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STADTMAGAZIN Bremen März 2020

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Körpergefühle<br />

Museen Böttcherstraße: Werke von Maria Lassnig<br />

Maria Lassnig (1919 bis 2014) setzte sich stets eigenwillig<br />

mit ihrem Körper und dessen Grenzen auseinander. Mit<br />

ihrem kreativen Schaffen fand die österreichische Künstlerin<br />

einen Weg, ihre Gefühlswelt in Bildsprache umzusetzen.<br />

Unter dem Titel „Körper.Gefühl“ widmen sich die Museen Böttcherstraße<br />

nun den Arbeiten Maria Lassnigs aus allen Schaffensphasen<br />

in einer Ausstellung.<br />

„Körperbewusstseinsbilder“ – so nannte Lassnig selbst ihre<br />

Kunst, die sich im Zwischenraum von Abstraktion und Figuration<br />

stets neu positionierte. Als eine der den bedeutendsten österreichischen<br />

Malerinnen des 20. Jahrhunderts gelang ihr der Durchbruch<br />

erst relativ spät in ihrer zweiten Lebenshälfte. Ihr eigener<br />

Körper und ihr Körpergefühl gingen in nahezu jedes Werk ein, das<br />

sie von den 1950ern bis in die 2000er hinein kreierte.<br />

Der Sammler Helmut Klewan glaubte schon vor ihrem Erfolg<br />

an die Qualität ihrer eigenwilligen Kunst und kaufte über Jahrzehnte<br />

Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde der Künstlerin. Diese<br />

Ansammlung von rund 80 Werken, stellt er nun den Museen Böttcherstraße<br />

für die erste Einzelausstellung zur Verfügung, die sich<br />

den Arbeiten Maria Lassnigs widmet. Ergänzt werden die Kunstwerke<br />

dabei durch kurze Gesprächsvideos mit dem Sammler Klewan<br />

über die Künstlerin, der ihr nicht nur professionell, sondern<br />

auch persönlich verbunden war. (SM)<br />

Samstag, 22. Februar, bis Sonntag, 7. Juni, Paula Modersohn-Becker Museum<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Maria Lassnig, Selbstporträt hinter Gitter, 1976, Bleistift, Buntstift,<br />

Sammlung Klewan. Foto: Maria Lassnig Foundation/ VG Bild-Kunst, Bonn 2019<br />

Foto: Rafael Heygster<br />

30 Jahre Psychiatrie-Reform<br />

„Gesichter und Geschichten“: Neue Fotoausstellung<br />

„Ich stehe aber auf dem Standpunkt,<br />

dass 20 Jahre Psychiatrie-Aufenthalt<br />

genug sind.“<br />

Das gab Willi Wiegering, ein<br />

ehemaliger Bewohner im<br />

Kloster Blankenburg, 1983 zu<br />

verstehen. Seit 1957 wurden<br />

Bremer Psychiatriepatienten<br />

mit chronischen Erkrankungen<br />

dort untergebracht. Bis zu<br />

knapp 400 Erkrankte und behinderte<br />

Menschen, die dort<br />

unter teilweise menschenunwürdigen<br />

Verhältnissen lebten,<br />

zählte die Nervenklinik zu<br />

Höchstzeiten.<br />

Mit dem „Psychiatrieplan für <strong>Bremen</strong>“ beschloss der Bremer Senat<br />

1980, das Kloster als Langzeitpsychiatrie bis 1990 aufzulösen. In<br />

der Folge kehrten die Blankenburger in betreute Wohngemeinschaften,<br />

heimähnliche Einrichtungen und eigene Wohnungen<br />

zurück. Der Fotograf Rafael Heygster hat sich anlässlich des<br />

30-jährigen Jubiläums der Psychiatriereform aufgemacht und die<br />

ehemaligen Bewohner Blankenburgs besucht. Seine Ergebnisse<br />

hält er in Fotoporträts und Reportagen fest, die den Alltag der<br />

Frauen und Männer dokumentieren. (JF)<br />

Sonntag, 23. Februar, bis Sonntag, 7. Juni, Galerie im Park<br />

Bilder einer besonderen Reise<br />

Liveshow von und mit Naturfotograf Markus Mauthe<br />

Markus Mauthe besuchte unter anderem das Volk der Tschuktschen im<br />

nordöstlichsten Teil Russlands. <br />

Foto: Markus Mauthe<br />

Von touristischen Hotspots möchte er nichts wissen: Seit mehr als<br />

drei Jahrzehnten bereist Naturfotograf und Umweltaktivist Markus<br />

Mauthe die Welt fernab bekannter Reiserouten. Für sein aktuellstes<br />

Projekt in Kooperation mit Greenpeace machte er sich<br />

auf die Suche nach Menschen indigener Kulturen, die abseits der<br />

modernen Welt noch nah an den Kreisläufen der Natur leben. Die<br />

Begegnungen und Eindrücke dieses Abenteuers fing Mauthe mit<br />

der Kamera ein und teilt diese Bilder in seiner Liveshow „An den<br />

Rändern der Welt“. (JF)<br />

Sonntag, 23. Februar, Modernes, 18 Uhr<br />

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