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LEUTE
Josef im Weihnachtsstück.
Weil ich dabei
dem hellen
Stern in die
falsche Richtung
folgte und
die Darstellerin
der Maria
mich so stark
am Mantel zog,
dass ich hinfiel,
gab es die ersten
Lacher und
Szenenapplaus.
Später bin ich
in Leonstein beim katholischen
Jugendball erstmals mit einer
Kabaretteinlage aufgetreten.
Insofern schließt sich für mich
hier ein Kreis.
Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Von meiner Überzeugung
her bin ich Agnostiker. Wenn
ein Atheist sagt, es gibt keinen
Gott, dann entgegne ich ihm,
dass man das nicht wissen
kann. Dasselbe sage ich aber
auch einem Menschen, der mir
erklärt, es gibt einen Gott. Ich
bin davon überzeugt, dass wir
über alles, was über gewisse
Grenzen unseres Lebens hinaus
geht, grundsätzlich nichts
wissen können. Eine gewisse
Hoffnung und ein Gefühl, dass
darüber hinaus etwas ist, habe
ich trotzdem. Ich habe zum Beispiel
keine Angst vor dem Tod
– vielleicht hätte ich sie, wenn
ich mir sicher wäre, dass damit
alles vorbei ist. Nachdem ich sie
›› Sowohl Pfarrer als
auch Kabarettisten
haben so was wie ein
„Rampensau-
Syndrom“.
aber nicht habe,
ist da ein gewisses
Vertrauen
darauf,
dass das, was
immer danach
kommt, okay
ist. Insofern bin
ich wohl doch
ein gläubiger
Mensch.
Sie schreiben
auch Bücher,
eines trägt den
Titel „Vater
sein ist auch
nicht leicht…“. Ein Erfahrungsbericht?
Eher ein humorvoller Erziehungsratgeber.
Der vollständige
Titel lautet ja „Vater sein ist
auch nicht leicht… gerade als
Mann“. Ich wollte einen Ratgeber
für Männer schreiben. Und
nachdem ich mich, sowohl beim
Kabarett als auch bei meinen
Büchern, um eine gewisse Form
von Wahrheit bemühe, sind natürlich
eigene Erfahrungen in
das Buch eingeflossen.
Was würden Sie einem heute
18jährigen raten?
Das kommt wohl darauf
an, in welcher Situation dieser
Mensch gerade ist. In jedem
Fall würde ich ihm raten, seinen
Träumen nachzugehen und
nicht zu sehr auf Sicherheit zu
schauen. Ich finde es schade,
wenn ein 18jähriger schon über
einen Beruf nachdenkt, bei dem
einmal auch die Rente gut ist,
obwohl er eigentlich ganz andere
Träume hat. Wir leben in
einer Gesellschaft, in der man
doch viel ausprobieren kann
und nicht gleich ganz nach unten
fällt, sollte man scheitern.
Wenn man also etwas riskieren
will: wann, wenn nicht jetzt und
wo, wenn nicht hier – gerade als
18jähriger. Meine jüngste Tochter
ist übrigens gerade 18.
Welche Pläne haben Sie für die
nächste Zeit?
Zunächst kommen noch
viele Auftritte in der Schweiz
und in Deutschland auf mich
zu. Und dann möchte ich im
Sommer mein neues Programm
schreiben, wohl sogar in meinem
Haus in Leonstein.
Mit wem würden Sie gerne einmal
einen Abend verbringen,
und warum?
Mit Einstein. Vorausgesetzt,
er würde sich auch mit mir unterhalten
wollen, würden wir
sicher ein angeregtes Gespräch
führen. Ich denke er war ein
sehr phantasievoller Mensch.
Stefan Waghubinger wurde
am 1. Oktober 1966 in Steyr
geboren und ist in Leonstein
aufgewachsen. Er ist Vater
von 4 erwachsenen Kindern (2
Töchter, 2 Söhne) und lebt in
der Nähe von Stuttgart. Infos:
www.stefanwaghubinger.de
Termine. „Jetzt hätten die
guten Tage kommen können“
31. März im Central Linz & am
4. April im Rudensaal Sierning.
Zukunftswünsche?
Ich spiele seit 10 Jahren intensiv
Kabarett. Ich wünsche
mir, in meinem Leben noch
einmal etwas ganz Anderes zu
machen; in meiner Pension zum
Beispiel auf einer Almhütte zu
leben, ein bisschen Landwirtschaft
zu betreiben, maximal
ein Schaf und eine Ziege, und
einfach die Zeit zu haben zum
Wandern, Lesen oder Schreiben.
Für die Welt wünsche ich
mir mehr Neugier und weniger
den Glauben, dass man schon
alles weiß; dass man andere
Meinungen gelten lässt und positiv
in die Zukunft blickt. Man
muss schätzen, was man hat,
damit man es auch bewahrt.
Was macht Sie glücklich?
Der Moment, in dem mir
etwas Schönes einfällt. Wenn
mir etwas gut gelingt, wenn
sich zwei Dinge, die scheinbar
gar nicht zusammenpassen, zu
Einem fügen und daraus etwas
Neues entsteht, dann löst das
bei mir Glücksgefühle aus. ■
NOCH MEHR ZUR PERSON …
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