24.01.2024 Aufrufe

Business Monat Holz 2024

Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre!

Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre!

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ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XVI, NR. 1, 19. JÄNNER <strong>2024</strong>, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK<br />

IM FOKUS<br />

Wie die Steiermark in<br />

der <strong>Holz</strong>wirtschaft neue<br />

Maßstäbe setzt<br />

JÄNNER <strong>2024</strong><br />

IM AUFWIND<br />

Warum der <strong>Holz</strong>bau die richtige<br />

Antwort auf die Frage nach einer<br />

klimafitten Zukunft ist<br />

HOLZ<br />

SPEZIAL


©shutterstock<br />

UNSER REZEPT GEGEN DIE KLIMAKRISE:<br />

NACHHALTIGE<br />

VERWENDUNG VON HOLZ.<br />

www.mm-holz.com


EDITORIAL<br />

IM<br />

EINKLANG<br />

NICOLE NIEDERL<br />

Geschäftsführung<br />

Die grünen Wälder<br />

der Steiermark sind<br />

nicht nur eine idyllische<br />

Kulisse, sondern viel, viel<br />

mehr. Inmitten des modernen<br />

Wirtschaftslebens findet die<br />

Steiermark einen richtungsweisenden<br />

Weg, ihre natürlichen<br />

Ressourcen nicht nur<br />

zu bewahren, sondern auch<br />

als treibende Kraft für eine<br />

nachhaltige Wirtschaft zu<br />

nutzen. Denn die heimischen<br />

Waldbestände fungieren nicht<br />

nur als lebendige Ökosysteme,<br />

die die Biodiversität schützen<br />

und einen bedeutenden Beitrag<br />

zur Reduktion von CO 2<br />

leisten, sondern auch als Arbeitsraum<br />

für Zehntausende.<br />

Genauer gesagt, rund 50.000<br />

Steirer:innen leben entlang<br />

der Wertschöpfungskette vom<br />

Wald.<br />

BEDEUTUNG IM FOKUS<br />

Die nachhaltige Nutzung von<br />

<strong>Holz</strong> hat sich zu einem Schlüsselindikator<br />

für die wirtschaftliche<br />

Stabilität in der Steiermark<br />

entwickelt. In einer Zeit,<br />

in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnen, steht die<br />

Steiermark somit als lebendiges<br />

Beispiel dafür, wie Natur<br />

und Wirtschaft im Einklang<br />

existieren können. Diese immense<br />

Bedeutung verdient es,<br />

im Fokus zu stehen. Daher freut<br />

es mich besonders, dass wir bereits<br />

zum achten Mal in Kooperation<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

eine Ausgabe des BUSINESS<br />

MONAT präsentieren, die sich<br />

gänzlich dem Thema <strong>Holz</strong> widmet<br />

und die Vielseitigkeit dieses<br />

essenziellen heimischen<br />

Rohstoffs beleuchtet.<br />

DARAUF<br />

BAUEN WIR!<br />

LISSI STOIMAIER<br />

Chefredakteurin<br />

© THOMAS LUEF, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE<br />

Wie viele Häuser<br />

könnte man wohl<br />

mit dem <strong>Holz</strong> bauen,<br />

das in Österreichs Wäldern<br />

in einem Jahr nachwächst?<br />

700.000! Wenn man bedenkt,<br />

dass ein Einfamilienhaus aus<br />

<strong>Holz</strong> im Durchschnitt 40 Tonnen<br />

CO 2<br />

speichert, braucht<br />

man nicht kompliziert zu rechnen,<br />

um zu erkennen, welches<br />

Potenzial in puncto Klimaschutz<br />

im <strong>Holz</strong>bau steckt.<br />

RENAISSANCE EINES<br />

BAUMATERIALS<br />

<strong>Holz</strong>, eines der ältesten Baumaterialien<br />

der Menschheit,<br />

hat in den letzten Jahrzehnten<br />

eine wahre Renaissance in<br />

der Baubranche erlebt. Und<br />

das ist gut so. Denn der Einsatz<br />

von <strong>Holz</strong> als Baumaterial<br />

ist nicht nur eine architektonische<br />

Entscheidung, sondern<br />

ein entscheidender Schritt in<br />

Richtung einer grüneren und<br />

nachhaltigeren Zukunft.<br />

Kurz gesagt, <strong>Holz</strong> zählt zu<br />

den vielfältigsten und nachhaltigsten<br />

Rohstoffen überhaupt.<br />

Sie wollen wissen, was<br />

in der Steiermark alles geschieht,<br />

um diese Renaissance<br />

zu forcieren? Dann lesen Sie<br />

die folgenden Seiten dieses<br />

Magazins. Sie werden sehen,<br />

es erwartet Sie in dieser Spezialausgabe<br />

des BUSINESS<br />

MONAT zum Schwerpunkt<br />

<strong>Holz</strong> eine wahre Leistungsschau<br />

der steirischen <strong>Holz</strong>branche<br />

in ihrer ganzen Vielfalt<br />

und all ihren Vorreiterrollen. <br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

3


EDITORIAL<br />

WORAUF EIGENTLICH NOCH WARTEN?<br />

Jetzt ist die Zeit der Weichenstellung.<br />

Unternehmen<br />

wie Privatleute haben<br />

es in der Hand, sich für den<br />

nachhaltigen Rohstoff <strong>Holz</strong> zu<br />

entscheiden und damit ihren<br />

Teil für eine klimafitte Gesellschaft<br />

beizutragen. Die Argumente<br />

dafür liegen auf der Hand<br />

und werden in dieser Ausgabe<br />

des BUSINESS MONAT <strong>Holz</strong><br />

wieder anschaulich dargelegt:<br />

Stärkung der Region, Reduktion<br />

der CO 2<br />

-Emissionen, Schaffung<br />

von heimischen Arbeitsplätzen.<br />

Das wären, schnell aufgezählt,<br />

die handfesten, faktenorientierten<br />

Argumente für die<br />

Nutzung von <strong>Holz</strong>. In der Titelgeschichte<br />

widmen wir uns<br />

aber noch einem weiteren, emotionaleren<br />

Faktor: dem Lebensgefühl,<br />

das Wohnen im und mit<br />

<strong>Holz</strong> bedeuten kann. Von wettergegerbten,<br />

jahrhundertealten<br />

Bauernhäusern bis hin zu den<br />

Möglichkeiten der modernen<br />

Architektur birgt der Werkstoff<br />

zahlreiche Möglichkeiten, um<br />

CHRISTIAN HAMMER, MSc<br />

Geschäftsführer pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

sich Wohlfühlräume zum Leben<br />

und Arbeiten zu schaffen.<br />

Worauf warten Sie also noch?<br />

Bauen Sie mit <strong>Holz</strong>! Nutzen Sie<br />

die vielfältigen Einsatzgebiete<br />

des erstaunlichsten Rohstoffs,<br />

den uns die Natur in einer unglaublichen<br />

Fülle zur Verfügung<br />

stellt – besonders hier in<br />

der Steiermark. Welche innovativen<br />

und zukunftsträchtigen<br />

Geschäftsfelder sich damit erschließen<br />

lassen, lesen Sie auf<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

© THOMAS LUEF<br />

den folgenden Seiten in diesem<br />

Heft – wir von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

wünschen eine anregende<br />

und inspirierende Lektüre!<br />

IMPRESSUM:<br />

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.<br />

E-MAIL: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />

REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter,<br />

Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer.<br />

ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at.<br />

LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock.<br />

Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.<br />

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />

erscheint am 16. Februar <strong>2024</strong><br />

4<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Einlass: 18.30 Uhr, Eröffnung: 20.00 Uhr<br />

Dresscode: Tracht oder Abendkleidung<br />

Mit dabei …<br />

Nähere Informationen:<br />

bauernbundball.at<br />

„Diese absolut gelungene Kombination<br />

aus Brauchtum, Tracht und modernem<br />

Zeitgeist begeistert Jahr für Jahr aufs<br />

Neue – auch wir lassen uns gerne<br />

begeistern. Wir sind seit vielen Jahren<br />

Partner des Bauernbundballes und<br />

freuen uns auch heuer wieder mit<br />

unseren Kunden und Mitarbeitern eine<br />

unvergessliche Ballnacht zu feiern.“<br />

[© feel image - Fotografie]<br />

DI Stefan Lipp<br />

Niederlassungsleiter Hochbau Steiermark<br />

Anna-Sophie


INHALT<br />

18<br />

20<br />

26<br />

28<br />

10<br />

8 DATEN & FAKTEN<br />

Steiermark, Österreich, Europa – die Zahlen zur Forst- und<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft können sich sehen lassen.<br />

10 LEBEN MIT HOLZ<br />

Das große Potenzial des nachwachsenden Rohstoffs <strong>Holz</strong><br />

im Überblick.<br />

18 STARKES BEKENNTNIS<br />

AUSTROFOMA, Österreichs international renommierte<br />

Fachmesse für den Forst, war eine Demo der anderen Art.<br />

20 FÜR MENSCH, KLIMA UND NATUR<br />

Wie Waldbesitzer:innen unter die Arme gegriffen wird,<br />

um ihre Wälder klimafit zu machen.<br />

22 ZUKUNFTSFIT<br />

Branchenexperte Peter Konrad über die Herausforderungen,<br />

die auf die Forstwirtschaft zukommen.<br />

24 FAIRES MITEINANDER<br />

Bernhard Pirker ist der neue Sprecher der steirischen<br />

Rundholz transporteure. Ein Gespräch.<br />

26 STADT, WALD, FLUSS<br />

Mit der Stadt wächst auch der Wald: Seit über 30 Jahren ist<br />

Stadtförster Peter Bedenk für die Wälder in Graz zuständig.<br />

28 GENERATIONEN-DENKEN<br />

Landesrätin Simone Schmiedtbauer über Forderungen und<br />

Förderungen von der Forstarbeit bis zum <strong>Holz</strong>bau.<br />

32 KLIMAGENIE HOLZ<br />

<strong>Holz</strong>industrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold<br />

im Interview über Nachhaltigkeit in der <strong>Holz</strong>industrie.<br />

36 AUF NACHHALTIGKEIT BAUEN<br />

Die <strong>Holz</strong>baubranche setzt aktiv auf intelligente Nutzung,<br />

Ausbildung und Know-how-Vernetzung.<br />

39 MEI BIZ<br />

Persönlichkeiten im Gespräch: <strong>Holz</strong>-Unternehmer<br />

Reinhard Hansmann.<br />

40 BEWUSST MIT HOLZ<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark informiert mit einem breiten Bildungsund<br />

Beratungsangebot über die Vorteile des regionalen<br />

Rohstoffs.<br />

42 GROSSE NACHFRAGE<br />

Wien, Salzburg, Innsbruck und natürlich Graz.<br />

Die Stiftungsprofessuren an den Universitäten<br />

erfreuen sich großer Beliebtheit.<br />

44 INSPIRATION HOLZBAU<br />

Wie sehenswert <strong>Holz</strong>bau sein kann, zeigen die<br />

Preisträgerobjekte des <strong>Holz</strong>baupreises 2023.<br />

48 BIZOCIETY<br />

54 HEADS & NEWS<br />

Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />

© CHRISTA STROBL, FOTO FISCHER, SHUTTERSTOCK<br />

6<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Aktive Bewirtschaftung zählt<br />

Die Interessen der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen beim Waldverband Steiermark im Mittelpunkt.<br />

Geschäftsführer Bernd Poinsitt im Gespräch über Service, Klimawandel und Digitalisierung.<br />

Bernd Poinsitt<br />

Geschäftsführer des<br />

Waldverbands Steiermark<br />

und der Waldverband<br />

Steiermark GmbH<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © TOM LAMM, WALDVERBAND<br />

Herr Poinsitt, an wen<br />

richtet sich das Angebot des<br />

Waldverbands Steiermark?<br />

Bernd Poinsitt: Konkret richtet<br />

sich das Angebot an steirische<br />

Waldbesitzerinnen und<br />

Waldbesitzer, die bei Interesse<br />

Mitglied beim Waldverband<br />

Steiermark werden können. Die<br />

Mitgliedschaft ermöglicht die<br />

Inanspruchnahme von vielen<br />

Dienstleistungen: Von der Auszeige<br />

eines Baumbestandes bis<br />

zur Organisation der <strong>Holz</strong>ernte<br />

stehen die Waldhelfer des Waldverbands<br />

Steiermark ihren Mitgliedern<br />

bei der Bewirtschaftung<br />

der Wälder zur Seite. Dem<br />

Aspekt der nachhaltigen Forstwirtschaft<br />

kommt dabei eine<br />

besondere Aufmerksamkeit zu.<br />

Welche Herausforderungen<br />

sieht der Waldverband für die<br />

Zukunft der Wälder in der<br />

Steiermark?<br />

Die Klimaveränderungen<br />

wirken auf den Wald genauso<br />

sehr wie auf die Gesellschaft.<br />

Der emotionale Bezug, das<br />

Waldeigentum zu bewirtschaften,<br />

verändert sich. Viele Waldbesitzerinnen<br />

und Waldbesitzer<br />

entfernen sich immer mehr vom<br />

eigenen Besitz und von der Bewirtschaftung.<br />

Dies bringt die<br />

Notwendigkeit mit sich, dass<br />

sich Beratung und Informationsangebote<br />

verändern. Der<br />

Waldverband reagiert mit digitalen<br />

Informationsangeboten<br />

wie dem Waldmontag – dem digitalen<br />

<strong>Holz</strong>stammtisch – auf<br />

diese Herausforderungen und<br />

bildet eine Brücke von digital,<br />

anonym, unverbindlich und niederschwellig<br />

bis zu persönlich<br />

und verbindlich.<br />

Welche Maßnahmen werden<br />

ergriffen, um die langfristige<br />

Gesundheit der Wälder zu<br />

gewährleisten?<br />

Auf diese Frage gibt es eine<br />

klare Antwort: Wälder müssen<br />

bewirtschaftet werden, um Stabilität,<br />

Vitalität und Gesundheit<br />

der Bäume zu fördern. Aktiv bewirtschaften<br />

bedeutet, standortsichere<br />

Wälder zu schaffen,<br />

die eine höhere Widerstandskraft<br />

gegen Naturkatastrophen<br />

und Schädlingsbelastung entwickeln.<br />

Bedeutsam ist auch, dass<br />

sich die Baumartenzusammensetzung<br />

der Klimaveränderung<br />

anpassen muss.<br />

Welche Auswirkungen des<br />

Klimawandels sind besonders<br />

spürbar in der Steiermark?<br />

Es ist jetzt nicht so, dass<br />

sich der Gesamtjahresniederschlag<br />

wesentlich verändert.<br />

Die Herausforderungen entstehen<br />

durch langanhaltende Wettersituationen<br />

– lange, extreme<br />

Trockenheit wechselt sich<br />

mit Phasen von Extremniederschlagsmengen<br />

ab. Diese Klimaveränderungen<br />

zeigen sich<br />

dann auch in verschiedensten<br />

Kalamitäten – Vermehrung des<br />

Borkenkäfers, Sturmkatastrophen,<br />

Schneebruch. Wichtig ist,<br />

darauf vorbereitet zu sein. Und<br />

die Mitglieder mit Informationen,<br />

Beratungen und Dienstleistungen<br />

entsprechend unterstützen.<br />

Inwiefern spielt die<br />

Digitalisierung eine Rolle im<br />

Forstwesen der Steiermark?<br />

Der Ausspruch „Alles, was<br />

digitalisiert werden kann, wird<br />

digitalisiert!“ trifft auch auf die<br />

Forstwirtschaft zu. Mittlerweile<br />

ist die gesamte Lieferkette des<br />

Rundholzes vom Wald bis zur<br />

abnehmenden Industrie digital<br />

abgebildet. Forsite – die dynamische<br />

Waldtypisierung – bietet<br />

in der gesamten Steiermark<br />

digitale Informationen, welche<br />

Baumarten in einer zukünftigen<br />

Klimaveränderung Zukunft<br />

haben werden. Und in einem<br />

aktuell laufenden Projekt wird<br />

gemeinsam mit der Universität<br />

für Bodenkultur Laserscanning<br />

mittels Smartphone eingesetzt,<br />

um den <strong>Holz</strong>vorrat auf<br />

bestimmten Waldflächen präzise<br />

ermitteln zu können.<br />

www.waldverband-stmk.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

7


&<br />

DATEN FAKTEN<br />

Steiermark, Österreich, Europa –<br />

die Zahlen zur Forst- und<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft können sich<br />

sehen lassen.<br />

50.000<br />

Steirer:innen<br />

leben entlang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

vom Wald.<br />

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, ILLUSTRATIONEN:<br />

BEIGESTELLT, QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK,<br />

WALDFONDS REPUBLIK ÖSTERREICH, FHP<br />

62 %<br />

Waldanteil machen die<br />

Steiermark zum waldreichsten<br />

Bundesland<br />

Österreichs.<br />

4 Minuten<br />

dauert es, bis im steirischen<br />

Wald <strong>Holz</strong> für ein ganzes<br />

Einfamilienhaus nachwächst.<br />

Jeder<br />

16. Euro<br />

wird in Europa unmittelbar<br />

oder mittelbar durch die Forstund<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft generiert.<br />

8<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


40 t<br />

CO 2<br />

speichert ein<br />

Einfamilien haus aus<br />

<strong>Holz</strong> im Durchschnitt.<br />

7,9 Mio.<br />

direkte Arbeitsplätze<br />

bzw. 17,5 Millionen totale<br />

Arbeitsplätze sind in<br />

Europa mit der Forst- und<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft verbunden.<br />

Das ist jeder 16. Arbeitsplatz.<br />

90 %<br />

der <strong>Holz</strong>ernte werden in<br />

Österreich verarbeitet.<br />

So bleibt die gesamte<br />

Wertschöpfung im Land<br />

bzw. in der Region.<br />

571 ha<br />

Waldfläche kommen<br />

in der Steiermark jedes Jahr<br />

neu hinzu. Das entspricht<br />

einer Fläche von<br />

700 Fußballfeldern.<br />

850.000.000<br />

Bäume wachsen in steirischen Wäldern.<br />

Pro Steirer:in sind das rund 700 Bäume.<br />

1.114 Mrd.<br />

Euro beträgt die totale<br />

Bruttowertschöpfung der<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

in Europa.<br />

700.000<br />

<strong>Holz</strong>häuser kann man mit dem<br />

<strong>Holz</strong> bauen, das in Österreichs<br />

Wäldern in einem Jahr nachwächst.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

9


LEBEN<br />

MIT<br />

HOLZ<br />

10<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Von einem ganz besonderen Lebensgefühl<br />

berichten Menschen, die in<br />

einem <strong>Holz</strong>bau wohnen. Welche Rolle<br />

Nachhaltigkeit dabei spielt und was<br />

der <strong>Holz</strong>bau dazu beitragen kann,<br />

führt das große Potenzial des nachwachsenden<br />

Rohstoffs vor Augen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

11


© THOMAS LUEF<br />

© DORIS SPORER<br />

Paul Lang,<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Oskar Beer,<br />

Landesinnungs meister <strong>Holz</strong>bau<br />

Heilsames <strong>Holz</strong>: Aus<br />

dem steirischen<br />

Krankenhausverbund<br />

KAGES wird berichtet, dass auf<br />

Stationen für psychische Erkrankungen,<br />

die aus <strong>Holz</strong> bestehen,<br />

kürzere Aufenthaltszeiten bei<br />

stationären Patienten verzeichnet<br />

werden. Die Vermutung<br />

liegt nah, dass der Aufenthalt in<br />

einem <strong>Holz</strong>bau positive Auswirkungen<br />

auf die Genesung haben<br />

könnte. Dahinter steckt zwar<br />

keine wissenschaftliche Studie,<br />

aber Erfahrungswerte: Zu den<br />

messbar kürzeren Aufenthaltszeiten<br />

kommt hinzu, dass es in<br />

den <strong>Holz</strong>-Stationen zu weniger<br />

Beschädigungen kommt. Die<br />

Patient:innen respektieren die<br />

natürlichen Oberflächen und<br />

gehen schonender damit um.<br />

Wenn es vielleicht auch noch<br />

dauern wird, bis Ärzt:innen<br />

<strong>Holz</strong> auf Rezept ausstellen, die<br />

Lehre daraus liegt auf der Hand:<br />

<strong>Holz</strong> schafft ein besonderes<br />

Raumklima.<br />

Davon kann auch Paul Lang,<br />

seines Zeichens Obmann vom<br />

Waldverband Steiermark und<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark, aus eigener<br />

Erfahrung berichten. Der<br />

Forstexperte wohnt in einem<br />

150 Jahre alten <strong>Holz</strong>haus, das<br />

er gemeinsam mit seiner Frau<br />

vor fünf Jahren saniert hat.<br />

„Ich freue mich jedes Mal darauf,<br />

heimzukommen. Der Geruch,<br />

das wohlige Gefühl, das<br />

spürt man sofort“, sagt Lang.<br />

Besonders offensichtlich wird<br />

die positive Raumwirkung des<br />

<strong>Holz</strong>es, wenn Besprechungen<br />

im Haus stattfinden: „Dann<br />

lehnen die Besucher an den<br />

Wänden und wollen gar nicht<br />

mehr heimfahren. Das ist mir<br />

in einem Betonbau noch nie<br />

passiert.“ Dazu komme noch,<br />

dass Lang sogar genau weiß,<br />

wo die Bäume gestanden sind,<br />

die vor 150 Jahren für das<br />

<strong>Holz</strong>haus geschlägert wurden.<br />

Inzwischen sind dort schon<br />

wieder große Bäume nachgewachsen<br />

– der Kreis schließt<br />

sich.<br />

HOLZ ZU GLAS<br />

Diese buchstäbliche Nachhaltigkeit<br />

ist es auch, die <strong>Holz</strong> für<br />

Lang zum „genialen Baustoff“<br />

macht: Er ist regional verfügbar,<br />

bindet CO 2<br />

und birgt nach<br />

wie vor großes Potenzial. „Geforscht<br />

wird aktuell am <strong>Holz</strong>ersatz<br />

von fossilen Grundstoffen,<br />

an Glasplatten aus Zellulose<br />

und an Bio-Kraftstoffen auf der<br />

Basis von <strong>Holz</strong>.“ Darüber hinaus<br />

sei der <strong>Holz</strong>bau die Lösung<br />

für viele aktuelle Herausforderungen,<br />

denn er schafft Arbeitsplätze<br />

sowie Wertschöpfung<br />

in der unmittelbaren Region.<br />

Dem pflichtet auch der Landesinnungsmeister<br />

für den steirischen<br />

<strong>Holz</strong>bau, Oskar Beer,<br />

bei: „Wir müssen raus aus unseren<br />

Abhängigkeiten von Gas,<br />

Kohle und Öl und rein in den<br />

<strong>Holz</strong>bau. Bauen mit <strong>Holz</strong> bietet<br />

nicht nur ein einzigartiges<br />

12<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Raumgefühl, sondern ist aktiver<br />

