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ausgabe-rottweil-27-04-2019

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SONDERBEILAGE | APRIL <strong>2019</strong><br />

Ausgabe R<br />

PERSPEKTIVE<br />

Qualität<br />

UMWELT<br />

VEREINE<br />

KULTUR<br />

HEIMAT<br />

BERUF<br />

FAMILIE<br />

GESUND-<br />

HEIT


n<br />

PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

ANZEIGE<br />

Die Schramberger Jobkarte des Handels- und Gewerbevereins kommt bei den Unternehmen und ihren Mitarbeitern bestens an.<br />

Blickpunkt Unternehmen<br />

Schramberger Jobkarte:<br />

eine Erfolgsgeschichte für die Region<br />

Daslokale Konzeptfür lohnsteuerfreie<br />

Zuwendungendes Handelsund<br />

Gewerbevereines Schramberg<br />

läuft seit mehr als einemJahr erfolgreich.<br />

Getragen vomBuy-Local-<br />

Gedanken unterstützt und stärkt<br />

das Projektdie RegionSchramberg.<br />

Mit der Schramberger Jobkarte erhalten<br />

inzwischen mehr als 1000<br />

Mitarbeiter vom Arbeitgeber ein<br />

Gehaltsextra inForm eines steuerfreien<br />

Sachbezugs. Bis zu 44 Euro<br />

beträgt die monatliche Aufladung<br />

der Karte. Dieses Guthaben kann<br />

dann bei regionalen Einzelhändlern,<br />

Handwerkern, Gastronomen oder<br />

Dienstleistern eingelöst werden.<br />

Impuls- und Ideengeber für die<br />

Jobkarte war die MS Schramberg<br />

GmbH &Co. KG. Gemeinsam mit<br />

dem Handels- und Gewerbeverein<br />

Schramberg wurde das Projekt umgesetzt.<br />

Bei den fast 600 Mitarbeitern<br />

des Traditionsunternehmens<br />

ist die Jobkarte nun bereits seit Januar<br />

2018 imEinsatz. »Uns gefällt,<br />

dass wir unseren Mitarbeitern mit<br />

der elektronischen Jobkarte eine<br />

Zusatzleistung bieten, die für alle<br />

verständlich ist und die sich einfach<br />

handhaben lässt«, sagt Personalleiterin<br />

Susanne Bertele.<br />

Weitere Unternehmer schätzen die<br />

Vorteile der Jobkarte ebenfalls. Zu<br />

den ersten Unterstützern zählt<br />

auch die Firmengruppe Maurer.<br />

Gruppenweit erhalten monatlich<br />

mehr als 100 Arbeitnehmer den<br />

steuerfreien Sachbezug. Geschäftsführer<br />

Clemens Maurer war sofort<br />

von der Idee überzeugt, ganz einfach<br />

»weil davon unsere Mitarbeiter<br />

und die Region profitieren.«<br />

Mit der bomo Trendline Technik<br />

GmbH, Hardt startete im Frühling<br />

2018 das erste Unternehmen aus<br />

dem Umland mit dem Einsatz der<br />

Jobkarte. Bei mehr als 170 Mitarbeitern<br />

»zeigen wir unseren Mitarbeitern<br />

mit der Zusatzleistung<br />

unsere Wertschätzung«, freut sich<br />

Geschäftsführer Sascha Bohnert.<br />

Ebenfalls in Hardt unterstützt die<br />

Laufer GmbH die Idee. Geschäftsführer<br />

Thomas Laufer etwa erzählt<br />

von einer Mitarbeiterin, die der<br />

Verkäuferin imModehaus freudig<br />

mitteilte, dass diese neue Kleidung<br />

nun ihr Chef bezahlt.<br />

Auch bei der Brugger GmbH Magnetsysteme<br />

in Hardt kommt die<br />

Jobkarte gut an. »Unsere Mitarbeiter<br />

freuen sich, den Sachbezug anzusparen<br />

und sich dann etwas zu<br />

gönnen«, so Personalreferentin Nicole<br />

Irion. Diese bis zu dreijährige<br />

Ansparfunktion schätzen viele<br />

Arbeitnehmer, umsich auch größere<br />

Wünsche zuerfüllen. »Zwei Mitarbeiter<br />

in unserem Unternehmen<br />

sparen auf eine Reise nach England<br />

–sie möchten unbedingt ein Fußballspiel<br />

der Premier League anschauen«<br />

berichtet Antje Moosmann<br />

von der Rebmann Präzision<br />

GmbH in Sulgen. Auch diesen<br />

Wunsch vermag die Jobkarte dank<br />

der teilnehmenden Reisebüros zu<br />

erfüllen.<br />

In Aichhalden nutzt die Firmengruppe<br />

Simon die Jobkarte, um<br />

Mitarbeitern bei besonderen Leistungen<br />

eine Anerkennung zukommen<br />

zulassen. Wertschätzung ist<br />

ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation.<br />

Darüber hinaus schärft die Jobkarte<br />

das Verantwortungsbewusstsein<br />

für die Region. So denkt auch Markus<br />

Mayer (Mayer, Kohler +Partner<br />

mbB) »Wir als örtlicher Arbeitgeber<br />

sehen uns in der Verantwortung,<br />

die Attraktivität unserer Stadt<br />

zu erhalten und zuverbessern.<br />

Wenn das Geld das in Schramberg<br />

verdient wird auch inSchramberg<br />

ausgegeben wird, ist das eine tolle<br />

Sache.« »Man kauft nicht ein Produkt<br />

vom anderen Ende der Welt,<br />

sondern kauft gleich um die Ecke<br />

bei Bekannten, Kollegen oder sogar<br />

Freunden«, ergänzt Martin Kuhner<br />

von der Bauknecht Softfolio pps.<br />

GmbH. Bei der Kaupp-Firmengruppe<br />

geht man noch einen Schritt<br />

weiter. Dort bekommen das Gehaltsextra<br />

auf die Jobkarte nicht<br />

nur die Mitarbeiter amStandort<br />

Schramberg, sondern auch inDonaueschingen,<br />

Freiburg, Offenburg,<br />

Waldkirch, Wurmlingen und Baiersbronn.<br />

»Das soll dazu animieren,<br />

nach Schramberg zukommen und<br />

den Sachbezugswert hier an unserem<br />

Stammsitz im örtlichen Einzelhandel<br />

oder der Gastronomie einzulösen«<br />

sodie Geschäftsführer<br />

Matthias und Joachim Kaupp.<br />

Bei der MS-Schramberg als Ideengeber<br />

ist man besonders stolz, inzwischen<br />

von Bewerbern in Vorstellungsgesprächen<br />

zuerfahren,<br />

dass sie von der Jobkarte gehört<br />

haben. Die Karte ist für das Unternehmen<br />

ein echtes Erfolgsmodell<br />

und steigert die Attraktivität als<br />

Arbeitgeber. »Wir finden es großartig,<br />

dass sich weitere Unternehmen<br />

dieser Idee angeschlossen haben«,<br />

sagt Geschäftsführer Heimo<br />

Hübner, »denn von einer erfolgreichen,<br />

lebenswerten Region profitieren<br />

wir alle!«<br />

Kontakt<br />

) Kontakt Handels- und<br />

Gewerbeverein Schramberg,<br />

Rottweiler Straße 5,<br />

78713 Schramberg.<br />

@ kontakt@wir-machenschramberg.de<br />

www.wir-machenschramberg.de<br />

& 07422/2443019


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

»Perspektive Lebensqualität« heißt unsere Beilage. Darin stellen wir Menschen vor, deren<br />

Engagement unsere Region noch vielfältiger und lebenswerter macht. Viel Spaß beim Lesen!<br />

Wir haben es gut. Und wir wissen<br />

es auch. Der Studie der<br />

Universität Michigan hätte<br />

es also nicht bedurft, die dieser Tage publik<br />

geworden ist. Wer wie wir in ländlichen<br />

Regionen lebt, zu den Wacholderheiden<br />

auf der Schwäbischen Alb spazieren,<br />

die Luft unter Schwarzwaldtannen<br />

einatmen und an den Bächlein im Neckartal<br />

entlangstreifen kann, der ist von<br />

der Natur verwöhnt. Ob nun auf den Albhöhen<br />

bei Burladingen, im Tal der Kinzig,<br />

zwischen den Baumwipfeln in Bad<br />

Wildbad oder am Ursprung der Donau.<br />

Was aber nun sagt die Wissenschaft? In<br />

etwa Folgendes: In der Natur zu sein, ist<br />

eine wahre Wohltat gegen Stress. Schon<br />

wenige Minuten draußen im Freien – und<br />

Körper und Seele entspannen sich.<br />

Sie sehen: Wie bestellt passt die USamerikanische<br />

Studie zu unserer » Perspektive<br />

Lebensqualität«. Unsere Sonderbeilage<br />

ist wie eine Reise raus ins Leben<br />

hier im Südwesten. Naturkräfte – wie sie<br />

etwa Ranger Florian Hofmann im Nationalpark<br />

Schwarzwald erlebbar macht<br />

oder wie sie sich beim Urban Gardening<br />

in Horb entfalten – sind dabei nur das<br />

eine. Wir verstehen Lebensqualität in<br />

unserer Perspektivbeilage umfassend.<br />

Der Begriff ist zwar noch jung, wie der<br />

Freiburger Professor Andreas Urs Sommer<br />

im Interview e rläutert. Die Pluralität<br />

aber, ohne die Lebensqualität nicht ist,<br />

kommt schon im Badner-Lied zum<br />

Durchschein: Schwarzwaldmädchen,<br />

Fabrik in Mannheim, Wein in Freiburg,<br />

Festung in Rastatt, Residenz in Karlsruhe.<br />

Ein Plädoyer für Vielfalt der Lebensentwürfe.<br />

Kulturphilosoph Sommer sagt es<br />

so: »Dass nicht nur der Veganer oder<br />

Nichtraucher weiß, was Lebensqualität<br />

ist, wenn ein andrer seine Zigarre raucht<br />

und sein Schnitzel isst«.<br />

Gehen wir unser Thema also aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven an: eine<br />

Band, die schon »Börnaut« heißt, der<br />

Mehrgenerationenpark in Althengstett,<br />

Hans-Peter Schreijäg,<br />

Chefredakteur<br />

Foto: © Robert Kneschke - stock.adobe.com<br />

die Oberndorfer Suche nach dem Künstler<br />

im Kind, die Dorfjugend in Schonach.<br />

Warum verlässt Sarah Braun die Finanzmetropole<br />

Zürich für eine Pension in<br />

Igelsberg? Was hält Michael Steiger in<br />

der Villinger Färberstraße? Warum nennt<br />

Fred Heldmaier sein Engagement für die<br />

Alte Seminarturnhalle in Nagold »toll eingesetzte<br />

Lebenszeit«?<br />

Lesen Sie nach in unserer Sonderbeilage.<br />

Und bedenken Sie – wenn es um Lebensqualität<br />

geht – zwei Mahnungen aus<br />

fundierter Quelle. »Die Zeit vergeht nicht<br />

schneller als früher, wir laufen nur eiliger<br />

vorbei«, erkannte George Orwell. Und<br />

Ödön von Horvath besann sich: »Eigentlich<br />

bin ich ganz anders, nur komme ich<br />

nicht dazu.«<br />

Herzliche Einladung also an Sie alle:<br />

Blättern Sie, lesen Sie in unserer Beilage.<br />

So wie Sie Zeit haben, so wie es zu Ihnen<br />

passt.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Impressum<br />

VERLAG UND HERAUSGEBER<br />

Schwarzwälder Bote<br />

Mediengesellschaft mbH<br />

Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />

Geschäftsführung: Carsten Huber<br />

Verlagskoordination: Kirsten Wolf<br />

ANZEIGEN<br />

Schwarzwälder Bote<br />

Medienvermarktung Südwest GmbH<br />

Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />

Postfach 1367, 78722 Oberndorf a. N.<br />

Tel. 0800/7807801, Fax 07423/78-328<br />

E-Mail: info@schwarzwaelder-bote.de<br />

Anzeigen:<br />

Hans-Dieter Meng (verantwortlich)<br />

Serviceredaktion: Torsten Sadra<br />

REDAKTION<br />

Schwarzwälder Bote<br />

Redaktionsgesellschaft mbH<br />

Kirchtorstr. 14, 787<strong>27</strong> Oberndorf a. N.<br />

Postfach 1373, 78722 Oberndorf a. N.<br />

Tel. 07423/78-132, Fax 07423/7873<br />

E-Mail:<br />

redaktion@schwarzwaelder-bote.de<br />

Redaktion:<br />

Hans-Peter Schreijäg, Martin Wagner<br />

DRUCK<br />

Druckzentrum Südwest GmbH<br />

78052 Villingen-Schwenningen<br />

Gemeinsam<br />

in der Natur<br />

eine schöne<br />

Zeit zu<br />

verbringen, ist<br />

nur eine von<br />

schier endlos<br />

vielen Möglichkeiten,<br />

das<br />

Leben zu<br />

genießen.


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Foto: © Kara – stock.adobe.com<br />

Grillen ist für viele ein wichtiges Element ihrer Lebensqualität – Nachbarn könnten das je nach Windrichtung aber anders sehen.<br />

Lebensqualität wollen alle –<br />

Aber was ist das eigentlich?<br />

Wie ein neuer Begriff unser Leben erobert hat<br />

Der Schwarzwald, so könnte man<br />

beim Blick in manche Werbeprospekte<br />

und aus dem eigenen<br />

Fenster daheim gleichermaßen meinen,<br />

hat jede Menge Lebensqualität zu bieten.<br />

Eine tolle Natur, viele nette Leute, Erholungswert,<br />

Wohlstand, Weinbau und<br />

nicht zuletzt eine erstklassige Küche. Das<br />

gilt auch für Schwäbische Alb, Baar und<br />

Oberrhein. Wenn man aber den Begriff<br />

näher betrachtet, dann stellt sich schnell<br />

die Frage: Was ist das eigentlich wirklich,<br />

unsere Lebensqualität? Was macht sie<br />

aus, wo kommt sie her, wer hat sie wirklich?<br />

Der in Freiburg lehrende Kulturphilosoph<br />

Andreas Urs Sommer blickt im<br />

Gespräch mit unserer Zeitung auf einen<br />

Begriff, der erst wenige Jahrzehnte alt<br />

und doch stets in aller Munde ist.<br />

Herr Professor Sommer, wie sieht es<br />

aus mit unserer Lebensqualität im<br />

Schwarzwald? Reichen uns Speckbrett,<br />

Honigschnaps und schönes Wetter,<br />

oder steckt nicht doch etwas anderes<br />

hinter dem Begriff?<br />

Die Frage ist berechtigt, und der Begriff<br />

ist sehr jung: Wir kennen ihn erst seit etwa<br />

der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er<br />

tauchte als »Quality of Life« zuerst im<br />

politischen Kontext in den USA auf. Die<br />

Kennedy-Regierung und auch die Nachfolgeregierung<br />

unter Lyndon B. Johnson<br />

verwendete den Begriff. Er wanderte<br />

dann schnell nach Deutschland ein: Willy<br />

Brandt war der erste prominente deutsche<br />

Politiker, der von Lebensqualität redete.<br />

Es scheint ein Begriff zu sein, der sich gut<br />

einfügt in die damals und heute populäre<br />

Kritik an einer rein quantitativ orientierten<br />

Wachstumspolitik. Und es scheint<br />

mir ein Verlegenheitsbegriff zu sein, weil<br />

man sich die ganz großen Begriffe, zum<br />

Beispiel des Glücks, wie wir ihn in der<br />

Philosophie kennen, heute nicht mehr so<br />

richtig zutraut.<br />

Also ist Lebensqualität zunächst ein<br />

politisches Schlagwort?<br />

J a. Und wie es solche Schlagworte so an<br />

sich haben, ist es eines, das man in unterschiedlichste<br />

Richtungen benutzen kann:<br />

Man kann argumentieren, dass man den<br />

Schwarzwald mit Windrädern zubauen<br />

muss, um durch erneuerbare Energien die<br />

Lebensqualität zu schützen. Man kann<br />

aber genau so gut umgekehrt sagen, dass<br />

man keine Windräder bauen darf, weil die<br />

Vögel und die schöne Aussicht und somit<br />

auch wieder die Lebensqualität darunter<br />

leiden. Es gibt keinen objektiven Richter,<br />

der entscheidet, was Lebensqualität ist.<br />

Deshalb kann man »Lebensqualität« als<br />

politisches Totschlagargument einsetzen.<br />

Ohnehin ist der Begriff nicht für jeden<br />

gleich besetzt: Meine Schwiegereltern leben<br />

in Flensburg und mögen keine Berge,<br />

sondern das Meer. Das ist für sie Lebensqualität.<br />

Oder nehmen Sie einen Abstinenzler:<br />

Für den ist der tolle Wein aus<br />

dem Breisgau kein Indiz für Lebensqualität.<br />

Wir müssen also schauen, wer über<br />

Lebensqualität urteilt und für wen geurteilt<br />

wird.


PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Es gibt ja auch andere Definitionen:<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO sagt beispielsweise, dass Lebensqualität<br />

vor allem etwas mit der Stellung<br />

des Einzelnen im Bezug zu den<br />

Zielen, Werten und Standards seines<br />

Kulturraums zu tun hat.<br />

Naja, die WHO hat so diese Tendenz, Begriffe<br />

zu prägen, unter die alles passt, so<br />

dass sie selbst auch für alles zuständig<br />

sein kann. Wenn sie den Begriff enger<br />

fassen würde, müsste sie eingestehen,<br />

dass sie eben nicht für alles zuständig<br />

sein kann. Ich bin skeptisch bei solch globalen<br />

Definitionen, sie werden schnell<br />

beliebig und belanglos. Nehmen Sie das<br />

Windkraftbeispiel im Schwarzwald, das<br />

kann doch die WHO nicht entscheiden.<br />

Lebensqualität ist ohnehin von vielen dynamischen<br />

Faktoren bestimmt. Was heute<br />

Lebensqualität ist, kann schon morgen<br />

nur noch bedingt stimmen: Wenn Sie<br />

heute Abend mit Freunden feiern und<br />

reichlich Alkohol genießen, dann ist das<br />

in dem Moment Lebensqualität für Sie.<br />

Wenn Sie aber morgen deshalb einen Kater<br />

haben, dann sieht die Welt schon wieder<br />

anders aus.<br />

Also ist Lebensqualität eigentlich eine<br />

ganz schön konfliktreiche Sache, oder?<br />

Ja, das ist so. Ich kann nicht für Sie bestimmen,<br />

was Lebensqualität ist. Sie können<br />

es umgekehrt auch nicht für mich<br />

tun. Das wollen wir ja auch nicht. Aber<br />

schauen Sie in die Familie: Kinder entwickeln<br />

irgendwann eine andere Vorstellung<br />

als ihre Eltern davon, was für sie ein<br />

qualitätsvolles Leben ist. Und schon haben<br />

wir den Konflikt.<br />

Dazu passt der Gedanke, dass meine<br />

Lebensqualität mit der Qualität des<br />

Lebens anderer massiv kollidieren<br />

kann: Wenn ich fünfmal in der Woche<br />

ein möglichst billiges Schnitzel essen<br />

will, dann schadet das der Lebensqualität<br />

der Schweine im Stall mehr, als<br />

wenn ich nur einmal in der Woche ein<br />

Schnitzel vom Biohof zu mir nehme.<br />

Und wenn mein Nachbar meint, dass<br />

seine Kinder zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit so viel Krach machen dürfen<br />

wie sie wollen, dann schadet das meinem<br />

Bedürfnis nach Ruhe. Muss man<br />

nicht auch über die Grenzen von Lebensqualität<br />

sprechen?<br />

Unbedingt! In der politischen Debatte<br />

oder auch in der Werbung wird dieses<br />

Konfliktpotenzial systematisch verschleiert.<br />

Es wird vielmehr der Eindruck erweckt,<br />

dass Lebensqualität objektiv feststellbar<br />

sei. Dabei leben wir ja – anders<br />

als in früheren Zeiten – in einer Zeit, die<br />

sehr individualisiert ist.<br />

Das Leben ist beispielsweise im Schwarzwald<br />

nicht mehr konfessionell geprägt,<br />

sondern es erlaubt ganz unterschiedliche<br />

Vorstellungen von Lebensqualität. Die<br />

Konflikte, die Sie nennen, sind somit unausweichlich.<br />

Keiner von uns lebt<br />

schließlich in einer Blase, sondern im<br />

Austausch mit seinen Mitmenschen und<br />

seiner Mitwelt.<br />

D ie Aufgabe der Politik könnte es hier allenfalls<br />

sein, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen für die Verwirklichung<br />

der unterschiedlichsten Vorstellungen<br />

von Lebensqualität. Nicht aber<br />

uns vorzuschreiben, was Lebensqualität<br />

ist und was nicht.<br />

Das erinnert an die Rolle des Staats in<br />

der Verfassung in den USA: Der Begriff<br />

des »Pursuit of Happiness«, der<br />

jedem US-Amerikaner zugestanden<br />

wird. Der Staat ermöglicht den Rahmen,<br />

in dem jeder nach seinem individuellen<br />

Glück streben kann.<br />

Ganz genau. Und in den USA erleben wir<br />

ja auch immer wieder, dass der einzelne<br />

Bürger sich ganz bewusst von der Regierung<br />

oder vom Staat in seinem Streben<br />

nach Glück behindert fühlt. Insofern ist<br />

es nicht ohne Ironie, dass auch der Begriff<br />

der Lebensqualität dort entstanden<br />

ist, weil der ja, wie wir gesehen haben,<br />

als politisches Schlagwort eher dazu benutzt<br />

wird, dem Bürger zu sagen, was<br />

sein Glück und sein Lebensinhalt zu sein<br />

hat.<br />

Schauen wir doch noch einmal auf die<br />

Lebensqualität und den Schwarzwald:<br />

Mir ging unlängst das Badnerlied<br />

durch den Kopf, und mir kam es dabei<br />

so vor, als könne man den Text wie<br />

eine Auflistung der notwendigen Rahmenbedingungen<br />

für Lebensqualität<br />

verstehen: In Freiburg wächst der<br />

Wein, im Schwarzwald gibt es die<br />

schönen Mädchen, in Mannheim den<br />

Wohlstand der Fabrik und so weiter.<br />

Gehört auch das zur Lebensqualität,<br />

dass alles seine Ordnung und seinen<br />

Platz hat?<br />

Zumindest die Suggestion davon. Das<br />

Badnerlied ist durch seine Pluralität interessant:<br />

Es gibt nicht nur das lachende<br />

Schwarzwaldmädchen, sondern eben<br />

auch die Fabrik in Mannheim, die Festung<br />

in Rastatt und die Residenz in Karlsruhe.<br />

Diese verschiedenen Faktoren spielen<br />

also eine Rolle, die unterschiedlichen<br />

Lebensentwürfe vom Mannheimer Arbeiter<br />

bis zum Freiburger Winzer haben<br />

eine Berechtigung.<br />

Das Lied zeigt aber auch, wie zeitabhängig<br />

die Vorstellung davon ist, was wir<br />

heute Lebensqualität nennen: In Haslach<br />

wird ja heute kein Silbererz mehr abgebaut,<br />

und wir haben auch keinen Großherzog<br />

mehr in Karlsruhe. Sie können<br />

auch heute niemanden mehr zwingen zu<br />

glauben, dass das ganze Land Baden in<br />

Gottes Hand ruht, wie es im Text heißt.<br />

Im 19. Jahrhundert war diese Zeile aber<br />

noch durchaus integrativ: Man konnte<br />

sich als Katholik, als Protestant oder als<br />

Jude angesprochen und gemeint fühlen.<br />

Auch die Zeile, in der die verschiedenen<br />

Stände einander freundlich anschauen,<br />

kann man unter dem heutigen Begriff der<br />

Lebensqualität betrachten, spiegelt sie<br />

doch einen großen Respekt für unterschiedliche<br />

Lebensentwürfe wider. Für<br />

mich ist das ganz entscheidend, wenn wir<br />

über Lebensqualität sprechen: Dass nicht<br />

nur eine Version oder ein Lebensentwurf<br />

Gültigkeit besitzt. Dass nicht nur der Veganer<br />

oder der Nichtraucher weiß, was<br />

Lebensqualität ist, wenn ein anderer gern<br />

seine Zigarre raucht und sein Schnitzel<br />

isst.<br />

Für Andreas Urs Sommer ist Lebensqualität<br />

nicht objektiv messbar, sondern eine<br />

individuelle Ansichtssache – die zudem von<br />

vielen Faktoren beeinflusst wird.<br />

Für meine Eltern in der Nachkriegszeit<br />

gab es solche Diskussionen nicht. Für<br />

die war als Kinder Lebensqualität gegeben,<br />

wenn sie genug zu essen hatten.<br />

Auch darüber muss man sprechen: Ob<br />

die Frage nach der Lebensqualität nicht<br />

eine typische Frage einer Wohlstandsgesellschaft<br />

ist, die sich nicht darum kümmern<br />

muss, möglichst ausreichend Kohlenhydrate<br />

zu sich zu nehmen. In der<br />

Bundesrepublik kam der Begriff »Lebensqualität«<br />

ja wie eingangs erwähnt just in<br />

dem Augenblick auf, als eine breite ökonomische<br />

Saturierung der Gesellschaft erreicht<br />

war, in den Siebzigerjahren.<br />

Ist es da nicht seltsam, dass wir derzeit<br />

eine Phase erleben, in der trotz<br />

großem Wohlstand viel über die mangelnde<br />

Lebensqualität im Land geschimpft<br />

wird? Täte uns da manchmal<br />

nicht ein wenig Demut gut?<br />

Das ist sicher richtig, solange wir hier<br />

von einem weltlichen, uns nicht ein -<br />

engenden Begriff der Demut sprechen.<br />

Ich bin entschieden der Auffassung, dass<br />

wir derzeit in der besten aller bisher möglichen<br />

Kulturen leben. Wir haben als Individuen<br />

wie auch als Gemeinschaft noch<br />

nie so viele Möglichkeiten gehabt. Eigentlich<br />

müssten wir das in höchstem Maße<br />

wertschätzen. Auch wenn es Missstände<br />

gibt, die man ausräumen muss. Ideal ist<br />

unsere Welt zwar nicht. Aber im Vergleich<br />

zu anderen möglichen kulturellen<br />

Konfigurationen haben wir die größte<br />

Bandbreite an Möglichkeiten, nicht nur<br />

uns eigene Vorstellungen von Lebensqualität<br />

zu bilden, sondern diese auch Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Und das nicht<br />

nur im Schwarzwald, sondern eben auch<br />

in Duisburg, Wuppertal oder Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Um noch einmal meine Schwiegereltern<br />

zu bemühen: Die haben bis zu ihrem 70.<br />

Lebensjahr in Berlin gelebt und sind<br />

dann nach Flensburg gezogen, weil das<br />

immer schon ihr Sehnsuchtsort war. Sie<br />

sehen: Lebensqualität ist keine objektive<br />

Sache!<br />

n Die Fragen stellte Ralf Deckert


erholen<br />

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07. Mai<br />

Tennis-, Golfellbogen &Co: Es kann jeden treffen!<br />

Dr. med. Marc-Alexander Heder, Chefarzt<br />

08. Mai<br />

Kopfschmerzen: Viele Ursachen -<br />

wann ist der Rheumatologe gefragt?<br />

Dr. med. Gerd Haller, Chefarzt<br />

<strong>04</strong>. Juni<br />

Bundesweiter Aktionstag gegen den Schmerz<br />

<strong>2019</strong> -Mehr als nur Medikamente: multimodal<br />

gegen chronische Schmerzen<br />

Dr. med. Edgar Bauderer, Chefarzt<br />

05. Juni<br />

Ambulante Patientenversorgung im Oberen<br />

Enztal. Bestandsaufnahme und Ausblick<br />

Dr. med. Christian Schmidt, Oberarzt<br />

02. Juli<br />

Aktuelle Therapien in der Schmerztherapie<br />

Dr. med. Edgar Bauderer, Chefarzt<br />

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Schmerztherapie<br />

Allgemeine Innere Medizin<br />

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PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

n


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Foto: Jugendkunstschule<br />

H ier geht’s um Zugang<br />

zu ästhetischer Bildung<br />

Die Jugendkunstschule Kreisel in Oberndorf hat sich zu einer interkommunalen Institution<br />

entwickelt, die Kindern und Jugendlichen mehr bietet als Freizeitbeschäftigung und Unterhaltung ü


PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Friederike Hogh-Binder leitet die<br />

Jugendkunstschule Kreisel seit 2005. Ende<br />

Juli diesen Jahres wird sie sich wieder ganz<br />

der freischaffenden Kunst widmen. Foto: Danner<br />

Jedes Kind ist ein Künstler. Das<br />

Problem besteht darin, wie es ein<br />

Künstler bleiben kann, wenn es<br />

aufwächst,« sagte einst P ablo Picasso. Die<br />

Mädchen und Jungen auf diesem Weg zu<br />

begleiten, i st eine der Zielsetzungen d er<br />

Jugendkunstschule (JKS) Kreisel mit Sitz<br />

in Oberndorf. Als Projekt im Landkreis<br />

Rottweil wurde die Jugendkunstschule<br />

2002 durch den Lions Club gegründet.<br />

Unter der Trägerschaft der Stadt Oberndorf<br />

hat sie s ich mittlerweile zu einer<br />

nicht mehr wegzudenkenden interkommunalen<br />

Institution gemausert, von der<br />

auch die Städte Schramberg, Rottweil,<br />

Dunningen und Sulz profitieren.<br />

Als Friederike Hogh-Binder 2005 die<br />

Leitung der JKS ü bernommen hat, ist s ie<br />

mit 200 Schülern und 1000 Unterrichtseinheiten<br />

gestartet. Heute sind an die 20<br />

Dozenten beschäftigt, die inzwischen<br />

1300 Schüler in 4000 Stunden pro Jahr i n<br />

Kursen und Projekten u nterrichten.<br />

»Mein ganzes Leben dreht sich um<br />

die Kunst«, erklärt Hogh-Binder aus vollem<br />

Herzen. Nach ihrem Studium der<br />

Bildhauerei an der Staatliche Akademie<br />

der Bildenden Künste Stuttgart ist die gebürtige<br />

Bayerin s eit 1981 als freischaffende<br />

Künstlerin tätig.<br />

»Gute Kunst sollte zweckfrei sein, ohne<br />

Strategien,« ist sie überzeugt. Daher<br />

rührt wohl auch ihre Begeisterung für die<br />

Kinderkunst. Denn diese komme aus dem<br />

Innern der Mädchen und Jungen, sei<br />

noch keinerlei Zwängen unterworfen.<br />

Die Rolle einer Jugendkunstschule<br />

sei die einer Bildungseinrichtung, nicht<br />

die einer austauschbaren Freizeitbeschäftigung<br />

oder eines willkürlichen Unterhaltungsprogramms.<br />

Gearbeitet wird an der<br />

JKS mit Kindern ab anderthalb Jahren bis<br />

hin zum jungen Erwachsenenalter.<br />

»Das Wesentliche, was wir vermitteln<br />

können, ist der Mut zur persönlichen<br />

Weltsicht, zur individuellen Vorstellung<br />

und zur eigenständigen Tat.« Der Schatz<br />

für die Schüler liege im Erkennen der großen<br />

Freiheit, die in der eigenen Vorstellung<br />

zu finden sei und dem erfahrbaren<br />

Glück, das bei der Umsetzung dieser Vorstellung<br />

entstehen könne.<br />

Ganz wichtig ist für Friederike Hogh-<br />

Binder, allen Kindern und Jugendlichen<br />

Zugang zur ästethischen Bildung zu v erschaffen.<br />

Das kostenlose Ferienangebot<br />

unter dem Titel »Win-win – Lernen vom<br />

Spiel- und Arbeitspartner« im vergangenen<br />

Sommer etwa wurde v on 32 Kindern<br />

aus allen Nationen genutzt. Finanziert<br />

wurde das Angebot v on der Stiftung Kinderland.<br />

Auch dies gehört zu den Aufgaben<br />

der quirligen Jugendkunstschul-Leiterin<br />

– sich um Fördergelder zu bewerben.<br />

Als sie vor 14 Jahren die Leitung<br />

übernahm, hatte sie eigentlich gar nicht<br />

geplant, sie so lange inne zu haben. Die<br />

Aufbauarbeit habe ihr unglaublichen<br />

Spaß bereitet, sei jedoch e in Kraftakt gewesen.<br />

Viel gelernt habe sie in dieser Zeit<br />

– auch was das Erstellen von Haushaltsplänen<br />

angeht.<br />

Ende Juli <strong>2019</strong> wird sie die Leitung<br />

abgeben und sich wieder ganz der freischaffenden<br />

Kunst widmen. Gemeinsam<br />

mit ihrem Mann Jens Hogh-Binder –<br />

ebenfalls ein Künstler – hat sie im Irslenbach<br />

5 in Altoberndorf e in Atelier samt<br />

Ausstellungsfläche eingerichtet. Unter<br />

ihrem Mädchennamen Friederike<br />

Schleeh ist sie unter anderem im »Co-<br />

Werk« kreativ.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

u www.kunstkreisel.de<br />

n von Marcella Danner<br />

Vielfältige Angebote der Jugendkunstschule sprechen Kinder und Jugendliche im Alter<br />

von anderthalb Jahren bis hin ins junge Erwachsenenalter an.<br />

Fotos: Jugendkunstschule


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Foto: Hartmann<br />

Dennis Kärcher und Jo<br />

Gläser sind die<br />

Vorsitzenden der<br />

Musikinitiative Schramberg.<br />

Der Verein hat sich ganz<br />

der Live-Musik in<br />

Schramberg und<br />

Umgebung verschrieben.<br />

Von Musikern für Musiker<br />

Musikerinitiative Schramberg bietet Bands Probe- und Auftrittsmöglichkeiten<br />

Newcomer-Bands wie<br />

Börnout erhalten<br />

professionelle<br />

Unterstützung. Foto: Porzel<br />

Auf einem kleinen, schwarzen Sofa im Gewerbegebiet<br />

H.A.U. in Schramberg sitzen<br />

Jo Glaser und Dennis Kärcher über einen<br />

Stapel Konzertplakate gebeugt. In einem der angrenzenden<br />

Probenräume experimentiert jemand<br />

mit Gitarrenriffs, in einem anderen spielt sich gerade<br />

eine ganze Rockband ein.<br />

Glaser und Kärcher sind die beiden Vorsitzenden<br />

der Musikerinitiative Schramberg (MIS), eines<br />

Vereins, der sich ganz der Live-Musik in Schramberg<br />

und Umgebung verschrieben hat. Vom Akustik-Duo<br />

über Blues und Rock bis hin zur Death Metal<br />

Band – die stilistische Bandbreite der immerhin<br />

18 Bands, die derzeit in den 14 Räumen der MIS proben,<br />

ist enorm. Musiker aller Stilrichtungen sind<br />

willkommen, und auch für musikalische Experimente<br />

ist viel Raum, gerne auch abseits vom Mainstream.<br />

Der Jahresbeitrag für Vereinsmitglieder –<br />

und damit auch der Zugang zum Probenraum – ist<br />

durch die Unterstützung der Stadt Schramberg vergleichsweise<br />

gering, der Verein fördert und organisiert<br />

zudem auch Auftrittsmöglichkeiten in Schramberg<br />

und Umgebung und hilft damit gerade den<br />

Nachwuchsbands beim Schritt auf die Bühne.<br />

D ass es gerade für Newcomer oft schwierig ist,<br />

ein gutes Konzert zu spielen, wissen Glaser und Kärcher<br />

nur zu gut – schließlich sind auch sie quasi<br />

Vollblutmusiker. »Live-Musik hören die Menschen<br />

nur an, wenn sie wirklich gut ist«, so Glaser, »und da<br />

gehört dann weit mehr dazu als das musikalische<br />

Können. Das beginnt bei einem anständigen Probenraum<br />

und hört mit vernünftigem Equipment<br />

und einer guten Tontechnik auf. Wenn das nicht<br />

stimmt, ist fast schon egal, wie gut die Musiker sind<br />

– keiner genießt ein Konzert, wenn es ständig Rückkopplungen<br />

gibt, man die Gitarren nicht gut genug<br />

hört oder es dauernd im Verstärker knackt.« Gerade<br />

da sei ein Verein wie die MIS wichtig für Nachwuchsbands,<br />

ergänzt Kärcher, nicht zuletzt, weil<br />

durch den Verein eine professionelle Tontechnik garantiert<br />

sei und durch diverse Veranstaltungen auch<br />

Auftrittsmöglichkeiten gefördert werden.<br />

Sowohl Glaser als auch Kärcher sind ursprünglich<br />

aus einem ähnlichen Grund bei der MIS gelandet,<br />

wie vermutlich die meisten der rund 80 Vereinsmitglieder:<br />

Auf der Suche nach Musikern, mit denen<br />

man gemeinsam musizieren kann. Glaser zog es zunächst<br />

wegen der Arbeit nach Schramberg, Musik<br />

spielte für den gelernten Schreiner damals kaum<br />

eine Rolle – auch wenn er als Kind begeisterter Hobbygitarrist<br />

war. Erst nach einem schweren Bandscheibenvorfall<br />

nahm er in der Reha seine Gitarre<br />

wieder in die Hand – und legte sie seitdem nicht wieder<br />

weg, wenig später kam das Cajon als weiteres<br />

Instrument dazu. Über Bekannte landete er schließlich<br />

2007 bei der Schramberger MIS, inzwischen ist<br />

er Vorsitzender des Vereins, und auch musikalisch<br />

mit diversen Formaten erfolgreich s owohl solistisch<br />

als auch mit seiner Band UJ-Secret.<br />

A uch Kärcher verschlug es über Umwege nach<br />

Schramberg und zur MIS. Dort landete er, als Mitglieder<br />

seiner ehemaligen Band – die sich nicht zuletzt<br />

wegen eines fehlenden Probenraums aufgelöst<br />

hatte – dort durch Zufall eine Möglichkeit zum Proben<br />

fanden und mit ihm als Leadsänger die Newcomerband<br />

Börnaut gründeten. Ein Proben- und<br />

Veranstaltungszentrum von Musikern für Musiker –<br />

das ist es, was Glaser und Kärcher wichtig ist. Eben<br />

gute, handgemachte Live-Musik in Schramberg und<br />

Umgebung – im Probenraum oder »live on stage«.<br />

n von Nicola Hartmann


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Die Belegschaft der Stadtwerke Schramberg sorgt nicht nur für eine zuverlässige Strom-, Erdgas- und Wasserversorgung, sondern bietet ihren<br />

Kunden auch eine Reihe von Dienstleistungen und Beratungen rund um die Nutzung und Einsparung von Energie und Wasser an. Fotos: Stadtwerke<br />

Blickpunkt Unternehmen<br />

Stadtwerke Schramberg:<br />

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Die StadtwerkeSchramberg versorgenihreprivaten<br />

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Geschäftsführer Peter Kälble und<br />

sein Team bieten darüber hinaus<br />

nützliche Dienstleistungen wie zum<br />

Beispiel Gebäudethermografie für<br />

das Aufdecken von Wärmeverlus-<br />

ten der Hausfassade, das Ausstellen<br />

von Gebäudeenergieausweisen und<br />

den Ausbau und Betrieb von E-<br />

Tankstellen an. »Wir beraten Privatkunden<br />

und Unternehmen in allen<br />

Fragen der effizienten Energienutzung<br />

und -einsparung«, erklärt<br />

Geschäftsführer Kälble. Auch die<br />

Entsorgung der Abwässer in den<br />

Kläranlagen gehört zu den Geschäftsfeldern<br />

der Stadtwerke<br />

Schramberg. Viele Projekte zur regenerativen<br />

Energieerzeugung haben<br />

die Stadtwerke Schramberg<br />

schon gestartet und Bürgerbeteiligungen<br />

angroßen Solaranlagen ermöglicht.<br />

Als Arbeitgeber bieten die Stadtwerke<br />

Schramberg interessante und<br />

sichere Arbeitsplätze und bilden in<br />

einer Reihe von kaufmännischen<br />

und technischen Berufen aus.<br />

Kontakt<br />

) Gustav-Maier-Straße 11<br />

78713 Schramberg<br />

@ www.stadtwerkeschramberg.de<br />

www.badschnass.de<br />

info@stadtwerkeschramberg.de<br />

& Telefon: 07422/9534-0<br />

32 Grad warmes Wasser und viele kleine Wasserspiele warten im<br />

Planschbecken auf die kleinen Besucher des badschnass auf dem Sulgen<br />

nSpaß und Sport im badschnass<br />

Die Stadtwerke Schramberg betreiben<br />

auch das badschnass-Hallenbad<br />

auf dem Sulgen. Es hat<br />

insgesamt drei Becken: Eines für<br />

Nichtschwimmer mit Schwallduschen,<br />

Massagedüsen, Bodensprudler<br />

und Sprudelsitzbank.<br />

Das Schwimmerbecken mit einer<br />

durchschnittlichen Wassertemperatur<br />

von 28 Grad hat fünf<br />

Bahnen mit einer Länge von 25<br />

Meter und kann auch sportlich<br />

genutzt werden. Highlight imBereich<br />

des Schwimmerbeckens ist<br />

die Aquacross-Anlage, die mittels<br />

Knopfdruck von der Decke heruntergelassen<br />

werden kann: Wie in<br />

einem Hochseilgarten stehen den<br />

Besuchern verschiedene Kletterparcours<br />

zur Verfügung.<br />

Für die kleinsten Besucher gibt es<br />

ein Planschbecken mit einer Wassertemperatur<br />

von32Gradund vielen<br />

kleinen Wasserspielen. Ein<br />

Dampfbad grenzt an das Nichtschwimmerbecken<br />

mit dem Wellnessbereich<br />

und rundet das Angebot<br />

für die Badegäste ab.


