Natur erleben Frühlingsgefühle Der Frühling kommt im Süden Südtirols früher und farbenfroher als anderswo <strong>–</strong> das schätzen vor allem Wanderer und Biker, die sich zwischen Etschtal und Unterland über die längste Saison der Alpen freuen können. Für neuen Schwung nach den kalten Wintermonaten sorgen zudem jede Menge eigens kreierter Angebote zum Entschleunigen und Krafttanken. 42 <strong>NATURZYT</strong>
Auf der Eppaner DreiBurgenWanderung erlebt man nicht nur viel Natur. (Foto: Eppan/Marion Lafogler) Der Kalterer See und seine Weinberge. (Foto: Kaltern/Helmuth Rier) Gegensätze ziehen sich an <strong>–</strong> bei Südtirol stimmt diese Weisheit allemal. Denn die nördlichste Provinz Italiens steckt voller angenehmer Kontraste. Und genau die machen sie so attraktiv. Wo sonst liegen alpine Bergwelt und mediterrane Lebensart, urige Hüttenküche und elegante Haute Cuisine so nah beisammen wie hier? Der einmalige kulturelle Schmelztiegel, in dem deutschund italienischsprachige Bürger mitund nebeneinander leben, sorgt für weitere Würze. Und für Bewegung. Auch in körperlicher Sicht. Vor allem im Frühjahr tut sich da traditionell besonders viel. VON DER APFELBLÜTE BIS ZUR WEINLESE Schliesslich beginnt im Süden Südtirols die Wander- und Bikesaison bereits Mitte <strong>März</strong> und dauert bis in den November hinein, für den Alpenraum eine rekordverdächtig lange Zeitspanne. Während man vielerorts noch <strong>–</strong> oder schon <strong>–</strong> in die Ski- oder Schneeschuhe steigt, schnüren Einheimische wie Gäste rund um Bozen bereits die Wanderschuhe oder schlüpfen in die Radlerhosen. <strong>Das</strong> tun Bewegungsfreudige mit Drang zum Hang im frühen Frühjahr besonders gern, weil dann die Obstanlagen und das höher gelegene Mittelgebirge mit seinen Mischwäldern extraschöne Schauspiele bieten. Da treibt es die Natur mitunter ganz schön bunt! Etwa wenn im Etschtal die Apfel- und andere Obstbäume blühen und am Möltner Joch oberhalb von Mölten die beeindruckende Krokusblüte zu sehen ist. In puncto Apfelblüte gehört indessen das Südtiroler Unterland üblicherweise zu den ersten, die dieses Farbspektakel vermelden. Noch früher dran sind die Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Primeln und Leberblümchen, die bereits Ende Februar/Anfang <strong>März</strong> das zwischen dem Kalterer See und dem grossen Montiggler See gelegene Frühlingstal in ein Blumenmeer verwandeln <strong>–</strong> ein Fest für winter- und dunkelheitsgeplagte Wander- und Naturfreunde. PALMEN, ZYPRESSEN UND BURGEN Steigende Temperaturen und munter spriessende Blüten sind das eine, das andere die fotogene Kulisse, welche die Region zwischen Terlan, Südtiroler Unter - land und Jenesien generell bietet. Wohin man blickt: sanfte Hügel, leuchtende Wiesen, mitunter Palmen und Zypressen und jede Menge Burgen und Ruinen. Die bekannte Drei-Burgen-Wanderung in Eppan etwa führt auf ihrem Weg gleich an drei schmucken Bauten vorbei: die Burgen Boymont und Hocheppan sowie Schloss Korb. Der nagelneue, 15 Kilometer lange «Bozner Burgenweg» verbindet sogar fünf Burgen zwischen Bozen, Jenesien und Terlan: Schloss Runkelstein sowie die Ruinen Rafenstein, Greifenstein, Helfenburg und Neuhaus. Wanderer, die mehr über deren Geschichte wissen wollen, können sich über die Schautafeln am Wegesrand darüber informieren. WEIN UND KRÄUTERDUFT Terlan ist aber nicht nur für seine Burgen bekannt, sondern auch für seinen Wein. Ebenso wie das Südtiroler Unterland, das an der Salurner Klause neben der Landesauch die Sprachgrenze zum benachbarten Trentino bildet <strong>–</strong> was man an den Bauten, den Dialekten und an den kulinarischen Spezialitäten in Kurtatsch, Margreid und Kurtinig deutlich erkennen kann. Eppan, Kaltern und Tramin sind weitere Orte, deren Namen Weinkennern ein Begriff sind. Bei so viel geballter Qualität auf überschaubarem Raum bietet sich eine Tour von Weingut zu Weingut förmlich an. Ideal geht das auf der Südtiroler Weinstrasse, die allein zwischen Nals und Salurn 42 Kilometer misst <strong>–</strong> sei es per Pedes, Auto, Rad oder Bus, wie bei der «WineSafari». Hier können Vinophile NATUR ERLEBEN <strong>NATURZYT</strong> 43