ausgabe-rottweil-27-04-2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SONDERBEILAGE | APRIL <strong>2019</strong><br />
Ausgabe R<br />
PERSPEKTIVE<br />
Qualität<br />
UMWELT<br />
VEREINE<br />
KULTUR<br />
HEIMAT<br />
BERUF<br />
FAMILIE<br />
GESUND-<br />
HEIT
n<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
ANZEIGE<br />
Die Schramberger Jobkarte des Handels- und Gewerbevereins kommt bei den Unternehmen und ihren Mitarbeitern bestens an.<br />
Blickpunkt Unternehmen<br />
Schramberger Jobkarte:<br />
eine Erfolgsgeschichte für die Region<br />
Daslokale Konzeptfür lohnsteuerfreie<br />
Zuwendungendes Handelsund<br />
Gewerbevereines Schramberg<br />
läuft seit mehr als einemJahr erfolgreich.<br />
Getragen vomBuy-Local-<br />
Gedanken unterstützt und stärkt<br />
das Projektdie RegionSchramberg.<br />
Mit der Schramberger Jobkarte erhalten<br />
inzwischen mehr als 1000<br />
Mitarbeiter vom Arbeitgeber ein<br />
Gehaltsextra inForm eines steuerfreien<br />
Sachbezugs. Bis zu 44 Euro<br />
beträgt die monatliche Aufladung<br />
der Karte. Dieses Guthaben kann<br />
dann bei regionalen Einzelhändlern,<br />
Handwerkern, Gastronomen oder<br />
Dienstleistern eingelöst werden.<br />
Impuls- und Ideengeber für die<br />
Jobkarte war die MS Schramberg<br />
GmbH &Co. KG. Gemeinsam mit<br />
dem Handels- und Gewerbeverein<br />
Schramberg wurde das Projekt umgesetzt.<br />
Bei den fast 600 Mitarbeitern<br />
des Traditionsunternehmens<br />
ist die Jobkarte nun bereits seit Januar<br />
2018 imEinsatz. »Uns gefällt,<br />
dass wir unseren Mitarbeitern mit<br />
der elektronischen Jobkarte eine<br />
Zusatzleistung bieten, die für alle<br />
verständlich ist und die sich einfach<br />
handhaben lässt«, sagt Personalleiterin<br />
Susanne Bertele.<br />
Weitere Unternehmer schätzen die<br />
Vorteile der Jobkarte ebenfalls. Zu<br />
den ersten Unterstützern zählt<br />
auch die Firmengruppe Maurer.<br />
Gruppenweit erhalten monatlich<br />
mehr als 100 Arbeitnehmer den<br />
steuerfreien Sachbezug. Geschäftsführer<br />
Clemens Maurer war sofort<br />
von der Idee überzeugt, ganz einfach<br />
»weil davon unsere Mitarbeiter<br />
und die Region profitieren.«<br />
Mit der bomo Trendline Technik<br />
GmbH, Hardt startete im Frühling<br />
2018 das erste Unternehmen aus<br />
dem Umland mit dem Einsatz der<br />
Jobkarte. Bei mehr als 170 Mitarbeitern<br />
»zeigen wir unseren Mitarbeitern<br />
mit der Zusatzleistung<br />
unsere Wertschätzung«, freut sich<br />
Geschäftsführer Sascha Bohnert.<br />
Ebenfalls in Hardt unterstützt die<br />
Laufer GmbH die Idee. Geschäftsführer<br />
Thomas Laufer etwa erzählt<br />
von einer Mitarbeiterin, die der<br />
Verkäuferin imModehaus freudig<br />
mitteilte, dass diese neue Kleidung<br />
nun ihr Chef bezahlt.<br />
Auch bei der Brugger GmbH Magnetsysteme<br />
in Hardt kommt die<br />
Jobkarte gut an. »Unsere Mitarbeiter<br />
freuen sich, den Sachbezug anzusparen<br />
und sich dann etwas zu<br />
gönnen«, so Personalreferentin Nicole<br />
Irion. Diese bis zu dreijährige<br />
Ansparfunktion schätzen viele<br />
Arbeitnehmer, umsich auch größere<br />
Wünsche zuerfüllen. »Zwei Mitarbeiter<br />
in unserem Unternehmen<br />
sparen auf eine Reise nach England<br />
–sie möchten unbedingt ein Fußballspiel<br />
der Premier League anschauen«<br />
berichtet Antje Moosmann<br />
von der Rebmann Präzision<br />
GmbH in Sulgen. Auch diesen<br />
Wunsch vermag die Jobkarte dank<br />
der teilnehmenden Reisebüros zu<br />
erfüllen.<br />
In Aichhalden nutzt die Firmengruppe<br />
Simon die Jobkarte, um<br />
Mitarbeitern bei besonderen Leistungen<br />
eine Anerkennung zukommen<br />
zulassen. Wertschätzung ist<br />
ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation.<br />
Darüber hinaus schärft die Jobkarte<br />
das Verantwortungsbewusstsein<br />
für die Region. So denkt auch Markus<br />
Mayer (Mayer, Kohler +Partner<br />
mbB) »Wir als örtlicher Arbeitgeber<br />
sehen uns in der Verantwortung,<br />
die Attraktivität unserer Stadt<br />
zu erhalten und zuverbessern.<br />
Wenn das Geld das in Schramberg<br />
verdient wird auch inSchramberg<br />
ausgegeben wird, ist das eine tolle<br />
Sache.« »Man kauft nicht ein Produkt<br />
vom anderen Ende der Welt,<br />
sondern kauft gleich um die Ecke<br />
bei Bekannten, Kollegen oder sogar<br />
Freunden«, ergänzt Martin Kuhner<br />
von der Bauknecht Softfolio pps.<br />
GmbH. Bei der Kaupp-Firmengruppe<br />
geht man noch einen Schritt<br />
weiter. Dort bekommen das Gehaltsextra<br />
auf die Jobkarte nicht<br />
nur die Mitarbeiter amStandort<br />
Schramberg, sondern auch inDonaueschingen,<br />
Freiburg, Offenburg,<br />
Waldkirch, Wurmlingen und Baiersbronn.<br />
»Das soll dazu animieren,<br />
nach Schramberg zukommen und<br />
den Sachbezugswert hier an unserem<br />
Stammsitz im örtlichen Einzelhandel<br />
oder der Gastronomie einzulösen«<br />
sodie Geschäftsführer<br />
Matthias und Joachim Kaupp.<br />
Bei der MS-Schramberg als Ideengeber<br />
ist man besonders stolz, inzwischen<br />
von Bewerbern in Vorstellungsgesprächen<br />
zuerfahren,<br />
dass sie von der Jobkarte gehört<br />
haben. Die Karte ist für das Unternehmen<br />
ein echtes Erfolgsmodell<br />
und steigert die Attraktivität als<br />
Arbeitgeber. »Wir finden es großartig,<br />
dass sich weitere Unternehmen<br />
dieser Idee angeschlossen haben«,<br />
sagt Geschäftsführer Heimo<br />
Hübner, »denn von einer erfolgreichen,<br />
lebenswerten Region profitieren<br />
wir alle!«<br />
Kontakt<br />
) Kontakt Handels- und<br />
Gewerbeverein Schramberg,<br />
Rottweiler Straße 5,<br />
78713 Schramberg.<br />
@ kontakt@wir-machenschramberg.de<br />
www.wir-machenschramberg.de<br />
& 07422/2443019
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
»Perspektive Lebensqualität« heißt unsere Beilage. Darin stellen wir Menschen vor, deren<br />
Engagement unsere Region noch vielfältiger und lebenswerter macht. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Wir haben es gut. Und wir wissen<br />
es auch. Der Studie der<br />
Universität Michigan hätte<br />
es also nicht bedurft, die dieser Tage publik<br />
geworden ist. Wer wie wir in ländlichen<br />
Regionen lebt, zu den Wacholderheiden<br />
auf der Schwäbischen Alb spazieren,<br />
die Luft unter Schwarzwaldtannen<br />
einatmen und an den Bächlein im Neckartal<br />
entlangstreifen kann, der ist von<br />
der Natur verwöhnt. Ob nun auf den Albhöhen<br />
bei Burladingen, im Tal der Kinzig,<br />
zwischen den Baumwipfeln in Bad<br />
Wildbad oder am Ursprung der Donau.<br />
Was aber nun sagt die Wissenschaft? In<br />
etwa Folgendes: In der Natur zu sein, ist<br />
eine wahre Wohltat gegen Stress. Schon<br />
wenige Minuten draußen im Freien – und<br />
Körper und Seele entspannen sich.<br />
Sie sehen: Wie bestellt passt die USamerikanische<br />
Studie zu unserer » Perspektive<br />
Lebensqualität«. Unsere Sonderbeilage<br />
ist wie eine Reise raus ins Leben<br />
hier im Südwesten. Naturkräfte – wie sie<br />
etwa Ranger Florian Hofmann im Nationalpark<br />
Schwarzwald erlebbar macht<br />
oder wie sie sich beim Urban Gardening<br />
in Horb entfalten – sind dabei nur das<br />
eine. Wir verstehen Lebensqualität in<br />
unserer Perspektivbeilage umfassend.<br />
Der Begriff ist zwar noch jung, wie der<br />
Freiburger Professor Andreas Urs Sommer<br />
im Interview e rläutert. Die Pluralität<br />
aber, ohne die Lebensqualität nicht ist,<br />
kommt schon im Badner-Lied zum<br />
Durchschein: Schwarzwaldmädchen,<br />
Fabrik in Mannheim, Wein in Freiburg,<br />
Festung in Rastatt, Residenz in Karlsruhe.<br />
Ein Plädoyer für Vielfalt der Lebensentwürfe.<br />
Kulturphilosoph Sommer sagt es<br />
so: »Dass nicht nur der Veganer oder<br />
Nichtraucher weiß, was Lebensqualität<br />
ist, wenn ein andrer seine Zigarre raucht<br />
und sein Schnitzel isst«.<br />
Gehen wir unser Thema also aus<br />
unterschiedlichen Perspektiven an: eine<br />
Band, die schon »Börnaut« heißt, der<br />
Mehrgenerationenpark in Althengstett,<br />
Hans-Peter Schreijäg,<br />
Chefredakteur<br />
Foto: © Robert Kneschke - stock.adobe.com<br />
die Oberndorfer Suche nach dem Künstler<br />
im Kind, die Dorfjugend in Schonach.<br />
Warum verlässt Sarah Braun die Finanzmetropole<br />
Zürich für eine Pension in<br />
Igelsberg? Was hält Michael Steiger in<br />
der Villinger Färberstraße? Warum nennt<br />
Fred Heldmaier sein Engagement für die<br />
Alte Seminarturnhalle in Nagold »toll eingesetzte<br />
Lebenszeit«?<br />
Lesen Sie nach in unserer Sonderbeilage.<br />
Und bedenken Sie – wenn es um Lebensqualität<br />
geht – zwei Mahnungen aus<br />
fundierter Quelle. »Die Zeit vergeht nicht<br />
schneller als früher, wir laufen nur eiliger<br />
vorbei«, erkannte George Orwell. Und<br />
Ödön von Horvath besann sich: »Eigentlich<br />
bin ich ganz anders, nur komme ich<br />
nicht dazu.«<br />
Herzliche Einladung also an Sie alle:<br />
Blättern Sie, lesen Sie in unserer Beilage.<br />
So wie Sie Zeit haben, so wie es zu Ihnen<br />
passt.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Impressum<br />
VERLAG UND HERAUSGEBER<br />
Schwarzwälder Bote<br />
Mediengesellschaft mbH<br />
Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />
Geschäftsführung: Carsten Huber<br />
Verlagskoordination: Kirsten Wolf<br />
ANZEIGEN<br />
Schwarzwälder Bote<br />
Medienvermarktung Südwest GmbH<br />
Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />
Postfach 1367, 78722 Oberndorf a. N.<br />
Tel. 0800/7807801, Fax 07423/78-328<br />
E-Mail: info@schwarzwaelder-bote.de<br />
Anzeigen:<br />
Hans-Dieter Meng (verantwortlich)<br />
Serviceredaktion: Torsten Sadra<br />
REDAKTION<br />
Schwarzwälder Bote<br />
Redaktionsgesellschaft mbH<br />
Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />
Postfach 1373, 78722 Oberndorf a. N.<br />
Tel. 07423/78-132, Fax 07423/7873<br />
E-Mail:<br />
redaktion@schwarzwaelder-bote.de<br />
Redaktion:<br />
Hans-Peter Schreijäg, Martin Wagner<br />
DRUCK<br />
Druckzentrum Südwest GmbH<br />
78052 Villingen-Schwenningen<br />
Gemeinsam<br />
in der Natur<br />
eine schöne<br />
Zeit zu<br />
verbringen, ist<br />
nur eine von<br />
schier endlos<br />
vielen Möglichkeiten,<br />
das<br />
Leben zu<br />
genießen.
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Foto: © Kara – stock.adobe.com<br />
Grillen ist für viele ein wichtiges Element ihrer Lebensqualität – Nachbarn könnten das je nach Windrichtung aber anders sehen.<br />
Lebensqualität wollen alle –<br />
Aber was ist das eigentlich?<br />
Wie ein neuer Begriff unser Leben erobert hat<br />
Der Schwarzwald, so könnte man<br />
beim Blick in manche Werbeprospekte<br />
und aus dem eigenen<br />
Fenster daheim gleichermaßen meinen,<br />
hat jede Menge Lebensqualität zu bieten.<br />
Eine tolle Natur, viele nette Leute, Erholungswert,<br />
Wohlstand, Weinbau und<br />
nicht zuletzt eine erstklassige Küche. Das<br />
gilt auch für Schwäbische Alb, Baar und<br />
Oberrhein. Wenn man aber den Begriff<br />
näher betrachtet, dann stellt sich schnell<br />
die Frage: Was ist das eigentlich wirklich,<br />
unsere Lebensqualität? Was macht sie<br />
aus, wo kommt sie her, wer hat sie wirklich?<br />
Der in Freiburg lehrende Kulturphilosoph<br />
Andreas Urs Sommer blickt im<br />
Gespräch mit unserer Zeitung auf einen<br />
Begriff, der erst wenige Jahrzehnte alt<br />
und doch stets in aller Munde ist.<br />
Herr Professor Sommer, wie sieht es<br />
aus mit unserer Lebensqualität im<br />
Schwarzwald? Reichen uns Speckbrett,<br />
Honigschnaps und schönes Wetter,<br />
oder steckt nicht doch etwas anderes<br />
hinter dem Begriff?<br />
Die Frage ist berechtigt, und der Begriff<br />
ist sehr jung: Wir kennen ihn erst seit etwa<br />
der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er<br />
tauchte als »Quality of Life« zuerst im<br />
politischen Kontext in den USA auf. Die<br />
Kennedy-Regierung und auch die Nachfolgeregierung<br />
unter Lyndon B. Johnson<br />
verwendete den Begriff. Er wanderte<br />
dann schnell nach Deutschland ein: Willy<br />
Brandt war der erste prominente deutsche<br />
Politiker, der von Lebensqualität redete.<br />
Es scheint ein Begriff zu sein, der sich gut<br />
einfügt in die damals und heute populäre<br />
Kritik an einer rein quantitativ orientierten<br />
Wachstumspolitik. Und es scheint<br />
mir ein Verlegenheitsbegriff zu sein, weil<br />
man sich die ganz großen Begriffe, zum<br />
Beispiel des Glücks, wie wir ihn in der<br />
Philosophie kennen, heute nicht mehr so<br />
richtig zutraut.<br />
Also ist Lebensqualität zunächst ein<br />
politisches Schlagwort?<br />
J a. Und wie es solche Schlagworte so an<br />
sich haben, ist es eines, das man in unterschiedlichste<br />
Richtungen benutzen kann:<br />
Man kann argumentieren, dass man den<br />
Schwarzwald mit Windrädern zubauen<br />
muss, um durch erneuerbare Energien die<br />
Lebensqualität zu schützen. Man kann<br />
aber genau so gut umgekehrt sagen, dass<br />
man keine Windräder bauen darf, weil die<br />
Vögel und die schöne Aussicht und somit<br />
auch wieder die Lebensqualität darunter<br />
leiden. Es gibt keinen objektiven Richter,<br />
der entscheidet, was Lebensqualität ist.<br />
Deshalb kann man »Lebensqualität« als<br />
politisches Totschlagargument einsetzen.<br />
Ohnehin ist der Begriff nicht für jeden<br />
gleich besetzt: Meine Schwiegereltern leben<br />
in Flensburg und mögen keine Berge,<br />
sondern das Meer. Das ist für sie Lebensqualität.<br />
Oder nehmen Sie einen Abstinenzler:<br />
Für den ist der tolle Wein aus<br />
dem Breisgau kein Indiz für Lebensqualität.<br />
Wir müssen also schauen, wer über<br />
Lebensqualität urteilt und für wen geurteilt<br />
wird.