Geschichte spannend verpackt<br />

PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Thomas Haßler kreiert unter dem Titel »SIDESeeing« eigene Stadtführungen in Rottweil<br />

Das Wissen um Rottweils Geschichte hat sich Thomas<br />

Haßler selbst angeeignet. Foto: Siegmeier<br />

Foto: Privat<br />

Mit Thomas Haßler kann man bei<br />

Stadtführungen auf spannende<br />

Entdeckungsreise durch Rottweils<br />

Geschichte gehen.<br />

Geschichte und Geschichten hat<br />

Rottweil – die älteste Stadt Baden-Württembergs<br />

– reichlich<br />

zu bieten. Und zu sehen gibt’s auch eine<br />

ganze Menge. Angefangen von den Hinterlassenschaften<br />

der Römer über den<br />

mittelalterlichen Stadtkern und die ehemalige<br />

Pulverfabrik am Neckar, bis hin<br />

zum Thyssenkrupp-Aufzugstestturm.<br />

W er Rottweil besucht, der bekommt<br />

Geschichte satt. Den Touristen gefällt’s.<br />

Die Besucherzahlen klettern eifrig in die<br />

Höhe, und die unzähligen Stadtführer<br />

sind gut beschäftigt, den Besuchern all<br />

die Schönheiten zu zeigen, die die Stadt<br />

zu bieten hat, und aus dem schier unerschöpflichen<br />

Fundus an Geschichten,<br />

Legenden und Anekdoten, die spannendsten<br />

auszuwählen.<br />

Einer der Stadtführer ist Thomas<br />

Haßler. Seit gut einem Jahr bietet er als<br />

Ergänzung zum Städtischen Angebot<br />

unter dem Titel »SIDESeeing« ein eigenes<br />

Führungsprogramm für Familien an und<br />

erzählt Rottweiler Geschichte und Geschichten.<br />

»Es gibt eine ganze Menge zu<br />

entdecken«, sagt Thomas Haßler, selbst<br />

fasziniert von Rottweils reicher Geschichte.<br />

»Geschichte hat mich schon immer interessiert<br />

und fasziniert«, erzählt der gebürtige<br />

Freiburger. Vor allem in römischer<br />

Provinzialgeschichte kennt sich<br />

Thomas Haßler bestens aus. Als vor<br />

knapp zehn Jahren die Römerabteilung<br />

im Rottweiler Dominikanermuseum neu<br />

konzipiert wurde, habe er sich eingebracht<br />

und bietet seither regelmäßig Führungen<br />

an.<br />

Immer wieder hätten ihn Freunde<br />

und Bekannte ermuntert, das Angebot<br />

auszubauen. »Ideen gibt es viele«, verrät<br />

Haßler. »Bei jeder Recherche für eine<br />

Führung stößt man auf neue Sachverhalte.«<br />

Und an diesen neuen Erkenntnissen<br />

möchte er Interessierte gerne teilhaben<br />

lassen. So gibt es neben Führungen durch<br />

die Römerzeit und die Reichsstadtzeit –<br />

immer für die gesamte Familie versteht<br />

sich – ganz neu im Programm auch eine<br />

Krimiführung. Denn Rottweils Geschichte<br />

habe durchaus auch dunkle Seiten und<br />

Gestalten, hat Haßler entdeckt. »Gruselig<br />

und spannend soll sie werden«, plant er.<br />

Demnächst möchte er mit der Führung<br />

starten. »Ein paar Details fehlen noch«,<br />

verrät er. Aber dann könne es losgehen.<br />

» Ich sehe meine Führungen keinesfalls<br />

als Konkurrenz zum städtischen Angebot,<br />

sondern vielmehr als Ergänzung«,<br />

sagt er. Inzwischen hat er unzählige Besuchergruppen,<br />

aber auch Einheimische<br />

durchs Städtle geführt, und weiß, was die<br />

Leute so hören und sehen möchten. »Leute<br />

von außerhalb möchten meist eine<br />

klassische Stadtführung, Einheimische<br />

kommen dann gern auch mal zu den Themenführungen,<br />

bei denen es um Details<br />

aus der Stadtgeschichte geht«, so Haßler,<br />

der hauptberuflich als Grafiker tätig ist,<br />

und sich das historische Wissen in seiner<br />

Freizeit angeeignet hat. Entertainment<br />

dürfe bei den Führungen keinesfalls zu<br />

kurz kommen.<br />

Dass Rottweil weitaus mehr zu bieten<br />

hat als römische Funde, zeigt Haßler mit<br />

der Familienführung »Von Hummern,<br />

Adlern und Schweizer Eseln« auf. Er<br />

nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise ins<br />

Jahr 1720. Ein weiteres Angebot gibt es<br />

zum Dreißigjährigen Krieg. Die Führung<br />

trägt den Titel »Kutteln, Kanonen und die<br />

Katastrophe von 1643«. Im Sommer plant<br />

er eine Führung zum Jubiläum des Ewigen<br />

Bundes mit der Schweiz. »Doch da<br />

bin ich noch dran. Man darf aber gespannt<br />

sein«, so Haßler. Weitere Infos zu<br />

den Touren von SIDE-seeing gibt es unter<br />

stadtfuehrungen-<strong>rottweil</strong>.de<br />

n von Stefanie Siegmeier


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Jugendreferentin Gertrud<br />

Teller mit der Auszubildenden<br />

Heidi Fronius und Marc<br />

Eisenkrätzer, der ein<br />

freiwilliges soziales Jahr<br />

macht.<br />

Foto: Vögele<br />

Langeweile hat keine Chance<br />

Jugendbüro sorgt für ein unterhaltsames Ferienprogramm / Neue Vereine machen mit<br />

Um dem Anspruch eines a ttraktiven<br />

L ebensumfelds für Kinder<br />

und Jugendliche gerecht zu<br />

werden, hat die Stadt Sulz mit der Einrichtung<br />

eines Kinder- und Jugendbüros<br />

eine Interessenvertretung für alle Kinder<br />

und Jugendlichen g eschaffen. Die Leitung<br />

hat Jugendreferentin Gertrud Teller.<br />

Sie wird derzeit unterstützt von der Auszubildenden<br />

Heidi Fronius und Marc<br />

Eisenkrätzer, der ein freiwilliges soziales<br />

Jahr ableistet.<br />

T eller ist bei allen j ugendbezogenen<br />

Themen Ansprechpartnerin für Kinder,<br />

Jugendliche, Familien, Gruppen, Institutionen,<br />

Schulen und Verwaltung. Die<br />

Kinder- und Jugendarbeit umfasst die Altersstufen<br />

von fünf bis 25 Jahre in den Bereichen<br />

Mädchencafé, Schülercafé, internationales<br />

Frauencafé, Jugendclub in der<br />

Kernstadt und in den Stadtteilen, kommunale<br />

Jugendbeteiligung bekannt als<br />

»Jugendhearing«, Kinderfest, Präventionsprojekte<br />

mit der Werkrealschule<br />

Vöhringen und Empfingen, Zusammenarbeit<br />

mit den Sulzer Schulen und den<br />

Sulzer Sommerspaß.<br />

Kinder und Jugendliche könnten<br />

durchgängig betreut und in ein Gemeinwesen<br />

eingeflochten werden. Jeder finde<br />

seine Position und wachse an seinen Aufgaben,<br />

erklärt Gertrud Teller.<br />

Zur Zeit laufen die Vorbereitungen<br />

für den Sulzer Sommerspaß. Dieses familienfreundliche<br />

Ferienprogramm für Kinder<br />

und Teens zwischen fünf u nd 14 Jahren<br />

deckt die Sommerferien durch drei<br />

Wochen Komplettprogramm und Einzelveranstaltungen<br />

ab.<br />

A ls ganze Wochen können die ersten<br />

zwei Ferienwochen in der Kooperation<br />

mit dem Verein Fun for Kids bei der<br />

Stadtranderholung in V öhringen sowie<br />

die letzte Woche im Indianerlager gebucht<br />

werden. In der Haupturlaubszeit<br />

werden tägliche Einzelveranstaltungen<br />

angeboten, so dass die Familien noch gemeinsam<br />

vieles unternehmen können.<br />

Ziel des Konzepts ist einmal der zuverlässige<br />

Betreuungssaspekt für berufstätige<br />

Eltern und andererseits das außerschulische<br />

Bildungsangebot für die Teilnehmer,<br />

weit entfernt von reiner Bespaßungspädagogik.<br />

Die Kinder könnten, so<br />

die Jugendreferentin, interessengeleitet<br />

Erfahrungen sammeln, lernen neue Möglichkeiten<br />

der regionalen Freizeitgestaltung<br />

kennen, entdecken neue Hobbys<br />

und finden Zugänge zu deren Umsetzung<br />

in der Gemeinschaft mit anderen.<br />

D ie Broschüre »Sulzer Sommerspaß<br />

<strong>2019</strong>« enthält viele Sportangebote. »Natur«<br />

ist sehr gefragt. E in Renner ist das<br />

Reiten, deshalb wurde die Pferdekapazität<br />

auf drei erhöht. Neu sind die Bienen.<br />

Besonders gern gehen die Kinder mit<br />

dem Jäger in den Wald oder bewegen<br />

sich nachts im Museum.<br />

Neu ist auch das Zaubern, das Eintauchen<br />

in die faszinierende Welt der Illusion.<br />

Tanzworkshops und ein Selbstverteidigungskurs<br />

finden sich neben sehr<br />

vielen kreativen interessanten Tagesveranveranstaltungen,<br />

insgesamt gibt es<br />

rund 4 0 Auswahlmöglichkeiten.<br />

Jeder Ferientag hat ein ansprechendes<br />

Thema. Das Indianerlager als erlebnis-<br />

und naturpädagogisches Angebot<br />

spricht auch eine zweite Zielgruppe an.<br />

Jugendliche ab 15 Jahren können als Betreuer<br />

mitwirken. Sie werden durch eine<br />

Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet.<br />

Das jugendliche Ehrenamt wird dabei gefördert.<br />

Die Anmeldung kann herkömmlich<br />

über das Anmeldeformular geschehen<br />

oder jetzt ganz neu über ein Online-<br />

Portal. Die Adresse befindet sich in der<br />

Broschüre.<br />

Für Vereine ist es eine gute Möglichkeit,<br />

sich und ihre Arbeit vorzustellen.<br />

Neue Vereine konnten dieses Jahr zur<br />

Mitarbeit gewonnen werden. Das Herzblut<br />

der Anbieter für ihre Sache und ihr<br />

Bemühen habe sich immer auf die Kinder<br />

und Jugendlichen übertragen, konnte<br />

Gertrud Teller feststellen. Die Begeisterung<br />

werde geweckt, und so wirken die<br />

Projekte auch nachhaltig.<br />

Der Sulzer Sommerspaß ist mit 830<br />

Anmeldungen von 266 Kindern schon ein<br />

richtiges Erfolgsmodell geworden, getragen<br />

von der Stadt in Kooperation mit Fun<br />

for Kids, d er Jugendkunstschule, der<br />

Volkshochschule, Feuerwehr, Vereine,<br />

Firmen und vielen Einrichtungen auch<br />

außerhalb der Kernstadt. Für die Kernstadt<br />

bedeutet dies ein ein sichtbares Zusammenwachsen<br />

der Stadtteile verbunden<br />

mit einem »Wir-Gefühl«.<br />

n von Ingrid Vögele


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n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Hoch hinaus über die Bäume<br />

Besuch bei der Hirschgrund Zipline Area garantiert jede Menge Adrenalin und Spaß<br />