Klimaschutz und bedeutet die<br />

Speicherung von CO 2<br />

– wer in<br />

einem <strong>Holz</strong>haus wohnt, macht<br />

aktiv etwas für unser Klima und<br />

das eigene Wohlbefinden.“<br />

Das wohlige, heimelige Lebensgefühl<br />

im <strong>Holz</strong>bau kommt<br />

nicht von ungefähr. Der Architekt<br />

und Professor für <strong>Holz</strong>bauarchitektur<br />

an der TU Graz Tom<br />

Kaden führt die bauphysikalischen<br />

Eigenschaften des Werkstoffes<br />

ins Treffen: „Die Wohlfühlatmosphäre<br />

im <strong>Holz</strong>bau hat<br />

damit zu tun, wie das Material<br />

unsere Körperwärme reflektiert<br />

und die Luftfeuchtigkeit<br />

im Raum positiv beeinflusst.<br />

Es sind diese positiven Eigenschaften<br />

des <strong>Holz</strong>es, die erklären,<br />

warum wir uns im <strong>Holz</strong>bau<br />

so geborgen fühlen.“ Es sei<br />

ein feiner, aber essenzieller Unterschied,<br />

wie unser Körper auf<br />

unterschiedliche Materialien reagiert<br />

– jeder, der barfuß zuerst<br />

über einen Fliesenboden geht<br />

und dann über einen <strong>Holz</strong>boden,<br />

kann das problemlos nachvollziehen.<br />

Das Lebensgefühl im<br />

<strong>Holz</strong>bau lasse sich laut Kaden<br />

übrigens mit bestem Gewissen<br />

vereinbaren: „Auch wenn es einen<br />

signifikanten Anstieg von<br />

<strong>Holz</strong>bauten geben würde, es bedeutet<br />

keinen Raubbau an den<br />

heimischen Wäldern – nach wie<br />

vor wächst weit mehr nach, als<br />

verarbeitet wird.“<br />

WALDREICHE<br />

STEIERMARK<br />

Gerade in der Steiermark ist<br />

der Waldreichtum ganz besonders<br />

ausgeprägt: „Mit einem<br />

Waldanteil von mehr als 60 Prozent<br />

und mit ausreichend Ressourcen<br />

an <strong>Holz</strong>, Wasser und<br />

Kulturlandschaft ist die Steiermark<br />

hervorragend für die<br />

Zukunft gerüstet. Dieses Potenzial<br />

des nachwachsenden<br />

Rohstoffes müssen wir nützen<br />

und unsere Baupro-<br />

BEZAHLTE ANZEIGE, FOTO: BEIGESTELLT<br />

Ihr Partner rund um den Wald<br />

Die Golob Transport GmbH ist mit ihrem fachlich kompetenten<br />

Team im Bereich der <strong>Holz</strong>ernte mit 150.000 Fm Jahresleistung<br />

und 350.000 Fm Transportvolumen für Sie im Einsatz.<br />

Um Ihren Wald nachhaltig zu pflegen, bieten wir eine Top-Beratung<br />

sowie engagierte Maschinenführer. Eine bodenschonende<br />

Ernte steht für uns durch Erntemaschinen mit speziellen Traktionswinden<br />

im Vordergrund. Zahlreiche Lkws garantieren eine<br />

rasche <strong>Holz</strong>abfuhr.<br />

GOLOB TRANSPORT GMBH<br />

Hammergraben 82 b, 8724 Spielberg<br />

Tel.: 0676/84 28 60 20 • www.golob.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

13


© PETER MELBINGER<br />

© PAUL GRUBER<br />

Tom Kaden,<br />

Architekt<br />

Johannes Schima,<br />

BM für Land- und Forstwirtschaft<br />

jekte verstärkt mit dem Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> umsetzen“, fordert<br />

Innungsmeis ter Beer. Kaden<br />

gibt in diesem Zusammenhang<br />

zu bedenken, dass in den letzten<br />

Jahren zwar der mehrgeschoßige<br />

<strong>Holz</strong>bau in urbanen Zentren<br />

sehr weit vorangetrieben<br />

wurde – man befinde sich aber<br />

immer noch am Anfang der Entwicklung.<br />

Eine große Hürde bestehe<br />

darin, dass der <strong>Holz</strong>bau<br />

aus technologischer Sicht zu<br />

sehr viel mehr imstande wäre,<br />

als es das aktuelle Baurecht zulässt:<br />

„Diese baurechtlichen Einschränkungen<br />

und Erschwernisse<br />

haben zur Folge, dass es<br />

bis dato keine Gleichberechtigung<br />

innerhalb der Baumaterialien<br />

geben kann“, sagt Kaden.<br />

Hier müsse der rechtliche Rahmen<br />

angepasst werden, um das<br />

volle Potenzial des <strong>Holz</strong>baus<br />

ausschöpfen zu können.<br />

Genau in diesem Bereich<br />

zeichnet sich nun Bewegung ab.<br />

Die Österreichische Bundesregierung<br />

ist sich der Bedeutung<br />

des <strong>Holz</strong>baus für die Erreichung<br />

der Klimaziele durchaus bewusst.<br />

Im Dezember beschloss<br />

der Ministerrat Maßnahmen<br />

zur Stärkung des <strong>Holz</strong>baus, die<br />

unter anderem vorsehen, im öffentlichen<br />

Bauwesen, wie zum<br />

Beispiel bei Schulen und Kindergärten,<br />

verstärkt auf <strong>Holz</strong><br />

zu setzen. Die Bundesregierung<br />

empfiehlt den Ländern sowie<br />

Kommunen, zusätzliche Mittel<br />

des Zukunftsfonds für den<br />

<strong>Holz</strong>bau zu nutzen. Und noch<br />

ein öffentliches Fördermittel<br />

schickt sich an, dem <strong>Holz</strong>bau<br />

auf die Sprünge zu helfen: der<br />

Waldfonds – ein Investitionspaket<br />

der Bundesregierung, das<br />

zehn Maßnahmen für die heimische<br />

Forstwirtschaft umfasst,<br />

um die Wälder vor Stressfaktoren<br />

wie Borkenkäfer, Schadholz<br />

und Co. zu schützen. Eine<br />

dieser Maßnahmen ist die „vermehrte<br />

Verwendung von <strong>Holz</strong><br />

als Grund-, Werk- und Baustoff<br />

im Sinne des Klimaschutzes“.<br />

Im Rahmen der <strong>Holz</strong>initiative<br />

steht auch die Schaffung zusätzlicher<br />

Stiftungsprofessuren für<br />

den <strong>Holz</strong>bau, unter anderem an<br />

der TU Wien, der Universität<br />

Innsbruck und an der Universität<br />

für Bodenkultur in Wien.<br />

450 MILLIONEN<br />

FÜR DEN WALD<br />

Im Zentrum der Initiative<br />

stehen aber Maßnahmen, um<br />

den Wald klimafitter und die<br />

Forstwirtschaft nachhaltiger<br />

zu gestalten. Johannes Schima,<br />

der stellvertretende Sektionsleiter<br />

für Forstwirtschaft<br />

und Nachhaltigkeit im Bundesministerium<br />

für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Regionen und<br />

Wasserwirtschaft, erklärt die<br />

Intention so: „Der Waldfonds<br />

erweist sich für die österreichische<br />

Forstwirtschaft als notwendiges<br />

Instrument, um dem<br />

Klimawandel und seinen Aus-<br />

14<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


wirkungen entgegenzuwirken.<br />

Durch gezielte finanzielle Zuweisungen<br />

fördert er kurzfristige<br />

Maßnahmen zur Bewältigung<br />

von Herausforderungen<br />

und gleichzeitig legt er auch<br />

den Grundstein für langfristige<br />

Nachhaltigkeit im österreichischen<br />

Wald. Zusätzlich werden<br />

dadurch Innovationen und die<br />

Forschung in der Branche gefördert,<br />

um die österreichische<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft widerstandsfähiger<br />

und zukunftsorientierter<br />

zu gestalten.“ Das<br />

Interesse an den Fördermaßnahmen<br />

ist groß, von den insgesamt<br />

450 Millionen Euro im<br />

Waldfonds wurden mit Stand<br />

01.12.2023 bereits rund 300 Millionen<br />

Euro gebunden und teilweise<br />

ausbezahlt. Betriebe unter<br />

10 Hektar sind dabei die<br />

größte Gruppe der Antragsteller.<br />

„Zu den größten Förderempfängern<br />

zählen vor allem Waldwirtschaftsgemeinschaften<br />

und<br />

Forschungseinrichtungen“, berichtet<br />

Schima. Der Waldfonds<br />

wurde aufgrund des großen Erfolges<br />

bis zum 31. Jänner 2027<br />

verlängert.<br />

Heinzel Pöls startet mit<br />

dritter Papiermaschine<br />

durch<br />

Für den Big Player in der Zellstoff- und Papierproduktion<br />

wird <strong>2024</strong> ein ganz besonderes Jahr: Mit der Produktion von<br />

ungebleichtem Zellstoff und einer neuen Papiermaschine<br />

geht Heinzel Pöls komplett neue Wege.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © ZELLSTOFF PÖLS<br />

Volle Kraft in Richtung Zukunft<br />

lautet das Motto von Heinzel<br />

Pöls für das Jahr <strong>2024</strong>. Schon im<br />

Herbst des vergangenen Jahres konnte<br />

man mit der Produktion des ersten ungebleichten<br />

Zellstoffs einen Meilenstein<br />

verzeichnen. Und der nächste ist bereits<br />

in Reichweite: Ab Mai produziert Heinzel<br />

Pöls auf einer dritten Papiermaschine gebleichtes<br />

und ungebleichtes Kraftpapier.<br />

Das Besondere: Diese Papiermaschine<br />

steht nicht am Standort Pöls, sondern in<br />

Steyrermühl in Oberösterreich. Hier wird<br />

eine bereits bestehende Papiermaschine<br />

umgebaut und für die neuen Anforderungen<br />

fit gemacht. Mit dieser Investition<br />

erweitert der Spezialist für Kraftpapiere<br />

sein Sortiment noch einmal deutlich und<br />

kann den Kunden zusätzlich zu den bereits<br />

bestehenden auch viele neue Anwendungen<br />

im Bereich gebleichtes und ungebleichtes<br />

Kraftpapier anbieten.<br />

ZELLSTOFF PÖLS AG<br />

Dr.-Luigi-Angeli-Straße 9<br />

8761 Pöls<br />

Tel.: 03579/81 81<br />

office@zellstoff-poels.at<br />

www.zellstoff-poels.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

15


SPÜRBARER<br />

BEWUSSTSEINSWANDEL<br />

Manfred Steinwiedder ist Obmann-Stellvertreter von pro<strong>Holz</strong> Steiermark und<br />

Geschäftsführer der Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie GmbH. Im Interview<br />

spricht er über den Bewusstseinswandel in der Bevölkerung, Herausforderungen<br />

für die Branche und sein persönliches Lebensgefühl im <strong>Holz</strong>bau.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, MARIJA KANIZAJ<br />

Herr Steinwiedder, mit<br />

welchen Argumenten<br />

würden Sie vor allem<br />

junge Menschen davon<br />

überzeugen wollen, sich als<br />

Häuslbauer für den <strong>Holz</strong>bau<br />

zu entscheiden?<br />

Manfred Steinwiedder: Es<br />

gibt viele Gründe, als Häuslbauer<br />

einem <strong>Holz</strong>bau den<br />

Vorzug zu geben. Aus meiner<br />

Sicht sind zwei der wichtigsten<br />

Punkte auf der einen<br />

Seite die Verwendung eines<br />

regionalen, nachhaltigen und<br />

natürlichen Rohstoffes, der<br />

langfristig CO 2<br />

speichert, und<br />

auf der anderen Seite das angenehme<br />

und positive Gefühl,<br />

in einen <strong>Holz</strong>bau zu wohnen.<br />

Diese positiven Effekte werden<br />

auch immer mehr im<br />

Gesundheits- und Bildungsbereich<br />

erkannt und entsprechend<br />

Zu- und Neubauten<br />

vermehrt in <strong>Holz</strong> ausgeführt.<br />

Neben den kurzen Planungszeiten<br />

und der „sauberen Baustelle“<br />

spielen für mich auch<br />

die architektonischen Möglichkeiten<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Wie würden Sie das<br />

Lebensgefühl in einem<br />

<strong>Holz</strong>bau beschreiben?<br />

Haben Sie dahingehend<br />

auch persönliche<br />

Erfahrungswerte?<br />

Wer einen <strong>Holz</strong>bau betritt<br />

und sich in diesem aufhält,<br />

spürt sofort die positive Wirkung<br />

des <strong>Holz</strong>es. Die natürlichen<br />

Oberflächen in Kombination<br />

mit dem „sanften“<br />

Empfinden geben ein unvergleichbares<br />

Wohn- und<br />

Lebensgefühl, egal ob im<br />

privaten oder beruflichen Bereich.<br />

Wir haben als Unternehmen<br />

vor Kurzem unser<br />

neues Bürogebäude bezogen,<br />

das ab der Bodenplatte – abgesehen<br />

von den Glasflächen –<br />

vollständig aus <strong>Holz</strong> errichtet<br />

wurde. Es ist unglaublich, wie<br />

wohl wir uns in diesem neuen<br />

Gebäude fühlen und wie<br />

positiv sich unsere neue Umgebung<br />

auf unseren Arbeitsund<br />

Kommunikationsstil auswirkt.<br />

Wie sehen Sie die großen<br />

Herausforderungen<br />

und Chancen, denen die<br />

holzverarbeitende Industrie<br />

gegenübersteht?<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

ist die nachhaltige<br />

Versorgung mit unserem<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong>. Zwar ist er<br />

ausreichend vorhanden und<br />

es wächst in Österreich auch<br />

mehr <strong>Holz</strong> nach, als aus den<br />

Wäldern entnommen wird,<br />

aber die laufenden Diskussionen<br />

um die Außernutzungstellung<br />

unserer Wälder geht<br />

aus meiner Sicht in die falsche<br />

Richtung. Nur ein bewirtschafteter<br />

Wald ist ein nachhaltiger<br />

Wald. Wird aus dem<br />

Wald ein Baum entnommen<br />

und das <strong>Holz</strong> in einem <strong>Holz</strong>bau<br />

verwendet, wird aktiv<br />

CO 2<br />

gespeichert – so entsteht<br />

etwa in einer Stadt ein „zwei-<br />

16<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


„<strong>Holz</strong> ist in der<br />

Mitte der Gesellschaft<br />

angekommen.“<br />

Manfred Steinwiedder, Obmann-<br />

Stellvertreter pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

ter“ Wald. Durch die Wiederaufforstung<br />

der genutzten<br />

Flächen wachsen wieder Bäume<br />

heran, die im Laufe ihres<br />

Wachstums CO 2<br />

aufnehmen<br />

und speichern. Natürlich ist<br />

auch der Arbeitskräftemangel<br />

laufend ein Thema. Hier müssen<br />

wir als Industrie stärker<br />

die Vorteile unserer Arbeitsplätze<br />

herausstreichen und<br />

das alte, oft noch vorhandene<br />

Bild erneuern.<br />

Haben Sie einen<br />

Bewusstseinswandel in der<br />

Bevölkerung wahrnehmen<br />

können in Hinsicht<br />

auf die Wertschätzung<br />

für die Leistungen der<br />

holzverarbeitenden<br />

Industrie?<br />

Auf jeden Fall hinsichtlich<br />

des Rohstoffes <strong>Holz</strong>. Die positive<br />

Stimmung für unseren<br />

Rohstoff ist spürbar und die<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

unserer Produkte gewinnt<br />

immer mehr an Wert.<br />

Es wohnen und arbeiten auch<br />

immer mehr Menschen in<br />

<strong>Holz</strong>bauten und nehmen so<br />

aktiv die positiven Einflüsse<br />

auf. Als Vertreter der Industrie<br />

bin ich der Meinung,<br />

dass wir deutlich zu verhalten<br />

in der Kommunikation<br />

sind. Wir leisten Großartiges,<br />

sind innovativ, doch der breiten<br />

Bevölkerung sind unsere<br />

Produktionsmethoden und<br />

die erbrachte Wertschöpfung<br />

zu wenig bekannt. Rund jeder<br />

sechzehnte Arbeitsplatz<br />

ist direkt oder indirekt mit<br />

der Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

verbunden. Das sind in Europa<br />

rund 17,5 Millionen Arbeitsplätze.<br />

Mit welchen Innovationen<br />

wird es in Zukunft möglich<br />

sein, den <strong>Holz</strong>bau vermehrt<br />

in der Mitte der Gesellschaft<br />

zu positionieren?<br />

Grundsätzlich, glaube ich,<br />

dass wir bereits in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommen<br />

sind. Durch die modernen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe wie etwa<br />

Brettsperrholz sind hohe Vorfertigungsgrade<br />

und kurze<br />

Bauzeiten möglich. Vor allem<br />

durch die reduzierte Verfügbarkeit<br />

von Fachkräften auf<br />

den Baustellen wird so der<br />

„Bauprozess“ auf der Baustelle<br />

einfacher und schneller. Die<br />

Weiterentwicklungen werden<br />

in der Zukunft noch stärker<br />

in Richtung Modernisierung<br />

und Verwendung alternativer<br />

<strong>Holz</strong>arten gehen.<br />

Wie sieht es mit dem personellen<br />

Nachwuchs in Ihrer<br />

Branche aus? Interessieren<br />

sich noch genügend junge<br />

Leute für die oft schwere<br />

Arbeit mit <strong>Holz</strong> und Wald?<br />

Bereits in der Frage steckt<br />

unser größtes Problem. Unsere<br />

Branche wird automatisch<br />

mit schwerer Arbeit in Verbindung<br />

gebracht, dabei gab<br />

es hier in der Industrie bereits<br />

einen starken Wandel.<br />

Unsere Anlagen sind hochautomatisiert<br />

und werden laufend<br />

modernisiert. Der Anteil<br />

an spezialisierten und<br />

gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

wie Automatisierungstechnikern<br />

und Anlagenbedienern<br />

wird immer höher. Natürlich<br />

kämpfen auch wir mit<br />

dem Facharbeitermangel und<br />

dem geringeren Interesse an<br />

Lehrberufen, aber wir merken<br />

in den letzten Jahren auch<br />

hier wieder einen Wandel<br />

und immer mehr junge Leute<br />

kommen zu uns, um mit unserem<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> zu arbeiten.<br />

Bei der Hasslacher Preding<br />

<strong>Holz</strong>industrie GmbH<br />

bieten wir unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern attraktive<br />

Pakete zur laufenden<br />

Weiterentwicklung, wie z. B.<br />

die Lehre mit Matura, Meisterausbildungen,<br />

Kooperationen<br />

mit Fachhochschulen<br />

und auch interne Weiterbildungsprogramme.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

17


STARKES BEKENNTNIS<br />

FÜR WALD UND HOLZ<br />

AUSTROFOMA, eine Demo der anderen Art. Bei Österreichs größter und international<br />

renommierter Fachmesse für den Forst am Stuhleck/Spital am Semmering gab es eine klare Botschaft:<br />

Der CO 2<br />

-neutrale Rohstoff <strong>Holz</strong> ist die Ressource, auf der auch weiterhin die Zukunft gebaut wird.<br />

FOTOS: BERNHARD BERGMANN, FOTO FISCHER, BEIGESTELLT<br />

„Unsere pflegliche<br />

Wald wirtschaft ist DIE<br />

Zukunftsaktie für die<br />

nächsten Generationen.“<br />

STEFAN ZWETTLER<br />

Leiter der Abteilung Forst und Energie<br />

in der LK Steiermark<br />

Die Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark war mit der Organisation<br />

der AUSTROFOMA betraut.<br />

Wie lautet Ihr Resümee?<br />

Präsident Franz Titschenbacher: Im<br />

Rahmen der AUSTROFOMA 2023 ist<br />

es uns einmal mehr gelungen, ein beispielgebendes<br />

Signal für ganz Europa<br />

und darüber hinaus zu setzen, wie<br />

eine nachhaltige, verantwortungsvolle<br />

Waldbewirtschaftung, unter dem Einsatz<br />

pfleglicher <strong>Holz</strong>erntetechniken zukunftswirksam<br />

gelingt. Der Besuch von<br />

Minister Norbert Totschnig und drei weiteren<br />

„For-Forest“-Ministern aus Finnland,<br />

Schweden und Slowenien trägt zu<br />

einem starken Bekenntnis für eine nachhaltige<br />

europäische Waldwirtschaft bei.<br />

168 Aussteller, die Teilnahme von mehr<br />

als 22.000 Personen aus 37 Nationen und<br />

vier Kontinenten unterstreichen das große<br />

Interesse an der Veranstaltung.<br />

Wodurch zeichnet sich die Waldbewirtschaftung<br />

in Österreich aus?<br />

Stefan Zwettler: In puncto <strong>Holz</strong>ernte<br />

hat sich Österreich im Laufe der vergangenen<br />

Jahrzehnte zu einem absoluten<br />

Pionierland entwickelt. Aufgrund<br />

der schwierigen Geländebedingungen<br />

im Hoch- und Mittelgebirge und der damit<br />

verbundenen hohen Erntekosten<br />

war es notwendig, den Technisierungsgrad<br />

bei der Bereitstellung des Rohstoffes<br />

<strong>Holz</strong> stets anzupassen und weiterzuentwickeln.<br />

Neben der Arbeitssicherheit<br />

stehen bei der Waldarbeit Pfleglichkeit,<br />

18<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


WIRTSCHAFTS-<br />

MOTOR<br />

WALD UND HOLZ<br />

In Österreich<br />

• Wertschöpfung<br />

20 Milliarden Euro<br />

• Arbeitseinkommen<br />

für 300.000 Menschen<br />

• Außenhandelsüberschuss<br />

5,24 Milliarden Euro<br />

In Europa<br />

• Bruttowertschöpfung<br />

1,1 Billionen Euro<br />

• Arbeitseinkommen für<br />

17,5 Millionen Menschen<br />

Präsident Franz Titschenbacher (LK Steiermark), Minister Norbert Totschnig<br />

und Präsident Josef Moosbrugger (LKÖ, v. l.)<br />

Wirtschaftlichkeit und ökologische Verantwortung<br />

im Vordergrund. Genau diese<br />

Aspekte wurden bei der großen Forstfachmesse<br />

AUSTROFOMA vermittelt.<br />

Was macht die AUSTROFOMA<br />

so interessant?<br />

Klaus Friedl: Dem großen internationalen<br />

Interesse an der AUSTROFOMA<br />

werden wir durch das Alleinstellungsmerkmal<br />

gerecht, dass Maschinen und<br />

Erntesysteme im praktischen Arbeitseinsatz<br />

gezeigt werden. Moderne Waldwirtschaft<br />

setzt auf Hightech, Innovation,<br />

Know-how und bereits auf den Einsatz<br />

von künstlicher Intelligenz. Vor allem die<br />

in Österreich entwickelte Seilkrantechnik<br />

ist weltweit gefragt und die „Gebirgsharvester“<br />

mit angebautem Kranprozessor,<br />

stellen einen der Anziehungspunkte<br />

für das internationale Fachpublikum dar.<br />

Aber auch die Themen Digitalisierung,<br />

Lieferkettenoptimierung, Einsatz von<br />

Drohnen, Geoinformationssysteme und<br />

terrestrisches Laserscanning zur Massenermittlung<br />

von Waldbeständen haben<br />

einen enormen Innovationsschub für<br />

die Forstwirtschaft gebracht und werden<br />

laufend weiterentwickelt und präsentiert.<br />

Was entgegnen Sie kritischen<br />

Stimmen, die eine <strong>Holz</strong>nutzung<br />

im Wald ablehnen?<br />

Stefan Zwettler: Eines steht fest: Der<br />

CO 2<br />

-neutrale Rohstoff <strong>Holz</strong> bleibt trotz<br />

aller gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen unserer Zeit<br />

der Stoff, auf dem die Zukunft gebaut<br />

wird. Er ist unverzichtbar als zusätzlicher<br />

Kohlenstoffspeicher, unverzichtbar<br />

für eine nachhaltige Energiewende und<br />

unverzichtbar für die Umsetzung eines<br />

beispielgebenden, gut funktionierenden,<br />

nicht verbrauchenden, sondern nachwachsenden<br />

Wirtschaftsmodells.<br />

„Österreichische Forsttechnik<br />

erobert den<br />

internationalen Markt.“<br />

KLAUS FRIEDL<br />

Referent für <strong>Holz</strong>markt und Forsttechnik<br />

in der LK Steiermark<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

19


NACHHALTIGE<br />

WALDWIRTSCHAFT –<br />

FÜR MENSCH, KLIMA UND NATUR<br />

Wald- und <strong>Holz</strong>nutzung haben eine wichtige Rolle im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimawandel.<br />

Waldbesitzer:innen wird daher unter die Arme gegriffen, um auch ihre Wälder klimafit zu machen.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK, THOMAS LUEF<br />