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Es gibt ja auch andere Definitionen:<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO sagt beispielsweise, dass Lebensqualität<br />
vor allem etwas mit der Stellung<br />
des Einzelnen im Bezug zu den<br />
Zielen, Werten und Standards seines<br />
Kulturraums zu tun hat.<br />
Naja, die WHO hat so diese Tendenz, Begriffe<br />
zu prägen, unter die alles passt, so<br />
dass sie selbst auch für alles zuständig<br />
sein kann. Wenn sie den Begriff enger<br />
fassen würde, müsste sie eingestehen,<br />
dass sie eben nicht für alles zuständig<br />
sein kann. Ich bin skeptisch bei solch globalen<br />
Definitionen, sie werden schnell<br />
beliebig und belanglos. Nehmen Sie das<br />
Windkraftbeispiel im Schwarzwald, das<br />
kann doch die WHO nicht entscheiden.<br />
Lebensqualität ist ohnehin von vielen dynamischen<br />
Faktoren bestimmt. Was heute<br />
Lebensqualität ist, kann schon morgen<br />
nur noch bedingt stimmen: Wenn Sie<br />
heute Abend mit Freunden feiern und<br />
reichlich Alkohol genießen, dann ist das<br />
in dem Moment Lebensqualität für Sie.<br />
Wenn Sie aber morgen deshalb einen Kater<br />
haben, dann sieht die Welt schon wieder<br />
anders aus.<br />
Also ist Lebensqualität eigentlich eine<br />
ganz schön konfliktreiche Sache, oder?<br />
Ja, das ist so. Ich kann nicht für Sie bestimmen,<br />
was Lebensqualität ist. Sie können<br />
es umgekehrt auch nicht für mich<br />
tun. Das wollen wir ja auch nicht. Aber<br />
schauen Sie in die Familie: Kinder entwickeln<br />
irgendwann eine andere Vorstellung<br />
als ihre Eltern davon, was für sie ein<br />
qualitätsvolles Leben ist. Und schon haben<br />
wir den Konflikt.<br />
Dazu passt der Gedanke, dass meine<br />
Lebensqualität mit der Qualität des<br />
Lebens anderer massiv kollidieren<br />
kann: Wenn ich fünfmal in der Woche<br />
ein möglichst billiges Schnitzel essen<br />
will, dann schadet das der Lebensqualität<br />
der Schweine im Stall mehr, als<br />
wenn ich nur einmal in der Woche ein<br />
Schnitzel vom Biohof zu mir nehme.<br />
Und wenn mein Nachbar meint, dass<br />
seine Kinder zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit so viel Krach machen dürfen<br />
wie sie wollen, dann schadet das meinem<br />
Bedürfnis nach Ruhe. Muss man<br />
nicht auch über die Grenzen von Lebensqualität<br />
sprechen?<br />
Unbedingt! In der politischen Debatte<br />
oder auch in der Werbung wird dieses<br />
Konfliktpotenzial systematisch verschleiert.<br />
Es wird vielmehr der Eindruck erweckt,<br />
dass Lebensqualität objektiv feststellbar<br />
sei. Dabei leben wir ja – anders<br />
als in früheren Zeiten – in einer Zeit, die<br />
sehr individualisiert ist.<br />
Das Leben ist beispielsweise im Schwarzwald<br />
nicht mehr konfessionell geprägt,<br />
sondern es erlaubt ganz unterschiedliche<br />
Vorstellungen von Lebensqualität. Die<br />
Konflikte, die Sie nennen, sind somit unausweichlich.<br />
Keiner von uns lebt<br />
schließlich in einer Blase, sondern im<br />
Austausch mit seinen Mitmenschen und<br />
seiner Mitwelt.<br />
D ie Aufgabe der Politik könnte es hier allenfalls<br />
sein, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen für die Verwirklichung<br />
der unterschiedlichsten Vorstellungen<br />
von Lebensqualität. Nicht aber<br />
uns vorzuschreiben, was Lebensqualität<br />
ist und was nicht.<br />
Das erinnert an die Rolle des Staats in<br />
der Verfassung in den USA: Der Begriff<br />
des »Pursuit of Happiness«, der<br />
jedem US-Amerikaner zugestanden<br />
wird. Der Staat ermöglicht den Rahmen,<br />
in dem jeder nach seinem individuellen<br />
Glück streben kann.<br />
Ganz genau. Und in den USA erleben wir<br />
ja auch immer wieder, dass der einzelne<br />
Bürger sich ganz bewusst von der Regierung<br />
oder vom Staat in seinem Streben<br />
nach Glück behindert fühlt. Insofern ist<br />
es nicht ohne Ironie, dass auch der Begriff<br />
der Lebensqualität dort entstanden<br />
ist, weil der ja, wie wir gesehen haben,<br />
als politisches Schlagwort eher dazu benutzt<br />
wird, dem Bürger zu sagen, was<br />
sein Glück und sein Lebensinhalt zu sein<br />
hat.<br />
Schauen wir doch noch einmal auf die<br />
Lebensqualität und den Schwarzwald:<br />
Mir ging unlängst das Badnerlied<br />
durch den Kopf, und mir kam es dabei<br />
so vor, als könne man den Text wie<br />
eine Auflistung der notwendigen Rahmenbedingungen<br />
für Lebensqualität<br />
verstehen: In Freiburg wächst der<br />
Wein, im Schwarzwald gibt es die<br />
schönen Mädchen, in Mannheim den<br />
Wohlstand der Fabrik und so weiter.<br />
Gehört auch das zur Lebensqualität,<br />
dass alles seine Ordnung und seinen<br />
Platz hat?<br />
Zumindest die Suggestion davon. Das<br />
Badnerlied ist durch seine Pluralität interessant:<br />
Es gibt nicht nur das lachende<br />
Schwarzwaldmädchen, sondern eben<br />
auch die Fabrik in Mannheim, die Festung<br />
in Rastatt und die Residenz in Karlsruhe.<br />
Diese verschiedenen Faktoren spielen<br />
also eine Rolle, die unterschiedlichen<br />
Lebensentwürfe vom Mannheimer Arbeiter<br />
bis zum Freiburger Winzer haben<br />
eine Berechtigung.<br />
Das Lied zeigt aber auch, wie zeitabhängig<br />
die Vorstellung davon ist, was wir<br />
heute Lebensqualität nennen: In Haslach<br />
wird ja heute kein Silbererz mehr abgebaut,<br />
und wir haben auch keinen Großherzog<br />
mehr in Karlsruhe. Sie können<br />
auch heute niemanden mehr zwingen zu<br />
glauben, dass das ganze Land Baden in<br />
Gottes Hand ruht, wie es im Text heißt.<br />
Im 19. Jahrhundert war diese Zeile aber<br />
noch durchaus integrativ: Man konnte<br />
sich als Katholik, als Protestant oder als<br />
Jude angesprochen und gemeint fühlen.<br />
Auch die Zeile, in der die verschiedenen<br />
Stände einander freundlich anschauen,<br />
kann man unter dem heutigen Begriff der<br />
Lebensqualität betrachten, spiegelt sie<br />
doch einen großen Respekt für unterschiedliche<br />
Lebensentwürfe wider. Für<br />
mich ist das ganz entscheidend, wenn wir<br />
über Lebensqualität sprechen: Dass nicht<br />
nur eine Version oder ein Lebensentwurf<br />
Gültigkeit besitzt. Dass nicht nur der Veganer<br />
oder der Nichtraucher weiß, was<br />
Lebensqualität ist, wenn ein anderer gern<br />
seine Zigarre raucht und sein Schnitzel<br />
isst.<br />
Für Andreas Urs Sommer ist Lebensqualität<br />
nicht objektiv messbar, sondern eine<br />
individuelle Ansichtssache – die zudem von<br />
vielen Faktoren beeinflusst wird.<br />
Für meine Eltern in der Nachkriegszeit<br />
gab es solche Diskussionen nicht. Für<br />
die war als Kinder Lebensqualität gegeben,<br />
wenn sie genug zu essen hatten.<br />
Auch darüber muss man sprechen: Ob<br />
die Frage nach der Lebensqualität nicht<br />
eine typische Frage einer Wohlstandsgesellschaft<br />
ist, die sich nicht darum kümmern<br />
muss, möglichst ausreichend Kohlenhydrate<br />
zu sich zu nehmen. In der<br />
Bundesrepublik kam der Begriff »Lebensqualität«<br />
ja wie eingangs erwähnt just in<br />
dem Augenblick auf, als eine breite ökonomische<br />
Saturierung der Gesellschaft erreicht<br />
war, in den Siebzigerjahren.<br />
Ist es da nicht seltsam, dass wir derzeit<br />
eine Phase erleben, in der trotz<br />
großem Wohlstand viel über die mangelnde<br />
Lebensqualität im Land geschimpft<br />
wird? Täte uns da manchmal<br />
nicht ein wenig Demut gut?<br />
Das ist sicher richtig, solange wir hier<br />
von einem weltlichen, uns nicht ein -<br />
engenden Begriff der Demut sprechen.<br />
Ich bin entschieden der Auffassung, dass<br />
wir derzeit in der besten aller bisher möglichen<br />
Kulturen leben. Wir haben als Individuen<br />
wie auch als Gemeinschaft noch<br />
nie so viele Möglichkeiten gehabt. Eigentlich<br />
müssten wir das in höchstem Maße<br />
wertschätzen. Auch wenn es Missstände<br />
gibt, die man ausräumen muss. Ideal ist<br />
unsere Welt zwar nicht. Aber im Vergleich<br />
zu anderen möglichen kulturellen<br />
Konfigurationen haben wir die größte<br />
Bandbreite an Möglichkeiten, nicht nur<br />
uns eigene Vorstellungen von Lebensqualität<br />
zu bilden, sondern diese auch Wirklichkeit<br />
werden zu lassen. Und das nicht<br />
nur im Schwarzwald, sondern eben auch<br />
in Duisburg, Wuppertal oder Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Um noch einmal meine Schwiegereltern<br />
zu bemühen: Die haben bis zu ihrem 70.<br />
Lebensjahr in Berlin gelebt und sind<br />
dann nach Flensburg gezogen, weil das<br />
immer schon ihr Sehnsuchtsort war. Sie<br />
sehen: Lebensqualität ist keine objektive<br />
Sache!<br />
n Die Fragen stellte Ralf Deckert
erholen<br />
erleben<br />
entdecken<br />
Glücksgemeinde im Heilklima<br />
www.schoemberg.de<br />
Touristik &Kur Schömberg :: Lindenstr. 7 :: 75328 Schömberg :: touristik@schoemberg.de<br />
Patientenvorträge 1. Halbjahr <strong>2019</strong><br />
17 Uhr |Sana Kliniken Bad Wildbad |Große Halle |Ebene 3<br />
07. Mai<br />
Tennis-, Golfellbogen &Co: Es kann jeden treffen!<br />
Dr. med. Marc-Alexander Heder, Chefarzt<br />
08. Mai<br />
Kopfschmerzen: Viele Ursachen -<br />
wann ist der Rheumatologe gefragt?<br />
Dr. med. Gerd Haller, Chefarzt<br />
<strong>04</strong>. Juni<br />
Bundesweiter Aktionstag gegen den Schmerz<br />
<strong>2019</strong> -Mehr als nur Medikamente: multimodal<br />
gegen chronische Schmerzen<br />
Dr. med. Edgar Bauderer, Chefarzt<br />
05. Juni<br />
Ambulante Patientenversorgung im Oberen<br />
Enztal. Bestandsaufnahme und Ausblick<br />
Dr. med. Christian Schmidt, Oberarzt<br />
02. Juli<br />
Aktuelle Therapien in der Schmerztherapie<br />
Dr. med. Edgar Bauderer, Chefarzt<br />
Sana Kliniken<br />
Bad Wildbad<br />
Schmerztherapie<br />
Allgemeine Innere Medizin<br />
Rheumatologie &Klinische Immunologie<br />
Orthopädie &Endoprothetik<br />
Unfallchirurgie &Sporttraumatologie<br />
Viszeralchirurgie<br />
Palliativmedizin<br />
Zertifizierte<br />
Rheumaeinrichtung<br />
Gütesiegel <strong>2019</strong>/2020<br />
Sana Kliniken Bad Wildbad<br />
König-Karl-Str. 5|75323 Bad Wildbad<br />
Zentrale: 07081 179-0<br />
Termine: 07081 179-260<br />
www.sana-wildbad.de
ANZEIGE<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
n
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Foto: Jugendkunstschule<br />
H ier geht’s um Zugang<br />
zu ästhetischer Bildung<br />
Die Jugendkunstschule Kreisel in Oberndorf hat sich zu einer interkommunalen Institution<br />
entwickelt, die Kindern und Jugendlichen mehr bietet als Freizeitbeschäftigung und Unterhaltung ü
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Friederike Hogh-Binder leitet die<br />
Jugendkunstschule Kreisel seit 2005. Ende<br />
Juli diesen Jahres wird sie sich wieder ganz<br />
der freischaffenden Kunst widmen. Foto: Danner<br />
Jedes Kind ist ein Künstler. Das<br />
Problem besteht darin, wie es ein<br />
Künstler bleiben kann, wenn es<br />
aufwächst,« sagte einst P ablo Picasso. Die<br />
Mädchen und Jungen auf diesem Weg zu<br />
begleiten, i st eine der Zielsetzungen d er<br />
Jugendkunstschule (JKS) Kreisel mit Sitz<br />
in Oberndorf. Als Projekt im Landkreis<br />
Rottweil wurde die Jugendkunstschule<br />
2002 durch den Lions Club gegründet.<br />
Unter der Trägerschaft der Stadt Oberndorf<br />
hat sie s ich mittlerweile zu einer<br />
nicht mehr wegzudenkenden interkommunalen<br />
Institution gemausert, von der<br />
auch die Städte Schramberg, Rottweil,<br />
Dunningen und Sulz profitieren.<br />
Als Friederike Hogh-Binder 2005 die<br />
Leitung der JKS ü bernommen hat, ist s ie<br />
mit 200 Schülern und 1000 Unterrichtseinheiten<br />
gestartet. Heute sind an die 20<br />
Dozenten beschäftigt, die inzwischen<br />
1300 Schüler in 4000 Stunden pro Jahr i n<br />
Kursen und Projekten u nterrichten.<br />
»Mein ganzes Leben dreht sich um<br />
die Kunst«, erklärt Hogh-Binder aus vollem<br />
Herzen. Nach ihrem Studium der<br />
Bildhauerei an der Staatliche Akademie<br />
der Bildenden Künste Stuttgart ist die gebürtige<br />
Bayerin s eit 1981 als freischaffende<br />
Künstlerin tätig.<br />
»Gute Kunst sollte zweckfrei sein, ohne<br />
Strategien,« ist sie überzeugt. Daher<br />
rührt wohl auch ihre Begeisterung für die<br />
Kinderkunst. Denn diese komme aus dem<br />
Innern der Mädchen und Jungen, sei<br />
noch keinerlei Zwängen unterworfen.<br />
Die Rolle einer Jugendkunstschule<br />
sei die einer Bildungseinrichtung, nicht<br />
die einer austauschbaren Freizeitbeschäftigung<br />
oder eines willkürlichen Unterhaltungsprogramms.<br />
Gearbeitet wird an der<br />
JKS mit Kindern ab anderthalb Jahren bis<br />
hin zum jungen Erwachsenenalter.<br />
»Das Wesentliche, was wir vermitteln<br />
können, ist der Mut zur persönlichen<br />
Weltsicht, zur individuellen Vorstellung<br />
und zur eigenständigen Tat.« Der Schatz<br />
für die Schüler liege im Erkennen der großen<br />
Freiheit, die in der eigenen Vorstellung<br />
zu finden sei und dem erfahrbaren<br />
Glück, das bei der Umsetzung dieser Vorstellung<br />
entstehen könne.<br />
Ganz wichtig ist für Friederike Hogh-<br />
Binder, allen Kindern und Jugendlichen<br />
Zugang zur ästethischen Bildung zu v erschaffen.<br />
Das kostenlose Ferienangebot<br />
unter dem Titel »Win-win – Lernen vom<br />
Spiel- und Arbeitspartner« im vergangenen<br />
Sommer etwa wurde v on 32 Kindern<br />
aus allen Nationen genutzt. Finanziert<br />
wurde das Angebot v on der Stiftung Kinderland.<br />
Auch dies gehört zu den Aufgaben<br />
der quirligen Jugendkunstschul-Leiterin<br />
– sich um Fördergelder zu bewerben.<br />
Als sie vor 14 Jahren die Leitung<br />
übernahm, hatte sie eigentlich gar nicht<br />
geplant, sie so lange inne zu haben. Die<br />
Aufbauarbeit habe ihr unglaublichen<br />
Spaß bereitet, sei jedoch e in Kraftakt gewesen.<br />
Viel gelernt habe sie in dieser Zeit<br />
– auch was das Erstellen von Haushaltsplänen<br />
angeht.<br />
Ende Juli <strong>2019</strong> wird sie die Leitung<br />
abgeben und sich wieder ganz der freischaffenden<br />
Kunst widmen. Gemeinsam<br />
mit ihrem Mann Jens Hogh-Binder –<br />
ebenfalls ein Künstler – hat sie im Irslenbach<br />
5 in Altoberndorf e in Atelier samt<br />
Ausstellungsfläche eingerichtet. Unter<br />
ihrem Mädchennamen Friederike<br />
Schleeh ist sie unter anderem im »Co-<br />
Werk« kreativ.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
u www.kunstkreisel.de<br />
n von Marcella Danner<br />
Vielfältige Angebote der Jugendkunstschule sprechen Kinder und Jugendliche im Alter<br />
von anderthalb Jahren bis hin ins junge Erwachsenenalter an.<br />
Fotos: Jugendkunstschule
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Foto: Hartmann<br />
Dennis Kärcher und Jo<br />
Gläser sind die<br />
Vorsitzenden der<br />
Musikinitiative Schramberg.<br />
Der Verein hat sich ganz<br />
der Live-Musik in<br />
Schramberg und<br />
Umgebung verschrieben.<br />
Von Musikern für Musiker<br />
Musikerinitiative Schramberg bietet Bands Probe- und Auftrittsmöglichkeiten<br />
Newcomer-Bands wie<br />
Börnout erhalten<br />
professionelle<br />
Unterstützung. Foto: Porzel<br />
Auf einem kleinen, schwarzen Sofa im Gewerbegebiet<br />
H.A.U. in Schramberg sitzen<br />
Jo Glaser und Dennis Kärcher über einen<br />
Stapel Konzertplakate gebeugt. In einem der angrenzenden<br />
Probenräume experimentiert jemand<br />
mit Gitarrenriffs, in einem anderen spielt sich gerade<br />
eine ganze Rockband ein.<br />
Glaser und Kärcher sind die beiden Vorsitzenden<br />
der Musikerinitiative Schramberg (MIS), eines<br />
Vereins, der sich ganz der Live-Musik in Schramberg<br />
und Umgebung verschrieben hat. Vom Akustik-Duo<br />
über Blues und Rock bis hin zur Death Metal<br />
Band – die stilistische Bandbreite der immerhin<br />
18 Bands, die derzeit in den 14 Räumen der MIS proben,<br />
ist enorm. Musiker aller Stilrichtungen sind<br />
willkommen, und auch für musikalische Experimente<br />
ist viel Raum, gerne auch abseits vom Mainstream.<br />
Der Jahresbeitrag für Vereinsmitglieder –<br />
und damit auch der Zugang zum Probenraum – ist<br />
durch die Unterstützung der Stadt Schramberg vergleichsweise<br />
gering, der Verein fördert und organisiert<br />
zudem auch Auftrittsmöglichkeiten in Schramberg<br />
und Umgebung und hilft damit gerade den<br />
Nachwuchsbands beim Schritt auf die Bühne.<br />
D ass es gerade für Newcomer oft schwierig ist,<br />
ein gutes Konzert zu spielen, wissen Glaser und Kärcher<br />
nur zu gut – schließlich sind auch sie quasi<br />
Vollblutmusiker. »Live-Musik hören die Menschen<br />
nur an, wenn sie wirklich gut ist«, so Glaser, »und da<br />
gehört dann weit mehr dazu als das musikalische<br />
Können. Das beginnt bei einem anständigen Probenraum<br />
und hört mit vernünftigem Equipment<br />
und einer guten Tontechnik auf. Wenn das nicht<br />
stimmt, ist fast schon egal, wie gut die Musiker sind<br />
– keiner genießt ein Konzert, wenn es ständig Rückkopplungen<br />
gibt, man die Gitarren nicht gut genug<br />
hört oder es dauernd im Verstärker knackt.« Gerade<br />
da sei ein Verein wie die MIS wichtig für Nachwuchsbands,<br />
ergänzt Kärcher, nicht zuletzt, weil<br />
durch den Verein eine professionelle Tontechnik garantiert<br />
sei und durch diverse Veranstaltungen auch<br />
Auftrittsmöglichkeiten gefördert werden.<br />
Sowohl Glaser als auch Kärcher sind ursprünglich<br />
aus einem ähnlichen Grund bei der MIS gelandet,<br />
wie vermutlich die meisten der rund 80 Vereinsmitglieder:<br />
Auf der Suche nach Musikern, mit denen<br />
man gemeinsam musizieren kann. Glaser zog es zunächst<br />
wegen der Arbeit nach Schramberg, Musik<br />
spielte für den gelernten Schreiner damals kaum<br />
eine Rolle – auch wenn er als Kind begeisterter Hobbygitarrist<br />
war. Erst nach einem schweren Bandscheibenvorfall<br />
nahm er in der Reha seine Gitarre<br />
wieder in die Hand – und legte sie seitdem nicht wieder<br />
weg, wenig später kam das Cajon als weiteres<br />
Instrument dazu. Über Bekannte landete er schließlich<br />
2007 bei der Schramberger MIS, inzwischen ist<br />
er Vorsitzender des Vereins, und auch musikalisch<br />
mit diversen Formaten erfolgreich s owohl solistisch<br />
als auch mit seiner Band UJ-Secret.<br />
A uch Kärcher verschlug es über Umwege nach<br />
Schramberg und zur MIS. Dort landete er, als Mitglieder<br />
seiner ehemaligen Band – die sich nicht zuletzt<br />
wegen eines fehlenden Probenraums aufgelöst<br />
hatte – dort durch Zufall eine Möglichkeit zum Proben<br />
fanden und mit ihm als Leadsänger die Newcomerband<br />
Börnaut gründeten. Ein Proben- und<br />
Veranstaltungszentrum von Musikern für Musiker –<br />
das ist es, was Glaser und Kärcher wichtig ist. Eben<br />
gute, handgemachte Live-Musik in Schramberg und<br />
Umgebung – im Probenraum oder »live on stage«.<br />
n von Nicola Hartmann
LEBENSQUALITÄT &SICHERHEIT -IHRE EIGENE WOHNUNG !<br />
Oberndorf a.N. -Lindenhof<br />
anspruchsvolle 2½-, 3½- &4½-Zimmer-Wohnungen,<br />
in TOPAusstattung, Aufzug, Tiefgarage, KfW55<br />
Bösingen -II. Bauabschnitt<br />
moderne 2½-, 3½- Zimmer-Wohnungen & Penthouse<br />
in zentraler Südlage, KfW55<br />
Zimmern o.R. -Mittendrin sta(d)t nur dabei,<br />
Wohn- und Geschäftshaus mit schönen 2½-, 3½- &<br />
4½-Zi.-Wohnungen, Tiefgarage<br />
FREIRAUM FÜR L EBENSTRÄUME<br />
Marxstraße 6·78628 Rottweil Fon 07 41 /174 88-0<br />
www.merz-wohnbau.de
n<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
ANZEIGE<br />
Die Belegschaft der Stadtwerke Schramberg sorgt nicht nur für eine zuverlässige Strom-, Erdgas- und Wasserversorgung, sondern bietet ihren<br />
Kunden auch eine Reihe von Dienstleistungen und Beratungen rund um die Nutzung und Einsparung von Energie und Wasser an. Fotos: Stadtwerke<br />
Blickpunkt Unternehmen<br />
Stadtwerke Schramberg:<br />
Service rund umdie Uhr<br />
Die StadtwerkeSchramberg versorgenihreprivaten<br />
und gewerblichen<br />
Kundenzuverlässig, günstig<br />
und umweltfreundlich mit Strom,<br />
Erdgas und Wasser.<br />
Geschäftsführer Peter Kälble und<br />
sein Team bieten darüber hinaus<br />
nützliche Dienstleistungen wie zum<br />
Beispiel Gebäudethermografie für<br />
das Aufdecken von Wärmeverlus-<br />
ten der Hausfassade, das Ausstellen<br />
von Gebäudeenergieausweisen und<br />
den Ausbau und Betrieb von E-<br />
Tankstellen an. »Wir beraten Privatkunden<br />
und Unternehmen in allen<br />
Fragen der effizienten Energienutzung<br />
und -einsparung«, erklärt<br />
Geschäftsführer Kälble. Auch die<br />
Entsorgung der Abwässer in den<br />
Kläranlagen gehört zu den Geschäftsfeldern<br />
der Stadtwerke<br />
Schramberg. Viele Projekte zur regenerativen<br />
Energieerzeugung haben<br />
die Stadtwerke Schramberg<br />
schon gestartet und Bürgerbeteiligungen<br />
angroßen Solaranlagen ermöglicht.<br />
Als Arbeitgeber bieten die Stadtwerke<br />
Schramberg interessante und<br />
sichere Arbeitsplätze und bilden in<br />
einer Reihe von kaufmännischen<br />
und technischen Berufen aus.<br />
Kontakt<br />
) Gustav-Maier-Straße 11<br />
78713 Schramberg<br />
@ www.stadtwerkeschramberg.de<br />
www.badschnass.de<br />
info@stadtwerkeschramberg.de<br />
& Telefon: 07422/9534-0<br />
32 Grad warmes Wasser und viele kleine Wasserspiele warten im<br />
Planschbecken auf die kleinen Besucher des badschnass auf dem Sulgen<br />
nSpaß und Sport im badschnass<br />
Die Stadtwerke Schramberg betreiben<br />
auch das badschnass-Hallenbad<br />
auf dem Sulgen. Es hat<br />
insgesamt drei Becken: Eines für<br />
Nichtschwimmer mit Schwallduschen,<br />
Massagedüsen, Bodensprudler<br />
und Sprudelsitzbank.<br />
Das Schwimmerbecken mit einer<br />
durchschnittlichen Wassertemperatur<br />
von 28 Grad hat fünf<br />
Bahnen mit einer Länge von 25<br />
Meter und kann auch sportlich<br />
genutzt werden. Highlight imBereich<br />
des Schwimmerbeckens ist<br />
die Aquacross-Anlage, die mittels<br />
Knopfdruck von der Decke heruntergelassen<br />
werden kann: Wie in<br />
einem Hochseilgarten stehen den<br />
Besuchern verschiedene Kletterparcours<br />
zur Verfügung.<br />
Für die kleinsten Besucher gibt es<br />
ein Planschbecken mit einer Wassertemperatur<br />
von32Gradund vielen<br />
kleinen Wasserspielen. Ein<br />
Dampfbad grenzt an das Nichtschwimmerbecken<br />
mit dem Wellnessbereich<br />
und rundet das Angebot<br />
für die Badegäste ab.
