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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2017

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT.
NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 16 | <strong>März</strong> <strong>–</strong> Mai 17 | CHF 7.90<br />

Natur erfahren<br />

An den Storch<br />

glauben<br />

Natur bewahren<br />

Steinlawine<br />

im Garten<br />

Natur erfahren<br />

Frühlingsgefühle in<br />

Südtirols Süden<br />

Natur bewahren<br />

Fruchtige<br />

Frühlingsrezepte<br />

Natur erleben<br />

Kraftorte aus<br />

energetischer Sicht<br />

Natur erleben<br />

Balanceakt über<br />

dem Aargau


Winterspass.<br />

ÖV-FAHRT UND<br />

ZUSATZLEISTUNG<br />

BIS ZU<br />

20% *<br />

RABATT<br />

Spass und Erholung im Schnee<br />

mit den attraktiven RailAway<br />

Kombi-Angeboten: Schlitteln,<br />

Winterwandern, Schneeschuhlaufen<br />

und Skifahren.<br />

sbb.ch/wintersport<br />

Foto: © Bergbahnen Chur <strong>–</strong> Dreibündenstein AG<br />

* z.B. Kombi-Angebot «Schneeschuh-Arena Dreibündenstein», 23.12.2016<strong>–</strong>26.3.<strong>2017</strong> mit 20% Ermässigung auf die<br />

ÖV-Fahrt nach Chur und zurück sowie auf das Rundreisebillett wahlweise für Route Brambrüesch<strong>–</strong>Feldis oder<br />

Brambrüesch<strong>–</strong>Pradaschier inkl. Bergbahnen sowie Rückfahrt nach Chur mit Zug/Bus (Route beim Kauf angeben).


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus, Philippe<br />

Elsener, Claudia Ebling, Daniel Fleuti,<br />

Ernestine Astecker, Claudia Wartmann,<br />

Tobias Ryser<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Frühling <strong>–</strong> Zeit der Veränderungen<br />

Titelbild<br />

fotolia<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

Swissprinters AG, 4800 Zofingen<br />

Abonnementspreise<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 <strong>Ausgabe</strong>n CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer 2296-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

<strong>Das</strong> Magazin wird in der Schweiz auf 100%<br />

Recycling papier gedruckt.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

So wie der Winter die Zeit der Reflexion<br />

und der Besinnung ist, so ist der<br />

Frühling die Zeit des Neuanfangs und<br />

der Veränderungen! Die Natur erwacht<br />

und macht sich auf, zu wachsen und<br />

sich zu verändern. Es ist eine Zeit<br />

des Neubeginns. <strong>Das</strong> Laub auf den<br />

Bäumen fängt an zu spriessen, wird<br />

dicht und grün, und Blumen blühen<br />

bald überall. Sie verbreiten ihren Duft<br />

und bringen Farbe ins Leben.<br />

Die Tiere erwachen langsam<br />

aus ihrer Winterruhe und verlassen<br />

ihre Quartiere, auf der Suche nach<br />

Nahrung und einem Partner.<br />

Auch uns Menschen lässt der<br />

Frühling nicht kalt. Die sogenannten<br />

Frühjahres-Gefühle packen Jung<br />

und Alt gleichermassen.<br />

Die Tage werden wieder länger,<br />

es wird wärmer, und alles wird<br />

bunter. Wir spüren den Frühling, wie<br />

man so schön sagt.<br />

Die einen drängt es dann zum<br />

berühmten Frühjahrsputz, die anderen<br />

sind verliebt in die Liebe. Ganz egal,<br />

was passiert, es ist eine Zeit des<br />

Neuanfangs und der Veränderungen.<br />

Die einen tun sich schwer damit,<br />

den anderen fällt es leicht.<br />

Nehmen wir uns ein Beispiel an<br />

der Natur. Der Winter ist vorbei,<br />

also gehen wir mit Mut, Zuversicht<br />

und neuer Kraft vorwärts und<br />

begrüssen die Herausforderungen<br />

des neuen Jahres positiv und freudig <strong>–</strong><br />

ganz so, wie die Vögel den neuen<br />

Morgen fröhlich besingen.<br />

In diesem Sinne wünschen wir<br />

Ihnen einen wundervollen und bunten<br />

Frühlingsanfang mit vielen freudigen<br />

und positiven Veränderungen.<br />

Herzlichst<br />

Ihre Virginia Knaus<br />

<strong>NATURZYT</strong> 3


Seite 24<br />

Steinlawine<br />

im Garten<br />

Seite 30<br />

Kraftorte aus<br />

energetischer Sicht<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Spinnen die Zecken ein Netz? Und weshalb können<br />

die Zecken für den Menschen gefährlich sein?<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Wie eine Bio-Limonade soziale Projekte unterstützt.<br />

Edle Eri-Seide aus Indien fair und naturnah produziert.<br />

46 Zu guter Letzt<br />

<strong>Das</strong> meinen unsere Leser zur <strong>NATURZYT</strong>.<br />

Wildbienen schützen <strong>–</strong> jede Wildbiene zählt,<br />

jedes Abo hilft!<br />

Natur erfahren<br />

10 An den Storch glauben<br />

Die schwarz-weissen Schwingen ausgebreitet, im langen<br />

roten Schnabel ein schreiendes Bündel <strong>–</strong> so bringt der<br />

Storch die Babys zu ihren Müttern. Jedenfalls wird dies<br />

seit dem 18. Jahrhundert den Kindern so erzählt, um<br />

die Kinderohren nicht mit den wahren Umständen von<br />

Zeugung und Geburt belasten zu müssen.<br />

16 Schafgarbe <strong>–</strong> altes Wundheilkraut<br />

Die Schafgarbe ist eine der bekanntesten Heilpflanzen.<br />

Seit alten Zeiten wird ihre Fähigkeit, Wunden zu heilen,<br />

gerühmt. Als «Bauchwehkraut» ist sie hochgeschätzt<br />

bei Verdauungsproblemen. In der Frauen-Naturheilkunde<br />

wird sie auf vielfältige Weise eingesetzt. In der Kräuterapotheke<br />

sind vor allem der Schafgarbentee und der<br />

Schafgarbenwickel bekannt.<br />

4 <strong>NATURZYT</strong>


Seite 10<br />

An den Storch<br />

glauben<br />

INHALT<br />

Seite 34<br />

Balanceakt über dem Aargau<br />

Seite 42<br />

Frühlingsgefühle in<br />

Südtirols Süden<br />

Natur bewahren<br />

20 Tierisch gute Interviews<br />

Jimmy Wusel liebt Grillen, fühlt sich wohl im<br />

Schlaraffenland und gibt sich die Ehre im Gespräch<br />

mit <strong>NATURZYT</strong>.<br />

24 Claudias naturnaher Garten<br />

Stellen Sie sich vor, es ist Frühling und keine Blumen<br />

blühen. Ein Witz? Mitnichten, sondern, wenn dieser<br />

Schotter-Split-Steinöden-Virus in den Gärten weiter<br />

grassiert, leider bald Realität.<br />

28 Fruchtige Frühlingsrezepte<br />

<strong>NATURZYT</strong> präsentiert drei fruchtige Frühlingsrezepte:<br />

einen leichten Frühlingswrap mit Äpfeln <strong>–</strong> gut geeignet<br />

zum Mitnehmen <strong>–</strong>, Fusili mit Äpfeln und Kefen oder eine<br />

feine Omelette mit Apfel-Hüttenkäse-Füllung. En Guete.<br />

Natur erleben<br />

30 Kraftorte aus energetischer Sicht<br />

Seit einigen Jahren ist immer wieder von besonders<br />

kraftvollen Orten und Plätzen die Rede. Diese fühlen<br />

sich aber nicht immer gleich an, die Energie schwankt.<br />

34 Balanceakt über dem Aargau<br />

Vor Jahrmillionen haben die Alpen kräftig geschoben<br />

und die Lägern geformt, den östlichen Juraausläufer.<br />

38 Naturwärts <strong>–</strong> Frühlingserwachen<br />

Mit den ersten Frühblühern kündigt sich der Frühling an.<br />

Alles erwacht <strong>–</strong> was für ein sagenhaftes Schauspiel!<br />

42 Frühlingsgefühle in Südtirols Süden<br />

Der Frühling kommt im Süden Südtirols früher<br />

und farbenfroher als anderswo und bleibt länger.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 5


ADVERTORIAL<br />

Highlight sorgt sicher auch das Zürcher<br />

Traditionsunternehmen Spross. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

inszeniert die neue Natürlichkeit<br />

auf rund 600 m 2 als Erlebnis für alle fünf<br />

Sinne. Zahlreiche vielseitige Schaugärten<br />

garantieren eine Fülle an Inspiration für den<br />

eigenen Garten, Terrasse oder Balkon.<br />

GIARDINA <strong>2017</strong> <strong>–</strong> VORSCHAU<br />

Vom 15. bis 19. <strong>März</strong> lädt die international<br />

grösste Indoor­Gartenausstellung<br />

zu einem einzigartigen Gartenereignis<br />

ein. Die Giardina <strong>2017</strong> steht ganz im<br />

Zeichen einer neuen naturnahen<br />

Gestaltung von Garten, Terrassen und<br />

Balkonen. Renommierte Gartenbauer<br />

präsentieren in impo santen Schaugärten<br />

ihre Ideen und Interpretationen<br />

dieser neuen Natürlichkeit. Gleichzeitig<br />

rückt die Giardina die Handwerkskunst<br />

ins Rampenlicht und präsentiert<br />

eine kuratierte Auswahl an hochwertigen<br />

Unikaten und Objekten heimischer<br />

Manufakturen, welche Besucher vor<br />

Ort erwerben können.<br />

Dauerschön, pflegeleicht und natürlich:<br />

So wünscht sich heute die Mehrheit der<br />

<strong>Schweizer</strong> Gartenbesitzer ihren Garten.<br />

Die strenge Geometrie der vergangenen<br />

(Foto: Giardina / Winkler Richard Naturgärten)<br />

NEUE NATÜRLICHKEIT HÄLT<br />

EINZUG IN SCHWEIZER GÄRTEN<br />

Jahre weicht einer neuen Natürlichkeit,<br />

die jedoch eine ebenso sorgfältige Planung<br />

erfordert.<br />

NEUE NATÜRLICHKEIT IM GARTEN<br />

An der Giardina <strong>2017</strong> veranschaulichen<br />

renommierte Gartenbauer wie die<br />

Ostschweizer Egli Grün Sirnach oder<br />

Winkler & Richard Naturgärten, wie sie<br />

mit baulichen Massnahmen, sorgfältiger<br />

Pfl anzenwahl und dem Einsatz ausgesuchter<br />

Materialien eine neue Emotion in<br />

<strong>Schweizer</strong> Gärten erzeugen. «Mit Pfl anzenkompositionen<br />

aus einheimischen Wildstauden<br />

und Gehölzen setzen wir bewusst<br />

Kontrapunkte zum Klischee, dass man<br />

im Naturgarten alles sich selber überlassen<br />

kann. Auch ‹wildromantische› Naturgärten<br />

sind gestaltete Gärten, denen ein<br />

Konzept zugrunde liegt.» Peter Richard,<br />

Winkler & Richard Naturgärten. Für ein<br />

«In vielen Lebensbereichen geht heute der<br />

Trend hin zu einer Natürlichkeit, die sich<br />

ebenso an der Natur wie an zeitloser Ästhetik<br />

inspiriert. Die Giardina <strong>2017</strong> fokussiert<br />

auf diesen Trend und setzt ihn in einem<br />

einzigartigen Gartenspektakel um», sagt<br />

Sebastian Morlock, Exhibition Director<br />

der Giardina.<br />

KUNSTHANDWERKER<br />

PRÄSENTIEREN UNIKATE<br />

Ein weiterer Glanzpunkt an der diesjährigen<br />

Giardina bilden hochwertige Unikate und<br />

Objekte leidenschaftlicher Handwerkskunst.<br />

Ob Stahl, Metall oder Holz, traditionsreiche<br />

<strong>Schweizer</strong> Manufakturen sowie<br />

Designer und Konstrukteure zeigen<br />

handgeschmiedete Lampen, wunderschöne<br />

Möbelstücke aus antikem Alpenholz<br />

oder sagenhafte Skulpturen, welche<br />

im Garten, auf der Terrasse oder dem<br />

Balkon stimmungsvolle Akzente setzen.<br />

Die Unikate und Produkte aus Kleinserien<br />

können Besucher direkt vor Ort kaufen.<br />

DIE HIGHLIGHTS DER GIARDINA <strong>2017</strong><br />

• 30 000 m 2 geballte Inspiration und<br />

eine aussergewöhnliche Auswahl<br />

an Objekten und Produkten für das<br />

Leben im Garten<br />

• Rund 250 Aussteller aus 8 europäischen<br />

Ländern<br />

• Vielseitige Schaugärten von<br />

bis zu 600 m 2 zum Gartentrend<br />

«Neue Natürlichkeit»<br />

• Neuheiten und aussergewöhnliche<br />

Objekte für das Leben im Garten<br />

nationaler und internationaler Brands<br />

• Kunsthandwerker aus der ganzen<br />

Schweiz präsentieren ihre Unikate<br />

Giardina <strong>–</strong> Europas hochwertigste Indoor­Veranstaltung für das Leben im Garten<br />

Die einzigartige Ausstellung bildet jeweils zum Frühlingsbeginn einen fulminanten<br />

Auftakt in die Saison: Die bedeutendsten Anbieter der Branche präsentieren auf<br />

rund 30'000 m2 neue Produkte, kreative Lösungen und die kommenden Trends<br />

in der Gartengestaltung. Inmitten spektakulärer Gartenbeispiele und kunstvoller<br />

Installationen finden die Besucher eine Fülle an Inspiration und Anregungen für<br />

ihre persönliche Blumen- und Pflanzenwelt im Garten, auf der Terrasse und dem<br />

Balkon. 15. bis 19. <strong>März</strong> <strong>2017</strong> / Messe Zürich www.giardina.ch<br />

6 <strong>NATURZYT</strong><br />

(Foto: Giardina / Lleshi ART)


WISSEN<br />

Wissenswertes<br />

SPINNEN DIE ZECKEN EIN NETZ?<br />

Obwohl die Zecken zur Gattung der Spinnentiere<br />

gehören, genau zur Unterfamilie der<br />

Acarina (Milben), können diese kein Netz<br />

spinnen. Von den weltweit über 850 Zeckenarten<br />

kommt in der Schweiz der Gemeine<br />

Holzblock am häufigsten vor. Laub- und Mischwälder<br />

mit üppigem Unterholz, insbesondere<br />

Waldränder, Lichtungen, aber auch Wiesen,<br />

Gärten und Spielplätze sind bevorzugte Lebensräume.<br />

Die Zecke durchläuft verschiedene<br />

Lebensstadien. Von der Larve (mit sechs Beinen)<br />

zur Nymphe (mit acht Beinen) bis zur adulten<br />

Zecke (die erwachsenen Männchen und Weibchen).<br />

Jeder Übergang erfordert eine Blutmahlzeit. Die<br />

Nymphe mit einer Grösse von ca. 1,5 Millimetern<br />

wird kaum wahrgenommen, ist aber genauso<br />

gefährlich wie eine ausgewachsene Zecke von<br />

durchschnittlich 4 Millimeter Grösse. Die Zecken<br />

lassen sich nicht <strong>–</strong> wie oft vermutet <strong>–</strong> von den<br />

