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Business Monat Holz 2020

Was denken Sie wenn Sie durch den Wald gehen? Nichts Besonderes, oder? Die Ausgabe vom BusinessMonat im Dezember 2019 steht gänzlich unter dem großen Thema Holz

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Christian Metschina<br />

vom Österreichischen<br />

Biomasse-Verband (l.)<br />

und Franz<br />

Titschenbacher von<br />

der Steirischen Landwirtschaftskammer.<br />

Biomasse-Raumwärme spart<br />

CO 2<br />

und Geld?<br />

Metschina: Wir haben die<br />

Heizkosten von einem durchschnittlichen<br />

Einfamilienhaus in<br />

der Steiermark unter die Lupe<br />

genommen. Der klimafreundliche<br />

Brennstoff <strong>Holz</strong> ist dabei<br />

am günstigsten. Die zum Teil höheren<br />

Anschaffungskosten der<br />

modernen <strong>Holz</strong>heizungen werden<br />

durch die Preisvorteile beim<br />

Brennstoff ausgeglichen. Schlussendlich<br />

kommt es auf die Gesamtkosten<br />

an und hier ist <strong>Holz</strong>,<br />

speziell bei mittleren und größeren<br />

Anwendungen, unerreicht.<br />

Titschenbacher: Einen erfreulichen<br />

Trend gibt es auch bei Kachelöfen.<br />

Speziell in Gebäuden<br />

mit einem geringeren Wärmebedarf<br />

werden Kachelöfen vermehrt<br />

eingesetzt. Mit dem Einsatz<br />

von Qualitätsbrennholz aus<br />

der Region und bei sachgerechter<br />

Bedienung ist der Einsatz<br />

von Kachelöfen eine saubere Sache.<br />

Unsere Infokampagne „Gegen<br />

die Klimakrise. Für bessere<br />

Luft“ gibt praktische Hinweise<br />

über die richtige Bedienung von<br />

Heizsystemen basierend auf Biomasse.<br />

www.wärmeausholz.at<br />

Was muss eine <strong>Holz</strong>-<br />

Heizanlage heute können?<br />

Metschina: Die Anforderungen<br />

der Nutzerinnen und Nutzer<br />

in puncto Bedienerfreundlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit sind in<br />

den letzten Jahren deutlich gestiegen.<br />

Das Heizen mit <strong>Holz</strong> ist<br />

heute sauber, kostengünstig und<br />

zudem klimaschonend. Die heimischen<br />

Kesselproduzenten haben<br />

entsprechende Produkte auf<br />

den Markt gebracht und zählen<br />

gerade deshalb zu Weltmarktführern<br />

in ihrem Segment.<br />

In welchen Bereichen gibt es<br />

weiteres Potenzial, um mit<br />

<strong>Holz</strong> zu heizen?<br />

Titschenbacher: Speziell im<br />

Bereich Hotellerie und Gewerbe<br />

ist der Umstieg auf Biomasse<br />

ideal. Hier gibt es mit Pelletsund<br />

Hackgutanlagen sowie mit<br />

modernen Nahwärmeanlagen<br />

optimale Lösungen. Überall, wo<br />

größere Energiemengen benötig<br />

werden, ist Biomasse praktisch<br />

unschlagbar. Klimaschutz und<br />

regionale Wertschöpfung gibt es<br />

quasi als Draufgabe dazu.<br />

Metschina: Etwa die Hälfte<br />

der heimischen Haushalte heizen<br />

direkt (Öfen, Herde, Kachelöfen,<br />

Scheitholz-, Pellets- oder<br />

Hackgutkessel) oder indirekt<br />

(Nah- oder Fernwärme) mit<br />

<strong>Holz</strong>. <strong>Holz</strong>brennstoffe haben in<br />

den Haushalten Erdöl und Erdgas<br />

überholt.<br />

<strong>Holz</strong> brennt CO 2<br />

-neutral,<br />

<strong>Holz</strong>öfen verursachen<br />

jedoch Rußemissionen.<br />

Wie gelingt nun saubere<br />

Biomasseverbrennung?<br />

Metschina: Allen Vorurteilen<br />

zum Trotz ist die Verbrennung<br />

von Biomasse eine saubere<br />

Sache. Grund dafür sind<br />

die modernen <strong>Holz</strong>heizsysteme.<br />

Sowohl bei industriell hergestellten<br />

Öfen und Herden als<br />

auch bei individuell errichteten<br />

Kachelöfen hat die heimische<br />

Biomassebranche eine signifikante<br />

Verbesserung der<br />

Verbrennungsqualität erreicht.<br />

Dadurch konnten die Feinstaubemissionen<br />

im Kleinverbrauch<br />

in den letzten Jahren deutlich reduziert<br />

werden, trotz steigender<br />

Anzahl an neuen Biomassefeuerungen.<br />

Titschenbacher: Von der Römerzeit<br />

bis ins 19. Jahrhundert<br />

hat die gesamte Menschheit<br />

praktisch im biogenen Zeitalter<br />

gelebt. In dieser Zeit gab es<br />

nachweislich keine Erhöhung<br />

der CO 2<br />

-Konzentration in der<br />

Atmosphäre. Wie ist die jahrhundertelange<br />

Konstanz des<br />

atmosphärischen CO 2<br />

-Gehalts<br />

bei gleichzeitiger Bioenergienutzung<br />

sonst erklärbar? Die<br />

Probleme kamen erst mit der<br />

zügellosen Nutzung der fossilen<br />

Energieträger: Öl, Gas und<br />

Kohle. Sie sind für 90 Prozent<br />

der Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

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