Sie haben sich schon etwas dabei gedacht,<br />

die vorangegangenen Generationen,<br />

als sie die Setzlinge für das<br />

in die Erde pflanzten, was heute die Steiermark<br />

zum waldreichsten Bundesland der<br />

Republik macht: rund 850 Millionen Bäume,<br />

die das grüne Herz Österreichs bilden.<br />

Auf der weisen Voraussicht der Altvorderen<br />

darf aber nicht ausgeruht werden – in<br />

Zeiten des Klimawandels, der noch nie da<br />

gewesenen Stress für die steirischen Wälder<br />

bedeutet, gilt es, das grüne Erbe mit<br />

nachhaltiger Waldwirtschaft so gut wie<br />

möglich zu bewahren.<br />

KLIMAFITTER WALD<br />

Dieser Mission hat sich pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

mit aller Kraft angeschlossen: „Mit<br />

Initiativen, die nicht nur Waldbesitzern,<br />

sondern auch der Bevölkerung Informationen<br />

und Unterstützung zum klimafitten<br />

Wald liefern.“ Warum die Bemühungen<br />

in diesem Bereich so wichtig sind, erklärt<br />

pro<strong>Holz</strong>-Geschäftsführer Christian<br />

Hammer so: „Der Wald spielt eine zentrale<br />

Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels.<br />

Er ist die sprichwörtliche<br />

Lunge der Natur, produziert Sauerstoff<br />

und kühlt seine Umgebung. Zugleich<br />

speichern seine Bäume das klimaschädliche<br />

CO 2<br />

und tragen mit dem vielseitigen<br />

Baustoff <strong>Holz</strong> zur klimaneutralen Zukunft<br />

der Baubranche bei.“<br />

CO 2<br />

-SPEICHER HOLZ<br />

Der <strong>Holz</strong>bau ist tatsächlich einer der<br />

wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen<br />

den Klimawandel. Denn nur, wenn<br />

<strong>Holz</strong> für eine jahrzehntelange Nutzung<br />

aus dem Wald entnommen wird, statt<br />

verbrannt zu werden oder zu verrotten,<br />

wirkt sich das positiv auf die Klimabilanz<br />

aus: „In einem naturbelassenen Wald sind<br />

20<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


die Kapazitäten der CO 2<br />

-Speicherung<br />

begrenzt. Im Gegensatz dazu kann ein<br />

nachhaltig bewirtschafteter Wald positiv<br />

zum Substitutionseffekt beitragen“, sagt<br />

Hammer und spielt damit auf die EU-<br />

Waldstrategie für 2030 an, die großflächige<br />

Außernutzungstellungen und Einschränkungen<br />

bei Waldbewirtschaftung<br />

vorsieht, wie Kritiker befürchten. Nur<br />

aktiv und mit Weitblick bewirtschaftete<br />

Wälder und die Weiternutzung des geernteten<br />

<strong>Holz</strong>es würden den Klimaschutz<br />

weiterbringen, so das Credo von pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark.<br />

NACHHALTIG BAUEN MIT HOLZ<br />

Dass es sich dabei nicht um eine Glaubensfrage<br />

handelt, stellen viele handfeste<br />

Argumente unter Beweis: Allein<br />

die Tatsache, dass in Österreichs<br />

Wäldern mehr <strong>Holz</strong> nachwächst,<br />

als geerntet wird, macht klar, dass<br />

die Waldnutzung hierzulande mit<br />

Bedacht und Augenmaß betrieben<br />

wird. Das Ergebnis ist ein regionaler<br />

Baustoff, der kurze Transportwege<br />

mit sich bringt, und sich durch<br />

sein geringes Gewicht, hohe Stabilität<br />

und gute Dämmwerte bestens für<br />

großvolumiges Bauen und die Nachverdichtung<br />

im städtischen Bereich eignet.<br />

„Durch die Weiternutzung bleibt auch<br />

das CO 2<br />

, das der Baum im Laufe seines<br />

Lebens eingelagert hat, im <strong>Holz</strong> gespeichert.<br />

Bliebe das <strong>Holz</strong> im Wald und verrottete,<br />

würde auch das gebundene CO 2<br />

wieder freigesetzt und so die Umwelt belasten“,<br />

erklärt Hammer. In einem <strong>Holz</strong>haus<br />

hingegen bekomme der Wald ein<br />

zweites Leben – und halte zudem den<br />

Wirtschaftsmotor am Laufen.<br />

Damit dieser Motor unter den Belastungen<br />

des Klimawandels nicht zu stottern<br />

beginnt, ist rasches und bedachtes<br />

Handeln gefragt. Ein wichtiger Aspekt<br />

ist die nachhaltige Pflege des Waldes:<br />

„Junge Bäume und eine ausgewogene<br />

Durchmischung verschiedener, klimafitter<br />

Baumarten sind der Schlüssel zu<br />

einem starken und widerstandsfähigen<br />

Wald. Darüber hinaus gilt es, gezielt geeignete<br />

Samenbäume in bereits bestehenden<br />

Wäldern zu etablieren, um zukünftig<br />

eine natürliche Verjüngung zu<br />

ermöglichen“, sagt Hammer. Entscheidend<br />

sei die richtige Baumauswahl, die<br />

auf den jeweiligen Standtort abgestimmt<br />

sein sollte. Hilfreich bei der Entscheidungsfindung<br />

ist das Online-Tool „Dynamische<br />

Waldtypisierung“. Es wurde vom<br />

Land Steiermark entwickelt und bereitgestellt.<br />

Informationen dazu gibt es hier:<br />

WALDSTARK.AT<br />

Christian Hammer,<br />

Geschäftsführer von<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

WALDBAUBERATER.AT<br />

Der perfekte Baumarten-Mix für jeden<br />

Wald-Standort? Waldbesitzerinnen und<br />

Waldbesitzer sind nicht mehr auf sich<br />

allein gestellt, um diese schwierige Entscheidung<br />

zu treffen. Mit dem kostenlosen<br />

Online-Tool auf www.waldbauberater.at<br />

können sie sich der gezielten Aufforstung<br />

mit klimafitten Baumarten widmen, um<br />

bestehende Wälder schrittweise in stabile<br />

Mischwälder zu verwandeln, die auch in<br />

Zukunft gesund und wirtschaftlich ertragreich<br />

sind.<br />

PROHOLZ<br />

STEIERMARK<br />

Schafft Bewusstsein durch<br />

Information und Beratung<br />

Mit der gemeinsamen Stimme der steirischen<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft informiert<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark zu Themen rund um<br />

Wald und <strong>Holz</strong> und schafft Bewusstsein<br />

für die Vorzüge des Rohstoffs und die<br />

Bedeutung nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

Durch Initiativen, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird die regionale Verwendung<br />

von <strong>Holz</strong> als Bau- und Werkstoff gefördert.<br />

So stärkt pro<strong>Holz</strong> Steiermark nicht nur die<br />

steirische Wirtschaft, sondern auch die<br />

Umwelt.<br />

Mehr Infos unter: proholz-stmk.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

21


WALD- UND FORSTWIRTSCHAFT<br />

IN DER ZUKUNFT<br />

Branchenexperte Peter Konrad sieht einige Herausforderungen auf die Forstwirtschaft zukommen:<br />

Vor allem geht es um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Reduzierung der Altholzbestände<br />

und dafür auch Fachkräfte zu gewinnen.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: JÜRGEN PISTRACHER, WKO STEIERMARK, BEIGESTELLT<br />

Herr Konrad, was sind für Ihre Branche<br />

die größten Herausforderungen für<br />

<strong>2024</strong>?<br />

Peter Konrad: Die große Herausforderung<br />

in der Gegenwart und für die<br />

Zukunft in der Forstwirtschaft sind<br />

zweifelsohne die Auswirkungen der Klimaveränderung<br />

mit Trockenheit, Sturmereignissen<br />

und in weiterer Folge die<br />

Schadsituation durch Borkenkäferbefall.<br />

Wir müssen in der Zukunft den <strong>Holz</strong>einschlag<br />

erhöhen, das heißt Altholzreserven<br />

abzubauen und die Erstdurchforstungen<br />

sowie die Pflegemaßnahmen zu forcieren,<br />

um in Zukunft das Ziel von klimafitten<br />

Wäldern zu schaffen.<br />

Warum sollen die Altholzbestände<br />

vermehrt geerntet werden?<br />

Das bezieht sich vor allem auf die Fichte.<br />

Diese ist mit einem Alter von 100 bis<br />

120 Jahren erntereif. In Österreich werden<br />

jährlich 18 bis 20 Millionen Festmeter<br />

<strong>Holz</strong> geerntet. Laut statistischem Bundesamt<br />

haben wir 50 Millionen Festmeter<br />

Altholzbestand. Wir können also zehn<br />

Jahre lang jedes Jahr fünf Millionen Festmeter<br />

mehr <strong>Holz</strong> ernten, damit wir diese<br />

Altholzbestände reduzieren. Dies ist<br />

notwendig, weil wir sonst Gefahr laufen,<br />

dass diese Bestände durch den Borkenkäfer,<br />

durch Windwurf und andere Schadereignisse<br />

eine enorme <strong>Holz</strong>entwertung<br />

erfahren. Das ist natürlich politisch und in<br />

der öffentlichen Debatte ein großer Spagat:<br />

den Umweltschützern zu verdeutlichen,<br />

dass die Außernutzungstellung des<br />

Waldes der falsche Weg ist. Für stabile<br />

und klimafitte Wälder der Zukunft müssen<br />

wir jetzt den <strong>Holz</strong>einschlag erhöhen.<br />

Welche Probleme macht die Fichte?<br />

Fakt ist, dass uns die Klimaerwärmung<br />

jeden Tag begegnet und Forstwirtschaft<br />

wird auf Jahrzehnte im Voraus geplant.<br />

Wir müssen uns den neuen Anforderungen<br />

anpassen. Das heißt, dass das Umtriebsalter<br />

der Hauptbaumart Fichte auf<br />

nicht standortgerechten Flächen reduziert<br />

und diese durch standortangepasste<br />

und klimaresistente Baumarten ersetzt<br />

werden muss. Die großen Herausforderungen<br />

mit den Kalamitäten wie Windwurf<br />

und Borkenkäfer betreffen uns alle,<br />

speziell momentan in den Hotspotschadregionen<br />

Osttirol und Oberkärnten sowie<br />

im benachbarten Ausland Südtirol und<br />

Oberitalien. Die Schadholzaufarbeitung<br />

müssen wir zügig vorantreiben, um die<br />

verbleibenden Bestände resistenter für<br />

die Zukunft zu gestalten. Alle jammern<br />

über negative Wirtschaftsaussichten,<br />

aber sehen wir positiv in die Zukunft und<br />

stellen wir uns den Herausforderungen.<br />

Der geniale Rohstoff <strong>Holz</strong> hat eine fantastische<br />

Zukunft.<br />

Peter Konrad: „Der geniale Rohstoff <strong>Holz</strong> wächst vor unserer Haustür und erzielt in der<br />

Weiterverarbeitung für die gesamte Wertschöpfungskette einen enormen Mehrwert.“<br />

Worauf gründen Sie diese Zuversicht?<br />

<strong>Holz</strong> hat den besten ökologischen Fußabdruck.<br />

Alle sprechen vom Bodenverbrauch,<br />

wir müssen die Bodenversiegelung<br />

stoppen und stattdessen bestehende<br />

Gebäude und Objekte im besten Fall mit<br />

dem genialen Rohstoff <strong>Holz</strong> erweitern<br />

und in die Höhe bauen. Dass das gut<br />

geht, zeigen uns ja eindrücklich die vielen<br />

mehrgeschoßigen <strong>Holz</strong>wohnbauten,<br />

die mittlerweile weltweit großen Anklang<br />

finden. Der Rohstoff <strong>Holz</strong> hat als Baustoff<br />

einen hohen Vorfertigungsgrad; das<br />

heißt schnelle Bauzeiten, geringes Gewicht,<br />

von ökologischen Vorteilen (CO ²<br />

-<br />

Speicherung) gar nicht zu sprechen. Und<br />

hier schließt sich wieder der Kreis: Der<br />

22<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Für die <strong>Holz</strong>ernte werden hochmoderne Forstmaschinen eingesetzt.<br />

Die Etablierung des Lehrberufs „Forsttechnik“ gilt als Meilenstein, um<br />

junge Fachkräfte zu gewinnen und für die Forstarbeit zu begeistern.<br />

zeugen: Wer in Ausbildung, in Lehrlinge<br />

investiert, der wird der Gewinner der Zukunft<br />

sein. Österreich ist führend in der<br />

Seilkrantechnologie und für eine pflegliche<br />

und nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

werden moderne <strong>Holz</strong>erntesysteme<br />

eingesetzt. Aber was nützen die besten<br />

Maschinen, wenn wir keine Professionisten<br />

haben, die sie bedienen. Die heimischen<br />

Forstunternehmer machen ihre<br />

Hausaufgaben, um positiv zum klimafitgeniale<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> wächst vor unserer<br />

Haustür und bedeutet für die gesamte<br />

<strong>Holz</strong>wertschöpfungskette in der Weiterverarbeitung<br />

einen enormen Mehrwert.<br />

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies für<br />

die Wertschöpfungskette einen Gesamterlös<br />

von 654 Euro für einen geernteten<br />

Festmeter <strong>Holz</strong>.<br />

<strong>Holz</strong> hat angesichts stark gestiegener<br />

Energiepreise auch eine steigende<br />

Bedeutung als Energiequelle:<br />

etwa Pellets und Brennholz.<br />

Ja, die Nachfrage nach Brennholz ist<br />

enorm. Aber ich weise eindringlich darauf<br />

hin, dass nur die schlechtesten Sortimente<br />

für die Energieholzgewinnung eingesetzt<br />

werden. Das höherwertige <strong>Holz</strong><br />

geht natürlich in die Weiterverarbeitung<br />

wie Fertighäuser, Leimbinder, Brettsperrholz<br />

etc.<br />

Viele Branchen ringen um Fachkräfte,<br />

auch die Forstwirtschaft?<br />

Ja, das Thema beschäftigt auch uns,<br />

wenngleich die Etablierung des Lehrberufs<br />

Forsttechniker/in einen Meilenstein<br />

gesetzt hat. Wir müssen unsere Unternehmen<br />

nur noch intensiver davon über­<br />

„Die Außernutzungstellung<br />

des Waldes ist<br />

der falsche Weg.“<br />

PETER KONRAD,<br />

Bundesvorsitzender der Forstunternehmer<br />

ten Waldumbau beizutragen. Österreich<br />

kann stolz sein auf die hervorragenden<br />

Organisationen in der gesamten <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette.<br />

Die Waldverbände,<br />

der Forstdienst, die <strong>Holz</strong>ernteunternehmen,<br />

die weiterverarbeitende <strong>Holz</strong>- und<br />

Papierindustrie und ihre starken Partner<br />

setzen sich für professionelle Forstarbeit<br />

und die Weiterverarbeitung des Rohstoffes<br />

ein, um die vielen Facetten des Rohstoffes<br />

<strong>Holz</strong> herauszuarbeiten. Hervorzuheben<br />

sind auch die Organisation pro<strong>Holz</strong><br />

mit ihren Leitbetrieben sowie der ehemalige<br />

Landesrat Hans Seitinger und nun<br />

Simone Schmiedtbauer, die sich stark<br />

machen für den Einsatz von <strong>Holz</strong> im öffentlichen<br />

Wohnbau, wo wir ja in der Steiermark<br />

Vorreiter sind in Österreich.<br />

ZUR PERSON<br />

Peter Konrad ist Bundesvorsitzender der Forstunternehmer<br />

im Fachverband der gewerblichen<br />

Dienstleister (WKO) und Präsident des österreichischen<br />

Forstunternehmerverbandes. Der in Ligist<br />

geborene Konrad gründete 1982 in Norddeutschland<br />

ein Forstunternehmen, hat gute Kenntnisse<br />

in der europäischen Forstwirtschaft und setzte<br />

bereits früh auf die hochmechanisierte <strong>Holz</strong>ernte.<br />

Seit 2004 betreibt Peter Konrad sein Unternehmen<br />

in Krottendorf in der Steiermark.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

23


RINGEN UM EIN FAIRES<br />

MITEINANDER<br />

Bernhard Pirker ist der neue Sprecher der steirischen Rundholztransporteure.<br />

Gegenüber seinen Auftraggebern aus der <strong>Holz</strong>industrie<br />

macht sich Bernhard Pirker für eine Kostentransparenz stark, damit<br />

seine Branche weiterhin lebensfähig bleiben kann.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARTIN SCHÖNBAUER, FOTO FISCHER<br />

Bernhard Pirker,<br />

Sprecher der Rundholztransporteure<br />

Herr Pirker, Sie sind<br />

der neue Sprecher der<br />

Rundholztransporteure,<br />

worin sehen Sie die<br />

Hauptaufgabe in dieser<br />

für Sie neuen Funktion?<br />

Bernhard Pirker: Es ist wichtig,<br />

dass unsere Branche eine<br />

Stimme hat, um unsere Auftraggeber<br />

aus der <strong>Holz</strong>industrie darauf<br />

aufmerksam zu machen,<br />

dass auch wir einen wesentlichen<br />

Teil in der Wertschöpfungskette<br />

<strong>Holz</strong> beitragen: Wir<br />

bringen unter oft widrigen Umständen<br />

das <strong>Holz</strong> aus dem Wald<br />

zu den Sägen, damit es dort<br />

weiterverarbeitet werden kann.<br />

Das wird von manchen der Beteiligten<br />

nicht immer wertgeschätzt.<br />

Da geht es natürlich<br />

auch um steigende Kosten, die<br />

anfallen und die wir der <strong>Holz</strong>industrie<br />

auch verrechnen müssen.<br />

So steigen mit 1.1.<strong>2024</strong> etwa<br />

die Kosten für das Road Pricing<br />

zwischen 10 und 15 Prozent in<br />

Österreich, wobei wir in der EU<br />

mit den Mauttarifen seit Jahren<br />

absoluter Spitzenreiter sind.<br />

Die Lkw wurden in den letzten<br />

zwei Jahren durchschnittlich<br />

24<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Bei den <strong>Holz</strong>transporten kommt die Elite der<br />

Lkw-Fahrer zum Einsatz. In Forst und Wald ist<br />

viel Gespür und Fingerspitzengefühl gefordert.<br />

KOLUMNE<br />

um 50.000 Euro<br />

teurer, und mit dem<br />

Smart Tacho 2 sowie<br />

dem Mitte <strong>2024</strong><br />

vorgeschriebenen<br />

Abbiege assistenten<br />

bei Neuzulassungen<br />

wird der<br />

Lkw-Preis nochmals<br />

in die Höhe<br />

gehen. Und natürlich<br />

steigen auch<br />

die kollektivvertraglichen<br />

Löhne.<br />

Gibt es denn<br />

Verständnis seitens der<br />

Auftraggeber für diese<br />

steigenden Kostenfaktoren?<br />

Großteils ja. Uns geht es einfach<br />

darum, dass wir Frächter<br />

fair behandelt werden. Das war<br />

in den letzten Jahren nicht immer<br />

so, da stellten die Auftraggeber<br />

die beabsichtigte Senkung<br />

der Frachtpreise in den<br />

Raum. Doch wir konnten der<br />

<strong>Holz</strong>industrie, die überwiegend<br />

unser Auftraggeber ist, verständlich<br />

machen, dass wir als<br />

Frächter bei einer Senkung der<br />

Preise nicht überlebensfähig<br />

wären. Wollen unsere Auftraggeber<br />

also verlässliche Transporteure,<br />

müssen sie Preise<br />

zahlen, mit denen auch wir gut<br />

leben können.<br />

Welches Ziel haben Sie<br />

sich als Sprecher der<br />

Rundholztransporteure<br />

vorgenommen?<br />

Dass unsere Sparte nachhaltig<br />

Leistungen durchführen<br />

kann, um unseren Kunden weiterhin<br />

ausreichend Kapazitäten<br />

zur Verfügung zu stellen. Es ist<br />

so, dass auch wir Probleme mit<br />

dem Nachwuchs haben. Viele<br />

unserer Betriebe sind Familienbetriebe,<br />

in denen die Tochter<br />

oder der Sohn den Betrieb<br />

der Eltern weiterführen soll.<br />

Doch viele der Jungen wollen<br />

sich diese Arbeit bei nicht ausreichender<br />

Vergütung gar nicht<br />

mehr antun. Wir müssen junge<br />

Fahrerinnen und Fahrer für diesen<br />

Beruf gewinnen, der nicht<br />

immer einfach ist. Man muss<br />

sich vorstellen: Das Lenken<br />

eines <strong>Holz</strong>-Lkw ist anspruchsvollste<br />

Arbeit. Man fährt im<br />

schneereichsten Winter in den<br />

Wald und auf die Berge, wie<br />

etwa auf die Koralpe, und muss<br />

auf 1.200 Metern Höhe auf<br />

schma len Forstwegen 40 Kilogramm<br />

schwere Schneeketten<br />

anlegen, um zum Verladeplatz<br />

zu kommen. Dort wechselt der<br />

Fahrer auf den Kran und lädt<br />

bei extremen Minusgraden das<br />

Rundholz auf den Lkw. Dann<br />

geht es wieder Richtung Straße,<br />

doch bevor man auf die Straße<br />

kommt, müssen die Schneeketten<br />

wieder entfernt werden,<br />

ehe es zum Sägewerk geht. Und<br />

dieses Prozedere wird zwei bis<br />

drei Mal am Tag abgewickelt.<br />

Das klingt nach viel<br />

Engagement und<br />

Fingerspitzengefühl?<br />

Ja, ein <strong>Holz</strong>fahrer muss viel<br />

Geschick und Gespür haben.<br />

Ich behaupte, dass unsere <strong>Holz</strong>fahrer<br />

die Elite der Lkw-Fahrer<br />

darstellen, weil sie die unterschiedlichsten<br />

Situationen<br />

meis tern müssen. In unserem<br />

Betrieb in Schwanberg haben<br />

wir 30 Lkw, drei davon sind Kranwägen,<br />

aber nur wenige unserer<br />

Fahrer trauen sich zu, damit<br />

in den Wald zu fahren und<br />

<strong>Holz</strong> zu laden. Wir wollen für<br />

diesen interessanten Beruf auch<br />

junge Fahrer gewinnen und können<br />

unseren Fahrern eine gute<br />

Work-Life-Balance anbieten, mit<br />

guten Arbeitsbedingungen und<br />

guter Entlohnung. Wir arbeiten<br />

mit modernem Gerät, teilweise<br />

auch schon mit beheizten Kabinenkränen,<br />

wenngleich diese<br />

Ausstattung um einiges mehr<br />

kostet.<br />

Was soll sich ändern, um<br />

eine größere Wertschätzung<br />

seitens der Auftraggeber zu<br />

erfahren?<br />

Es ist nicht viel, denn es funktioniert<br />

im Grunde gut. Wir<br />

wollen mit unserem Engagement<br />

das Überleben unserer<br />

Branche sichern und ein faires<br />

Miteinander haben. Es gibt mit<br />

der Industrie eine Gesprächsbasis,<br />

wenngleich diese auch<br />

verstehen muss, dass wir einen<br />

angemessenen Fuhrlohn<br />

brauchen, um einerseits unsere<br />

Dienste kostendeckend leisten<br />

zu können und um andererseits<br />

unsere Fahrer auch entsprechend<br />

bezahlen zu können, um<br />

als Arbeitgeber interessant zu<br />

bleiben und für den Fahrernachwuchs<br />

attraktiv zu sein.<br />

SPANNENDER,<br />

PS-STARKER JOB<br />

Nicht nur im <strong>Holz</strong>transport<br />

ist der Berufskraftfahrer sehr<br />

gefragt. Doch speziell in der<br />

<strong>Holz</strong>branche muss das Fahrpersonal<br />

zusätzliche Skills<br />

mitbringen, was die Suche<br />

nach einem guten Fahrer mit<br />

Krangeschick wesentlich erschwert.<br />

Fakt ist, dass der Job<br />

des Lkw-Fahrers ein vielseitiger,<br />

spannender und vor allem<br />

PS-starker ist. 500 PS sind bei<br />

40-Tonnern mittlerweile Standard,<br />

750 PS keine Seltenheit.<br />

Ich bin selbst jahrelang mit<br />

dem Lkw gefahren, ursprünglich<br />

im <strong>Holz</strong>transport. Und die<br />

Erinnerungen an diese Zeit sind<br />

wahnsinnig toll. Ich denke gerne<br />

daran zurück. Natürlich galt<br />

es auch Herausforderungen zu<br />

meistern, etwa im Wald Ketten<br />

anzulegen, wenn es die Erfordernisse<br />

mit sich brachten –<br />

nicht nur bei Schnee, auch bei<br />

aufgeweichten Erdböden nach<br />

langen Regenphasen. Aber es<br />

hat geduftet und es hat mich<br />

mit Stolz erfüllt, wenn der Kran<br />

mein verlängerter Arm bei der<br />

Beladung des <strong>Holz</strong>es war. Man<br />

könnte es mit einem Geschicklichkeits-Videospiel<br />

vergleichen,<br />

wenn man den Joystick<br />

mit Präzision führt. Und nicht<br />

vergessen: Der Lkw bringt, was<br />

man täglich braucht.<br />

KommR Peter Fahrner,<br />

Fachgruppenobmann des<br />

Güterbeförderungsgewerbes<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

25


STADT,<br />

WALD,<br />

FLUSS<br />

Seit über 30 Jahren ist Stadtförster Peter<br />

Bedenk für die Wälder in Graz zuständig.<br />

Die Waldfläche hat in dieser Zeit um mehr<br />

als eine Million Quadratmeter zugenommen –<br />

denn mit der Stadt wächst auch der Wald.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: STMK. LANDARBEITERKAMMER, SHUTTERSTOCK<br />