Georg<br />

Stefanovic<br />

betreibt die<br />

Hirschgrund<br />

Zipline Area.<br />

In einem kleinen Häuschen im Heubachtal,<br />

einem Seitental der Kinzig<br />

bei Schiltach, steht Georg Stefanovic,<br />

Betreiber der Hirschgrund Zipline<br />

Area, und bereitet sich auf die erste Tour<br />

des Tages vor. Sorgsam überprüft er die<br />

Karabiner der Klettergurte, erklärt, wie<br />

dieser angelegt wird und verteilt Helme<br />

und Walkie-Talkies, ehe die kleine Gruppe<br />

den Aufstieg wagt.<br />

Der Weg führt zu Fuß über bewaldete<br />

Steilhänge, urwüchsige Pfade, Baumstammleitern,<br />

einen Bach und – vor allem<br />

– im Flug hoch über das idyllische Heubachtal.<br />

Der Einstieg ist sanft, nur wenig<br />

über dem Boden sammelt der Trupp erste<br />

Erfahrungen mit der Zipline, ehe es hoch<br />

hinaus über die Bäume geht. Mit rasantem<br />

Tempo geht es über das Tal, stellenweise<br />

befinden sich die Stahlseile mehr<br />

als 80 Meter über dem Boden. Ein Besuch<br />

bei der Hirschgrund Zipline Area garantiert<br />

jede Menge Adrenalin und Spaß –<br />

aber auch einen ganz anderen Blick auf<br />

die Landschaft des Kinzigtals.<br />

Rund 50 000 Besucher haben den<br />

Flug über das Heubachtal bereits gewagt.<br />

Auch wenn immer mehr Touristen den<br />

Weg in das kleine Tal finden, kommen<br />

die meisten Besucher aus der Umgebung<br />

– egal ob als Betriebs- oder Familienausflug,<br />

Schulklasse, Junggesellenabschied<br />

oder einfach so. »Es ist wichtig, dass es<br />

solche Angebote zur Freizeitgestaltung<br />

gibt«, so Georg Stefanovic, »das macht<br />

eine Region schließlich attraktiv, auch für<br />

Einheimische. Egal ob Zipline, Segway<br />

Tour, Skilift oder was auch immer – seine<br />

Freizeit bunt gestalten zu können ist doch<br />

irgendwie ein Stück Lebensqualität. Und<br />

wenn man in so einer schönen Gegend<br />

lebt, ist es geradezu ein Muss, den Menschen<br />

die Möglichkeit zu geben, die Natur<br />

auf verschiedenste Arten erleben zu<br />

können!«<br />

Die Liebe zur Natur und zum<br />

Schwarzwald bekam Stefanovic quasi in<br />

die Wiege gelegt. Schon immer hat er seine<br />

Freizeit am liebsten in der Natur verbracht<br />

und oft beispielsweise Höhlentouren<br />

mit Freunden unternommen. Dass<br />

daraus einmal mehr als ein Hobby werden<br />

würde, war lange Zeit nicht einmal<br />

im Bereich des Vorstellbaren: Der diplomierte<br />

Wirtschaftsingenieur strebte zunächst<br />

eine Karriere in der freien Wirtschaft<br />

an. Nach ein paar Jahren im Büro<br />

sei dann aber der Entschluss gereift, sich<br />

beruflich umzuorientieren und einen<br />

ganz anderen Weg einzuschlagen.<br />

Die Richtung war schnell klar: »Ich<br />

wollte so viel wie möglich in der Natur<br />

sein, aber gleichzeitig auch mit Menschen<br />

zu tun haben«, so Stefanovic. Er ließ sich<br />

zum Höhlen- und Canyonführer ausbilden<br />

und gründete mit Syntura sein eigenes<br />

Unternehmen, welches inzwischen<br />

zum regional führenden Anbieter natursportlicher<br />

Aktivitäten geworden ist.<br />

Neben einem breiten Angebot an Outdoor-<br />

und erlebnispädagogischen Aktivitäten<br />

aller Art, entstand in Zusammenarbeit<br />

mit dem Diplom-Sozialpädagogen<br />

Frank Gerlach der erste Waldseilgarten<br />

im Schwarzwald und schließlich vor sieben<br />

Jahren die Zipline Area.<br />

Der Weg zur Zipline Area war dabei<br />

keineswegs einfach, die Planungsphase<br />

zog sich über mehrere Jahre und diverse<br />

Testphasen hin. Die Neigung der Hänge,<br />

die Verankerung der Plattformen und Seile,<br />

Bremssysteme und Laufwege, alles<br />

musste ausgearbeitet werden und war zumindest<br />

in Deutschland weitgehend Pionierarbeit.<br />

Hinzu kamen Baugenehmigungen<br />

in zwei verschiedenen Gemeinden<br />

und Landkreisen, und auch der<br />

Schutz der Natur spielte bei der Planung<br />

eine große Rolle. Im März 2012 schließlich<br />

war es so weit, und die ersten Besucher<br />

wagten den Flug über das Heubachtal,<br />

viele wurden seither Wiederholungstäter.<br />

»Das Schönste ist immer, wenn man<br />

sieht, wie viel Spaß die Menschen hier<br />

haben. Fast jeder Besucher geht von hier<br />

gut gelaunt nach Hause,« sagt Georg Stefanovic.<br />

» Und aus eigener Erfahrung<br />

kann ich sagen: Egal wie oft man fährt, es<br />

ist jedes Mal aufs Neue toll!«<br />

Der Weg zum Abflug führt über urwüchsige Pfade und einen Bach.<br />

Fotos: Hartmann<br />

n von Nicola Hartmann


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Die Box wird gerne<br />

angenommen, hier<br />

beim Glaubenskurs.<br />

Foto: Vögele<br />

Gute Idee nimmt Gestalt an<br />

Kirchencafé hat sich als Ort der Begegnung bewährt<br />

Genau vor drei Jahren, Ende März 2016, ging<br />

das Projekt »Kirchencafé« in Vöhringen als<br />

einer von zwei Siegern beim Ideenwettbewerb<br />

der evangelischen Landeskirche hervor. Dieser<br />

war anlässlich des Lutherjahres unter dem Motto<br />

»Kirche macht was aus deiner Idee« a usgeschrieben<br />

worden.<br />

Am 6. Mai 2018 war die Einweihung. Viele Hürden<br />

mussten genommen werden vom ersten Gestaltungskonzept<br />

2015 an, über die Aufnahme ins europäische<br />

Regionalförderprogramm Leader für die Bezuschussung,<br />

die Modellvorstellung einer Box durch<br />

den Architekten bis zum Umgestalten des hinteren<br />

Kirchenbereiches im Januar 2018. Es waren nicht<br />

nur finanzielle und bauliche Hürden, auch die Hürden<br />

in den Vorstellungen der Menschen mussten beseitigt<br />

werden, sagt der Vöhringer Pfarrer Gottfried<br />

Kircher. Während der Bauphase sei man schon an<br />

die Grenzen gestoßen, berichtete er ü ber die insgesamt<br />

stressige Zeit auch für den Kirchengemeinderat.<br />

Der Gottesdienst fand solange im Gemeindehaus<br />

statt. Aber bereits eine Woche nach der Einweihung<br />

hat das Konzept mit der variablen Box bei<br />

der Konfirmation die Feuerprobe bestanden.<br />

Eingebettet zwischen die beiden Pfeiler befindet<br />

sich die Box i m hinteren Kirchenbereich. Durch verschiebbare<br />

Wände wird sie dem Raumbedarf angepasst.<br />

Eine Küche ist integriert. Der Raum kann voll<br />

gestuhlt werden.<br />

Bewährt hat sich der Eltern- Kind-Raum, der bis<br />

jetzt höchstens ein b is zwei Sonntage ohne Kinder<br />

war. Besonders bei Taufgesprächen habe sich die<br />

Box bewährt, denn man könne gleich vor Ort in der<br />

Kirche den Ablauf klären und natürlich erst recht<br />

bei Taufen als Warteraum für Familien.<br />

G ut angenommen werde auch der Kaffee nach<br />

dem Gottesdienst, teilt Kircher mit. In jüngster Zeit<br />

erwies sich die Box als richtiges Zentrum beim Regionaltreffen<br />

des A pis (Evangelischer Gemeinschaftsverband).<br />

Und nach dem Festgottesdienst<br />

beim Konfi 3-Abschluss lud der Kirchenvorplatz<br />

noch zum Verweilen an Stehtischen bei Kaffee und<br />

Kuchen ein, dank der eingebauten Küche. Es zeige<br />

sich immer mehr, wie notwendig dieser variable<br />

Raum sei, betont Kircher. Das Gemeindehaus sei<br />

voll belegt mit Gruppen, spontan gebe es dort keinen<br />

freien Raum für außergewöhnliche Veranstaltungen.<br />

Wie begrüßten doch die Teilnehmer des<br />

Männerfrühstücks und des Glaubenskurses die<br />

wohltuende Möglichkeit, die Veranstaltungen hier<br />

abhalten zu können.<br />

»So stelle ich mir Kirche vor, als freundlichen<br />

Lebensraum mit offenen Türen«, erklärt Kircher.<br />

Angedacht ist ein festes Team, das die modernen<br />

Geräte bedienen kann und sich im Raum auskennt,<br />

denn dann könnte das Café auch zu einem<br />

Treffpunkt unter der Woche werden und mithelfen,<br />

den Ortskern wieder zu beleben.<br />

n von Ingrid Vögele


Heraus aus der Komfortzone<br />

PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Im Rottweiler Kletterzentrum K 5 des DAV kann man Grenzen und Ängste überwinden<br />

Über die eigenen Grenzen hinausgehen,<br />

die Angst vor der<br />

Höhe bezwingen und vertrauen<br />

– es gibt keinen besseren Ort, um all das<br />

zu lernen, a ls eine Kletterwand, wie Fabian<br />

Lehmann, Betriebsleiter des Kletterzentrums<br />

K 5 in Rottweil, weiß. Er entdeckte<br />

seine Liebe zum Klettern bereits in<br />

jungen Jahren. »Ich war immer gern in<br />

Bewegung. Horizontal wurde es mir dann<br />

zu langweilig, also fing ich das Kraxeln<br />

an«, erzählt der 39-Jährige.<br />

S o wurde er auch Mitglied des Deutschen<br />

Alpenvereins (DAV), dessen Ortsgruppen<br />

Rottweil, Schramberg, Oberndorf,<br />

Trossingen und Spaichingen – d er<br />

Sektion Oberer Neckar – d as Kletterzentrum<br />

in der Rottweiler Stadionstraße gehört.<br />

Das »K 5« gibt es mittlerweile seit<br />

sechs Jahren. »Hier können wir jeglichen<br />

Schwierigkeitsgrad sowie verschiedene<br />

Bewegungsabläufe simulieren und damit<br />

jeden ansprechen, unabhängig von Gewicht,<br />

Alter oder Größe«, sagt Lehmann.<br />

Und das sei heutzutage besonders wichtig.<br />

»Sitzen ist das neue Rauchen«, meint<br />

der Betriebsleiter. Umso wichtiger sei es,<br />

nach dem Bürojob den Rücken zu strecken<br />

und sich richtig aufzurichten. Und<br />

das gehe beim Klettern am besten.<br />

Neben den Vorteilen, die der Sport<br />

für die Rücken- und Beinmuskulatur hat,<br />

ist aber auch die psychische Ertüchtigung<br />

nicht zu verachten. Klettern sei auch eine<br />

großartige Lebensschule. »Man muss aus<br />

seiner Komfortzone herausgehen, selbstständig<br />

handeln und Mut aufbringen. Nirgendwo<br />

kann man sich so weiterentwickeln<br />

wie dabei«, erklärt Lehmann.<br />

Dass es nie zu spät ist, ü ber sich hinauszuwachsen,<br />

etwas Neues zu versuchen<br />

und die eigenen Ängste zu überwinden,<br />

zeigt dabei beispielsweise der Ü-60-<br />

Klettertreff, bei dem Senioren die Halle<br />

an einem Vormittag in der Woche für<br />

sich haben. D abei sind auch regelmäßig<br />

Männer und Frauen dabei, die noch nie<br />

zuvor geklettert sind.<br />

Mangelnde Kraft in den Armen zählt<br />

dabei nicht als Ausrede. Beim richtigen<br />

Klettern kommt die Kraft nämlich aus<br />

den Beinen. Die Arme stabilisieren nur.<br />

Fabian Lehmann und<br />

seine Praktikantin sind<br />

begeistert vom<br />

Kletterzentrum K 5.<br />

Foto:Cools<br />

Klettern als<br />

Lebensschule: An<br />

der Kletterwand<br />

lernt man, Ängste zu<br />

überwinden.<br />

Foto: Schnekenburger<br />

Für alle, die jünger als 60 Jahre sind,<br />

gibt es natürlich auch die Chance, den<br />

Sport bei e inem Schnupperkurs ohne<br />

Druck kennenzulernen. Zudem finden<br />

Einsteiger-Basiskurse statt, bei denen Anfänger<br />

lernen, richtig zu klettern, sich zu<br />

sichern und Kommandos zu geben. Neu<br />

ist das Eltern-Kind-Klettern – eine spannende<br />

Familienunternehmung.<br />

Durch die drei Zonen mit verschiedenen<br />

Höhen ist auf 2000 Quadratmetern<br />

Kletterfläche im »K 5« für jeden etwas dabei.<br />

Im Anfängerbereich geht es bis zu<br />

8,50 Meter in die Höhe, in der Haupthalle<br />

bis zu 15 Meter. Außerdem gibt es einen<br />

Boulderraum für das Klettern in Absprunghöhe<br />

und eine 16 Meter hohe<br />

Außenwand.<br />

» Eine Halle wie diese ist für den ländlichen<br />

Raum einzigartig, ebenso wie das<br />

Engagement der vielen Ehrenamtlichen<br />

aus dem DAV«, meint Lehmann. Mit dem<br />

Boller Felsen bei Oberndorf und der Ruine<br />

Falkenstein im Schiltachtal ermöglicht<br />

die Sektion Oberer Neckar zudem das<br />

Klettern in freier Natur.<br />

n von Jasmin Cools


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Die Eventfabrik mit Florian<br />

Duffner (von links), Lukas<br />

Bechthold, Florian Szymczak,<br />

Michael Bechthold und<br />

Christopher Straub will nicht nur<br />

das Dorfleben aufmischen,<br />

sondern auch Generationen<br />

verbinden. Bürgermeister Jörg<br />

Frey (hinten links) findet das gut.<br />

Foto: Bolkart<br />

Partys halten die Jugend im Ort<br />

Fünf junge Männer organisieren erfolgreich Events für die Schonacher Dorfjugend<br />

Abfeiern: Das<br />

Sun Hill Festival<br />

ist eine der<br />

großen<br />

Veranstaltungen,<br />

die die<br />

Eventfabrik<br />

organisiert.<br />

Foto: Eventfabrik<br />

Junge Menschen denken nur an sich und leisten<br />

für die Gesellschaft wenig bis nichts. Dieses<br />

Vorurteil trifft auf fünf junge Männer aus<br />

Schonach (Schwarzwald-Baar-Kreis) ganz und gar<br />

nicht zu. Christopher Straub, Florian Szymczak, Michael<br />

und Lukas Bechthold und Florian Duffner legen<br />

sich seit einigen Jahren mächtig ins Zeug, um<br />

der Dorfjugend etwas zu bieten.<br />

Unter der Bezeichnung Eventfabrik Schonach<br />

haben die fünf jungen Männer im Alter zwischen 23<br />

und 26 Jahren vor einigen Jahren einen Verein gegründet.<br />

Mit dem Ziel, Partys zu organisieren. Die<br />

Idee wird von der Dorfjugend gut angenommen.<br />

»Die Veranstaltungen wie eine Mallorca-Party haben<br />

sich etabliert. Auch das Sun Hill Festival war<br />

ein Erfolg«, so Christopher Straub.<br />

Warum bringen sich junge Leute so vorbildlich<br />

ein? »Wir sind hier in Schonach aufgewachsen. Und<br />

wir wollen uns für etwas engagieren, das uns am<br />

Herzen liegt«, sagen die jungen Männer.<br />

D as Heimatgefühl, das sie als Kinder und jetzt<br />

Heranwachsende erleben durften, wollen sie für die<br />

nachfolgenden Generationen erhalten. »Schonach<br />

ist überaltert. Das können wir nicht ändern. Aber<br />

wir können unseren Teil dazu beitragen, dass die Jugend<br />

die Möglichkeit hat, sich zu entfalten, und<br />

Spaß am Dorfleben hat«, macht Christopher Straub<br />

deutlich. Ein Großteil der jungen Leute verlässt das<br />

Schwarzwalddorf nach der Schule, um zu studieren.<br />

»Die Wenigsten kehren nach dem Studium zurück«,<br />

weiß Szymczak.<br />

Wenn die jungen Leute erst einmal Stadtluft geschnuppert<br />

haben, fällt es ihnen schwer, wieder in<br />

ihre Heimat zurückzukehren. Dabei finden sie gute<br />

Gründe, warum sie ihre Heimat der Großstadt vorziehen.<br />

»Hier ist alles viel persönlicher, nicht so anonym.«<br />

Wenngleich sie eingestehen, dass die Möglichkeiten<br />

in Schonach begrenzt sind. Einen richtigen<br />

Treffpunkt für die Jugend gibt es im Dorf nicht.<br />

Aber: »Die Gemeinde stellt uns das Haus des Gastes<br />

zur Verfügung, wenn es frei ist.« Und mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln ist der Weg in die nächste<br />

Diskothek in Donaueschingen oder Freiburg nur<br />

umständlich zu erreichen. »Also versuchen wir, den<br />

jungen Leuten hier ab und zu etwas zu bieten.«<br />

Die fünf jungen Männer haben mit einer weiteren<br />

Idee den Versuch gestartet, auch für die Senioren<br />

im Ort einen Beitrag zu leisten. Sie wollten ihre<br />

Arbeitskraft in den Dienst der Senioren stellen und<br />

beispielsweise Schnee schippen und kleinere Einkäufe<br />

erledigen. Der Start war schleppend, derzeit<br />

ruht dieses Engagement aufgrund der beruflichen<br />

Tätigkeiten der fünf Burschen.<br />

Rückhalt für ihren Einsatz bekommen die Macher<br />

von der Eventfabrik unter anderem von Bürgermeister<br />

Jörg Frey, der das Projekt klasse findet.<br />

Und auch Firmen haben das Potenzial erkannt und<br />

unterstützen die Macher. »Die Unternehmen haben<br />

ja auch etwas davon, wenn die jungen Leute hier im<br />

Ort bleiben. So können wir zum Beispiel immer auf<br />

unsere ansässigen Betriebe setzen«, so Christopher<br />

Straub.<br />

»Wir sind derzeit in der Planung der alljährlichen<br />

Mallorca-Party, die wieder im Januar 2020<br />

stattfinden wird«, so die jungen Schonacher. Doch<br />

dieses Mal soll sie größer und spektakulärer werden.<br />

»Gerne würden wir dieses Mal das gesamte Haus<br />

des Gastes füllen und die Leute mit Mallorca-Größen<br />

auf der Bühne verwöhnen«, sagt S traub.<br />

n von Roland Sprich


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PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Schulensembles, hier die<br />

Unterstufen-Theater-AG des<br />

Thomas-Strittmatter-<br />

Gymnasiums, nutzen die<br />

Bühne im Theater im<br />

Deutschen Haus gern für<br />

ihre Aufführungen.<br />

Ein kulturelles Kleinod<br />

Kleinkunst mit namhaften Künstlern und hochwertigen Eigenproduktionen<br />

Wenn es um theatralische Auftritte<br />

geht, lassen die Macher<br />

des Vereins Puppen- und<br />

Theaterbühne gerne denjenigen den Vortritt,<br />

die das kleine Theater in der S tadtmitte<br />

von St. Georgen (Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis) nahezu wöchentlich mit Leben<br />

füllen. Seit 17 Jahren organisiert der<br />

Verein erfolgreich Veranstaltungen im<br />

Theater im Deutschen Haus, das sich von<br />

der Idee einiger Kulturinteressierter, »ab<br />

und zu ein wenig Theater zu machen«,<br />

längst zu einem kulturellen Kleinod i m<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis etabliert hat.<br />

Und das neben erstklassigen Kleinkunstveranstaltungen<br />

mit namhaften Künstlern<br />

auch hochwertige Eigenproduktionen<br />

bietet, die Theatergruppen von Schulen<br />

oder die Schauspielgruppen des Vereins<br />

auf die Bühne bringen.<br />

Zugegeben, die großen Inszenierungen<br />

von Shakespeare, Schiller und Goethe<br />

finden auf der kleinen Theaterbühne<br />

nicht statt. Will man hier aber auch nicht<br />

haben. Das Theater im Deutschen Haus<br />

will keineswegs mit großen Theaterhäusern<br />

konkurrieren, sondern bietet als soziokulturelles<br />

Zentrum eine Plattform für<br />

unterschiedlichste Kunst- und Kulturdarbietungen.<br />

Hier spiegelt sich auch der Unterschied<br />

zu Theatern in Kulturmetropolen<br />

wider. Während diese häufig von öffentlicher<br />

Hand unterstützt werden, muss sich<br />

das Theater in St. Georgen überwiegend<br />

selbst finanzieren. Und wenngleich ein<br />

Großteil der Veranstaltungen vor voll besetztem<br />

Haus stattfinden, i st die Sicherstellung<br />

der Finanzierung für den Verein<br />

ein ständig wiederkehrender Kraftakt.<br />

Die Finanzmittel stehen im Wesentlichen<br />

auf drei Säulen, die da heißen Mitgliedsbeiträge<br />

der rund 180 Mitglieder, Erlöse<br />

aus dem Verkauf der Eintrittskarten und<br />

dem Getränkeverkauf. Zudem unterstützen<br />

eine Reihe von Sponsoren die Veranstaltungen.<br />

Und auch die Stadt St. Georgen<br />

fördert das Kulturengagement des<br />

Vereins. Mehr als eine schwarze Null<br />

bleibt dem Verein dennoch kaum.<br />

Allein durch ehrenamtliche Arbeit<br />

lässt sich der Aufwand, der notwendig ist,<br />

bis sich der Vorhang für eine der mehr als<br />

50 Veranstaltungen pro Jahr hebt, längst<br />

nicht mehr stemmen. Deshalb beschäftigt<br />

der Trägerverein Gründungsmitglied Ute<br />

Scholz als Geschäftsführerin auf Minijobbasis.<br />

Zwar betreibt der Verein Puppenund<br />

Theaterbühne das Theater im Deutschen<br />

Haus in der Mühlstraße mit 17 Jahren<br />

erst vergleichsweise kurze Zeit. Die<br />

Infrastruktur besteht jedoch weitaus länger.<br />

Das »Hotel Deutsches Haus« wurde<br />

1896 erbaut. In den Anfangsjahren entstand<br />

auch der große Veranstaltungssaal<br />

samt Bühne. Bis zum Bau der Stadthalle<br />

war der heutige Theatersaal die Veranstaltungsstätte<br />

in St. Georgen. Hier fanden<br />

in den 1950er- und 60er-Jahren Ringwettkämpfe<br />

des Kraftsportvereins statt.<br />

Fasnachtsveranstaltungen wurden ebenso<br />

ausgerichtet wie die Vereidigung des<br />

damaligen Bürgermeisters Günter Laufer<br />

1968. Während des Zweiten Weltkrieges<br />

war hier auch die Werkskantine für die<br />

»Vereinigten Industriebetriebe von St.<br />

Georgen«.<br />

Die mehr als 100-jährige Geschichte<br />

des Theatersaals hat d eutliche S puren<br />

hinterlassen. Die Dielenbretter der kleinen<br />

Bühne knarren und ächzen unter der<br />

Belastung des vergangenen Jahrhunderts.<br />

»Einfach abschleifen und neu lackieren<br />

reicht hier nicht mehr aus«, sagt Ute<br />

Scholz. Deshalb hat sich der Verein dazu<br />

entschlossen, die Bühne in der diesjährigen<br />

Sommerpause komplett zu erneuern.<br />

n von Roland Sprich<br />

Auch Größen wie Rolf Miller gastieren regelmäßig<br />

im Theater der Bergstadt.<br />

Fotos: Sprich


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Hier ist die Kneipendichte hoch<br />

Die Villinger Färberstraße ist seit Jahrzehnten Treffpunkt für Nachtschwärmer<br />

