partnerschaft bzw. Ehe?<br />
• Von der aktiven zur passiven Mutterschaft<br />
„Leider haben wir keine Selbsthilfegruppe zu<br />
diesem Thema“, heißt es aus der Selbsthilfekontaktstelle<br />
Köln. Auch die Bonner Kollegen<br />
bedauern, keine Gruppe vermitteln zu können.<br />
Für alle Eltern, die selbst eine Gruppe<br />
gründen möchten, haben beide Kontaktstellen<br />
Tipps und Infos:<br />
www.selbsthilfekoeln.de,<br />
www.selbsthilfe-bonn<br />
Wollte er heute wieder bei uns<br />
einziehen, würden wir ihn selbstverständlich<br />
aufnehmen. Doch das<br />
wäre kein Dauerzustand. Wir helfen<br />
gern, zum Beispiel wenn eines unserer<br />
Kinder kurzfristig keine Wohnung<br />
findet. Aber Kinder müssen<br />
raus, ihr eigenes Leben leben.«<br />
Wolfgang Zimmer,<br />
WDR-Reporter, Bonn<br />
© 123rf.com_pinkcandy<br />
16 <strong>KÄNGURUplus</strong> 11/17<br />
DRK_AZ_Koeln_146x96_Streetart_RZ_ZW.indd<br />
DRK_AZ_Koeln_146x96_Streetart_RZ_ZW.indd 1<br />
1 1 14.05.13<br />
14.05.13 14.05.13 17:04<br />
17:04 17:04