Peter Bedenk ist seit<br />

1991 Stadtförster und<br />

leitet das Team Forst<br />

der GBG Gebäude- und<br />

Baumanagement Graz GmbH,<br />

ein Tochterunternehmen<br />

der Stadt Graz.<br />

Herr Bedenk, mit weit über<br />

3.000 Hektar Fläche besteht<br />

rund ein Viertel des Grazer<br />

Stadtgebiets aus Wald.<br />

Welche wirtschaftliche<br />

Bedeutung hat er für die<br />

Stadt?<br />

Peter Bedenk: Wir bewirtschaften<br />

die Grazer Wälder<br />

wie jeden anderen Wald auch,<br />

denken dabei vor allem generationenübergreifend.<br />

Die<br />

wichtigste Funktion im Stadtgebiet<br />

ist die Erholung, wofür<br />

der Wald auch intensiv<br />

genutzt wird. Dazu kommt<br />

die Bedeutung für das Stadtklima,<br />

als Wasserschutzgebiet<br />

und für Natur- und Tierschutz.<br />

Das alles muss mit<br />

einer nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

in Einklang gebracht<br />

werden – so sieht es<br />

auch ein Strategiepapier vor,<br />

das 2001 vom Grazer Gemeinderat<br />

einstimmig beschlossen<br />

wurde.<br />

Wie auch in anderen<br />

Wäldern kann es zu<br />

Konflikten zwischen<br />

Bewirtschaftung und<br />

Erholung kommen.<br />

Wie geht man in Graz<br />

damit um?<br />

Wir sind in der Stadt mit<br />

neuen Nutzungsformen konfrontiert,<br />

und das übrigens<br />

nicht erst seit der Corona-<br />

Pandemie. Da wäre zum Beispiel<br />

das Mountainbiken zu<br />

nennen, das inzwischen schon<br />

früh am Morgen beginnt und<br />

bis spät in die Nacht hinein<br />

reicht. Es handelt sich um ein<br />

Thema, auf das man reagieren<br />

muss: Wir versuchen, die<br />

Bike-Routen zu lenken, indem<br />

wir eigens ausgewiesene<br />

Wege zur Verfügung stellen.<br />

Es geht darum, ein sinnvolles<br />

Angebot zu schaffen, dafür<br />

sind wir auch mit den Mountainbike-Clubs<br />

im Dialog. Nur<br />

so lassen sich die Probleme<br />

mit den Nutzungsinteressen<br />

in den Griff kriegen.<br />

Wie lässt sich das Problem<br />

des Klimawandels in den<br />

Griff kriegen?<br />

Schon seit 2001 setzen wir<br />

auf Naturverjüngung. Wir reduzieren<br />

den Fichtenanteil,<br />

weil klar wurde, dass diese<br />

Baumart immer schlechter<br />

mit dem Klimawandel zurechtkommt<br />

und immer mehr<br />

Probleme bereitet. Der Bor-<br />

26<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


kenkäferbefall betrifft uns<br />

ganz massiv, auch darauf gilt<br />

es, zu reagieren. Dazu kommen<br />

noch Sturm, Schneebruch<br />

und Eisbruch, die allesamt<br />

die Grazer Wälder<br />

zusätzlich in Mitleidenschaft<br />

ziehen. Außerdem sind wir<br />

mit Neophyten konfrontiert,<br />

im Forstbereich ist das besonders<br />

der Götterbaum, der sich<br />

zunehmend ausbreitet und<br />

heimische Arten verdrängt.<br />

Gibt es schon<br />

Lösungsansätze dafür?<br />

Wir stehen beim Umgang<br />

mit Neophyten wirklich erst<br />

ganz am Anfang. Wir stellen<br />

Versuche an, arbeiten auch<br />

mit den Experten des Landes<br />

zusammen, eine wirkliche<br />

Strategie müssen wir<br />

aber erst finden. Trotz allem<br />

wächst der Wald in Graz aber<br />

weiterhin, wir haben in den<br />

letzten 30 Jahren einen Zuwachs<br />

von rund einer Million<br />

Quadratmetern verzeichnet.<br />

Das hat allerdings auch<br />

mit der Definition von Wald<br />

zu tun: Eine Fläche von mindestens<br />

1.000 Quadratmetern,<br />

mit einer durchschnittlichen<br />

Breite von zehn Metern, die<br />

mit forstlichem <strong>Holz</strong>gewächs<br />

bestockt ist, das ist Wald.<br />

Forstliches <strong>Holz</strong>gewächs –<br />

das muss also nicht<br />

unbedingt hoher<br />

Baumbewuchs sein, damit<br />

eine Fläche als Wald gilt?<br />

Ganz und gar nicht. Deshalb<br />

sind ja viele Grazer und Grazerinnen<br />

stolze Waldbesitzer,<br />

ohne es zu wissen – sobald<br />

sie vergessen, ihre Wiesen zu<br />

mähen. Das macht die Waldbewirtschaftung<br />

im Grazer<br />

Stadtgebiet auch so herausfordernd,<br />

da wir abgesehen von<br />

der Stadt noch gut 3.000 weitere<br />

Waldbesitzer haben. Wir<br />

können unsere Strategien aber<br />

nur isoliert auf unseren eigenen<br />

Grundstücken anwenden<br />

– obwohl wir eigentlich<br />

eine Entwicklungshoheit über<br />

das gesamte städtische Waldgebiet<br />

brauchen würden, um<br />

wirklich etwas ausrichten<br />

zu können. Das ist nicht zuletzt<br />

deshalb wichtig, weil der<br />

Wald ja auch der Luftreinigung<br />

und dem Wasserschutz<br />

in der Stadt dient – insofern<br />

hat der Wald wirklich viele<br />

Aufgaben zu erfüllen.<br />

ZAHLEN & FAKTEN<br />

644 Hektar Waldfläche stehen direkt<br />

im Besitz der Stadt Graz und<br />

werden von den Mitarbeitern des<br />

Team Forst bewirtschaftet. Das<br />

Expertenwissen wird auch in einer<br />

Waldschule an Schülerinnen und<br />

Schüler weitervermittelt. Ebenso<br />

betreut das Team Forst die stadteigene<br />

Landwirtschaft am Lustbühel<br />

mit rund 20 Hektar Fläche.<br />

2,3 Millionen Bäume stehen laut<br />

Hochrechnungen am Grazer Stadtgebiet<br />

verteilt. Die Zahlen geben<br />

allerdings keine Auskunft über die<br />

Qualität der Grazer Wälder – die<br />

hängt davon ab, wie eng Bäume<br />

zueinander stehen und ob sie große<br />

Baumkronen ausbilden können.<br />

89 Jahre beträgt das durchschnittliche<br />

Alter der Bäume in den Grazer<br />

Wäldern. Bis zu 150 Jahre alt können<br />

sie in Parks und Gärten werden.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

27


GENERATIONEN-<br />

DENKEN<br />

Kraftort, Rohstoffquelle, Arbeitsplatz – der Wald und das<br />

daraus gewonne <strong>Holz</strong> sind in der Steiermark ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor. Wie das seitens des Landes Steiermark gefördert<br />

wird, erklärt Landesrätin Simone Schmiedtbauer im Gespräch.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: LEBENSRESSORT/STROBL<br />

Als Simone Schmiedtbauer erfuhr,<br />

dass sie neue steirische Landesrätin<br />

für Land- und Forstwirtschaft<br />

als Nachfolgerin von Hans Seitinger wird,<br />

war sie gerade im Wald unterwegs. Zufall?<br />

Nein. Eher eine stimmige Fügung. Denn der<br />

Wald ist für die Politikerin ein wahrer Kraftort.<br />

„Im Wald unterwegs zu sein ist für mich<br />

das Beruhigendste, was es gibt – zu jeder Jahreszeit<br />

und egal bei welchem Wetter.“<br />

Als neue zuständige Landesrätin und<br />

selbst Waldbesitzerin von knapp 13 Hektar<br />

Fläche ist die Förderung einer nachhaltigen<br />

Waldwirtschaft für Schmiedtbauer eine<br />

echte Herzensangelegenheit.<br />

Frau Landesrätin, welche Bedeutung hat<br />

der Wald?<br />

Simone Schmiedtbauer: Über 50.000<br />

Menschen arbeiten in der Steiermark entlang<br />

der Wertschöpfungskette <strong>Holz</strong>. Milliarden<br />

von Euros werden dadurch erwirtschaftet.<br />

Unser wertvoller Rohstoff <strong>Holz</strong> ist<br />

regional, wächst nach und bindet CO 2<br />

aus<br />

der Atmosphäre. <strong>Holz</strong>bau hilft dabei, uns aus<br />

der Klimakrise herauszubauen. Dies sind nur<br />

einige Beispiele und Zahlen für die große Bedeutung<br />

des Waldes.<br />

Worin sehen Sie aktuell die größten<br />

Herausforderungen?<br />

Im Klimawandel und der dadurch<br />

nötigen Anpassung des Waldes. Wir<br />

brauchen dringend einen Waldumbau.<br />

Inwiefern?<br />

Ein Waldumbau in Form von standortangepassten<br />

Sorten. Wir haben<br />

dank der Digitalisierungsoffensive<br />

„Dynamische Waldtypisierung Steiermark“<br />

ein Tool, das für jeden Waldort<br />

konkrete Empfehlungen für eine<br />

standortangepasste Baumartenwahl<br />

unter dem Aspekt des Klimawandels<br />

bietet. Wir benötigen den Wald<br />

als CO 2<br />

-Senke, aber wir brauchen ihn<br />

auch als Steiermark und waldreichstes<br />

Bundesland, da wir den Rohstoff zum<br />

Arbeiten und Bauen brauchen.<br />

Auch in Zukunft.<br />

Für Sie also eine Generationenfrage?<br />

Was wir jetzt aufforsten und pflegen, ist<br />

für unsere Enkel und Urenkel. Wir denken<br />

im Forst über Generationen. Ich weiß nicht,<br />

ob es viele andere Berufsgruppen gibt, die so<br />

ein Generationendenken haben und etwas<br />

bewahren wollen wie die Forstlerinnen und<br />

Forstler. Das sind ganz besondere Menschen.<br />

Als Abgeordnete zum Europäischen<br />

Parlament konnten Sie die letzten Jahre<br />

auf EU-Ebene einen guten Vergleich<br />

ziehen. Wie sehen Sie Österreich in<br />

puncto nachhaltiger Waldwirtschaft<br />

im EU-Vergleich?<br />

Gemeinsam mit Schweden, Finnland<br />

und Deutschland gehören wir zur absoluten<br />

Spitze. Gerade durch den steirischen<br />

<strong>Holz</strong>cluster haben wir eine gebündelte<br />

Kraft, die im EU-Vergleich ihresgleichen<br />

sucht. Aus ganz Europa kommen Exkursionen,<br />

um sich anzuschauen, wie wir es<br />

machen. Trotzdem dürfen wir uns auf den<br />

Lorbeeren nicht ausruhen. Es gibt noch<br />

viel zu tun.<br />

28<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ZUR PERSON<br />

Simone Schmiedtbauer, geboren am<br />

8. Juni 1974 in Graz, ist Politikerin und<br />

Landwirtin. Seit 17. Oktober 2023 ist<br />

sie Landesrätin für Land- und Forstwirtschaft<br />

einschl. land- und forstwirtschaftlicher<br />

Schulen, Wohnbau,<br />

Wasser- und Ressourcenmanagement,<br />

Veterinärwesen sowie Gesellschaft.<br />

Davor war sie unter anderem von 2019<br />

bis 2023 Abgeordnete zum Europäischen<br />

Parlament sowie von 2014 bis<br />

2019 Bürgermeisterin der Marktgemeinde<br />

Hitzendorf. Schmiedtbauer ist<br />

verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Welche Schritte müssen vonseiten der<br />

Politik gesetzt werden?<br />

Wir müssen Anreize schaffen, angefangen<br />

bei Anreizen für Waldbesitzerinnen und<br />

Waldbesitzer, ihren Wald zu pflegen, bis zu<br />

Anreizen, mehr auf den <strong>Holz</strong>bau zu setzen.<br />

Gerade erst wurde auf steirische Initiative hin<br />

das Waldfondsgesetz im Zuge des Budgetbegleitgesetzes<br />

<strong>2024</strong> angepasst, wodurch Mittel<br />

aus dem Waldfonds in Zukunft auch für<br />

den geförderten <strong>Holz</strong>bau offenstehen. Verlängert<br />

und sogar aufgestockt wurde auch vom<br />

Land Steiermark die Förderung für Anschaffung<br />

von Schutzausrüstung für Waldbesitze-<br />

rinnen und Waldbesitzer. Die Sicherheit muss<br />

bei Forstarbeiten an erster Stelle stehen.<br />

Stichwort <strong>Holz</strong>bau. Wie hat sich da Ihrer<br />

Meinung nach die Sichtweise darauf<br />

verändert?<br />

Ich glaube, ganz wichtig ist, dass das Bauen<br />

mit <strong>Holz</strong> wieder modern geworden ist. Mein<br />

Vorgänger Hans Seitinger hat diesbezüglich<br />

durch sein Tun schon viel bewirken können.<br />

In der Steiermark liegen wir in puncto <strong>Holz</strong>bau<br />

bei rund 33 %. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

in Österreich. Diesen Weg will ich<br />

als Landesrätin fortführen.<br />

Worin sehen Sie die großen Vorteile von<br />

<strong>Holz</strong>bau?<br />

<strong>Holz</strong> speichert ein Leben lang CO 2<br />

. Es<br />

wächst nach. Es ist gut fürs Raumklima<br />

und für das Wohlbefinden. Es riecht gut,<br />

es fühlt sich gut an. Gerade im städtischen<br />

Bereich eignet sich <strong>Holz</strong> ideal für die dringend<br />

notwendige Nachverdichtung. Sie sehen,<br />

eine Win-win-Situation für alle. <strong>Holz</strong><br />

ist das Natürlichste überhaupt. Ein Rohstoff,<br />

den man nicht von irgendwo weit<br />

herführen muss, sondern ein Rohstoff, der<br />

uns in der Steiermark bei der Haustür hereinwächst.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

29


Großauftrag für Lieb Bau Weiz<br />

mit innovativer Modulbauweise<br />

Das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz realisiert eine neue Ersatzbettenstation am<br />

Universitätsklinikum AKH Wien, die Module entstehen aber bereits in der Steiermark.<br />

Die heimische Bauwirtschaft<br />

sieht sich derzeit<br />

mit verschärften<br />

Kreditbedingungen, steigenden<br />

Zinsen und nach wie vor<br />

hohen Materialkosten konfrontiert.<br />

Angesichts der anspruchsvollen<br />

Rahmenbedingungen<br />

gewinnt der aktuelle<br />

Großauftrag für das steirische<br />

Traditionsunternehmen Lieb<br />

Bau Weiz umso mehr an Bedeutung.<br />

Der 1.200-köpfige<br />

Familienbetrieb realisiert bis<br />

Sommer <strong>2024</strong> eine Bettenersatzstation,<br />

die während der<br />

Sanierung einiger Bereiche<br />

im Haupthaus des Universitätsklinikums<br />

AKH Wien als<br />

Ausweichquartier genutzt<br />

wird. Das Gebäude beherbergt<br />

46 Patientenzimmer, 45 Therapieräume<br />

sowie 44 weitere<br />

funktionale Räumlichkeiten<br />

auf dem Areal des Universitätsklinikum<br />

AKH Wien.<br />

„Inmitten der derzeitigen, außerordentlich<br />

anspruchsvollen<br />

Situation für die gesamte<br />

Branche freuen wir uns, einen<br />

Auftrag mit derartiger Tragweite<br />

realisieren zu dürfen.<br />

Für uns ist es eines der größten<br />

Projekte in der Firmengeschichte<br />

und aufgrund der einzigartigen<br />

Herangehensweise<br />

von besonderer Bedeutung,<br />

da das Vorhaben Know-how<br />

und Innovationskraft unserer<br />

Fachkräfte unter Beweis<br />

stellt“, erklären Josef Gasser<br />

und Doris Enzensberger-Gasser,<br />

die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter:innen von Lieb<br />

Bau Weiz, unisono.<br />

GROSSAUFTRAG<br />

Insgesamt beläuft sich der<br />

Auftrag auf einen zweistelligen<br />

Millionenbetrag. Für die<br />

Architektur zeichnet das Wiener<br />

„Architects Collective“<br />

verantwortlich: „Ein wesentlicher<br />

Faktor in der Entscheidung<br />

für die Modulbauweise<br />

war die hohe Wiederholungsrate<br />

der Raumtypologie bzw.<br />

die vielen gleichwertigen Nutzungen<br />

einer Bettenstation.<br />

Auch die gleichbleibende Qualität<br />

wird durch die Modulbauweise<br />

sichergestellt. Gleichzeitig<br />

entspricht der Einsatz von<br />

<strong>Holz</strong>modulen einer nachhaltigen<br />

Bauweise im Sinne des<br />

ökologischen Fußabdrucks,<br />

was heute längst selbstverständlich<br />

ist und den Nachhaltigkeitszielen<br />

der Stadt Wien<br />

Rechnung trägt. Da nachträgliche<br />

Änderungen durch<br />

die Modulbauweise schwer<br />

durchführbar sind, setzt diese<br />

Konstruktionsart eine besonders<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit kompetenten<br />

Kooperationspartnern in der<br />

Ausführung voraus“, betont<br />

DI Andreas Frauscher, Partner<br />

in Charge des Projekts Bettenersatzstation<br />

AKH Wien.<br />

VORPRODUKTION<br />

IN DER STEIERMARK<br />

Der Startschuss für die Bauarbeiten<br />

ist bereits gefallen:<br />

Die Vorarbeiten im Bereich<br />

der Baumeistertätigkeiten, die<br />

Unterkellerung sowie die Stiegenhäuser<br />

zum Anschlussgebäude<br />

wurden bereits von<br />

Lieb Bau Weiz Hochbauenden<br />

der Wiener Dependance umgesetzt.<br />

Die rekordverdächtige<br />

Bauzeit von unter einem Jahr<br />

30<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


BEZAHLTE ANZEIGE © LIEB UNTERNEHMENSGRUPPE, ARGE ARCHITEKTUR ARCHITECTS COLLECTIVE ZT GMBH & HWP PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH, VISUALISIERUNG TELEGRAM71, WWW.BNLICHTBILDER.COM<br />

soll durch die innovative Modulbauweise<br />

erreicht werden:<br />

Bei diesem Verfahren werden<br />

die einzelnen Räumlichkeiten<br />

als sogenannte Raummodule<br />

vollständig in der Steiermark<br />

vorproduziert, ehe sie in die<br />

Bundeshauptstadt transportiert<br />

werden. Jede der 32 Quadratmeter<br />

großen Einheiten ist<br />

bereits vor Auslieferung vollständig<br />

bezugsfertig: Selbst<br />

Elektro- bzw. Heizungs-, Klima-,<br />

Lüftungs- und Sanitärtechnik<br />

(HKLS) der insgesamt<br />

112 Module werden bereits<br />

im Vorfeld realisiert. Erst am<br />

Gelände von AKH Wien und<br />

MedUni Wien werden die Module<br />

montiert, zusammengesetzt<br />

und verschraubt. „Durch<br />

diese Bauweise können wir<br />

die Bauzeit erheblich verkürzen<br />

und gleichzeitig eine hohe<br />

Präzision, Qualität und vor allem<br />

Nachhaltigkeit gewährleisten“,<br />

erklärt Gasser.<br />

2.260 KUBIKMETER<br />

HOLZ<br />

Letzteres basiert vor allem<br />

auf dem eingesetzten<br />

Werkstoff: Das Bauunternehmen<br />

realisiert die Module<br />

mit Brettsperrholzplatten<br />

aus heimischem Fichtenholz,<br />

über 2.260 Kubikmeter kommen<br />

zum Einsatz. Besonders<br />

herausfordernd am Vorhaben<br />

ist – neben der schnellen Umsetzung<br />

– die Baustellenlogistik:<br />

Aufgrund von gesetzlichen<br />

Vorgaben dürfen die<br />

Raummodule nur zwischen<br />

0 und 5 Uhr durch die Bundeshauptstadt<br />

transportiert<br />

werden. Dafür werden die<br />

Transporter an einem Parkplatz<br />

kurz vor Wien bis Mitternacht<br />

in Stellung gebracht,<br />

damit sie pünktlich innerhalb<br />

der vorgegebenen Frist<br />

am Areal des größten Krankenhauses<br />

Österreichs eintreffen.<br />

Am Produktionsge-<br />

Lieb Bau Weiz zeichnet verantwortlich<br />

für die Umsetzung der neuen<br />

Ersatzbettenstation am AKH Wien –<br />

ein Großauftrag für das steirische<br />

Traditionsunternehmen.<br />

lände in Trofaiach werden<br />

mittelfristig 30 Fachkräfte<br />

von Lieb Bau Weiz – darunter<br />

Hochbauer:innen, Tischler:innen,<br />

Fliesenleger:innen<br />

und Trockenbauer:innen – sowie<br />

sämtliche Ausbaugewerke<br />

den Betrieb aufnehmen.<br />

BEGUTACHTUNG DES<br />

MUSTERMODULS<br />

Aktuell würde der Fokus<br />

aber auf den nächsten zu implementierenden<br />

Projektschritten<br />

liegen, betont Projektleiter<br />

Helmut Bauer: „Nach<br />

technischer Freigabe des Mustermoduls<br />

können wir bereits<br />

mit Anfang Dezember den<br />

Produktionsprozess starten.<br />

Im April bzw. Mai des nächsten<br />

Jahres kommt es dann zur<br />

Montage der Module in Wien.“<br />

<strong>Holz</strong>bau-Bereichsleiter Dominikus<br />

Jantscher betont: „Die<br />

parallelen Fertigungsschritte<br />

unterschiedlichster Gewerke<br />

erfordern ein Höchstmaß an<br />

Zusammenarbeit und Koordination.<br />

Das Mustermodul eines<br />

Patientenzimmers konnte<br />

bereits erfolgreich in Arndorf<br />

bei Weiz begutachtet und abgenommen<br />

werden.“<br />

LIEB BAU WEIZ<br />

Das 1931 gegründete<br />

Unternehmen Lieb Bau<br />

Weiz hat sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten zu<br />

einem der größten Bauunternehmen<br />

Österreichs<br />

entwickelt. Aktuell werden<br />

knapp 1.200 Mitarbeitende<br />

– darunter 60 Lehrlinge –<br />

beschäftigt. Auf den für das<br />

Großprojekt zuständigen<br />

Bereich <strong>Holz</strong>bau entfallen<br />

190 Fachkräfte.<br />

liebbauweiz.at<br />

liebmodulbau.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

31


KLIMAGENIE HOLZ<br />

<strong>Holz</strong>industrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold im Interview über Nachhaltigkeit in der<br />

<strong>Holz</strong>industrie und warum der Rohstoff <strong>Holz</strong> ein Klimaschützer ist.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