In der Färberstraße<br />

reihen sich auf 250<br />

Metern Länge rund<br />

zwei Dutzend<br />

Kneipen. Fotos: Sprich<br />

Michael Steiger betreibt selbst zwei Kneipen in<br />

Villingens Kneipen- und Ausgehmeile.<br />

Die Kneipendichte ist zwar n icht<br />

so hoch wie bei der »großen<br />

Schwester«, der längsten Theke<br />

der Welt in Düsseldorf. Und der Ruf<br />

längst nicht so verrucht wie der der Großen<br />

Freiheit in Hamburg. Aber die F ärberstraße<br />

in Villingen (Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis) ist seit Jahrzehnten Treffpunkt<br />

für Nachtschwärmer und Feierlustige.<br />

Hier reihen sich auf 250 Metern<br />

Länge rund zwei Dutzend Kneipen aneinander.<br />

Vom urigen Speiselokal bis zum<br />

Pub, von der typischen Thekenkneipe bis<br />

zur Bar und zum Szenetreff. Hier trifft<br />

man sich zum Feiern mit Freunden, zum<br />

Essen, zum Bier trinken oder um Cocktails<br />

zu genießen.<br />

Michael Steiger kennt die Färberstraße<br />

wie nur wenige andere. Seit 1996 betreibt<br />

er hier mit dem »Warsteiner Humpen«<br />

und dem »Irish Pub« zwei Kneipen,<br />

die sich, ebenso wie viele andere Kneipen,<br />

zu Institutionen etabliert haben. Wie<br />

weit die Geschichte der Färberstraße genau<br />

zurückgeht, weiß er zwar nicht.<br />

»Aber hier gab es schon immer Gasthäuser<br />

und Zunftstuben.«<br />

Über viele Jahre hinweg war die Färberstraße<br />

der Inbegriff eines Kneipenviertels.<br />

Hier trafen sich die Arbeiter der großen<br />

Firmen wie Saba und Kienzle zum<br />

Stammtisch. »Man wusste, wer an diesem<br />

Stammtisch saß, arbeitete bei Saba, wer<br />

dort saß, schaffte bei Kienzle und so weiter«,<br />

beschreibt Steiger die Atmosphäre.<br />

Nach und nach verschwanden die<br />

Stammtische, und reine Thekenkneipen<br />

hielten Einzug. In den 1980er- und 90er-<br />

Jahren hat die Färberstraße den Wandel<br />

vom reinen Kneipen- zum Ausgehviertel<br />

eingeläutet. Viele legendäre Kneipen sind<br />

verschwunden. Und mit ihnen die Namen<br />

der mindestens ebenso legendären<br />

Wirte. So etwa das »Altstadt-Café«, der<br />

»Bier-Zwickl«, das »Brauhaus« und Giselas<br />

»Bistro«, eine Kult- und Kulturkneipe<br />

für die alternative Szene. Die Namen der<br />

Wirte wie »Otto vom Warsteiner«, »Ritchie<br />

vom Ratzennest« und »Ibo vom City-<br />

Treff« kennen heute nur noch diejenigen,<br />

die ihre Sturm- und Drangzeit vor 30 und<br />

mehr Jahren hatten.<br />

»Alteingesessene, personenbezogene<br />

Kneipen haben es heute schwer«, sagt Michael<br />

Steiger. Statt der typischen Eckkneipen<br />

gibt es heute moderne Cafés, die das<br />

Angebot deutlich aufwerten. A uch lässt<br />

es sich in der Färberstraße hervorragend<br />

international speisen. Vietnamesische,<br />

spanische, indische, türkische und deutsche<br />

Spezialitäten finden sich hier auf wenigen<br />

Metern.<br />

Dazu, dass es die Wirte in der Färberstraße<br />

heute schwerer haben als früher,<br />

trägt auch das veränderte Arbeits- und<br />

Freizeitverhalten der potenziellen Klientel<br />

bei. »Früher hat man sich freitagnachmittags<br />

an der Theke getroffen, um hier<br />

sein Feierabendbierchen zu genießen.<br />

Aber heute haben die meisten ja freitags<br />

um 12 Uhr schon Wochenende, und da<br />

geht man noch nicht in die Kneipe.«<br />

Die seit einigen Jahren bestehende<br />

Verkehrsberuhigung – n ach 20 Uhr ist die<br />

Färberstraße autofrei und die Gastwirte<br />

können Außenflächen bewirtschaften –<br />

hat einerseits zu einer deutlichen Aufwertung<br />

geführt. »Andererseits hält dies viele<br />

davon ab, unter der Woche spontan auf<br />

ein Bierchen herzukommen, weil man<br />

keine Lust hat, dafür weite Wege zu laufen.«<br />

A uch wird heute anders genetzwerkt<br />

als damals. »Früher hat man seine<br />

Geschäftspartner an der Theke getroffen<br />

und seine Geschäfte gemacht. Heute trifft<br />

man sich wahrscheinlich eher auf dem<br />

Golfplatz«, so Steiger. Auch ist die Kneipe<br />

als Treffpunkt längst von sozialen Netzwerken<br />

abgelöst worden.<br />

Dass es kaum neue gastronomische<br />

Betriebe gibt, führt Steiger auch auf die<br />

gestiegenen Anforderungen zurück. »Es<br />

reicht nicht, hinterm Tresen zu stehen<br />

und Bier auszuschenken. Wirte müssen<br />

heute Unternehmer sein.«<br />

n von Roland Sprich


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n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Bei den Exkursionen der<br />

Umweltgruppe entdecken die<br />

kleinen Teilnehmer immer<br />

wieder Neues und Spannendes<br />

in der Natur.<br />

Foto: Sprich<br />

Dem Biber auf der Spur<br />

Erlebnisgruppe geht auf Entdeckungstour und lernt dabei eine Menge über die Umwelt<br />

Dass das Entdecken der Natur<br />

spannender i st als jedes Online-<br />

Videospiel, das wissen die Kinder<br />

aus Donaueschingen, Hüfingen und<br />

Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis),<br />

die einmal im Monat als Erlebnisgruppe<br />

auf große Entdeckungstour gehen. Hier<br />

werden Boote aus Baumrinde gebastelt,<br />

wird nachgeschaut, welche Tiere unter<br />

den Steinen im Bach leben und zusammen<br />

mit Lamas die Region erkundet.<br />

»Vater« der Umweltgruppe ist Gerhard<br />

Bronner. Vor 25 Jahren hat der Umweltberater<br />

der Stadt Donaueschingen<br />

die Erlebnisgruppe initiiert. Und seither<br />

haben rund 1000 Kinder im Grundschulalter<br />

die tollsten Naturerlebnisse erfahren<br />

dürfen. Und mittlerweile ist es die zweite<br />

Generation, die heute den Geheimnissen<br />

der Natur nachgeht.<br />

Die Idee, die hinter dem Angebot der<br />

Umweltgruppe steckt, ist, »dass wir den<br />

Kindern intensive Naturerlebnisse bieten,<br />

was die Kinder sonst so nicht bekommen«,<br />

wie Stefany Lambotte, Biologin<br />

und Umweltpädagogin im Umweltbüro<br />

des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen,<br />

erklärt. Damit will man<br />

auch dem Trend entgegenwirken, dass<br />

Kinder immer weniger nach draußen gehen,<br />

da viele Eltern Sorge haben, d en<br />

Kindern könnte etwas zustoßen.<br />

Ziel der monatlichen Gruppentreffen,<br />

in der Regel sind es drei Gruppen mit jeweils<br />

rund 20 Kindern, ist es, »den Kindern<br />

eine positive Einstellung und Haltung<br />

für unsere natürliche Umwelt zu vermitteln«,<br />

so Lambotte. Auch die Vermittlung<br />

von Lerninhalten auf spielerische<br />

Art und Weise ist Teil der Exkursionen.<br />

Betreut werden die Kinder bei den<br />

Treffen von Absolventen eines Freiwilligen<br />

Ökologischen Jahres. In diesem Jahr<br />

sind es Julia Grellmann und Markus Manzow.<br />

Sie haben sich für einen Nachmittag<br />

vorgenommen, dem Biber auf die Spur zu<br />

kommen. Auf der Gerberwies am Ortsrand<br />

von Donaueschingen, müssen die<br />

Kinder nicht lange suchen, um an den<br />

Bäumen entlang der stillen Musel Biberspuren<br />

zu entdecken. Da die kleinen Exkursionsteilnehmer<br />

zwar das Ergebnis<br />

des Bibers, abgenagte Bäume und Zweige,<br />

entdecken, aber der Biber selbst sich<br />

tagsüber sehr rar macht, haben Markus<br />

Manzow und Julia Grellmann einige Materialien<br />

mitgebracht, die ihnen von der<br />

Biberbeauftragten z ur Verfügung gestellt<br />

wurden. »Weshalb ist das Biberfell so<br />

dicht?«, wollen die Betreuer wissen. »Damit<br />

er im Wasser nicht friert«, kommt es<br />

wie aus der Pistole geschossen. Auch,<br />

weshalb die Zähne des Bibers so braun<br />

sind, interessiert die Kinder. »Das sind<br />

Eisenablagerungen, die die Zähne des Bibers<br />

besonders hart machen«, wie Stefany<br />

Lambotte erläutert.<br />

Wenn das Programm für das Sommerhalbjahr<br />

vorbei ist, haben die Kinder<br />

unter anderem einen Spaziergang mit Lamas<br />

gemacht, eine Schnitzeljagd unternommen<br />

und die Fürstenbergischen<br />

Sammlungen besichtigt. Und können<br />

dann die Frage beantworten, ob es in Donaueschingen<br />

noch Schmetterlinge gibt.<br />

Gefördert wird das Projekt vom Gemeindeverwaltungsverband<br />

(GVV), der<br />

die Kosten für die Betreuer übernimmt.<br />

»Der Kostenbeitrag für die Teilnehmer<br />

deckt lediglich die Sachkosten«, wie Lambotte<br />

betont.<br />

Zwar würde das Interesse an der Natur<br />

mit der Pubertät eher nachlassen. Für<br />

Stefany Lambotte ist es aber wichtig, dass<br />

die Kinder das Umwelt- und Naturbewusstsein<br />

in jungen Jahren lernen. »Irgendwas<br />

bleibt verankert und später erinnern<br />

sich die jungen Leute dann wieder.«<br />

Übrigens, wenige Plätze sind in diesem<br />

Jahr noch frei, um an den spannenden<br />

Exkursionen in der Natur teilzunehmen.<br />

Interessierte können sich im Internet<br />

anmelden: www.gvv-umweltbuero.de/anmeldung<br />

n von Roland Sprich


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Für die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen eGstehen die Kunden und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Davon zeugt auch die<br />

stetig wachsende Steigerungsrate des betreuten Kundenvolumens.<br />

Fotos: Raiffeisenbank<br />

Blickpunkt Unternehmen<br />

Beste Bank im Landkreis<br />

Rottweil<br />

Die Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen<br />

eG wurde vom<br />

F.A.Z.-Institut als »Beste Bank im<br />

Landkreis Rottweil« ausgezeichnet.<br />

Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung.<br />

Kein Institut inder Region<br />

wurde besser bewertet als wir.<br />

Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Die<br />

Studie »Deutschlands beste Banken<br />

in den Regionen« des F.A.Z.-Instituts<br />

hatteeine sehr breite Basis<br />

und ist entsprechend aussagefähig.<br />

Sie basiert auf der<br />

härtesten Währung, die ein<br />

Kreditinstitut heute haben<br />

kann: zufriedene Kunden.<br />

Mehr als die Hälfte aller<br />

Bankgeschäfte in Deutschland<br />

werden durch Kreditinstitute<br />

in den Regionen abgewickelt,<br />

dazu gehört auch unsere Bank,<br />

die Raiffeisenbank Aichhalden-<br />

Hardt-Sulgen eG. Die öffentliche<br />

Aufmerksamkeit ruht allerdings<br />

vorwiegend auf den Großbanken,<br />

deshalb hat sich das<br />

F.A.Z.-Institut entschlossen, die<br />

Leistungen der in den Regionen<br />

verankerten Banken in einer umfassenden<br />

Studie zu untersuchen<br />

und auszuzeichnen. Das Ergebnis<br />

war für unsere Bank eine große<br />

Die beiden Vorstände Ralf Bantle (links)<br />

und Markus Hezel freuen sich über die<br />

Auszeichnung.<br />

Auszeichnung und Bestätigung<br />

unserer täglichen Arbeit und unseres<br />

Engagements in der Region.<br />

Bewertet wurden die Banken hinsichtlich<br />

der drei Komponenten Beratungsqualität,<br />

gesellschaftliche<br />

Komponenten und Gesamtzufriedenheit<br />

Unsere Kunden und ihre Bedürfnisse<br />

standen und stehen für uns immer<br />

im Mittelpunkt. Die Raiffeisenbank<br />

Aichhalden-Hardt-Sulgen eG<br />

–die Bank mit innovativen<br />

Ideen. Wir sind anders –ein<br />

fairer und moderner Partner<br />

für unsere Mitglieder und<br />

Kunden vor Ort. Und dafür<br />

setzten sich alle unsere Mitarbeiter<br />

ein. Davon zeugt<br />

auch die stetig wachsende<br />

Steigerungsrate des betreuten<br />

Kundenvolumens unserer Bank.<br />

Und jetzt die Auszeichnung als<br />

beste Bank im Landkreis Rottweil.<br />

Wir sind anders. Ein fairer und<br />

moderner Partner für unsere<br />

Mitglieder vor Ort –und das aus<br />

Überzeugung.<br />

Kontakt<br />

) Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen<br />

eG<br />

)Aichhalden<br />

Kirchplatz 3<br />

78733 Aichhalden<br />

) Hardt<br />

Schramberger Straße 10<br />

78739 Hardt<br />

) Sulgen<br />

Hardtstraße 2<br />

78713 Schramberg<br />

@ info@raibadirekt.de<br />

& 07422/9513-0


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Jonas Kampfhenkel legt mit<br />

Hand dafür an, dass die<br />

WIR-Projekt-Bewohner viele<br />

Monate im Jahr ihr eigenes<br />

Gemüse essen können.<br />

Fotos: Rapthel-Kieser<br />

Die Wälder und die Weite<br />

Der Sozialarbeiter Jonas Kampfhenkel schwört auf die Vorzüge des ländlichen Raumes<br />

Ich war gleich begeistert von der<br />

Architektur und dem Gebäude«, erinnert<br />

sich der 29-jährige Jonas<br />

Kampfhenkel an sein erstes Wochenende<br />

im alternativen Wir-Projekt in Burladingen-Gauselfingen<br />

(Zollernalbkreis) vor<br />

acht Jahren. Er kam mit einer Theater-AG<br />

für ein Probenwochenende – und ist bis<br />

heute geblieben.<br />

Von dem Gebäude, in dem das WIR-<br />

Projekt untergebracht ist, war Jonas<br />

Kampfhenkel sofort begeistert.<br />

D ie ehemalige Textilfabrik hatten im<br />

Jahre 1985 ein paar engagierte und ideenreiche<br />

Umweltaktivisten, Handwerker,<br />

Kaufleute und Künstler gekauft, den Verein<br />

W IR-Projekt g egründet und aus dem<br />

Gebäude einen Ort zum Leben und<br />

Arbeiten und für die künstlerische Entfaltung<br />

gemacht. Unternehmen zogen ein<br />

und wieder aus, Bands fanden hier Probenräume,<br />

Konzerte und Ausstellungen<br />

finden statt, für Gruppen gibt es ein Tagungshaus<br />

samt Gaststätte, und es entstehen<br />

Wohngemeinschaften – ein Mehrgenerationenhaus<br />

im besten Sinne also. Die<br />

Konzeption wird mehrfach geändert, das<br />

Wir-Projekt erfindet sich immer wieder<br />

neu.<br />

Bald nach dem Probenwochenende<br />

zieht der damals 21-jährige Jonas Kampfhenkel<br />

ein, leistet seinen Zivildienst ab.<br />

Während der Studienzeit hat er ein kleines<br />

Zimmer in der Landeshauptstadt,<br />

kommt nur am Wochenende nach Gauselfingen.<br />

»Nur in der Jugend hat es mich<br />

weggezogen – ich hätte damals nicht daran<br />

gedacht, dass ich mich dauerhaft auf<br />

der Schwäbischen Alb so wohl fühlen<br />

würde«, sagt er heute. Und auch: »Ich hab<br />

mich hier noch keinen Tag gelangweilt.«<br />

B ernd Kappel, einer der Projektgründer,<br />

der in dem Haus zusammen mit seinem<br />

Sohn eine Tischlerei betreibt, wird<br />

für Jonas so etwas wie ein Mentor. Die<br />

beiden werkeln und basteln, legen Hochbeete<br />

an, damit die Menschen, die im<br />

WIR-Projekt wohnen, im Sommer ihr<br />

eigenes Gemüse haben. Mittlerweile sind<br />

sie viele Monate im Jahr Selbstversorger.<br />

Jonas Kampfhenkel macht den Bachelor,<br />

ist nun Sozialarbeiter und findet<br />

eine Anstellung im nahe gelegenen<br />

Hechingen im Diasporahaus. In der Freizeit<br />

widmet er sich der Imkerei und ist<br />

mittlerweile auch für die Buchungen der<br />

Tagungsstätte im WiR-Projekt verantwortlich.<br />

Dass im WiR-Projekt viel Wechsel<br />

und viel Wandel ist, liegt ihm. Langeweile<br />

komme da nie auf. »Das ist genau mein<br />

Ding, ich halte mich ja für flexibel«, sagt<br />

er mit einem Lachen. H ier zu wohnen habe<br />

ihn »reifer gemacht«, s agt er und beteuert,<br />

dass das Mehrgenerationenhaus<br />

mit all seinen Menschen und ihren Aktivitäten<br />

für ihn ein großes Stück Lebensqualität<br />

bedeute. Mittlerweile sind es drei<br />

Wohngemeinschaften, in denen junge<br />

und ältere Menschen wohnen, eine vierte<br />

WG ist in Planung.<br />

K ampfhenkel will sich derweil » lokal<br />

und regional noch mehr beteiligen«, wie<br />

er sagt. Er hat sich entschlossen, für die<br />

Ortschaftsrats- und Gemeinderatswahl im<br />

Mai zu kandidieren. In der Kommunalpolitik<br />

hofft er, vor allem für junge Menschen<br />

etwas zu erreichen und sie durch<br />

Angebote auch im ländlichen Raum halten<br />

zu können. Er selber weiß längst, was<br />

ihm daran gefällt, auf der Schwäbischen<br />

Alb zu wohnen, spricht von den Wäldern,<br />

dem weiten Horizont und der relativen<br />

Weitläufigkeit. Und was unvergleichbar<br />

sei: »die gute Luft und der Sternenhimmel<br />

in der N acht«.<br />

n von Erika Rapthel-Kieser


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n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Dominik Hajas ist froh darüber, dass er für sein Studium nicht von zu Hause wegziehen muss.<br />

Foto: Müller<br />

Albstadt hat die richtige Größe<br />

Dominik Hajas muss seine Heimat für sein berufsbegleitendes Studium nicht verlassen<br />