Bäumen und Ästen fallen. Mit dem Haller’schen<br />

Organ registriert die Zecke Erschütterungen,<br />

Wärme, Feuchtigkeit und Atemluft. Sie lässt<br />

sich vom Gebüsch abstreifen, klammert sich<br />

mit den Krallen fest, sucht eine dünne, feuchte<br />

Hautstelle und sticht dann mit ihrem Stechapparat<br />

zu. Zecken werden während des ganzen<br />

Jahres gefunden, kommen aber im Frühjahr<br />

und Herbst am häufigsten vor.<br />

WESHALB KÖNNEN ZECKEN FÜR DEN<br />

MENSCHEN GEFÄHRLICH SEIN?<br />

Beim Blutsaugen können Zecken verschiedene<br />

Krankheitserreger übertragen. Die zwei wichtigsten<br />

Krankheiten sind die Lyme-Borreliose und<br />

die FSME (Zecken-Hirnhautentzündung). Durch<br />

gezielte Prävention können Zeckenstiche und<br />

gefähr liche Krankheiten verhindert werden.<br />

Borreliose wird durch ein Bakterium ausgelöst<br />

und kann unbehandelt zu Gelenkentzündungen,<br />

Gefühls störungen bis zu Lähmungen führen.<br />

Eine Impfmöglichkeit existiert nicht. FSME ist<br />

eine durch das FSME-Virus übertragene Krankheit.<br />

Diese kann durch eine Impfung verhindert werden.<br />

Die Liga für Zeckenkranke Schweiz* empfiehlt,<br />

stets auf den Wegen zu bleiben. Die Kleidung soll<br />

die ganze Haut bedecken, die Hosenstösse sollten<br />

in die Socken gesteckt werden. Gegebenenfalls<br />

kann man sich auch mit einem zeckenabwehrenden<br />

Spray schützen. Nach einem Aufenthalt im Freien<br />

sollte man duschen und den Körper gut nach<br />

Zecken absuchen. Hat man trotzdem eine Zecke<br />

erwischt, gilt es, diese möglichst rasch zu entfernen.<br />

Am besten mit einer Pinzette oder Zeckenentfernungskarte<br />

durch leichtes Ziehen, nicht<br />

aber durch Drehen der Zecke.<br />

Danach Stichstelle desinfizieren<br />

und über mehrere Tage auf<br />

Borreliosesymptome wie eine<br />

ringförmige Hautrötung hin<br />

überwachen.<br />

ZHAW­Präventions­App «Zecke»<br />

Zeckenstich <strong>–</strong> was tun? Wie schütze<br />

ich mich effektiv vor Zecken? Antworten<br />

liefert die App «Zecke», die<br />

mit einer dynamischen Gefahrenpotenzialkarte<br />

(Abbildung) Risikogebiete<br />

kennzeichnet. Entwickelt wurde die<br />

App an der Zürcher Hochschule<br />

für Angewandte Wissen schaften<br />

(ZHAW). Kostenloser Download für<br />

iOS und Android über<br />

www.zecke-tique-tick.ch.<br />

Text Sandra Wehrt Fotos Fotolia, ZHAW<br />

* Die Liga für Zeckenkranke Schweiz setzt sich<br />

für Präventionsarbeit sowie für die Betroffenen<br />

und Angehörigen ein. Mehr Infos unter<br />

Liga für Zeckenkranke Schweiz, 3000 Bern.<br />

www. zeckenliga.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 7


Entdeckt & Fair<br />

Lemonaid <strong>–</strong> die Bio-Limonade, welche<br />

soziale Projekte unterstützt<br />

Trinken hilft <strong>–</strong> das ist<br />

das Motto von<br />

Lemonaid, einer<br />

leckeren Bio-Limo<br />

aus frischem Saft und Zutaten<br />

aus fairem Handel. Die Rohwaren<br />

sind biologisch angebaut<br />

und stammen von zertifizierten<br />

Kleinbauern-Kooperativen aus<br />

nachhaltiger Landwirtschaft.<br />

Mit jeder verkauften Flasche wird<br />

der gemeinnützige Lemonaid &<br />

ChariTea e.V. unterstützt. Seit der<br />

Gründung im 2008 kamen bislang<br />

1 200 000 Euro zusammen, die<br />

der Verein vor Ort für verschiedene<br />

Entwicklungshilfsprojekte einsetzt.<br />

Durch eine faire Entlöhnung für<br />

die Rohwaren wird so auch eine<br />

gerechte, menschenwürdige Landwirtschaft<br />

ermöglicht.<br />

Mehr zu den Sozialprojekten unter<br />

www.lemonaid-charitea-ev.org.<br />

Die frischen Direktsäfte werden mit ein<br />

wenig Rohrzucker<br />

und Wasser<br />

mit erfrischender<br />

Limette, tropischer Maracuja<br />

oder saftiger Blutorange hergestellt.<br />

Sie sind erhältlich für CHF 2.30<br />

bei www.bio-online-shop.ch.<br />

Sonne tanken, besonnen handeln und<br />

100% Sonnenstrom kaufen.<br />

Sonnenklar!<br />

Gewonnen durch Solar anlagen des Vereins Solarspar mit 21 000 Mitgliedern<br />

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Solarspar CH-4450 Sissach T +41 61 205 19 19 www.solarspar.ch<br />

