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VOET Zeitung 2020

Die jährliche Ausgabe des Verbandes der österreichischen Textautoren

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Künstlerportrait - Komm.R. Hans Ecker<br />

Ich treffe Kommerzialrat Hans Ecker, den ich mittlerweile bereits seit 27 Jahren kenne und schätze, wie könnte<br />

es anders sein, beim Heurigen in St. Andrä-Wördern, unweit seines Wohnsitzes.<br />

Die ankommenden Gäste grüßen respektvoll, schütteln seine Hände, einige nicken höflich herüber, man merkt,<br />

Hans Ecker wohnt nicht nur hier, er ist bei sich und den Menschen in seiner Umgebung „angekommen“.<br />

Nach einer ausgiebigen Bestellung – wie üblich „Einen kleinen Mokka und ein Mineral, bitte!“ – zündet er sich<br />

genussvoll eine Smart an, lehnt sich gemütlich zurück und wirft mir verschmitzt entgegen: „So, was willst denn<br />

wissen?“<br />

Eigentlich weiß ich ja alles über meinen Freund und Musikkollegen. Immerhin haben wir in den letzten zwei<br />

Jahrzehnten mehr Zeit zusammen verbracht als mit unseren Familien. Mich interessiert vor allem der Mensch<br />

hinter dem Musiker, AKM Vizepräsident und scheinbar immer bestens gelaunten Hans Ecker.<br />

Ich frage mich immer wieder, wie schafft man diesen Spagat zwischen höchst seriösem Vorstand der AKM und<br />

völlig losgelöster Bühnenfigur, die mich immer wieder an den Mastermind von Drahdiwaberl,<br />

Stefan Weber, erinnert.<br />

„Ich glaube, es ist so“, beginnt er mit seiner typischen Art zu<br />

reden, „ich kann mich einfach nicht verstellen. Auf der Bühne<br />

ist mein einziger Gedanke, die Menschen, die sich Zeit für<br />

unsere Art der Unterhaltung genommen haben, zu befriedigen<br />

und sie von ihren Alltagssorgen zu befreien. Sie sollen<br />

sich einfach wohlfühlen und für einige Stunden den Alltag<br />

vergessen – ich mache das dort nämlich auch. Ich bin dann<br />

in einer eigenen, wohl vorbereiteten aber immer spontanen<br />

Welt – weiß auch nie so ganz genau, welcher Witz oder welche<br />

Pointe als nächstes aus mir heraussprudelt. Ich denke einfach nicht darüber nach, ob ich mich durch die<br />

Art meines Vortrages bei irgendwelchen Leuten lächerlich machen könnte oder ob sie gewisse Aussagen von<br />

mir erwarten oder nicht – ich moderiere und erzähle Witze – oder stelle sie dar – so wie ich es im Augenblick<br />

fühle und wie mir gerade ist. Dadurch bin ich wahrscheinlich auch authentisch – brauche mich nie verstellen<br />

und bin eben wie ich bin. Dasselbe kann ich nur über mein Gitarrenspiel sagen. Ich habe in den letzten Jahren<br />

viele Harmonien, Akkorde und Spielweisen dazugelernt – es würde mir aber nie einfallen, mein mir eigenes<br />

Gefühl für Rhythmus und Darbietung zu verändern, nur weil ein anderer es „sich anders“ vorstellt. Ich bin<br />

und bleibe ICH.<br />

Dies ist meine musikalische Identität, die ich auch nicht zu ändern gedenke.<br />

Die kaufmännische Seite meiner Persönlichkeit hat auch einen langen Werdegang durchlebt. Als Auslandsbeauftragter<br />

einer internationalen Firma war ich nicht nur für die Richtigkeit einer Menge von Zahlen und Daten<br />

verantwortlich, sondern auch für Menschen, die auf die Erstellung dieser Fakten angewiesen waren. Schon<br />

immer war ich der Meinung, dass Genauigkeit im Beruf und ein stilvoller Umgang mit Geschäftspartnern das<br />

Um und Auf einer positiven Gestaltung von Arbeitsprozessen darstellt. Hier lege ich sehr großen Wert auf die<br />

Richtigkeit von Aussagen und die korrekte Darstellung und Wiedergabe von Tatsachen, ohne die zwischenmenschliche<br />

Komponente aus den Augen zu verlieren.

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