Von einem ruhigen Studentenleben<br />

kann Dominik Hajas nur<br />

träumen. Der <strong>27</strong>-Jährige arbeitet<br />

Vollzeit als IT-ler in Balingen (Zollernalbkreis)<br />

und studiert nebenher. Dass er dafür<br />

seine Heimat nicht verlassen musste,<br />

verdankt er neben seinem Arbeitgeber<br />

auch der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.<br />

» Ich kann eigentlich vor der Haustür<br />

studieren«, sagt der Meßstetter. Nach seinem<br />

Abitur wollte er Informatik, irgendwas<br />

mit IT studieren. Dass er dafür nicht<br />

weit wegziehen muss, zeigt das Studienangebot<br />

der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.<br />

Im Bachelor studierte Hajas zunächst<br />

Chemische Informatik, seit 2016<br />

widmet er sich vornehmlich am Wochenende<br />

seinem Masterstudium der Digitalen<br />

Forensik. Dass das Studium Hand in<br />

Hand mit seinem Beruf als IT-ler geht,<br />

verdankt er seinem Arbeitgeber, Sodge IT<br />

in Balingen. Seine Chefs Götz Matinek,<br />

Sven Eppler und Matthias Ehinger sind<br />

alle Absolventen der HS in Albstadt.<br />

Vor fünf Jahren absolvierte Hajas<br />

hier sein Praxissemester und ist dann einfach<br />

geblieben. »Aber an sich wollte ich<br />

noch den Master machen, aber aufhören<br />

mit Arbeiten wollte ich nicht«, erzählt der<br />

gebürtige Starnberger. Die Hochschule<br />

Albstadt-Sigmaringen ermöglicht ihm<br />

diesen Spagat. Vor allem am Wochenende<br />

besucht Hajas Vorlesungen in Balingen,<br />

Albstadt oder auch mal in Erlangen<br />

oder Frankfurt. Vorlesungen, die unter<br />

der Woche stattfinden, schaut er sich<br />

nachträglich online an. Für Berufstätige<br />

wie Hajas werden die Vorlesungen stets<br />

aufgezeichnet und den Studenten online<br />

zur Verfügung gestellt, viel Wissen werde<br />

im Fernstudium vermittelt. F alls es<br />

unter der Woche etwas zu tun gibt – etwa<br />

Hausarbeiten oder Projekte – darf er auch<br />

schon mal während seiner Arbeitszeit<br />

büffeln. Schließlich kommt das Wissen,<br />

das er sich aneignet, auch dem Unternehmen<br />

zugute. Derzeit erstellen bei Sodge<br />

IT 15 Mitarbeiter Software für Unternehmen,<br />

ein digitaler Forensiker fehle jedoch<br />

im Team.<br />

In seinem Masterstudiengang beschäftigt<br />

sich Hajas m it IT-Sicherheit.<br />

Wie geht ein Hacker bei einem Angriff<br />

vor? Und wie schützt man sich? Er lernt,<br />

Wirtschaftskriminalität zu bewerten,<br />

Schadsoftware zu analysieren und Cyberkriminalität<br />

aufzuspüren – Verbrecherjagd<br />

in der digitalen Welt sozusagen. Im<br />

Jahr 2010 ist d er Kooperationsstudiengang<br />

Digitale Forensik unter Leitung der<br />

Hochschule Albstadt-Sigmaringen in Balingen<br />

ins Leben gerufen worden.<br />

Da Hajas bereits sehr gute Programmierkenntnisse<br />

hat, konnte er das erste<br />

von sieben Semestern auslassen. Für ihn<br />

bestehe vielmehr in den F ächern, wo es<br />

um Recht geht, Nachholberdarf. Insgesamt<br />

sind 21 Studenten in D igitale Forensik<br />

in seinem Semester eingeschrieben,<br />

vornehmlich Informatiker, Polizisten und<br />

Juristen.<br />

Wie Hajas gehen die meisten seiner<br />

Kommilitonen einem Beruf nach, der <strong>27</strong>-<br />

Jährige ist einer der jüngsten im Semester<br />

und einer der wenigen, die am Hochschulstandort<br />

beheimatet sind. Seine<br />

Kommilitonen kommen aus ganz<br />

Deutschland.<br />

Die notwendigen Prüfungen hat Hajas<br />

alle abgelegt, seine Masterarbeit steht<br />

noch aus. Obwohl der <strong>27</strong>-Jährige sich<br />

freiwillig für das nebenberufliche Studium<br />

entschieden hat, ist er froh, wenn<br />

ab Juli die Doppelbelastung e in Ende hat.<br />

»Am Anfang tat ich mich schon schwer,<br />

aber sobald man gelernt hat, wie man<br />

sich alles einteilt, klappt das schon«, resümiert<br />

Hajas. Den Tanz auf zwei Hochzeiten<br />

bereut er dennoch nicht. »Ich war nie<br />

der klassische Student«, sagt Hajas. Schule<br />

habe ihm nie Spaß gemacht, doch in<br />

seiner Arbeit blühe er auf. »Ich gehe jeden<br />

Tag gerne zur Arbeit. Das fürs Studium<br />

aufzugeben, ist für mich nie eine<br />

Alternative gewesen.«<br />

Für sein Studium wegzuziehen, obwohl<br />

Hajas selbst nicht in Albstadt aufgewachsen<br />

ist, erachtete er nach dem Abitur<br />

nicht als notwendig. »Albstadt hat für<br />

mich die richtige Größe als Stadt«, sagt<br />

er. »Und auch die Hochschule passt. Es ist<br />

alles sehr familiär und ich habe immer<br />

das Gefühl, dass ich gut betreut werde<br />

und nicht nur eine Nummer bin.«<br />

An der Informatik fasziniert Hajas<br />

besonders, wie viele kleine Codeschnipsel<br />

wie Zahnräder ineinander greifen.<br />

Wenn eine Anwendung am Ende funktioniert<br />

empfinde er das als belohnend.<br />

»Informatik ist ein bisschen wie Zaubern.<br />

Alles, was man sich vorstellt, kann man<br />

mit Code und Logik erschaffen.«<br />

n von Beate Müller


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n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Ein kleines Haus<br />

für eine bessere Welt<br />

Klemens Jakob hat ein nachhaltiges Wohnprojekt entworfen. Inzwischen<br />

lebt und wohnt er dort dauerhaft im seinem ressourcenschonenden und<br />

enegieautarken »OwnHome« in Rosenfeld-Isingen im Zollernalbkreis, das<br />

Umdenker übrigens nachbauen können: Die Pläne dafür stehen online<br />

ü


PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Durch die steinerne Toreinfahrt<br />

des alten Bauernhofes hindurch,<br />

an zwei langen Hochbeeten<br />

entlang, steht am Rande der Felder<br />

unter Bäumen ein kleines Haus. Sein<br />

Erbauer, Klemens Jakob, sitzt im Inneren.<br />

In der Ecke des Häuschens bollert ein<br />

Holzofen und strahlt Wärme und Behaglichkeit<br />

aus.<br />

»Ein gewisser Prozentsatz der Menschen<br />

wird umdenken«, sagt Jakob, »und<br />

die anderen werden eben aussterben.«<br />

Klemens Jakob möchte die Welt verändern.<br />

»Wir verbrauchen das Fünffache an<br />

Ressourcen und Energie, was uns eigentlich<br />

zusteht.« Die Menschheit könne<br />

nicht ewig so weiterleben, mit ihrem momentanen<br />

Ernährungs-, Mobilitäts- und<br />

Konsumverhalten, ohne den Planeten zu<br />

zerstören. Doch er ist optimistisch: »Die<br />

Veränderungen kommen, by design oder<br />

by desaster«, also entweder durch eigenes,<br />

positives Zutun der Menschheit oder<br />

erzwungen durch die katastrophalen Folgen<br />

des Klimawandels. »Noch arbeitet<br />

die Menschheit am Desaster. Ein begrenzter<br />

Planet kann kein grenzenloses<br />

Wirtschaftswachstum produzieren. Das<br />

zu glauben ist dumm.«<br />

Klemens Jakob ist 59 Jahre alt. In seiner<br />

Jugend habe er sein Kohlenstoffdioxid-Kontingent<br />

bereits verflogen. Seine<br />

Reiseziele: hauptsächlich Asien und Australien,<br />

später auch Kolumbien. Seine Frau<br />

ist Kolumbianerin. Er lernte sie auf einer<br />

freien Kunsthochschule bei Stuttgart kennen.<br />

Im Alter von 23 Jahren hat er kurzzeitig<br />

überlegt, auf eine Insel in der Südsee<br />

auszuwandern. Eben jene Insel sei<br />

heute eine der ersten, die vom steigenden<br />

Meeresspiegel betroffen sind.<br />

» Ich wollte den Rest meines Lebens<br />

als Künstler verbringen. Gemäß Joseph<br />

Beuys, wonach jeder Mensch ein Künstler<br />

ist.« Dann seien seine drei »lebenden<br />

Kunstwerke«, seine Kinder, zur Welt gekommen.<br />

Das erste in der Geburtsklinik,<br />

das zweite zu Hause mit Hilfe einer Hebamme<br />

und das dritte als Hausgeburt ohne<br />

Hebamme. Jakob arbeitete in einer biologischen<br />

Baumschule bei Kassel, auf<br />

einem Bio-Bauernhof in der Eiffel und<br />

dem Öko-Betrieb Fischermühle bei Rosenfeld.<br />

Später war er als selbstständiger<br />

Baubiologe tätig und kam zum ersten Mal<br />

mit Solartechnik in Kontakt.<br />

Als sein Sohn Silvano 17 Jahre alt<br />

war, gründeten sie gemeinsam mit Thomas<br />

Preuhs »Solera«, eine Firma für<br />

Photovoltaikanlagen. »Ich dachte, mit<br />

Photovoltaik lässt sich die Welt retten«,<br />

gibt Jakob zu. Doch die Leute würden<br />

sich eine Anlage aufs Dach setzen und<br />

dann einfach eine Kreuzfahrt mehr buchen.<br />

»Wenn wir ernsthaft was ändern<br />

wollen, müssen wir unseren Lebensstil<br />

ändern.« Er und sein Sohn Silvano stiegen<br />

bei Solera aus. Das Grundstück, auf<br />

dem der Vater sein Häuschen errichtet<br />

hat und der angrenzende alte Hof gehören<br />

Silvano.<br />

»Wir verbrauchen das Fünffache an Ressourcen<br />

und Energie, was uns eigentlich zusteht«,<br />

kritisiert Klemens Jakob.<br />

Fotos: Stiegler<br />

Klemens Jakob wohnt inzwischen<br />

dauerhaft im Häuschen, das seit 2016<br />

dort unter den Bäumen steht. Er hat es<br />

selbst geplant und gebaut. Es steht auf<br />

sechs in den Boden betonierten Stützen.<br />

Das Holzgerüst ist mit Schwalbenschwanzverbindungen<br />

zusammengesteckt.<br />

Die Isolierung ist 20 Zentimeter<br />

dick und die Fenster dreifach verglast.<br />

Die Wohnfläche wirkt nicht beengend,<br />

beträgt dennoch lediglich 18 Quadratmeter,<br />

mit zusätzlichen neun Quadratmetern<br />

Schlafbereich unterm Dach. Küche, Bad<br />

und Wohnbereich sind einladend und liebevoll<br />

gestaltet. Das verbaute, helle Holz<br />

strahlt Gemütlichkeit aus.<br />

»OwnHome« nennt sich dieses<br />

Wohnbauprojekt, und es ist ressourcenschonend<br />

und energieautark: Es ist weder<br />

ans Strom-, noch ans Wassernetz angeschlossen.<br />

Auf dem Dach befindet sich –<br />

natürlich – eine Photovoltaikanlage. Der<br />

Energiespeicher befindet sich im Fußboden.<br />

Das Wasser und die Heizkörper werden<br />

über einen alten Badeofen und den<br />

integrierten Wärmetauscher erhitzt.<br />

Unter der Erde befindet sich ein<br />

Wassertank, der 2500 Liter Regenwasser<br />

aufnimmt, das in der Dachrinne gesammelt<br />

wird. Wenn Jakob im Innern des<br />

Hauses einen Schalter betätigt, wird das<br />

Wasser aus dem Tank zur Pflanzenkläranlage<br />

gepumpt, die sich außen an der<br />

Hauswand befindet. Obenauf wachsen<br />

Sumpflanzen: Japanische Iris, Zarter<br />

Gauchheil, Bunter Wasserfenchel. Darunter<br />

liegen sieben Schichten körnige<br />

Mineralien, in denen Bakterien arbeiten<br />

und das Wasser reinigen. Anschließend<br />

gelangt es in den Frischwassertank, durch<br />

den Schwebstofffilter, die UV-Entkeimung<br />

und plätschert am Ende in die Dusche,<br />

das Waschbecken oder die Spüle.<br />

Von dort läuft es über den Abfluss wieder<br />

in den Grauwassertank und irgendwann<br />

zurück durch die hauseigene Kläranlage.<br />

Ein perfekter Kreislauf, glaubt Jakob.<br />

Aus einem separaten Hahn entnimmt er<br />

sein Trinkwasser. Es ist das gleiche Wasser,<br />

nur ist hier noch eine Umkehrosmoseanlage<br />

vorangeschaltet. Sein Wasser<br />

sei hochwertiges, reines Trinkwasser:<br />

»Besser als aus jedem Wasserhahn<br />

Deutschlands.«<br />

E r sieht kein Problem darin, das<br />

Wasser aus seinem hauseigenen, autarken,<br />

grundsätzlich unerschöpflichen<br />

Kreislauf zu trinken – auch wenn keine<br />

neuen Mineralstoffe zugeführt würden.<br />

Seine übrigen Nahrungsmittel kauft er<br />

ein – in Bio-Qualität. Wildkräuter, Salate<br />

und Früchte baut er selbst an. Auf tierische<br />

Produkte verzichtet er komplett.<br />

Monatlich schauen sich zwischen 50<br />

und 100 Besucher sein OwnHome an.<br />

»Das sind Menschen, die was bewegen<br />

wollen«, meint Jakob. »Das ganze Projekt<br />

ist systemkritisch. Daher wollte ich mit<br />

der Idee keine Firma gründen, die dem<br />

System dient. Wir verkaufen keine Häuser.«<br />

Stattdessen sind vier unterschiedliche,<br />

fertig ausgearbeitete Baupläne online<br />

frei zugänglich erhältlich.<br />

Es gebe einen Verein, OwnWorld, im<br />

Hintergrund. Man habe das Prinzip der<br />

solidarischen Landwirtschaft übertragen<br />

und eine solidarische Bauwirtschaft gegründet.<br />

Wer ein OwnHome möchte, erhält<br />

kostenlos online einen Bauplan und<br />

bei Bedarf praktische Hilfe und Bezugsquellen<br />

vom Verein. Man brauche eine<br />

Baugenehmigung, um das OwnHome zu<br />

errichten. Der einzige Haken bisher: der<br />

autarke Wasserkreislauf. Damit hätten<br />

Gesundheitsamt und Umweltbundesamt<br />

ein Problem. In Deutschland muss jedes<br />

Haus ans Frisch- und Abwassersystem angeschlossen<br />

sein. Trinkwasser müsse aus<br />

Grund- und Oberflächenwasser gewonnen<br />

werden – und nicht aus Regenwasser.<br />

Jakob will s ich dafür einsetzen, dass dieses<br />

Gesetz geändert wird. Man könne sowieso<br />

nicht alles richtig machen, gesteht<br />

er ein. Auch er fahre Auto und schaffe es<br />

nicht, komplett auf Plastik zu verzichten.<br />

Doch grundsätzlich blickt er optimistisch<br />

in die Zukunft des Planeten und der<br />

Menschheit.<br />

Er hoffe darauf, dass Menschen bald<br />

»das tun können, was ihnen Spaß macht<br />

und sie nicht nur ein Leben lang Geld verdienen<br />

und sich verkaufen. Wir alle glauben,<br />

wir hätten gesellschaftliche Unabhängigkeit,<br />

weil wir 24 Stunden täglich<br />

einkaufen können. Aber wir waren noch<br />

nie so abhängig wie heute.« Klemens Jakob<br />

versucht unabhängig zu sein.<br />

n von Sören Stiegler


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PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Von Berufs wegen<br />

draußen: Florian Hofmann<br />

ist Ranger im<br />

Nationalpark<br />

Schwarzwald. Foto: Meinert<br />

Im Auftrag der wilden Tiere<br />

Nationalpark-Ranger Florian Hofmann und sein »unglaublicher Traumberuf«<br />

Schon seine Eltern seien »echte<br />

Outdoor-Menschen«. Das habe<br />

ihn wohl geprägt. Florian Hofmann<br />

h at g leich einen Beruf daraus gemacht.<br />

Er ist R anger im Nationalpark<br />

Schwarzwald.<br />

Ein ganz entscheidendes Erlebnis habe<br />

er a ls Student gehabt, 15 600 Kilometer<br />

sei er damals mit dem Fahrrad gefahren,<br />

von Peking bis nach Hause in Stuttgart.<br />

Fünf Monate sei er unterwegs gewesen,<br />

»die ganze Zeit draußen und ganz<br />

viel Natur«, erzählt Florian Hofmann.<br />

Das sei wohl »so etwas wie ein Schlüsselerlebnis«<br />

f ür ihn gewesen.<br />

Florian Hofmann ist 28 Jahre alt und<br />

seit dem Abschluss seines Geoökologie-<br />

Studiums Ranger im Nationalpark<br />

Schwarzwald. Außenstehende, erzählt er,<br />

hätten mitunter eigenartige Vorstellungen<br />

über seinen Job. »Wandern gehen<br />

und dann noch dafür bezahlt werden«,<br />

heiße es da immer wieder. Keine Frage,<br />

auch manch alte Bekannte sehen ihn ob<br />

seiner Berufswahl eher als Sonderling.<br />

Zehn Ranger sind im Nationalpark<br />

Schwarzwald unterwegs, sieben Männer<br />

und drei Frauen. Was ist denn die konkrete<br />

Aufgabe des Rangers? H offmann, in<br />

grüner U niform, antwortet etwas steif im<br />

Beamtendeutsch: »Ich vertrete den hoheitlichen<br />

Naturschutzdienst im Park.«<br />

Ob er sich denn als Polizist verstehe?<br />

Nein, das auch wieder nicht. Etwa zehn<br />

Kilometer, so schätzt d ie Nationalpark-<br />

Leitung, sind die Ranger im Durchschnitt<br />

täglich »auf dem Trail«, wie das Hofmann<br />

nennt. Mitunter muss er Besucher ermahnen,<br />

die Wege nicht zu verlassen. Hunde<br />

müssen an die Leine. Und auch übernachten<br />

im Nationalpark ist untersagt.<br />

»Im Nationalpark soll in einem begrenzten<br />

Raum der Natur Vorrang gewährt<br />

werden«, erklärt Hofmann. Wildtiere<br />

brauchen ihre Ruhezeit.<br />

E s gibt eben Regeln, die müssten im<br />

Park eingehalten werden, meint Hofmann<br />

– in jedem Fall gehe es dabei aber<br />

um den Schutz und das Wohl der Tiere.<br />

Ein weiterer K lassiker s ei es etwa, dass<br />

Besucher im Winter mit Schneeschuhen<br />

die Wege verlassen, auch das irritiere die<br />

Tiere in ihrer winterlichen Zurückgezogenheit.<br />

Außerdem nehme er etwa am<br />

Monitoring von besonderen Tierarten<br />

teil, wenn das Aufkommen etwa von<br />

Kreuzottern, Fledermäusen oder Auerhähnen<br />

erfasst werden soll. »Dann unterstützen<br />

wir Ranger die Wissenschaftler.«<br />

D as Handy ist natürlich immer dabei.<br />

Es gibt jede Menge Apps, vom Monitoring<br />

der Tiere bis zu den Übertretungen<br />

von Besuchern. »Ich laufe meinen Trail<br />

ab und schaue, ob es etwas Besonderes<br />

gibt«, so Hofmann. Weitere Aufgaben<br />

der Ranger seien etwa Führungen und<br />

Besucher-Informationen. Ranger, das sei<br />

ein »unglaublicher Traumberuf« für ihn.<br />

n von Peer Meinert<br />

Nationalpark Schwarzwald<br />

Der Nationalpark (Motto: »Eine Spur wilder«) wurde im<br />

Januar 2014 gegründet – als erster Nationalpark Baden-<br />

Württembergs. Er umfasst eine Fläche von insgesamt gut<br />

10 000 Hektar, unterteilt in zwei voneinander getrennte<br />

Gebiete. Der Nordteil um Hoher Ochsenkopf und Plättig<br />

umfasst rund 2400 Hektar, der Mitte/Süd-Teil um den<br />

Ruhestein rund 7600 Hektar. Der Park hat rund 100<br />

Mitarbeiter, davon zehn hauptamtliche Ranger. Diese<br />

werden unterstützt durch 30 freiwillige Ranger.<br />

Eine feste, einheitliche Ausbildung zum Ranger gibt es<br />

nicht. Teile des Ranger-Teams haben ein Studium absolviert,<br />

andere entsprechend geeignete Ausbildungen hinter<br />

sich. Langfristiges Ziel des Nationalparks: Flora und<br />

Fauna sollen – unbeeinflusst vom Menschen – zu ihrem<br />

natürlichen Biorhythmus zurückfinden. Bis zum Jahr<br />

2<strong>04</strong>4 sollen drei Viertel der Fläche des Parks zur Kernzone<br />

werden, in der nicht mehr in die Natur eingegriffen<br />

werden darf.