Wandern an Nord- & Ostsee<br />

wandern weltweit<br />

IMBACH-Gäste fahren im 1.Klass-Abteil der ICE-Züge nach Norddeutschland.<br />

Wanderungen und Naturbeobachtungen auf Dünen,<br />

im Wattenmeer und auf der Heide. Unterkunft in schönen Landhotels.<br />

Ostsee zur Vogelbrutzeit 10.06. bis 17.06.17<br />

Ostfriesische Inseln 02.07. bis 09.07.17<br />

Lüneburger Heide 06.08. bis 12.08.17<br />

Ostsee <strong>–</strong> Kranichzüge 07.10. bis 14.10.17<br />

Bestellen Sie jetzt den neuen IMBACH-Wanderreisen-<br />

Katalog auf www.imbach.ch | info@imbach.ch oder<br />

direkt über Telefon 041 418 00 00<br />

FREIHEIT AUSZEIT NATUR<br />

<strong>2017</strong>


KONSUM<br />

Eri-Seide aus Indien<br />

Die edle Eri-Seide aus Indien<br />

ist in ihren Eigenschaften<br />

gleich wie herkömmliche<br />

Seide, wird aber ganz<br />

anders gewonnen. Der Eri-Seiden spinner<br />

ernährt sich nicht von Maulbeerbäumen,<br />

die in Plantagen nur für die Seidenproduktion<br />

angepflanzt werden, sondern von<br />

den Blättern des Rizinus baumes. Dieser<br />

wird von Kleinbauern vor allem zur<br />

Gewinnung von Öl angebaut. So ist die<br />

Seide ein Nebenprodukt ihrer eigentlichen<br />

Arbeit, das ihnen einen willkommenen<br />

Zusatzverdienst ermöglicht. Viele dieser<br />

Bauern gehören zu den armen ethnischen<br />

Minderheiten im Nordosten Indiens.<br />

Speziell ist auch, dass die Raupe beim<br />

Auskochen der Seide nicht einfach entsorgt<br />

wird, sondern für die Menschen<br />

eine unverzichtbare Proteinquelle zur<br />

Prävention von Mangel ernährung ist.<br />

Die Seidenprodukte von Helvetas<br />

stammen von der indischen Firma<br />

Dibella. Dem Lieferanten ist wichtig,<br />

dass bei der Produktion der Natur<br />

Sorge getragen wird, indem keine<br />

Pestizide und Herbizide zur Anwendung<br />

kommen. Aber auch, dass<br />

die Angestellten vom Anbau bis hin<br />

zur Weberei fair entlöhnt werden.<br />

<strong>Das</strong> Seidenkleid «Amidou» (links,<br />

CHF 139) und die Seidenbluse «Kya»<br />

(rechts, CHF 119) aus Eri-Seide sind<br />

erhältlich im Helvetas Fairshop an<br />

der Weinbergstrasse 24 in Zürich oder<br />

über www.fairshop.helvetas.ch.<br />

FÜR DIE NATUR IST MERKER<br />

IMMER IM SCHONGANG.<br />

Merker schont Ihr Portemonnaie und die Umwelt.<br />

www.merker.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 9


An den Storch<br />

glauben<br />

Sie sind Frühlingsboten wie etwa die<br />

Schlüsselblümchen: Wenn die Weissstörche<br />

aus Afrika in unser Land zurückkehren, ist der<br />

Frühling nicht mehr weit. Auch nicht das Glück<br />

und die Babys.<br />

Die schwarz-weissen Schwingen<br />

ausgebreitet, im langen<br />

roten Schnabel ein schreiendes<br />

Bündel <strong>–</strong> so bringt<br />

der Storch die Babys zu ihren Müttern.<br />

Jedenfalls wird dies seit dem 18. Jahrhundert<br />

erzählt, um Kinderohren<br />

nicht mit den wahren Umständen von<br />

Zeugung und Geburt belasten zu<br />

müssen. <strong>Das</strong>s ausgerechnet der Storch<br />

als Baby-Lieferant auserkoren wurde,<br />

ergibt durchaus Sinn: Da der Storch<br />

sich zur Nahrungssuche an Tümpeln<br />

oder flachen Gewässern aufhält, wird er<br />

in Verbindung zum Wasser gebracht.<br />

Wasser aber galt als Ursprung für den<br />

Beginn neuen Lebens, und schliesslich<br />

ist das Baby auch im Mutterleib von<br />

Wasser umgeben. Noch heute ist es<br />

in einigen Gegenden Brauch, nach der<br />

Geburt eines Kindes eine hölzerne<br />

Storchenfigur im Garten der frischgebackenen<br />

Eltern aufzustellen.<br />

MIT DER PINZETTE AUF FUTTERSUCHE<br />

Was aber treibt der Storch, wenn er<br />

nicht gerade damit beschäftigt ist,<br />

Babybündel an ihren Bestimmungsort<br />

zu bringen? Wie für alle Tiere steht<br />

auch für den Storch die Nahrungsbeschaffung<br />

an erster Stelle. Mit seinen<br />

langen Beinen schreitet er gemächlich,<br />

ja beinahe zögerlich durch nasse<br />

Wiesen oder sumpfige Gebiete und<br />

hält nach Beute Ausschau. Hat er etwas<br />

Fressbares entdeckt, stösst er mit<br />

seinem Schnabel blitzschnell zu, packt<br />

die Beute wie mit einer Pinzette und<br />

verschluckt sie als Ganzes. Auf seinem<br />

Speisezettel stehen bevorzugt Regenwürmer,<br />

grössere Insekten, Frösche,<br />

Mäuse, Ratten, kleine Fische, Eidechsen<br />

oder auch Schlangen. Dieses Nahrungsangebot<br />

ist in unseren Gefilden im<br />

Winter deutlich reduziert, sodass<br />

die Weissstörche in den Süden fliegen<br />

müssen, um nicht zu verhungern.<br />

10 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 11


Weissstörche bauen<br />

ihren Horst gerne<br />

auf Häusern, Bäumen<br />

oder Strommasten.<br />

MINIMALISTEN UNTER DEN<br />

WESTSTÖRCHEN<br />

Anders als die Waldrappe kennen die<br />

jungen Störche den Weg nach Afrika.<br />

<strong>Das</strong> Wissen darum ist genetisch fest -<br />

gelegt, das heisst, Störche wissen bereits<br />

beim Schlüpfen, wann sie wohin fliegen<br />

müssen. Während Waldrappe die Zugroute<br />

von erfahrenen Artgenossen<br />

erst lernen müssen, machen sich junge<br />

Störche noch vor ihren Eltern auf den<br />

Weg in den Süden. Als Segelflieger<br />

sind die Weissstörche für die weite<br />

Strecke auf warme Aufwinde angewiesen.<br />

Da aber über dem Wasser keine<br />

Thermik entsteht, stellt das Mittelmeer<br />

ein Hindernis dar. Ein Hindernis, das<br />

allerdings nicht unüberwindlich ist, denn<br />

die Störche haben zwei Wege entdeckt,<br />

auf denen sie dem Mittelmeer ausweichen<br />

können: Der eine Weg führt über<br />

die Meerenge von Gibraltar nach Westafrika,<br />

der andere über den Bosporus,<br />

Israel und den Sinai ins Niltal und von<br />

dort weiter nach Ostafrika. Während<br />

die «Ostzieher» bis zu 10 000 Kilometer<br />

zurücklegen, um in ihr Winterquartier<br />

zu gelangen, entwickeln sich die «Westzieher»<br />

zunehmend zu Minimalisten.<br />

Immer häufiger schenken sie sich<br />

nämlich den Flug über die Meerenge<br />

von Gibraltar und verbringen stattdessen<br />

den Winter im südlichen Spanien.<br />

Nahrung finden sie dort in Reisfeldern,<br />

wo sie sich von Sumpfkrebsen ernähren<br />

und auf grossen offenen Mülldeponien,<br />

wo sie nach Essensresten und Küchenabfällen<br />

stochern. Laut EU-Richtlinien<br />

muss der organische Anteil von offen<br />

deponiertem Müll in den EU-Ländern<br />

sukzessive reduziert werden. Wie weit<br />

diese Richtlinien, die bis 2016 hätten<br />

umgesetzt sein sollen, tatsächlich<br />

umgesetzt werden und wie sich dies<br />

auf die überwinternden Störche auswirkt,<br />

ist noch völlig offen.<br />

GEFÄHRLICHE REISE<br />

Ob «Ostzieher» oder «Westzieher», ob<br />

«Traditionalist» oder «Minimalist» <strong>–</strong><br />

für alle Weissstörche ist die weite Reise<br />

in den Süden und wieder zurück ins<br />

Brutgebiet mit grossen Risiken verbunden.<br />

Denn unterwegs lauern tödliche<br />

Gefahren, zum Beispiel Stromleitungen,<br />

schiesswütige Jäger oder Pestizide. Nur<br />

jeder vierte Jungstorch schafft es im<br />

Frühling wieder zurück nach Europa.<br />

Doch auch hier herrscht nicht eitel<br />

Wonne: Trockengelegte Feuchtgebiete,<br />

begradigte Flüsse, eingedolte Bachläufe<br />

sowie eine intensive Landwirtschaft mit<br />

Monokulturen und chemischer Schädlingsbekämpfung<br />

entziehen dem Storch<br />

die Lebensgrundlage. Die Folgen sind<br />

für die Art fatal: Mit der Intensivierung<br />

der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert<br />

verschwand der Storch aus unserer<br />

Landschaft. 1950 brütete kein einziges<br />

Storchenpaar mehr in der Schweiz.<br />

12 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERFAHREN<br />

Mit Schnabelklappern<br />

wird der Partner am Nest<br />

begrüsst oder werden<br />

Konkurrenten vertrieben.<br />

STORCHENNEST ALTREU<br />

Doch einer hat immer an den Storch<br />

geglaubt: Max Bloesch, Turnlehrer und<br />

Spitzenhandballer mit Olympiamedaille.<br />

Aufgeschreckt durch den alarmierenden<br />

Rückgang des Storchenbestandes, setzte<br />

sich Max Bloesch zum Ziel, die ausgestorbene<br />

Population wiederaufzubauen.<br />

Kurzerhand errichtete er im solothurnischen<br />

Altreu eine Storchenstation und<br />

importierte Störche aus dem Elsass,<br />

um sie zu züchten und anschliessend<br />

auszuwildern. Doch die Elsässer Störche<br />

wollten sich partout nicht paaren oder<br />

Eier legen. Also holte Bloesch mit<br />

Bewilligung des algerischen Gouverneurs<br />

Jungstörche aus der damaligen<br />

französischen Kolonie Algerien.<br />

Dies wurde ihm später zum Vorwurf<br />

gemacht <strong>–</strong> seine Störche seien ja gar<br />

nicht einheimisch, hätten die falschen<br />

Gene und deshalb kein natürliches<br />

Zugverhalten. Auch dass er die Störche<br />

Keine Angst vor nassen Füssen:<br />

Im seichten Wasser findet<br />

der Storch Nahrung wie Fische,<br />

Frösche oder Schlangen.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 13


fütterte, statt sie selbstständig nach<br />

Nahrung suchen zu lassen, und die Küken<br />

aufpäppelte, statt sie ihrem natürlichen<br />

Schicksal zu überlassen, wurde kritisiert.<br />

Doch in Bloeschs Storchenstation<br />

kamen immer mehr Jungvögel zur<br />

Welt. Trotzdem blieben Rückschläge<br />

nicht aus. Denn die gefütterten Tiere<br />

sahen keine Veranlassung, im Winter<br />

nach Süden zu ziehen, sondern blieben<br />

in Altreu. Doch dann begannen sie<br />

immer häufiger, im Herbst mit «echt<br />

wilden» Störchen wegzufliegen und im<br />

Frühling wieder zurückzukehren.<br />

DIE STÖRCHIN MAX<br />

Einer von ihnen wurde mit einem Satellitensender<br />

ausgestattet und zu Ehren<br />

des «Storchenvaters» Max getauft. Erst<br />

später stellte sich heraus, dass Max ein<br />

Weibchen war. 13 Jahre lang versorgte<br />

die Störchin Max die Wissenschaft mit<br />

Daten über ihre Zugwege, die zurückgelegten<br />

Strecken, ihr Verhalten während<br />

des Zuges. Eindrückliche 60 000 Kilometer<br />

legte die Storchendame in ihrem Leben<br />

zurück, manchmal 300 Kilometer pro<br />

Tag, mit Rückenwind sogar 500 Kilometer.<br />

Überwinterte sie anfangs in Marokko,<br />

verbrachte sie in späteren Jahren die<br />

Winter in Spanien. 31 Jungstörche zog sie<br />

an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen<br />

Partnern auf <strong>–</strong> Störche bleiben<br />

meist ihrem Horst treu; kehrt jedoch der<br />

Partner nicht rechtzeitig zurück, wird<br />

das Brutgeschäft mit einem anderen Partner<br />

in Angriff genommen. Im Dezember<br />

2012 meldete der Sender keine Bewegungen<br />

mehr <strong>–</strong> die berühmteste Störchin<br />

der Schweiz war gestorben.<br />

In Altreu sind die Storchengehege<br />

verschwunden, die Störche werden nicht<br />

mehr gefüttert, die Jungen nicht mehr mit<br />

Wärmelampen gewärmt. Die Vögel sind<br />

nicht mehr abhängig vom Menschen und<br />

können frei herumfliegen, nach Süden<br />

ziehen und sich ihren Horst bauen,<br />

wo immer es ihnen gefällt. Wie jener<br />

«Schwarzstorch», der eigentlich ein Weissstorch<br />

war, aber seinen Horst auf einem<br />

qualmenden Kamin gebaut hatte ...<br />

Arbeit gibt es aber immer noch genug:<br />

Statt Störche aufzupäppeln, muss nun<br />

vor allem ihr Lebensraum erhalten und<br />

aufgewertet werden. Die gegenwärtigen<br />

Bestrebungen zur Extensivierung der<br />

Landwirtschaft dürften dem Weissstorch<br />

(und unzähligen weiteren Tier- und<br />

Pflanzenarten) entgegenkommen. Die<br />

Störche jedenfalls danken es: Um die<br />

400 Paare brüten heute wieder in der<br />

Schweiz. Und sorgen so dafür, dass im<br />

Frühling buchstäblich das Glück in unser<br />

Land fliegt. «Adebar», wie der Storch in<br />

Fabeln genannt wird, setzt sich nämlich<br />

zusammen aus dem germanischen<br />

«auda» (= Glück) und «bera» (= tragen,<br />

gebären). Ein weiterer triftiger Grund,<br />

unseren Störchen Sorge zu tragen.<br />

Text Claudia Wartmann Fotos Fotolia<br />

Mit seinen langen<br />

Beinen bewegt sich der<br />

Storch durch feuchte<br />

Wiesen, um mit seinem<br />

Schnabel blitzschnell<br />

nach Beute zu greifen.<br />

14 <strong>NATURZYT</strong>


Dies und das zum Storch<br />

Störche lassen sich am besten<br />

Afrika retour:<br />

in ihren Brutgebieten ten. Diese befinden sich dort,<br />

den Storch über<br />

beobach-<br />

Seine Flügel tragen<br />

wo die Tiere eine Möglichkeit<br />

weite Strecken.<br />

zum Nestbau haben und genügend<br />

Nahrung in der Nähe finden. Der Horst<br />

wird bevorzugt auf hohen, freistehenden<br />

Gebäuden, Masten oder Bäumen gebaut.<br />

Für die Nahrungssuche eignen sich<br />

Feuchtgebiete, Uferzonen von Flüssen<br />

und Seen sowie nasse Wiesen. In der<br />

Schweiz findet der Storch vor allem<br />

im Mittelland passende Bedingungen<br />

vor. Eine Karte zur Verbreitung des<br />

Weissstorches in der Schweiz findet sich<br />

auf www.vogelwarte.ch.<br />

• Sogenannte «Storchenstützpunkte»<br />

gibt es in Avenches VD, Altreu SO,<br />

Grossaffoltern BE, Allschwil BL,<br />

Oberwil BL, Basel BS (Zoo und<br />

Tierpark Lange Erlen), Möhlin AG, Brittnau AG, Muri AG, Hünenberg ZG,<br />

Oetwil am See ZH, Steinmaur ZH,<br />

Hombrechtikon ZH, Zürich ZH<br />

(Zoo), Warth ZH, Kreuzlingen TG,<br />

Uznach SG, Kriessern SG und<br />

Mörschwil SG.<br />

• <strong>Das</strong> Jahr 2016 war für die Störche<br />

in der Schweiz ein schlechtes Jahr:<br />

Die kühlen Temperaturen und<br />

der anhaltende Regen haben den<br />

Jung vögeln auf den exponierten<br />

Horsten arg zugesetzt. Unzählige<br />

Jungvögel fielen der Nässe und<br />

Kälte zum Opfer.<br />

• Die Störchin Max sendet keine Daten<br />

mehr, doch andere Störche sind an<br />

ihre Stelle getreten. Sie tragen Namen<br />

wie Sämi, Segundo, Pepe, Carmen,<br />

Sünni, Elvis, Flocke oder Malou.<br />

Auf www.projekt-storchenzug.com<br />

lassen sich die Flugrouten der besenderten<br />

Störche verfolgen. Auffallend<br />

die hohe Sterbensrate unter den Jungvögeln:<br />

tot, tot, verschollen, tot, ver -<br />

unglückt, verunglückt, tot, tot heisst<br />

es da <strong>–</strong> ein weiterer Hinweis auf das<br />

gefährliche Leben der Weissstörche.<br />

• Weitere Infos zum Weissstorch:<br />

www.storch-schweiz.ch<br />

Storchengeschichte für Kinder<br />

Der junge Storch Adi<br />

bricht zum ersten Mal<br />

auf, um nach Afrika zu<br />

fliegen. Was er auf<br />

dieser abenteuerlichen Reise alles<br />

erlebt, davon erzählt die spannende<br />

Geschichte «De Adi flüügt uf Afrika».<br />

Zu hören auf der CD «De Sardona<br />

hilft am gwundrige Murmeli».<br />

Die Tiergeschichten und Lieder<br />

auf der CD begleiten die Kinder<br />

durch die vier Jahreszeiten. Im Frühling<br />

verliert ein Hirsch sein Geweih,<br />

im Sommer rettet ein Wildbienli<br />

einem Honigbienli das Leben,<br />

im Herbst fliegt der Storch nach<br />

Afrika und im Winter will ein<br />

gwundriges Murmeli den Winter<br />

erleben.<br />

«De Sardona hilft am gwundrige<br />

Murmeli», bezaubernde Tiergeschichten<br />

von Claudia Wartmann,<br />

mit Musik von Claudia Wyss,<br />

schweizerdeutsch,<br />

für Kinder von 4 bis 12 Jahren.<br />

CHF 25.00, erhältlich im Buchhandel<br />

oder direkt bei:<br />

www.wartmann­natuerlich.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 15


Ernestines Kräuterapotheke<br />

Schafgarbe <strong>–</strong><br />

altes Wundheilkraut<br />

Die Schafgarbe ist eine der bekanntesten Heilpflanzen. Seit alten Zeiten<br />

wird ihre Fähigkeit, Wunden zu heilen, gerühmt. Als «Bauchwehkraut» ist<br />

sie hochgeschätzt bei Verdauungsproblemen. In der Frauen-Naturheilkunde<br />

wird sie auf vielfältige Weise eingesetzt.<br />

16 <strong>NATURZYT</strong>


BEGEGNUNG IN DER NATUR<br />

Aus einem flach wachsenden Wurzelstock<br />

treibt im Frühling zuerst eine<br />

niedrige Rosette mit krausgefiederten<br />

schmalen Blättern. Danach wachsen<br />

kräftige behaarte Stängel in die Höhe<br />

mit zwei- bis dreifach fiederschnittigen<br />

Blättern. Die Teilblättchen besitzen<br />

schmale, spitz zulaufende Enden. Bei<br />

genauer Betrachtung sieht man, dass<br />

die grünen Blätter besonders schön, sehr<br />

fein und filigran gestaltet sind. «Tausend -<br />

blatt» wurde die Schafgarbe daher benannt.<br />

Der botanische Artname «Millefolium»<br />

ist lateinischen Ursprungs und bedeutet<br />

«tausend» (=mille) und «Blatt» (=folium).<br />

Im Sommer leuchten uns die weissen<br />

oder rosa gefärbten Blüten der Schafgarbe<br />

auf Wiesen, Weiden und Wegrändern<br />

entgegen. Die Schafgarbe (botanischer<br />

Name Achillea millefolium) gehört zur<br />

Familie der Korbblütler (Compositae), ist<br />

also eine Verwandte von Kamille, Ringelblume<br />

und Gänseblümchen.<br />

DIE SCHAFGARBE IM GARTEN<br />

Die Schafgarbe liebt sonnige und trockene<br />

Standorte und gedeiht auch auf mageren<br />

Böden. Feuchte Standorte und zu starke<br />

Düngung meidet sie. Sie lässt sich durch<br />

Stockteilung oder durch Anzucht mit<br />

Samen vermehren. Von April bis Mai<br />

werden die Samen in Kistchen ausgesät<br />

und nur leicht angedrückt (Lichtkeimer).<br />

Später pikiert man sie und setzt die Jungpflanzen<br />

im Abstand von 40cm ins Freie.<br />

Wo sich die Schafgarbe im Garten<br />

ansiedelt, kann sich der Gärtner freuen,<br />

denn sie verleiht den umgebenden Pflanzen<br />

eine grössere Widerstandskraft und<br />

verstärkt ihren Duft. Aufgrund ihrer<br />

enorm regenerierenden Kräfte zählt die<br />

Schafgarbe zu den Bodenheilern.<br />

Hautreizungen (Wiesendermatitis)<br />

hervorrufen.<br />

HOCHGESCHÄTZTES WUNDHEILMITTEL<br />

BEI DEN ALTEN KRÄUTERKUNDIGEN<br />

In der griechischen Mythologie wird<br />

berichtet, dass der Held Achilleus, ein<br />

Schüler des heilkundigen Zentauren<br />

Chiron, mit der Schafgarbe seine<br />

verletzte Achillesferse heilte. Und im<br />

1. Jahrhundert n. Chr. soll der Arzt<br />

Dioskurides die Schafgarbe bei vielen<br />

Verletzten genutzt haben. Alte Volks namen<br />

der Schafgarbe wie «Soldatenkraut»,<br />

«Zimmermannskraut», «Blutstillkraut»,<br />

«Heil aller Schäden» verweisen auf ihre<br />

grosse Heilkraft und die Anwendung<br />

bei Wunden und Verletzungen.<br />

Auch Hildegard von Bingen (12. Jh.)<br />

schätzte die Schafgarbe als Wundheilmittel:<br />

«… und so nimmt sie der Wunde<br />

das Eitern und Geschwür und heilt die<br />

Wunde …».<br />

EIN KRAFTPAKET AN WIRKSTOFFEN<br />

In Untersuchungen wurden Bitterstoffe,<br />

ätherisches Öl mit dem Blauöl, Gerbstoffe,<br />

Cumarine, viele Mineralstoffe, Kieselsäure<br />

gefunden. Auch die Kamille enthält<br />

ein leuchtend blaues ätherisches Öl<br />

mit dem Namen Chamazulen. Schafgarbe<br />

wirkt entzündungshemmend, wundheilend,<br />

desinfizierend, krampflösend,<br />

harntreibend, zirkulationsfördernd,<br />

blutstillend, blutreinigend, menstruations<br />

regulierend.<br />

SCHAFGARBE HILFT BEI<br />

VERDAUUNGS BESCHWERDEN<br />

Als «Bauchwehkraut» hilft die Schafgarbe<br />

bei Magen- und Darmstörungen und<br />

unterstützt bei Leber- und Galle-Beschwerden.<br />

Sie wirkt entkrampfend bei<br />

Blähungen. Durch ihre krampflösende<br />

Wirkung ist Schafgarbe besonders<br />

geeignet für Menschen mit empfindlicher<br />

Magenschleimhaut.<br />

WICHTIGES FRAUENKRAUT<br />

«Frauenkraut» oder «Frauendank» wird<br />

die Schafgarbe in manchen ländlichen<br />

Gegenden genannt und war immer eine<br />

Pflanze des Kräuterbüschels, das die<br />

Frauen an Mariä Himmelfahrt weihen<br />

liessen. Schafgarbe fördert eine zu geringe<br />

Menstruation und hemmt eine zu starke<br />

Blutung. Sie sorgt für eine gute Durchblutung<br />

und Durchwärmung der Beckenorgane<br />

und lindert schmerzhafte Menstruationskrämpfe.<br />

Sie stärkt die Venen und<br />

hilft bei Hämorrhoiden und Krampf adern.<br />

Früher wurde die Schafgarbe begleitend<br />

bei hohem Blutdruck eingesetzt.<br />

Bewährt hat sie sich auch die Anwendung<br />

von Schafgarbentee bei Blasenentzündung<br />

und Blasenschwäche.<br />

SCHAFGARBE IN DER TRADITIO­<br />

NELLEN CHINESISCHEN MEDIZIN<br />

Die der Schafgarbe zugeordneten Organe<br />

sind Leber, Milz und Blase. Sie löst<br />

Leberstagnation und tonisiert die Milz.<br />

Die Milz ist in der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin (TCM)<br />

für das Umwandeln und<br />

den Transport der Nahrung<br />

zuständig. Die thermische<br />

Wirkung der Schafgarbe<br />

ist neutral.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

ERNTE UND AUFBEWAHREN<br />

Während der Blütezeit von Juni bis September<br />

wird das ganze blühende Kraut<br />

(ohne Wurzeln und ohne die harten<br />

Stängel) am besten zur Mittagszeit geschnitten,<br />

zum Trocknen in Sträussen<br />

gebündelt und aufgehängt an einem<br />

luftigen, schattigen Ort. Anschliessend<br />

aroma- und lichtgeschützt aufbewahren.<br />

Wer empfindliche Haut hat, sollte<br />

beim Pflücken der Schafgarbe Handschuhe<br />

tragen. In seltenen Fällen kann<br />

sie in Verbindung mit Sonnenlicht<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist Apothekerin, Homöopathin und Innerwise ® Coach und<br />

arbeitet in eigener Gesundheitspraxis in Jonen AG. In Kräuterkursen und<br />

auf Kräuterrundgängen gibt sie gerne ihre Begeisterung und ihr Wissen über<br />

Kräuter weiter. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen in den Kursen<br />

Heilkräuter, Wirkungen, Anwendungsmöglichkeiten kennen und stellen unter<br />

fachlicher Anleitung selber Kräuterprodukte her. So wird das theoretische<br />

Wissen gleich praktisch umgesetzt. Ein Kräuterrundgang im wunderschönen<br />

Jonental findet am Samstag, 1. April <strong>2017</strong>, statt. Nähere Informationen<br />

zum Kursangebot und über weitere Termine unter<br />

www.eastecker.ch, www.al-chemilla.ch oder Telefon 043 322 86 70.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 17


Sie transformiert Feuchtigkeit und bewegt<br />

das Blut. Die TCM setzt Schafgarbe etwa<br />

bei Verdauungsstörungen, Gastritis,<br />

zum Stillen und Regulieren von Blutungen,<br />

bei Hämorrhoiden, Migräne und<br />

Kopfschmerzen ein.<br />

SCHAFGARBENMEDIZIN FÜR TIERE<br />

Schafgarbe hilft auch Tieren bei einer Vielzahl<br />

von Magen-Darm-Beschwerden und<br />

bei innerlichen und äusseren Blutungen.<br />

Auch die Nieren werden unterstützt.<br />

Aus der Beobachtung ist bekannt, dass<br />

Schafe, wenn sie krank sind, dieses aromatische<br />

Kraut fressen. <strong>Das</strong> althochdeutsche<br />

Wort «Garwe» bedeutet «Gesundmacher»,<br />

somit heisst «Schaf-Garwe» ein Gesundmacher<br />

der Schafe.<br />

DAS WESEN DER SCHAFGARBE<br />

Aussehen, Form und Gestalt einer Pflanze<br />

spiegeln ihre Wesensart. Die Schafgarbe<br />

hat ein kompaktes und schweres Ausläuferund<br />

Wurzelwerk. Der Stängel ist aufrecht,<br />

sehr stabil und hart. Die Blüten zeigen<br />

einen geordneten, doldenähnlichen<br />

Blütenstand und befinden sich fast schwebend<br />

auf dem harten Stängel. Die feingliedrigen,<br />

federähnlichen grünen Blättchen<br />

bilden einen starken Kontrast insbesondere<br />

zum Stängel. In früheren Zeiten<br />

erkannten natur verbundene Menschen<br />

in der Schafgarbe ein Heilmittel,<br />

welches Extreme ausgleichen kann.<br />

SCHAFGARBE IN DER KÜCHE<br />

Junge Schafgarbenblätter sind eine<br />

aromatische Zugabe zu frischen Salaten<br />

und ein Suppen- und Sossengewürz.<br />

Die Blätter der Schafgarbe gehören als<br />

vitalisierendes Bitterkraut in die<br />

traditionelle Gründonnerstagssuppe<br />

«Grüne Neune». Zusammen mit Brennnessel,<br />

Giersch, Löwenzahn, Wegerich<br />

und anderen Frühlingskräutern kochten<br />

unsere Vorfahren daraus wohlschmeckende<br />

und kräftigende, gesunde Suppen.<br />

Text Ernestine Astecker, Apothekerin<br />

und Homöopathin<br />

Foto Fotolia, Ernestine Astecker<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

C. Brendieck-Worm, F. Klarer, E. Stöger,<br />

Heilende Kräuter für Tiere.<br />

S. Fischer-Rizzi, Medizin der Erde.<br />

H. Hatzfeld, Heilpflanzen als Weg-Begleiter.<br />

S. Hirsch, F. Grünenberger,<br />

Die Kräuter in meinem Garten.<br />

M. Madejsky, Lexikon der Frauenkräuter.<br />

G. Maciocia, Grund lagen der Chinesischen Medizin.<br />

S. Zuther, Die Sprache der Pflanzenwelt.<br />

«Alles,<br />

was die Berge<br />

uns geben ...<br />

... kann man in<br />

unserer Milch<br />

auch schmecken.»<br />

Judith, Pro Montagna Milchbäuerin<br />

Seit Jahren produziert die Familie von Judith im Goms Bergmilch. Von Kühen, die ein vielseitiges Futter aus aromatischen Gräsern und Kräutern<br />

erhalten. So entsteht ein typisches Pro Montagna Produkt. Damit dies so weitergeht, fliesst auch in Zukunft bei jedem Kauf ein Solidarbeitrag an die<br />

Coop Patenschaft für Berggebiete. coop.ch/promontagna<br />

Von den Bergen.<br />

Von den Bauern.


