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Selbstlose Entsagung<br />
Kammeroper Köln inszeniert Verdi-Oper „La Traviata“<br />
Foto: E. Haase<br />
Die Zähne des Haifischs<br />
Die Dreigroschenoper im Theater am Goetheplatz<br />
Wenn Räuber tot in den Gassen liegen, der Haifisch seine<br />
Zähne zeigt, die Liebe über die Vernunft und das Kapital<br />
über die Moral triumphieren, und wenn zu alledem noch<br />
der Mond über Soho glänzt, dann sind wir in der Dreigroschenoper<br />
von Bertolt Brecht und Kurt Weill gelandet. Ein Jahrhundertcoup,<br />
der den jungen Brecht 1928 quasi über Nacht weltberühmt machte.<br />
Der Rebell mit Schiebermütze wurde zum Popstar mit Zigarre.<br />
Brechts sozialkritische Botschaft ging im frenetischen Jubel allerdings<br />
ziemlich unter. Und das viel zitierte „Erst kommt das Fressen,<br />
dann kommt die Moral“ wurde von der begeisterten Menge als<br />
Freibrief zur Amoral aufgefasst. Noch heute ist Die Dreigroschenoper<br />
Kassenschlager und Kapitalismuskritik in einem. „Was ist ein<br />
Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen<br />
die Gründung einer Bank?“: Brechts Vergleiche von Kleinkriminellen<br />
und Großkapitalisten kursieren in jedem Führungskräfteseminar<br />
für hoch bezahlte Bankmanager und sorgen für Champagnerlaune.<br />
Nach der Inszenierung des Tom Waits’ Woyzeck-Musical in der<br />
Spielzeit 2012/13 widmen sich Regisseur Klaus Schumacher, sein<br />
musikalischer Leiter Tobias Vethake, das Schauspielensemble und<br />
eine achtköpfige Liveband im Theater am Goetheplatz nun den legendären<br />
Songs von Kurt Weill – inspiriert von Jazz, Tango, Blues<br />
und Jahrmarktsmusik. Mit Annemaaike Bakker als Polly Peachum<br />
und Simon Zigah als Mackie Messer wird von schlauen Frauen und<br />
scharfen Männern erzählt, von schönem Schein und schnöden Gefühlen,<br />
von kleinen Leuten und reichen Säcken und von einer Liebe,<br />
die kein Schriftstück vom Standesamt braucht. (SM)<br />
Es ist eine herzzerreißende Geschichte um Liebe und Tod und ein<br />
Klassiker in der Opernliteratur: „La Traviata“ erzählt von der Liebe<br />
zwischen der „Kameliendame“ Violetta Valéry und Alfredo Germont<br />
– eine Verbindung, die unter keinem guten Stern steht. So<br />
verzichtet die ohnehin geschwächte und schwerkranke Violetta auf<br />
ihre Beziehung, weil Alfredos Vater dadurch die Ehre seiner Familie<br />
bedroht sieht. Als Alfredo nach einer Verkettung von Missständen<br />
seien Bosheit und Wut darüber bereut, ist es jedoch bereits zu<br />
spät. Zwar hat das Paar noch die Möglichkeit sich zu versöhnen,<br />
jedoch stirbt Violetta anschließend in den Armen ihres Liebsten.<br />
Unter der musikalischen Leitung von Inga Hilsberg präsentiert die<br />
Kammeroper Köln Giuseppe Verdis Meisterstück in drei Akten auf<br />
der Bühne des Metropol Theaters. (SM)<br />
Freitag, 7. Februar, Metropol Theater, 20 Uhr<br />
Stadthalle Brhv 02-12_Layout 1 09.01.2012 13:23 Seite 1<br />
Sa, 14. <strong>März</strong> <strong>2020</strong>, 16 Uhr<br />
KÜSTENTURNSHOW<br />
„Bewegungskünste“<br />
Foto: FR<br />
Premiere: Samstag, 22. Februar, Theater am Goetheplatz, 19 Uhr<br />
Tragisch und komödiantisch<br />
Das Wintermärchen in der Shakespeare Company<br />
Das Leben von König Leontes mit seiner Hermione und seinem<br />
Gast und Freund Polixenes, dem König von Böhmen, scheint aus<br />
ungetrübter Freude zu bestehen. Doch buchstäblich aus heiterem<br />
Himmel befällt Leontes eine wilde Eifersucht, und er zerstört in<br />
einem Zug sein ganzes Lebensglück: Leben, Liebe Freundschaft<br />
und Familienbande – sein ganzes Land fällt unter den Bann todesähnlicher<br />
Erstarrung. Erst 20 Jahre später, als seine totgeglaubte<br />
Tochter Perdita und Böhmens Königssohn auf der Flucht vor dem<br />
tyrannischen Vater in Sizilien landen, scheinen Vergebung und<br />
damit die Liebe und das Leben zurückzukehren. Tragisch und düster<br />
beginnt das Stück, das sich jedoch im zweiten Teil fröhlich, hoffnungsvoll<br />
und komödiantisch entwickelt. (SM)<br />
Premiere: Samstag, 29. Februar, Theater am Leibnizplatz, 19.30 Uhr<br />
Do, 20. August <strong>2020</strong>, 20 Uhr<br />
REVOLVERHELD<br />
„Zimmer mit Blick“ – Open-Air Tour <strong>2020</strong><br />
Havenwelten Bremerhaven<br />
Fr, 21. August <strong>2020</strong>, 20 Uhr<br />
CHAKA KHAN<br />
Live mit Band – Open-Air <strong>2020</strong><br />
Havenwelten Bremerhaven<br />
So, 23. August <strong>2020</strong>, 17 Uhr<br />
BEN ZUCKER<br />
Live & Band – Open-Air <strong>2020</strong><br />
Havenwelten Bremerhaven<br />
Weitere Termine: www.stadthalle-bremerhaven.de<br />
Telefonischer Kartenservice: 0471/59 1759<br />
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