Geschichte spannend verpackt<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Thomas Haßler kreiert unter dem Titel »SIDESeeing« eigene Stadtführungen in Rottweil<br />
Das Wissen um Rottweils Geschichte hat sich Thomas<br />
Haßler selbst angeeignet. Foto: Siegmeier<br />
Foto: Privat<br />
Mit Thomas Haßler kann man bei<br />
Stadtführungen auf spannende<br />
Entdeckungsreise durch Rottweils<br />
Geschichte gehen.<br />
Geschichte und Geschichten hat<br />
Rottweil – die älteste Stadt Baden-Württembergs<br />
– reichlich<br />
zu bieten. Und zu sehen gibt’s auch eine<br />
ganze Menge. Angefangen von den Hinterlassenschaften<br />
der Römer über den<br />
mittelalterlichen Stadtkern und die ehemalige<br />
Pulverfabrik am Neckar, bis hin<br />
zum Thyssenkrupp-Aufzugstestturm.<br />
W er Rottweil besucht, der bekommt<br />
Geschichte satt. Den Touristen gefällt’s.<br />
Die Besucherzahlen klettern eifrig in die<br />
Höhe, und die unzähligen Stadtführer<br />
sind gut beschäftigt, den Besuchern all<br />
die Schönheiten zu zeigen, die die Stadt<br />
zu bieten hat, und aus dem schier unerschöpflichen<br />
Fundus an Geschichten,<br />
Legenden und Anekdoten, die spannendsten<br />
auszuwählen.<br />
Einer der Stadtführer ist Thomas<br />
Haßler. Seit gut einem Jahr bietet er als<br />
Ergänzung zum Städtischen Angebot<br />
unter dem Titel »SIDESeeing« ein eigenes<br />
Führungsprogramm für Familien an und<br />
erzählt Rottweiler Geschichte und Geschichten.<br />
»Es gibt eine ganze Menge zu<br />
entdecken«, sagt Thomas Haßler, selbst<br />
fasziniert von Rottweils reicher Geschichte.<br />
»Geschichte hat mich schon immer interessiert<br />
und fasziniert«, erzählt der gebürtige<br />
Freiburger. Vor allem in römischer<br />
Provinzialgeschichte kennt sich<br />
Thomas Haßler bestens aus. Als vor<br />
knapp zehn Jahren die Römerabteilung<br />
im Rottweiler Dominikanermuseum neu<br />
konzipiert wurde, habe er sich eingebracht<br />
und bietet seither regelmäßig Führungen<br />
an.<br />
Immer wieder hätten ihn Freunde<br />
und Bekannte ermuntert, das Angebot<br />
auszubauen. »Ideen gibt es viele«, verrät<br />
Haßler. »Bei jeder Recherche für eine<br />
Führung stößt man auf neue Sachverhalte.«<br />
Und an diesen neuen Erkenntnissen<br />
möchte er Interessierte gerne teilhaben<br />
lassen. So gibt es neben Führungen durch<br />
die Römerzeit und die Reichsstadtzeit –<br />
immer für die gesamte Familie versteht<br />
sich – ganz neu im Programm auch eine<br />
Krimiführung. Denn Rottweils Geschichte<br />
habe durchaus auch dunkle Seiten und<br />
Gestalten, hat Haßler entdeckt. »Gruselig<br />
und spannend soll sie werden«, plant er.<br />
Demnächst möchte er mit der Führung<br />
starten. »Ein paar Details fehlen noch«,<br />
verrät er. Aber dann könne es losgehen.<br />
» Ich sehe meine Führungen keinesfalls<br />
als Konkurrenz zum städtischen Angebot,<br />
sondern vielmehr als Ergänzung«,<br />
sagt er. Inzwischen hat er unzählige Besuchergruppen,<br />
aber auch Einheimische<br />
durchs Städtle geführt, und weiß, was die<br />
Leute so hören und sehen möchten. »Leute<br />
von außerhalb möchten meist eine<br />
klassische Stadtführung, Einheimische<br />
kommen dann gern auch mal zu den Themenführungen,<br />
bei denen es um Details<br />
aus der Stadtgeschichte geht«, so Haßler,<br />
der hauptberuflich als Grafiker tätig ist,<br />
und sich das historische Wissen in seiner<br />
Freizeit angeeignet hat. Entertainment<br />
dürfe bei den Führungen keinesfalls zu<br />
kurz kommen.<br />
Dass Rottweil weitaus mehr zu bieten<br />
hat als römische Funde, zeigt Haßler mit<br />
der Familienführung »Von Hummern,<br />
Adlern und Schweizer Eseln« auf. Er<br />
nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise ins<br />
Jahr 1720. Ein weiteres Angebot gibt es<br />
zum Dreißigjährigen Krieg. Die Führung<br />
trägt den Titel »Kutteln, Kanonen und die<br />
Katastrophe von 1643«. Im Sommer plant<br />
er eine Führung zum Jubiläum des Ewigen<br />
Bundes mit der Schweiz. »Doch da<br />
bin ich noch dran. Man darf aber gespannt<br />
sein«, so Haßler. Weitere Infos zu<br />
den Touren von SIDE-seeing gibt es unter<br />
stadtfuehrungen-<strong>rottweil</strong>.de<br />
n von Stefanie Siegmeier
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Jugendreferentin Gertrud<br />
Teller mit der Auszubildenden<br />
Heidi Fronius und Marc<br />
Eisenkrätzer, der ein<br />
freiwilliges soziales Jahr<br />
macht.<br />
Foto: Vögele<br />
Langeweile hat keine Chance<br />
Jugendbüro sorgt für ein unterhaltsames Ferienprogramm / Neue Vereine machen mit<br />
Um dem Anspruch eines a ttraktiven<br />
L ebensumfelds für Kinder<br />
und Jugendliche gerecht zu<br />
werden, hat die Stadt Sulz mit der Einrichtung<br />
eines Kinder- und Jugendbüros<br />
eine Interessenvertretung für alle Kinder<br />
und Jugendlichen g eschaffen. Die Leitung<br />
hat Jugendreferentin Gertrud Teller.<br />
Sie wird derzeit unterstützt von der Auszubildenden<br />
Heidi Fronius und Marc<br />
Eisenkrätzer, der ein freiwilliges soziales<br />
Jahr ableistet.<br />
T eller ist bei allen j ugendbezogenen<br />
Themen Ansprechpartnerin für Kinder,<br />
Jugendliche, Familien, Gruppen, Institutionen,<br />
Schulen und Verwaltung. Die<br />
Kinder- und Jugendarbeit umfasst die Altersstufen<br />
von fünf bis 25 Jahre in den Bereichen<br />
Mädchencafé, Schülercafé, internationales<br />
Frauencafé, Jugendclub in der<br />
Kernstadt und in den Stadtteilen, kommunale<br />
Jugendbeteiligung bekannt als<br />
»Jugendhearing«, Kinderfest, Präventionsprojekte<br />
mit der Werkrealschule<br />
Vöhringen und Empfingen, Zusammenarbeit<br />
mit den Sulzer Schulen und den<br />
Sulzer Sommerspaß.<br />
Kinder und Jugendliche könnten<br />
durchgängig betreut und in ein Gemeinwesen<br />
eingeflochten werden. Jeder finde<br />
seine Position und wachse an seinen Aufgaben,<br />
erklärt Gertrud Teller.<br />
Zur Zeit laufen die Vorbereitungen<br />
für den Sulzer Sommerspaß. Dieses familienfreundliche<br />
Ferienprogramm für Kinder<br />
und Teens zwischen fünf u nd 14 Jahren<br />
deckt die Sommerferien durch drei<br />
Wochen Komplettprogramm und Einzelveranstaltungen<br />
ab.<br />
A ls ganze Wochen können die ersten<br />
zwei Ferienwochen in der Kooperation<br />
mit dem Verein Fun for Kids bei der<br />
Stadtranderholung in V öhringen sowie<br />
die letzte Woche im Indianerlager gebucht<br />
werden. In der Haupturlaubszeit<br />
werden tägliche Einzelveranstaltungen<br />
angeboten, so dass die Familien noch gemeinsam<br />
vieles unternehmen können.<br />
Ziel des Konzepts ist einmal der zuverlässige<br />
Betreuungssaspekt für berufstätige<br />
Eltern und andererseits das außerschulische<br />
Bildungsangebot für die Teilnehmer,<br />
weit entfernt von reiner Bespaßungspädagogik.<br />
Die Kinder könnten, so<br />
die Jugendreferentin, interessengeleitet<br />
Erfahrungen sammeln, lernen neue Möglichkeiten<br />
der regionalen Freizeitgestaltung<br />
kennen, entdecken neue Hobbys<br />
und finden Zugänge zu deren Umsetzung<br />
in der Gemeinschaft mit anderen.<br />
D ie Broschüre »Sulzer Sommerspaß<br />
<strong>2019</strong>« enthält viele Sportangebote. »Natur«<br />
ist sehr gefragt. E in Renner ist das<br />
Reiten, deshalb wurde die Pferdekapazität<br />
auf drei erhöht. Neu sind die Bienen.<br />
Besonders gern gehen die Kinder mit<br />
dem Jäger in den Wald oder bewegen<br />
sich nachts im Museum.<br />
Neu ist auch das Zaubern, das Eintauchen<br />
in die faszinierende Welt der Illusion.<br />
Tanzworkshops und ein Selbstverteidigungskurs<br />
finden sich neben sehr<br />
vielen kreativen interessanten Tagesveranveranstaltungen,<br />
insgesamt gibt es<br />
rund 4 0 Auswahlmöglichkeiten.<br />
Jeder Ferientag hat ein ansprechendes<br />
Thema. Das Indianerlager als erlebnis-<br />
und naturpädagogisches Angebot<br />
spricht auch eine zweite Zielgruppe an.<br />
Jugendliche ab 15 Jahren können als Betreuer<br />
mitwirken. Sie werden durch eine<br />
Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet.<br />
Das jugendliche Ehrenamt wird dabei gefördert.<br />
Die Anmeldung kann herkömmlich<br />
über das Anmeldeformular geschehen<br />
oder jetzt ganz neu über ein Online-<br />
Portal. Die Adresse befindet sich in der<br />
Broschüre.<br />
Für Vereine ist es eine gute Möglichkeit,<br />
sich und ihre Arbeit vorzustellen.<br />
Neue Vereine konnten dieses Jahr zur<br />
Mitarbeit gewonnen werden. Das Herzblut<br />
der Anbieter für ihre Sache und ihr<br />
Bemühen habe sich immer auf die Kinder<br />
und Jugendlichen übertragen, konnte<br />
Gertrud Teller feststellen. Die Begeisterung<br />
werde geweckt, und so wirken die<br />
Projekte auch nachhaltig.<br />
Der Sulzer Sommerspaß ist mit 830<br />
Anmeldungen von 266 Kindern schon ein<br />
richtiges Erfolgsmodell geworden, getragen<br />
von der Stadt in Kooperation mit Fun<br />
for Kids, d er Jugendkunstschule, der<br />
Volkshochschule, Feuerwehr, Vereine,<br />
Firmen und vielen Einrichtungen auch<br />
außerhalb der Kernstadt. Für die Kernstadt<br />
bedeutet dies ein ein sichtbares Zusammenwachsen<br />
der Stadtteile verbunden<br />
mit einem »Wir-Gefühl«.<br />
n von Ingrid Vögele
Topversichert?<br />
Fragen Sie Ihren<br />
Nachbarn<br />
Ich berate Sie gerne mit Lösungen<br />
zu günstiger Absicherung und<br />
Vorsorge –gleich bei Ihnen<br />
um die Ecke.<br />
BÜRO<br />
UNTER NEUER<br />
LEITUNG<br />
Frank Schmitt<br />
HUK-COBURG-Berater in Rottweil<br />
Eine Versicherung ist dann gut, wenn sie sich an Sie anpasst. Und nicht<br />
umgekehrt. Ganz gleich, ob Ihnen gerade Ihre Ausbildung, Ihre Familie<br />
oder die Sicherheit im Alter wichtig ist: Gemeinsam finden wir für jede<br />
Phase Ihres Lebens eine günstige Lösung.<br />
Kommen Sie einfach vorbei –ich freue mich, Sie persönlich zu beraten.<br />
PS: Ich bin nicht ganz in Ihrer Nachbarschaft? Auf www.HUK.de finden<br />
Sie Ihren Ansprechpartner direkt nebenan.<br />
Kundendienstbüro Frank Schmitt<br />
Tel. 0741 48001642<br />
frank.schmitt@HUKvm.de<br />
Hohlengrabengasse 24, 78628 Rottweil<br />
Regional<br />
kaufen und<br />
profitieren.<br />
MitRegional+.<br />
Geld zurückbeim<br />
Einkauf mit der<br />
SparkassenCard<br />
(Debitkarte) bei<br />
unseren Partnern.<br />
Wenn’sumGeld geht<br />
ksk-rw.de/regional+<br />
Kreissparkasse<br />
Rottweil
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Hoch hinaus über die Bäume<br />
Besuch bei der Hirschgrund Zipline Area garantiert jede Menge Adrenalin und Spaß<br />
Georg<br />
Stefanovic<br />
betreibt die<br />
Hirschgrund<br />
Zipline Area.<br />
In einem kleinen Häuschen im Heubachtal,<br />
einem Seitental der Kinzig<br />
bei Schiltach, steht Georg Stefanovic,<br />
Betreiber der Hirschgrund Zipline<br />
Area, und bereitet sich auf die erste Tour<br />
des Tages vor. Sorgsam überprüft er die<br />
Karabiner der Klettergurte, erklärt, wie<br />
dieser angelegt wird und verteilt Helme<br />
und Walkie-Talkies, ehe die kleine Gruppe<br />
den Aufstieg wagt.<br />
Der Weg führt zu Fuß über bewaldete<br />
Steilhänge, urwüchsige Pfade, Baumstammleitern,<br />
einen Bach und – vor allem<br />
– im Flug hoch über das idyllische Heubachtal.<br />
Der Einstieg ist sanft, nur wenig<br />
über dem Boden sammelt der Trupp erste<br />
Erfahrungen mit der Zipline, ehe es hoch<br />
hinaus über die Bäume geht. Mit rasantem<br />
Tempo geht es über das Tal, stellenweise<br />
befinden sich die Stahlseile mehr<br />
als 80 Meter über dem Boden. Ein Besuch<br />
bei der Hirschgrund Zipline Area garantiert<br />
jede Menge Adrenalin und Spaß –<br />
aber auch einen ganz anderen Blick auf<br />
die Landschaft des Kinzigtals.<br />
Rund 50 000 Besucher haben den<br />
Flug über das Heubachtal bereits gewagt.<br />
Auch wenn immer mehr Touristen den<br />
Weg in das kleine Tal finden, kommen<br />
die meisten Besucher aus der Umgebung<br />
– egal ob als Betriebs- oder Familienausflug,<br />
Schulklasse, Junggesellenabschied<br />
oder einfach so. »Es ist wichtig, dass es<br />
solche Angebote zur Freizeitgestaltung<br />
gibt«, so Georg Stefanovic, »das macht<br />
eine Region schließlich attraktiv, auch für<br />
Einheimische. Egal ob Zipline, Segway<br />
Tour, Skilift oder was auch immer – seine<br />
Freizeit bunt gestalten zu können ist doch<br />
irgendwie ein Stück Lebensqualität. Und<br />
wenn man in so einer schönen Gegend<br />
lebt, ist es geradezu ein Muss, den Menschen<br />
die Möglichkeit zu geben, die Natur<br />
auf verschiedenste Arten erleben zu<br />
können!«<br />
Die Liebe zur Natur und zum<br />
Schwarzwald bekam Stefanovic quasi in<br />
die Wiege gelegt. Schon immer hat er seine<br />
Freizeit am liebsten in der Natur verbracht<br />
und oft beispielsweise Höhlentouren<br />
mit Freunden unternommen. Dass<br />
daraus einmal mehr als ein Hobby werden<br />
würde, war lange Zeit nicht einmal<br />
im Bereich des Vorstellbaren: Der diplomierte<br />
Wirtschaftsingenieur strebte zunächst<br />
eine Karriere in der freien Wirtschaft<br />
an. Nach ein paar Jahren im Büro<br />
sei dann aber der Entschluss gereift, sich<br />
beruflich umzuorientieren und einen<br />
ganz anderen Weg einzuschlagen.<br />
Die Richtung war schnell klar: »Ich<br />
wollte so viel wie möglich in der Natur<br />
sein, aber gleichzeitig auch mit Menschen<br />
zu tun haben«, so Stefanovic. Er ließ sich<br />
zum Höhlen- und Canyonführer ausbilden<br />
und gründete mit Syntura sein eigenes<br />
Unternehmen, welches inzwischen<br />
zum regional führenden Anbieter natursportlicher<br />
Aktivitäten geworden ist.<br />
Neben einem breiten Angebot an Outdoor-<br />
und erlebnispädagogischen Aktivitäten<br />
aller Art, entstand in Zusammenarbeit<br />
mit dem Diplom-Sozialpädagogen<br />
Frank Gerlach der erste Waldseilgarten<br />
im Schwarzwald und schließlich vor sieben<br />
Jahren die Zipline Area.<br />
Der Weg zur Zipline Area war dabei<br />
keineswegs einfach, die Planungsphase<br />
zog sich über mehrere Jahre und diverse<br />
Testphasen hin. Die Neigung der Hänge,<br />
die Verankerung der Plattformen und Seile,<br />
Bremssysteme und Laufwege, alles<br />
musste ausgearbeitet werden und war zumindest<br />
in Deutschland weitgehend Pionierarbeit.<br />
Hinzu kamen Baugenehmigungen<br />
in zwei verschiedenen Gemeinden<br />
und Landkreisen, und auch der<br />
Schutz der Natur spielte bei der Planung<br />
eine große Rolle. Im März 2012 schließlich<br />
war es so weit, und die ersten Besucher<br />
wagten den Flug über das Heubachtal,<br />
viele wurden seither Wiederholungstäter.<br />
»Das Schönste ist immer, wenn man<br />
sieht, wie viel Spaß die Menschen hier<br />
haben. Fast jeder Besucher geht von hier<br />
gut gelaunt nach Hause,« sagt Georg Stefanovic.<br />
» Und aus eigener Erfahrung<br />
kann ich sagen: Egal wie oft man fährt, es<br />
ist jedes Mal aufs Neue toll!«<br />
Der Weg zum Abflug führt über urwüchsige Pfade und einen Bach.<br />
Fotos: Hartmann<br />
n von Nicola Hartmann
EIN<br />
LEBEN<br />
LANG<br />
LACHEN<br />
Fischer Zahntechnik<br />
Neckarstr.26 78628 Rottweil 0741 13900
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Die Box wird gerne<br />
angenommen, hier<br />
beim Glaubenskurs.<br />
Foto: Vögele<br />
Gute Idee nimmt Gestalt an<br />
Kirchencafé hat sich als Ort der Begegnung bewährt<br />
Genau vor drei Jahren, Ende März 2016, ging<br />
das Projekt »Kirchencafé« in Vöhringen als<br />
einer von zwei Siegern beim Ideenwettbewerb<br />
der evangelischen Landeskirche hervor. Dieser<br />
war anlässlich des Lutherjahres unter dem Motto<br />
»Kirche macht was aus deiner Idee« a usgeschrieben<br />
worden.<br />
Am 6. Mai 2018 war die Einweihung. Viele Hürden<br />
mussten genommen werden vom ersten Gestaltungskonzept<br />
2015 an, über die Aufnahme ins europäische<br />
Regionalförderprogramm Leader für die Bezuschussung,<br />
die Modellvorstellung einer Box durch<br />
den Architekten bis zum Umgestalten des hinteren<br />
Kirchenbereiches im Januar 2018. Es waren nicht<br />
nur finanzielle und bauliche Hürden, auch die Hürden<br />
in den Vorstellungen der Menschen mussten beseitigt<br />
werden, sagt der Vöhringer Pfarrer Gottfried<br />
Kircher. Während der Bauphase sei man schon an<br />
die Grenzen gestoßen, berichtete er ü ber die insgesamt<br />
stressige Zeit auch für den Kirchengemeinderat.<br />
Der Gottesdienst fand solange im Gemeindehaus<br />
statt. Aber bereits eine Woche nach der Einweihung<br />
hat das Konzept mit der variablen Box bei<br />
der Konfirmation die Feuerprobe bestanden.<br />
Eingebettet zwischen die beiden Pfeiler befindet<br />
sich die Box i m hinteren Kirchenbereich. Durch verschiebbare<br />
Wände wird sie dem Raumbedarf angepasst.<br />
Eine Küche ist integriert. Der Raum kann voll<br />
gestuhlt werden.<br />
Bewährt hat sich der Eltern- Kind-Raum, der bis<br />
jetzt höchstens ein b is zwei Sonntage ohne Kinder<br />
war. Besonders bei Taufgesprächen habe sich die<br />
Box bewährt, denn man könne gleich vor Ort in der<br />
Kirche den Ablauf klären und natürlich erst recht<br />
bei Taufen als Warteraum für Familien.<br />
G ut angenommen werde auch der Kaffee nach<br />
dem Gottesdienst, teilt Kircher mit. In jüngster Zeit<br />
erwies sich die Box als richtiges Zentrum beim Regionaltreffen<br />
des A pis (Evangelischer Gemeinschaftsverband).<br />
Und nach dem Festgottesdienst<br />
beim Konfi 3-Abschluss lud der Kirchenvorplatz<br />
noch zum Verweilen an Stehtischen bei Kaffee und<br />
Kuchen ein, dank der eingebauten Küche. Es zeige<br />
sich immer mehr, wie notwendig dieser variable<br />
Raum sei, betont Kircher. Das Gemeindehaus sei<br />
voll belegt mit Gruppen, spontan gebe es dort keinen<br />
freien Raum für außergewöhnliche Veranstaltungen.<br />
Wie begrüßten doch die Teilnehmer des<br />
Männerfrühstücks und des Glaubenskurses die<br />
wohltuende Möglichkeit, die Veranstaltungen hier<br />
abhalten zu können.<br />
»So stelle ich mir Kirche vor, als freundlichen<br />
Lebensraum mit offenen Türen«, erklärt Kircher.<br />
Angedacht ist ein festes Team, das die modernen<br />
Geräte bedienen kann und sich im Raum auskennt,<br />
denn dann könnte das Café auch zu einem<br />
Treffpunkt unter der Woche werden und mithelfen,<br />
den Ortskern wieder zu beleben.<br />
n von Ingrid Vögele
