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Grüne Partei der DDR - Rahmenprogramm

Der Rahmenprogramm wurde am 10. Februar 1990 in Halle (Saale) auf dem 1. Parteitag der Grünen Partei der DDR beschlosssen.

Der Rahmenprogramm wurde am 10. Februar 1990 in Halle (Saale) auf dem 1. Parteitag der Grünen Partei der DDR beschlosssen.

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Abfallwirtschaft

Das Müllaufkommen in den entwickelten

Industriestaaten steigt ständig.

Zahlreiche Deponien befinden sich in

einem bedenklichen Zustand und

verseuchen Boden, Luft und Wasser.

Die Müllverbrennung stellt keine akzeptable

Alternative dar. Die Hauptziele

einer ökologisch orientieren

Abfallwirtschaft bestehen in weitestgehender

Abfallvermeidung und der

Wiederverwendung unvermeidbarer

Abfälle über Recyclingsprozesse.

Parallel dazu sind verstärkte Anstrengungen

zur Sanierung von Altlasten

Landwirtschaft

Die der Landwirtschaft aufgezwungenen

industrialisierten und chemisierten

Produktionsmethoden haben

schwerwiegende ökologische Probleme

verursacht. Infolge großflächiger

Monokultur sind ganze Landschaften

verarmt. Das unsachgemäße Ausbringen

von Gülle sowie übermäßiger

Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln

belasten nicht nur Boden

und Gewässer, Flora und Fauna,

sondern auch unsere Nahrung.

Die GRÜNE PARTEI hält es für dringend

erforderlich, die Landwirtschaft

vorrangig nach ökologischen Gesichtspunkten

zu betreiben. Notwendig ist

insbesondere eine Agrarraumgestaltung,

in der Pflanzen- und Tierarten

als Voraussetzung zur biologischen

Schädlingsregulation vielfältige

Lebensräume erhalten. Die GRÜNE

PARTEI setzt sich für die Erhaltung

genossenschaftlicher Strukturen als

Hauptform der Landbewirtschaftung

und zur sicheren Entsorgung des

Sondermülls notwendig.

Die GRÜNE Partei tritt für die Realisierung

folgender Schritte ein:

- die vorläufige staatliche Koordination

des Industriemüllrecyclings (z.B.

über Büros und Institute);

- Investitionen zum Aufbau von Recycling-Kapazitäten

und neuen

Technologien;

ein. Die Landwirtschaftsbetriebe sollten

ihre optimale Struktur selbst bestimmen.

Das Kreislaufprinzip gebietet

es, Pflanzen und Tierproduktion

zusammenzuführen. Zusätzlich sind

dezentrale Strukturen der Verarbeitung

landwirtschaftlicher Produkte

aufzubauen, um eine sichere Versorgung

ohne übermäßigen Transportaufwand

zu gewährleisten. Vordringliche

Maßnahmen sind weiterhin:

- eine drastische Reduzierung des

Einsatzes von Agrochemikalien,

Abbau überhöhter Tierbestände und

ethisch nicht verantwortbarer Formen

der Massentierhaltung;

- Anpassung der Tierbestände an örtliche

Futtergrundlagen;

Verbesserung der Ausrüstung der

Landwirtschaftsbetriebe bei Orien-

- Erweiterung und Modernisierung des

kommunalen Aufkaufnetzes;

- Ablösung von Mischverpackungen

sowie Ausbau des Pfand-Systems,

Verpackungssteuer für Wegwerfpackungen;

- Einführung kostendeckender Gebühren

für die Müllbeseitigung einschließlich

der Folgekosten;

- Stopp des Mülltourismus.

tiereng auf leichte, umweltschonende

Technik;

Profilierung der Meliorationsbetriebe

zu Betrieben des landwirtschaftlichen

Natur- und Umweltschutzes;

Aufbau eines ökologischen, von

Chemiefirmen unabhängigen landwirtschaftlichen

Beratungswesens;

finanzielle Unterstützung für Landwirtschaftsbetriebe,

die Schutz- und

Schongebiete pflegen, sich auf ökologischen

Landbau umstellen oder

Flächennutzungen extensivieren;

Förderung effektiver und ökologisch

sinnvoller Formen der Wasserregulierung;

Angleichung bäuerlicher Einkommen

an den Durchschnittslohn durch

gerechte Preise für Nahrungsmittel.

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