14.01.2020 Aufrufe

KÄNGURUplus März 2019

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Zukunft: Ab ins Ausland! Familienleben: Verrückt nach Computerspielen Berufe-Check: Was macht eigentlich ein Notfallsanitäter? Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:

Zukunft: Ab ins Ausland!
Familienleben: Verrückt nach Computerspielen
Berufe-Check: Was macht eigentlich ein Notfallsanitäter?

Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FAMILIENLEBEN<br />

© iStockphoto.com_mikkelwilliam2<br />

SPIEL, SPASS UND<br />

SPANNUNG – UND ELTERN-<br />

FREIE RÄUME<br />

Spiele können Spaß machen, die Fantasie<br />

anregen, Kreativität und Kompetenzen<br />

fördern. Das gilt auch für digitale Spiele.<br />

Ein Leben ohne Gaming? Für die meisten<br />

Jugendlichen unvorstellbar. Drei von<br />

fünf Jugendlichen spielen mehrmals pro<br />

Woche digitale Spiele. Glaubt man den<br />

Schätzungen der 12- bis 19-Jährigen,<br />

spielen sie durchschnittlich 103 Minuten<br />

täglich, am Wochenende auch mal bis<br />

zu 125 Minuten. Auffällig: Jungen spielen<br />

mit 146 Minuten 2,5-mal so lange<br />

wie Mädchen (57 Min.) und die 16- bis<br />

17-Jährigen zocken mit 114 Minuten am<br />

Tag am längsten (12–13 Jahre: 88 Min.,<br />

14–15 Jahre: 105 Min.). Die Spieldauer<br />

hat im Vergleich zum Vorjahr um 20 %<br />

zugelegt. „Fortnite“ dürfte daran nicht<br />

unschuldig sein. „Gamer erleben Abenteuer,<br />

erobern unbekannte Orte, verabreden<br />

sich mit Gleichgesinnten und sind<br />

aktiv, auch wenn das für Eltern oft nicht<br />

so aussieht“, erklärt Medienexperte Horst<br />

Pohlmann. Und sie suchen einen elternfreien<br />

Raum – den finden die meisten online.<br />

„Dann muss ich also nur mitspielen<br />

und mein Sohn verliert das Interesse!?“,<br />

ruft eine Mutter. Alles lacht. Warum nicht<br />

gemeinsam zocken?, kontert der Medienpädagoge<br />

und legt den Eltern nahe,<br />

„sich ernsthaft dafür zu interessieren,<br />

was Ihr Kind da spielt, warum es das gut<br />

findet, was ihm Spaß daran macht. Das<br />

hilft dabei, Risiken besser einschätzen<br />

zu können!“ Nur wer Spiele selbst kennt,<br />

kann potenzielle Risiken erkennen. Denn<br />

kein anderes Medium involviert die<br />

Nutzerinnen und Nutzer so sehr wie<br />

Computerspiele, weder Fernsehen noch<br />

Bücher schaffen das.<br />

DIE SPIELE MÖGEN<br />

BEGINNEN. DOCH WANN<br />

IST SCHLUSS?<br />

Spiele können eine große Sogwirkung<br />

haben und echte Zeitfresser sein. Gamedesigner<br />

lernen schon im ersten Semester,<br />

wie sie Spielende am Spielen halten:<br />

durch Flow – einen Zustand, in dem man<br />

völlig in seiner Tätigkeit aufgeht und die<br />

Zeit vergisst. Dazu bedarf es eines steten<br />

Wechsels zwischen Herausforderungen,<br />

bei denen man Aufgaben zu lösen hat<br />

und Belohnungen erhält, und Langeweile.<br />

Pohlmann sagt: „Kein anderes Medium<br />

als das Computerspiel ist in der Lage,<br />

diesen Flow permanent neu zu starten<br />

und den Spieler im Spiel zu halten! Das<br />

ist ganz entscheidend für Games.“ Hinzu<br />

käme, dass ein Spieler anfangs sehr<br />

schnell Erfolge habe, weitere Levelaufstiege<br />

aber immer mehr Spielzeit erfordern.<br />

Dennoch wird das im echten<br />

Leben nicht so schnell gehen, konstatiert<br />

Pohlmann. Das kann leicht zu einer<br />

übermäßigen, unkontrollierten Nutzung<br />

von Smartphone, Computerspielen und<br />

Internet und zu suchtähnlichen Entwicklungen<br />

führen. Die „Störung durch<br />

Spielen von Internetspielen“ nennt man<br />