Heraus aus der Komfortzone<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Im Rottweiler Kletterzentrum K 5 des DAV kann man Grenzen und Ängste überwinden<br />
Über die eigenen Grenzen hinausgehen,<br />
die Angst vor der<br />
Höhe bezwingen und vertrauen<br />
– es gibt keinen besseren Ort, um all das<br />
zu lernen, a ls eine Kletterwand, wie Fabian<br />
Lehmann, Betriebsleiter des Kletterzentrums<br />
K 5 in Rottweil, weiß. Er entdeckte<br />
seine Liebe zum Klettern bereits in<br />
jungen Jahren. »Ich war immer gern in<br />
Bewegung. Horizontal wurde es mir dann<br />
zu langweilig, also fing ich das Kraxeln<br />
an«, erzählt der 39-Jährige.<br />
S o wurde er auch Mitglied des Deutschen<br />
Alpenvereins (DAV), dessen Ortsgruppen<br />
Rottweil, Schramberg, Oberndorf,<br />
Trossingen und Spaichingen – d er<br />
Sektion Oberer Neckar – d as Kletterzentrum<br />
in der Rottweiler Stadionstraße gehört.<br />
Das »K 5« gibt es mittlerweile seit<br />
sechs Jahren. »Hier können wir jeglichen<br />
Schwierigkeitsgrad sowie verschiedene<br />
Bewegungsabläufe simulieren und damit<br />
jeden ansprechen, unabhängig von Gewicht,<br />
Alter oder Größe«, sagt Lehmann.<br />
Und das sei heutzutage besonders wichtig.<br />
»Sitzen ist das neue Rauchen«, meint<br />
der Betriebsleiter. Umso wichtiger sei es,<br />
nach dem Bürojob den Rücken zu strecken<br />
und sich richtig aufzurichten. Und<br />
das gehe beim Klettern am besten.<br />
Neben den Vorteilen, die der Sport<br />
für die Rücken- und Beinmuskulatur hat,<br />
ist aber auch die psychische Ertüchtigung<br />
nicht zu verachten. Klettern sei auch eine<br />
großartige Lebensschule. »Man muss aus<br />
seiner Komfortzone herausgehen, selbstständig<br />
handeln und Mut aufbringen. Nirgendwo<br />
kann man sich so weiterentwickeln<br />
wie dabei«, erklärt Lehmann.<br />
Dass es nie zu spät ist, ü ber sich hinauszuwachsen,<br />
etwas Neues zu versuchen<br />
und die eigenen Ängste zu überwinden,<br />
zeigt dabei beispielsweise der Ü-60-<br />
Klettertreff, bei dem Senioren die Halle<br />
an einem Vormittag in der Woche für<br />
sich haben. D abei sind auch regelmäßig<br />
Männer und Frauen dabei, die noch nie<br />
zuvor geklettert sind.<br />
Mangelnde Kraft in den Armen zählt<br />
dabei nicht als Ausrede. Beim richtigen<br />
Klettern kommt die Kraft nämlich aus<br />
den Beinen. Die Arme stabilisieren nur.<br />
Fabian Lehmann und<br />
seine Praktikantin sind<br />
begeistert vom<br />
Kletterzentrum K 5.<br />
Foto:Cools<br />
Klettern als<br />
Lebensschule: An<br />
der Kletterwand<br />
lernt man, Ängste zu<br />
überwinden.<br />
Foto: Schnekenburger<br />
Für alle, die jünger als 60 Jahre sind,<br />
gibt es natürlich auch die Chance, den<br />
Sport bei e inem Schnupperkurs ohne<br />
Druck kennenzulernen. Zudem finden<br />
Einsteiger-Basiskurse statt, bei denen Anfänger<br />
lernen, richtig zu klettern, sich zu<br />
sichern und Kommandos zu geben. Neu<br />
ist das Eltern-Kind-Klettern – eine spannende<br />
Familienunternehmung.<br />
Durch die drei Zonen mit verschiedenen<br />
Höhen ist auf 2000 Quadratmetern<br />
Kletterfläche im »K 5« für jeden etwas dabei.<br />
Im Anfängerbereich geht es bis zu<br />
8,50 Meter in die Höhe, in der Haupthalle<br />
bis zu 15 Meter. Außerdem gibt es einen<br />
Boulderraum für das Klettern in Absprunghöhe<br />
und eine 16 Meter hohe<br />
Außenwand.<br />
» Eine Halle wie diese ist für den ländlichen<br />
Raum einzigartig, ebenso wie das<br />
Engagement der vielen Ehrenamtlichen<br />
aus dem DAV«, meint Lehmann. Mit dem<br />
Boller Felsen bei Oberndorf und der Ruine<br />
Falkenstein im Schiltachtal ermöglicht<br />
die Sektion Oberer Neckar zudem das<br />
Klettern in freier Natur.<br />
n von Jasmin Cools
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Die Eventfabrik mit Florian<br />
Duffner (von links), Lukas<br />
Bechthold, Florian Szymczak,<br />
Michael Bechthold und<br />
Christopher Straub will nicht nur<br />
das Dorfleben aufmischen,<br />
sondern auch Generationen<br />
verbinden. Bürgermeister Jörg<br />
Frey (hinten links) findet das gut.<br />
Foto: Bolkart<br />
Partys halten die Jugend im Ort<br />
Fünf junge Männer organisieren erfolgreich Events für die Schonacher Dorfjugend<br />
Abfeiern: Das<br />
Sun Hill Festival<br />
ist eine der<br />
großen<br />
Veranstaltungen,<br />
die die<br />
Eventfabrik<br />
organisiert.<br />
Foto: Eventfabrik<br />
Junge Menschen denken nur an sich und leisten<br />
für die Gesellschaft wenig bis nichts. Dieses<br />
Vorurteil trifft auf fünf junge Männer aus<br />
Schonach (Schwarzwald-Baar-Kreis) ganz und gar<br />
nicht zu. Christopher Straub, Florian Szymczak, Michael<br />
und Lukas Bechthold und Florian Duffner legen<br />
sich seit einigen Jahren mächtig ins Zeug, um<br />
der Dorfjugend etwas zu bieten.<br />
Unter der Bezeichnung Eventfabrik Schonach<br />
haben die fünf jungen Männer im Alter zwischen 23<br />
und 26 Jahren vor einigen Jahren einen Verein gegründet.<br />
Mit dem Ziel, Partys zu organisieren. Die<br />
Idee wird von der Dorfjugend gut angenommen.<br />
»Die Veranstaltungen wie eine Mallorca-Party haben<br />
sich etabliert. Auch das Sun Hill Festival war<br />
ein Erfolg«, so Christopher Straub.<br />
Warum bringen sich junge Leute so vorbildlich<br />
ein? »Wir sind hier in Schonach aufgewachsen. Und<br />
wir wollen uns für etwas engagieren, das uns am<br />
Herzen liegt«, sagen die jungen Männer.<br />
D as Heimatgefühl, das sie als Kinder und jetzt<br />
Heranwachsende erleben durften, wollen sie für die<br />
nachfolgenden Generationen erhalten. »Schonach<br />
ist überaltert. Das können wir nicht ändern. Aber<br />
wir können unseren Teil dazu beitragen, dass die Jugend<br />
die Möglichkeit hat, sich zu entfalten, und<br />
Spaß am Dorfleben hat«, macht Christopher Straub<br />
deutlich. Ein Großteil der jungen Leute verlässt das<br />
Schwarzwalddorf nach der Schule, um zu studieren.<br />
»Die Wenigsten kehren nach dem Studium zurück«,<br />
weiß Szymczak.<br />
Wenn die jungen Leute erst einmal Stadtluft geschnuppert<br />
haben, fällt es ihnen schwer, wieder in<br />
ihre Heimat zurückzukehren. Dabei finden sie gute<br />
Gründe, warum sie ihre Heimat der Großstadt vorziehen.<br />
»Hier ist alles viel persönlicher, nicht so anonym.«<br />
Wenngleich sie eingestehen, dass die Möglichkeiten<br />
in Schonach begrenzt sind. Einen richtigen<br />
Treffpunkt für die Jugend gibt es im Dorf nicht.<br />
Aber: »Die Gemeinde stellt uns das Haus des Gastes<br />
zur Verfügung, wenn es frei ist.« Und mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln ist der Weg in die nächste<br />
Diskothek in Donaueschingen oder Freiburg nur<br />
umständlich zu erreichen. »Also versuchen wir, den<br />
jungen Leuten hier ab und zu etwas zu bieten.«<br />
Die fünf jungen Männer haben mit einer weiteren<br />
Idee den Versuch gestartet, auch für die Senioren<br />
im Ort einen Beitrag zu leisten. Sie wollten ihre<br />
Arbeitskraft in den Dienst der Senioren stellen und<br />
beispielsweise Schnee schippen und kleinere Einkäufe<br />
erledigen. Der Start war schleppend, derzeit<br />
ruht dieses Engagement aufgrund der beruflichen<br />
Tätigkeiten der fünf Burschen.<br />
Rückhalt für ihren Einsatz bekommen die Macher<br />
von der Eventfabrik unter anderem von Bürgermeister<br />
Jörg Frey, der das Projekt klasse findet.<br />
Und auch Firmen haben das Potenzial erkannt und<br />
unterstützen die Macher. »Die Unternehmen haben<br />
ja auch etwas davon, wenn die jungen Leute hier im<br />
Ort bleiben. So können wir zum Beispiel immer auf<br />
unsere ansässigen Betriebe setzen«, so Christopher<br />
Straub.<br />
»Wir sind derzeit in der Planung der alljährlichen<br />
Mallorca-Party, die wieder im Januar 2020<br />
stattfinden wird«, so die jungen Schonacher. Doch<br />
dieses Mal soll sie größer und spektakulärer werden.<br />
»Gerne würden wir dieses Mal das gesamte Haus<br />
des Gastes füllen und die Leute mit Mallorca-Größen<br />
auf der Bühne verwöhnen«, sagt S traub.<br />
n von Roland Sprich
!<br />
Jetzt länger für Sieda!<br />
Neue Öffnungszeiten:<br />
Mo.Di. Do.Fr.<br />
Von8:00 bis 19:30 Uhr<br />
Mi.Sa.<br />
Von8:00 bis 18:00 Uhr<br />
Aktuelle Angeboteund Infos auf Facebook oder<br />
www.autowaschwelt.de<br />
Anfahrt:<br />
Robert-Bosch-Straße 9<br />
78658 Zimmern o. R.
GOLF-ERLEBNISTAG<br />
5. MAI,14-17 UHR<br />
Kostenlos testen!<br />
Für Groß undKlein in jedem Alter.<br />
Ausrüstung wirdgestellt.<br />
Golfclub Alpirsbach e.V.<br />
Fluorner Straße 3<br />
Alpirsbach-Peterzell<br />
Tel. 07444 4665<br />
info@gc-alpirsbach.de<br />
PLATZREIFEKURS<br />
IHR GOLF „FÜHRERSCHEIN“<br />
Für Golfeinsteiger bieten wir einen umfassenden Kurs,<br />
bestehend aus 10 Profi-Trainerstunden und Nutzung der<br />
Übungsanlage, zur Erlangung der Platzreife an.<br />
Komplettpreis pro Person<br />
nur 199,- €<br />
Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei uns!<br />
www.gc-alpirsbach.de
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Schulensembles, hier die<br />
Unterstufen-Theater-AG des<br />
Thomas-Strittmatter-<br />
Gymnasiums, nutzen die<br />
Bühne im Theater im<br />
Deutschen Haus gern für<br />
ihre Aufführungen.<br />
Ein kulturelles Kleinod<br />
Kleinkunst mit namhaften Künstlern und hochwertigen Eigenproduktionen<br />
Wenn es um theatralische Auftritte<br />
geht, lassen die Macher<br />
des Vereins Puppen- und<br />
Theaterbühne gerne denjenigen den Vortritt,<br />
die das kleine Theater in der S tadtmitte<br />
von St. Georgen (Schwarzwald-<br />
Baar-Kreis) nahezu wöchentlich mit Leben<br />
füllen. Seit 17 Jahren organisiert der<br />
Verein erfolgreich Veranstaltungen im<br />
Theater im Deutschen Haus, das sich von<br />
der Idee einiger Kulturinteressierter, »ab<br />
und zu ein wenig Theater zu machen«,<br />
längst zu einem kulturellen Kleinod i m<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis etabliert hat.<br />
Und das neben erstklassigen Kleinkunstveranstaltungen<br />
mit namhaften Künstlern<br />
auch hochwertige Eigenproduktionen<br />
bietet, die Theatergruppen von Schulen<br />
oder die Schauspielgruppen des Vereins<br />
auf die Bühne bringen.<br />
Zugegeben, die großen Inszenierungen<br />
von Shakespeare, Schiller und Goethe<br />
finden auf der kleinen Theaterbühne<br />
nicht statt. Will man hier aber auch nicht<br />
haben. Das Theater im Deutschen Haus<br />
will keineswegs mit großen Theaterhäusern<br />
konkurrieren, sondern bietet als soziokulturelles<br />
Zentrum eine Plattform für<br />
unterschiedlichste Kunst- und Kulturdarbietungen.<br />
Hier spiegelt sich auch der Unterschied<br />
zu Theatern in Kulturmetropolen<br />
wider. Während diese häufig von öffentlicher<br />
Hand unterstützt werden, muss sich<br />
das Theater in St. Georgen überwiegend<br />
selbst finanzieren. Und wenngleich ein<br />
Großteil der Veranstaltungen vor voll besetztem<br />
Haus stattfinden, i st die Sicherstellung<br />
der Finanzierung für den Verein<br />
ein ständig wiederkehrender Kraftakt.<br />
Die Finanzmittel stehen im Wesentlichen<br />
auf drei Säulen, die da heißen Mitgliedsbeiträge<br />
der rund 180 Mitglieder, Erlöse<br />
aus dem Verkauf der Eintrittskarten und<br />
dem Getränkeverkauf. Zudem unterstützen<br />
eine Reihe von Sponsoren die Veranstaltungen.<br />
Und auch die Stadt St. Georgen<br />
fördert das Kulturengagement des<br />
Vereins. Mehr als eine schwarze Null<br />
bleibt dem Verein dennoch kaum.<br />
Allein durch ehrenamtliche Arbeit<br />
lässt sich der Aufwand, der notwendig ist,<br />
bis sich der Vorhang für eine der mehr als<br />
50 Veranstaltungen pro Jahr hebt, längst<br />
nicht mehr stemmen. Deshalb beschäftigt<br />
der Trägerverein Gründungsmitglied Ute<br />
Scholz als Geschäftsführerin auf Minijobbasis.<br />
Zwar betreibt der Verein Puppenund<br />
Theaterbühne das Theater im Deutschen<br />
Haus in der Mühlstraße mit 17 Jahren<br />
erst vergleichsweise kurze Zeit. Die<br />
Infrastruktur besteht jedoch weitaus länger.<br />
Das »Hotel Deutsches Haus« wurde<br />
1896 erbaut. In den Anfangsjahren entstand<br />
auch der große Veranstaltungssaal<br />
samt Bühne. Bis zum Bau der Stadthalle<br />
war der heutige Theatersaal die Veranstaltungsstätte<br />
in St. Georgen. Hier fanden<br />
in den 1950er- und 60er-Jahren Ringwettkämpfe<br />
des Kraftsportvereins statt.<br />
Fasnachtsveranstaltungen wurden ebenso<br />
ausgerichtet wie die Vereidigung des<br />
damaligen Bürgermeisters Günter Laufer<br />
1968. Während des Zweiten Weltkrieges<br />
war hier auch die Werkskantine für die<br />
»Vereinigten Industriebetriebe von St.<br />
Georgen«.<br />
Die mehr als 100-jährige Geschichte<br />
des Theatersaals hat d eutliche S puren<br />
hinterlassen. Die Dielenbretter der kleinen<br />
Bühne knarren und ächzen unter der<br />
Belastung des vergangenen Jahrhunderts.<br />
»Einfach abschleifen und neu lackieren<br />
reicht hier nicht mehr aus«, sagt Ute<br />
Scholz. Deshalb hat sich der Verein dazu<br />
entschlossen, die Bühne in der diesjährigen<br />
Sommerpause komplett zu erneuern.<br />
n von Roland Sprich<br />
Auch Größen wie Rolf Miller gastieren regelmäßig<br />
im Theater der Bergstadt.<br />
Fotos: Sprich
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Hier ist die Kneipendichte hoch<br />
Die Villinger Färberstraße ist seit Jahrzehnten Treffpunkt für Nachtschwärmer<br />
In der Färberstraße<br />
reihen sich auf 250<br />
Metern Länge rund<br />
zwei Dutzend<br />
Kneipen. Fotos: Sprich<br />
Michael Steiger betreibt selbst zwei Kneipen in<br />
Villingens Kneipen- und Ausgehmeile.<br />
Die Kneipendichte ist zwar n icht<br />
so hoch wie bei der »großen<br />
Schwester«, der längsten Theke<br />
der Welt in Düsseldorf. Und der Ruf<br />
längst nicht so verrucht wie der der Großen<br />
Freiheit in Hamburg. Aber die F ärberstraße<br />
in Villingen (Schwarzwald-<br />
Baar-Kreis) ist seit Jahrzehnten Treffpunkt<br />
für Nachtschwärmer und Feierlustige.<br />
Hier reihen sich auf 250 Metern<br />
Länge rund zwei Dutzend Kneipen aneinander.<br />
Vom urigen Speiselokal bis zum<br />
Pub, von der typischen Thekenkneipe bis<br />
zur Bar und zum Szenetreff. Hier trifft<br />
man sich zum Feiern mit Freunden, zum<br />
Essen, zum Bier trinken oder um Cocktails<br />
zu genießen.<br />
Michael Steiger kennt die Färberstraße<br />
wie nur wenige andere. Seit 1996 betreibt<br />
er hier mit dem »Warsteiner Humpen«<br />
und dem »Irish Pub« zwei Kneipen,<br />
die sich, ebenso wie viele andere Kneipen,<br />
zu Institutionen etabliert haben. Wie<br />
weit die Geschichte der Färberstraße genau<br />
zurückgeht, weiß er zwar nicht.<br />
»Aber hier gab es schon immer Gasthäuser<br />
und Zunftstuben.«<br />
Über viele Jahre hinweg war die Färberstraße<br />
der Inbegriff eines Kneipenviertels.<br />
Hier trafen sich die Arbeiter der großen<br />
Firmen wie Saba und Kienzle zum<br />
Stammtisch. »Man wusste, wer an diesem<br />
Stammtisch saß, arbeitete bei Saba, wer<br />
dort saß, schaffte bei Kienzle und so weiter«,<br />
beschreibt Steiger die Atmosphäre.<br />
Nach und nach verschwanden die<br />
Stammtische, und reine Thekenkneipen<br />
hielten Einzug. In den 1980er- und 90er-<br />
Jahren hat die Färberstraße den Wandel<br />
vom reinen Kneipen- zum Ausgehviertel<br />
eingeläutet. Viele legendäre Kneipen sind<br />
verschwunden. Und mit ihnen die Namen<br />
der mindestens ebenso legendären<br />
Wirte. So etwa das »Altstadt-Café«, der<br />
»Bier-Zwickl«, das »Brauhaus« und Giselas<br />
»Bistro«, eine Kult- und Kulturkneipe<br />
für die alternative Szene. Die Namen der<br />
Wirte wie »Otto vom Warsteiner«, »Ritchie<br />
vom Ratzennest« und »Ibo vom City-<br />
Treff« kennen heute nur noch diejenigen,<br />
die ihre Sturm- und Drangzeit vor 30 und<br />
mehr Jahren hatten.<br />
»Alteingesessene, personenbezogene<br />
Kneipen haben es heute schwer«, sagt Michael<br />
Steiger. Statt der typischen Eckkneipen<br />
gibt es heute moderne Cafés, die das<br />
Angebot deutlich aufwerten. A uch lässt<br />
es sich in der Färberstraße hervorragend<br />
international speisen. Vietnamesische,<br />
spanische, indische, türkische und deutsche<br />
Spezialitäten finden sich hier auf wenigen<br />
Metern.<br />
Dazu, dass es die Wirte in der Färberstraße<br />
heute schwerer haben als früher,<br />
trägt auch das veränderte Arbeits- und<br />
Freizeitverhalten der potenziellen Klientel<br />
bei. »Früher hat man sich freitagnachmittags<br />
an der Theke getroffen, um hier<br />
sein Feierabendbierchen zu genießen.<br />
Aber heute haben die meisten ja freitags<br />
um 12 Uhr schon Wochenende, und da<br />
geht man noch nicht in die Kneipe.«<br />
Die seit einigen Jahren bestehende<br />
Verkehrsberuhigung – n ach 20 Uhr ist die<br />
Färberstraße autofrei und die Gastwirte<br />
können Außenflächen bewirtschaften –<br />
hat einerseits zu einer deutlichen Aufwertung<br />
geführt. »Andererseits hält dies viele<br />
davon ab, unter der Woche spontan auf<br />
ein Bierchen herzukommen, weil man<br />
keine Lust hat, dafür weite Wege zu laufen.«<br />
A uch wird heute anders genetzwerkt<br />
als damals. »Früher hat man seine<br />
Geschäftspartner an der Theke getroffen<br />
und seine Geschäfte gemacht. Heute trifft<br />
man sich wahrscheinlich eher auf dem<br />
Golfplatz«, so Steiger. Auch ist die Kneipe<br />
als Treffpunkt längst von sozialen Netzwerken<br />
abgelöst worden.<br />
Dass es kaum neue gastronomische<br />
Betriebe gibt, führt Steiger auch auf die<br />
gestiegenen Anforderungen zurück. »Es<br />
reicht nicht, hinterm Tresen zu stehen<br />
und Bier auszuschenken. Wirte müssen<br />
heute Unternehmer sein.«<br />
n von Roland Sprich
Große Auswahl, stilsichere Beratung,<br />
starke Marken & exakter Änderungsservice<br />
Wir lieben<br />
Anzüge!<br />
Jetzt 1 Monat<br />
gratis lesen!<br />
• erscheint immer freitags<br />
• richtet sichanKinder<br />
von6-12Jahren<br />
• altersgerecht aufbereitet<br />
mit Rätsel, Poster und<br />
Mitmachaktionen<br />
Gefördert durch:<br />
AOK Baden-Württemberg<br />
Gleichbestellen:<br />
0800 7807802 (gratis)<br />
www.schwabo-shop.de/kinderbote<br />
service@schwarzwaelder-bote.de
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Bei den Exkursionen der<br />
Umweltgruppe entdecken die<br />