Vom Thema Nachhaltigkeit<br />

liest man fast überall. Was<br />

bedeutet Nachhaltigkeit für<br />

Sie?<br />

Monika Zechner: Es stimmt,<br />

das Wort Nachhaltigkeit begegnet<br />

uns überall. Für mich bedeutet<br />

Nachhaltigkeit, heute so<br />

zu leben und zu wirtschaften,<br />

dass die nächste Generation<br />

morgen die gleichen Möglichkeiten<br />

hat wie wir heute. Dabei<br />

geht’s um Klima- und Umweltschutz,<br />

Müllvermeidung und<br />

vieles mehr. Wir dürfen unsere<br />

Umwelt und die Natur also<br />

nur so weit nutzen, dass sie sich<br />

immer wieder erholen kann<br />

und unsere Kinder die gleichen<br />

Chancen haben wie wir.<br />

Fast jedes Unternehmen<br />

und jede Branche will heute<br />

nachhaltig sein. Was macht<br />

die <strong>Holz</strong>industrie zu einer<br />

nachhaltigen Branche?<br />

Monika Zechner und Brigitte Marold: Mit <strong>Holz</strong> in Form<br />

von Baumaterial oder Möbeln bleibt Kohlenstoff länger<br />

gespeichert und CO 2<br />

bleibt länger gebunden.<br />

Zechner: Es ist kein Zufall,<br />

dass der Begriff der Nachhaltigkeit<br />

vor mehr als 300 Jahren in<br />

der Forstwirtschaft entwickelt<br />

wurde. Wir nutzen mit <strong>Holz</strong><br />

einen Rohstoff, der in unseren<br />

Wäldern immer wieder nachwächst.<br />

<strong>Holz</strong> gilt als größtes<br />

heimisches Rohstoffpotenzial.<br />

Mit <strong>Holz</strong> haben wir eine erneuerbare<br />

Rohstoffquelle. Und unser<br />

Rohstoff ist auch ein Klimaschützer.<br />

<strong>Holz</strong> zieht CO 2<br />

aus der<br />

Atmosphäre, speichert dabei<br />

Kohlenstoff und gibt Sauerstoff<br />

ab. Der Kohlenstoff bleibt in unseren<br />

<strong>Holz</strong>häusern und Möbeln<br />

gespeichert, klimaschädliche<br />

CO 2<br />

-Emissionen werden unterbunden.<br />

So schafft die <strong>Holz</strong>industrie<br />

mit ihren Produkten<br />

einen zweiten Wald in den Städten<br />

und Dörfern.<br />

Sie sprechen von einem<br />

„zweiten Wald“ in Form von<br />

<strong>Holz</strong>produkten. Was meinen<br />

Sie damit?<br />

Zechner: Die Ökobilanz ist<br />

eindeutig: Der <strong>Holz</strong>bau kann bis<br />

zu 50 Prozent Treibhausgas einsparen.<br />

Wenn das <strong>Holz</strong> für langlebige<br />

Zwecke wie im <strong>Holz</strong>bau<br />

eingesetzt wird, bleibt dieser<br />

Speichereffekt über die ganze<br />

Lebensdauer eines <strong>Holz</strong>hauses<br />

erhalten. Ein Einfamilienhaus<br />

aus <strong>Holz</strong> speichert etwa 40 Tonnen<br />

CO 2<br />

langfristig ein und entzieht<br />

dieses CO 2<br />

auf diese Weise<br />

der Atmosphäre.<br />

Die <strong>Holz</strong>industrie nutzt<br />

einen nachwachsenden<br />

Rohstoff, der das Klima<br />

schützt. Reicht das schon,<br />

um nachhaltig zu sein?<br />

Brigitte Marold: Das ist doch<br />

schon eine einmalige und sehr<br />

gute Grundlage. Welche Branche<br />

kann das noch? Aber die<br />

<strong>Holz</strong>industrie kann noch mehr<br />

beitragen. Zum Beispiel gibt<br />

es bei uns keinen Abfall. Aus<br />

einem Baum werden 100 Prozent<br />

wertvolle Produkte gewonnen:<br />

<strong>Holz</strong> zum Bauen, <strong>Holz</strong><br />

für Paletten, <strong>Holz</strong> für die Papierherstellung<br />

und für Pellets<br />

zum Heizen. Selbst die <strong>Holz</strong>asche<br />

kann noch im Straßenbau<br />

genutzt werden. Zudem<br />

kann <strong>Holz</strong> oft wiederverwendet<br />

werden, das ist besonders<br />

nachhaltig. Altholz kann zum<br />

Beispiel in der Plattenindustrie<br />

zu neuen Möbeln weiterverarbeitet<br />

werden. <strong>Holz</strong> ist<br />

ein wichtiger Baustein für eine<br />

umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft,<br />

der Einsatz von Altholz<br />

bedeutet eine hohe Ressourceneffizienz.<br />

Österreich<br />

hat zudem eines der strengsten<br />

Forstgesetze der Welt, es darf<br />

nicht mehr entnommen werden<br />

als nachwächst, das ist gelebte<br />

Nachhaltigkeit!<br />

32<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Hier zu sehen: ein Schüler mit seinem<br />

gelungenen Abschlussprojekt.<br />

INNOVATIVER HOLZ-HOCHBAU<br />

Die heimische <strong>Holz</strong>industrie bietet eine Vielzahl an zukunftsfähigen Green Jobs und ist Innovations- und<br />

Technologieführer im <strong>Holz</strong>bau – das zeigt auch das neue <strong>Holz</strong>internat Kuchl sehr anschaulich.<br />

In Städten, wo dringend<br />

benötigter Wohnraum zu<br />

schaffen ist, muss in die<br />

Höhe gebaut werden – und das<br />

unter der Prämisse leistbares<br />

Wohnen. <strong>Holz</strong> ist als leichtes<br />

Baumaterial mit hoher Festigkeit<br />

im Verhältnis zum Gewicht<br />

für die Erweiterung von<br />

Geschoßen bestens geeignet.<br />

Die steirischen Unternehmen<br />

in der <strong>Holz</strong>industrie zählen<br />

heute zu den Innovations- und<br />

Technologieführern weltweit.<br />

Im <strong>Holz</strong>bau in Kombination<br />

mit anderen natürlichen Bauund<br />

Dämmstoffen gibt es noch<br />

großes Entwicklungspotenzial.<br />

Dazu wurde gerade eben in<br />

Kuchl, unserem Bildungscampus<br />

für <strong>Holz</strong>, das europaweit<br />

höchste <strong>Holz</strong>internat fertiggestellt.<br />

Die Innovation: Den<br />

Campus hat man nicht in die<br />

Fläche, sondern in die Höhe gebaut.<br />

Das Erdgeschoß wurde in<br />

Massivbauweise errichtet und<br />

darüber <strong>Holz</strong>module, die fixfertig<br />

eingerichtet waren (sogar<br />

die Spiegel im Badezimmer waren<br />

montiert), übereinandergestapelt,<br />

und das in rekordverdächtiger<br />

Zeit: vom Baubeginn<br />

bis zum Einzug der Schüler hat<br />

es gerade einmal 8 <strong>Monat</strong>e gedauert.<br />

Das Internat sieht wie<br />

ein wunderbares, modernes<br />

Hotel aus; geht man durch die<br />

sieben Geschoße, erfasst einen<br />

ein unglaubliches Wohlgefühl.<br />

Das Internat umfasst 150 Zimmer,<br />

hier wohnen 390 Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

GREEN JOBS<br />

MIT ZUKUNFT<br />

Die Arbeit mit <strong>Holz</strong> bedeutet<br />

Arbeit mit Zukunft. Angesichts<br />

der Herausforderungen<br />

des Klimawandels und der<br />

Ressourcenknappheit sowie<br />

des zunehmenden Umweltbewusstseins<br />

in der Bevölkerung<br />

gibt es ein großes Potenzial für<br />

Arbeitsplätze, die Umwelt und<br />

Klima nützen. In kaum einem<br />

anderen Segment gibt es mehr<br />

Green Jobs als in der <strong>Holz</strong>industrie.<br />

Zudem bietet die Branche<br />

viele Möglichkeiten. Die Unternehmen<br />

der österreichischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie sind in ihren<br />

Heimatregionen verwurzelt<br />

und weltweit aktiv. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

bietet die Perspektive<br />

für junge Menschen, in der<br />

Heimat bleiben zu können und<br />

zu dem internationale Kontakte<br />

zu entwickeln. Die Branche digitalisiert<br />

sich permanent und<br />

hat ein hohes Innovationstempo,<br />

dabei ist lebenslanges Lernen<br />

Routine. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

Österreichs ist eine Hightech-<br />

Industrie, die sich ständig modernisiert<br />

und technische<br />

Entwicklungen vorantreibt. Innovationsgeist<br />

und höchster<br />

Qualitätsanspruch sorgen für<br />

regionale Wertschöpfung, internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Jobs.<br />

UND: Die Arbeitsplätze in<br />

den Regionen ersparen weite<br />

Wegstrecken. Arbeit vor der<br />

Haustüre, das gehört auch zur<br />

Nachhaltigkeit!<br />

Mehr über <strong>Holz</strong>jobs und<br />

viele Ausbildungsmöglichkeiten:<br />

www.meinholzjob.at und<br />

www.woodbenice.at <br />

LEBEN UND<br />

LERNEN IN<br />

EUROPAS<br />

HÖCHSTEM<br />

INTERNAT<br />

AUS HOLZ:<br />

Das <strong>Holz</strong>technikum Kuchl<br />

(HTK) bietet die beste<br />

Ausbildung für die Arbeit<br />

mit <strong>Holz</strong> und hervorragende<br />

Perspektiven für junge<br />

Leute.<br />

Im Herbst wurde das neue<br />

Internatsgebäude eröffnet:<br />

sieben Etagen in <strong>Holz</strong>bauweise,<br />

und das in nur<br />

acht <strong>Monat</strong>en Bauzeit. Das<br />

Internat umfasst 150 Zimmer,<br />

390 Schülerinnen und<br />

Schüler wohnen dort. Statt<br />

in die Fläche wurde effizient<br />

in die Höhe gebaut.<br />

Mehr unter:<br />

www.holztechnikum.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

33


DER KREISLAUF<br />

FÜR UNSERE ZUKUNFT<br />

Der Faktencheck ist eindeutig und das Ergebnis bekannt: <strong>Holz</strong> hat unter allen Baumaterialien den kleinsten<br />

ökologischen Fußabdruck und bindet das schädliche Treibhausgas CO 2<br />

. Im Kampf gegen den Klimawandel<br />

müssen wir das unbedingt nutzen, für uns und die Zukunft unserer Kinder, ist Richard Stralz, CEO der<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe, überzeugt.<br />

FOTOS: KLAUS MORGENSTERN, BRAINSWORLD, MARIJA KANIZAJ<br />

Pressiert es wirklich um unsere Zukunft?<br />

Richard Stralz: Unser Klima hat sich schon<br />

verändert und verändert sich auch weiterhin.<br />

Die Wetterkapriolen der letzten <strong>Monat</strong>e und<br />

Jahre führen uns den Ernst der Lage eindrücklich<br />

vor Augen: Wir müssen handeln, bevor<br />

es zu spät ist. <strong>Holz</strong> ist dabei ein natürlicher<br />

Mitstreiter – wenn wir es sinnvoll kaskadisch<br />

nutzen und unsere Wälder nachhaltig bewirtschaften.<br />

Die Waldbewirtschaftung nimmt eine<br />

wesentliche Rolle ein?<br />

Natürlich, denn nur ein bewirtschafteter<br />

Wald ist ein klimafitter Wald und kann den<br />

unbedingt notwendigen Beitrag im Kampf<br />

gegen den Klimawandel leisten. Schon nach<br />

wenigen Jahrzehnten, in denen ein Wald sich<br />

selbst überlassen wurde, wird aus dem CO 2<br />

-<br />

Speicher Wald ein durch die Verrottungsprozesse<br />

verursachter Netto-CO 2<br />

-Emittent. Die<br />

richtige Waldpflege mit Durchforstung und<br />

zeitgerechter <strong>Holz</strong>ernte sowie das Wiederaufforsten<br />

der abgeernteten Waldflächen in<br />

der richtigen Baumartenverteilung sichern<br />

dagegen den Wald als Kohlenstoffspeicher<br />

und Sauerstoffproduzenten ab. Junge Wälder<br />

zwischen 40 und 60 Jahren nehmen dabei am<br />

meisten CO 2<br />

auf. Durch diese nachhaltige Bewirtschaftung<br />

wird der Wald zudem als artenreiches<br />

Ökosystem erhalten.<br />

Nachhaltigkeit in der <strong>Holz</strong>verwendung<br />

bedeutet Langfristigkeit?<br />

Stimmt, und es bedeutet eine stufenweise<br />

Nutzung. Es ist unsere Pflicht, uns und unseren<br />

Kindern und Enkelkindern gegenüber,<br />

sinnvoll, nachhaltig und ökologisch mit unseren<br />

Ressourcen umzugehen, das betrifft<br />

aber alle natürlichen Ressourcen. Sinnvoll bezieht<br />

sich auf die Art des Einsatzes eines Materials<br />

und wird von den Eigenschaften des<br />

Rohstoffs bestimmt. Der Bau eines Kellers aus<br />

<strong>Holz</strong> ist beispielsweise nicht sinnvoll. Dagegen<br />

macht der Einsatz von Brettsperrholz als<br />

tragende Wand oder Decke, eine Stütze oder<br />

ein Träger aus Brettschichtholz – hier sind<br />

schon Spannweiten bis über 50 Meter möglich<br />

– Sinn. Nachhaltig und ökologisch beziehen<br />

sich auf die kaskadische Nutzung des<br />

Rohstoffs über die längstmögliche Lebens-<br />

Brettsperrholz MM crosslam wird am Standort in Leoben seit 2023 in<br />

einer Hightech-Produktion hergestellt. 140.000 m 3 jährlich können zukünftig<br />

bei Vollproduktion dem Markt zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die Produktionshallen auf 33.000 m 2 in Leoben sind als<br />

<strong>Holz</strong>bau umgesetzt, ein PEFC-zertifiziertes Bauprojekt.<br />

Das ist eine Weltpremiere.<br />

34<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Richard Stralz, CEO der<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe<br />

dauer. Das heißt, wir müssen immer mit dem<br />

höchstwertigen Einsatz beginnen, die thermische<br />

Verwertung steht ganz am Ende der<br />

Kaskade nach jahrzehntelanger stofflicher<br />

Nutzung des Werkstoffes in verschiedenen<br />

Produkten.<br />

Häuser aus <strong>Holz</strong> sind also ein Teil der<br />

Lösung des Klimaproblems?<br />

Wir müssen uns vor Augen halten: Ein Kubikmeter<br />

<strong>Holz</strong> bindet rund eine Tonne CO 2<br />

.<br />

<strong>Holz</strong>nutzung schafft also einen zweiten Wald,<br />

da der Kohlenstoff im verarbeiteten Material<br />

gespeichert bleibt. Gleichzeitig wachsen<br />

durch die Aufforstung neue Bäume nach, die<br />

wiederum Kohlenstoff speichern und Sauerstoff<br />

an die Umgebung abgegeben. Das ist<br />

der Kreislauf für unsere Zukunft. Klimaschonendes<br />

Bauen setzt bei der Vermeidung von<br />

CO 2<br />

an, denn die Verwendung von <strong>Holz</strong> beim<br />

Bauen hat einen wichtigen Substitutionseffekt:<br />

<strong>Holz</strong> hat bauphysikalisch hervorragende<br />

Eigenschaften und kann vielfach andere<br />

Materialien ersetzen, die in der Herstellung<br />

CO 2<br />

-intensiv und nicht nachwachsend sind.<br />

Angesprochen habe ich bereits Wände, Decken,<br />

Träger, Stützen. <strong>Holz</strong> ist bezogen auf<br />

seine Festigkeit sehr leicht an Gewicht, somit<br />

ideal für die städtische Nachverdichtung,<br />

den Ausbau von Dachböden und für Aufstockungen,<br />

da hier wesentlich geringere Gewichte<br />

von der bestehenden Hausstruktur<br />

aufgenommen werden müssen. Die Substitution<br />

von anderen Baumaterialien ist der größ-<br />

te Hebel für den Klimaschutz. Die in Österreich<br />

aus österreichischem <strong>Holz</strong> hergestellten<br />

Produkte ersparen pro Jahr rund acht Millionen<br />

Tonnen CO 2<br />

, das entspricht etwa zehn<br />

Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen<br />

Österreichs in einem Jahr.<br />

Haben wir denn genug <strong>Holz</strong> für den Bau<br />

zur Verfügung?<br />

Allein in Österreich wächst alle 30 Sekunden<br />

so viel <strong>Holz</strong> nach, dass man damit ein<br />

Einfamilienhaus bauen kann. Der Waldbestand<br />

ist bei uns in den letzten 25 Jahren um<br />

23 Prozent gestiegen, im restlichen Europa sogar<br />

um noch mehr. Wir wissen, dass etwa ein<br />

Drittel der CO 2<br />

-Produktion weltweit auf die<br />

Zement- und Stahlproduktion entfällt. Wenn<br />

wir etwas für das Klima tun wollen, müssen<br />

wir mehr <strong>Holz</strong> in langlebigen <strong>Holz</strong>produkten<br />

verwenden, im privaten, vor allem aber im öffentlichen<br />

Bereich wie in Kindergärten, Schulen,<br />

Pflegeeinrichtungen etc., daher ein großer<br />

Appell an die Politik: Es müssen jetzt<br />

bessere und zukunftsfähige Rahmenbedingungen<br />

für die <strong>Holz</strong>nutzung geschaffen werden.<br />

<strong>Holz</strong> haben wir genug, und das regional<br />

verfügbar. <br />

Die Arbeit mit dem regionalen Werkstoff <strong>Holz</strong><br />

ist ein echter Green Job. Teamverstärker*innen<br />

mit Zukunftsblick sind bei Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

immer willkommen: www.mm-holz.com/jobs<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

35


AUF<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

<strong>Holz</strong>bau wird mehr und mehr zum Synonym für Nachhaltigkeit<br />

und innovative Baukonzepte. Um das weiter zu fördern,<br />

setzt die Branche aktiv auf intelligente Nutzung, Ausbildung<br />

und Know-how-Vernetzung.<br />

BAUEN<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: DORIS SPORER, THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK, HASLERHAUS<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat<br />

sich der <strong>Holz</strong>bau zu einem wahren<br />

Vorreiter in der Baubranche entwickelt<br />

– und der Aufschwung dieses<br />

nachhaltigen Baumaterials ist mehr als<br />

nur ein vorübergehender Trend. Von der<br />

Stille der Wälder zu den hektischen Stadtlandschaften<br />

hat <strong>Holz</strong> seinen Weg in die<br />

Architektur gefunden und erobert dabei<br />

nicht nur Herzen, sondern auch den Ruf<br />

eines ökologischen Wundermaterials.<br />

„Während in der Vergangenheit oftmals<br />

Überzeugungsarbeit notwendig war, um<br />

<strong>Holz</strong> als Alternative bei der Materialwahl<br />

zu etablieren, hat sich das Blatt mittlerweile<br />

gewendet. Die steigende Nachfrage<br />

nach umweltfreundlichen Baumaterialien<br />

und der Wunsch nach nachhaltigem<br />

Bauen haben <strong>Holz</strong> in den Fokus gerückt“,<br />

weiß Landesinnungsmeister des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>baus Oskar Beer. „Es geht<br />

längst nicht mehr nur um die Errichtung<br />

von Gebäuden; es geht um die Schaffung<br />

von Lebensräumen, die im Einklang mit<br />

der Natur stehen.“ Vom ländlichen Einfamilienhaus<br />

bis zum urbanen Gemeindezentrum<br />

– überall sieht man die beeindruckenden<br />

Ergebnisse des <strong>Holz</strong>baus. Aber<br />

es geht weit über die sichtbare Ästhetik<br />

hinaus. Das Baumaterial <strong>Holz</strong>, auch als<br />

„Zweiter Wald“ bezeichnet, übernimmt<br />

eine Schlüsselrolle in der CO 2<br />

-Speicherung,<br />

was es zu einem unschätzbaren<br />

Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel<br />

macht.<br />

INTELLIGENTE<br />

NACHVERDICHTUNG<br />

Die Vorteile des <strong>Holz</strong>baus kommen jedoch<br />

nicht nur bei der Errichtung neuer<br />

Gebäude zu tragen, sondern auch in der<br />

intelligenten Nutzung bereits bestehender<br />

Strukturen. Das bestätigt <strong>Holz</strong>baumeisterin<br />

und Unternehmerin Maritta Hasler<br />

vom Unternehmen Haslerhaus. „Der Ausbau<br />

von Dachgeschoßen im<br />

privaten Bereich – Stichwort:<br />

Mehrgenerationenhaus<br />

– wie auch<br />

die Aufstockung<br />

von Wohnraum im urbanen Bereich haben<br />

sich als Chance erwiesen, neue Flächen zu<br />

schaffen, ohne wertvollen Boden zu versiegeln.<br />

Es ist die perfekte Symbiose von<br />

Nachhaltigkeit und Innovation.“ Statische<br />

oder qualitative Vorurteile gehören längst<br />

der Vergangenheit an. „Von der Qualität<br />

her steht der <strong>Holz</strong>bau anderen Materialien<br />

in keinster Weise nachstehen. Im Gegenteil:<br />

Alleine schon das Raumklima in einem<br />

<strong>Holz</strong>bau trägt zum Wohlbefinden der<br />

Menschen, die darin wohnen, bei.“<br />

KNOW-HOW VERNETZEN<br />

Um diese vielseitigen Kräfte des Rohstoffs<br />

<strong>Holz</strong> zu bündeln, hat es sich die Landesinnung<br />

<strong>Holz</strong>bau gemeinsam mit der<br />

Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark<br />

und Kärnten zum Ziel gesetzt, eine<br />

neue Plattform zum Austausch zu schaffen.<br />

„Wir wollen alle, die im<br />

Bereich <strong>Holz</strong> tätig<br />

36<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


sind, zusammenbringen. Österreichweit wäre das<br />

eine Premiere“, erklärt Innungsgeschäftsführer<br />

Bernd Haintz. „Die Benefits liegen auf der Hand.<br />

Neben dem Informationsaustausch und der Vernetzung<br />

könnte so auch der oftmaligen Schnittstellenproblematik<br />

auf Baustellen entgegengewirkt<br />

werden. Vom Tischler über den Bereich der<br />

Innenarchitektur bis zu den Steinmetzen sollen<br />

alle involviert werden.“ Erste Seminare, die auch<br />

von der SFG gefördert werden, beginnen schon<br />

im Jänner. Rund 40 Veranstaltungen sind bereits<br />

in Planung.<br />

BEGEISTERTE JUGEND<br />

Auch im Bereich der Ausbildungen wird es verstärkt<br />

Förderungen geben. Motivationsveranstaltungen<br />

und spezielle Lehrlingswochen stehen auf<br />

dem Programm. „Der Beruf des Zimmerers hat im<br />

letzten Jahrzehnt enorm an Modernität gewonnen.<br />

Das zeigt auch die Steigerung der Lehrlingszahlen<br />

in diesem Bereich“, so Landesinnungsmeister<br />

Oskar Beer. „Nachhaltigkeit spielt bei den jungen<br />

Menschen eine immer größere Rolle. Kombiniert<br />

mit tollen Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen<br />

macht das den Beruf sehr attraktiv.“<br />

Der <strong>Holz</strong>bau erlebt dadurch einen wahren Aufschwung,<br />

der nicht nur die Architekturlandschaft<br />

verändert, sondern auch eine umweltbewusste Generation<br />

inspiriert. In einer Welt, die nach nachhaltigen<br />

Antworten sucht, zeigt der <strong>Holz</strong>bau somit,<br />

dass die Antwort vielleicht schon immer in<br />

den Wäldern verborgen lag und man diesen Aufschwung<br />

nutzen muss, um die Zukunft des Bauens<br />

nachhaltig zu gestalten.<br />

Oskar Beer,<br />

Landesinnungsmeister<br />

Maritta Hasler,<br />

<strong>Holz</strong>baumeisterin<br />

Bernd Haintz,<br />

Innungs -<br />

geschäftsführer<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

37


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REINHARD<br />

HANSMANN<br />

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Persönlichkeiten<br />

im Gespräch<br />

Qualität, Tradition und innovative Technologien –<br />

darauf setzt Reinhard Hansmann im steirischen<br />

Oberwölz mit seinen Unternehmen „<strong>Holz</strong>bau- und<br />

Abbundzentrum Reinhard Hansmann“ sowie<br />

„Reinholz“.<br />

Geboren: 10.04.1979<br />

in Judenburg<br />

Motto: Gemeinsam sind<br />

wir stark.<br />

© DORIS SPORER, RAFFAEL LEB<br />

Ausbildung: HTL<br />

für Bauhandwerker,<br />

<strong>Holz</strong>baumeister<br />

Werdegang: Lehrling als<br />

Zimmerer, Vorarbeiter,<br />

Technischer Angestellter,<br />

Ausbildung zum<br />

<strong>Holz</strong>baumeister, 2011<br />

Gründung der Firma <strong>Holz</strong>bau<br />

& Abbundzentrum Reinhard<br />

Hansmann GmbH, Inhaber<br />

und Geschäftsführer der<br />

Firma, 2019 Gründung<br />

der Reinholz GmbH als<br />

Tochterunternehmen,<br />

ebenfalls Geschäftsführer<br />

in dieser Firma.<br />

Familienstand: verheiratet;<br />

eine Tochter (8 Jahre)<br />

und einen Sohn (6 Jahre)<br />

und der voraussichtliche<br />

Geburtstermin unseres<br />

dritten Kindes ist Anfang<br />

April <strong>2024</strong><br />

Hobbys: Skifahren, Wandern,<br />

Tennis, Schwimmen<br />

Lieblingsessen: Nudelgerichte<br />

Letzter Urlaub: in Österreich<br />

Sehnsuchtsort: zu Hause<br />

Satz, den ich nicht mehr<br />

hören kann: Das geht nicht.<br />

Was mich nervt:<br />

Unzuverlässigkeit<br />

Werte, die mir wichtig sind:<br />

Wertschätzung, Ehrlichkeit,<br />

Gesundheit und sich selbst<br />

und der Natur etwas Gutes<br />

zu tun.<br />

Nr.-1-Zukunftsfrage?<br />

Werden die Klimaziele jemals<br />

erreicht?<br />

Wofür ich bedingungslos<br />

eintrete: Verlässlichkeit und<br />

Termintreue<br />

Was mir Sorgen macht: Die<br />

Einstellung der Mitmenschen<br />

und die Politik<br />

3 Worte zu meinem<br />

Unternehmen: kompetent,<br />

innovativ, nachhaltig<br />

3 Worte zu meinem<br />

Führungsstil: Ziele setzen,<br />

verfolgen und umsetzen.<br />

Was ich von<br />

Mitarbeiter:innen erwarte:<br />

Zuverlässigkeit und Loyalität<br />

zum Unternehmen<br />

Anderer Beruf, der mir Spaß<br />

machen würde: Ich habe in<br />

meinem Beruf die Erfüllung<br />

gefunden.<br />

Zum Unternehmen:<br />

Die Firma <strong>Holz</strong>bau & Abbundzentrum Reinhard Hansmann GmbH<br />

ist ein <strong>Holz</strong>baubetrieb, der sich mit der Herstellung und Bearbeitung<br />

von <strong>Holz</strong>werkstoffen mit einem eigenen Abbundzentrum aus<br />

dazugehörigen Maschinen beschäftigt. Der Betrieb setzt sehr stark<br />

auf Qualität, Tradition und innovative Technologien.<br />

Die Reinholz GmbH ist ein Tochterunternehmen von <strong>Holz</strong>bau &<br />