Schafgarbe in der Kräuterapotheke<br />

SCHAFGARBENWICKEL<br />

Bei Leber-Galle-Beschwerden oder begleitend<br />

zu Fasten- und Entgiftungskuren<br />

kommt Schafgarbenwickel als feuchtheisse<br />

Leberkompresse zum Einsatz. Die<br />

feuchte Wärme verstärkt die krampflösenden<br />

Eigenschaften der Schafgarbe.<br />

Ausserdem wird die Entgiftungsfunktion<br />

der Leber angeregt.<br />

Es ist günstig, den Schafgarbenwickel<br />

nach den Mahlzeiten anzuwenden.<br />

Je nach Situation ist dies über einen<br />

längeren Zeitraum sinnvoll.<br />

Und so wird’s gemacht:<br />

• 6 EL Schafgarbenkraut mit ½ l heissem<br />

Wasser übergiessen und 7 Minuten<br />

bedeckt ziehen lassen, abseihen<br />

• <strong>Das</strong> Innentuch auf Lebergrösse falten,<br />

in das Auswringtuch packen und in<br />

eine Schüssel geben<br />

• Die Tuchrolle mit dem heissen<br />

Schafgarbentee übergiessen, auswringen<br />

(Haushaltshandschuhe als Hitzeschutz)<br />

und das Auswringtuch entfernen<br />

• <strong>Das</strong> Innentuch so warm wie möglich<br />

auf die Leber auflegen (Temperatur<br />

auf Verträglichkeit prüfen!). Mit dem<br />

Aussentuch den Wickel abdecken und<br />

am Körper fixieren<br />

Der feucht-heisse Leberwickel bleibt so<br />

lange, wie er angenehm ist (10 bis 30 Minuten).<br />

Anschliessend noch nachruhen.<br />

Der Schafgarbenwickel soll nicht<br />

angewendet werden bei einer Allergie auf<br />

Schafgarbe oder andere Korbblütler. In<br />

diesem Fall kann der Wickel mit heissem<br />

Wasser durchgeführt werden.<br />

SCHAFGARBENTEE<br />

Aus den getrockneten Blättern, Blüten<br />

und Stängeln wird mit kochendem Wasser<br />

ein Teeaufguss zubereitet. 1 TL pro<br />

Tasse mit heissem Wasser übergiessen,<br />

7 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen.<br />

3-mal täglich 1 Tasse frisch zubereiteten<br />

Tee warm zwischen den Mahlzeiten trinken.<br />

Der Tee hilft bei Magen-Darm- und<br />

Galle-Beschwerden. Auch bei krampfartigen<br />

Menstruationsbeschwerden ist<br />

er empfehlenswert.<br />

SCHAFGARBENTEE ZUR<br />

ÄUSSER LICHEN ANWENDUNG<br />

Ein stärker zubereiteter Tee wird für<br />

Kompressen, Auflagen und Teilbäder<br />

(z.B. Sitzbad bei Unterleibsbeschwerden)<br />

eingesetzt. Bei Nasenbluten steckt man<br />

in starken Tee getränkte Wattebällchen<br />

in die Nase.<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und<br />

ersetzt keinen Arztbesuch. Eine Haftung<br />

der Verfasserin bzw. der Redaktion ist<br />

ausgeschlossen.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Naturzyt | deutsch | ProClima | Format 210 x 145 mm | DU: 04.11.2016 | Ersch.: 28.11.2016<br />

Ein kleiner Beitrag<br />

von Ihnen,<br />

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Erfahren Sie mehr: post.ch/klimaneutral


Tierisch gute Interviews<br />

Interview mit<br />

Jimmy Wusel<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

20 <strong>NATURZYT</strong>


Eine spannende Idee <strong>–</strong> sähen wir das<br />

ganze einmal aus ihrer Sicht und erführen,<br />

was sie uns alles zu sagen<br />

hätten. <strong>NATURZYT</strong> hat sich deshalb<br />

entschlossen, neue Wege aus zuprobieren und<br />

sich darüber Gedanken zu machen, was wäre,<br />

wenn sie wie wir sprächen und wir sie einfach<br />

fragen könnten.<br />

Die einen halten sie für Schädlinge und ekeln<br />

sich vor ihnen. Die anderen finden sie süss.<br />

Katzen spielen mit ihnen, fressen sie aber nicht.<br />

Sie sehen aus wie Mäuse, heissen wie Mäuse,<br />

sind aber keine <strong>–</strong> unsere Spitzmäuse.<br />

Es war bitter kalt draussen, als ich das winzig<br />

kleine Wesen in einem Salzeimer im Pferdestall<br />

fand. Da hatte wohl jemand gedacht, die<br />

Stallkatzen würden die Maus gerne fressen.<br />

Weit gefehlt, Katzen fressen nämlich keine<br />

Spitzmäuse. Ich konnte die Kleine nicht einfach<br />

wieder raus setzen, denn das wäre mit Sicherheit<br />

ihr Tod gewesen. Es waren Minusgrade<br />

und der Boden hart gefroren, ausserdem bei<br />

diesem Wetter auch keine Nahrung zu finden.<br />

Also beschloss ich, sie erst mal mit in die<br />

Redaktion zu nehmen und im Frühling wieder<br />

rauszulassen. Zeit genug also, für eine nette<br />

Unterhaltung.<br />

Hallo, ich bin Jimmy Wusel und möchte mich<br />

bei dir für meine Rettung bedanken.<br />

DAS HABE ICH SEHR GERNE GEMACHT,<br />

UND ES FREUT MICH SEHR, LIEBER JIMMY,<br />

DICH KENNENZULERNEN. ICH HABE DIR<br />

EIN PAAR PFERDELECKERLIS ZERBROCHEN,<br />

DOCH DU HAST NICHTS DAVON GEGESSEN.<br />

KANNST DU MIR SAGEN, WESHALB DU<br />

DIE NICHT MAGST, MÄUSE MÖGEN DOCH<br />

SONST KÖRNER ETC. GERNE? ODER HAST<br />

DU KEINEN HUNGER?<br />

<strong>Das</strong> war wirklich lieb gemeint von dir, ich<br />

heisse zwar Spitzmaus, bin aber keine Maus,<br />

sondern ein Insektenfresser, so ähnlich wie<br />

ein Maulwurf.<br />

ACH SO, DANN IST MIR JETZT VIELES KLARER.<br />

WAS ISST DU DENN SO AM LIEBSTEN?<br />

Oh ich mag gerne Regenwürmer, Grillen,<br />

kleine Wirbeltiere etc., halt alles, was so kreucht<br />

und fleucht …<br />

DAS HEISST, DU WÜRDEST AUCH EINE<br />

MAUS ESSEN?<br />

Mh, ja das würde ich. Wenn ich sie erwische.<br />

Weisst du, ich muss jeden Tag mindestens mein<br />

eigenes Körpergewicht essen, sonst verhungere<br />

ich. Wir Spitzmäuse haben eine wahnsinnig<br />

hohe Stoffwechselrate und unser Herz schlägt<br />

im Normalfall zwischen 800 und 1000 Mal pro<br />

Minute.<br />

DAS IST JA UNGLAUBLICH SCHNELL. DANN<br />

BRAUCHST DU WIRKLICH VIEL NAHRUNG.<br />

ABER SAG MIR, WIE KANNST DU DENN EINE<br />

MAUS ÜBERWÄLTIGEN, DIE SIND DOCH<br />

BESTIMMT SO GROSS WIE DU ODER SOGAR<br />

NOCH GRÖSSER?<br />

Ich beisse sie. In meiner Unterkieferspeicheldrüse<br />

produziere ich ein Gift, ihr nennt es, glaube ich,<br />

Blarina-Toxin, welches meine Beute lähmt oder<br />

sogar tötet.<br />

HOPPLA, DANN HABE ICH WOHL GLÜCK<br />

GEHABT, DASS DU MICH NICHT GEBISSEN<br />

HAST, ALS ICH DICH AUS DEM KESSEL<br />

GEFISCHT HABE.<br />

Keine Angst, für euch Menschen ist der Biss<br />

zwar schmerzhaft, aber sonst passiert da nichts<br />

weiter. Ihr wärt ja auch ein viel zu grosser<br />

Happen für mich …<br />

WESHALB BIST DU DENN ÜBERHAUPT<br />

DRAUSSEN HERUMGEIRRT BEI DIESER<br />

KÄLTE?<br />

Na, weil ich Hunger hatte. Ich mache keinen<br />

Winterschlaf und war halt auf Nahrungssuche,<br />

als der Bauer mich gefunden hat. Es ist<br />

immer ein ziemlicher Stress, so ums Überleben<br />

zu kämpfen.<br />

JA, DAS KANN ICH MIR VORSTELLEN. NUN<br />

KOMMST DU JA ERST MAL MIT ZU MIR,<br />

DANN BIST DU WENIGSTENS ÜBER DEN<br />

WINTER VERSORGT. HAST DU VIELLEICHT<br />

NOCH FAMILIE, DIE WIR MITNEHMEN<br />

SOLLTEN? ODER LEBEN SPITZMÄUSE NICHT<br />

IN GROSSEN VERBÄNDEN WIE NAGETIERE?<br />

Nein, nein, ich bin ein Einzelgänger, wie alle<br />

Spitzmäuse. Ich habe nur zur Paarungszeit Kontakt<br />

zu anderen Spitzmäusen.<br />

WO HAST DU DENN GELEBT?<br />

HATTEST DU EINEN BAU ODER SO?<br />

NATUR BEWAHREN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 21


Ich habe in einem Spalt nahe beim Keller<br />

gelebt und mir ein kuscheliges Nest<br />

mit Blättern und Heu, welches ich dem<br />

Bauern stibitzt habe, gemacht.<br />

DANN BUDDELT IHR EUCH ALSO KEINE<br />

GÄNGE WIE MAULWÜRFE?<br />

Doch, einige von uns tun das. Oder sie<br />

übernehmen verlassene Bauten von anderen<br />

Mäusen oder Ähnliches.<br />

Im Gespräch mit <strong>NATURZYT</strong><br />

Jimmy Wusel hat noch ein Jahr bei uns in der Redaktion gelebt,<br />

da er nicht mehr in die freie Wildbahn zurück wollte <strong>–</strong> verständlich,<br />

denn wer will schon das Schlaraffenland verlassen, in welchem<br />

einem die Grillen zu Dutzenden um die Ohren hüpfen.<br />

ICH HABE GEHÖRT, DASS SPITZMÄUSE<br />

NICHT SEHR GUT SEHEN. STIMMT<br />

DAS, UND WENN JA, FÄLLT DA DIE JAGD<br />

NICHT FURCHTBAR SCHWER?<br />

Ja, das stimmt schon, ich sehe nicht sehr<br />

gut. Aber ich erwische immer jede Beute.<br />

Weisst du, ich besitze so eine Art Sonar.<br />

Ganz ähnlich wie die Fledermäuse,<br />

welche so ganz nebenbei auch keine Mäuse<br />

sind. Ich gebe dann ganz hohe Piepslaute<br />

von mir, welche an meiner Umgebung<br />

abprallen und zu mir zurückgeworfen<br />

werden. So erkenne ich meine Umgebung<br />

ganz genau.<br />

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Weil ein bisschen verwildern gut tut.<br />

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DAS IST WIRKLICH SEHR INTERESSANT.<br />

WIE ALT BIST DU DENN JETZT, UND<br />

WIE ALT KÖNNEN DENN SPITZMÄUSE<br />

ÜBERHAUPT WERDEN?<br />

Wir können 1<strong>–</strong>2 Jahre alt werden, immer<br />

voraus gesetzt, wir finden genügend Futter.<br />

Ich bin jetzt schon fast 1 Jahr alt.<br />

TOLL, ICH WÜNSCHE MIR, DAS DU NOCH<br />

EINE LANGE UND GLÜCKLICHE ZEIT<br />

VOR DIR HAST, UND ICH HOFFE, DAS TER­<br />

RARIUM, WELCHES ICH FÜR DICH BEREIT<br />

GEMACHT HABE, IST FÜR DEINE BEDÜRF-<br />

NISSE IN ORDNUNG.<br />

Ja, das ist perfekt. Ich hatte noch nie ein sooo<br />

weiches Bettchen und war auch noch nie<br />

frei von Parasiten. Und genug zu essen ist<br />

auch da. Du bist ein guter Mensch, und ich<br />

danke dir von Herzen für diese tolle Unterkunft.<br />

Du zeigst mir damit, dass Menschen<br />

auch eine liebevolle Seite für alle Wesen haben.<br />

HINSCHAUEN. GIBT ES NOCH ETWAS, WAS<br />

DU UNS GERNE MIT AUF DEN WEG GEBEN<br />

WÜRDEST?<br />

Ja, bitte nehmt Rücksicht auf einander und auf<br />

alle Lebewesen. Schätzt das, was ihr im Leben habt,<br />

und geniesst es, jeden Tag aufzustehen und nicht<br />

ums Überleben kämpfen zu müssen. <strong>Das</strong> Leben ist<br />

schön, wenn ihr ein Dach über dem Kopf habt,<br />

wo es schön warm und trocken ist, wenn ihr genug<br />

zu essen und zu trinken habt, und ihr Menschen<br />

an eurer Seite habt, die euch lieben und für euch<br />

in jeder Situation da sind. Alles andere ist nicht<br />

wichtig. Es gibt sehr viel schlimmere Dinge, als<br />

wenn euer Handy kaputt ist.<br />

LIEBER JIMMY WUSEL, ICH DANKE DIR FÜR<br />

DIESES AUFSCHLUSSREICHE GESPRÄCH<br />

UND HOFFE, WIR HABEN NOCH EINIGE VOR<br />

UNS.<br />

Es war mir eine Freude und bis bald.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

DAS HABE ICH DOCH GERNE GEMACHT.<br />

ICH FINDE, WIR KÖNNEN VIEL VON<br />

EUCH LERNEN, WENN WIR GENAUER<br />

Text Virginia Knaus<br />

Illustration & Foto Virginia Knaus<br />

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Claudias naturnaher Garten<br />

