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Leseprobe: Gemäldegalerie - 200 Meisterwerke der Europäischen Malerei

Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin vereint eine der reichsten und vollständigsten Sammlungen der europäischen Malerei. Sie erlaubt einen nahezu lückenlosen Überblick über deren Entwicklung von der mittelalterlichen Tafelmalerei bis zum Klassizismus um 1800. Dieses repräsentative Buch stellt 200 der wichtigsten und schönsten Gemälde dieser Sammlung von Weltrang vor. Fast alle berühmten Meister der deutschen, niederländischen, italienischen, französischen, spanischen und englischen Malerschulen sind vertreten. Jedes Werk wird mit einer großen Farbabbildung präsentiert und in den kunst- und zeitgeschichtlichen Kontext eingeordnet.

Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin vereint eine der reichsten und vollständigsten Sammlungen der europäischen Malerei. Sie erlaubt einen nahezu lückenlosen Überblick über deren Entwicklung von der mittelalterlichen Tafelmalerei bis zum Klassizismus um 1800. Dieses repräsentative Buch stellt 200 der wichtigsten und schönsten Gemälde dieser Sammlung von Weltrang vor. Fast alle berühmten Meister der deutschen, niederländischen, italienischen, französischen, spanischen und englischen Malerschulen sind vertreten. Jedes Werk wird mit einer großen Farbabbildung präsentiert und in den kunst- und zeitgeschichtlichen Kontext eingeordnet.

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VORWORT<br />

6<br />

Vorwort<br />

Die Berliner <strong>Gemäldegalerie</strong> zählt zu den wichtigen europäischen<br />

Kunstsammlungen, doch kaum eine an<strong>der</strong>e blickt auf<br />

eine <strong>der</strong>maßen wechselvolle Geschichte zurück. Im Gegensatz<br />

zu den großen Sammlungen dynastischer Herkunft, wie<br />

sie in Paris, Wien, Madrid, München o<strong>der</strong> Dresden zu finden<br />

sind und <strong>der</strong>en Tradition stark auf Repräsentation ausgelegt<br />

ist, wurde die Berliner <strong>Gemäldegalerie</strong> zwar im Auftrag des<br />

Königs und mit Staatsgel<strong>der</strong>n, aber von Gelehrten und Wissenschaftlern<br />

von Beginn an nach kunsthistorischen Kriterien<br />

aufgebaut.<br />

Im Jahr 1797 hatte <strong>der</strong> Archäologe Aloys Hirt die Einrichtung<br />

eines öffentlichen Museums in Berlin angeregt. Während<br />

<strong>der</strong> Planung wurden sein sehr lehrhafter Anspruch und sein<br />

antiquarisch ausgerichtetes Interesse von den Vertretern einer<br />

jüngeren Generation wie Karl Friedrich Schinkel und Carl<br />

Friedrich von Rumohr, unterstützt von Wilhelm von Humboldt,<br />

im Sinne eines mehr ästhetisch ausgerichteten Kunstverständnisses<br />

modifiziert. Schinkels berühmtes Motto »Erst<br />

erfreuen, dann belehren« stellte von nun an die Basis und hat<br />

bis heute nicht an Aktualität eingebüßt. Als die <strong>Gemäldegalerie</strong><br />

1830 in dem von ihm entworfenen, heute Altes Museum<br />

genannten Bau eröffnete, bot sie beides: <strong>Meisterwerke</strong> <strong>der</strong><br />

allerersten Ordnung, aber auch eine wissenschaftliche Systematik,<br />

eine Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Exponate nach Stilepochen und<br />

Schulen. Zu sehen waren nicht nur die in allen dynastischen<br />

Sammlungen vertretenen Werke <strong>der</strong> Hochrenaissance und<br />

des Barock, son<strong>der</strong>n auch die sogenannten »primitiven« Meister<br />

des ausgehenden Mittelalters und <strong>der</strong> Frührenaissance. In<br />

einer nord- und einer südalpinen Entwicklungslinie konnten<br />

die Besucher erstmals fünf Jahrhun<strong>der</strong>te Kunstgeschichte<br />

abschreiten. In den Jahrzehnten nach <strong>der</strong> Eröffnung bestand<br />

die Hauptaufgabe darin, die Sammlung planvoll auszubauen.<br />

Der wohl prägendste Direktor <strong>der</strong> <strong>Gemäldegalerie</strong> war Wilhelm<br />

von Bode (1872–1929), <strong>der</strong> auf allen Gebieten Ankäufe<br />

tätigte und dem die Sammlung ihren Aufstieg zur Weltgeltung<br />

verdankt. Ihm gelang es bis zum Ausbruch des Ersten<br />

Weltkriegs, in Berlin eine in Qualität und Systematik einzigartige<br />

Sammlung zusammenzutragen. Zugute kam ihm dabei,<br />

dass nach <strong>der</strong> Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 die<br />

Berliner Museen im Hinblick auf nationale Repräsentationspflichten<br />

überdurchschnittlich gut ausgestattet wurden. Auch<br />

Bode selbst pflegte enge Kontakte zu Sammlern und Händlern.<br />

Die stark gewachsene Sammlung konnte schließlich im Jahr<br />

1904 in den prächtigen Neubau des Kaiser-Friedrich-Museums,<br />

das seit 1956 Bode-Museum heißt, an <strong>der</strong> Nordspitze<br />

<strong>der</strong> Museumsinsel umziehen. Hier verwirklichte Bode mit <strong>der</strong><br />

von ihm entwickelten integrierten Präsentation ein neues Ausstellungskonzept,<br />

für das er und Berlin berühmt wurden. Die<br />

Gemälde- und die Skulpturensammlung, denen er als Direktor<br />

vorstand, wurden in kulturhistorisch basierten, stark nach ästhetischen<br />

Gesichtspunkten arrangierten Ensembles gezeigt.<br />

Dazu wurden sie gemeinsam mit kunstgewerblichen Objekten<br />

in Räumen, die die jeweilige Zeit aufriefen, präsentiert. Diese<br />

bislang glanzvollste Periode in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Galerie fand<br />

mit <strong>der</strong> Machtübernahme <strong>der</strong> Nationalsozialisten und mit dem<br />

folgenden Zweiten Weltkrieg ein Ende. 1945 war ein Teil <strong>der</strong><br />

Sammlung vernichtet und <strong>der</strong> überwiegende Rest zwischen<br />

den Siegermächten, namentlich den Amerikanern und den<br />

Russen, aufgeteilt. Mit <strong>der</strong> Gründung zweier deutscher Staaten<br />

und <strong>der</strong> Teilung Berlins schien das Schicksal <strong>der</strong> Samm-

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