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Achten Sie selbst darauf, ob die
Dinge, die Sie kaufen, von einer
Frau entworfen wurden?
Ausdrücklich nicht, aber ich schaue Dinge natürlich
automatisch unter der Geschlechterperspektive
an. Und ich behaupte von mir, dass ich
manchen Produkten ansehe, ob sie von einer
Designerin sind. Im Alltagsleben erlebe ich es
zudem oft, dass von Frauen gestaltete Dinge für
mich funktionaler sind.
Was ist so schlimm daran, wenn
Mädchen niedliches, pinkfarbenes
Design und Jungen eher kantiges,
blaues bevorzugen?
Schlimm daran ist, dass die Gesellschaft Mädchen
und Jungen anders bewertet. Alles, was
niedlich süßlich, puschelig ist, wird auch später
auf den weiblichen Lebenslauf übertragen.
Und das Kernige, Harte, Entschlossene, Entscheidungsfreudige
steht für Männer. Mädchen
erfahren also schon früh weniger Anerkennung.
Die Klischees treffen aber oft
zu: Viele Mädchen mögen Pink.
p
i
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g
e
n
e
Das ist die Frage von Henne und Ei: Was war zuerst
da? Gab es erst das Pink, das die Mädchen
wollen, weil es zum Beispiel von den Firmen so
gut vermarktet wird, oder haben Mädchen ein
pinkes Gen in sich? Wenn Sie heute in ein Kaufhaus
gehen, dann sind Spielwarenabteilungen
bereits nach Geschlechtern getrennt. In meiner
längst nicht so pinkigen Kindheit gab es das
noch nicht. Nur eine Anekdote: Vor einiger Zeit
sah ich einen dreijährigen Jungen, der zur pinkfarbenen
Seite der Spielwarenabteilung wollte,
und sofort zog ihn die Mutter weg und sagte:
Das ist nur für Mädchen.