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STADTMAGAZIN Bremen März 2020

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Selbstlose Entsagung<br />

Kammeroper Köln inszeniert Verdi-Oper „La Traviata“<br />

Foto: E. Haase<br />

Die Zähne des Haifischs<br />

Die Dreigroschenoper im Theater am Goetheplatz<br />

Wenn Räuber tot in den Gassen liegen, der Haifisch seine<br />

Zähne zeigt, die Liebe über die Vernunft und das Kapital<br />

über die Moral triumphieren, und wenn zu alledem noch<br />

der Mond über Soho glänzt, dann sind wir in der Dreigroschenoper<br />

von Bertolt Brecht und Kurt Weill gelandet. Ein Jahrhundertcoup,<br />

der den jungen Brecht 1928 quasi über Nacht weltberühmt machte.<br />

Der Rebell mit Schiebermütze wurde zum Popstar mit Zigarre.<br />

Brechts sozialkritische Botschaft ging im frenetischen Jubel allerdings<br />

ziemlich unter. Und das viel zitierte „Erst kommt das Fressen,<br />

dann kommt die Moral“ wurde von der begeisterten Menge als<br />

Freibrief zur Amoral aufgefasst. Noch heute ist Die Dreigroschenoper<br />

Kassenschlager und Kapitalismuskritik in einem. „Was ist ein<br />

Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen<br />

die Gründung einer Bank?“: Brechts Vergleiche von Kleinkriminellen<br />

und Großkapitalisten kursieren in jedem Führungskräfteseminar<br />

für hoch bezahlte Bankmanager und sorgen für Champagnerlaune.<br />

Nach der Inszenierung des Tom Waits’ Woyzeck-Musical in der<br />

Spielzeit 2012/13 widmen sich Regisseur Klaus Schumacher, sein<br />

musikalischer Leiter Tobias Vethake, das Schauspielensemble und<br />

eine achtköpfige Liveband im Theater am Goetheplatz nun den legendären<br />

Songs von Kurt Weill – inspiriert von Jazz, Tango, Blues<br />

und Jahrmarktsmusik. Mit Annemaaike Bakker als Polly Peachum<br />

und Simon Zigah als Mackie Messer wird von schlauen Frauen und<br />

scharfen Männern erzählt, von schönem Schein und schnöden Gefühlen,<br />

von kleinen Leuten und reichen Säcken und von einer Liebe,<br />

die kein Schriftstück vom Standesamt braucht. (SM)<br />

Es ist eine herzzerreißende Geschichte um Liebe und Tod und ein<br />

Klassiker in der Opernliteratur: „La Traviata“ erzählt von der Liebe<br />

zwischen der „Kameliendame“ Violetta Valéry und Alfredo Germont<br />

– eine Verbindung, die unter keinem guten Stern steht. So<br />

verzichtet die ohnehin geschwächte und schwerkranke Violetta auf<br />

ihre Beziehung, weil Alfredos Vater dadurch die Ehre seiner Familie<br />

bedroht sieht. Als Alfredo nach einer Verkettung von Missständen<br />

seien Bosheit und Wut darüber bereut, ist es jedoch bereits zu<br />

spät. Zwar hat das Paar noch die Möglichkeit sich zu versöhnen,<br />

jedoch stirbt Violetta anschließend in den Armen ihres Liebsten.<br />

Unter der musikalischen Leitung von Inga Hilsberg präsentiert die<br />

Kammeroper Köln Giuseppe Verdis Meisterstück in drei Akten auf<br />

der Bühne des Metropol Theaters. (SM)<br />

Freitag, 7. Februar, Metropol Theater, 20 Uhr<br />

Stadthalle Brhv 02-12_Layout 1 09.01.2012 13:23 Seite 1<br />

Sa, 14. <strong>März</strong> <strong>2020</strong>, 16 Uhr<br />

KÜSTENTURNSHOW<br />

„Bewegungskünste“<br />

Foto: FR<br />

Premiere: Samstag, 22. Februar, Theater am Goetheplatz, 19 Uhr<br />

Tragisch und komödiantisch<br />

Das Wintermärchen in der Shakespeare Company<br />

Das Leben von König Leontes mit seiner Hermione und seinem<br />

Gast und Freund Polixenes, dem König von Böhmen, scheint aus<br />

ungetrübter Freude zu bestehen. Doch buchstäblich aus heiterem<br />

Himmel befällt Leontes eine wilde Eifersucht, und er zerstört in<br />

einem Zug sein ganzes Lebensglück: Leben, Liebe Freundschaft<br />

und Familienbande – sein ganzes Land fällt unter den Bann todesähnlicher<br />

Erstarrung. Erst 20 Jahre später, als seine totgeglaubte<br />

Tochter Perdita und Böhmens Königssohn auf der Flucht vor dem<br />

tyrannischen Vater in Sizilien landen, scheinen Vergebung und<br />

damit die Liebe und das Leben zurückzukehren. Tragisch und düster<br />

beginnt das Stück, das sich jedoch im zweiten Teil fröhlich, hoffnungsvoll<br />

und komödiantisch entwickelt. (SM)<br />

Premiere: Samstag, 29. Februar, Theater am Leibnizplatz, 19.30 Uhr<br />

Do, 20. August <strong>2020</strong>, 20 Uhr<br />

REVOLVERHELD<br />

„Zimmer mit Blick“ – Open-Air Tour <strong>2020</strong><br />

Havenwelten Bremerhaven<br />

Fr, 21. August <strong>2020</strong>, 20 Uhr<br />

CHAKA KHAN<br />

Live mit Band – Open-Air <strong>2020</strong><br />

Havenwelten Bremerhaven<br />

So, 23. August <strong>2020</strong>, 17 Uhr<br />

BEN ZUCKER<br />

Live & Band – Open-Air <strong>2020</strong><br />

Havenwelten Bremerhaven<br />

Weitere Termine: www.stadthalle-bremerhaven.de<br />

Telefonischer Kartenservice: 0471/59 1759<br />

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