kleinen Teilnehmer immer<br />
wieder Neues und Spannendes<br />
in der Natur.<br />
Foto: Sprich<br />
Dem Biber auf der Spur<br />
Erlebnisgruppe geht auf Entdeckungstour und lernt dabei eine Menge über die Umwelt<br />
Dass das Entdecken der Natur<br />
spannender i st als jedes Online-<br />
Videospiel, das wissen die Kinder<br />
aus Donaueschingen, Hüfingen und<br />
Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis),<br />
die einmal im Monat als Erlebnisgruppe<br />
auf große Entdeckungstour gehen. Hier<br />
werden Boote aus Baumrinde gebastelt,<br />
wird nachgeschaut, welche Tiere unter<br />
den Steinen im Bach leben und zusammen<br />
mit Lamas die Region erkundet.<br />
»Vater« der Umweltgruppe ist Gerhard<br />
Bronner. Vor 25 Jahren hat der Umweltberater<br />
der Stadt Donaueschingen<br />
die Erlebnisgruppe initiiert. Und seither<br />
haben rund 1000 Kinder im Grundschulalter<br />
die tollsten Naturerlebnisse erfahren<br />
dürfen. Und mittlerweile ist es die zweite<br />
Generation, die heute den Geheimnissen<br />
der Natur nachgeht.<br />
Die Idee, die hinter dem Angebot der<br />
Umweltgruppe steckt, ist, »dass wir den<br />
Kindern intensive Naturerlebnisse bieten,<br />
was die Kinder sonst so nicht bekommen«,<br />
wie Stefany Lambotte, Biologin<br />
und Umweltpädagogin im Umweltbüro<br />
des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen,<br />
erklärt. Damit will man<br />
auch dem Trend entgegenwirken, dass<br />
Kinder immer weniger nach draußen gehen,<br />
da viele Eltern Sorge haben, d en<br />
Kindern könnte etwas zustoßen.<br />
Ziel der monatlichen Gruppentreffen,<br />
in der Regel sind es drei Gruppen mit jeweils<br />
rund 20 Kindern, ist es, »den Kindern<br />
eine positive Einstellung und Haltung<br />
für unsere natürliche Umwelt zu vermitteln«,<br />
so Lambotte. Auch die Vermittlung<br />
von Lerninhalten auf spielerische<br />
Art und Weise ist Teil der Exkursionen.<br />
Betreut werden die Kinder bei den<br />
Treffen von Absolventen eines Freiwilligen<br />
Ökologischen Jahres. In diesem Jahr<br />
sind es Julia Grellmann und Markus Manzow.<br />
Sie haben sich für einen Nachmittag<br />
vorgenommen, dem Biber auf die Spur zu<br />
kommen. Auf der Gerberwies am Ortsrand<br />
von Donaueschingen, müssen die<br />
Kinder nicht lange suchen, um an den<br />
Bäumen entlang der stillen Musel Biberspuren<br />
zu entdecken. Da die kleinen Exkursionsteilnehmer<br />
zwar das Ergebnis<br />
des Bibers, abgenagte Bäume und Zweige,<br />
entdecken, aber der Biber selbst sich<br />
tagsüber sehr rar macht, haben Markus<br />
Manzow und Julia Grellmann einige Materialien<br />
mitgebracht, die ihnen von der<br />
Biberbeauftragten z ur Verfügung gestellt<br />
wurden. »Weshalb ist das Biberfell so<br />
dicht?«, wollen die Betreuer wissen. »Damit<br />
er im Wasser nicht friert«, kommt es<br />
wie aus der Pistole geschossen. Auch,<br />
weshalb die Zähne des Bibers so braun<br />
sind, interessiert die Kinder. »Das sind<br />
Eisenablagerungen, die die Zähne des Bibers<br />
besonders hart machen«, wie Stefany<br />
Lambotte erläutert.<br />
Wenn das Programm für das Sommerhalbjahr<br />
vorbei ist, haben die Kinder<br />
unter anderem einen Spaziergang mit Lamas<br />
gemacht, eine Schnitzeljagd unternommen<br />
und die Fürstenbergischen<br />
Sammlungen besichtigt. Und können<br />
dann die Frage beantworten, ob es in Donaueschingen<br />
noch Schmetterlinge gibt.<br />
Gefördert wird das Projekt vom Gemeindeverwaltungsverband<br />
(GVV), der<br />
die Kosten für die Betreuer übernimmt.<br />
»Der Kostenbeitrag für die Teilnehmer<br />
deckt lediglich die Sachkosten«, wie Lambotte<br />
betont.<br />
Zwar würde das Interesse an der Natur<br />
mit der Pubertät eher nachlassen. Für<br />
Stefany Lambotte ist es aber wichtig, dass<br />
die Kinder das Umwelt- und Naturbewusstsein<br />
in jungen Jahren lernen. »Irgendwas<br />
bleibt verankert und später erinnern<br />
sich die jungen Leute dann wieder.«<br />
Übrigens, wenige Plätze sind in diesem<br />
Jahr noch frei, um an den spannenden<br />
Exkursionen in der Natur teilzunehmen.<br />
Interessierte können sich im Internet<br />
anmelden: www.gvv-umweltbuero.de/anmeldung<br />
n von Roland Sprich
ANZEIGE<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
n<br />
Für die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen eGstehen die Kunden und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Davon zeugt auch die<br />
stetig wachsende Steigerungsrate des betreuten Kundenvolumens.<br />
Fotos: Raiffeisenbank<br />
Blickpunkt Unternehmen<br />
Beste Bank im Landkreis<br />
Rottweil<br />
Die Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen<br />
eG wurde vom<br />
F.A.Z.-Institut als »Beste Bank im<br />
Landkreis Rottweil« ausgezeichnet.<br />
Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung.<br />
Kein Institut inder Region<br />
wurde besser bewertet als wir.<br />
Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Die<br />
Studie »Deutschlands beste Banken<br />
in den Regionen« des F.A.Z.-Instituts<br />
hatteeine sehr breite Basis<br />
und ist entsprechend aussagefähig.<br />
Sie basiert auf der<br />
härtesten Währung, die ein<br />
Kreditinstitut heute haben<br />
kann: zufriedene Kunden.<br />
Mehr als die Hälfte aller<br />
Bankgeschäfte in Deutschland<br />
werden durch Kreditinstitute<br />
in den Regionen abgewickelt,<br />
dazu gehört auch unsere Bank,<br />
die Raiffeisenbank Aichhalden-<br />
Hardt-Sulgen eG. Die öffentliche<br />
Aufmerksamkeit ruht allerdings<br />
vorwiegend auf den Großbanken,<br />
deshalb hat sich das<br />
F.A.Z.-Institut entschlossen, die<br />
Leistungen der in den Regionen<br />
verankerten Banken in einer umfassenden<br />
Studie zu untersuchen<br />
und auszuzeichnen. Das Ergebnis<br />
war für unsere Bank eine große<br />
Die beiden Vorstände Ralf Bantle (links)<br />
und Markus Hezel freuen sich über die<br />
Auszeichnung.<br />
Auszeichnung und Bestätigung<br />
unserer täglichen Arbeit und unseres<br />
Engagements in der Region.<br />
Bewertet wurden die Banken hinsichtlich<br />
der drei Komponenten Beratungsqualität,<br />
gesellschaftliche<br />
Komponenten und Gesamtzufriedenheit<br />
Unsere Kunden und ihre Bedürfnisse<br />
standen und stehen für uns immer<br />
im Mittelpunkt. Die Raiffeisenbank<br />
Aichhalden-Hardt-Sulgen eG<br />
–die Bank mit innovativen<br />
Ideen. Wir sind anders –ein<br />
fairer und moderner Partner<br />
für unsere Mitglieder und<br />
Kunden vor Ort. Und dafür<br />
setzten sich alle unsere Mitarbeiter<br />
ein. Davon zeugt<br />
auch die stetig wachsende<br />
Steigerungsrate des betreuten<br />
Kundenvolumens unserer Bank.<br />
Und jetzt die Auszeichnung als<br />
beste Bank im Landkreis Rottweil.<br />
Wir sind anders. Ein fairer und<br />
moderner Partner für unsere<br />
Mitglieder vor Ort –und das aus<br />
Überzeugung.<br />
Kontakt<br />
) Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen<br />
eG<br />
)Aichhalden<br />
Kirchplatz 3<br />
78733 Aichhalden<br />
) Hardt<br />
Schramberger Straße 10<br />
78739 Hardt<br />
) Sulgen<br />
Hardtstraße 2<br />
78713 Schramberg<br />
@ info@raibadirekt.de<br />
& 07422/9513-0
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Jonas Kampfhenkel legt mit<br />
Hand dafür an, dass die<br />
WIR-Projekt-Bewohner viele<br />
Monate im Jahr ihr eigenes<br />
Gemüse essen können.<br />
Fotos: Rapthel-Kieser<br />
Die Wälder und die Weite<br />
Der Sozialarbeiter Jonas Kampfhenkel schwört auf die Vorzüge des ländlichen Raumes<br />
Ich war gleich begeistert von der<br />
Architektur und dem Gebäude«, erinnert<br />
sich der 29-jährige Jonas<br />
Kampfhenkel an sein erstes Wochenende<br />
im alternativen Wir-Projekt in Burladingen-Gauselfingen<br />
(Zollernalbkreis) vor<br />
acht Jahren. Er kam mit einer Theater-AG<br />
für ein Probenwochenende – und ist bis<br />
heute geblieben.<br />
Von dem Gebäude, in dem das WIR-<br />
Projekt untergebracht ist, war Jonas<br />
Kampfhenkel sofort begeistert.<br />
D ie ehemalige Textilfabrik hatten im<br />
Jahre 1985 ein paar engagierte und ideenreiche<br />
Umweltaktivisten, Handwerker,<br />
Kaufleute und Künstler gekauft, den Verein<br />
W IR-Projekt g egründet und aus dem<br />
Gebäude einen Ort zum Leben und<br />
Arbeiten und für die künstlerische Entfaltung<br />
gemacht. Unternehmen zogen ein<br />
und wieder aus, Bands fanden hier Probenräume,<br />
Konzerte und Ausstellungen<br />
finden statt, für Gruppen gibt es ein Tagungshaus<br />
samt Gaststätte, und es entstehen<br />
Wohngemeinschaften – ein Mehrgenerationenhaus<br />
im besten Sinne also. Die<br />
Konzeption wird mehrfach geändert, das<br />
Wir-Projekt erfindet sich immer wieder<br />
neu.<br />
Bald nach dem Probenwochenende<br />
zieht der damals 21-jährige Jonas Kampfhenkel<br />
ein, leistet seinen Zivildienst ab.<br />
Während der Studienzeit hat er ein kleines<br />
Zimmer in der Landeshauptstadt,<br />
kommt nur am Wochenende nach Gauselfingen.<br />
»Nur in der Jugend hat es mich<br />
weggezogen – ich hätte damals nicht daran<br />
gedacht, dass ich mich dauerhaft auf<br />
der Schwäbischen Alb so wohl fühlen<br />
würde«, sagt er heute. Und auch: »Ich hab<br />
mich hier noch keinen Tag gelangweilt.«<br />
B ernd Kappel, einer der Projektgründer,<br />
der in dem Haus zusammen mit seinem<br />
Sohn eine Tischlerei betreibt, wird<br />
für Jonas so etwas wie ein Mentor. Die<br />
beiden werkeln und basteln, legen Hochbeete<br />
an, damit die Menschen, die im<br />
WIR-Projekt wohnen, im Sommer ihr<br />
eigenes Gemüse haben. Mittlerweile sind<br />
sie viele Monate im Jahr Selbstversorger.<br />
Jonas Kampfhenkel macht den Bachelor,<br />
ist nun Sozialarbeiter und findet<br />
eine Anstellung im nahe gelegenen<br />
Hechingen im Diasporahaus. In der Freizeit<br />
widmet er sich der Imkerei und ist<br />
mittlerweile auch für die Buchungen der<br />
Tagungsstätte im WiR-Projekt verantwortlich.<br />
Dass im WiR-Projekt viel Wechsel<br />
und viel Wandel ist, liegt ihm. Langeweile<br />
komme da nie auf. »Das ist genau mein<br />
Ding, ich halte mich ja für flexibel«, sagt<br />
er mit einem Lachen. H ier zu wohnen habe<br />
ihn »reifer gemacht«, s agt er und beteuert,<br />
dass das Mehrgenerationenhaus<br />
mit all seinen Menschen und ihren Aktivitäten<br />
für ihn ein großes Stück Lebensqualität<br />
bedeute. Mittlerweile sind es drei<br />
Wohngemeinschaften, in denen junge<br />
und ältere Menschen wohnen, eine vierte<br />
WG ist in Planung.<br />
K ampfhenkel will sich derweil » lokal<br />
und regional noch mehr beteiligen«, wie<br />
er sagt. Er hat sich entschlossen, für die<br />
Ortschaftsrats- und Gemeinderatswahl im<br />
Mai zu kandidieren. In der Kommunalpolitik<br />
hofft er, vor allem für junge Menschen<br />
etwas zu erreichen und sie durch<br />
Angebote auch im ländlichen Raum halten<br />
zu können. Er selber weiß längst, was<br />
ihm daran gefällt, auf der Schwäbischen<br />
Alb zu wohnen, spricht von den Wäldern,<br />
dem weiten Horizont und der relativen<br />
Weitläufigkeit. Und was unvergleichbar<br />
sei: »die gute Luft und der Sternenhimmel<br />
in der N acht«.<br />
n von Erika Rapthel-Kieser
TISCHE&STÜHLE<br />
Showroom &Werksverkauf direkt ab Hersteller:<br />
Do 10 -20 Uhr |Fr10-18.30 Uhr |Sa10-16Uhr<br />
LAVIDA GmbH | 787<strong>27</strong> Oberndorf a.N. | lavida-moebel.de<br />
DIESERSOMMER<br />
WIRD BUNT!<br />
*Gültig bis 30.06.<strong>2019</strong>. Mindestwarenwert 120€<br />
SPAREN SIE<br />
20 EURO * BEIM<br />
KAUF EINER<br />
SONNENBRILLE<br />
O Küchen<br />
O Innenausbau<br />
O 3D Planung<br />
O Möbel nach Maß<br />
O Fenster &Türen<br />
O Rollläden<br />
Schießmauerstr. 18<br />
787<strong>27</strong> Hochmössingen<br />
Tel. 07423 /875 24 26
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Dominik Hajas ist froh darüber, dass er für sein Studium nicht von zu Hause wegziehen muss.<br />
Foto: Müller<br />
Albstadt hat die richtige Größe<br />
Dominik Hajas muss seine Heimat für sein berufsbegleitendes Studium nicht verlassen<br />
Von einem ruhigen Studentenleben<br />
kann Dominik Hajas nur<br />
träumen. Der <strong>27</strong>-Jährige arbeitet<br />
Vollzeit als IT-ler in Balingen (Zollernalbkreis)<br />
und studiert nebenher. Dass er dafür<br />
seine Heimat nicht verlassen musste,<br />
verdankt er neben seinem Arbeitgeber<br />
auch der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.<br />
» Ich kann eigentlich vor der Haustür<br />
studieren«, sagt der Meßstetter. Nach seinem<br />
Abitur wollte er Informatik, irgendwas<br />
mit IT studieren. Dass er dafür nicht<br />
weit wegziehen muss, zeigt das Studienangebot<br />
der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.<br />
Im Bachelor studierte Hajas zunächst<br />
Chemische Informatik, seit 2016<br />
widmet er sich vornehmlich am Wochenende<br />
seinem Masterstudium der Digitalen<br />
Forensik. Dass das Studium Hand in<br />
Hand mit seinem Beruf als IT-ler geht,<br />
verdankt er seinem Arbeitgeber, Sodge IT<br />
in Balingen. Seine Chefs Götz Matinek,<br />
Sven Eppler und Matthias Ehinger sind<br />
alle Absolventen der HS in Albstadt.<br />
Vor fünf Jahren absolvierte Hajas<br />
hier sein Praxissemester und ist dann einfach<br />
geblieben. »Aber an sich wollte ich<br />
noch den Master machen, aber aufhören<br />
mit Arbeiten wollte ich nicht«, erzählt der<br />
gebürtige Starnberger. Die Hochschule<br />
Albstadt-Sigmaringen ermöglicht ihm<br />
diesen Spagat. Vor allem am Wochenende<br />
besucht Hajas Vorlesungen in Balingen,<br />
Albstadt oder auch mal in Erlangen<br />
oder Frankfurt. Vorlesungen, die unter<br />
der Woche stattfinden, schaut er sich<br />
nachträglich online an. Für Berufstätige<br />
wie Hajas werden die Vorlesungen stets<br />
aufgezeichnet und den Studenten online<br />
zur Verfügung gestellt, viel Wissen werde<br />
im Fernstudium vermittelt. F alls es<br />
unter der Woche etwas zu tun gibt – etwa<br />
Hausarbeiten oder Projekte – darf er auch<br />
schon mal während seiner Arbeitszeit<br />
büffeln. Schließlich kommt das Wissen,<br />
das er sich aneignet, auch dem Unternehmen<br />
zugute. Derzeit erstellen bei Sodge<br />
IT 15 Mitarbeiter Software für Unternehmen,<br />
ein digitaler Forensiker fehle jedoch<br />
im Team.<br />
In seinem Masterstudiengang beschäftigt<br />
sich Hajas m it IT-Sicherheit.<br />
Wie geht ein Hacker bei einem Angriff<br />
vor? Und wie schützt man sich? Er lernt,<br />
Wirtschaftskriminalität zu bewerten,<br />
Schadsoftware zu analysieren und Cyberkriminalität<br />
aufzuspüren – Verbrecherjagd<br />
in der digitalen Welt sozusagen. Im<br />
Jahr 2010 ist d er Kooperationsstudiengang<br />
Digitale Forensik unter Leitung der<br />
Hochschule Albstadt-Sigmaringen in Balingen<br />
ins Leben gerufen worden.<br />
Da Hajas bereits sehr gute Programmierkenntnisse<br />
hat, konnte er das erste<br />
von sieben Semestern auslassen. Für ihn<br />
bestehe vielmehr in den F ächern, wo es<br />
um Recht geht, Nachholberdarf. Insgesamt<br />
sind 21 Studenten in D igitale Forensik<br />
in seinem Semester eingeschrieben,<br />
vornehmlich Informatiker, Polizisten und<br />
Juristen.<br />
Wie Hajas gehen die meisten seiner<br />
Kommilitonen einem Beruf nach, der <strong>27</strong>-<br />
Jährige ist einer der jüngsten im Semester<br />
und einer der wenigen, die am Hochschulstandort<br />
beheimatet sind. Seine<br />
Kommilitonen kommen aus ganz<br />
Deutschland.<br />
Die notwendigen Prüfungen hat Hajas<br />
alle abgelegt, seine Masterarbeit steht<br />
noch aus. Obwohl der <strong>27</strong>-Jährige sich<br />
freiwillig für das nebenberufliche Studium<br />
entschieden hat, ist er froh, wenn<br />
ab Juli die Doppelbelastung e in Ende hat.<br />
»Am Anfang tat ich mich schon schwer,<br />
aber sobald man gelernt hat, wie man<br />
sich alles einteilt, klappt das schon«, resümiert<br />
Hajas. Den Tanz auf zwei Hochzeiten<br />
bereut er dennoch nicht. »Ich war nie<br />
der klassische Student«, sagt Hajas. Schule<br />
habe ihm nie Spaß gemacht, doch in<br />
seiner Arbeit blühe er auf. »Ich gehe jeden<br />
Tag gerne zur Arbeit. Das fürs Studium<br />
aufzugeben, ist für mich nie eine<br />
Alternative gewesen.«<br />
Für sein Studium wegzuziehen, obwohl<br />
Hajas selbst nicht in Albstadt aufgewachsen<br />
ist, erachtete er nach dem Abitur<br />
nicht als notwendig. »Albstadt hat für<br />
mich die richtige Größe als Stadt«, sagt<br />
er. »Und auch die Hochschule passt. Es ist<br />
alles sehr familiär und ich habe immer<br />
das Gefühl, dass ich gut betreut werde<br />
und nicht nur eine Nummer bin.«<br />
An der Informatik fasziniert Hajas<br />
besonders, wie viele kleine Codeschnipsel<br />
wie Zahnräder ineinander greifen.<br />
Wenn eine Anwendung am Ende funktioniert<br />
empfinde er das als belohnend.<br />
»Informatik ist ein bisschen wie Zaubern.<br />
Alles, was man sich vorstellt, kann man<br />
mit Code und Logik erschaffen.«<br />
n von Beate Müller
ASX<br />
ACTIVE<br />
ASX Active 1.6 Benziner<br />
86 kW (117 PS) 5-Gang<br />
19.900 EUR<br />
MITSUBISHI MOTORS ist offizieller Partner des Deutschen<br />
Basketball Bundes<br />
Bringt Zuverlässigkeit ins Spiel<br />
Klimaautomatik<br />
Leichtmetallfelgen<br />
Sitzheizung vorn<br />
Rückfahrkamera<br />
Navigationssystem mit<br />
Smartphone-Anbindung u. v. m.<br />
* 5Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km,<br />
Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie<br />
Messverfahren VO (EG) 715 /2007, VO<br />
(EU) 2017 /1151 ASX Active 1.6 Benziner<br />
86 kW (117 PS) 5-Gang Kraftstoffverbrauch<br />
(l /100 km) innerorts 7,4; außerorts 5,5; kombiniert<br />
6,2. CO 2<br />
-Emission (g /km) kombiniert<br />
141. Effizienzklasse C. ASX Kraftstoffverbrauch (l /100 km)<br />
kombiniert 6,7 –6,2. CO 2<br />
-Emission (g /km) kombiniert 152 –141.<br />
Effizienzklasse D–C. Die Werte wurden entsprechend neuem<br />
WLTP-Testzyklus ermittelt und auf das bisherige Messverfahren<br />
NEFZ umgerechnet.<br />
Autohaus Meng e.K.<br />
Gewerbegebiet Vogelloch 4-6<br />
787<strong>27</strong> Oberndorf<br />
Telefon 07423/82850<br />
www.auto-meng.de<br />
Kompetente Beratung<br />
für Ihre Werbung.<br />
Telefon: 0800 780 780 1, Telefax: 07423 78-328<br />
E-Mail: service@schwarzwaelder-bote.de<br />
Gut zu wissen.