Wenn eine Steinlawine<br />

den Garten verwüstet<br />

Liebe garten­ und naturbegeisterte Leserinnen und Leser, stellen Sie<br />

sich vor, es ist Frühling und keine Blumen blühen! Ein Witz? Mitnichten,<br />

denn wenn dieser Schotter-Split-Steinöden-Virus weiter in unseren Gärten<br />

grassiert, dann wird das leider bald Realität.<br />

24 <strong>NATURZYT</strong>


Laub legt sich auf die<br />

Schottersteine <strong>–</strong> und<br />

sukzessive verwandelt<br />

es sich in Humus.<br />

Glücklich kann sich jemand<br />

schätzen, der einen blühenden<br />

Garten sein Eigen nennt.<br />

Schalten und walten nach<br />

Lust und Laune, bunt, bunter am buntes -<br />

ten. Der Fantasie sind (leider) keine<br />

Grenzen gesetzt. Obwohl, mit Fantasie<br />

hat der neue Trend, der seit einigen Jahren<br />

vor allem in Neubauquartieren um sich<br />

greift, rein gar nichts mehr zu tun. Denn<br />

was bitte schön ist fantasievoll an einem<br />

Garten, der aussieht, als wäre eine Steinlawine<br />

über ihn hinweggefegt?<br />

<strong>Das</strong> Auffallende an solchen Schotterund<br />

Splitablagerungen sind sparsamster<br />

Umgang mit Pflanzenmaterial und<br />

eine auffallend hohe Gestaltungsarmut.<br />

Gartenkulturverarmung habe ich im<br />

Internet gelesen. Dieses Wort gefällt<br />

mir sehr.<br />

Verirrt sich dennoch ein pflanzliches<br />

Wesen in diese Einöde, dann sind<br />

es meist blütenlose, immergrüne Bonsaikoniferen,<br />

beinahe so fantasielos wie<br />

ihr Untergrund. Die Einsamkeit dieser<br />

Pflanzen ist beinahe spürbar.<br />

MODERNE GERÖLLHALDE<br />

Was ist denn nun aber die Idee, die<br />

Absicht, die hinter solchen Gärten steht?<br />

Modern und pflegeleicht soll er sein,<br />

der Garten des 21. Jahrhunderts. Doch<br />

mit der Pflegeleichtigkeit der Geröllhalde<br />

dürfte es so seine Tücken haben. Denn<br />

im Laufe der Jahre wird sich unweigerlich<br />

zwischen den Steinen Pflanzen material<br />

ansammeln, das zu Humus wird und<br />

somit neuen Nährboden für Samen<br />

bildet, die durch die Luft fliegen. Und<br />

dies, obwohl unter der zentimeter dicken<br />

Steinschicht <strong>–</strong> der wertvolle Humus<br />

wurde selbstverständlich abgetragen<br />

und abgeführt <strong>–</strong> ein Vlies liegt, das<br />

den Unterboden abdichtet. Auch wenn<br />

im Herbst die rund 90 Dezibel lauten<br />

Laubbläser dafür sorgen, dass sich auch<br />

ja kein Blatt zwischen die Steine verirrt,<br />

bleibt dennoch stets pflanzliches Material<br />

hängen. Und so wächst irgendwann<br />

ein kleines Pflänzchen in dieser trostlosen<br />

Umgebung, ein Lichtblick sozusagen,<br />

den es aber sofort zu entsorgen gilt,<br />

schliesslich ist es ja gerade die Monotonie,<br />

auf die es bei einem solchen Garten<br />

ankommt. Wenn sich die wilden Pflänzchen<br />

dann vermehren, wird aus dem<br />

pflegeleichten Steinhaufen schnell einmal<br />

das mühsame Unterfangen, zwischen<br />

all dem Schottermaterial die<br />

Pflanzen auszureissen.<br />

Und dann wäre da noch die Absicht,<br />

modern zu sein. Modern ist gleichbedeutend<br />

mit zeitgemäss, progressiv,<br />

fortschrittlich, aussergewöhnlich,<br />

modegerecht. Doch wie lässt sich ein<br />

solcher Mangel an Individualität als<br />

aussergewöhnlich, also über das<br />

Gewöhnliche hinausgehend, erklären?<br />

Zeit gemäss mag ja stimmen, doch<br />

macht es mich nachdenklich, wenn ich<br />

sehe, dass offenbar kein Bedürfnis<br />

besteht, etwas Eigenes, etwas Kreatives,<br />

Mich-einzigartig-Machendes zu<br />

ent werfen. Wie eine Herde Schafe<br />

rennen alle diesem Trend hinterher.<br />

Und wenn Sie jetzt das Wort modern<br />

anders betonen, nämlich auf dem «o»,<br />

modern, dann sind Sie bei faulen,<br />

schimmeln und sich zersetzen. Ich<br />

hoffe sehr, dass der Schotter garten-<br />

Trend in diese Richtung geht.<br />

GRÜN VERSUS GRAU<br />

Denn Grünflächen, das ist doch das,<br />

was man unter einem Garten versteht,<br />

sollen nicht nur für die Optik herhalten,<br />

sie sollen auch einen Lebensraum für<br />

Kleintiere anbieten. Wo keine blühenden<br />

Pflanzen wachsen, haben Bienen und<br />

Schmetterlinge nichts zu lachen. Veressen<br />

wir nicht, dass 40 Prozent unserer<br />

Nahrungsmittel durch Bestäubung<br />

entstehen. Wo keine Pflanzen wachsen,<br />

wird kein CO 2<br />

gebunden. Im Sommer<br />

ist es unter einem schattenspendenden<br />

Baum rund 3 Grad kühler als unter<br />

dem Sonnenschirm. In der Nähe dieser<br />

Steinflächen aber ist aufgrund der Wärmespeicherung<br />

der Steine die Umgebungstemperatur<br />

höher. Und was die Optik<br />

Claudias Veranstaltungstipp:<br />

Im Wildbienenkurs lernen Sie den Lebensraum,<br />

die Nistplätze und die Nahrung der<br />

Wildbienen besser kennen. In diesem<br />

zweiteiligen Kurs, welcher ab Mai <strong>2017</strong> am<br />

Büelweg 6 in Villnachern stattfindet,<br />

erfahren Sie viel Wissenswertes, nicht<br />

nur über die Wildbienen. Mehr Infos unter:<br />

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<strong>NATURZYT</strong> 25


Leb­ und trostlos<br />

Gestaltungsarme «Grünfläche»<br />

anbelangt, wirkt sich die Farbe Grün<br />

positiv auf unser Wohlbefinden aus und<br />

schenken Blumen mit ihren Düften,<br />

Farben und Formen uns die unterschiedlichsten<br />

Sinneseindrücke. Steine hingegen<br />

werden, wenn sie dominieren, als karg,<br />

trostlos und lebensfeindlich wahrgenommen.<br />

Steine sind oft Sinnbild<br />

für Last und Mühe. Ist es das, was<br />

der Garten diesen Leuten bedeutet?<br />

Und zum Schluss erlaube ich mir<br />

die Bemerkung, dass Sie genau auf<br />

die Herkunft dieser Schottersteine achten<br />

sollten. In vielen Fällen handelt es sich<br />

nämlich nicht um eine lokale Gesteinsart,<br />

sondern um Billigstein, abgebaut<br />

in Indien oder China.<br />

Meiner Meinung nach hat jede Person,<br />

die einen Garten besitzt, eine Ver antwor<br />

tung. In Deutschland beispielsweise<br />

ist die Fläche aller Gärten so gross wie<br />

die Fläche der Naturschutzgebiete. Nicht<br />

nur anderen Mitmenschen gegenüber,<br />

für die solch verunstaltete und trostlose<br />

Gärten eine Beleidigung der Sinne sind,<br />

sondern auch für unsere tierischen Mitlebewesen,<br />

die ebenso Anrecht auf eine<br />

lebenswerte Umgebung haben wie wir<br />

auch. Und Gärten könnten ökologische<br />

Trittsteine sein, die sich miteinander vernetzen<br />

und es den Tieren erlauben, sich<br />

von Trittstein zu Trittstein zu bewegen<br />

auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf.<br />

Es gibt zahlreiche Alternativen zu<br />

diesen Steinöden, Steinwüsten, Schottergärten<br />

und wie sie alle heissen, wobei doch<br />

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für Tier und Mensch.<br />

alle gleich aussehen. Eine Variante wäre<br />

ein echter Steingarten, einer, der mit<br />

einheimischem Kies, Stein und Sand<br />

angelegt wird, um Pflanzen aus Extremstandorten<br />

wie Gebirge, Magerwiesen<br />

oder Trockenböden gedeihen zu lassen.<br />

Oder eine standortgerechte Bepflanzung<br />

mit möglichst einheimischen Stauden,<br />

Farnen und Bodendeckern, die wenig<br />

Arbeit machen. Dazu braucht es Fachwissen<br />

und Freude an der Natur und am<br />

Zusammenspiel der Arten, die man bei<br />

ausgebildeten Naturgartenfachkräften<br />

findet. Schotter in einem Garten auszuleeren,<br />

braucht weder Fachwissen noch<br />

eine Ausbildung, das kann jeder.<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Herzlich<br />

Claudia Ebling<br />

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Text Claudia Ebling<br />

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von Gärten ist unsere Kompetenz.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 27


Fruchtige Frühlingsrezepte<br />

FRÜHLINGSWRAP MIT ÄPFELN<br />

Zutaten (kleine Mahlzeit für 4 Personen)<br />

Teig:<br />

100 g Mehl<br />

½ TL Salz<br />

1,5 dl Milch<br />

0,5 dl Mineralwasser<br />

2 Eier<br />

1 EL Rapsöl<br />

Füllung:<br />

150 g Magerquark<br />

200 g Hüttenkäse<br />

1 EL Senf<br />

Salz, Pfeffer<br />

300 g Äpfel<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln à 150 g<br />

Mehl, Salz, Milch und Mineralwasser<br />

mit einem Schwingbesen zusammen<br />

verrühren. Eier verquirlen, mit dem<br />

Rapsöl unter den Teig rühren,<br />

30 Minuten ruhen lassen. In einer<br />

grossen Bratpfanne nacheinander<br />

4 Crêpes backen.<br />

Quark, Hüttenkäse, Senf, Salz und<br />

Pfeffer verrühren. Äpfel in sehr feine<br />

Streifen schneiden oder auf einer<br />

groben Raffel reiben. Frühlingszwiebeln<br />

mit den grünen Stängeln in dünne<br />

Ringe schneiden. Beides mit der<br />

Quarkmischung vermengen.<br />

Füllung auf den Crêpes verteilen,<br />

dabei 2<strong>–</strong>3 cm Rand frei lassen.<br />

Crêpesränder links und rechts etwa<br />

2 cm über die Füllung klappen,<br />

dann von unten her satt einrollen.<br />

Leicht diagonal halbieren.<br />

Gut geeignet zum Mitnehmen.<br />

Rezepte und Fotos in Kooperation mit dem <strong>Schweizer</strong> Obst verband. Mehr fruchtige Rezepte auf www.swissfruit.ch<br />

unikat<br />

« Wenn es um eine<br />

natürliche und<br />

gesunde Ernährung<br />

geht …»<br />

28 <strong>NATURZYT</strong>


<strong>NATURZYT</strong> kocht<br />

FUSILLI MIT ÄPFELN UND KEFEN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

200 g Vollkornteigwaren,<br />

z. B. Fusilli oder Penne<br />

Salz<br />

400 g rotschalige Äpfel<br />

1 EL Zitronensaft<br />

250 g Kefen<br />

400 g geschnetzeltes Schweinefleisch<br />

1 EL Olivenöl<br />

Pfeffer<br />

1,5 dl Gemüsebouillon<br />

1 dl Saucenhalbrahm<br />

1 TL fein geriebene Zitronenschale<br />

2 Zweige Majoran<br />

Teigwaren in Salzwasser bissfest<br />

kochen und in einem Sieb abtropfen<br />

lassen. Äpfel halbieren, entkernen<br />

und in Schnitze schneiden, mit<br />

Zitronensaft vermischen. Kefen<br />

schräg in Stücke schneiden. Fleisch<br />

im heissen Öl anbraten, aus der<br />

Pfanne nehmen, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen und warm stellen. Im Bratfond<br />

Kefen und Äpfel anbraten. Bouillon<br />

zugiessen und einige Minuten köcheln.<br />

Saucenhalbrahm unterrühren und<br />

aufkochen. Fleisch und Teigwaren mit<br />

der Apfel-Kefen-Mischung vermengen.<br />

Mit Zitronenschale, Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Majoranblättchen von den Stielen<br />

zupfen und darüberstreuen.<br />

OMELETTE MIT<br />

APFEL­HÜTTENKÄSE­FÜLLUNG<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

Omeletten:<br />

2 dl Milch, teilentrahmt<br />

100 g Mehl<br />

4 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

1 EL Butter<br />

Füllung:<br />

500 g Äpfel<br />

1 dl Wasser<br />

1½ EL (30 g) Birnendicksaft oder<br />

½ TL flüssiger Süssstoff oder<br />

10 Tropfen Stevia*<br />

¼ TL Kardamom<br />

1 TL Maizena<br />

300 g Hüttenkäse<br />

4 TL (12 g) gehackte Pistazien<br />

Milch und Mehl zu einem glatten<br />

Teig verrühren. Eier verquirlen, mit<br />

dem Teig mischen. Eine Prise Salz<br />

zufügen und 30 Minuten ruhen lassen.<br />

Äpfel vierteln, entkernen und in dünne<br />

Scheiben schneiden. Wasser mit<br />

Birnendicksaft (Süssstoff oder Stevia)<br />

und Kardamom aufkochen. Äpfel<br />

beigeben, zugedeckt einige Minuten<br />

köcheln, ohne dass die Äpfel zerfallen.<br />

Äpfel mit einer Drahtkelle aus dem<br />

Sud heben. Maizena mit etwas kaltem<br />

Wasser anrühren, zum Sud geben,<br />

unter Rühren aufkochen. Über die<br />

Äpfel giessen und auskühlen lassen.<br />

Hüttenkäse mit Pistazien und Äpfeln<br />

vermischen.<br />

Etwas Butter erwärmen und nacheinander<br />

4 Omeletten backen. Füllung<br />

in die Omeletten verteilen und diese<br />

zusammenklappen oder aufrollen.<br />

* Je nach Produkt kann die Menge differieren.<br />

« … schneiden<br />

<strong>Schweizer</strong> Äpfel<br />

sehr gut ab »<br />

<strong>NATURZYT</strong> 29


<strong>Schweizer</strong> Kraftorte<br />

Kraftorte aus energe<br />

Die junge Muotha<br />

beim Sahli, Bisisthal.<br />

Seit einigen Jahren ist immer wieder von besonders kraftvollen<br />

Orten und Plätzen die Rede. Einige von diesen wurden in der<br />

<strong>NATURZYT</strong> vorgestellt, begleitet von Hinweisen, wie Sie selber solche<br />

