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Würden sie sich für die Faulheit entscheiden,
wie Kritiker des Grundeinkommens behaupten?
Diese Frage bleibt bis zur Einführung offen
– und ist bis dahin vom jeweiligen Menschen-
bild abhängig. Vieles spricht aber gegen das
kaltherzige Bild des Homo oeconomicus, eines
allein seine eigenen Interessen maximierenden
Individuums. Denn neben dem Monetären gibt
es viele weitere Gründe zu arbeiten, etwa sozia-
le Integration, Selbstverwirklichung, Stolz oder
Anerkennung. Und 1.000 Euro monatlich würde
den meisten wohl nicht reichen.
Die Furcht vor einer Horde Sozialschmarotzer,
die die Gemeinschaft ausbeuten, ist jedenfalls
unbegründet. Und die wenigen, die mit einem
Grundeinkommen wirklich nicht arbeiten woll-
ten, sollten trotzdem essen – bedingungslos.
Das ist zutiefst humanistisch und damit in ge-
wissem Sinne auch liberal, weil es den einzelnen
Menschen in den Mittelpunkt stellt. Auch über
die Finanzierung des Grundeinkommens wird
heftig gestritten. Doch aufgrund des hohen
Produktionsniveaus und unter dem Eindruck
etlicher seriöser Studien scheint dies eher eine
Frage des politischen, denn des ökonomischen
Willens. Die Studien gehen davon aus, dass
das Grundeinkommen bei entsprechender Besteuerung
bezahlbar wäre. Letztlich geht es da-
rum, was liberal ist. Und was man somit wirklich
unter der epochalen Idee der Freiheit versteht.