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Körpergefühle<br />
Museen Böttcherstraße: Werke von Maria Lassnig<br />
Maria Lassnig (1919 bis 2014) setzte sich stets eigenwillig<br />
mit ihrem Körper und dessen Grenzen auseinander. Mit<br />
ihrem kreativen Schaffen fand die österreichische Künstlerin<br />
einen Weg, ihre Gefühlswelt in Bildsprache umzusetzen.<br />
Unter dem Titel „Körper.Gefühl“ widmen sich die Museen Böttcherstraße<br />
nun den Arbeiten Maria Lassnigs aus allen Schaffensphasen<br />
in einer Ausstellung.<br />
„Körperbewusstseinsbilder“ – so nannte Lassnig selbst ihre<br />
Kunst, die sich im Zwischenraum von Abstraktion und Figuration<br />
stets neu positionierte. Als eine der den bedeutendsten österreichischen<br />
Malerinnen des 20. Jahrhunderts gelang ihr der Durchbruch<br />
erst relativ spät in ihrer zweiten Lebenshälfte. Ihr eigener<br />
Körper und ihr Körpergefühl gingen in nahezu jedes Werk ein, das<br />
sie von den 1950ern bis in die 2000er hinein kreierte.<br />
Der Sammler Helmut Klewan glaubte schon vor ihrem Erfolg<br />
an die Qualität ihrer eigenwilligen Kunst und kaufte über Jahrzehnte<br />
Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde der Künstlerin. Diese<br />
Ansammlung von rund 80 Werken, stellt er nun den Museen Böttcherstraße<br />
für die erste Einzelausstellung zur Verfügung, die sich<br />
den Arbeiten Maria Lassnigs widmet. Ergänzt werden die Kunstwerke<br />
dabei durch kurze Gesprächsvideos mit dem Sammler Klewan<br />
über die Künstlerin, der ihr nicht nur professionell, sondern<br />
auch persönlich verbunden war. (SM)<br />
Samstag, 22. Februar, bis Sonntag, 7. Juni, Paula Modersohn-Becker Museum<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Maria Lassnig, Selbstporträt hinter Gitter, 1976, Bleistift, Buntstift,<br />
Sammlung Klewan. Foto: Maria Lassnig Foundation/ VG Bild-Kunst, Bonn 2019<br />
Foto: Rafael Heygster<br />
30 Jahre Psychiatrie-Reform<br />
„Gesichter und Geschichten“: Neue Fotoausstellung<br />
„Ich stehe aber auf dem Standpunkt,<br />
dass 20 Jahre Psychiatrie-Aufenthalt<br />
genug sind.“<br />
Das gab Willi Wiegering, ein<br />
ehemaliger Bewohner im<br />
Kloster Blankenburg, 1983 zu<br />
verstehen. Seit 1957 wurden<br />
Bremer Psychiatriepatienten<br />
mit chronischen Erkrankungen<br />
dort untergebracht. Bis zu<br />
knapp 400 Erkrankte und behinderte<br />
Menschen, die dort<br />
unter teilweise menschenunwürdigen<br />
Verhältnissen lebten,<br />
zählte die Nervenklinik zu<br />
Höchstzeiten.<br />
Mit dem „Psychiatrieplan für <strong>Bremen</strong>“ beschloss der Bremer Senat<br />
1980, das Kloster als Langzeitpsychiatrie bis 1990 aufzulösen. In<br />
der Folge kehrten die Blankenburger in betreute Wohngemeinschaften,<br />
heimähnliche Einrichtungen und eigene Wohnungen<br />
zurück. Der Fotograf Rafael Heygster hat sich anlässlich des<br />
30-jährigen Jubiläums der Psychiatriereform aufgemacht und die<br />
ehemaligen Bewohner Blankenburgs besucht. Seine Ergebnisse<br />
hält er in Fotoporträts und Reportagen fest, die den Alltag der<br />
Frauen und Männer dokumentieren. (JF)<br />
Sonntag, 23. Februar, bis Sonntag, 7. Juni, Galerie im Park<br />
Bilder einer besonderen Reise<br />
Liveshow von und mit Naturfotograf Markus Mauthe<br />
Markus Mauthe besuchte unter anderem das Volk der Tschuktschen im<br />
nordöstlichsten Teil Russlands. <br />
Foto: Markus Mauthe<br />
Von touristischen Hotspots möchte er nichts wissen: Seit mehr als<br />
drei Jahrzehnten bereist Naturfotograf und Umweltaktivist Markus<br />
Mauthe die Welt fernab bekannter Reiserouten. Für sein aktuellstes<br />
Projekt in Kooperation mit Greenpeace machte er sich<br />
auf die Suche nach Menschen indigener Kulturen, die abseits der<br />
modernen Welt noch nah an den Kreisläufen der Natur leben. Die<br />
Begegnungen und Eindrücke dieses Abenteuers fing Mauthe mit<br />
der Kamera ein und teilt diese Bilder in seiner Liveshow „An den<br />
Rändern der Welt“. (JF)<br />
Sonntag, 23. Februar, Modernes, 18 Uhr<br />
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