Plätze finden können.<br />

30 <strong>NATURZYT</strong>


tischer Sicht<br />

Dabei lag der Fokus ganz und<br />

gar bei den aufladenden und<br />

Kraft spendenden Plätzen.<br />

Seither ist einige Zeit ver gangen<br />

und der Erfahrungen wurden mehr.<br />

PLÄTZE MIT SPEZIELLEN QUALITÄTEN<br />

Sicher haben Sie auch schon die Erfahrung<br />

gemacht, dass sich ein Kraftplatz<br />

nicht immer gleich anfühlt. Mal empfinden<br />

wir diesen als kraftvoll … «wow, da geht<br />

was ab!», ein andermal spüren wir gar<br />

nichts, oder wir fühlen uns möglicherweise<br />

sogar unwohl auf ihm. Woran das<br />

bloss liegen mag, werden Sie sich vielleicht<br />

fragen. Möglicherweise daran,<br />

dass auch Kraftplätze ihre «Tage» haben,<br />

oder liegt es gar an einem selber? Leben<br />

und damit alles Beseelte sind dynamische<br />

Systeme. Dies lässt sich allein schon daran<br />

erkennen, dass die anzeigenden Werte<br />

von einem Tag zum andern teilweise<br />

erheblichen Schwankungen unterliegen.<br />

Die energetische Beobachtung der<br />

Kraftorte erfolgte über die Wahrnehmung<br />

und mit Hilfe von Pendel, Tabellen und<br />

Ruten. Bald schon zeigte sich, dass<br />

sich die Orte anhand unterschiedlich<br />

anzeigender Aspekte grob in Kraftplätze,<br />

Heilplätze und Kultplätze unterscheiden<br />

liessen, Letztere oftmals vom Menschen<br />

geprägt.<br />

Steht bei einem Kraftplatz das Aufladende<br />

im Vordergrund, ist es beim<br />

Heilplatz das Anregende, welches Prozesse<br />

im Organismus zu beeinflussen vermag.<br />

Kommt etwas in Bewegung, kann es sich<br />

gut anfühlen oder auch nicht. So wie ein<br />

guter Arzt mit seiner Kunst die Selbstheilung<br />

des Organismus begleiten und<br />

unterstützen wird, so können auch<br />

Plätze mit Heilqualität dazu beitragen.<br />

Doch wie das?<br />

DIE EIGENE BALANCE WIEDERFINDEN<br />

Als individueller Teil einer göttlichen<br />

Schöpfung streben wir stets nach der<br />

inneren Balance, so wie es die Chaostheorie<br />

so treffend beschreibt. «Offene<br />

selbstregulierende Systeme sind stets<br />

damit beschäftigt ihre Balance zu finden<br />

und zu erhalten. Leben ist der grösstmögliche<br />

Ungleichgewichtszustand.»<br />

Ständig sind wir Einflüssen ausgesetzt,<br />

die uns sehr schnell aus unserer Balance<br />

zu bringen vermögen. In der Welt der<br />

Dualität ist das Trennende vorherrschend,<br />

was sich unschwer daran erkennen lässt,<br />

dass alles Grobstoffliche dabei ist, zu zer -<br />

fallen und sich aufzulösen. Es gibt aber<br />

auch jene Einflüsse, die uns zu unserer<br />

Balance verhelfen können, jene mit<br />

«Seelenqualität», wo eine Verbindung<br />

zu den «höheren» feinstofflichen und<br />

lichtvollen Ebenen möglich ist. An solchen<br />

Plätzen treffen wir auf die Polarität<br />

in der Einheit, kurz: auf heile, passende<br />

und damit Heilung unterstützende<br />

Verhältnisse. Genau das ist gemeint,<br />

wenn von Naturspiritualtität die Rede<br />

ist <strong>–</strong> die Verbindung zu geistigen<br />

Ebenen.<br />

VERSCHÜTTETE ERINNERUNGEN<br />

HERVORHOLEN<br />

Hier kommen die qualitativ passenden<br />

Plätze zum Zug. Jeder Mensch kennt<br />

solche Plätze. Sie existieren oftmals in<br />

unserer Erinnerung. Vielleicht lernten<br />

wir sie auf einer Schulreise kennen,<br />

beim Sonntagsausflug mit den Eltern,<br />

auf einer Reise, oder wir haben bei<br />

ihnen wundervolle Momente mit<br />

einem geliebten Menschen verbracht,<br />

möglicher weise sind sie uns im Traum<br />

erschienen. Sie alle haben etwas<br />

gemeinsam: Lassen wir sie in unseren<br />

Gedanken aufsteigen, wird es uns<br />

wohlig ums Herz. Herzqualität also?<br />

So möchte ich Sie auf einige mir<br />

liebe Plätze hinweisen, wo, wenn auch<br />

kraft voll, anderes im Vordergrund<br />

steht.<br />

Ein solcher Platz ist die junge Muotha<br />

zuhinterst im Bisisthal. Ein noch von<br />

Frische und ursprünglicher Kraft<br />

strotzender Bach, bevor sein energiereiches<br />

Wasser durch die Turbinen<br />

zerschlagen wird. Lasse ich die Bilder<br />

vor meinem inneren Auge hochsteigen<br />

und atme tief durch, kann ich die<br />

naturenergetische Qualität des<br />

Ortes geradezu spüren. Auf mentaler<br />

Ebene kann ich mich mit diesem Platz<br />

verbinden, mit ihm «arbeiten». Ich<br />

übergebe dem quirligen und wirbelnden<br />

Wasser all das, was nicht meines<br />

ist; Gedanken, Gefühle, Sorgen und<br />

mehr. Im einrollenden Wirbel reinigt<br />

sich das Wasser selber. Alle fremden<br />

Informationen, also auch diejenigen, die<br />

wir ihm übergeben, werden aufgelöst.<br />

Für rational denkende Menschen eine<br />

unglaubliche Vorstellung. Verschiedene<br />

Testungen mit unterschiedlichen Personen<br />

weisen jedoch genau auf diesen Sachverhalt<br />

hin.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 31


BEWUSSTSEIN IST DIE MÄCHTIGSTE<br />

ENERGIE, DIE ES GIBT.<br />

Jeder und jede von uns kennt solche Plätze.<br />

Es gibt sie mal näher, mal weiter gelegen.<br />

Machen wir sie uns bewusst, so können<br />

wir uns jederzeit, so wir dafür offen<br />

sind, mit diesen verbinden, sie wahrnehmen.<br />

Dabei sind auch Bilder hilfreich.<br />

Über sie lässt sich, analog einem Schwingquarz<br />

in einem Funkgerät, die Verbindung<br />

zum Ort aufbauen, ja mit ihm kommunizieren.<br />

So zum Beispiel auch mit den<br />

faszinierenden Gletschermühlen auf der<br />

Alp Cavaglia an der Bernina-Bahnstrecke.<br />

Oder mit dem Vorfeld des Morteratschgletschers<br />

mit seiner fast bis zum Eis<br />

reichenden vielfältigen alpinen Flora.<br />

Auch die Erinnerung vom Gnipen und<br />

Gletschermühlen bei<br />

Cavaglia im Puschlav<br />

der Sicht über den Bergsturz und den<br />

Zugersee hinüber zur Rigi und hinaus<br />

ins Mittelland lässt aus der Erinnerung<br />

das Gefühl von Erhabenheit wieder aufsteigen.<br />

Wir Menschen sind mentale<br />

Wesen und dessen fähig, uns zu erinnern<br />

und uns mit dem Platz mental bewusst<br />

zu verbinden. <strong>Das</strong> sollten wir niemals<br />

vergessen. So werden wir aus diesen<br />

Erinnerungen, Bildern, Gefühlen genau<br />

jene Qualitäten schöpfen, deren wir zum<br />

inneren Ausgleich bedürfen.<br />

ES MUSS ABER NICHT BEI DER<br />

ERINNERUNG BLEIBEN<br />

Tagtäglich unterwegs mit meinem Hund,<br />

dem kleinen Herrn Ivan, komme ich<br />

immer wieder an denselben Orten vorbei.<br />

<strong>Das</strong> liegt nun mal in der Natur der Sache.<br />

Da sollte man denken, nach ein paar<br />

Jahren am selben Ort habe man schon<br />

alles gesehen <strong>–</strong> weit gefehlt. Mögen die<br />

Dinge um uns herum unveränderlich<br />

erscheinen, sie sind es nicht. Öffnen wir<br />

unseren Geist, unseren Blick, unsere<br />

Wahrnehmung, werden wir immer wieder<br />

Neues entdecken und uns so gewahr<br />

werden, dass alles im Fluss ist. Die Qualität<br />

der Orte ist immer wieder eine andere,<br />

neue. Dabei muss es sich noch nicht<br />

einmal um spezielle Plätze handeln, es<br />

reicht schon, dass da etwas ist, was<br />

unsere Aufmerksamkeit erweckt. Mir<br />

ging es kürzlich so, als ich dem Seeufer<br />

entlang ging. Bei einer Bachmündung,<br />

einige Möwen, im Schlamm watend und<br />

nach Nahrung suchend. Sie veranstalteten<br />

einen Heidenspektakel mit ihrem<br />

Gekreische und dem Einander-das-Aufgepickte-streitig-Machend.<br />

Auf einer<br />

kleinen Brücke stehend, gab ich mich<br />

der Szenerie hin, ganz kontemplativ,<br />

ohne weitere Gedanken. Kontemplation,<br />

im Hier und Jetzt, ohne Gefühl für die<br />

Zeit. Ist dies nicht wahrer Luxus in<br />

bewegter und hektischer Zeit?<br />

Wasser, Stein, Naturspiritualität<br />

Intensiv­Workshop mit Philippe Elsener<br />

vom 30.6. bis 2.7.<strong>2017</strong> im Trafoi, Vinschgau/Südtirol.<br />

• Erholung für den Körper<br />

• Nahrung für die Seele<br />

• Inspiration für den Geist<br />

Mehr Informationen und Anmeldung<br />

unter www.naturenergetik.ch, www.naturenergetik.ch<br />

oder Telefon 078 745 09 95<br />

Diesen Luxus, liebe Leser und<br />

Leserinnen, wünsche ich<br />

auch Ihnen von ganzem Herzen<br />

Ihr Philippe Elsener<br />

Text / Foto Philippe Elsener<br />

Gnipen mit Rigi und<br />

Blick übers Mittelland<br />

bis zum Jura<br />

32 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Naturerlebnisse auch<br />

auf www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Die Natur im Frühling erleben<br />

LOVE IS IN THE AIR<br />

Die Luftseilbahn mit Herz <strong>–</strong> die<br />

Felseneggbahn <strong>–</strong> bringt Naturliebhaber<br />

vom Sihltal hinauf auf<br />

die rund 800 m ü.M. gelegene<br />

Felsenegg, einen herrlichen Aussichtspunkt<br />

und beliebten Ausgangsort<br />

für Wanderungen, Nordic Walking<br />

und weitere Freizeitaktivitäten.<br />

Gerade während der wärmeren<br />

Jahreszeit ist die rund zweistündige<br />

Panoramawanderung entlang dem<br />

Albisgrat-Höhenweg ein besonderes<br />

Erlebnis, und wer will, lernt viel<br />

über das Sonnensystem auf dem<br />

astronomischen Lehrpfad.<br />

www.laf.ch<br />

SUONENWANDERWOCHE VISP<br />

Sie haben keine Tässla? Dann haben Sie<br />

auch kein Wässerrecht. Über Jahrhunderte<br />

wurde das Wässern der knochentrockenen<br />

Terrassen im Rhonetal in Geteilschaften mit<br />

Kerbhölzern organisiert und wurden die<br />

Wasserleitungen in Fronarbeit unterhalten.<br />

Erleben Sie die Suonen, mit der Geschichte<br />

der gefährlichen Arbeit, der Bautechnik der<br />

Wasserleitungen, den Pflanzen, die daran<br />

wachsen, und auch die Walliser Kulinarik<br />

in einer Suonenwanderwoche im Wallis<br />

ab Mai <strong>2017</strong>. Mehr Informationen unter<br />

www.vispinfo.ch.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Natur- und Wanderferien<br />

KLEINWALSERTAL NATURHOTELS <strong>–</strong><br />

EHRLICHER GENUSS <strong>–</strong> REGIONAL<br />

VERWURZELT<br />

Wir, drei junge, motivierte Gastgeber<br />

aus dem Kleinwalsertal, freuen uns<br />

darauf, naturverbundene Geniesser in<br />

einem unserer Hotels willkommen<br />

zu heissen. Neugierig? Erleben Sie die<br />

traditionelle und zugleich moderne<br />

Atmosphäre eines familiären Hotels!<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Bio-Hotel Oswalda Hus, www.oswalda-hus.at<br />

Alpahotel Walserstuba, www.walserstuba.at<br />

Hotel Garni Breitachhus, www.breitachhus.at<br />

KRAFTORT FAFLERALP<br />

Auf 1800 m finden Sie diesen Kraftort im<br />

UNESCO-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch.<br />

<strong>Das</strong> Hotel Fafleralp ist der ideale Ort für<br />

Naturfreunde. Sie schlafen erholsam in<br />

gemütlichen Zimmern, wo Sie weder Radio,<br />

TV noch Telefon stören. Ob in Suiten, in<br />

Blumen- oder Alpinzimmern oder im<br />

Touristenlager, die Fafleralp hat für jeden<br />

Geschmack und jedes Budget etwas zu<br />

bieten. Gluschtige Lötschentaler Spezialitäten<br />

kochen wir für Sie.<br />

Herzlich willkommen: 027 939 14 51,<br />

welcome@fafleralp.ch www.fafleralp.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 33


Ganz schön knifflig:<br />

Wandern über den<br />

Lägerngrat. Wenig<br />

Platz für die Schuhe,<br />

viel freie Sicht<br />

über den Aargau.<br />

Balanceakt<br />

über dem Aargau<br />

Vor Jahrmillionen haben die Alpen kräftig geschoben<br />

und die Lägern geformt, den östlichsten Juraausläufer.<br />

Heute führt der einzige Bergweg des Kantons Aargau über<br />

den Rand der steil aufgerichteten Felsplatte.<br />

34 <strong>NATURZYT</strong>


Frühlingserwachen in der Stadt:<br />

In Baden blüht der Lerchensporn.<br />

Frühlingserwachen auf dem Berg: Farbe kehrt ein am Lägerngrat.<br />

Zugegeben: Der grosse Wanderwegweiser<br />

am Bahnhof Baden macht ein wenig<br />

stutzig. Rund dreissig Tourenziele schlägt<br />

er vor <strong>–</strong> Turgi, Koblenz, Zurzach, Würenlos,<br />

Kloster Fahr oder das ferne Zürich <strong>–</strong> und alle sind<br />

auf einfachen Wanderungen zu erreichen. Typisch<br />

für das Mittelland. Dielsdorf und die Lägern jedoch<br />

sind als Bergweg ausgeschieden, die aus den Bergen<br />

vertraute weiss-rot-weisse Markierung ist nicht zu<br />

übersehen.<br />

BALANCIEREN ÜBER DEN BAUMWIPFELN<br />

Zwei Stunden später wissen wir, dass die Kennzeichnung<br />

keineswegs übertrieben ist. Wir<br />

balancieren wie auf Messers Schneide über dem<br />

Aargauer Häuser- und Strassenmeer, die Lägern,<br />

der schmale Höhenzug zwischen Baden und<br />

dem zürcherischen Dielsdorf, entpuppen sich als<br />

steil aufragende Platte, entlang deren Kante unser<br />

Weg verläuft. Die Füsse suchen nach Halt auf<br />

dem zerklüfteten Jurakalk, wo nötig helfen die<br />

Hände beim Finden des Gleichgewichts. Viel Platz<br />

steht dazu nicht zur Verfügung. Der Grat fällt<br />

links und rechts ab in den Wald, der wegen seines<br />

im April noch fehlenden Blätterdachs die Sicht<br />

bis auf den Talboden freigibt. Am Horizont wären<br />

der Schwarzwald und die Alpen zu sehen. Wären,<br />

hätte sie der Frühlingsdunst nicht in Watte gepackt.<br />

Dafür lacht uns ein Specht entgegen, der über den<br />

Baumwipfeln seine Runden zieht.<br />

Auf der Ferne betrachtet, erscheinen die Lägern<br />

wie ein gewöhnlicher Hügelzug des Mittellands:<br />

langgezogen, sanft geschwungen und stark bewaldet,<br />

Dem Bärlauch gefällt es auf der Lägern, er wächst hier gleich felderweise.<br />

darum herum ein Mosaik aus Feldern, Häusern und<br />

Strassen. <strong>Das</strong> Geheimnis der Lägern offenbart sich,<br />

wenn man auf ihrem Grat steht. Sie sind der östlichste<br />

Ausläufer des Faltenjuras, entstanden vor neun bis<br />

vier Millionen Jahren durch einen gewaltigen Druck<br />

der Alpen Richtung Norden. Die Gesteinsplatten<br />

wurden gefaltet und schräg aufgestellt, die Erosion<br />

legte die Plattenränder frei. Auf diesen wandert<br />

man nun, vom Schloss Schartenfels oberhalb Badens<br />

zur Burgruine Alt-Lägern auf der Hochwacht. Gute<br />

dreieinhalb Stunden. Jura total.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35


Auf Lägern Burghorn hat man,<br />

gute Sicht vorausgesetzt,<br />

freien Blick auf Schwarzwald<br />

und Alpen.<br />

478 STUFEN BERGAUF<br />

<strong>Das</strong> Schloss Schartenfels ist bereits am Bahnhof<br />

Baden auszumachen. Es sitzt auf einem Felsen über<br />

der Stadt, die <strong>Schweizer</strong>fahne auf dem Schlossturm<br />

winkt uns entgegen. Der Wanderweg hingegen<br />

führt erst einmal in die Tiefe, per Panoramalift<br />

ans Ufer der Limmat. Ein Bummel durch Badens<br />

Tipps & Infos<br />

Anreise: Mit dem Zug nach Baden. Zurück ab Regensberg mit dem<br />

Bus nach Dielsdorf, dann mit der S-Bahn nach Zürich.<br />

Wanderung: Baden Bahnhof <strong>–</strong> Schartenfels <strong>–</strong> Lägernsattel <strong>–</strong><br />

Burg horn <strong>–</strong> Hochwacht <strong>–</strong> Regensberg.<br />

Die Tour kann bis Dielsdorf fortgesetzt werden.<br />

Lägerngrat: Zwischen Schartenfels und Lägernsattel hat man<br />

die Wahl zwischen dem schmalen und an einer Stelle sehr<br />

ausgesetzten Gratweg und dem einfachen Waldweg über Chaltbrünnli.<br />

Bei Nässe ist der Waldweg vorzuziehen.<br />

Anforderungen: Lässt man zwischen Schartenfels und Lägernsattel<br />

den Gratweg aus, stellt die Wanderung keine speziellen<br />

technischen Herausforderungen. Gutes Schuhwerk empfiehlt sich<br />

aber, der einzige Aargauer Bergweg ist zwischen Lägernsattel und<br />

Hochwacht etwas ruppig. Wagt man sich bereits bei Schartenfels<br />

an den Gratweg, sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Pflicht.<br />