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Das Pferd<br />

als Freund und Helfer<br />

Therapeutisches Reiten und Pony-Schule in Klosterreichenbach im Kreis Freudenstadt ü


PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Bieten therapeutisches<br />

Reiten an: Franziska<br />

Iven-Finkbeiner (links)<br />

mit dem Schweizer<br />

Kaltblut Edino und<br />

Friederike Iven-Menner<br />

mit dem<br />

Schwarzwälder Fuchs<br />

Moreno. Fotos: Sannert<br />

Wie m an mit einem Reittier<br />

richtig umgeht, das zeigen<br />

Franziska Iven-Finkbeiner<br />

und Friederike Iven-Menner kleinen und<br />

großen Pferdefreunden auf ihrem Felicitashof<br />

in Klosterreichenbach, das zu B aiersbronn<br />

gehört.<br />

W ährend die eine der beiden<br />

Schwestern therapeutisches Reiten und<br />

ein inklusives Freizeitangebot für Kinder<br />

und Erwachsene mit Einschränkungen<br />

und Handicap anbietet, lehrt die andere<br />

Kinder alles, was ein angehender Reiter<br />

wissen und können sollte, bevor er mit<br />

dem klassischen Reitunterricht startet.<br />

Die Schwestern sind von Kindesbeinen<br />

an mit Pferden vertraut. Beide arbeiten<br />

im Therapiezentrum Iven in Baiersbronn,<br />

das ihre Mutter Gabriele Iven gegründet<br />

hat.<br />

»Die Arbeit am Tisch tut den Kindern<br />

gut, doch es gibt Kinder, die mehr Motivation<br />

brauchen«, so die Erfahrung von<br />

Franziska Iven-Finkbeiner. Weil die Logopädin<br />

weiß, was Pferde alles bewirken<br />

können, kam ihr die Idee, diese Kinder<br />

aufs Pferd zu setzen. 2016 ließ sie sich zur<br />

Reittherapeutin und Reitpädagogin ausbilden.<br />

Danach ging es Schlag auf Schlag.<br />

Denn mit der Idee zur Reittherapie und<br />

Freizeitgestaltung für Behinderte kam<br />

auch die Idee für einen eigenen Hof.<br />

Am 1. August 2018 konnten die ersten<br />

Pferde ihre Paddockbox auf dem neu<br />

erbauten Felicitashof beziehen. Inzwischen<br />

leben hier 13 Pferde – darunter die<br />

drei Kaltblüter von Franziska Iven-Finkbeiner<br />

s owie die beiden Shetlandponys<br />

von Friederike Iven-Menner. Zum Anwesen<br />

gehören unter anderem eine 20 mal<br />

40 Meter große Reithalle sowie Koppeln.<br />

I m Obergeschoss, das über einen<br />

Treppenlift barrierefrei erreichbar ist, befindet<br />

sich das R eiterstübchen, in dem Eltern<br />

oder Begleitpersonen das Geschehen<br />

in der Halle durch eine große Glasscheibe<br />

beobachten können. Überhaupt ist auf<br />

dem Felicitashof alles barrierefrei und behindertengerecht.<br />

Hier gibt es sogar<br />

einen Lift, der gehbehinderte Menschen<br />

und selbst Rollstuhlfahrer sicher nach<br />

oben hievt und in der Halle sanft auf dem<br />

Pferderücken absetzt.<br />

Doch was ist therapeutisches Reiten<br />

eigentlich, wie läuft es ab, u nd wem kann<br />

es helfen? »Pferde strahlen eine unheimliche<br />

Ruhe aus – sie spiegeln einen selbst<br />

wider«, erklärt Franziska Iven-Finkbeiner.<br />

Das heißt: »Wenn ich ruhig bin, ist es das<br />

Pferd auch, wenn ich aufgeregt bin, ist<br />

auch das Pferd aufgeregt.« Pferde besitzen<br />

die Fähigkeit, feinste körperliche Signale<br />

ihres Gegenübers wahrzunehmen<br />

und sensibel darauf zu reagieren. Doch<br />

genau das möchte sie mit ihrer Vorgehensweise<br />

vermeiden. Deshalb beginnt<br />

die Therapiestunde erst einmal mit d em<br />

gegenseitigen Kennenlernen von Pferd<br />

und Reiter. Am besten geht das beim Putzen,<br />

bei dem Kinder, aber auch Erwachsene,<br />

ihre Angst vor dem großen Tier verlieren<br />

sollen.<br />

G esattelt werden die Pferde lediglich<br />

mit einem Fellsattel oder einer Satteldecke<br />

mit Gurt und Haltegriffen. Erst dann<br />

geht es in die Halle – aber nicht gleich<br />

aufs Pferd. Kleine und große Reiter dürfen<br />

es erst einmal führen. D ie Größe und<br />

Stärke von Pferden, gepaart mit ihrer<br />

Freundlichkeit i st eine Quelle von großen<br />

und nachhaltigen Erfolgs- und Selbstwirksamkeitserlebnissen,<br />

beispielsweise<br />

wenn man dieses große T ier zu führen<br />

oder vom Rücken aus zu steuern vermag.<br />

Zum Einsatz kommen bislang nur der<br />

Norweger Tjardo und Moreno, ein<br />

Schwarzwälder Fuchs. Das Schweizer<br />

Kaltblutpferd Edino ist noch in der Ausbildung.<br />

Nach Striegeln, Satteln und Führen<br />

ist es endlich so weit. Dann wird auf dem<br />

Pferderücken beispielsweise das Gleichgewicht<br />

geschult. Übungen wie Arme<br />

kreisen oder sich auf dem Pferd sitzend<br />

einmal im Kreis drehen helfen dabei. Zur<br />

Reittherapie kommen Menschen mit verschiedensten<br />

Krankheitsbildern: zum Beispiel<br />

Menschen mit Downsyndrom, mit<br />

Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätssyndrom<br />

(ADHS), mit Sprechstörungen,<br />

R echenschwäche, Legasthenie<br />

oder mit Autismus. N eben Motivation<br />

und Koordination werden beim therapeutischen<br />

Reiten auch Konzentration und<br />

Körperwahrnehmung geschult und das<br />

Selbstbewusstsein gefördert. Nicht alle<br />

von ihnen sind Patienten des Therapiezentrums<br />

Iven.<br />

Um Selbstbewusstsein, Körperbeherrschung<br />

und das Gleichgewicht geht<br />

es auch in der Pony-Schule von Friederike<br />

Iven-Menner. Bei ihr können Kinder<br />

von drei bis neun Jahren, aufgeteilt in<br />

zwei Altersklassen, den richtigen Umgang<br />

mit einem Reittier sowie die Grundkenntnisse<br />

des Reitens lernen – für einen<br />

gelungenen Einstieg in den klassischen<br />

Reitunterricht.<br />

F ür zwei- bis dreijährige Kinder bietet<br />

Friederike Iven-Menner zudem Mutter-Kind-Workshops<br />

an.<br />

n von Doris Sannert<br />

Das Striegeln gehört zu<br />

jeder Reitstunde dazu.


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Sarah Braun bietet mit ihrer<br />

»Black Forest Lodge« eine<br />

Unterkunft der besonderen<br />

Art.<br />

Foto: Meinert<br />

Schwarzwald statt Zürichsee<br />

»Black Forest Lodge« – Sarah Braun gibt Finanzkarriere für kleine Pension auf<br />

Dass sie einmal in einem 250-Seelen-Nest<br />

im Nordschwarzwald<br />

landen würde, und dann noch<br />

als Betreiberin e iner kleinen Zwölf-Zimmer–Pension<br />

– das hätte sich Sarah Braun<br />

nicht träumen lassen. J etzt ist es Wirklichkeit.<br />

D ie junge Frau hat dafür eine<br />

Karriere i n der Finanzmetropole Zürich<br />

aufgegeben.<br />

» Black Forest Lodge« steht auf dem<br />

Schild vor dem Schwarzwaldhaus in<br />

Igelsberg (Kreis Freudenstadt), das so<br />

idyllisch ist wie sein Name. »Eine Unterkunft<br />

der besonderen Art«, n ennt es die<br />

Die begeisterte Joggerin veranstaltet<br />

auch Laufwochenenden. Foto: Privat<br />

32-Jährige, die eigentlich in der internationalen<br />

Finanzwelt Karriere machen<br />

wollte. Aber der Reihe nach: Nach dem<br />

Studium der Volkswirtschaft in München<br />

ging die g ebürtige Überlingerin z unächst<br />

nach Zürich und h euerte bei einer Versicherung<br />

an.<br />

B üro mit Blick über den Zürichsee,<br />

Fitnessstudio im Keller – zunächst fand<br />

sie das ganz schick. Doch nach zwei Jahren<br />

überfiel sie die Sinnkrise: »Was mache<br />

ich hier eigentlich? Soll das m ein Leben<br />

sein?« Gerade mal <strong>27</strong> Jahre alt war<br />

sie, als sie kündigte, erzählt die dunkelhaarige<br />

Frau. S ie hatte viel Geld verdient<br />

in Zürich, irgendwo im Hinterkopf spukte<br />

die Idee, »eine Immobilie zu kaufen, die<br />

man als Pension nutzen kann«. E s gab<br />

aber auch Alternativen, zum Beispiel Yogalehrerin<br />

zu werden. »Ich hab’ mich damals<br />

im Kreis gedreht.«<br />

Zudem: Als Ausgleich zum Versicherungsgeschäft<br />

hatte sie in der Schweiz mit<br />

dem Joggen begonnen, d ie Berge entdeckt,<br />

überhaupt das Draußen-Sein in der<br />

Natur. »Damit war die Idee, aufs Land zu<br />

ziehen, gar nicht mehr so weit.« Was<br />

folgte, w ar ein zweimonatiger T rip auf<br />

dem Jakobsweg, zur Entscheidungsfindung<br />

sozusagen. Zur Krönung machte sie<br />

dann beim Marathonlauf i n New York<br />

mit – doch da hatte sie das schöne alte<br />

Haus in Igelsberg bereits gekauft. »Spottbillig«,<br />

f indet sie noch heute.<br />

Im Juni 2017, nach umfänglicher Renovierung<br />

samt tatkräftiger Hilfe der Eltern,<br />

wurde die »Black Forest Lodge«<br />

(www.black-forest-lodge.eu) eröffnet. Es<br />

gibt Einzel- und Doppelzimmer, manche<br />

mit Gemeinschaftsbad, die Zimmer sind<br />

individuell eingerichtet, alles ist schlicht<br />

und doch liebevoll arrangiert. Vor der<br />

Haustür liegen der Schwarzwald, Streuobstwiesen<br />

– ideales Terrain zum Joggen,<br />

zum Wandern oder einfach, um die Seele<br />

baumeln zu lassen.<br />

Doch das alles ist nicht das, was die<br />

»Lodge« so besonders macht. Das ist etwas<br />

ganz Anderes: Zum Beispiel gibt es<br />

Märchenabende, »Igelsberger Märchenstunden«<br />

heißen die Treffs, bei denen<br />

Wolfgang Tischler von literaturcafe.de etwa<br />

das Schwarzwaldmärchen »Das kalte<br />

Herz« präsentiert. Oder es gibt Seminare<br />

zum Thema »Wie veröffentliche ich mein<br />

Buch ohne Verlag?« Oder Sarah Braun,<br />

die begeisterte Joggerin, veranstaltet ein<br />

lockeres Laufwochenende.<br />

Nebenbei kocht sie einmal pro Woche<br />

für alle Gäste. Jeder kann kommen,<br />

die Gerichte sind vegetarisch, ein Hit etwa<br />

ist ihr Thai Curry. Die Gäste kommen<br />

aus der ganzen Welt nach Igelsberg, sogar<br />

aus Indien und Saudi-Arabien. Ob sie<br />

das ihr ganzes Leben machen will? Da ist<br />

sich Sarah Braun nicht ganz sicher. »Es<br />

kann sein, dass ich mich m al umorientiere.«<br />

V ielleicht wird sie ja später doch Yogalehrerin.<br />

Oder macht eine Lauftrainer-<br />

Ausbildung. Im Augenblick habe sie aber<br />

nur zwei Wünsche: »Nette Gäste und<br />

mehr Zeit fürs Laufen.«<br />

n von Peer Meinert


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n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Guck mal, was da wächst: Das Urban-Gardening-Programm in Horb erfreut sich großer Beliebtheit<br />

und startet jetzt in die zweite Saison.<br />

Foto: Stadt Horb<br />

Das Miteinander funktioniert gut<br />

Urban-Gardening-Projekt der Stadt Horb startet in die zweite Saison<br />

Tomaten, Zucchini, Zwiebeln, Salat und<br />

Knoblauch – im Gemeinschaftsgarten in der<br />

Sommerhalde wird alles Mögliche angebaut.<br />

Das Projekt, das die Stadt Horb (Kreis Freudenstadt)<br />

vor rund einem Jahr gestartet hat, erfreut<br />

sich mittlerweile großer Beliebtheit.<br />

»Für die kommende Saison haben wir schon gar<br />

keine Plätze mehr frei«, sagt Kristin Schober, die Integrationsbeauftrage<br />

der Stadt. Zusammen mit Markus<br />

Pagel, der im Gemeinderat der Fraktion der Offenen<br />

Grünen Liste vorsitzt, betreut sie das Urban-<br />

Gardening-Projekt. Es soll denjenigen Bürgern, die<br />

keinen eigenen Garten besitzen, die Möglichkeit bieten,<br />

ein Beet im Herzen der Stadt zu bewirtschaften.<br />

Die Idee hatte Pagel schon vor längerer Zeit –<br />

inspiriert durch die P rinzessinnengärten in Berlin.<br />

Aber erst als die Stelle der Integrationsbeauftragten<br />

im Oktober 2016 geschaffen und mit Schober besetzt<br />

wurde, habe er auch eine Ansprechpartnerin in<br />

der Stadtverwaltung gehabt, erinnert sich Pagel. Gemeinsam<br />

packten die beiden das Projekt dann an.<br />

Als Standort bot sich der Garten in der Sommerhalde,<br />

der sich seit einigen Jahren im Besitz der Stadt<br />

befindet, förmlich an.<br />

Anlaufschwierigkeiten habe es glücklicherweise<br />

keine gegeben, »aber man hat natürlich anfangs immer<br />

die Angst, dass das Projekt nicht ankommt oder<br />

dass irgendetwas schief geht«, erinnert sich Schober.<br />

Doch diese Angst hat sich als unbegründet erwiesen,<br />

denn bereits im vergangenen Sommer wurden<br />

neun der zwölf Beete bewirtschaftet – und mittlerweile<br />

sind bei den beiden Verantwortlichen schon<br />

mehr Anfragen eingegangen als Beete zu vergeben<br />

waren. »Diejenigen, die anfangs dabei waren, sind<br />

immer noch dabei – und das will schon etwas heißen.«<br />

Die Gärtner, welche die zwölf Beete bewirtschaften,<br />

beschreibt Schober als »bunt gemischten<br />

Haufen« und betont: »Bei uns sind alle willkommen.«<br />

In dem Projekt sieht sie auch die Chance,<br />

dass Geflüchtete, die in Horb eine neue Heimat gefunden<br />

haben, sich mit anderen Horbern austauschen<br />

können. Aber natürlich sollen auch gartenbegeisterte<br />

Horber die Gelegenheit haben, miteinander<br />

in Kontakt zu treten. Ziel ist es also nicht nur,<br />

den Menschen einen Garten zu bieten: Der Gemeinschaftsgarten<br />

fungiert auch als gemeinschaftliche<br />

Plattform.<br />

Und dieses Miteinander funktioniert sehr gut,<br />

sind Schober und Pagel sich einig. Für sie steht beim<br />

Projekt nicht nur das Gärtnern im Vordergrund,<br />

sondern vor allem auch der bewusste und nachhaltige<br />

Konsum der angebauten Produkte sowie der soziale<br />

und kulturelle Austausch.<br />

Neben gemeinsamen Festen träfen die Gärtner<br />

sich auch »einfach so«, um bei einem Feierabendbier<br />

das Wetter zu genießen oder sich auszutauschen.<br />

»Es ist einfach schön, wie die einzelnen Gärtner<br />

voneinander lernen und auch einfach sehen,<br />

welche Aufgaben erledigt werden müssen«, erzählt<br />

Schober. Denn außer den Beeten finden sich im<br />

Garten auch Rasenflächen, die gemäht werden müssen,<br />

sowie einige Apfelbäume und eine Reihe von<br />

Weinreben.<br />

n von Helen Moser<br />

n Urban Gardening oder auch<br />

Urbaner Gartenbau ist eine Sonderform<br />

des Gartenbaus, bei<br />

dem städtische Flächen innerhalb<br />

von Siedlungsgebieten oder in<br />

deren direktem Umfeld genutzt<br />

werden. Das Konzept kommt aus<br />

großen Städten, wo kaum ein<br />

Haus oder eine Wohnung einen<br />

eigenen Garten hat. Aufgrund<br />

des Städtewachstums und der<br />

Reduktion landwirtschaftlich<br />

nutzbarer Flächen, gewinnt<br />

Urban Gardening zunehmend an<br />

Bedeutung. Im Vordergrund stehen<br />

die nachhaltige und umweltschonende<br />

Bewirtschaftung der<br />

Flächen sowie der bewusste Konsum<br />

der angebauten Produkte.<br />

n In Horb bietet neben der<br />

Stadtverwaltung für den kommenden<br />

Sommer auch die evangelische<br />

Kirchengemeinde ein<br />

Bio-Nutzgartenprojekt beim Gemeindehaus<br />

Hohenberg an.


PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Annette Söllner ist überzeugt:<br />

»Wenn man eine Stunde an<br />

einem Ort im Wald sitzt –<br />

dann geschieht etwas mit<br />

einem selbst«. Fotos: Meinert<br />

Eintauchen in Meer von Grün<br />

Waldbaden ist Müßiggang der besonderen Art<br />

und öffnet den Blick für ganz neue Einsichten<br />

Nein, absolut nicht«, sagt Annette<br />

Söllner mit Nachdruck in der<br />

Stimme, » Waldbaden ist kein<br />

esoterisches Gedöns.« E s handele sich<br />

auch um kein fernöstliches Heilsversprechen,<br />

keine Wunderlehre. »Waldbaden<br />

ist etwas ganz Bodenständiges.«<br />

A nnette Söllner, 52 Jahre alt, arbeitet<br />

in ihrem »echten Leben« als Logopädin.<br />

Vollzeit. Jetzt sitzt sie auf einer Bank am<br />

Waldrand von Dornstetten im Kreis Freudenstadt,<br />

trägt eine braune Wolljacke<br />

und Wanderschuhe. In der Natur sein,<br />

Draußen-Sein, das s ei für sie immer<br />

schon wichtig gewesen. 2011 hat sie eine<br />

Ausbildung zur Landschaftstherapeutin<br />

absolviert, außerdem ist sie freiwillige<br />

Rangerin i m Nationalpark Schwarzwald.<br />

Seit drei Jahren leitet sie als Schwarzwald-Guide<br />

Exkursionen zum »Waldbaden«.<br />

W aldbaden i st nicht neu. A ber seit<br />

ein paar Jahren gibt es auch in Deutschland<br />

immer mehr Anhänger, im Internet<br />

sind massig Seiten darüber zu finden. Auf<br />

Youtube ist zu sehen, wie einzelne Gruppen<br />

durch die Wälder streifen. S öllner<br />

lässt den Blick über sanft abfallende Hänge<br />

des Nordschwarzwalds schweifen.<br />

Was ist eigentlich der U nterschied<br />

zwischen Waldwandern und Waldbaden?<br />

Das Wichtigste beim Waldbaden<br />

sei die Gelassenheit, die Langsamkeit, erklärt<br />

S öllner. »Die Leute stürmen manchmal<br />

geradezu durch die Wälder.« B eim<br />

Waldbaden h ingegen muss kein Ziel erreicht<br />

werden. Man müsse nicht joggen,<br />

nicht hetzen, nicht schwitzen. »Was wir<br />

tun, könnte man auch Waldbummeln<br />

nennen. Müßiggang im Wald.«<br />

Z ehn Stunden dauert eine Exkursion<br />

bei ihr. Maximal zehn Männer und Frauen<br />

können teilnehmen. »Das Handy sollen<br />

die Teilnehmer zu Hause lassen, am<br />

besten auch die Armbanduhr«, rät sie. Sehen,<br />

fühlen, riechen – im weitesten Sinne<br />

sich gehen lassen, darauf komme es an.<br />

Den Blick etwa einmal eine ganze Zeit<br />

auf eine Stelle fokussieren, u nd einfach<br />

warten, was dann passiert. Annette Söllner<br />

nennt das auch den »weichen Blick«.<br />

Natürlich ist die wohltuende Wirkung<br />

des Waldes nichts wirkliches Neues,<br />

ebenso wenig wie die altbekannte Liebe<br />

der Deutschen zum Wald. Während<br />

andere Völker den Wald von Alters her<br />

eher als etwas Fremdes, Bedrohliches<br />

empfinden, ist er für Deutsche fester Bestandteil<br />

der Romantik.<br />

Doch Waldbaden sei mehr als bloßes<br />

Spaziergehen oder Wandern im Forst.<br />

»Gerade das gemächliche S ich-treiben-<br />

Lassen bringt die besondere Erfahrung.«<br />

Zehn Stunden im Wald, das ist eine lange<br />

Zeit, das kann anstrengen, mindestens<br />

vier Stunden würden deshalb sitzend verbracht,<br />

so die Exkursionsleiterin in Sachen<br />

Waldbaden. Der Blick nach unten<br />

auf den Boden öffne dann mitunter ganz<br />

neue Einsichten: »Wenn man eine Stunde<br />

Beim Waldbaden ist die<br />

Langsamkeit entscheidend.<br />

an einem Ort im Wald sitzt – dann geschieht<br />

etwas mit einem selbst.«<br />

n von Peer Meinert


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PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT n<br />

Fühlt sich im Ehrenamt wohl:<br />

Fred Heldmaier engagiert sich<br />

beim Förderverein Alte<br />

Seminarturnhalle.<br />

Foto: Kunert<br />

Foto: Kunert<br />

»Toll eingesetzte Lebenszeit«<br />

Fred Heldmaier hat in Nagold sein persönliches Lebensglück gefunden<br />

Es ist früher Nachmittag in der Alten<br />

Seminarturnhalle in Nagold<br />

(Kreis Calw) – eigentlich nicht<br />

die »typische« Zeit für Events und Action<br />

in diesem altehrwürdigen Saal. Aber gerade<br />

probt eine Theatergruppe drin. Hohe<br />

Konzentration, harte Arbeit für den<br />

Applaus des Publikums.<br />

Fred Heldmaier kennt das. Die Bretter,<br />

die die Welt bewegen. Theater, Kleinkunst,<br />

Musik. Heldmaier selbst ist Musiker,<br />

spielt Gitarre in ’ner Band: »Blues,<br />

Folk, französische Songs, auch mal was<br />

Deutsches – aber nie Helene Fischer«,<br />

lacht er. Auch eigene Songs sind dabei.<br />

So kam er hierher – nach Nagold.<br />

»Zum Double-Stage-Festival« vor drei<br />

Jahren. Sein Freund Gerd Hufschmidt<br />

vom Jugendhaus »Youz« hatte ihm davon<br />

erzählt, ihn eingeladen. Davor war Heldmaier<br />

mit seiner Band auch schon mal<br />

beim Urschel-Herbst in Nagold z u Gast,<br />

auch auf der Burg haben sie schon gespielt.<br />

»Aber die Idee von ›Double-Stage‹<br />

hat mir besonders gut gefallen.« Einfach<br />

mal ein Festival für junge Bands versuchen,<br />

ihnen mit professioneller Bühnentechnik<br />

ein Forum schaffen. Im Jahr<br />

drauf war Heldmaier bereits bei der Organisation<br />

selbst dabei, übernahm auch die<br />

Moderation.<br />

Semihallen-Chef Wolfgang Schäfer<br />

hat ihn dafür gleich vom Fleck weg akquiriert.<br />

Für einen eigenen Auftritt mit<br />

seiner Band wurde es so zwar »viel zu<br />

stressig«. Aber »diese Arbeit macht wirklich<br />

Spaß.« So viel Spaß, dass Heldmaier<br />

mittlerweile – nach eineinhalb Jahren aktiver<br />

Mitarbeit – auch die Leitung des<br />

Arbeitskreises Programmplanung im Förderverein<br />

Alte Seminarturnhalle übernommen<br />

hat: insgesamt »zwei Handvoll<br />

Leute«, die das jährliche Veranstaltung-<br />

Programm für die »Semi« planen, zusammenstellen<br />

und die Durchführung mit<br />

den Künstlern organisieren.<br />

»Im Februar sind wir dafür immer<br />

auf der Kleinkunstbörse in Freiburg.« Das<br />

meint: An jedem der vier Event-Tage<br />

fährt eine Gruppe runter ins Breisgau, um<br />

Künstler zu sichten, Newcomer kennenzulernen,<br />

Kontakte zu knüpfen, mit den<br />

Agenturen zu sprechen. »Oft fragen die<br />

Agenturen auch schon von sich aus bei<br />

uns an, wenn sie für die großen Namen<br />

die Touren planen – weil, nach Nagold<br />

kommen die alle gerne.« Warum? Fred<br />

Heldmaier erzählt von Kabarettist Rolf<br />

Miller, der zum Gig in der Semi mit seinem<br />

Sohn anreiste.<br />

Nach dem Schlussapplaus, den Zugaben<br />

– wenn das Publikum längst den Saal<br />

verlassen hat – gibt es in Nagold die Tradition,<br />

dass sich alle Helfer vom Förderverein<br />

zum gemeinsamen (Reste-)Essen<br />

zusammensetzen. Oft setzen sich die<br />

Künstler noch mit dazu, erzählen von<br />

sich. Oder fragen, wie Rolf Miller, ob sie<br />

mal ihre private Playlist vom Smartphone<br />

über die Sound-Anlage der Semi laufen<br />

lassen dürften. Klar durfte Miller das –<br />

und war mehr als tief beeindruckt von<br />

der wahnsinnig guten Klangqualität, die<br />

da aus den Boxen kam. So etwas seien<br />

»magische Momente«. Eigentlich hatte<br />

Fred Heldmaier, der Musiker, der Gitarrist,<br />

mit Kleinkunst oder Kabarett »vor<br />

der Seminarturnhalle« eher wenig am<br />

Hut. »Hier habe ich die erst näher kennen<br />

und schätzen gelernt. Weil du nirgendwo<br />

sonst besser an diese Künstler herankommst,<br />

und auch mal die richtig bekannten<br />

Namen der Szene in einem fast<br />

privaten Rahmen erlebst.«<br />

I m Berufsleben war Heldmaier einst<br />

Projektleiter bei I BM, hat dort 38 Jahre<br />

lang »geschafft«, zwei Jahre davon in den<br />

USA. »Nördlich von New York.« Big<br />

Apple – Billy Joel live im Madison-<br />

Square-Garden, die Kult-Band »Chicago«<br />

in Westpoint. Die ganz großen Emotionen<br />

im Show-Business. Heldmaier ließ<br />

sich das bei Onkel Sam natürlich nicht<br />

entgehen. Vor zehn Jahren bereits zog er<br />

»der Liebe wegen« von Herrenberg nach<br />

Nagold. Als sich dann vor rund eineinhalb<br />

Jahren d ie Gelegenheit bot, verabschiedete<br />

er sich in den Vorruhestand –<br />

»ein echtes Geschenk«.<br />

Die Arbeit für die Alte Seminarturnhalle<br />

ist nun ein großer Teil seines<br />

Glücks. »Toll eingesetzte Lebenszeit«,<br />

auch wenn’s mal etwas stressiger wird.<br />

Wie gerade, wenn das Programm für die<br />

nächste Spielzeit festgezurrt und in trockene<br />

Tücher gepackt werden muss.<br />

»Eine super Gemeinschaftsleistung«, viele<br />

tolle Helfer – »wie eine Familie, das kann<br />

man schon so sagen«.<br />

n von Axel H. Kunert


n PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

Wasserläufe sind bei Kindern<br />

besonders beliebt. Im<br />

Mehrgenerationenpark können<br />

sie nach Herzenslust gefahrlos<br />

planschen.<br />

Fotos: Fritsch<br />

»Eine richtige Oase im Ort«<br />

Im Mehrgenerationenpark in Althengstett ist für Alt und Jung etwas geboten<br />

Platz zum Spielen haben die<br />

Kinder im Althengstetter<br />

Mehrgenerationenpark.<br />

Darüber freuen sich auch die<br />

Eltern.<br />

Das ist einfach eine richtig gute<br />

Sache und wird gut angenommen<br />

von Jung und Alt. Besser<br />

hätte es nicht sein können«, freut sich Sabine<br />

Schumacher in der Rückschau auf<br />

das Mammutprojekt Mehrgenerationenpark<br />

Althengstett (Kreis Calw).<br />

Sie hat mit vielen anderen Helfern<br />

rund um das Team von »Kraut und Rüben«<br />

maßgeblich an der Verwirklichung<br />

des Projektes mitgeholfen. Auf 2 800<br />

Quadratmetern Fläche hoben die Althengstetter<br />

in mehreren Abschnitten den<br />

Mehrgenerationenpark in der Mitte des<br />

Ortes aus der Taufe.<br />

Das Freizeitgelände bietet n eben<br />

Wasserspielen, Kunstobjekten, verschiedener<br />

Sitzgelegenheiten auch Spielgeräte<br />

für jede Generation inklusive einer Boulebahn<br />

und einem Hochbeet.<br />

Man habe sich immer wieder getroffen<br />

während der Vorbereitungszeit und<br />

mit der Gruppe andere Mehrgenerationenparks<br />

zur Inspiration angeschaut.<br />

Und das hat sich ausgezahlt, denn wie<br />

das Wort schon vermuten lässt, wurde<br />

wirklich für alle Generationen in Althengstett<br />

ein Ort der Begegnung geschaffen.<br />

»Das ist eine richtige Oase«,<br />

schwärmt Schumacher, die immer wieder<br />

betont, dass dieses Großprojekt n ur<br />

durch die Unterstützung von zahlreichen<br />

Helfern ermöglicht wurde.<br />

Der Park liegt zwischen Ortsmitte<br />

und Schulzentrum und lockt auch deshalb<br />

viele Besucher zum Verweilen an.<br />

Zudem grenzt keine viel befahrene Straße<br />

an den Park an, die Gefahr von Unfälle<br />

gerade mit Kindern wird somit eingedämmt.<br />

M ittags sei hier e ine Menge los,<br />

meint Schumacher. Und die 51-Jährige<br />

muss es wissen, immerhin ist sie die Leiterin<br />

der Kindertagesstätte Jahnstraße,<br />

die nur wenige Gehminuten vom Althengstetter<br />

»Leuchtturmprojekt« entfernt<br />

liegt, wie es der zuständige Planer von<br />

der F orschungsstelle für Frei- und Spielraumgestaltung,<br />

Roland Seeger einmal<br />

formulierte. Bürgermeister Clemens Götz<br />

beschreibt den Erfolg des neuen Treffpunkts<br />

folgendermaßen: »Da drehen sich<br />

die Räder des Lebens« – sprich vom Kinderwagen<br />

bis hin zum Rollator.<br />

Dass alle im Ort so gut miteinander<br />

können auf dem neuen Gelände, liegt<br />

auch an der Beteiligung aller Generationen.<br />

»Die Schüler haben ihre Wünsche<br />

geäußert, ebenso die Senioren und Kinder«,<br />

erklärt Schumacher. Dann wurden<br />

diverse Arbeitsgruppen gebildet, die sich<br />

mit der detaillierten Ausgestaltung des<br />

Mehrgenerationenparks beschäftigt haben.<br />

Entstanden ist nun ein Tummelplatz<br />

für alle Althengstetter – und nicht nur für<br />

die. »Es kommen sogar Familien aus anderen<br />

Orten hierher, um Zeit zu verbringen«,<br />

hat Schumacher beobachtet, und<br />

dass dadurch die Attraktivität Althengstetts<br />

g esteigert werden konnte. Gesteigert<br />

wurde aber auf jeden Fall der Freizeitwert<br />

in Althengstett. Denn der Mehrgenerationenpark<br />

ist ein Ort zum Verweilen,<br />

Flanieren, aber auch zum Toben,<br />

Spielen und A usprobieren. Es ist eben für<br />

jeden etwas dabei.<br />

n von Sebastian Buck


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PERSPEKTIVE LEBENSQUALITÄT<br />

n<br />

Montage der Kellerinnenwände<br />

Fotos: Löffler Photography &Film<br />

Blickpunkt Unternehmen<br />

Mehr Raum zum Leben –Fertigkeller<br />

und Bodenplatten vom Marktführer<br />

glatthaar-fertigkellerwurde 1980<br />

vonJoachim Glatthaar gegründet.<br />

Seither hat sichdas Unternehmen<br />

mit Stammsitz in Schramberg-<br />

Waldmössingen auf die Herstellung<br />

und den Bau vonFertigkellern und<br />

Bodenplatten spezialisiert.<br />

Das Dienstleistungsspektrum umfasst<br />

dabei auch Planungsleistungen,<br />

Statik, Erdarbeiten sowie Projektleitungen.<br />

Das Unternehmen<br />

schöpft aus einem Erfahrungsschatz<br />

von mehr als 55000 Bauprojekten<br />

mit einer jährlichen Abwicklung<br />

von rund 4500 Objekten.<br />

Innovativ<br />

glatthaar-fertigkeller entwickelt<br />

Baulösungen für den europaweiten<br />

Einsatz auch inschwierigen Einsatzgebieten:<br />

Einzigartige Patente und<br />

Marken, wie unter anderem das<br />

geschützte AquaSafeFAST®-System,<br />

die ThermoSafePLUS®-Wand und<br />

insbesondere der TechnoSafe®-Keller<br />

zeichnen glatthaar-fertigkeller<br />

als das innovativste Unternehmen<br />

Montage der Kelleraußenwände<br />

nach Maß<br />

Montage der Kellerdecke<br />

im Bereich Fertigkeller aus und<br />

unterstreichen die Marktführerschaft.<br />

Darüber hinaus verfügt das<br />

Unternehmen in seinem Produktportfolio<br />

über eine patentierte<br />

ThermoSafe®-Wand mit einer<br />

Kerndämmung von über 16 Zentimetern.<br />

Umweltorieniert<br />

Ressourcenschonende Bausysteme<br />

und Abfallvermeidung durch moderne<br />

Fertigungsanlagen sowie optimale<br />

Logistik und der damit verbundene<br />

sparsame Umgang mit<br />

Energie ist im Unternehmen gelebtes<br />

Selbstverständnis. Daher zeichnen<br />

sich die Produkte aus dem<br />

Hause Glatthaar durch hohe Umweltorientierung<br />

aus. Eine eigene<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

arbeitet in langjährigen Kooperationen<br />

mit Instituten, Hochschulen<br />

und der Bauindustrie an<br />

der Vervollkommnung immer »intelligenterer«<br />

Keller hin zu Passivhausqualität.<br />

Ausgewiesene Fachkompetenz und<br />

hohe Qualitätsmaßstäbe bei allen<br />

Produkten »Made in Germany«<br />

brachten dem Unternehmen zahlreiche<br />

Auszeichnungen ein: zum<br />

Beispiel den Creativ Preis, die Wirtschaftsmedaille<br />

für herausragende<br />

wirtschaftliche Verdienste um die<br />

Wirtschaft Baden-Württembergs,<br />

TÜV-Zertifizierungen für nachweisbare<br />

Bauherrensicherheit, den Sieg<br />

im bundesweiten Wettbewerb als<br />

Deutschlands kundenorientiertester<br />

Dienstleister mit bester Weiterempfehlungsquote,<br />

die fünfmalige<br />

Auszeichnung als fairster Fertigkellerhersteller<br />

Deutschlands und<br />

ganz aktuell die Auszeichnung mit<br />

dem Golden Cube Innovation, der<br />

als Oscar der Fertighausbranche<br />

gilt!<br />

Familienunternehmen<br />

Der Unternehmenserfolg basiert<br />

auf einer soliden Entwicklung zu<br />

einem starken, gesunden Mittelständler,<br />

der von einer Ein-Mann-<br />

Firma zum europäischen Marktführer<br />

für Fertigkeller gemeinsam mit<br />

aktuell mehr als 500 Ingenieuren,<br />

Betriebswirten, Projektleitern und<br />

hochausgebildeten Verwaltungs-,<br />

Produktions- und Montagemitarbeitern<br />

gewachsen ist. Eigenverantwortlichkeit<br />

und Motivation der<br />

Mitarbeiter sind wesentliches Element<br />

für den 39–jährigen Erfolg.<br />

Die Begeisterungsfähigkeit und hohe<br />

Identifikation der Mitarbeiter<br />

gründet sich dabei auch auf den<br />

Fakt, bei einem Markt- und Innovationsführer<br />

tätig zusein, bei dem<br />

eine soziale Unternehmens-Leit-<br />

Kultur wesentliches Erfolgsmoment<br />

ist.<br />

Glatthaar unterhält Niederlassungen<br />

inEngland und der Schweiz.<br />

Glatthaar-Produkte werden nach<br />

Luxemburg, Großbritannien, Belgien,<br />

indie Niederlande und die<br />

Schweiz geliefert.<br />

Kontakt<br />

) Joachim-Glatthaar-Platz 1<br />

78713 Schramberg-Waldmössingen<br />

@ www.glatthaar.com<br />

www.facebook.com/<br />

Glatthaar.Fertigkeller<br />

& Telefon: 07402/92940


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GRÖSSTEN WEBER-<br />

&GARTENMÖBEL-<br />

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Oberndorf-Bochingen<br />

Im Vogelloch 15,<br />

Tel:07423/9203-3000<br />

www.hagebau-bolay.de<br />

Firmensitz: hagebaucentrum bolay GmbH &Co.KG,Dieselstraße 11,71<strong>27</strong>7Rutesheim.Abbildungen beispielhaft.Foto: Weber

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