Abbundzentrum Reinhard Hansmann GmbH. In diesem Unternehmen<br />

wird nur 100 % ökologischer <strong>Holz</strong>hausbau umgesetzt. Möglich<br />

macht das ein neu entwickeltes und patentiertes <strong>Holz</strong>bausystem.<br />

Bei diesem System ist das Ziel, die gesamte Gebäudehülle eines Objekts<br />

rein aus <strong>Holz</strong> herstellen zu können.<br />

Für das innovative und reine <strong>Holz</strong>-Wand-System werden keine<br />

künstlichen Dämmstoffe, kein Leim, keine Plastikfolien und keine<br />

Chemie eingesetzt. Dennoch werden mit der Wand Dämmwerte<br />

erzielt, die dem Niedrigst-Energie-Standard entsprechen. <br />

www.reinholz.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

39


BEWUSST<br />

MIT HOLZ<br />

<strong>Holz</strong> ist ein wahrer Alleskönner, der, richtig genutzt, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark informiert mit einem breiten Bildungsangebot über die Vorteile des regionalen Rohstoffs<br />

und unterstützt <strong>Holz</strong>bauprojekte durch kostenlose Beratung.<br />

FOTOS: CHRISTOF HÜTTER, BEIGESTELLT<br />

PROHOLZ<br />

BAUBERATUNG<br />

Die pro<strong>Holz</strong> Bauberatung bietet<br />

kostenlose und firmenneutrale<br />

Beratung für<br />

<strong>Holz</strong>bauprojekte. Die<br />

Beratung ist persönlich<br />

und individuell auf<br />

die jeweiligen Fragen<br />

abgestimmt.<br />

DI Kathrin Zuckerstätter<br />

Fachberatung <strong>Holz</strong>bau<br />

Steiermark<br />

Tel.: 0664/926 69 85<br />

zuckerstaetter@proholz.at<br />

www.proholz-stmk.at/<br />

proholzbauberatung/<br />

Der Wald – für viele von<br />

uns sind damit wunderbare<br />

Kindheitserinnerungen<br />

verbunden. Von ausgedehnten<br />

Streifzügen und Versteckspielen<br />

über selbstgebaute Lager aus<br />

Ästen und Zweigen bis hin zu<br />

Spielzeug aus Tannenzapfen oder<br />

Kastanien. Doch nicht alle Kinder<br />

haben das Privileg, am Land<br />

oder in der Nähe eines Waldes<br />

aufzuwachsen. Damit entgeht ihnen<br />

nicht nur ein Erlebnis, es fehlt<br />

ihnen häufig auch der Bezug zu<br />

und elementares Wissen rund um<br />

das Thema <strong>Holz</strong>. Hier setzt pro-<br />

<strong>Holz</strong> Steiermark mit der Initiative<br />

„<strong>Holz</strong> macht Schule“ an.<br />

BEREITS KINDER FÜR<br />

HOLZ BEGEISTERN<br />

Die Idee dahinter ist, schon in<br />

der Volksschule anzusetzen und<br />

die Kinder auf spielerische Weise<br />

für Wald und <strong>Holz</strong> zu begeistern.<br />

„Wir leisten damit Bewusstseinsbildung<br />

bei den Entscheidungsträgern<br />

von morgen. Über die Schule<br />

und die Kinder wird das Bewusstsein<br />

über den Alleskönner <strong>Holz</strong><br />

aber auch an die Familie weitergeleitet.<br />

So erreichen wir die Gesell-<br />

40<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


schaft als Ganzes“, sagt Petra<br />

Seebacher, Projektleiterin bei<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark. Mithilfe<br />

von Workshops und erlebnisorientierten<br />

Lehr- und Lernmaterialien<br />

werden den Kindern<br />

die Bedeutung des Waldes und<br />

die außergewöhnlichen Eigenschaften<br />

von <strong>Holz</strong> nähergebracht.<br />

Zur Anwendung kommen<br />

dabei neben gedruckten<br />

und angreifbaren Materialien<br />

auch digitale Tools. Besonders<br />

bei Letzteren zeigt sich der<br />

innovative Ansatz von „<strong>Holz</strong><br />

macht Schule“: Während die<br />

Lern-App „APP ins <strong>Holz</strong>“ mit<br />

Gamification-Elementen motiviert,<br />

macht „HOWARD“<br />

den Wald mittels Augmented<br />

Reality sprichwörtlich greifund<br />

erlebbar (siehe Infobox).<br />

IMPULSE FÜR DIE<br />

HOLZBAU-PRAXIS<br />

Für höhere Semester hält<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark ein umfassendes<br />

Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

im Bereich<br />

<strong>Holz</strong>bau bereit: die pro<strong>Holz</strong><br />

Akademie. Die Vermittlung<br />

von praktischem Know-how<br />

steht dabei im Vordergrund.<br />

Vorträge mit ausgewählten<br />

Expert:innen und fachlich begleitete<br />

Exkursionen und Objektbesichtigungen<br />

bringen<br />

die Teilnehmer:innen auf den<br />

neuesten Stand des Wissens<br />

im <strong>Holz</strong>bau. Neben dem fachlichen<br />

Input dienen die Veranstaltungen<br />

aber auch dem<br />

Austausch zwischen den<br />

Teilnehmer:innen, die ihren<br />

ganz persönlichen Erfahrungsschatz<br />

einbringen können.<br />

Das Interesse daran ist<br />

groß: „Dass wir unser Akademie-Programm<br />

2023 mit dem<br />

Thema Digitalisierung im<br />

<strong>Holz</strong>bau vor vollem Haus beschließen<br />

konnten, bestätigt,<br />

dass wir die richtigen Akzente<br />

setzen. Das Feedback war sehr<br />

gut“, sagt Georg Karner, Marketingleiter<br />

bei pro<strong>Holz</strong>.<br />

<strong>2024</strong> kooperiert man unter<br />

anderem mit der FH Joanneum,<br />

dem Haus der Architektur<br />

und der Messe Graz. Es<br />

sollen gezielt Akzente für die<br />

akademische Aus- und Weiterbildung<br />

gesetzt werden, um<br />

so auch für die <strong>Holz</strong>baupraxis<br />

wichtige Impulse zu liefern:<br />

„Wir haben ein extrem spannendes<br />

Programm geplant,<br />

bei dem von Fachvorträgen bis<br />

hin zu Exkursionen alles dabei<br />

sein wird“, sagt Georg Karner,<br />

der bei pro<strong>Holz</strong> für die Koordination<br />

der Akademie zuständig<br />

ist.<br />

KOSTENLOSE HOLZ-<br />

BAUFACHBERATUNG<br />

Neben der Wissens-vermittlung<br />

unterstützt pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark aber auch bei der<br />

erfolgreichen Umsetzung von<br />

<strong>Holz</strong>bauprojekten. Die pro-<br />

<strong>Holz</strong> Bauberatung bietet hierfür<br />

österreichweit kostenfreie<br />

Beratung rund um das Thema<br />

<strong>Holz</strong>bau – von der Planung<br />

über technische Aspekte<br />

bis hin zu Förderungen.<br />

„<strong>Holz</strong> ist ein idealer Baustoff<br />

für mehrgeschoßiges Bauen –<br />

von Wohnbauten über Kindergärten<br />

und Schulen bis hin zu<br />

Gesundheitsbauten – und eignet<br />

sich bestens für die Nachverdichtung<br />

im städtischen<br />

Raum“, sagt <strong>Holz</strong>bau-Fachberaterin<br />

Kathrin Zuckerstätter.<br />

In der Steiermark ist<br />

sie die erste Anlaufstelle für<br />

Bauherr:innen, Planer:innen<br />

und Gemeinden zu allen <strong>Holz</strong>baufragen<br />

und steht diesen<br />

kostenlos und firmenneutral<br />

zur Seite. Ihre möglichst frühzeitige<br />

Einbindung trägt maßgeblich<br />

dazu bei, dass Projekte<br />

erfolgreich und effizient umgesetzt<br />

werden.<br />

WALDSPAZIER-<br />

GANG MIT<br />

„HOWARD“<br />

„HOWARD“ ist ein Würfel, der sich,<br />

durch die Kamera eines Smartphones<br />

oder Tablets betrachtet,<br />

in verschiedenste Objekte und<br />

Erlebnisse verwandeln kann. Egal<br />

ob Eichhörnchen-Kobel oder<br />

ein Baum mit Spechthöhle oder<br />

Fledermäusen – alle digitalen<br />

Erlebnisse können in der Hand gehalten,<br />

gedreht und somit optimal<br />

erforscht werden.<br />

HOWARD ist kostenlos und kann<br />

von allen genutzt werden. Der<br />

Würfel lässt sich auf der Website<br />

von pro<strong>Holz</strong> Steiermark als Druckvorlage<br />

herunterladen und selbst<br />

zusammenbauen. Die HOWARD-<br />

App ist über den Apple App Store<br />

bzw. Google Play Store verfügbar.<br />

www.holzmachtschule.at/<br />

digital/howard/<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

41


HOLZBAU<br />

IM HÖRSAAL<br />

Die steigende Bedeutung des <strong>Holz</strong>baus in der akademischen Ausbildung und die Einführung von<br />

Stiftungsprofessuren verdeutlichen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ein Trend, sondern eine<br />

dringende Notwendigkeit ist.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: ANTEK TROY, MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK<br />

Die akademische Welt<br />

spielt eine entscheidende<br />

Rolle bei der<br />

Vorbereitung der nächsten<br />

Generation, die die Herausforderungen<br />

des Klimawandels<br />

mit innovativen, nachhaltigen<br />

Lösungen angehen werden. Da<br />

verwundert es nicht, dass die<br />

Bedeutung des <strong>Holz</strong>baus in der<br />

akademischen Welt eine erstaunliche<br />

Renaissance erlebt.<br />

Dieser Trend manifestiert sich<br />

nicht nur in den Lehrplänen,<br />

sondern auch in der Schaffung<br />

neuer Stiftungsprofessuren, die<br />

das Wissen und die Innovationen<br />

in diesem Bereich fördern.<br />

NACHFRAGE GROSS<br />

Zwei, die aus der heimischen<br />

<strong>Holz</strong>bau-Szene nicht<br />

mehr wegzudenken sind, sind<br />

die beiden renommierten Architekten<br />

Tom Kaden und Juri<br />

Troy. Kaden, der seit dem Wintersemester<br />

2017/18 die erste<br />

österreichische Professur für<br />

Architektur und <strong>Holz</strong>bau an<br />

der Fakultät für Architektur der<br />

TU Graz bekleidet, beschäftigt<br />

sich seit über zwanzig Jahren<br />

mit dem <strong>Holz</strong>bau und setzt diesen<br />

umweltschonenden Baustoff<br />

gezielt im urbanen Bereich<br />

ein. „Es ist einfach unglaublich<br />

wichtig, dass wir in die Ausbildung<br />

noch mehr an Intensität<br />

stecken. Da ist Österreich<br />

schon Vorreiter, mit dem, was<br />

in den letzten Jahren passiert<br />

ist: Stiftungsprofessuren in<br />

Wien, Salzburg, Innsbruck und<br />

natürlich Graz.“ Seiner Meinung<br />

könnte aber gerne mehr<br />

in diesem Bereich geschehen.<br />

„Ich erlebe am Institut in Graz,<br />

dass wir immer noch nur eine<br />

begrenzte Anzahl von Studierenden<br />

betreuen können. Die<br />

Nachfragen sind um ein Vielfaches<br />

höher, wir können also<br />

noch sehr viel mehr Lehre anbieten.<br />

Wir haben auch vor,<br />

das Angebot auszubauen. Wir<br />

merken, dass diese Generation<br />

der Studierenden zum Großteil<br />

sehr interessiert ist am Thema<br />

und in großen Teilen mit gewisser<br />

Vorbildung kommt. Für<br />

mich ist es eine große Freude,<br />

mit dieser Generation arbeiten<br />

zu dürfen.“<br />

Da freut es den Berliner Architekten<br />

bestimmt, dass 2023<br />

unter anderem die neue Stif-<br />

42<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


tungsprofessur für „Entwerfen und <strong>Holz</strong>bau<br />

im urbanen Raum“ an der TU Wien<br />

unter der Leitung von Juri Troy gestartet<br />

ist. Der preisgekrönte Vorarlberger Architekt<br />

stellt dabei <strong>Holz</strong>bau im Kontext der<br />

Klimakrise, resilientes Bauen mit dem<br />

nachwachsenden Baustoff <strong>Holz</strong> und die<br />

Werkstoff- und Technologieentwicklung<br />

von <strong>Holz</strong> in den Fokus.<br />

NACHHALTIGES BAUEN<br />

BEGINNT BEI DER PLANUNG<br />

„In Österreich kommen aus der Industrie<br />

weltweit führende Anbieter von<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffen und Zusatzprodukten,<br />

die ständig neue Einsatzmöglichkeiten<br />

hervorbringen. Dies gilt es zu nutzen, um<br />

Antworten auf aktuelle Fragestellungen<br />

zur Architektur des 21. Jahrhunderts geben<br />

zu können.“<br />

Stiftungsprofessuren im Bereich des<br />

<strong>Holz</strong>baus ermöglichen eine enge Verbindung<br />

zwischen Theorie und Praxis.<br />

Durch die Förderung von<br />

praxisnaher Forschung<br />

und die Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie entstehen<br />

innovative Projekte, die<br />

nicht nur den Studierenden<br />

zugutekommen, sondern<br />

auch einen Beitrag<br />

zur nachhaltigen Entwicklung<br />

der Baubranche leisten.<br />

„Das Wissen rund um<br />

das Material <strong>Holz</strong> ist prinzipiell<br />

ein wesentlicher<br />

Punkt, den man im Studium<br />

lernen sollte, sonst tut<br />

man sich später in der Praxis<br />

schwer.“<br />

Die ökologischen und<br />

ästhetischen Aspekte von<br />

<strong>Holz</strong> sind allgemein kein<br />

Geheimnis mehr. Doch<br />

gerade im urbanen Raum<br />

bringt der Zukunftsbaustoff<br />

noch viele weite-<br />

re entscheidende Vorteile mit sich. „Mit<br />

<strong>Holz</strong> lassen sich Vorfertigungen leicht<br />

umsetzen. Inzwischen ist es möglich,<br />

ganze Räume modular im Vorfeld zu produzieren.<br />

Das verkürzt nicht nur die Bauzeit<br />

vor Ort extrem, sondern entlastet<br />

auch die Anrainer – in Zeiten, wo Nachverdichtung<br />

im urbanen Raum immer<br />

mehr zum Thema wird, entscheidende<br />

Faktoren.“ Auch in puncto Brandschutz<br />

und Erdbebensicherheit kann das Material<br />

leicht mithalten. Mehr sogar: „Bei<br />

Erdbeben bietet <strong>Holz</strong> durch seine Elastizität<br />

mehr Schutz. Im Brandfall bleibt die<br />

Tragfähigkeit länger aufrecht als bei anderen<br />

Baustoffen.“<br />

Um all diese Vorteile ideal nutzen zu<br />

können, ist es aber wichtig, <strong>Holz</strong> bereits<br />

in der Planung mit zu bedenken. Mit den<br />

Stiftungsprofessuren wurde daher ein<br />

entscheidender Schritt in die richtige<br />

Richtung gesetzt. <br />

Architekt Juri Troy,<br />

Stiftungsprofessur für „Entwerfen<br />

und <strong>Holz</strong>bau im urbanen Raum“<br />

an der TU Wien<br />

Architekt Tom Kaden,<br />

Stiftungsprofessur für „Architektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau“ an der TU Graz<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

43


INSPIRATION<br />

HOLZBAU<br />

Der <strong>Holz</strong>bau in der Steiermark kann vieles – ganz besonders<br />