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Ein kleines Haus<br />
für eine bessere Welt<br />
Klemens Jakob hat ein nachhaltiges Wohnprojekt entworfen. Inzwischen<br />
lebt und wohnt er dort dauerhaft im seinem ressourcenschonenden und<br />
enegieautarken »OwnHome« in Rosenfeld-Isingen im Zollernalbkreis, das<br />
Umdenker übrigens nachbauen können: Die Pläne dafür stehen online<br />
ü
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Durch die steinerne Toreinfahrt<br />
des alten Bauernhofes hindurch,<br />
an zwei langen Hochbeeten<br />
entlang, steht am Rande der Felder<br />
unter Bäumen ein kleines Haus. Sein<br />
Erbauer, Klemens Jakob, sitzt im Inneren.<br />
In der Ecke des Häuschens bollert ein<br />
Holzofen und strahlt Wärme und Behaglichkeit<br />
aus.<br />
»Ein gewisser Prozentsatz der Menschen<br />
wird umdenken«, sagt Jakob, »und<br />
die anderen werden eben aussterben.«<br />
Klemens Jakob möchte die Welt verändern.<br />
»Wir verbrauchen das Fünffache an<br />
Ressourcen und Energie, was uns eigentlich<br />
zusteht.« Die Menschheit könne<br />
nicht ewig so weiterleben, mit ihrem momentanen<br />
Ernährungs-, Mobilitäts- und<br />
Konsumverhalten, ohne den Planeten zu<br />
zerstören. Doch er ist optimistisch: »Die<br />
Veränderungen kommen, by design oder<br />
by desaster«, also entweder durch eigenes,<br />
positives Zutun der Menschheit oder<br />
erzwungen durch die katastrophalen Folgen<br />
des Klimawandels. »Noch arbeitet<br />
die Menschheit am Desaster. Ein begrenzter<br />
Planet kann kein grenzenloses<br />
Wirtschaftswachstum produzieren. Das<br />
zu glauben ist dumm.«<br />
Klemens Jakob ist 59 Jahre alt. In seiner<br />
Jugend habe er sein Kohlenstoffdioxid-Kontingent<br />
bereits verflogen. Seine<br />
Reiseziele: hauptsächlich Asien und Australien,<br />
später auch Kolumbien. Seine Frau<br />
ist Kolumbianerin. Er lernte sie auf einer<br />
freien Kunsthochschule bei Stuttgart kennen.<br />
Im Alter von 23 Jahren hat er kurzzeitig<br />
überlegt, auf eine Insel in der Südsee<br />
auszuwandern. Eben jene Insel sei<br />
heute eine der ersten, die vom steigenden<br />
Meeresspiegel betroffen sind.<br />
» Ich wollte den Rest meines Lebens<br />
als Künstler verbringen. Gemäß Joseph<br />
Beuys, wonach jeder Mensch ein Künstler<br />
ist.« Dann seien seine drei »lebenden<br />
Kunstwerke«, seine Kinder, zur Welt gekommen.<br />
Das erste in der Geburtsklinik,<br />
das zweite zu Hause mit Hilfe einer Hebamme<br />
und das dritte als Hausgeburt ohne<br />
Hebamme. Jakob arbeitete in einer biologischen<br />
Baumschule bei Kassel, auf<br />
einem Bio-Bauernhof in der Eiffel und<br />
dem Öko-Betrieb Fischermühle bei Rosenfeld.<br />
Später war er als selbstständiger<br />
Baubiologe tätig und kam zum ersten Mal<br />
mit Solartechnik in Kontakt.<br />
Als sein Sohn Silvano 17 Jahre alt<br />
war, gründeten sie gemeinsam mit Thomas<br />
Preuhs »Solera«, eine Firma für<br />
Photovoltaikanlagen. »Ich dachte, mit<br />
Photovoltaik lässt sich die Welt retten«,<br />
gibt Jakob zu. Doch die Leute würden<br />
sich eine Anlage aufs Dach setzen und<br />
dann einfach eine Kreuzfahrt mehr buchen.<br />
»Wenn wir ernsthaft was ändern<br />
wollen, müssen wir unseren Lebensstil<br />
ändern.« Er und sein Sohn Silvano stiegen<br />
bei Solera aus. Das Grundstück, auf<br />
dem der Vater sein Häuschen errichtet<br />
hat und der angrenzende alte Hof gehören<br />
Silvano.<br />
»Wir verbrauchen das Fünffache an Ressourcen<br />
und Energie, was uns eigentlich zusteht«,<br />
kritisiert Klemens Jakob.<br />
Fotos: Stiegler<br />
Klemens Jakob wohnt inzwischen<br />
dauerhaft im Häuschen, das seit 2016<br />
dort unter den Bäumen steht. Er hat es<br />
selbst geplant und gebaut. Es steht auf<br />
sechs in den Boden betonierten Stützen.<br />
Das Holzgerüst ist mit Schwalbenschwanzverbindungen<br />
zusammengesteckt.<br />
Die Isolierung ist 20 Zentimeter<br />
dick und die Fenster dreifach verglast.<br />
Die Wohnfläche wirkt nicht beengend,<br />
beträgt dennoch lediglich 18 Quadratmeter,<br />
mit zusätzlichen neun Quadratmetern<br />
Schlafbereich unterm Dach. Küche, Bad<br />
und Wohnbereich sind einladend und liebevoll<br />
gestaltet. Das verbaute, helle Holz<br />
strahlt Gemütlichkeit aus.<br />
»OwnHome« nennt sich dieses<br />
Wohnbauprojekt, und es ist ressourcenschonend<br />
und energieautark: Es ist weder<br />
ans Strom-, noch ans Wassernetz angeschlossen.<br />
Auf dem Dach befindet sich –<br />
natürlich – eine Photovoltaikanlage. Der<br />
Energiespeicher befindet sich im Fußboden.<br />
Das Wasser und die Heizkörper werden<br />
über einen alten Badeofen und den<br />
integrierten Wärmetauscher erhitzt.<br />
Unter der Erde befindet sich ein<br />
Wassertank, der 2500 Liter Regenwasser<br />
aufnimmt, das in der Dachrinne gesammelt<br />
wird. Wenn Jakob im Innern des<br />
Hauses einen Schalter betätigt, wird das<br />
Wasser aus dem Tank zur Pflanzenkläranlage<br />
gepumpt, die sich außen an der<br />
Hauswand befindet. Obenauf wachsen<br />
Sumpflanzen: Japanische Iris, Zarter<br />
Gauchheil, Bunter Wasserfenchel. Darunter<br />
liegen sieben Schichten körnige<br />
Mineralien, in denen Bakterien arbeiten<br />
und das Wasser reinigen. Anschließend<br />
gelangt es in den Frischwassertank, durch<br />
den Schwebstofffilter, die UV-Entkeimung<br />
und plätschert am Ende in die Dusche,<br />
das Waschbecken oder die Spüle.<br />
Von dort läuft es über den Abfluss wieder<br />
in den Grauwassertank und irgendwann<br />
zurück durch die hauseigene Kläranlage.<br />
Ein perfekter Kreislauf, glaubt Jakob.<br />
Aus einem separaten Hahn entnimmt er<br />
sein Trinkwasser. Es ist das gleiche Wasser,<br />
nur ist hier noch eine Umkehrosmoseanlage<br />
vorangeschaltet. Sein Wasser<br />
sei hochwertiges, reines Trinkwasser:<br />
»Besser als aus jedem Wasserhahn<br />
Deutschlands.«<br />
E r sieht kein Problem darin, das<br />
Wasser aus seinem hauseigenen, autarken,<br />
grundsätzlich unerschöpflichen<br />
Kreislauf zu trinken – auch wenn keine<br />
neuen Mineralstoffe zugeführt würden.<br />
Seine übrigen Nahrungsmittel kauft er<br />
ein – in Bio-Qualität. Wildkräuter, Salate<br />
und Früchte baut er selbst an. Auf tierische<br />
Produkte verzichtet er komplett.<br />
Monatlich schauen sich zwischen 50<br />
und 100 Besucher sein OwnHome an.<br />
»Das sind Menschen, die was bewegen<br />
wollen«, meint Jakob. »Das ganze Projekt<br />
ist systemkritisch. Daher wollte ich mit<br />
der Idee keine Firma gründen, die dem<br />
System dient. Wir verkaufen keine Häuser.«<br />
Stattdessen sind vier unterschiedliche,<br />
fertig ausgearbeitete Baupläne online<br />
frei zugänglich erhältlich.<br />
Es gebe einen Verein, OwnWorld, im<br />
Hintergrund. Man habe das Prinzip der<br />
solidarischen Landwirtschaft übertragen<br />
und eine solidarische Bauwirtschaft gegründet.<br />
Wer ein OwnHome möchte, erhält<br />
kostenlos online einen Bauplan und<br />
bei Bedarf praktische Hilfe und Bezugsquellen<br />
vom Verein. Man brauche eine<br />
Baugenehmigung, um das OwnHome zu<br />
errichten. Der einzige Haken bisher: der<br />
autarke Wasserkreislauf. Damit hätten<br />
Gesundheitsamt und Umweltbundesamt<br />
ein Problem. In Deutschland muss jedes<br />
Haus ans Frisch- und Abwassersystem angeschlossen<br />
sein. Trinkwasser müsse aus<br />
Grund- und Oberflächenwasser gewonnen<br />
werden – und nicht aus Regenwasser.<br />
Jakob will s ich dafür einsetzen, dass dieses<br />
Gesetz geändert wird. Man könne sowieso<br />
nicht alles richtig machen, gesteht<br />
er ein. Auch er fahre Auto und schaffe es<br />
nicht, komplett auf Plastik zu verzichten.<br />
Doch grundsätzlich blickt er optimistisch<br />
in die Zukunft des Planeten und der<br />
Menschheit.<br />
Er hoffe darauf, dass Menschen bald<br />
»das tun können, was ihnen Spaß macht<br />
und sie nicht nur ein Leben lang Geld verdienen<br />
und sich verkaufen. Wir alle glauben,<br />
wir hätten gesellschaftliche Unabhängigkeit,<br />
weil wir 24 Stunden täglich<br />
einkaufen können. Aber wir waren noch<br />
nie so abhängig wie heute.« Klemens Jakob<br />
versucht unabhängig zu sein.<br />
n von Sören Stiegler
120 JAHRE.<br />
UND WIR ROCKENWEITER.<br />
Zuhause erleben –<br />
im Musterhauspark<br />
Mit Beilharz bauen Sie nachhaltig und gesund<br />
Stark imSüden. Ihre Heimat ist unsere Heimat: Baden-Württemberg.<br />
Wer hier imSüden Wert auf ökologisches und nachhaltiges Bauen<br />
legt, kommt zu Beilharz. Machen Sie den ersten Schritt und überzeugen<br />
Sie sich vor Ort im Musterhauspark Vöhringen.<br />
Von Mensch zuMensch.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
www.beilharz-haus.de<br />
Ihr Hausbau-Partner inBaden-Württemberg.<br />
Beilharz Haus ·Ökologischer Hausbau<br />
Rosenfelder Straße 100 ·72189 Vöhringen ·Tel. 07454 9588-0
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Von Berufs wegen<br />
draußen: Florian Hofmann<br />
ist Ranger im<br />
Nationalpark<br />
Schwarzwald. Foto: Meinert<br />
Im Auftrag der wilden Tiere<br />
Nationalpark-Ranger Florian Hofmann und sein »unglaublicher Traumberuf«<br />
Schon seine Eltern seien »echte<br />
Outdoor-Menschen«. Das habe<br />
ihn wohl geprägt. Florian Hofmann<br />
h at g leich einen Beruf daraus gemacht.<br />
Er ist R anger im Nationalpark<br />
Schwarzwald.<br />
Ein ganz entscheidendes Erlebnis habe<br />
er a ls Student gehabt, 15 600 Kilometer<br />
sei er damals mit dem Fahrrad gefahren,<br />
von Peking bis nach Hause in Stuttgart.<br />
Fünf Monate sei er unterwegs gewesen,<br />
»die ganze Zeit draußen und ganz<br />
viel Natur«, erzählt Florian Hofmann.<br />
Das sei wohl »so etwas wie ein Schlüsselerlebnis«<br />
f ür ihn gewesen.<br />
Florian Hofmann ist 28 Jahre alt und<br />
seit dem Abschluss seines Geoökologie-<br />
Studiums Ranger im Nationalpark<br />
Schwarzwald. Außenstehende, erzählt er,<br />
hätten mitunter eigenartige Vorstellungen<br />
über seinen Job. »Wandern gehen<br />
und dann noch dafür bezahlt werden«,<br />
heiße es da immer wieder. Keine Frage,<br />
auch manch alte Bekannte sehen ihn ob<br />
seiner Berufswahl eher als Sonderling.<br />
Zehn Ranger sind im Nationalpark<br />
Schwarzwald unterwegs, sieben Männer<br />
und drei Frauen. Was ist denn die konkrete<br />
Aufgabe des Rangers? H offmann, in<br />
grüner U niform, antwortet etwas steif im<br />
Beamtendeutsch: »Ich vertrete den hoheitlichen<br />
Naturschutzdienst im Park.«<br />
Ob er sich denn als Polizist verstehe?<br />
Nein, das auch wieder nicht. Etwa zehn<br />
Kilometer, so schätzt d ie Nationalpark-<br />
Leitung, sind die Ranger im Durchschnitt<br />
täglich »auf dem Trail«, wie das Hofmann<br />
nennt. Mitunter muss er Besucher ermahnen,<br />
die Wege nicht zu verlassen. Hunde<br />
müssen an die Leine. Und auch übernachten<br />
im Nationalpark ist untersagt.<br />
»Im Nationalpark soll in einem begrenzten<br />
Raum der Natur Vorrang gewährt<br />
werden«, erklärt Hofmann. Wildtiere<br />
brauchen ihre Ruhezeit.<br />
E s gibt eben Regeln, die müssten im<br />
Park eingehalten werden, meint Hofmann<br />
– in jedem Fall gehe es dabei aber<br />
um den Schutz und das Wohl der Tiere.<br />
Ein weiterer K lassiker s ei es etwa, dass<br />
Besucher im Winter mit Schneeschuhen<br />
die Wege verlassen, auch das irritiere die<br />
Tiere in ihrer winterlichen Zurückgezogenheit.<br />
Außerdem nehme er etwa am<br />
Monitoring von besonderen Tierarten<br />
teil, wenn das Aufkommen etwa von<br />
Kreuzottern, Fledermäusen oder Auerhähnen<br />
erfasst werden soll. »Dann unterstützen<br />
wir Ranger die Wissenschaftler.«<br />
D as Handy ist natürlich immer dabei.<br />
Es gibt jede Menge Apps, vom Monitoring<br />
der Tiere bis zu den Übertretungen<br />
von Besuchern. »Ich laufe meinen Trail<br />
ab und schaue, ob es etwas Besonderes<br />
gibt«, so Hofmann. Weitere Aufgaben<br />
der Ranger seien etwa Führungen und<br />
Besucher-Informationen. Ranger, das sei<br />
ein »unglaublicher Traumberuf« für ihn.<br />
n von Peer Meinert<br />
Nationalpark Schwarzwald<br />
Der Nationalpark (Motto: »Eine Spur wilder«) wurde im<br />
Januar 2014 gegründet – als erster Nationalpark Baden-<br />
Württembergs. Er umfasst eine Fläche von insgesamt gut<br />
10 000 Hektar, unterteilt in zwei voneinander getrennte<br />
Gebiete. Der Nordteil um Hoher Ochsenkopf und Plättig<br />
umfasst rund 2400 Hektar, der Mitte/Süd-Teil um den<br />
Ruhestein rund 7600 Hektar. Der Park hat rund 100<br />
Mitarbeiter, davon zehn hauptamtliche Ranger. Diese<br />
werden unterstützt durch 30 freiwillige Ranger.<br />
Eine feste, einheitliche Ausbildung zum Ranger gibt es<br />
nicht. Teile des Ranger-Teams haben ein Studium absolviert,<br />
andere entsprechend geeignete Ausbildungen hinter<br />
sich. Langfristiges Ziel des Nationalparks: Flora und<br />
Fauna sollen – unbeeinflusst vom Menschen – zu ihrem<br />
natürlichen Biorhythmus zurückfinden. Bis zum Jahr<br />
2<strong>04</strong>4 sollen drei Viertel der Fläche des Parks zur Kernzone<br />
werden, in der nicht mehr in die Natur eingegriffen<br />
werden darf.
