KÄNGURUplus März 2020
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: Familienleben: Let's dance! Tanzkurse sind der Renner Zukunft: Elternabende in Hochschulen und Ausbildungsbetrieben Berufe-Check: Was macht eigentlich ein Gärtner? Schreibprojekt: Gönn.dir.Geschichten. Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
Familienleben: Let's dance! Tanzkurse sind der Renner
Zukunft: Elternabende in Hochschulen und Ausbildungsbetrieben
Berufe-Check: Was macht eigentlich ein Gärtner?
Schreibprojekt: Gönn.dir.Geschichten.
Themen, Tipps und Termine rund um Berufsorientierung, Ausbildung, Studium, Freiwilligendienst
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ZUKUNFT<br />
Benjamin,<br />
19 Jahre<br />
Foto: Elena Bünger<br />
Der einzige Abiturient<br />
»Ich möchte Eventmanagement und<br />
Eventtechnik studieren und später<br />
kirchliche Großveranstaltungen für Jugendliche<br />
organisieren. Vielleicht werde<br />
ich danach Theologie studieren. Gerade<br />
beim theologisch-kirchlichen Berufsfeld<br />
bekommt man oft nachgesagt, dass dieser<br />
Berufswunsch rein auf elterliche Wünsche<br />
und Erziehung zurückgeht. Doch<br />
das ist vollkommen meine Entscheidung.<br />
Aus meinem Ausbildungsweg und meiner<br />
Schule halten meine Eltern sich<br />
komplett heraus. Sie wissen sogar nicht,<br />
was ich für Noten schreibe oder welche<br />
Fächer ich überhaupt gewählt habe. Um<br />
ehrlich zu sein, finde ich das sogar ganz<br />
gut, weil ich so weder unter Druck stehe<br />
noch jemandem etwas beweisen muss.<br />
Trotzdem gibt es leider oft Streit, weil ich<br />
der Einzige in meiner Familie bin, der Abitur<br />
macht, und meine Eltern den Stress,<br />
der sehr oft dahintersteht, nicht nachvollziehen<br />
können.«<br />
L.,<br />
18 Jahre<br />
Foto: Elena Bünger<br />
Traumjob Fluglotse<br />
»Ich wusste lange nicht, was ich<br />
später einmal machen sollte. Bis<br />
ein Mann in die Schule kam, der uns den<br />
Beruf des Fluglotsen vorstellte. Er hat<br />
mich so für diesen Beruf begeistern können,<br />
dass es nun mein Traumjob ist. Obwohl<br />
der Aufnahmetest zur Ausbildung<br />
als Fluglotse sehr hart ist, unterstützen<br />
meine Eltern mich bei diesem Vorhaben.<br />
Sie wollen, dass ich etwas erreiche und<br />
viele Möglichkeiten habe. Ich weiß selber,<br />
dass ich, was die Schule angeht, ein<br />
bisschen faul sein kann … Daher finde ich<br />
es sehr gut, dass meine Eltern mir immer<br />
wieder Starthilfen und Tipps geben.«<br />
Marta Conti,<br />
15 Jahre<br />
Foto: privat<br />
Medizinstudium mit 16<br />
»Mit 16 Jahren werde ich nächstes<br />
Jahr mein Abitur machen. Anschließend<br />
habe ich vor, direkt Medizin<br />
zu studieren. Meine Eltern unterstützen<br />
mich bei dieser Idee schon relativ lange.<br />
Bei der Vorbereitung für den Test für<br />
Medizinische Studiengänge helfen sie<br />
mir. Sie unterstützen mich also weitestgehend,<br />
aber sie wissen auch, dass ich<br />
die Entscheidung für ein Studienfach selber<br />
treffen soll. Für diese Einstellung bin<br />
ich ihnen sehr dankbar. Diese Sicht ist<br />
nicht selbstverständlich.«<br />
Elena Bünger,<br />
18 Jahre<br />
Foto: privat<br />
Interesse und Respekt<br />
»„Was möchtest du denn später mal<br />
machen?“ Eine der am häufigsten<br />
gestellten und nervtötendsten Fragen.<br />
Hilft mir das Engagement meiner Eltern<br />
bei dieser Frage oder sollten sie sich lieber<br />
gar nicht einmischen?<br />
Meine Eltern lassen mir vergleichsweise<br />
viel Spielraum. Sie besuchen keine<br />
Elternabende von Unternehmen oder<br />
Hochschulen. Sie setzen mich nicht unter<br />
Druck, direkt mit einem Studium zu<br />
beginnen. Und sie versuchen nicht, mir<br />
die Entscheidung meines weiteren Werdegangs<br />
abzunehmen. Darüber bin ich<br />
sehr dankbar, denn das ist überhaupt<br />
nicht ihre Aufgabe! Mit meiner Berufswahl<br />
gestalte ich schließlich den größten<br />
Teil meines Lebens. Als ich entschied, ein<br />
Jahr nach dem Abitur zur Orientierung<br />
zu nutzen, waren meine Eltern zunächst<br />
zwar nicht begeistert, aber sie unterstützten<br />
mich bei meiner Wahl. Das richtige<br />
Maß an Interesse, Respekt und Beratung<br />
seitens meiner Eltern war und ist für mich<br />
am wertvollsten.«<br />
Zahlen<br />
und<br />
Fakten<br />
2018 verließen in NRW<br />
189.198<br />
Schülerinnen und Schüler die<br />
Schule.<br />
11.522<br />
hatten keinen Abschluss, 75.001<br />
machten Abitur.<br />
(Quelle: Schulministerium NRW)<br />
78 %<br />
der Jugendlichen sagen, dass ihre<br />
Eltern sie zum Studienwunsch<br />
beraten haben.<br />
85 %<br />
der Jugendlichen fühlen sich von<br />
den Eltern bei ihrer Studienwahl<br />
unterstützt.<br />
14 %<br />
der Jugendlichen sollten, wenn<br />
es nach den Eltern geht, lieber ein<br />
anderes Studienfach wählen.<br />
(Quelle: Respondi, April 2019)<br />
Nur knapp ein Drittel<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
weiß, was sie nach dem<br />
Schulabschluss machen<br />
wollen.<br />
20 %<br />
haben keine Ahnung, welcher<br />
Beruf für sie geeignet ist.<br />
81 %<br />
der Schüler möchten eine andere<br />
berufliche Richtung einschlagen<br />
als ihre Eltern.<br />
(Quelle: Allensbach-Institut)<br />
<strong>KÄNGURUplus</strong> 03/20 25