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KÄNGURUplus November 2017

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Zukunft: Die Ausbildung abbrechen ... und was kommt dann? Familienleben: Das leere Nest ... Berufe-Check: Was macht eigentlich eine Schäferin? Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:

Zukunft: Die Ausbildung abbrechen ... und was kommt dann?
Familienleben: Das leere Nest ...
Berufe-Check: Was macht eigentlich eine Schäferin?

Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

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ZUKUNFT<br />

© iStock_IGphotography<br />

SUCHT HAT<br />

VIELE NAMEN<br />

Im Jahr 2015 lebten<br />

193.366<br />

Kinder und Jugendliche<br />

von 10 bis 27 Jahren<br />

in Köln.<br />

Viele von ihnen haben<br />

Erfahrung mit Sucht<br />

und Drogen:<br />

ENDSTATION<br />

62.719<br />

Created by Saeful Muslim<br />

from the Noun Project<br />

der 12- bis 25-Jährigen<br />

hatten schon einmal<br />

Cannabis<br />

konsumiert.<br />

3.393<br />

Created by Saeful Muslim<br />

from the Noun Project<br />

der 12- bis 17-Jährigen<br />

tranken riskant viel<br />

Alkohol.<br />

23.413<br />

Created by Saeful Muslim<br />

from the Noun Project<br />

der 12- bis 25-Jährigen<br />

hatten schon einmal<br />

Designerdrogen<br />

ausprobiert.<br />

4.742<br />

Created by Saeful Muslim<br />

from the Noun Project<br />

der 14- bis 24-Jährigen<br />

waren<br />

internetabhängig.<br />

Quelle: Kölner Netzwerk zur Suchtprävention,<br />

Frühintervention und<br />

Gesundheitsförderung für Kinder,<br />

Jugend und Familien<br />

SUCHT<br />

Viele Auszubildende<br />

scheitern an ihrem Alkoholund<br />

Drogenkonsum<br />

„Mein Sohn hat kein Alkoholproblem. Mein<br />

Sohn hat ein Drogenproblem.“ Diese Sätze<br />

rutschten Sabine am Telefon einfach raus.<br />

Der Personalchef ihres Sohnes Niklas hatte<br />

angerufen und gefragt, warum der 19-Jährige<br />

schon wieder nicht im Hotel erschienen sei.<br />

Um acht Uhr hätte der Auszubildende im<br />

Bankettsaal die Tische für ein Jubiläum eindecken<br />

müssen. Ob Alkohol der Grund für<br />

das häufige Fehlen sein könne, fragte der<br />

Personalchef.<br />

Sabine war verzweifelt. Natürlich wollte sie<br />

nicht, dass ihr Sohn seinen Ausbildungsplatz<br />

verliert. Doch seit Jahren beobachtete sie,<br />

dass er kiffte. Sie vermutete, dass Niklas bei<br />

Partys härtere Sachen einschmiss. Wenn sie<br />

ihren Sohn darauf ansprach, wandte er sich<br />

ab. Und dann dieser Anruf an einem Morgen<br />

um 8.30 Uhr, nachdem sie vergeblich versucht<br />

hatte, Niklas aus dem Bett zu bekommen.<br />

Endlich fragte jemand nach dem Problem.<br />

Und Sabine rückte raus mit der Sprache.<br />

ERST DRUCK, DANN<br />

DROGEN<br />

Text: Ursula Katthöfer<br />

Allein 2015 brachen in Nordrhein-Westfalen<br />

24% aller Auszubildenden ihre Lehre ab.<br />

Vor allem Restaurantfachleute, Friseure, Köche<br />

und Gebäudereiniger schmeißen die<br />

Brocken. Drogen und Suchtprobleme sind<br />

zentrale Ursachen: 45 Prozent der Auszubildenden<br />

haben einen problematischen<br />

Alkoholkonsum, 40,7 Prozent rauchen, 7,5<br />

Prozent kiffen mindestens einmal im Monat,<br />

2,6 Prozent nehmen illegale Drogen (Quelle:<br />

IFT Nord 2014).<br />

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung,<br />

Marlene Mortler, hat zunächst Verständnis:<br />

„Für junge Menschen ist der Beginn<br />

ihrer Ausbildung oft aufregend und bedeutet<br />

eine große Herausforderung. Vieles ändert<br />

sich und um dem Druck gerecht zu werden,<br />

greifen einige zu Alkohol, Tabak und auch zu<br />

illegalen Substanzen.“<br />

ES GIBT EIN ZURÜCK<br />

Hilfe finden junge Erwachsene etwa bei der<br />

Beratungsstelle „ansprechbar“ der Drogenhilfe<br />

Köln. „Zu uns kommen Auszubildende,<br />

die sich während der Arbeit nicht mehr<br />

konzentrieren können“, sagt Suchtberaterin<br />

Isabelle Ammelung. „Manche vergessen von<br />

einem Augenblick zum nächsten, welche<br />

Aufgaben sie gerade vom Chef bekommen<br />

haben. Andere kommen dauernd zu spät,<br />

melden sich krank, weil sie nach langen<br />

Abenden mit zu viel Alkohol oder anderen<br />

Substanzen nicht aus dem Bett kommen.“<br />

Ein Hilfsansatz ist, den jungen Erwachsenen<br />

die Konsequenzen des Konsums für ihr<br />

26 <strong>KÄNGURUplus</strong> 11/17

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