17.02.2020 Aufrufe

NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2016

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wachstum: Je höher das Thermometer<br />

im Frühling klettert, desto mehr<br />

wachsen die Hörner. Dies lässt sich an<br />

den Jahrringen nachweisen. So wie<br />

die Jahrringe eines Baums die Klimafaktoren<br />

widerspiegeln, so bilden sich<br />

auch am Steinbockhorn Jahrringe,<br />

die die Lebensbedingungen eines<br />

Steinbocks aufzeigen. Grosse Abstände<br />

zwischen den Ringen und lange Hörner<br />

zeugen von optimalen Voraussetzungen,<br />

kleine Abstände hingegen lassen<br />

auf weniger günstige Bedingungen<br />

schliessen.<br />

Die Jahrringe sind nicht etwa an den<br />

charakteristischen Höckern sichtbar,<br />

sondern an dunklen Furchen auf<br />

der Rückseite des Steinbockhorns. Die<br />

Furchen bilden sich durch den Stillstand<br />

des Wachstums während des Winters.<br />

Die Schmuckwülste auf der vorderen<br />

Seite der Hörner stimmen nicht mit<br />

den Jahrringen überein <strong>–</strong> in der Regel<br />

werden pro Jahr zwei Wülste ausgebildet.<br />

Die bis zu einem Meter langen<br />

Hörner der Böcke dienen dazu, sich in<br />

der Rangordnung hochzukämpfen und<br />

sich dadurch Zugang zu den Geissen<br />

zu verschaffen. Oft stellen sich die<br />

Kämpfer imponierend auf die Hinterbeine<br />

und lassen beim Fallen die<br />

Hörner gegeneinander prallen <strong>–</strong> ein<br />

Krachen, das weitherum zu hören ist.<br />

Wenn die Hierarchie geklärt ist, wendet<br />

sich der dominante Bock den Geissen<br />

zu; die Verlierer hingegen lauern auf<br />

günstige Momente, in denen eine Geiss<br />

unbewacht ist. Überraschenderweise<br />

buhlen die Böcke ausgerechnet im<br />

Dezember und Januar um die Gunst<br />

der Geissen, also unter widrigsten<br />

Umständen im tiefsten Winter, wenn<br />

eigentlich Energiesparen angesagt<br />

ist. Wie sie alljährlich den Spagat<br />

zwischen Fortpflanzung und Überleben<br />

schaffen, ist erstaunlich. Aber für<br />

einen Überlebenskünstler wie den<br />

Steinbock offenbar kein Problem.<br />

Text Claudia Wartmann Fotos Fotolia,<br />

Claudia Wartmann<br />

Dieses aufgesägte Horn zeigt,<br />

wie das Horn über dem (weissen)<br />

Knochenzapfen wächst.<br />

Jahrringe (dunkle Furchen)<br />

und Schmuckwülste am<br />

Steinbockhorn.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!