Die Wanderzeit beträgt ohne Pausen rund 4,5 Stunden.<br />

Einkehr: Auf der Hochwacht, im Schloss Schartenfels und in<br />

Baden und Regensberg.<br />

Karten: Swisstopo-Wanderkarte 1:50 000 Blatt Baden (215T)<br />

oder Swisstopo-Landeskarte 1:25 000 Blätter Baden (1070) und<br />

Bülach (1071).<br />

Literatur: «Jurawandern» von Philipp Bachmann, erschienen im<br />

Rotpunktverlag.<br />

Begleitete Wanderung: Der Tourenveranstalter Wildout Naturerlebnisse<br />

bietet im Jura und in den <strong>Schweizer</strong> Alpen geführte<br />

Wanderungen und Schneeschuhtouren an. Die Touren eignen sich<br />

für jedermann, unterwegs sind wir in kleinen Gruppen.<br />

Sämtliche Daten und Angebote sind ersichtlich unter www.wildout.ch.<br />

Infos gibt es auch unter Telefon 052 366 11 84.<br />

Altstadt und eine knarrende Holzbrücke mit<br />

Baujahr 1810 bringen uns auf die andere Flussseite,<br />

zur ersten der 478 Treppenstufen, die die Stadt<br />

mit dem Schloss Schartenfels verbinden, einem<br />

edlen Restaurant mit traumhafter Rundsicht.<br />

Eine Warntafel verkündet hier das weitere<br />

Programm. «Exponierter Weg. Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit zwingend erforderlich». Wie<br />

sich später herausstellt, sind auf dem Weg zum<br />

Lägernsattel zum Glück nur einzelne Stellen wirklich<br />

exponiert. Wem das nach zu viel Luft unter den<br />

Füssen klingt, der wählt stattdessen den breiten Weg<br />

über Chaltbrünnli. <strong>Das</strong>selbe empfiehlt sich bei<br />

Nässe, haben doch die vielen Wanderschuhe den<br />

Gratweg speckig gemacht. Die Tour über die Lägern<br />

ist nämlich beliebt, als Tageswanderung und als<br />

Einstieg zur grossen Juradurchquerung auf dem<br />

Jura-Höhenweg von Dielsdorf nach Genf.<br />

DIE FEUERLILIE, EIN SELTENER GAST<br />

Die Popularität liegt nicht nur am Weg. Auf der Lägern<br />

gedeiht eine vielfältige Flora, etwa 800 Pflanzenarten<br />

schätzen die kalkhaltigen Böden. Ein paar begegnen<br />

uns am Wegrand, die Frühlings-Schlüsselblume, das<br />

Veilchen und die Gänsekresse etwa. Ende Mai folgt<br />

die Feuerlilie, eine Seltenheit im Jura. Eine Besonderheit<br />

ist auch der dichte und chaotische wirkende<br />

Wald. Er wird nicht mehr bewirtschaftet, sondern in<br />

gewissen Teilen sich selbst überlassen, in anderen<br />

gezielt ausgelichtet, um die Artenvielfalt zu erhöhen.<br />

Auf dem Lägernsattel vereinen sich die beiden<br />

Aufstiegsrouten, der Adrenalinspiegel sinkt. Die Tour<br />

folgt bis zur Hochwacht weiterhin dem Grat, doch<br />

der Weg ist nicht mehr exponiert, sondern stellenweise<br />

nur noch ruppig. <strong>Das</strong> erlaubt, die Aufmerksam<br />

keit auf etwas Neues zu lenken, auf den Bärlauch<br />

zum Beispiel, der den lichten Buchenwald mit einem<br />

grünen Teppich überzieht. Auf Lägern Burghorn,<br />

dem mit 859 Metern höchsten Punkt des Tages, ist<br />

die Fernsicht noch nicht besser. Dafür laden nostalgische<br />

Sitzbänke zur Rast unter der wärmenden<br />

Frühlingssonne.<br />

ANSTOSSEN MIT REGENSBERGER<br />

Sieben Kilometer lang ist der Gratweg über die Lägern;<br />

auf der Hochwacht ist bei der 800 Jahre alten Burgruine<br />

und dem Restaurant Schluss. Wer hier noch<br />

nicht auf die Wanderung und das Leben anstösst, tut<br />

dies eine knappe Stunde später im mittelalterlichen<br />

Städtchen Regensberg. <strong>Das</strong> Schloss, der Rundturm<br />

und die schiefen Riegelhäuser mit den herausgeputzten<br />

Gärten bieten die perfekte Kulisse für ein Glas<br />

Regensberger in einem Gartenrestaurant. Roten oder<br />

Weissen.<br />

Text / Foto Daniel Fleuti<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>


Mehr Naturferien auf<br />

www.<strong>NATURZYT</strong>.ch<br />

Natur­ und Wanderferien<br />

KLIMAHOTEL GITSCHBERG:<br />

NATUR UND BERGWELLNESS PUR<br />

Wenn Design und Natur miteinander<br />

verschmelzen, entsteht ein gutes Gefühl.<br />

Wie auf einem Logenplatz, 1400 Meter<br />

über dem Alltag, fügt sich das Gitschberg<br />

in die sonnenverwöhnte Almlandschaft<br />

von Meransen ein. Mit seinem naturheilkundlich<br />

inspirierten Fenilia Spa und<br />

der kreativ-gesunden Bergküche ist das<br />

zertifizierte Südtiroler KlimaHotel® ein<br />

Zuhause für all jene, die das Einfache<br />

lieben und das Besondere suchen.<br />

www.gitschberg.it<br />

T 0039 0472 520 170<br />

GRISCHA <strong>–</strong> DAS HOTEL DAVOS****+<br />

FÜR AKTIVE UND GENIESSER<br />

Vor 5 Jahren hat die Besitzerfamilie ein<br />

einzigartiges Konzept realisiert: 93 Zimmer<br />

sowie eine gastronomische Vielfalt,<br />

welche einem Viersterne-Superior-Hotel<br />

mehr als gerecht wird. Geniessen Sie vom<br />

24.6. bis 1.7.<strong>2017</strong> den farbenprächtigen<br />

Bergfrühling, aktive Wandertage,<br />

gute Laune und stimmungs volle Musik<br />

bei unser Jass- und Wander woche<br />

AlpenFieber.<br />

7 Nächte inkl. Frühstück und 4-Gang-<br />

Wahlmenü, tägliche Wanderungen<br />

ab CHF 990 p. P., www.hotelgrischa.ch<br />

4­STERNE­SUPERIOR­HOTEL<br />

«DELTAPARK» GWATT<br />

An ruhiger, wunderschöner Lage im<br />

Berner Oberland, direkt am Ufer des<br />

Thunersees zwischen Thun und<br />

Interlaken, liegt das Hotel «Deltapark»<br />

mit seinen komfortablen 106 Zimmern<br />

und einem grossen Wellnessbereich. Ein<br />

idealer Ausgangspunkt für Wanderungen<br />

durch die neun Regionen im Berner<br />

Oberland. Von Gstaad bis Grindelwald,<br />

von Thun bis Brienz, von Meiringen bis<br />

Mürren. <strong>Das</strong> Berner Oberland bietet<br />

viele abwechslungsreiche Wanderrouten.<br />

www.deltapark.ch, T 033 334 30 30<br />

NATUR ERLEBEN<br />

FERIEN IM JUNGFRAU HOTEL<br />

WILDERSWIL<br />

<strong>Das</strong> Berner Oberland ist ein Juwel der<br />

Schweiz und lädt ein zu herrlichen<br />

Bahn-, Schiffs-, Wander- oder Gebirgsausflügen.<br />

<strong>Das</strong> Jungfrau Hotel***<br />

in Wilderswil bei Interlaken steht an<br />

schönster Lage mit direktem Blick<br />

auf das Jungfrau-Massiv. Im Jungfrau<br />

Restaurant können Sie sich als Gast<br />

zurücklehnen und sich kulinarisch verwöhnen<br />

lassen. Loggia, Wintergarten<br />

sowie eine sonnige Terrasse laden zum<br />

Verweilen ein. Direktbucher-Rabatt:<br />

www.jungfrau-hotel.ch, T 033 845 85 00<br />

HOTEL POST IN BIVIO <strong>–</strong> WANDER­<br />

FERIEN IM SCHÖNEN PARC ELA<br />

Die Wanderungen führen über historische<br />

Passübergänge, den geologischen<br />

Wanderpfad entlang, zu Hochmooren<br />

und Flachmooren bis hin zur Wasserscheide<br />

Europas <strong>–</strong> und dies in einer<br />

einmaligen Flora und Fauna. Vor einem<br />

schmackhaften Abendessen geniessen<br />

Sie zur Entspannung Sauna und<br />

Dampfbad. Geführte Wanderpauschalen,<br />

Spezialpreise für Wandergruppen.<br />

Mehr unter<br />

www.hotelpostbivio.ch<br />

oder Telefon 081 659 10 00<br />

FERIENDORF HOLZLEB’N BADEZAUBER<br />

UND ALMHÜTTEN­FLAIR<br />

Wenn die Gäste vom Feriendorf Holzleb’n<br />

in Grossarl im Salzburgerland in ihr<br />

Chalet kommen, erwartet sie neben dem<br />

gemütlichen Almhütten-Flair auch ein<br />

prickelndes Vergnügen: In den exklusiven<br />

Holzchalets wird nach Herzenslust<br />

an der frischen Bergluft gebadet. Genau<br />

das Richtige nach einer Wanderung<br />

im idyllischen «Tal der 40 Almen». Ab<br />

300 Euro pro Tag/Chalet inkl. Frühstücksbrötchen,<br />

Begrüssungsjause,<br />

Reiten für Kinder u.v.m.<br />

Nähere Infos: www.holzlebn.at<br />

<strong>NATURZYT</strong> 37


Leberblümchen<br />

(Hepatica nobilis)<br />

Naturwärts <strong>–</strong> auf den Spuren der Natur<br />

Frühlings<br />

Echte Schlüsselblume<br />

(Primula veris)<br />

38 <strong>NATURZYT</strong>


NATUR ERLEBEN<br />

erwachen<br />

<strong>NATURZYT</strong> 39


Kirschblüte im<br />

Schwarzbubenland<br />

Mit den ersten Frühblühern kündigt sich der Frühling an.<br />

Alles erwacht zu neuem Leben, und die Farben kehren<br />

zurück. Die frühblühenden Leberblümchen gehören zu<br />

den ersten Blütenpflanzen im Jahr. Die filigranen Waldbewohner<br />

wachsen deshalb so früh, weil sie so genügend Licht für ihre<br />

Vegetationsperiode zur Verfügung haben, bevor das dichte Blätterdach<br />

der Bäume kaum Licht mehr auf den Waldboden hindurchlässt.<br />

Mitte April blühen die Kirschbäume, gefolgt von der Apfel- und Birnen -<br />

blüte. In dieser Zeit verwandeln sich viele Kulturlandschaften der<br />

Nordwest-, Nordost- und Zentralschweiz in märchenhafte Landstriche.<br />

Der mittelländische Wald erhält mit dem Austrieb des zartgrünen<br />

Buchenlaubs seinen frühlingshaften Anstrich. Während weniger Tage<br />

präsentiert sich der Wald nun von seiner allerschönsten Seite: Leuchtendes<br />

Grün in unzähligen Farbnuancen. Was für ein sagenhaftes Schauspiel.<br />

Ihr Tobias Ryser<br />

Bärlauchwald<br />

im Kanton Zürich<br />

Text/Foto Tobias Ryser


NATUR ERLEBEN<br />

Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet neben seiner Tätigkeit als Ranger in einem Auenschutzgebiet<br />

von nationaler Bedeutung als selbstständiger Fotograf mit<br />

Schwerpunkt Natur- und Landschaftsfotografie. Der begeisterte Alpinist<br />

unternimmt mehrtägige Fototouren im Gebirge und übernachtet dabei<br />

leidenschaftlich gern inmitten der wilden Bergwelt. Auf der Suche nach<br />

dem perfekten Moment legt er grossen Wert auf eine ästhetische<br />

Bildkomposition und atemberaubendes Licht.<br />

Mehr Informationen unter: www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

Buchenwald im<br />

Kanton Baselland


Natur erleben<br />

Frühlingsgefühle<br />

Der Frühling kommt im Süden Südtirols früher und farbenfroher als<br />

anderswo <strong>–</strong> das schätzen vor allem Wanderer und Biker, die sich zwischen<br />

Etschtal und Unterland über die längste Saison der Alpen freuen können. Für<br />

neuen Schwung nach den kalten Wintermonaten sorgen zudem jede Menge<br />

eigens kreierter Angebote zum Entschleunigen und Krafttanken.<br />

42 <strong>NATURZYT</strong>


Auf der Eppaner Drei­Burgen­Wanderung erlebt man nicht nur viel Natur.<br />

(Foto: Eppan/Marion Lafogler)<br />

Der Kalterer See und<br />

seine Weinberge.<br />

(Foto: Kaltern/Helmuth Rier)<br />

Gegensätze ziehen sich an <strong>–</strong><br />

bei Südtirol stimmt diese<br />

Weisheit allemal. Denn<br />

die nördlichste Provinz<br />

Italiens steckt voller angenehmer<br />

Kontraste. Und genau die machen sie<br />

so attraktiv. Wo sonst liegen alpine<br />

Bergwelt und mediterrane Lebensart,<br />

urige Hüttenküche und elegante<br />

Haute Cuisine so nah beisammen<br />

wie hier? Der einmalige kulturelle<br />

Schmelztiegel, in dem deutschund<br />

italienischsprachige Bürger mitund<br />

nebeneinander leben, sorgt für<br />

weitere Würze. Und für Bewegung.<br />

Auch in körperlicher Sicht. Vor allem<br />

im Frühjahr tut sich da traditionell<br />

besonders viel.<br />

VON DER APFELBLÜTE BIS<br />

ZUR WEINLESE<br />

Schliesslich beginnt im Süden Südtirols<br />

die Wander- und Bikesaison bereits<br />

Mitte <strong>März</strong> und dauert bis in den<br />

November hinein, für den Alpenraum<br />

eine rekordverdächtig lange Zeitspanne.<br />

Während man vielerorts noch <strong>–</strong> oder<br />

schon <strong>–</strong> in die Ski- oder Schneeschuhe<br />

steigt, schnüren Einheimische wie Gäste<br />

rund um Bozen bereits die Wanderschuhe<br />

oder schlüpfen in die Radlerhosen. <strong>Das</strong><br />

tun Bewegungsfreudige mit Drang zum<br />

Hang im frühen Frühjahr besonders gern,<br />

weil dann die Obstanlagen und das höher<br />

gelegene Mittelgebirge mit seinen Mischwäldern<br />

extraschöne Schauspiele bieten.<br />

Da treibt es die Natur mitunter ganz<br />

schön bunt! Etwa wenn im Etschtal die<br />

Apfel- und andere Obstbäume blühen<br />

und am Möltner Joch oberhalb von<br />

Mölten die beeindruckende Krokusblüte<br />

zu sehen ist. In puncto Apfelblüte gehört<br />

indessen das Südtiroler Unterland<br />

üblicherweise zu den ersten, die dieses<br />

Farbspektakel vermelden. Noch früher<br />

dran sind die Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen,<br />

Primeln und Leberblümchen,<br />

die bereits Ende Februar/Anfang<br />

<strong>März</strong> das zwischen dem Kalterer See<br />

und dem grossen Montiggler See gelegene<br />

Frühlingstal in ein Blumenmeer verwandeln<br />

<strong>–</strong> ein Fest für winter- und dunkelheitsgeplagte<br />

Wander- und Naturfreunde.<br />

PALMEN, ZYPRESSEN UND BURGEN<br />

Steigende Temperaturen und munter<br />

spriessende Blüten sind das eine, das<br />

andere die fotogene Kulisse, welche die<br />

Region zwischen Terlan, Südtiroler Unter -<br />

land und Jenesien generell bietet. Wohin<br />

man blickt: sanfte Hügel, leuchtende<br />

Wiesen, mitunter Palmen und Zypressen<br />

und jede Menge Burgen und Ruinen.<br />

Die bekannte Drei-Burgen-Wanderung<br />

in Eppan etwa führt auf ihrem Weg gleich<br />

an drei schmucken Bauten vorbei: die<br />

Burgen Boymont und Hocheppan sowie<br />

Schloss Korb. Der nagelneue, 15 Kilometer<br />

lange «Bozner Burgenweg» verbindet sogar<br />

fünf Burgen zwischen Bozen, Jenesien<br />

und Terlan: Schloss Runkelstein sowie<br />

die Ruinen Rafenstein, Greifenstein,<br />

Helfenburg und Neuhaus. Wanderer,<br />

die mehr über deren Geschichte wissen<br />

wollen, können sich über die Schautafeln<br />

am Wegesrand darüber informieren.<br />

WEIN UND KRÄUTERDUFT<br />

Terlan ist aber nicht nur für seine Burgen<br />

bekannt, sondern auch für seinen Wein.<br />

Ebenso wie das Südtiroler Unterland, das<br />

an der Salurner Klause neben der Landesauch<br />

die Sprachgrenze zum benachbarten<br />

Trentino bildet <strong>–</strong> was man an den Bauten,<br />

den Dialekten und an den kulinarischen<br />

Spezialitäten in Kurtatsch, Margreid und<br />

Kurtinig deutlich erkennen kann. Eppan,<br />

Kaltern und Tramin sind weitere Orte,<br />

deren Namen Weinkennern ein Begriff<br />

sind. Bei so viel geballter Qualität auf überschaubarem<br />

Raum bietet sich eine Tour<br />

von Weingut zu Weingut förmlich an.<br />

Ideal geht das auf der Südtiroler Weinstrasse,<br />

die allein zwischen Nals und<br />

Salurn 42 Kilometer misst <strong>–</strong> sei es per<br />

Pedes, Auto, Rad oder Bus, wie bei der<br />

«WineSafari». Hier können Vinophile<br />

NATUR ERLEBEN<br />

<strong>NATURZYT</strong> 43


Sehr idyllisch ist der Fennberg im Südtiroler Unterland.<br />

(Foto: Südtirols Süden/Luca Guadagnini)<br />

Frühlingstal <strong>–</strong> die ersten Frühlingsboten blühen hier schon sehr früh.<br />