Architektur mit Handwerk und Nachhaltigkeit in Bestform<br />

vereinen. Wie das genau aussehen kann, zeigen die<br />

Preisträgerobjekte des <strong>Holz</strong>baupreises 2023.<br />

REDAKTION: YVONNE HÖLZL, FOTOS: HBP/G.OTT, SHUTTERSTOCK<br />

Die Steiermark hat wieder acht<br />

ausgezeichnete <strong>Holz</strong>bauten mehr.<br />

Sie sind perfekt gearbeitet, leben<br />

nachhaltiges Handwerk vor und entsprechen<br />

alle dem Kriterium „Ressourcenschonung<br />

und Verdichtung“. Doch allem<br />

voran sind sie ein klares Bekenntnis zu<br />

zukunftsfittem Bauen.<br />

Diese herausragenden <strong>Holz</strong>bauten wurden<br />

kürzlich mit dem „<strong>Holz</strong>baupreis Steiermark<br />

2023“ ausgezeichnet und vor<br />

den Vorgang geholt. Die Jury wählte aus<br />

145 Einreichungen sechs Preisträger:innen<br />

aus, die den Vorgaben für innovativen<br />

und ressourcenschonenden <strong>Holz</strong>bau entsprachen.<br />

Denn gerade hier spielt der<br />

<strong>Holz</strong>bau sein Können aus. Zusätzlich vergab<br />

die Jury zwei Anerkennungspreise.<br />

„Der <strong>Holz</strong>baupreis zeigt, dass Bauen<br />

zukunftsfähig ist durch sorgfältigen<br />

Umgang mit Ressourcen, nachhaltig gedachter<br />

Planung in Verbindung mit steirischem<br />

Handwerkskönnen und Architektur“,<br />

so Landesinnungsmeister Oskar Beer<br />

und „Besser mit <strong>Holz</strong>“-Obmann Bernhard<br />

Neubauer.<br />

Dass <strong>Holz</strong> nicht nur ein Öko-Klassiker,<br />

sondern zugleich ein Material-Trend<br />

<strong>2024</strong> ist, zeigen diese Preisträgerobjekte<br />

aus der Steiermark und beweisen einmal<br />

mehr, dass Gegenwartsdesign zusammen<br />

mit Ökomaterial ganz neu in Szene gesetzt<br />

werden kann.<br />

44<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


INNERSTÄDTISCHES RAUMWUNDER: HAUS B16<br />

Eingeengt zwischen Nachbarn mit nur<br />

begrenzter Bebauungsmöglichkeit,<br />

zeigt sich das hölzerne Raumwunder als<br />

perfekte Ergänzung des Stadtbildes, bei<br />

dem alte Obstbäume im Garten erhalten<br />

blieben. Außen wie innen wirkt das<br />

Gebäude schlicht. Großzügig und beeindruckend<br />

ist der zentrale Wohnraum,<br />

der bis in den First offen ist und von einer<br />

Galerie im OG begrenzt wird. Damit<br />

wurde auf kleiner Fläche ein Raumerlebnis<br />

erzeugt, das seinesgleichen sucht<br />

und trotz geringer Nutzfläche exakt<br />

die Ansprüche der Familie erfüllt. Ja,<br />

manchmal darf es gerne auch mal weniger<br />

sein. Zum Obstgarten hin öffnet sich<br />

das Haus mit einer Loggia und nutzt so<br />

den beruhigten Außenraum. Dabei wurden<br />

die Vorzüge der Brettsperrholzbauweise<br />

optimal genutzt, um Schalldämmung<br />

und Lastabtragung in gekonnter<br />

Weise zu bewerkstelligen. Ein <strong>Holz</strong>bau,<br />

der hohes technisches und handwerkliches<br />

Niveau widerspiegelt.<br />

Bauherr: Stefanie Waßer und Michael<br />

Moitzi • Architektur/Planung: Plateau –<br />

Arch. DI Michael Moitzi • <strong>Holz</strong>bau: Alpe<br />

GmbH • Statik: Plateau – Bmst. DI Martin<br />

Knapp<br />

LOW-BUDGET-HAUS FELDBACH<br />

Klein, fein und kostengünstig. Das war<br />

die Vorgabe. Hinzu kam ein schwer bebaubares<br />

„Restgrundstück“ in Hanglage.<br />

Gekonnt wurden die unterschiedlichen<br />

Ebenen des Gebäudes entsprechend<br />

dem Höhenverlauf des Geländes versetzt,<br />

was eine verspielte Raumlandschaft<br />

mit Rückzugsorten auf einer<br />

„kleinen“ Grundfläche von 105 m 2 Wohnfläche<br />

ergab. Auf der nahen Säge wurde<br />

das Kantholz für die Konstruktion geschnitten,<br />

welches von den <strong>Holz</strong>bau-<br />

Meistern hervorragend mit Birkensperrholz<br />

kombiniert wurde. Die großteils<br />

unbehandelten <strong>Holz</strong>oberflächen tragen<br />

zudem zu einem fantastischen Raumklima<br />

bei. Auch von außen ist die Reduktion<br />

zu spüren, die jedoch nirgendwo<br />

auf Kosten der Qualität geht. Sowohl<br />

das Architektenteam als auch die <strong>Holz</strong>bau-Meister<br />

haben sich hier auf das<br />

traditionelle Handwerk besonnen und<br />

mit einfachen Detailausbildungen ein<br />

modernes und sparsames Gebäude geschaffen,<br />

das keine Wünsche offenlässt.<br />

Bauherr: Sebastian und Ilona Bruckner •<br />

Architektur/Planung: Habsburg Isele<br />

Architekten ZT • <strong>Holz</strong>bau: Ing. Röck •<br />

Statik: thurner engineering • Bauphysik:<br />

IBO – Österreichisches Institut für Bauen und<br />

Ökologie<br />

MEHRGESCHOSSIGER WOHNBAU<br />

Ein Vorzeigeprojekt mit sozialem Mehrwert,<br />

architektonisch durchdacht und<br />

handwerklich auf höchstem Niveau:<br />

Errichtet mitten im Dorf, rahmen die<br />

beiden Neubauten den für die Gemeinde<br />

neu gestalteten Pfarrplatz, bieten<br />

Wohnraum für mehrere Generationen<br />

und sind Standort für den Sprengelarzt<br />

inkl. Hausapotheke. Der auffallende<br />

Laubengang als „Dorfplatzbalkon“ ist<br />

Übergang zum Privaten. Er ist wesentliches<br />

Gestaltungselement des Bauwerks<br />

und des öffentlichen Raums. Das Projekt<br />

schafft neben der medizinischen<br />

Grundversorgung und dem zentral<br />

gelegenen Wohnraum auch ein gelungenes<br />

Beispiel einer Dorfkernbelebung<br />

durch Baukultur. Auf <strong>Holz</strong>werkstoffe<br />

wurde größtenteils verzichtet, sodass<br />

Schnittkantholz und sägeraue Außenschalungen<br />

dominieren. Gerade wegen<br />

dieses Verzichts haben die Häuser ihren<br />

besonderen Charme und spielen alle<br />

Stücke des handwerklichen Könnens:<br />

traditionelle Zimmermannsverbindungen<br />

setzen selbstbewusst gestalterischen<br />

Anspruch.<br />

Bauherr: Hubert Gnezda • Architektur/<br />

Planung: Lendarchitektur und Scheiberlammer<br />

Architekten • <strong>Holz</strong>bau: <strong>Holz</strong>bau<br />

Horn • Statik: Lackner Egger ZT •<br />

Bauphysik: Kastner ZT<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

45


FÜR DIE LAND(WIRT)SCHAFT GEBAUT:<br />

WEINHOF LOCKNBAUER<br />

Nahe dem Dreiländereck Österreich –<br />

Slowenien – Ungarn, im vom Weinbau<br />

geprägten Hügelland, präsentiert<br />

sich ein landwirtschaftlich genutztes<br />

Gebäudeensemble, welches nach den<br />

klaren Vorgaben eines jungen Winzers<br />

aus dem Altbestand in eine zeitgemäße<br />

Produktionsstätte für ausgezeichnete<br />

Weine verwandelt wurde. Das Gesamtkonzept<br />

wird komplettiert durch die<br />

Vermarktung ab Hof, Degustation, Bewirtung<br />

und zudem durch die Möglichkeit<br />

der Durchführung von Veranstaltungen<br />

in hellen Räumen. Der Bestand des<br />

Stallgebäudes wurde entkernt und bis auf<br />

den wertvollen Gewölbeteil reduziert. Die<br />

Architektur ist ein Beispiel, wie sich das<br />

Konzept des jungen Weinbauern einer<br />

transparenten Produktion und Anspruch<br />

auf Qualität gelungen in einem Bauwerk<br />

widerspiegeln kann. Der somit entstandene<br />

schlichte Baukörper, der sich in unaufgeregter<br />

Form an der traditionellen<br />

Struktur der umliegenden Höfe und dem<br />

vorgefundenen Bestand orientiert, wird<br />

vor allem durch das <strong>Holz</strong>dachtragwerk als<br />

zentralem Gestaltungselement geprägt.<br />

Bauherr: Lukas Jahn • Architektur/<br />

Planung: Mascha Ritter Architektur •<br />

<strong>Holz</strong>bau: Muhri-<strong>Holz</strong><br />

DEMÜTIG TEIL WERDEN:<br />

DIE VOISTHALERHÜTTE AM HOCHSCHWAB<br />

Wie ein Findling sitzt die neue<br />

Voisthalerhütte an der östlichen<br />

Geländekante des Hochtals der Oberen<br />

Dullwitz. Um den heutigen Anforderungen<br />

einer Schutzhütte gerecht<br />

zu werden, wurde die bestehende<br />

Hütte durch einen Neubau ersetzt,<br />

der als Orientierungspunkt zwischen<br />

Hochschwab, Wetterkogel, Karlhochkogel<br />

und Fölzsattel in Form eines<br />

einfachen, klaren Volumens in der beeindruckenden<br />

Berglandschaft in Erscheinung<br />

tritt. Das Raumprogramm<br />

ist in der Vertikale über vier Geschoße<br />

organisiert und minimiert dadurch die<br />

bebaute Fläche. Um eine zentrale Treppe<br />

gruppieren sich im Erdgeschoß der<br />

Gastraum und die Küche, in den beiden<br />

Obergeschoßen die Schlafräume für<br />

Gäste und die Hüttenwirte mit kleinen<br />

Gemeinschaftssanitäreinheiten.<br />

Bauherr: Richard Goldeband • Architektur/<br />

Planung: Dietger Wissounig Architekten •<br />

<strong>Holz</strong>bau: Steger Bautauf • Statik: GDP<br />

ZT, DI Josef Koppelhuber, FS1 Fiedler<br />

Stöffler (Michael Fiedler, Christian Stöffler) •<br />

Bauphysik: rosenfelder & höfler consulting<br />

engineers<br />

HOLZ FÜR DEN RICHTIGEN TON:<br />

TURNSAAL & MUSIKVEREIN KIRCHBERG AM WAGRAM<br />

Mit dem Turnsaal und dem Musikverein<br />

in Kirchberg am Wagram wurden zwei<br />

unterschiedliche Typologien in einem<br />

Gebäude vereint. Das dreigeschoßige<br />

Gebäude beherbergt den neuen<br />

Turnsaal, einen Aufenthaltsraum für<br />

die Nachmittagsbetreuung und den<br />

Musikverein mit Musiksaal, Probe- und<br />

Begegnungsräumen. Trotz der unterschiedlichen<br />

Nutzungen entstand<br />

ein Gebäude wie aus einem Guss. Das<br />

bestimmende Bau- und Gestaltungselement<br />

ist <strong>Holz</strong>. Farblich dominieren<br />

Weißtanne und Esche. Generell wurde<br />

auf die Verwendung von ökologisch<br />

nachhaltigen Materialien Wert gelegt.<br />

Das Gebäude ist mit <strong>Holz</strong>lamellen<br />

verkleidet, die je nach Betrachtungswinkel<br />

und Lichteinfall für ein anderes<br />

Erscheinungsbild sorgen. Und die Lattenstruktur<br />

der Fassade wird an den<br />

Innenwänden des Musiksaals als Akustikelement<br />

weitergeführt.<br />

Bauherr: Vizebürgermeister Erwin Mantler<br />

• <strong>Holz</strong> für den richtigen Ton • Architektur/<br />

Planung: Laurenz Vogel Architekten • <strong>Holz</strong>bau:<br />

Lieb Bau Weiz – Geschäftsbereich <strong>Holz</strong><br />

Bau Weiz<br />

46<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ZWEI ANERKENNUNGSPREISE GINGEN AN:<br />

GEFÖRDERTER WOHNBAU:<br />

WOHNEN AM ROSEGGERWEG<br />

HOLZ NEU GEDACHT: RESSOURCENPARK GRAZ<br />

Mit der Fertigstellung des Ressourcenparks in der Sturzgasse ist<br />

das Abfallwirtschafts- bzw. Recyclingzentrum in der Moderne angekommen.<br />

Die Ausführung dieser Flugdachkonstruktion kann<br />

als einer der gelungensten modernen Ingenieurholzbauten im<br />

Großraum Graz bezeichnet werden. Die richtige Wahl der Baumaterialien<br />

wird mit dem gedrungenen Stahlbetonsockel in der Verkehrs-<br />

und Abladezone, den davon abzweigenden „Kopfbändern“<br />

aus Baustahl und dem Dachwerk aus Brettschicht- und Brettsperrholz<br />

eindrucksvoll demonstriert.<br />

Bauherr: Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen • Architektur/<br />

Planung: planconsort zt • <strong>Holz</strong>bau: Rubner <strong>Holz</strong>bau<br />

Hochwertiges Bauen unter Einhaltung aller Kostengrenzen im<br />

geförderten Wohnbau ist in <strong>Holz</strong>bauweise möglich. Das zeigt<br />

„Wohnen am Roseggerweg“ in Kindberg beispielgebend. Dort<br />

reihen sich fünf dreigeschoßige Wohnbauten aneinander. Zueinander<br />

etwas versetzt, fügen sich die neuen Bauten mit der Ausrichtung<br />

ihrer Satteldächer hervorragend in die städtische Situation<br />

ein. Zudem konnte der verbreitete Irrglaube, dass ein reiner<br />

<strong>Holz</strong>bau mit Sichtholzoberflächen im Inneren und <strong>Holz</strong>fassaden<br />

mit dem Brand- sowie Schallschutz nicht vereinbar und zudem<br />

auch zu teuer wäre, eindeutig widerlegt werden.<br />

Bauherr: Brucker Wohnbau • Architektur/Planung: dreiplus<br />

Architekten ZT • <strong>Holz</strong>bau: Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau<br />

Antenne Steiermark hat jetzt einfach mehr<br />

Website und App des Tagesbegleiters Nummer 1 wurden einem umfassenden<br />

Update unterzogen und bieten nun viele neue smarte Funktionen!<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ<br />

So klingt die Zukunft. Antenne Steiermark<br />

ist längst auch abseits des<br />

klassischen analogen Verbreitungsweges<br />

der Tagesbegleiter der Steirer:innen. Die<br />

stets zunehmende digitale Nutzung hat<br />

den Sender dazu veranlasst, die digitalen<br />

Touchpoints einem umfassenden technischen,<br />

optischen und inhaltlichen Redesign<br />

zu unterziehen. Abgesehen von einer<br />

Modernisierung der Benutzerführung<br />

der angebotenen digitalen Inhalte und<br />

Services hat man besonderes Augenmerk<br />

auf die Individualisierung des Hörerlebnisses<br />

gelegt. Die Hörer:innen bekommen<br />

damit ihr Lieblingsradio mit noch höherem<br />

Mehrwert ausgespielt. Das reicht<br />

von einem erweiterten Musikangebot bis<br />

hin zu den besten Inhalten on demand.<br />

EINFACH MEHR<br />

Antenne Steiermark hat das Stream-<br />

Portfolio in der App und im Web um drei<br />

Plus-Channels erweitert. Auf diesen läuft<br />

das beliebte Liveprogramm in der vom<br />

User gewählten „Klangfarbe“. Man hört die<br />

Antenne, wie man sie kennt, PLUS mehr<br />

Charts, mehr Rock oder mehr Hits der<br />

80er & 90er, je nach Geschmack. Wer die<br />

aktuellen Nachrichten oder den Verkehrsservice<br />

verpasst hat, kann diese auf Knopfdruck<br />

jederzeit nachhören. Und auch für<br />

unterwegs wurde optimiert. Dank Apple<br />

CarPlay und Android Auto hat man das gesamte<br />

Streamingangebot immer und überall<br />

dabei. Einfach ausprobieren: Alle Features<br />

kostenlos und ohne Abo im Web und<br />

via App!<br />

Die neuen Plus-Streams sind da.<br />

Weiterhin mit Antenne Muntermacher<br />

Thomas Axmann aufstehen plus MEHR<br />

Rock, Charts oder 80er/90er hören!<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

47


1<br />

2<br />

3<br />

BUSINESS HISTORY MONAT<br />

4<br />

Bereits zum siebenten Mal erschien die geballte Fülle an<br />

spannenden steirischen Unternehmensgeschichten in<br />

Form des BUSINESS HISTORY MONAT. Dabei handelt es<br />

sich um ein einzigartiges Projekt, das vom Wirtschaftsmagazin<br />

BUSINESS MONAT in Kooperation mit dem Institut<br />

für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Univ.-Prof. Thomas Krautzer sowie Dr. Walter M.<br />

Iber vom Institut für Geschichte umgesetzt wird.<br />

5<br />

1. Ankünder-Geschäftsführer Dieter Weber, Studienassistent<br />

Christian Schmidt, Daniela Beutle (Ankünder Head of Marketing)<br />

und Ankünder-Geschäftsführer Bernd Schönegger (v. l.)<br />

2. Gerald Schöpfer, Präsident Österreichisches Rotes Kreuz<br />

3. Reges Interesse an der Präsentation<br />

4. BUSINESS-MONAT- und STEIRERIN-Geschäftsführerin Nicole<br />

Niederl, Thomas Krautzer vom Institut für Wirtschafts-,<br />

Sozial- und Unternehmensgeschichte der KF-Uni Graz, Walter<br />

M. Iber vom Institut für Geschichte, Nikolaus Reisinger, Vizestudiendekan<br />

der GEWI-Fakultät, und BUSINESS- MONATund<br />

STEIRERIN-Chefredakteurin Lissi Stoimaier (v. l.)<br />

5. Für das steirische Traditionsunternehmen Soletti gab es eine<br />

Sonderausgabe.<br />

© THOMAS LUEF<br />

48<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


NEUJAHRSEMPFÄNGE <strong>2024</strong><br />

Entspannt, positiv und mit guter Unterhaltung blickte man bei den Neujahrsempfängen von<br />

Land Steiermark, Wirtschaftskammer Steiermark, Industriellenvereinigung Steiermark und Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark in das Jahr <strong>2024</strong>.<br />

© LAND STEIERMARK/BINDER, FOTO FISCHER, MARIJA KANIZAJ, LWK/DANNER<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1. In der Grazer Burg fand der traditionelle<br />

Neujahrsempfang des Landes Steiermark für<br />

Vertreterinnen und Vertreter der heimischen<br />

Medienlandschaft und Kommunikationsverantwortliche<br />

aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung<br />

und Interessenvertretungen statt.<br />

Landeshauptmann Christopher Drexler (l.)<br />

und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton<br />

Lang (r.) konnten dazu im Weißen Saal rund<br />

150 Gäste begrüßen. Die Landesrätinnen Barbara<br />

Eibinger-Miedl, Doris Kampus, Simone<br />

Schmiedtbauer und Ursula Lackner sowie die<br />

Landesräte Karlheinz Kornhäusl und Werner<br />

Amon waren ebenso zum geselligen und<br />

zwanglosen Beisammensein vor Ort.<br />

2. Im Rahmen des WKO-Steiermark-Neujahrsempfangs<br />

präsentierte Präsident Josef Herk<br />

mit der Leistungsagenda das neue Schwerpunktthema<br />

der Wirtschaftskammer für<br />

<strong>2024</strong> – „Leistung muss sich lohnen“. Am Foto:<br />

Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, Vizepräsident<br />

Herbert Ritter, Vizepräsidentin Gabi<br />

Lechner, Präsident Josef Herk, Vizepräsident<br />

Andreas Herz und Direktor-Stellvertreter<br />

Gerhard Kienzl (v. l.)<br />

3. In seiner Rede anlässlich des Neujahrsempfangs<br />

der IV Steiermark widmete sich Präsident<br />

Stefan Stolitzka den drei großen Transformationen<br />

unserer Zeit – die grüne, die<br />

digitale und eine geopolitische. Die IV Steiermark<br />

konnte bei ihrem Jahresauftakt auch in<br />

diesem Jahr wieder knapp 200 Vertreterinnen<br />

und Vertreter der steirischen Industrie sowie<br />

Mitglieder der Landesregierung und Partner<br />

aus Medien, der Sozialpartnerschaft und<br />

der Hochschulen begrüßen. Am Foto: Vizepräsident<br />

Franz Mayr-Melnhof, LR Barbara<br />

Eibinger-Miedl, Präsident Stefan Stolitzka,<br />

LR Ursula Lackner, Vizepräsident Franz Kainersdorfer<br />

(v. l.).<br />

4. Miteinander reden, den Blick nach vorne richten<br />

und bei Entscheidungsträgern aus Politik<br />

und Wirtschaft für die Anliegen der steirischen<br />

Bäuerinnen und Bauern werben. Diese<br />

Ziele standen im Fokus zum Jahresauftakt<br />

des Neujahrsempfangs der Landwirtschaftskammer<br />

im Steiermarkhof in Graz. Am Foto:<br />

Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer,<br />

Landeshauptmann Christopher Drexler,<br />

Vizepräsidentin Maria Pein und Präsident<br />

Franz Titschenbacher (v. l.).<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

49


STEIRISCHE FESTSPIELE<br />

1<br />

2<br />

Kaum jemandem ist die Styriarte, das alljährlich<br />

im Sommer stattfindende Festival<br />

für klassische und alte Musik in Graz und<br />

der Steiermark, kein Begriff. Beim letzten<br />

Marketing Clubabend im Jahr 2023 im Palais<br />

Attems erzählte Mathis Huber, seit 1990<br />

Intendant der Styriarte, in launiger Manier<br />

über die Ursprünge der Styriarte, über ihre<br />

Entwicklung im Laufe der letzten Jahre sowie<br />

über die Pläne, wie sich die Styriarte im<br />

Kontext der zeitgenössischen Musikszene<br />

positioniert und wie es gelingen soll, die<br />

steirischen Festspiele noch populärer zu<br />

machen und ein breites Publikum anzusprechen.<br />

4<br />

3<br />

5<br />

1. Harald Korschelt, der Moderator des<br />

Abends, mit dem Referenten Mathis<br />

Huber, Intendant der Styriarte, und dem<br />

Präsident des Marketing Club, Thomas<br />

Foscht<br />

2. Christoph <strong>Holz</strong>er (Spar Steirmark),<br />

Manfred Herzl (Herzl Immobilientreuhand)<br />

und Reinhard Granec (Europharma)<br />

3. Der Marketing Club Graz zu Gast im<br />

Palais Attems<br />

4. Peter Jagersberger (Ford Jagersberger)<br />

und Andreas Rath (ORF Steiermark)<br />

5. Peter Maderl (m(research) und Günther<br />

Müller (pidas)<br />

© OLIVER WOLF<br />

1<br />

2<br />

4 5<br />

3<br />

GLOBALE PRÄSENZ<br />

Beim 353. Clubabend war Michael<br />

Viet, CEO der Payer Group mit Sitz<br />

im weststeirischen St. Bartholomä,<br />

zu Gast. Das 1946 gegründete Unternehmen<br />

zählt weltweit führende<br />

Marken zu seinen Kunden. Innerhalb<br />

der Unternehmensgruppe werden<br />

Produkte für die Geschäftsfelder<br />

Healthcare & Medical sowie Home,<br />

Beauty & Personal Care entwickelt<br />

und produziert. Viet gab in seinem<br />

Vortrag Einblicke in die Welt von Payer<br />

und zeigte unter anderem, wie<br />

das Unternehmen in Zukunft durch<br />

Investitionen in die Infrastruktur an<br />

allen Standorten nachhaltig wachsen<br />

und für kommende Herausforderungen<br />

gerüstet sein will.<br />

1. Der Präsident des Marketing Club,<br />

Thomas Foscht, mit der Moderatorin<br />

des Abends, Astrid Oberzaucher<br />

(Campus 02), und dem Vortragenden<br />

Michael Viet (Payer Group)<br />

2. Wolfgang Schäfer (Agentur Schäfer),<br />

Birgit Jungwirth (Österreichische<br />

Krebshilfe Steiermark) und Georg<br />

Jungwirth (Campus 02)<br />

3. Silvia Geier (Instahelp), Rene Hubert<br />

Kerschbaumer und Ursula Haas-<br />

Kotzegger (beide Campus 02)<br />

4. Clemens <strong>Holz</strong>er (Montanuni Leoben),<br />

Norbert Ulbing (Ulbing Consulting),<br />

Rolf Hadolt (Global Express) und Bernd<br />

Lierzer (Magna)<br />

5. Andreas Spreitzer (brandbase by<br />

Spreitzer), Richard Brandstätter<br />

(Kleine Zeitung) und Heinz Michalitsch<br />

(Michalitsch Consulting)<br />

© OLIVER WOLF<br />

50<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


FOLLOW ME 2023<br />

1<br />

2<br />

Die Brüder Andreas und Stefan Halwachs<br />

steuern seit dem Frühjahr 2023 in<br />

allen Belangen die Geschicke der Grabner<br />

Gruppe, die mit den Geschäftsbereichen<br />

Grabner Stahlbau und Grabner<br />

Auftragsfertigung am Markt vertreten<br />

ist. Beim Online-Voting von Follow me<br />

konnten sie 8.610 Stimmen sammeln<br />

und wurden damit zu den „Nachfolgern<br />

des Jahres 2023“ gekürt.<br />

Insgesamt wurden für die zwölf nominierten<br />

Betriebe fast 22.000 Stimmen<br />

beim Online-Voting abgegeben. Der<br />

Follow me Award ist ein Wettbewerb<br />

für Betriebsnachfolger:innen. Im Mittelpunkt<br />

stehen Beispiele aus allen Regionen,<br />

die den Generationenwechsel<br />

erfolgreich gemeistert haben. „Es ist<br />

fantastisch zu sehen, wie weit die inspirierenden<br />

Geschichten der heurigen Betriebsnachfolger<br />

reichen, und ich hoffe,<br />

dass viele ihrem Beispiel folgen werden.<br />

Denn auch nächstes Jahr werden wieder<br />

rund 900 Betriebe übergeben werden“,<br />

zeigt sich WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />

Gabriele Lechner von dem<br />

Erfolg des Follow me Awards begeistert.<br />

3<br />

5<br />

6<br />

4<br />

Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative<br />

der Wirtschaftskammer Steiermark,<br />

des Wirtschaftsressorts des Landes<br />

Steiermark und der Stadt Graz. Begleitet<br />

wird die Initiative durch namhafte<br />

Partner: Steiermärkische Sparkasse,<br />

Kammer der Steuerberater:innen und<br />

Wirtschaftsprüfer:innen, Fachgruppe<br />

der Ingenieurbüros und der Notariatskammer<br />

für Steiermark.<br />

followme.nachfolgen.at<br />

1. Stadtrat Günter Riegler, Landesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl, WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />

Gabi Lechner<br />

(v. l.) und Sparkassen-Vorstand Oliver<br />

Kröpfl (r.) gratulierten Übernehmer<br />

Andreas Halwachs und Übergeber<br />

Gottfried Halwachs zur erfolgreichen<br />

Betriebsnachfolge und dem Sieg<br />

beim Follow me Award.<br />

2. Gregor Wöhry (M.) vom Radhaus Murtal<br />

in Knittelfeld holte sich Platz 1 in der<br />

Kategorie „familienexterne Nachfolge“.<br />

Im Foto mit WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />

Gabi Lechner und Steiermärkische-Sparkasse-Vorstandsmitglied<br />

Oliver Kröpfl.<br />

3. Markus Greipl (l.) von Greipl Installationstechnik<br />

in Passail sicherte sich<br />

Platz 2 in der Kategorie „familienexterne<br />

Nachfolge“. Im Bild mit Antenne-<br />

Steiermark-Geschäftsführer Gottfried<br />

Bichler.<br />

4. BUSINESS MONAT-Geschäftsführerin<br />

Nicole Niederl (M.) mit WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />

Gabi Lechner<br />

(l.) und Landesrätin Barbara Eibinger-<br />

Miedl.<br />

5. BUSINESS MONAT-Geschäftsführerin<br />

Nicole Niederl bei der Gutschein-Übergabe<br />

mit Follow-Me-Award-Gewinner<br />

Andreas Halwachs.<br />

6. Gerhard Schuster von der Tischlerei<br />

Schuster (M.) freute sich über Platz 2<br />

in der Kategorie „familieninterne<br />

Nachfolge“.<br />

© FOTO FISCHER<br />

TRÄGER PREMIUMPARTNER LEADPARTNER<br />

WISSEN WIE’S<br />

GELINGT.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

51


BRÜDER<br />

MIT STEEL<br />

Die Erfolgsgeschichte der Grabner Stahl & Maschinenbau GmbH aus Hartberg setzt sich fort:<br />

Die beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs konnten beim Online-Voting von Follow me<br />