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Das Pferd<br />
als Freund und Helfer<br />
Therapeutisches Reiten und Pony-Schule in Klosterreichenbach im Kreis Freudenstadt ü
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Bieten therapeutisches<br />
Reiten an: Franziska<br />
Iven-Finkbeiner (links)<br />
mit dem Schweizer<br />
Kaltblut Edino und<br />
Friederike Iven-Menner<br />
mit dem<br />
Schwarzwälder Fuchs<br />
Moreno. Fotos: Sannert<br />
Wie m an mit einem Reittier<br />
richtig umgeht, das zeigen<br />
Franziska Iven-Finkbeiner<br />
und Friederike Iven-Menner kleinen und<br />
großen Pferdefreunden auf ihrem Felicitashof<br />
in Klosterreichenbach, das zu B aiersbronn<br />
gehört.<br />
W ährend die eine der beiden<br />
Schwestern therapeutisches Reiten und<br />
ein inklusives Freizeitangebot für Kinder<br />
und Erwachsene mit Einschränkungen<br />
und Handicap anbietet, lehrt die andere<br />
Kinder alles, was ein angehender Reiter<br />
wissen und können sollte, bevor er mit<br />
dem klassischen Reitunterricht startet.<br />
Die Schwestern sind von Kindesbeinen<br />
an mit Pferden vertraut. Beide arbeiten<br />
im Therapiezentrum Iven in Baiersbronn,<br />
das ihre Mutter Gabriele Iven gegründet<br />
hat.<br />
»Die Arbeit am Tisch tut den Kindern<br />
gut, doch es gibt Kinder, die mehr Motivation<br />
brauchen«, so die Erfahrung von<br />
Franziska Iven-Finkbeiner. Weil die Logopädin<br />
weiß, was Pferde alles bewirken<br />
können, kam ihr die Idee, diese Kinder<br />
aufs Pferd zu setzen. 2016 ließ sie sich zur<br />
Reittherapeutin und Reitpädagogin ausbilden.<br />
Danach ging es Schlag auf Schlag.<br />
Denn mit der Idee zur Reittherapie und<br />
Freizeitgestaltung für Behinderte kam<br />
auch die Idee für einen eigenen Hof.<br />
Am 1. August 2018 konnten die ersten<br />
Pferde ihre Paddockbox auf dem neu<br />
erbauten Felicitashof beziehen. Inzwischen<br />
leben hier 13 Pferde – darunter die<br />
drei Kaltblüter von Franziska Iven-Finkbeiner<br />
s owie die beiden Shetlandponys<br />
von Friederike Iven-Menner. Zum Anwesen<br />
gehören unter anderem eine 20 mal<br />
40 Meter große Reithalle sowie Koppeln.<br />
I m Obergeschoss, das über einen<br />
Treppenlift barrierefrei erreichbar ist, befindet<br />
sich das R eiterstübchen, in dem Eltern<br />
oder Begleitpersonen das Geschehen<br />
in der Halle durch eine große Glasscheibe<br />
beobachten können. Überhaupt ist auf<br />
dem Felicitashof alles barrierefrei und behindertengerecht.<br />
Hier gibt es sogar<br />
einen Lift, der gehbehinderte Menschen<br />
und selbst Rollstuhlfahrer sicher nach<br />
oben hievt und in der Halle sanft auf dem<br />
Pferderücken absetzt.<br />
Doch was ist therapeutisches Reiten<br />
eigentlich, wie läuft es ab, u nd wem kann<br />
es helfen? »Pferde strahlen eine unheimliche<br />
Ruhe aus – sie spiegeln einen selbst<br />
wider«, erklärt Franziska Iven-Finkbeiner.<br />
Das heißt: »Wenn ich ruhig bin, ist es das<br />
Pferd auch, wenn ich aufgeregt bin, ist<br />
auch das Pferd aufgeregt.« Pferde besitzen<br />
die Fähigkeit, feinste körperliche Signale<br />
ihres Gegenübers wahrzunehmen<br />
und sensibel darauf zu reagieren. Doch<br />
genau das möchte sie mit ihrer Vorgehensweise<br />
vermeiden. Deshalb beginnt<br />
die Therapiestunde erst einmal mit d em<br />
gegenseitigen Kennenlernen von Pferd<br />
und Reiter. Am besten geht das beim Putzen,<br />
bei dem Kinder, aber auch Erwachsene,<br />
ihre Angst vor dem großen Tier verlieren<br />
sollen.<br />
G esattelt werden die Pferde lediglich<br />
mit einem Fellsattel oder einer Satteldecke<br />
mit Gurt und Haltegriffen. Erst dann<br />
geht es in die Halle – aber nicht gleich<br />
aufs Pferd. Kleine und große Reiter dürfen<br />
es erst einmal führen. D ie Größe und<br />
Stärke von Pferden, gepaart mit ihrer<br />
Freundlichkeit i st eine Quelle von großen<br />
und nachhaltigen Erfolgs- und Selbstwirksamkeitserlebnissen,<br />
beispielsweise<br />
wenn man dieses große T ier zu führen<br />
oder vom Rücken aus zu steuern vermag.<br />
Zum Einsatz kommen bislang nur der<br />
Norweger Tjardo und Moreno, ein<br />
Schwarzwälder Fuchs. Das Schweizer<br />
Kaltblutpferd Edino ist noch in der Ausbildung.<br />
Nach Striegeln, Satteln und Führen<br />
ist es endlich so weit. Dann wird auf dem<br />
Pferderücken beispielsweise das Gleichgewicht<br />
geschult. Übungen wie Arme<br />
kreisen oder sich auf dem Pferd sitzend<br />
einmal im Kreis drehen helfen dabei. Zur<br />
Reittherapie kommen Menschen mit verschiedensten<br />
Krankheitsbildern: zum Beispiel<br />
Menschen mit Downsyndrom, mit<br />
Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätssyndrom<br />
(ADHS), mit Sprechstörungen,<br />
R echenschwäche, Legasthenie<br />
oder mit Autismus. N eben Motivation<br />
und Koordination werden beim therapeutischen<br />
Reiten auch Konzentration und<br />
Körperwahrnehmung geschult und das<br />
Selbstbewusstsein gefördert. Nicht alle<br />
von ihnen sind Patienten des Therapiezentrums<br />
Iven.<br />
Um Selbstbewusstsein, Körperbeherrschung<br />
und das Gleichgewicht geht<br />
es auch in der Pony-Schule von Friederike<br />
Iven-Menner. Bei ihr können Kinder<br />
von drei bis neun Jahren, aufgeteilt in<br />
zwei Altersklassen, den richtigen Umgang<br />
mit einem Reittier sowie die Grundkenntnisse<br />
des Reitens lernen – für einen<br />
gelungenen Einstieg in den klassischen<br />
Reitunterricht.<br />
F ür zwei- bis dreijährige Kinder bietet<br />
Friederike Iven-Menner zudem Mutter-Kind-Workshops<br />
an.<br />
n von Doris Sannert<br />
Das Striegeln gehört zu<br />
jeder Reitstunde dazu.
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Sarah Braun bietet mit ihrer<br />
»Black Forest Lodge« eine<br />
Unterkunft der besonderen<br />
Art.<br />
Foto: Meinert<br />
Schwarzwald statt Zürichsee<br />
»Black Forest Lodge« – Sarah Braun gibt Finanzkarriere für kleine Pension auf<br />
Dass sie einmal in einem 250-Seelen-Nest<br />
im Nordschwarzwald<br />
landen würde, und dann noch<br />
als Betreiberin e iner kleinen Zwölf-Zimmer–Pension<br />
– das hätte sich Sarah Braun<br />
nicht träumen lassen. J etzt ist es Wirklichkeit.<br />
D ie junge Frau hat dafür eine<br />
Karriere i n der Finanzmetropole Zürich<br />
aufgegeben.<br />
» Black Forest Lodge« steht auf dem<br />
Schild vor dem Schwarzwaldhaus in<br />
Igelsberg (Kreis Freudenstadt), das so<br />
idyllisch ist wie sein Name. »Eine Unterkunft<br />
der besonderen Art«, n ennt es die<br />
Die begeisterte Joggerin veranstaltet<br />
auch Laufwochenenden. Foto: Privat<br />
32-Jährige, die eigentlich in der internationalen<br />
Finanzwelt Karriere machen<br />
wollte. Aber der Reihe nach: Nach dem<br />
Studium der Volkswirtschaft in München<br />
ging die g ebürtige Überlingerin z unächst<br />
nach Zürich und h euerte bei einer Versicherung<br />
an.<br />
B üro mit Blick über den Zürichsee,<br />
Fitnessstudio im Keller – zunächst fand<br />
sie das ganz schick. Doch nach zwei Jahren<br />
überfiel sie die Sinnkrise: »Was mache<br />
ich hier eigentlich? Soll das m ein Leben<br />
sein?« Gerade mal <strong>27</strong> Jahre alt war<br />
sie, als sie kündigte, erzählt die dunkelhaarige<br />
Frau. S ie hatte viel Geld verdient<br />
in Zürich, irgendwo im Hinterkopf spukte<br />
die Idee, »eine Immobilie zu kaufen, die<br />
man als Pension nutzen kann«. E s gab<br />
aber auch Alternativen, zum Beispiel Yogalehrerin<br />
zu werden. »Ich hab’ mich damals<br />
im Kreis gedreht.«<br />
Zudem: Als Ausgleich zum Versicherungsgeschäft<br />
hatte sie in der Schweiz mit<br />
dem Joggen begonnen, d ie Berge entdeckt,<br />
überhaupt das Draußen-Sein in der<br />
Natur. »Damit war die Idee, aufs Land zu<br />
ziehen, gar nicht mehr so weit.« Was<br />
folgte, w ar ein zweimonatiger T rip auf<br />
dem Jakobsweg, zur Entscheidungsfindung<br />
sozusagen. Zur Krönung machte sie<br />
dann beim Marathonlauf i n New York<br />
mit – doch da hatte sie das schöne alte<br />
Haus in Igelsberg bereits gekauft. »Spottbillig«,<br />
f indet sie noch heute.<br />
Im Juni 2017, nach umfänglicher Renovierung<br />
samt tatkräftiger Hilfe der Eltern,<br />
wurde die »Black Forest Lodge«<br />
(www.black-forest-lodge.eu) eröffnet. Es<br />
gibt Einzel- und Doppelzimmer, manche<br />
mit Gemeinschaftsbad, die Zimmer sind<br />
individuell eingerichtet, alles ist schlicht<br />
und doch liebevoll arrangiert. Vor der<br />
Haustür liegen der Schwarzwald, Streuobstwiesen<br />
– ideales Terrain zum Joggen,<br />
zum Wandern oder einfach, um die Seele<br />
baumeln zu lassen.<br />
Doch das alles ist nicht das, was die<br />
»Lodge« so besonders macht. Das ist etwas<br />
ganz Anderes: Zum Beispiel gibt es<br />
Märchenabende, »Igelsberger Märchenstunden«<br />
heißen die Treffs, bei denen<br />
Wolfgang Tischler von literaturcafe.de etwa<br />
das Schwarzwaldmärchen »Das kalte<br />
Herz« präsentiert. Oder es gibt Seminare<br />
zum Thema »Wie veröffentliche ich mein<br />
Buch ohne Verlag?« Oder Sarah Braun,<br />
die begeisterte Joggerin, veranstaltet ein<br />
lockeres Laufwochenende.<br />
Nebenbei kocht sie einmal pro Woche<br />
für alle Gäste. Jeder kann kommen,<br />
die Gerichte sind vegetarisch, ein Hit etwa<br />
ist ihr Thai Curry. Die Gäste kommen<br />
aus der ganzen Welt nach Igelsberg, sogar<br />
aus Indien und Saudi-Arabien. Ob sie<br />
das ihr ganzes Leben machen will? Da ist<br />
sich Sarah Braun nicht ganz sicher. »Es<br />
kann sein, dass ich mich m al umorientiere.«<br />
V ielleicht wird sie ja später doch Yogalehrerin.<br />
Oder macht eine Lauftrainer-<br />
Ausbildung. Im Augenblick habe sie aber<br />
nur zwei Wünsche: »Nette Gäste und<br />
mehr Zeit fürs Laufen.«<br />
n von Peer Meinert
JALOUSIEN<br />
Für innenund außen<br />
Direkt vomHersteller<br />
Besuchen sieunsere Ausstellung<br />
ROLLLADEN-UND<br />
SONNENSCHUTZTECHNIK<br />
72336Balingen-Weilstetten<br />
Ziegelwasen6<br />
Tel.074 33/9960-0 ·Fax 07433/99 60 20<br />
www.kuebler-balingen.de<br />
Ing. Büro für Energieeffizienzenz<br />
Beratung • Neubau<br />
Sanierung • Fördermittel<br />
Roland Eppler Dipl.-Ing. (FH)<br />
Ingenieurbüro für<br />
Energieeffizienz und Energiekonzepte<br />
German-Götz-Str. 28 • 72469 Meßstetten<br />
Tel. 07436 /901411 • Mobil. 0162 9686820<br />
info@suedseite-eb.de • www.suedseite-eb.de<br />
Planung<br />
pfLanzung<br />
pflege<br />
Ihr Spezialist rund um den Garten<br />
Als anerkannte Garten Baumschuleverpflichten<br />
wir uns zu Qualität und Vielfalt. Neben Stauden<br />
und Gehölzen, bieten wir Ihnen auch immer ein<br />
schönes Sortiment an blühenden Saisonpflanzen.<br />
Wir pflanzen Glücksgefühle mit besonderen und<br />
seltenen Unikaten.<br />
Unser Anzeigenservice ist für Sie da.<br />
Telefon: 0800 780 780 1, Telefax: 07423 78-328<br />
E-Mail: service@schwarzwaelder-bote.de<br />
Gut zu wissen.<br />
Tel.: 07454 /3664 ·Sulz-Hopfau<br />
www.spaeth-hopfau.de<br />
FRÜHLINGSGEFÜHLE<br />
AUSGEFALLENE UNIKATE FÜR IHR GARTENGLÜCK
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Guck mal, was da wächst: Das Urban-Gardening-Programm in Horb erfreut sich großer Beliebtheit<br />
und startet jetzt in die zweite Saison.<br />
Foto: Stadt Horb<br />
Das Miteinander funktioniert gut<br />
Urban-Gardening-Projekt der Stadt Horb startet in die zweite Saison<br />
Tomaten, Zucchini, Zwiebeln, Salat und<br />
Knoblauch – im Gemeinschaftsgarten in der<br />
Sommerhalde wird alles Mögliche angebaut.<br />
Das Projekt, das die Stadt Horb (Kreis Freudenstadt)<br />
vor rund einem Jahr gestartet hat, erfreut<br />
sich mittlerweile großer Beliebtheit.<br />
»Für die kommende Saison haben wir schon gar<br />
keine Plätze mehr frei«, sagt Kristin Schober, die Integrationsbeauftrage<br />
der Stadt. Zusammen mit Markus<br />
Pagel, der im Gemeinderat der Fraktion der Offenen<br />
Grünen Liste vorsitzt, betreut sie das Urban-<br />
Gardening-Projekt. Es soll denjenigen Bürgern, die<br />
keinen eigenen Garten besitzen, die Möglichkeit bieten,<br />
ein Beet im Herzen der Stadt zu bewirtschaften.<br />
Die Idee hatte Pagel schon vor längerer Zeit –<br />
inspiriert durch die P rinzessinnengärten in Berlin.<br />
Aber erst als die Stelle der Integrationsbeauftragten<br />
im Oktober 2016 geschaffen und mit Schober besetzt<br />
wurde, habe er auch eine Ansprechpartnerin in<br />
der Stadtverwaltung gehabt, erinnert sich Pagel. Gemeinsam<br />
packten die beiden das Projekt dann an.<br />
Als Standort bot sich der Garten in der Sommerhalde,<br />
der sich seit einigen Jahren im Besitz der Stadt<br />
befindet, förmlich an.<br />
Anlaufschwierigkeiten habe es glücklicherweise<br />
keine gegeben, »aber man hat natürlich anfangs immer<br />
die Angst, dass das Projekt nicht ankommt oder<br />
dass irgendetwas schief geht«, erinnert sich Schober.<br />
Doch diese Angst hat sich als unbegründet erwiesen,<br />
denn bereits im vergangenen Sommer wurden<br />
neun der zwölf Beete bewirtschaftet – und mittlerweile<br />
sind bei den beiden Verantwortlichen schon<br />
mehr Anfragen eingegangen als Beete zu vergeben<br />
waren. »Diejenigen, die anfangs dabei waren, sind<br />
immer noch dabei – und das will schon etwas heißen.«<br />
Die Gärtner, welche die zwölf Beete bewirtschaften,<br />
beschreibt Schober als »bunt gemischten<br />
Haufen« und betont: »Bei uns sind alle willkommen.«<br />
In dem Projekt sieht sie auch die Chance,<br />
dass Geflüchtete, die in Horb eine neue Heimat gefunden<br />
haben, sich mit anderen Horbern austauschen<br />
können. Aber natürlich sollen auch gartenbegeisterte<br />
Horber die Gelegenheit haben, miteinander<br />
in Kontakt zu treten. Ziel ist es also nicht nur,<br />
den Menschen einen Garten zu bieten: Der Gemeinschaftsgarten<br />
fungiert auch als gemeinschaftliche<br />
Plattform.<br />
Und dieses Miteinander funktioniert sehr gut,<br />
sind Schober und Pagel sich einig. Für sie steht beim<br />
Projekt nicht nur das Gärtnern im Vordergrund,<br />
sondern vor allem auch der bewusste und nachhaltige<br />
Konsum der angebauten Produkte sowie der soziale<br />
und kulturelle Austausch.<br />
Neben gemeinsamen Festen träfen die Gärtner<br />
sich auch »einfach so«, um bei einem Feierabendbier<br />
das Wetter zu genießen oder sich auszutauschen.<br />
»Es ist einfach schön, wie die einzelnen Gärtner<br />
voneinander lernen und auch einfach sehen,<br />
welche Aufgaben erledigt werden müssen«, erzählt<br />
Schober. Denn außer den Beeten finden sich im<br />
Garten auch Rasenflächen, die gemäht werden müssen,<br />
sowie einige Apfelbäume und eine Reihe von<br />
Weinreben.<br />
n von Helen Moser<br />
n Urban Gardening oder auch<br />
Urbaner Gartenbau ist eine Sonderform<br />
des Gartenbaus, bei<br />
dem städtische Flächen innerhalb<br />
von Siedlungsgebieten oder in<br />
deren direktem Umfeld genutzt<br />
werden. Das Konzept kommt aus<br />
großen Städten, wo kaum ein<br />
Haus oder eine Wohnung einen<br />
eigenen Garten hat. Aufgrund<br />
des Städtewachstums und der<br />
Reduktion landwirtschaftlich<br />
nutzbarer Flächen, gewinnt<br />
Urban Gardening zunehmend an<br />
Bedeutung. Im Vordergrund stehen<br />
die nachhaltige und umweltschonende<br />
Bewirtschaftung der<br />
Flächen sowie der bewusste Konsum<br />
der angebauten Produkte.<br />
n In Horb bietet neben der<br />
Stadtverwaltung für den kommenden<br />
Sommer auch die evangelische<br />
Kirchengemeinde ein<br />
Bio-Nutzgartenprojekt beim Gemeindehaus<br />
Hohenberg an.