(Foto: Eppan/Michael Peer)<br />

jeden ersten Donnerstag im Monat einen<br />

ebenso lehr- wie genussreichen Tag in<br />

Kellern und Winkeln sowie zwischen<br />

Hügeln und Hängen erleben. Tipp: Unbedingt<br />

einen Blick in den Veranstaltungskalender<br />

werfen, denn an der Weinstrasse<br />

ist immer etwas los, nicht nur zur Weinlese.<br />

Und nicht nur am ersten Donnerstag<br />

im Monat!<br />

Die Veranstaltungskalender der Orte<br />

und Gemeinden im Süden Südtirols sehen<br />

aber längst nicht nur weinaffine Angebote<br />

vor. Einen guten Riecher besitzt zum<br />

Beispiel Eppan mit seinem duften Parfüm-<br />

Termin. Jeden Montag bekommen da<br />

Gäste bei einem geführten Rundgang<br />

durch den Erlebnis-Kräutergarten<br />

ein Gespür für die Natur, indem sie<br />

Pflanzen ertasten und erriechen. Und<br />

ernten. Diese «Beute» wird dann wie<br />

bei den alten Alchemisten durch Wasserdampfdestillation<br />

zu einem Blumenoder<br />

Kräuterduft in flüssiger Form<br />

weiterverwandelt und in Fläschchen<br />

gefüllt! Frühlingsgefühle to go!<br />

Frühlingsgefühle in der Natur<br />

Mehr Informationen über die vielfältigen<br />

und längsten Frühlingsgefühle,<br />

Flora und Fauna, Hotels und Angebote<br />

und vieles mehr unter:<br />

FERIENREGION SÜDTIROLS SÜDEN<br />

Pillhofstrasse 1, I-39057 Frangart<br />

T 0039 0471 633488 oder<br />

info@suedtirols-sueden.info<br />

www.suedtirols-sueden.info<br />

Unter dem Motto «Südtirol Balance»<br />

gibt es im Rahmen einer dreimonatigen,<br />

südtirolweiten Initiative in mehr als<br />

40 Orten aber noch viele weitere Angebote,<br />

die Körper und Geist (insbesondere<br />

nach den oft bewegungsärmeren Wintermonaten<br />

wieder) in Schwung bringen:<br />

Yoga im Freien, Pilgerwanderungen<br />

zu lokalen Kirchen, Kneippkuren und<br />

vieles mehr. So wird in Tramin jeden<br />

Mittwoch zur Klangschalenmeditation<br />

samt Abendspaziergang geladen, in<br />

Margreid dienstags zu «wilden Genüssen<br />

im Weingarten». <strong>Das</strong> Thema Kulinarik<br />

spielt ebenfalls eine Rolle. So wird etwa<br />

zwischen Terlan und Vilpian regelmässig<br />

eine Wanderung zum Thema Spargel<br />

angeboten und in Jenesien versprechen<br />

die «kulinarischen Spezialitätenwochen»<br />

im <strong>März</strong>/April viel Gutes aus der traditionellen<br />

Bauernküche, zum Teil in<br />

Kombination mit mediterranen Spezialitäten.<br />

Insgesamt begleiten in den<br />

Frühlingsmonaten von April bis Juni<br />

fachkundige Südtiroler Experten beinahe<br />

200 eigens entwickelte Erlebnisse zum<br />

Entschleunigen und Krafttanken.<br />

Kraft tanken, das geht natürlich auch<br />

bei individuellen Touren. So ermöglicht<br />

das reizvoll am Hochplateau des Salten<br />

gelegene Jenesien einen wunderbaren<br />

Blick auf Bozen und die Dolomiten. Zum<br />

Niederknien schön ist auch das Panorama<br />

am Gipfelplateau der Grossen Reisch im<br />

Sarntal, wenn der Blick gen Westen bis<br />

zum König Ortler schweift. Für zusätzliche<br />

Mystik sorgen die «Stoanernen Mandln»<br />

bei Mölten <strong>–</strong> rund 100 jahrhundertealte,<br />

aus Steinplatten aufgetürmte Figuren,<br />

um die sich jede Menge Sagen und<br />

Legenden ranken. Ein zauberhaftes Flair<br />

umweht auch die Erdpyramiden auf<br />

dem Ritten. Diese Erosionsphänomene,<br />

die nirgends in Europa so hoch und<br />

form schön sind wie hier über Bozen,<br />

ragen spitz und neugierig bis zu 30 Meter<br />

in die Luft und wirken wie eine surreale<br />

Zauberlandschaft, in der Feen und Elfen<br />

zu Hause sein könnten. <strong>Das</strong> gilt auch<br />

für die sagenhaften Eislöcher zwischen<br />

den Gemeinden Eppan und Kaltern und<br />

die nicht weit davon entfernte Rastenbach -<br />

klamm. Mit ihren Wasserfällen und<br />

Wasserbecken, den efeubewachsenen<br />

Bäumen und umgefallenen Stämmen<br />

stellt sie ein beeindruckendes Naturdenkmal<br />

dar. Erst recht nach den<br />

jüngsten Sanierungsarbeiten, die<br />

voraussichtlich Mitte <strong>März</strong> beendet<br />

sein werden.<br />

44 <strong>NATURZYT</strong><br />

Weitblick über Bozen<br />

und seine Berge.<br />

(Foto: Bozen / Sergio Buono)


in Bozen<br />

geniessen<br />

Bozen ist die Stadt in Südtirol mit dem<br />

besonderen Flair am Schnittpunkt der<br />

Kulturen. Mediterrane Atmosphäre und<br />

Dolce-Vita-Lifestyle für einen genussvollen<br />

Frühlingsurlaub im Zeichen des Wohlbefindens:<br />

botanische Wanderungen, Yoga im<br />

Weinberg, gastronomische Stadtführungen,<br />

Vollmondwanderungen in Jenesien und viele<br />

weitere Angebote für Körper, Geist und<br />

Seele! bolzano-bozen.it<br />

Bozen/Alex Filz<br />

in Terlan<br />

aufblühen<br />

<strong>Das</strong> Tal rund um das Weindorf Terlan, Vilpian<br />

und Siebeneich verwandelt sich in ein Farbenmeer,<br />

wenn die Apfelbäume in zartem Weiss<br />

und Rosa erblühen.<br />

Eine Radtour, eine Wanderung oder eine<br />

Führung mitten durch den Frühling lassen ein<br />

Rundum-Wohlgefühl aufkommen. Dann ist<br />

es Zeit zu geniessen: die Spargelzeit in Terlan<br />

bringt den Frühling auf den Tisch.<br />

terlan.info<br />

Terlan/Georg Mayr<br />

in Eppan<br />

weit blicken<br />

Wenn der Frühling früher als anderswo erwacht,<br />

die Temperaturen steigen und sich<br />

die Landschaft in saftigem Grün und reinem<br />

Blütenweiss kleidet, heisst es in Eppan Wanderschuhe<br />

schnüren.<br />

Tipp: über den Eppaner Höhenweg zu den<br />

Juwelen des Mittelalters im Eppaner Burgendreieck.<br />

Burg Hocheppan, Boymont und<br />

Korb locken mit herrlichen Ausblicken und<br />

regional Schmackhaftem. eppan.com<br />

Eppan/Helmuth Rier<br />

in Kaltern<br />

entdecken<br />

Kaltern/Helmuth Rier<br />

Beim Kalterer Weinwandertag am Sonntag,<br />

23. April den Frühling und den Wein im<br />

Weindorf Kaltern entdecken. Einen Tag<br />

lang öffnen die Kalterer Weinproduzenten<br />

ihre Tore und bieten Kellerbesichtigungen,<br />

Weinverkostungen, kulinarische Leckerbissen<br />

und ein musikalisches, sowie kunstvolles<br />

Rahmenprogramm.<br />

Erwandern auch Sie den Frühling und den<br />

Wein in Kaltern am See! kaltern.com<br />

im Südtiroler<br />

Unterland...<br />

durch blühende Obstgärten radeln. Blühende<br />

Mandel- und Magnolienbäume im <strong>März</strong>,<br />

mehr als 200 Sonnenstunden im April,<br />

Weine verkosten bei einer Führung auf dem<br />

Kurtatscher Weinlehrpfad, mit dem Velo durch<br />

das Apfelblütenmeer oder zum Fennberger See<br />

und eine köstliche Symbiose mediterraner und<br />

alpiner Genüsse erwartet Sie im südlichsten<br />

Teil Südtirols!<br />

suedtiroler-unterland.it<br />

Südtirols Süden/Gerhard Eisenschink<br />

HIGHLIGHTS <strong>2017</strong> |<br />

eppanBike | Days von 6. bis 13. April |<br />

Führung über den Terlaner Weinweg<br />

donnerstags im April, Mai und Juni |<br />

Südtiroler WeinstrassenWochen <strong>–</strong> Vino<br />

in Festa von 22. April bis 10. Juni |<br />

Bozner Blumenmarkt von 29. April<br />

bis 1. Mai |<br />

Wein & Rad am 9. Mai |<br />

Hobby-Sommelier am 12. Mai |<br />

<strong>Das</strong> Beste aus Kaltern <strong>–</strong> Verkostung der<br />

Kalterersee-Charta-Weine am 26. Mai |<br />

Wein & Musik in Kurtatsch am 1. Juni |<br />

Weitere Veranstaltungen auf<br />

suedtirols-sueden.info<br />

Mobil in Südtirol: Mit der Mobilcard<br />

Südtirol (7, 3 oder 1 Tag) können alle<br />

öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol<br />

inklusive zahlreicher Wanderbusse und<br />

Seilbahnen genutzt werden. Die Variante<br />

museumobil Card (7 oder 3 Tage) vereint<br />

Mobilcard mit der Museenlandschaft<br />

Südtirol: jedes der über 80 teilnehmenden<br />

Museen kann ein Mal besucht werden.<br />

Mobilcard 7 Tage für € 28,-. mobilcard.info


Zu guter Letzt <strong>–</strong> Leserumfrage<br />

Wie gefällt Ihnen die<br />

<strong>NATURZYT</strong>?<br />

Ein kleiner Ausschnitt aus den Lesermeinungen<br />

zur Umfrage in der <strong>Ausgabe</strong> Dezember 2016.<br />

SCHÖNES GLEICHGEWICHT<br />

Schönes Gleichgewicht zwischen den<br />

Bildern und Texten. Wundervolle Fotos<br />

im Magazin. Man lehrt unbekannte<br />

Flecken in der Schweiz kennen.<br />

Weiter so. Doris Neeser, Niederbipp BE<br />

ABWECHSLUNGSREICH<br />

Wunderschöne Fotos und abwechslungs -<br />

reiche Themen. Schön wäre es bei<br />

den Wanderungen, wenn eine Routenbeschreibung<br />

dabei wäre.<br />

Hanni <strong>Schweizer</strong>, Maur<br />

SPANNEND<br />

Die <strong>NATURZYT</strong> gefällt mir sehr gut.<br />

Es ist toll, dass Ihr die Gegenden<br />

in der Schweiz beschreibt. Ich sammle<br />

alle Hefte, vor allem wegen der Rezeptn.<br />

Renate Lühti, Anglikon<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Ausgezeichnet. Vielfältig in der<br />

Themenwahl. Gestaltung gut gegliedert<br />

und lesefreundlich. Für Leser mit<br />

Einschränkung der Sehkraft könnte<br />

der Schriftschnitt eher etwas mager<br />

sein.<br />

Robert Bösch, Uster<br />

GEWINNERIN LESERUMFRAGE DEZEMBER 2016<br />

Herzlichen Glückwunsch der Gewinnerin<br />

Verena Dubi, Studen / BE<br />

GUTE MENÜS<br />

Wunderbare Bilder, gute Menüs<br />

und interessante und gute Themen.<br />

Sehr gut, macht weiter so.<br />

Lydia Oberholzer, Egnach<br />

SEHR GUT<br />

Sehr gut! Sehr schöne Fotos! Rezepte,<br />

die zum Kochen animieren.<br />

Kathrin Schlüchler, Diessbach<br />

TIERISCH GUT<br />

<strong>Das</strong> tierisch gute Interview mit Robin,<br />

eine schöne Weihnachtsgeschichte.<br />

Bitte machen Sie weiter so.<br />

Heinrich Eduard, Unterägeri<br />

FÜR JEDEN ETWAS<br />

Die <strong>NATURZYT</strong> gefällt mir sehr gut.<br />

Super Themen, für jeden etwas.<br />

Urs Wolski, Zollbrück<br />

INTERESSANT<br />

Die <strong>NATURZYT</strong> gefällt mir sehr gut,<br />

da auch Jahreszeiten angepasst.<br />

Interessante Reportagen über Tiere<br />

und Blumen, schöne Bilder.<br />

Ursula Wyler, Aeschi BE<br />

SCHREIBEN SIE UNS<br />

Ob Zustimmung, Lob, Kritik oder<br />

Anregung: Sagen Sie uns Ihre<br />

Meinung zum einen oder anderen<br />

Beitrag.<br />

Redaktion <strong>NATURZYT</strong><br />

Vermerk Leserbriefe<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen ZH<br />

oder per E-Mail an:<br />

redaktion@naturzyt.ch.<br />

VIELFÄLTIG<br />

Die <strong>NATURZYT</strong> gefällt mir sehr<br />

gut. Sie ist vielfältig, sehr informativ<br />

und mit vielen schönen Bildern<br />

geschmückt. Ich freue mich jedes<br />

Mal auf die nächste <strong>Ausgabe</strong>.<br />

M. Attinger, Gockhausen<br />

KURZWEILIG<br />

Mir gefällt <strong>NATURZYT</strong> sehr gut, es<br />

hat immer interessante Informationen,<br />

kurzweilig dargestellt, ich denke da<br />

unter anderem an die tierisch guten<br />

Interviews. Speziell interessieren mich<br />

die Wandervorschläge und Kraftorte.<br />

<strong>NATURZYT</strong> beweist, dass man ohne<br />

Hochglanz fesselnde Bilder zeigen kann.<br />

Urban Felber, Goldau<br />

zu den 6 Sommer-Tageskarten für das Aussichts- und Wanderparadies<br />

Morschach-Stoos im Wert von CHF 240.<strong>–</strong>.<br />

46 <strong>NATURZYT</strong>


Jedes Abo hilft …<br />

<strong>NATURZYT</strong> abonnieren<br />

und gleichzeitig<br />

Wildbienen schützen:<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n für nur CHF 29.50<br />

Den Talon finden Sie auf der<br />

Rückseite der Zeitschrift.<br />

Wildbienen schützen <strong>–</strong><br />

jede Wildbiene zählt, jedes Abo hilft!<br />

Wildbienen <strong>–</strong> und weitere Wildbestäuber <strong>–</strong> sind<br />

von zentraler Bedeutung für unser Ökosystem und die<br />

Nahrungsmittelsicherheit.<br />

Der Verlag <strong>NATURZYT</strong> möchte ein Zeichen setzen und hat beschlossen sich für ein<br />

speziell ausgewähltes Projekt zu engagieren. In der Vielzahl der möglichen Projekte hat<br />

sich <strong>NATURZYT</strong> für den Schutz und Erhaltung von Wildbienen entschieden, und wird<br />

darüber laufend berichten.<br />

JEDE WILDBIENE ZÄHLT ...<br />

<strong>NATURZYT</strong> unterstützt mit einem Teil der Aboerlöse die folgenden Mass nahmen des<br />

Projektes «Wildbienen schützen»:<br />

• Den Wildbienen-Garten von wildBee in Leutwil <strong>–</strong> Lebensraum mit einer Fläche von<br />

1500 m 2 (kann besucht werden)<br />

• Förderung von vielen Arten von Wildbienen und weiteren Wild bestäubern durch gezielte<br />

Strukturen im Wildbienengarten, die zum Nach ahmen inspirieren<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und Beratung<br />

• Erlebnis-Besuche an Schulen und bei Kindergruppen<br />

• Erlebnis-Tage mit Führungen im Wildbienen-Schaugarten<br />

• Anleitungen und Infofi lme zur Förderung von wildbienenfreundlichen Lebens räumen<br />

ÜBER WILDBEE.CH<br />

wildBee.ch ist seit 2011<br />

eine gemeinnützige<br />

Organisasation und setzt sich<br />

mit grossem Engagement, gut<br />

vernetzt, ehrenamtlich und ohne<br />

finanzielle Interessen für den<br />

Schutz der Wildbienen und ihrer<br />

Lebensräume ein.<br />

Mehr Information unter:<br />

www.wildbee.ch<br />

facebook: wildBee.ch<br />

Twitter: @wildBee.ch<br />

<strong>NATURZYT</strong> 47


JEDE WILDBIENE ZÄHLT!<br />

JEDES ABONNEMENT HILFT!<br />

20% des Abo-Preises fliessen direkt<br />

ins Projekt «Wildbienen schützen» von<br />

<strong>NATURZYT</strong><br />

abonnieren<br />

und gleichzeitig<br />

Wildbienen schützen:<br />

4 <strong>Ausgabe</strong>n für nur CHF 29.50<br />

Details zum Engagement finden Sie<br />

auf Seite 47<br />

Sie unterstützen unsere Wildbienen.<br />

Sie erhalten das <strong>NATURZYT</strong> direkt<br />

nach Hause geliefert.<br />

Keine Kündigungsfristen, Abo-Erneuerung<br />

erfolgt durch Zahlung der Abo-Rechnung.<br />

Jetzt abonnieren und Wildbienen unterstützen!<br />

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Ja, ich bestelle ein Jahresabo mit 4 <strong>Ausgabe</strong>n für CHF 29.50* statt CHF 31.60 am Kiosk<br />

Ja, ich bestelle ein 2­Jahres­Abo mit 8 <strong>Ausgabe</strong>n für CHF 56.50* statt CHF 63.20 am Kiosk<br />

* 20% fliessen direkt ins Projekt «Wildbienen schützen» von wildbee.ch<br />

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Oder per Telefon 043 542 72 91 oder unter www.<strong>NATURZYT</strong>.ch/abonnieren<br />

<strong>NATURZYT</strong> <strong>–</strong> MIT LIEBE UND VERSTÄNDNIS FÜR UNSERE NATUR GEMACHT.

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