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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe März 2017

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Frühlingserwachen in der Stadt:<br />

In Baden blüht der Lerchensporn.<br />

Frühlingserwachen auf dem Berg: Farbe kehrt ein am Lägerngrat.<br />

Zugegeben: Der grosse Wanderwegweiser<br />

am Bahnhof Baden macht ein wenig<br />

stutzig. Rund dreissig Tourenziele schlägt<br />

er vor <strong>–</strong> Turgi, Koblenz, Zurzach, Würenlos,<br />

Kloster Fahr oder das ferne Zürich <strong>–</strong> und alle sind<br />

auf einfachen Wanderungen zu erreichen. Typisch<br />

für das Mittelland. Dielsdorf und die Lägern jedoch<br />

sind als Bergweg ausgeschieden, die aus den Bergen<br />

vertraute weiss-rot-weisse Markierung ist nicht zu<br />

übersehen.<br />

BALANCIEREN ÜBER DEN BAUMWIPFELN<br />

Zwei Stunden später wissen wir, dass die Kennzeichnung<br />

keineswegs übertrieben ist. Wir<br />

balancieren wie auf Messers Schneide über dem<br />

Aargauer Häuser- und Strassenmeer, die Lägern,<br />

der schmale Höhenzug zwischen Baden und<br />

dem zürcherischen Dielsdorf, entpuppen sich als<br />

steil aufragende Platte, entlang deren Kante unser<br />

Weg verläuft. Die Füsse suchen nach Halt auf<br />

dem zerklüfteten Jurakalk, wo nötig helfen die<br />

Hände beim Finden des Gleichgewichts. Viel Platz<br />

steht dazu nicht zur Verfügung. Der Grat fällt<br />

links und rechts ab in den Wald, der wegen seines<br />

im April noch fehlenden Blätterdachs die Sicht<br />

bis auf den Talboden freigibt. Am Horizont wären<br />

der Schwarzwald und die Alpen zu sehen. Wären,<br />

hätte sie der Frühlingsdunst nicht in Watte gepackt.<br />

Dafür lacht uns ein Specht entgegen, der über den<br />

Baumwipfeln seine Runden zieht.<br />

Auf der Ferne betrachtet, erscheinen die Lägern<br />

wie ein gewöhnlicher Hügelzug des Mittellands:<br />

langgezogen, sanft geschwungen und stark bewaldet,<br />

Dem Bärlauch gefällt es auf der Lägern, er wächst hier gleich felderweise.<br />

darum herum ein Mosaik aus Feldern, Häusern und<br />

Strassen. <strong>Das</strong> Geheimnis der Lägern offenbart sich,<br />

wenn man auf ihrem Grat steht. Sie sind der östlichste<br />

Ausläufer des Faltenjuras, entstanden vor neun bis<br />

vier Millionen Jahren durch einen gewaltigen Druck<br />

der Alpen Richtung Norden. Die Gesteinsplatten<br />

wurden gefaltet und schräg aufgestellt, die Erosion<br />

legte die Plattenränder frei. Auf diesen wandert<br />

man nun, vom Schloss Schartenfels oberhalb Badens<br />

zur Burgruine Alt-Lägern auf der Hochwacht. Gute<br />

dreieinhalb Stunden. Jura total.<br />

<strong>NATURZYT</strong> 35

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