8.610 Stimmen sammeln und wurden damit zu den „Nachfolgern des Jahres 2023“ gekürt.<br />

FOTOS: BEIGESTELLT<br />

Erfolgreiche Nachfolger:<br />

Die Geschäftsführer der Grabner Gruppe<br />

Andreas (l.) und Stefan Halwachs<br />

Dieser Betrieb verdient den Sieg<br />

in vielfacher Hinsicht. Besonders<br />

freut mich natürlich zum<br />

einen die erfolgreiche Weiterführung<br />

eines traditionellen Leitbetriebs, zum<br />

anderen finde ich die bemerkenswerte<br />

Innovationskraft bei der Ausbildung<br />

neuer Fachkräfte beeindruckend.“ Mit<br />

diesen lobenden Worten nominierte<br />

Simone Pfeiffer, Leiterin der WKO-<br />

Regionalstelle Hartberg-Fürstenfeld,<br />

die beiden Brüder Andreas und Stefan<br />

Halwachs für den Betriebsnachfolgepreis<br />

„Follow Me Award 2023“, den sich<br />

das erfolgreiche Duo dann final mit über<br />

8.600 Votes auch sicherte.<br />

Das Unternehmen in Hartberg mit<br />

den Geschäftsbereichen Grabner Stahlbau<br />

und Grabner Auftragsfertigung<br />

ist Anbieter für Hallenbau und Hallensanierung<br />

sowie für die individuelle<br />

Komponentenfertigung, dem Maschinenbau<br />

und der Blechbearbeitung.<br />

Als Traditionsbetrieb in der Region steht<br />

die Grabner Gruppe seit Jahrzehnten für<br />

sichere Arbeitsplätze und verantwortungsvolles<br />

Wirtschaften. Die nächste<br />

Generation trat selbstbewusst in diese<br />

Fußstapfen und hat klare Strategien für<br />

die Zukunft im Rucksack. Wir baten die<br />

beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs<br />

zum Gespräch.<br />

Oftmals hört man von komplizierten<br />

und langwierigen Betriebsübernahmen.<br />

Wie ist die Nachfolge<br />

bei der Grabner Gruppe abgelaufen?<br />

Andreas Halwachs: Im Großen und<br />

Ganzen sehr positiv. Wir sind beide schon<br />

lange im Unternehmen tätig und haben<br />

vor der Übernahme schon gemeinsam<br />

mit unserem Vater Gottfried Halwachs<br />

52<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ZUM<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bereits seit 1960 hat das<br />

Unternehmen Grabner seinen<br />

Platz in der Steiermark und<br />

ganz Österreich gefunden.<br />

Ursprünglich für die Reparatur, die<br />

Erzeugung und den Handel von<br />

landwirtschaftlichen Maschinen<br />

gegründet, begann die Firma<br />

bereits Mitte der 60er-Jahre mit<br />

der Produktion und Montage von<br />

Stahlhallen.<br />

Heute widmet sich die Grabner<br />

Gruppe mit den Geschäftsbereichen<br />

Grabner Stahlbau und Grabner<br />

Auftragsfertigung ganz dem<br />

Hallenbau und der Hallensanierung<br />

sowie der individuellen<br />

Komponentenfertigung, dem<br />

Maschinenbau und der Blechbearbeitung.<br />

Aktuell beschäftigt das Unternehmen<br />

rund 145 Mitarbeiter in<br />

Hartberg und Zell am See.<br />

www.grabnergruppe.at<br />

das Unternehmen geleitet. 2019 hat er sich<br />

dann aus der Geschäftsführung zurückgezogen<br />

und Anfang 2023 mit der Übergabe<br />

seiner Anteile das Ruder ganz übergeben.<br />

Stefan Halwachs: Bei uns gehörte es<br />

schon immer zur Firmenkultur, über aufkommende<br />

Herausforderungen und mögliche<br />

Konflikte aktiv und offen zu reden.<br />

Das hat uns auch bei der Übergabe sehr<br />

geholfen. Das Wichtigste dabei ist aber,<br />

auf der sachlichen Ebene zu bleiben und<br />

Emotionen so gut es geht rauszuhalten.<br />

Wie haben Sie sich die<br />

Geschäftsbereiche aufgeteilt?<br />

Stefan Halwachs: Andreas ist für die<br />

Auftragsfertigung, Blechbearbeitung und<br />

den Maschinenbau zuständig, ich für den<br />

Stahlbau, Hallenbau und die Hallensanierung.<br />

Was braucht es Ihrer Meinung<br />

nach unbedingt für eine erfolgreiche<br />

Betriebsübernahme?<br />

Stefan Halwachs: Erstens den Willen<br />

von allen Seiten für die Übergabe. Diese<br />

Grundlage muss vorhanden sein. Und<br />

zweitens muss der Betrieb aus wirtschaftlicher<br />

Sicht übernehmbar sein.<br />

Blick in die Zukunft: Welche Ziele<br />

haben Sie für Ihr Unternehmen?<br />

Stefan Halwachs: Es tut sich einiges bei<br />

uns. Als produzierendes Unternehmen ist<br />

es unser Ziel, noch stärker in Automatisierung<br />

und digitale Abläufe zu investieren,<br />

um uns und unser Angebot weiter zu verbessern.<br />

Zum Abschluss: Was würden Sie<br />

angehenden Nachfolger:innen raten?<br />

Andreas Halwachs: Den eigenen Interessen<br />

folgen. Das heißt, die Interessen des<br />

Nachfolgers sind prinzipiell als wichtiger<br />

einzustufen als die Interessen des Übergebers.<br />

WKO.AT/STMK/FOLLOWME<br />

FACEBOOK.COM/BETRIEBSNACHFOLGE<br />

INSTAGRAM.COM/FOLLOWME.BETRIEBSNACHFOLGE<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

53


HEADS & NEWS<br />

Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />

1 2 3<br />

4<br />

5<br />

1 Positive Exportbilanz<br />

für die Steiermark<br />

In den ersten sechs <strong>Monat</strong>en 2023 wurden<br />

aus der Steiermark Waren im Wert von 15,3<br />

Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Die<br />

heimischen Warenexporte stiegen damit von<br />

Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr um<br />

6,2 Prozent (2022: 14,4 Milliarden Euro). Dies<br />

ist der bisher höchste Wert für ein erstes<br />

Halbjahr. „Exporterfolge unserer Unternehmen<br />

sind entscheidend für eine positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Steiermark. Die<br />

Bilanz für das erste Halbjahr 2023 ist daher<br />

erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die heimische Wirtschaft aktuell<br />

zu kämpfen hat“, so Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl. Im Bild (v. l.):<br />

Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl und Stefan Stolitzka,<br />

Präsident der IV-Steiermark.<br />

2 Neuroth ist<br />

zertifizierter Leitbetrieb<br />

„Neuroth ist ein traditionsreiches Familienunternehmen,<br />

welches höreingeschränkten<br />

Menschen mit kompetenter Beratung und<br />

moderner Technologie zu mehr Lebensqualität<br />

verhilft. Zur allumfassenden Zufriedenheit<br />

gehört nicht nur das Wohlergehen<br />

der Kunden, sondern auch jenes der eigenen<br />

Mitarbeiter. Auch hier agiert der Leitbetrieb<br />

sehr vorbildhaft“, so Monica Rintersbacher,<br />

Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria. Somit<br />

wurde das international erfolgreiche<br />

Hörakustikunternehmen Neuroth von Leitbetriebe<br />

Austria erstmalig für seine Vorbildwirkung<br />

ausgezeichnet.<br />

3 s IM Immobilien<br />

Management GmbH eröffnet<br />

Zukunftsweisende Immobilienprojekte<br />

sind für die Steiermärkische Sparkasse<br />

kein Neuland. Im Zuge der strategischen<br />

Weiterentwicklung des unternehmensinternen<br />

Immobilienbereichs wurde dieses<br />

Know-how nun gebündelt: Die Abteilung<br />

Immobilien- und Gebäudemanagement der<br />

Steiermärkischen Sparkasse, die BRS Büroreinigungsgesellschaft<br />

und Schauersberg<br />

Immobilien, beides bisherige Tochterunternehmen<br />

der Steiermärkischen Sparkasse,<br />

wurden zur s IM Immobilien Management<br />

GmbH fusioniert. Von Filialumbauten über<br />

Facility Management bis hin zur Immobilienentwicklung<br />

steht die s IM dem Mutterinstitut<br />

künftig als starke Partnerin zur<br />

Seite. Im Bild (v. l.).: C. Hercog (GF s IM),<br />

A. Koller (MSc, GF s IM), O. Kröpfl (Vorstandsmitglied<br />

Steiermärkische Sparkasse),<br />

Simone Schmiedtbauer (LR für Land- und<br />

Forstwirtschaft).<br />

4 Höchste Stabilität und<br />

Bonität für E-Steiermark<br />

Die internationale Rating-Agentur „Standard<br />

& Poor’s“ hat nach einer umfassenden<br />

Prüfung ihre aktuelle Analyse über die<br />

Energie Steiermark veröffentlicht: Der steirische<br />

Landesenergieversorger wird von<br />

den internationalen Finanzmarkt-Experten<br />

erneut mit dem Rating „A stable“ bewertet.<br />

Damit sichert sich der Konzern erneut einen<br />

Spitzenplatz unten den besten Energieunternehmen<br />

Österreichs. Investitionen in Netze<br />

sowie Erneuerbare-Energie-Projekte sichern<br />

Marktposition.<br />

Im Bild: Vorstandsduo Christian Purrer (l.)<br />

und Martin Graf.<br />

5 Neuer Präsident<br />

der Steiermärkischen<br />

Rechtsanwaltskammer<br />

Die Plenarversammlung der Steirischen<br />

Rechtsanwälte hat entschieden: Michael<br />

Kropiunig, Rechtsanwalt aus Leoben, übernimmt<br />

das Amt des Präsidenten der Steiermärkischen<br />

Rechtsanwaltskammer. Die<br />

Wahl erfolgte in einer Sitzung, in der auch<br />

die Vizepräsidenten gewählt wurden: Doris<br />

Braun und Wolfgang Dlaska, beide Rechtsanwälte<br />

aus Graz.<br />

Im Bild (v. l.): W. Dlaska, M. Kropiunig, D.<br />

Braun.<br />

© MARIJA KANIZAJ, FOTO FISCHER, MARGIT KUNDIGRABER, ENERGIE STEIERMARK, SLON DELUXE<br />

54<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


6 7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

© PHILIPP PODESSER, BEIGESTELLT, MUL/STÖBBAUER, UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/J.J. KUCEK, DANIELA JUWAN<br />

6 Neuer GF für <strong>Holz</strong>cluster<br />

Steiermark<br />

Alexander Pinter wurde vom Aufsichtsrat<br />

der <strong>Holz</strong>cluster Steiermark GmbH<br />

mit Jänner <strong>2024</strong> zum Geschäftsführer der<br />

<strong>Holz</strong>cluster Steiermark GmbH bestellt und<br />

übernimmt damit die Geschäftsführung<br />

von Christian Tippelreither, welcher nach<br />

fünf erfolgreichen Jahren wieder in die Privatwirtschaft<br />

wechselt. Der Grazer studierte<br />

Biologie, Musik und Pädagogik. Nach<br />

einigen Jahren in den USA kehrte er in die<br />

Heimat zurück, wo er – neben weiteren Ausbildungen<br />

wie beispielsweise zum Thema<br />

Kreislaufwirtschaft – die Ausbildung zum<br />

Forstwirtschaftsmeister erfolgreich absolvierte<br />

und danach das heimische Forstgut<br />

Burgstaller in Gratkorn übernahm.<br />

7 Werklehrer:innnen lernen<br />

in der Lehrwerkstatt<br />

Mehr Praxisbezug und das Kennenlernen<br />

konkreter Anwendungsgebiete versprechen<br />

sich die Masterminds hinter<br />

dem ungewöhnlichen Seitenwechsel und<br />

so findet in der Steiermark ab sofort die<br />

Werklehrer:innen-Ausbildung im Bereich<br />

Metall in den Lehrwerkstätten von AN-<br />

DRITZ und KNAPP statt. Durch die Kooperation<br />

der Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark mit den beiden Industriebetrieben<br />

haben angehende Pädagog:innen die<br />

Möglichkeit, Materialien und Maschinen in<br />

der Praxis auszuprobieren.<br />

8 COMET-Projekte<br />

für Montanuni<br />

Die Montanuniversität darf sich über die Genehmigung<br />

von zwei COMET-Projekten freuen:<br />

Innovative Epoxidharze und grüner Zink<br />

stehen im Mittelpunkt der Forschungen. Sie ist<br />

auch an vier COMET-Modulen beteiligt. „Das<br />

COMET-Programm ist für Universitäten sehr<br />

wichtig. Ich freue mich sehr über die Genehmigung<br />

von zwei Projekten und auch über die<br />

Tatsache, dass die Monanuniversität an weiteren<br />

vier Modulen beteiligt ist“, zeigt sich Vizerektor<br />

für Forschung Helmut Antrekowitsch<br />

begeistert. Im Bild (v. l): Jürgen Antrekowitsch,<br />

Katharina Resch-Fauster, Michael Feuchter,<br />

2. Reihe v. l.: Thomas Grießer, Thomas Kienberger,<br />

Gustav Hanke.<br />

9 „Steiermark Schau 2023“<br />

zieht erfolgreiche Bilanz<br />

Mit der „Steiermark Schau 2023“ wurden<br />

die Vielfalt des Lebens und die Faszination,<br />

die Bedeutung und die Bedrohung der<br />

Biodiversität in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Rund 285.000 Besucher:innen konnten im<br />

Rahmen der „Steiermark Schau“ für dieses<br />

Thema begeistert werden. In der Tierwelt<br />

Herberstein, die im Zuge der „Steiermark<br />

Schau“ um das Haus der Biodiversität und<br />

Naturschauplätze am Weg der Vielfalt bereichert<br />

wurde, konnten im Zeitraum der Schau<br />

202.664 Gäs te begrüßt werden. Dies ist<br />

unter anderem einem vielfältigen Vermittlungsprogramm<br />

zu verdanken.<br />

10 Merkur Versicherung in<br />

weihnachtlicher Mission<br />

Ganz im Sinne der Weihnachtszeit setzen<br />

die Mitarbeiter:innen der Merkur Versicherung<br />

wieder ein starkes Zeichen für soziale<br />

Verantwortung: In Kooperation mit<br />

ausgewählten Vereinen und Jugendhilfsorganisationen<br />

konnten 225 Herzenswünsche<br />

von sozial benachteiligten und kranken<br />

Kindern erfüllt werden. Per Zufallsprinzip<br />

bekommen sie dabei den Weihnachtswunsch<br />

eines Kindes zugeteilt und kümmern sich<br />

um den Kauf und die Verpackung des Geschenks.<br />

Nach einem interaktiven Programm<br />

mit Spielen, Schminken und einer Geschichte<br />

vom Vorstand wurden die Pakete am Merkur<br />

Campus in Graz den Kindern übergeben.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

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4 5<br />

1 Rekord-Ergebnisse in der<br />

Steiermark<br />

Die Steiermark hat sich als Ganzjahresdestination<br />

etabliert, was sich auch in der aktuellen<br />

Jahresbilanz zeigt: Mit 13,6 Millionen<br />

Nächtigungen im Tourismusjahr 2023 wurde<br />

ein neuer Höchststand erreicht – der bisherige<br />

Rekord aus dem Jahr 2019 lag bei 13,2 Millionen<br />

Nächtigungen. Es gab in allen Bereichen<br />

der Landesstatistik (Ankünfte, Nächtigungen,<br />

Märkte und Unterkunftskategorien) Zuwächse.<br />

Auch das bisherige Rekordergebnis<br />

für eine Sommersaison aus dem Jahr 2022<br />

wurde heuer leicht übertroffen.<br />

2 Energie Graz schnürt großes<br />

Winter-Sozialpaket<br />

Die Energie Graz setzt ein starkes Zeichen<br />

für Solidarität und Unterstützung in schwierigen<br />

Zeiten. Im Zuge der Spendeninitiative<br />

„Energie gegen Armut“ werden Spenden, die<br />

von Kund:innen der Energie Graz getätigt<br />

werden, verdoppelt. Im Herbst wurde 2021<br />

ein mit einer Million Euro dotierter Härtefallfonds<br />

eingerichtet. Der mit 31.12.2023 befristete<br />

Gaspreis-Rabatt wurde in eine dauerhafte<br />

Gaspreissenkung umgewandelt. Bis<br />

31. März <strong>2024</strong> verzichtet die Energie Graz auf<br />

Strom-, Gas- und Wärmeabschaltungen sowie<br />

auf die Verrechnung von Verzugszinsen<br />

bei Ratenzahlungsvereinbarungen bei ihren<br />

Haushaltskund:innen.<br />

3 AMS unterstützt beim<br />

Gründen<br />

Mit dem Unternehmensgründungsprogramm<br />

UGP unterstützt das AMS Steiermark beim<br />

Einstieg in die Selbstständigkeit. So gründeten<br />

im heurigen Jahr fast 700 Personen mit UGP-<br />

Hilfe eine Firma und schufen als Jungunternehmen<br />

mehr als 130 zusätzliche Arbeitsplätze.<br />

Zu Beginn des Programms steht eine<br />

Überprüfung der konkreten Unternehmensidee<br />

auf ihre Realisierbarkeit, daraufhin folgt<br />

eine mehrmonatige Vorbereitungsphase bei<br />

der damit vom AMS beauftragten alea &<br />

partner GmbH. Im Bild: Die Meisterkonditorinnen<br />

Martina Rappold und Claudia Haas,<br />

die am UGP teilnahmen.<br />

4 50 Jahre Jagersberger in Graz<br />

Liebenau<br />

50 Jahre nach der Gründung durch Hans und<br />

Elisabeth Jagersberger ist aus dem Autohaus<br />

eine Gruppe mit 7 Standorten in 2 Bundesländern,<br />

6 Automobilmarken und rund 180<br />

Mitarbeitenden entstanden. Heute wird das<br />

Unternehmen in zweiter Generation von Peter<br />

Jagersberger, Gerhard Messner und Michael<br />

Muhrer geführt. Im kommenden „JJJ“,<br />

dem Jagersberger-Jubiläums-Jahr, können<br />

Kund:innen 50 Prozent ihres Fahrzeug-Kaufpreises<br />

zurückgewinnen. Außerdem werden<br />

monatlich Werkstatt-Gutschriften von 50<br />

Prozent des ursprünglichen Rechnungsbetrages<br />

verlost. Der Erlös aus dem Los-Verkauf<br />

kommt der Aktion „Steirer helfen Steirern“<br />

zugute.<br />

5 Eröffnung der AT&S-<br />

Erlebniswelt<br />

Mit der interaktiven AT&S-Erlebniswelt<br />

beim führenden Anbieter von High-End-Leiterplatten<br />

und IC-Substraten in Leoben erweitert<br />

die „Erlebniswelt Wirtschaft“ ihr Angebot<br />

um ein weiteres Highlight. Ab Jänner <strong>2024</strong><br />

macht das Unternehmen bei geführten Touren<br />

die Welt der Mikroelektronik, die für die<br />

zunehmende Digitalisierung und Vernetzung<br />

der Welt unabdingbar ist, mit allen Sinnen erlebbar.<br />

Interessierte erwarten viele multimediale<br />

Elemente, unter anderem ein 3D-Kino, ein<br />

interaktives Schichtmodell einer Leiterplatte<br />

und LED-Leiterbahnen.<br />

© STEIERMARK TOURISMUS/JESSE STEIBL, KURT REMLING, AMS/HAAS, BEIGESTELLT, GEOPHO.<br />

56<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ERBEN, SCHENKEN,<br />

VORSORGEN –<br />

ABER RICHTIG!<br />

DER STEIRERIN VORSORGE-RATGEBER 2O24<br />

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6<br />

1 Spar trumpft für Lehrlinge auf<br />

Um die motiviertesten Jugendlichen für sich<br />

zu gewinnen, müssen sich Arbeitgeber:innen<br />

etwas einfallen lassen – wie bei Spar. Zu den<br />

Sozialleistungen, die allen Spar-Mitarbeitenden<br />

zugutekommen, gehören z. B. der Treuebonus<br />

für Mitarbeitende, Vergünstigungen<br />

bei Versicherungen oder Sofortrabatte bei<br />

Hervis. Lehrlinge können sich in der Lehrzeit<br />

für tolle Praxisleistungen und -beurteilungen<br />

sowie gute Berufsschulzeugnisse Prämien im<br />

Wert von über 6.700 Euro dazuverdienen.<br />

Außerdem erhalten Lehrlinge ein erhöhtes<br />

Lehrlingseinkommen und nach erfolgreichem<br />

Lehrabschluss eine Garantie auf Vollzeitbeschäftigung.<br />

2 AVL mit ENX Vehicle<br />

Cybersecurity Label<br />

ausgezeichnet<br />

Datensicherheit gehört zu den entscheidenden<br />

Parametern in der Fahrzeugentwicklung.<br />

Dass AVL Software and Functions mit<br />

Sitz in Deutschland die IT-Sicherheitsstandards<br />

der Automobilindustrie vollumfassend<br />

erfüllt, hat das Mobilitäts-Technologieunternehmen<br />

nun erneut unter Beweis gestellt. Mit<br />

der neuen ENX Vehicle Cybersecurity Zertifizierung<br />

(VCS) zählt AVL zu den ersten Unternehmen,<br />

die das Label nach erfolgreicher<br />

Auditierung erhalten haben.<br />

3 Erstmals Rubrik „Mobilität“<br />

beim Energy Globe Styria Award<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> wird der Landespreis Energy<br />

Globe Styria Award erstmals in der Rubrik<br />

„Mobilität“ vergeben. Umwelt- und klimafreundliche<br />

Lösungen für eine Mobilität der<br />

Zukunft werden dabei in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Das Land Steiermark und die Energie<br />

Steiermark küren mit dem Landespreis auch im<br />

kommenden Jahr die besten und innovativsten<br />

steirischen Projekte in den Bereichen Energie,<br />

Umwelt und Klima. Der Preis wird außerdem<br />

in den Rubriken „Forschung“, „Anwendung“,<br />

„Kommunen“, „Jugend und Bildung“ sowie<br />

zum Fokusthema <strong>2024</strong> „Newcomer“ vergeben.<br />

Die Einreichung ist bis zum 31. Jänner <strong>2024</strong> unter<br />

www.energyglobe.at möglich.<br />

4 23. Lange Nacht<br />

der Bewerbung<br />

In der 23. „Langen Nacht der Bewerbung“<br />

in der WKO Steiermark in der Nacht des<br />

27. November 2023 wurden nicht nur die<br />

Sterne am Himmel sichtbar, sondern auch die<br />

leuchtenden Gesichter von beinahe 300 hochmotivierten<br />

Bewerber:innen. Das Recruiting-<br />

Event ermöglichte es ihnen, sich bei bis zu 60<br />

Unternehmen vorzustellen. Über 1.000 Gespräche<br />

fanden in der Nacht mit vollem Erfolg<br />

statt, davon wurden 290 Einladungen zu<br />

weiterführenden Gesprächen ausgesprochen.<br />

5 Uniqa führt<br />

Finanzvorsorge-Studie<br />

Eine Finanzvorsorge-Studie im Auftrag von<br />

Uniqa und Raiffeisen Versicherung beleuchtet<br />

Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Abhängigkeiten<br />

zwischen den Generationen.<br />

Die Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der<br />

16- bis 60-Jährigen in der Steiermark halten<br />

finanzielle Vorsorge für wichtig, aber nur 36<br />

Prozent der Befragten treffen schon konkrete<br />

Maßnahmen. Finanz-Know-how wird vererbt:<br />

Das Vertrauen in Partner:innen oder<br />

Eltern ist am größten. Wenn Vertreter:innen<br />

der Gen Z in Österreich vorsorgen, setzt<br />

jede:r Zweite größtenteils auf dieselben Anlageformen<br />

wie die Eltern. Die steirische Generation<br />

Y und X sieht größeren Bedarf in<br />

früher Finanzbildung als Restösterreich. Im<br />

Bild: Johannes Rumpl, Landesdirektion Steiermark,<br />

Uniqa Österreich.<br />

6 Neuer GF in der<br />

Tierwelt Herberstein<br />

Vergangenen Sommer wurde Jochen Lengger<br />

von der Findungskommission einstimmig<br />

als Leiter der Tierwelt Herberstein vorgeschlagen.<br />

Die Geschäftsführung des Universalmuseums<br />

Joanneum ist dieser Empfehlung<br />

gerne gefolgt. Nun hat der Veterinärmediziner<br />

und Fachmann der Zoolandschaft die<br />

Alleingeschäftsführung des beliebten oststeirischen<br />

Tourismusziels übernommen. Zuletzt<br />

verantwortete er als Bereichsleiter für<br />

Artenschutz und Tiere die Tierhaltung des<br />

Zoos Zürich und war als Geschäftsleitungsmitglied<br />

auch für die Steuerung des Gesamtunternehmens<br />

mitverantwortlich. Im Bild:<br />

Die Universalmuseum-Joanneum-GF Marko<br />

Mele und Josef Schrammel mit Jochen Lengger<br />

(Mitte).<br />

© SPAR/PG STUDIOS, UNIQA/SCHEDL, VERKEHRSVERBUND STEIERMARK, SCHÖNBAUER, AVL, J.J.KUCEK.<br />

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BUSINESS <strong>Monat</strong>


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