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Annette Söllner ist überzeugt:<br />
»Wenn man eine Stunde an<br />
einem Ort im Wald sitzt –<br />
dann geschieht etwas mit<br />
einem selbst«. Fotos: Meinert<br />
Eintauchen in Meer von Grün<br />
Waldbaden ist Müßiggang der besonderen Art<br />
und öffnet den Blick für ganz neue Einsichten<br />
Nein, absolut nicht«, sagt Annette<br />
Söllner mit Nachdruck in der<br />
Stimme, » Waldbaden ist kein<br />
esoterisches Gedöns.« E s handele sich<br />
auch um kein fernöstliches Heilsversprechen,<br />
keine Wunderlehre. »Waldbaden<br />
ist etwas ganz Bodenständiges.«<br />
A nnette Söllner, 52 Jahre alt, arbeitet<br />
in ihrem »echten Leben« als Logopädin.<br />
Vollzeit. Jetzt sitzt sie auf einer Bank am<br />
Waldrand von Dornstetten im Kreis Freudenstadt,<br />
trägt eine braune Wolljacke<br />
und Wanderschuhe. In der Natur sein,<br />
Draußen-Sein, das s ei für sie immer<br />
schon wichtig gewesen. 2011 hat sie eine<br />
Ausbildung zur Landschaftstherapeutin<br />
absolviert, außerdem ist sie freiwillige<br />
Rangerin i m Nationalpark Schwarzwald.<br />
Seit drei Jahren leitet sie als Schwarzwald-Guide<br />
Exkursionen zum »Waldbaden«.<br />
W aldbaden i st nicht neu. A ber seit<br />
ein paar Jahren gibt es auch in Deutschland<br />
immer mehr Anhänger, im Internet<br />
sind massig Seiten darüber zu finden. Auf<br />
Youtube ist zu sehen, wie einzelne Gruppen<br />
durch die Wälder streifen. S öllner<br />
lässt den Blick über sanft abfallende Hänge<br />
des Nordschwarzwalds schweifen.<br />
Was ist eigentlich der U nterschied<br />
zwischen Waldwandern und Waldbaden?<br />
Das Wichtigste beim Waldbaden<br />
sei die Gelassenheit, die Langsamkeit, erklärt<br />
S öllner. »Die Leute stürmen manchmal<br />
geradezu durch die Wälder.« B eim<br />
Waldbaden h ingegen muss kein Ziel erreicht<br />
werden. Man müsse nicht joggen,<br />
nicht hetzen, nicht schwitzen. »Was wir<br />
tun, könnte man auch Waldbummeln<br />
nennen. Müßiggang im Wald.«<br />
Z ehn Stunden dauert eine Exkursion<br />
bei ihr. Maximal zehn Männer und Frauen<br />
können teilnehmen. »Das Handy sollen<br />
die Teilnehmer zu Hause lassen, am<br />
besten auch die Armbanduhr«, rät sie. Sehen,<br />
fühlen, riechen – im weitesten Sinne<br />
sich gehen lassen, darauf komme es an.<br />
Den Blick etwa einmal eine ganze Zeit<br />
auf eine Stelle fokussieren, u nd einfach<br />
warten, was dann passiert. Annette Söllner<br />
nennt das auch den »weichen Blick«.<br />
Natürlich ist die wohltuende Wirkung<br />
des Waldes nichts wirkliches Neues,<br />
ebenso wenig wie die altbekannte Liebe<br />
der Deutschen zum Wald. Während<br />
andere Völker den Wald von Alters her<br />
eher als etwas Fremdes, Bedrohliches<br />
empfinden, ist er für Deutsche fester Bestandteil<br />
der Romantik.<br />
Doch Waldbaden sei mehr als bloßes<br />
Spaziergehen oder Wandern im Forst.<br />
»Gerade das gemächliche S ich-treiben-<br />
Lassen bringt die besondere Erfahrung.«<br />
Zehn Stunden im Wald, das ist eine lange<br />
Zeit, das kann anstrengen, mindestens<br />
vier Stunden würden deshalb sitzend verbracht,<br />
so die Exkursionsleiterin in Sachen<br />
Waldbaden. Der Blick nach unten<br />
auf den Boden öffne dann mitunter ganz<br />
neue Einsichten: »Wenn man eine Stunde<br />
Beim Waldbaden ist die<br />
Langsamkeit entscheidend.<br />
an einem Ort im Wald sitzt – dann geschieht<br />
etwas mit einem selbst.«<br />
n von Peer Meinert
DAS NEUE HEIMAT-MAGAZIN FÜR SCHWARZWALD, SCHWÄBISCHE ALB UND BODENSEE!<br />
IM HANDEL<br />
oder<br />
BESTELLEN&<br />
GESCHENK<br />
sichern!<br />
oder<br />
oder<br />
Aus dem Inhalt:<br />
++ Julica Renn –Die fliegende Brennerin vom Bodensee ++ Küchenbrüder machen öko sexy ++Kaffeegenuss<br />
von der Schwäbischen Alb ++Bohei umein Ei –Football im Selbstversuch ++ Interview mit Timo<br />
Hildebrand ++ Gärtnern ohne Garten ++ Spitzengastronomie im Nordschwarzwald ++ und vieles mehr ++<br />
Einfach bestellen:<br />
waldrausch-magazin.de Kostenfrei anrufen: Tel. 0800 780 780 5
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />
Fühlt sich im Ehrenamt wohl:<br />
Fred Heldmaier engagiert sich<br />
beim Förderverein Alte<br />
Seminarturnhalle.<br />
Foto: Kunert<br />
Foto: Kunert<br />
»Toll eingesetzte Lebenszeit«<br />
Fred Heldmaier hat in Nagold sein persönliches Lebensglück gefunden<br />
Es ist früher Nachmittag in der Alten<br />
Seminarturnhalle in Nagold<br />
(Kreis Calw) – eigentlich nicht<br />
die »typische« Zeit für Events und Action<br />
in diesem altehrwürdigen Saal. Aber gerade<br />
probt eine Theatergruppe drin. Hohe<br />
Konzentration, harte Arbeit für den<br />
Applaus des Publikums.<br />
Fred Heldmaier kennt das. Die Bretter,<br />
die die Welt bewegen. Theater, Kleinkunst,<br />
Musik. Heldmaier selbst ist Musiker,<br />
spielt Gitarre in ’ner Band: »Blues,<br />
Folk, französische Songs, auch mal was<br />
Deutsches – aber nie Helene Fischer«,<br />
lacht er. Auch eigene Songs sind dabei.<br />
So kam er hierher – nach Nagold.<br />
»Zum Double-Stage-Festival« vor drei<br />
Jahren. Sein Freund Gerd Hufschmidt<br />
vom Jugendhaus »Youz« hatte ihm davon<br />
erzählt, ihn eingeladen. Davor war Heldmaier<br />
mit seiner Band auch schon mal<br />
beim Urschel-Herbst in Nagold z u Gast,<br />
auch auf der Burg haben sie schon gespielt.<br />
»Aber die Idee von ›Double-Stage‹<br />
hat mir besonders gut gefallen.« Einfach<br />
mal ein Festival für junge Bands versuchen,<br />
ihnen mit professioneller Bühnentechnik<br />
ein Forum schaffen. Im Jahr<br />
drauf war Heldmaier bereits bei der Organisation<br />
selbst dabei, übernahm auch die<br />
Moderation.<br />
Semihallen-Chef Wolfgang Schäfer<br />
hat ihn dafür gleich vom Fleck weg akquiriert.<br />
Für einen eigenen Auftritt mit<br />
seiner Band wurde es so zwar »viel zu<br />
stressig«. Aber »diese Arbeit macht wirklich<br />
Spaß.« So viel Spaß, dass Heldmaier<br />
mittlerweile – nach eineinhalb Jahren aktiver<br />
Mitarbeit – auch die Leitung des<br />
Arbeitskreises Programmplanung im Förderverein<br />
Alte Seminarturnhalle übernommen<br />
hat: insgesamt »zwei Handvoll<br />
Leute«, die das jährliche Veranstaltung-<br />
Programm für die »Semi« planen, zusammenstellen<br />
und die Durchführung mit<br />
den Künstlern organisieren.<br />
»Im Februar sind wir dafür immer<br />
auf der Kleinkunstbörse in Freiburg.« Das<br />
meint: An jedem der vier Event-Tage<br />
fährt eine Gruppe runter ins Breisgau, um<br />
Künstler zu sichten, Newcomer kennenzulernen,<br />
Kontakte zu knüpfen, mit den<br />
Agenturen zu sprechen. »Oft fragen die<br />
Agenturen auch schon von sich aus bei<br />
uns an, wenn sie für die großen Namen<br />
die Touren planen – weil, nach Nagold<br />
kommen die alle gerne.« Warum? Fred<br />
Heldmaier erzählt von Kabarettist Rolf<br />
Miller, der zum Gig in der Semi mit seinem<br />
Sohn anreiste.<br />
Nach dem Schlussapplaus, den Zugaben<br />
– wenn das Publikum längst den Saal<br />
verlassen hat – gibt es in Nagold die Tradition,<br />
dass sich alle Helfer vom Förderverein<br />
zum gemeinsamen (Reste-)Essen<br />
zusammensetzen. Oft setzen sich die<br />
Künstler noch mit dazu, erzählen von<br />
sich. Oder fragen, wie Rolf Miller, ob sie<br />
mal ihre private Playlist vom Smartphone<br />
über die Sound-Anlage der Semi laufen<br />
lassen dürften. Klar durfte Miller das –<br />
und war mehr als tief beeindruckt von<br />
der wahnsinnig guten Klangqualität, die<br />
da aus den Boxen kam. So etwas seien<br />
»magische Momente«. Eigentlich hatte<br />
Fred Heldmaier, der Musiker, der Gitarrist,<br />
mit Kleinkunst oder Kabarett »vor<br />
der Seminarturnhalle« eher wenig am<br />
Hut. »Hier habe ich die erst näher kennen<br />
und schätzen gelernt. Weil du nirgendwo<br />
sonst besser an diese Künstler herankommst,<br />
und auch mal die richtig bekannten<br />
Namen der Szene in einem fast<br />
privaten Rahmen erlebst.«<br />
I m Berufsleben war Heldmaier einst<br />
Projektleiter bei I BM, hat dort 38 Jahre<br />
lang »geschafft«, zwei Jahre davon in den<br />
USA. »Nördlich von New York.« Big<br />
Apple – Billy Joel live im Madison-<br />
Square-Garden, die Kult-Band »Chicago«<br />
in Westpoint. Die ganz großen Emotionen<br />
im Show-Business. Heldmaier ließ<br />
sich das bei Onkel Sam natürlich nicht<br />
entgehen. Vor zehn Jahren bereits zog er<br />
»der Liebe wegen« von Herrenberg nach<br />
Nagold. Als sich dann vor rund eineinhalb<br />
Jahren d ie Gelegenheit bot, verabschiedete<br />
er sich in den Vorruhestand –<br />
»ein echtes Geschenk«.<br />
Die Arbeit für die Alte Seminarturnhalle<br />
ist nun ein großer Teil seines<br />
Glücks. »Toll eingesetzte Lebenszeit«,<br />
auch wenn’s mal etwas stressiger wird.<br />
Wie gerade, wenn das Programm für die<br />
nächste Spielzeit festgezurrt und in trockene<br />
Tücher gepackt werden muss.<br />
»Eine super Gemeinschaftsleistung«, viele<br />
tolle Helfer – »wie eine Familie, das kann<br />
man schon so sagen«.<br />
n von Axel H. Kunert
n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
Wasserläufe sind bei Kindern<br />
besonders beliebt. Im<br />
Mehrgenerationenpark können<br />
sie nach Herzenslust gefahrlos<br />
planschen.<br />
Fotos: Fritsch<br />
»Eine richtige Oase im Ort«<br />
Im Mehrgenerationenpark in Althengstett ist für Alt und Jung etwas geboten<br />
Platz zum Spielen haben die<br />
Kinder im Althengstetter<br />
Mehrgenerationenpark.<br />
Darüber freuen sich auch die<br />
Eltern.<br />
Das ist einfach eine richtig gute<br />
Sache und wird gut angenommen<br />
von Jung und Alt. Besser<br />
hätte es nicht sein können«, freut sich Sabine<br />
Schumacher in der Rückschau auf<br />
das Mammutprojekt Mehrgenerationenpark<br />
Althengstett (Kreis Calw).<br />
Sie hat mit vielen anderen Helfern<br />
rund um das Team von »Kraut und Rüben«<br />
maßgeblich an der Verwirklichung<br />
des Projektes mitgeholfen. Auf 2 800<br />
Quadratmetern Fläche hoben die Althengstetter<br />
in mehreren Abschnitten den<br />
Mehrgenerationenpark in der Mitte des<br />
Ortes aus der Taufe.<br />
Das Freizeitgelände bietet n eben<br />
Wasserspielen, Kunstobjekten, verschiedener<br />
Sitzgelegenheiten auch Spielgeräte<br />
für jede Generation inklusive einer Boulebahn<br />
und einem Hochbeet.<br />
Man habe sich immer wieder getroffen<br />
während der Vorbereitungszeit und<br />
mit der Gruppe andere Mehrgenerationenparks<br />
zur Inspiration angeschaut.<br />
Und das hat sich ausgezahlt, denn wie<br />
das Wort schon vermuten lässt, wurde<br />
wirklich für alle Generationen in Althengstett<br />
ein Ort der Begegnung geschaffen.<br />
»Das ist eine richtige Oase«,<br />
schwärmt Schumacher, die immer wieder<br />
betont, dass dieses Großprojekt n ur<br />
durch die Unterstützung von zahlreichen<br />
Helfern ermöglicht wurde.<br />
Der Park liegt zwischen Ortsmitte<br />
und Schulzentrum und lockt auch deshalb<br />
viele Besucher zum Verweilen an.<br />
Zudem grenzt keine viel befahrene Straße<br />
an den Park an, die Gefahr von Unfälle<br />
gerade mit Kindern wird somit eingedämmt.<br />
M ittags sei hier e ine Menge los,<br />
meint Schumacher. Und die 51-Jährige<br />
muss es wissen, immerhin ist sie die Leiterin<br />
der Kindertagesstätte Jahnstraße,<br />
die nur wenige Gehminuten vom Althengstetter<br />
»Leuchtturmprojekt« entfernt<br />
liegt, wie es der zuständige Planer von<br />
der F orschungsstelle für Frei- und Spielraumgestaltung,<br />
Roland Seeger einmal<br />
formulierte. Bürgermeister Clemens Götz<br />
beschreibt den Erfolg des neuen Treffpunkts<br />
folgendermaßen: »Da drehen sich<br />
die Räder des Lebens« – sprich vom Kinderwagen<br />
bis hin zum Rollator.<br />
Dass alle im Ort so gut miteinander<br />
können auf dem neuen Gelände, liegt<br />
auch an der Beteiligung aller Generationen.<br />
»Die Schüler haben ihre Wünsche<br />
geäußert, ebenso die Senioren und Kinder«,<br />
erklärt Schumacher. Dann wurden<br />
diverse Arbeitsgruppen gebildet, die sich<br />
mit der detaillierten Ausgestaltung des<br />
Mehrgenerationenparks beschäftigt haben.<br />
Entstanden ist nun ein Tummelplatz<br />
für alle Althengstetter – und nicht nur für<br />
die. »Es kommen sogar Familien aus anderen<br />
Orten hierher, um Zeit zu verbringen«,<br />
hat Schumacher beobachtet, und<br />
dass dadurch die Attraktivität Althengstetts<br />
g esteigert werden konnte. Gesteigert<br />
wurde aber auf jeden Fall der Freizeitwert<br />
in Althengstett. Denn der Mehrgenerationenpark<br />
ist ein Ort zum Verweilen,<br />
Flanieren, aber auch zum Toben,<br />
Spielen und A usprobieren. Es ist eben für<br />
jeden etwas dabei.<br />
n von Sebastian Buck
ANZEIGE<br />
PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />
n<br />
Montage der Kellerinnenwände<br />
Fotos: Löffler Photography &Film<br />
Blickpunkt Unternehmen<br />
Mehr Raum zum Leben –Fertigkeller<br />
und Bodenplatten vom Marktführer<br />
glatthaar-fertigkellerwurde 1980<br />
vonJoachim Glatthaar gegründet.<br />
Seither hat sichdas Unternehmen<br />
mit Stammsitz in Schramberg-<br />
Waldmössingen auf die Herstellung<br />
und den Bau vonFertigkellern und<br />
Bodenplatten spezialisiert.<br />
Das Dienstleistungsspektrum umfasst<br />
dabei auch Planungsleistungen,<br />
Statik, Erdarbeiten sowie Projektleitungen.<br />
Das Unternehmen<br />
schöpft aus einem Erfahrungsschatz<br />
von mehr als 55000 Bauprojekten<br />
mit einer jährlichen Abwicklung<br />
von rund 4500 Objekten.<br />
Innovativ<br />
glatthaar-fertigkeller entwickelt<br />
Baulösungen für den europaweiten<br />
Einsatz auch inschwierigen Einsatzgebieten:<br />
Einzigartige Patente und<br />
Marken, wie unter anderem das<br />
geschützte AquaSafeFAST®-System,<br />
die ThermoSafePLUS®-Wand und<br />
insbesondere der TechnoSafe®-Keller<br />
zeichnen glatthaar-fertigkeller<br />
als das innovativste Unternehmen<br />
Montage der Kelleraußenwände<br />
nach Maß<br />
Montage der Kellerdecke<br />
im Bereich Fertigkeller aus und<br />
unterstreichen die Marktführerschaft.<br />
Darüber hinaus verfügt das<br />
Unternehmen in seinem Produktportfolio<br />
über eine patentierte<br />
ThermoSafe®-Wand mit einer<br />
Kerndämmung von über 16 Zentimetern.<br />
Umweltorieniert<br />
Ressourcenschonende Bausysteme<br />
und Abfallvermeidung durch moderne<br />
Fertigungsanlagen sowie optimale<br />
Logistik und der damit verbundene<br />
sparsame Umgang mit<br />
Energie ist im Unternehmen gelebtes<br />
Selbstverständnis. Daher zeichnen<br />
sich die Produkte aus dem<br />
Hause Glatthaar durch hohe Umweltorientierung<br />
aus. Eine eigene<br />
Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
arbeitet in langjährigen Kooperationen<br />
mit Instituten, Hochschulen<br />
und der Bauindustrie an<br />
der Vervollkommnung immer »intelligenterer«<br />
Keller hin zu Passivhausqualität.<br />
Ausgewiesene Fachkompetenz und<br />
hohe Qualitätsmaßstäbe bei allen<br />
Produkten »Made in Germany«<br />
brachten dem Unternehmen zahlreiche<br />
Auszeichnungen ein: zum<br />
Beispiel den Creativ Preis, die Wirtschaftsmedaille<br />
für herausragende<br />
wirtschaftliche Verdienste um die<br />
Wirtschaft Baden-Württembergs,<br />
TÜV-Zertifizierungen für nachweisbare<br />
Bauherrensicherheit, den Sieg<br />
im bundesweiten Wettbewerb als<br />
Deutschlands kundenorientiertester<br />
Dienstleister mit bester Weiterempfehlungsquote,<br />
die fünfmalige<br />
Auszeichnung als fairster Fertigkellerhersteller<br />
Deutschlands und<br />
ganz aktuell die Auszeichnung mit<br />
dem Golden Cube Innovation, der<br />
als Oscar der Fertighausbranche<br />
gilt!<br />
Familienunternehmen<br />
Der Unternehmenserfolg basiert<br />
auf einer soliden Entwicklung zu<br />
einem starken, gesunden Mittelständler,<br />
der von einer Ein-Mann-<br />
Firma zum europäischen Marktführer<br />
für Fertigkeller gemeinsam mit<br />
aktuell mehr als 500 Ingenieuren,<br />
Betriebswirten, Projektleitern und<br />
hochausgebildeten Verwaltungs-,<br />
Produktions- und Montagemitarbeitern<br />
gewachsen ist. Eigenverantwortlichkeit<br />
und Motivation der<br />
Mitarbeiter sind wesentliches Element<br />
für den 39–jährigen Erfolg.<br />
Die Begeisterungsfähigkeit und hohe<br />
Identifikation der Mitarbeiter<br />
gründet sich dabei auch auf den<br />
Fakt, bei einem Markt- und Innovationsführer<br />
tätig zusein, bei dem<br />
eine soziale Unternehmens-Leit-<br />
Kultur wesentliches Erfolgsmoment<br />
ist.<br />
Glatthaar unterhält Niederlassungen<br />
inEngland und der Schweiz.<br />
Glatthaar-Produkte werden nach<br />
Luxemburg, Großbritannien, Belgien,<br />
indie Niederlande und die<br />
Schweiz geliefert.<br />
Kontakt<br />
) Joachim-Glatthaar-Platz 1<br />
78713 Schramberg-Waldmössingen<br />
@ www.glatthaar.com<br />
www.facebook.com/<br />
Glatthaar.Fertigkeller<br />
& Telefon: 07402/92940
WILLKOMMENBEI EINEMDER<br />
GRÖSSTEN WEBER-<br />
&GARTENMÖBEL-<br />
HÄNDLER INDERREGION!<br />
Oberndorf-Bochingen<br />
Im Vogelloch 15,<br />
Tel:07423/9203-3000<br />
www.hagebau-bolay.de<br />
Firmensitz: hagebaucentrum bolay GmbH &Co.KG,Dieselstraße 11,71<strong>27</strong>7Rutesheim.Abbildungen beispielhaft.Foto: Weber