offiziell Internet Gaming Disorder (IGD).<br />

Es geht dabei um den gesamten Medienkonsum,<br />

nicht allein um Computerspiele.<br />

DIGITALE SPIELE –<br />

TIPPS FÜR ELTERN<br />

Digitale Spiele sind bei vielen<br />

Kindern und Jugendlichen beliebt<br />

und begehrt. Auf klicksafe.<br />

de, der EU-Initiative für mehr<br />

Sicherheit im Netz, finden Eltern<br />

Hilfestellungen und Tipps.<br />

www.klicksafe.de/themen/<br />

digitale-spiele/digitale-spiele<br />

ONLINE SEIN MIT MAß<br />

UND SPAß<br />

„Online sein mit Maß und Spaß“<br />

der BZgA ist ein Informationsangebot<br />

rund ums Thema digitale<br />

Medien und richtet sich an Jugendliche<br />

und Eltern. Den Ratgeber<br />

mit Tipps zum richtigen<br />

Umgang mit digitalen Medien<br />

(wie Regeln zur Mediennutzung,<br />

Offline-Zeiten) gibt es von der<br />

Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA). Fragen?<br />

Probleme mit dem richtigen<br />

Maß? Dann können sich Eltern<br />

an das BZgA-Portal<br />

Hilfreiche Angebote online und offline<br />

www.multiplikatoren.ins-netzgehen.de<br />

wenden und erhalten<br />

eine individuelle E-Mail-Beratung<br />

von qualifizierten Beratenden.<br />

Plus: Liste von Beratungs- und<br />

Behandlungsangeboten vor Ort.<br />

Download sowie kostenlose<br />

Bestellung unter:<br />

www.bzga.de/infomaterialien/<br />

suchtvorbeugung oder per<br />

E-Mail: order@bzga.de<br />

Gar nicht leicht, das richtige<br />

Maß zwischen der virtuellen<br />

und der realen Welt zu finden.<br />

Auf der Seite<br />

www.ins-netz-gehen.de<br />

finden Jugendliche Infos<br />

und Anregungen zur Mediennutzung.<br />

Das Programm<br />

„Das andere Leben“ unterstützt<br />

junge Gamer. Zu viel, zu oft,<br />

zu lange online? Der Selbsttest<br />

bringt es ans Licht.<br />

www.ins-netz-gehen.de<br />

SCHAU HIN!<br />

Welche Spiele sind geeignet,<br />

wie schädlich sind Shooter- und<br />

Kriegsspiele, wie steht es um<br />

den Datenschutz bei Spiele-<br />

Apps? Das und mehr erfahren<br />

Eltern auf der Internetseite des<br />

Medienratgebers Schau hin!.<br />

Es gibt auch einen virtuellen<br />

Elternabend zur Spielsucht.<br />

Auch hilfreich: Die Broschüre<br />

„Wie geht mein Kind richtig mit<br />

Computerspielen um?“ Die gibt<br />

es auf der Schau-hin!-Seite als<br />

Download.<br />

www.schau-hin.info/games<br />

SPIELERATGEBER NRW<br />

Der Spieleratgeber-NRW ist die<br />

pädagogische Informationsplattform<br />

zu Computer-, Konsolenspielen<br />

und Apps. Kinder<br />

und Jugendliche werden in<br />

redaktionelle Prozesse aktiv mit<br />

eingebunden. Als Ergänzung zu<br />

den gesetzlichen Kennzeichen<br />

der USK gibt es hier zusätzlich<br />

eine pädagogische Alterseinschätzung<br />

sowie objektive<br />

Informationen zu Inhalt, Präsentation,<br />

Kosten, Anforderungen,<br />

Umfang, Wirkung und Bindungsfaktoren.<br />

Außerdem gibt<br />

es hier die Broschüre „Digitale<br />

Spiele – Pädagogisch beurteilt“<br />

zum Download. Sie bietet eine<br />

Orientierungshilfe für Eltern von<br />

spielbegeisterten Kindern im<br />

Dschungel der Online-Spiele,<br />

Apps sowie Konsolen- und<br />

PC-Games. Mehr Infos unter:<br />

www.spieleratgeber-nrw.de<br />

www.usk.de<br />

www.internet-abc.de<br />

NOCH MEHR LINKS<br />

www.gutes-aufwachsen-mitmedien.de<br />

www.pädagogischer-medienpreis.de<br />

www.spielbar.de<br />

www.grimme-game.de<br />

14 <strong>KÄNGURUplus</strong> 03/19<br />

© iStockphoto.com_traffic_analyzer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!