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M das Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft - Darmstadt No. 01 2020

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38 KULTURFENSTER<br />

KULTURFENSTER<br />

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LESENSWERT<br />

FOTO: Nathaniel Shuman<br />

M-<strong>Magazin</strong><br />

FOTO Vidar <strong>No</strong>rdli Mathisen<br />

FOTO Ben White<br />

JUDEN ALS DARMSTÄDTER BÜRGER<br />

Das Standardwerk veranschaulicht die Epochen<br />

der jüdischen Geschichte in <strong>Darmstadt</strong><br />

durch die Jahrh<strong>und</strong>erte. Biographische Essays<br />

stellen r<strong>und</strong> 50 historische Persönlichkeiten<br />

aus Kultur <strong>und</strong> Wissenschaft, <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong><br />

Politik beispielhaft mit ihren Leistungen <strong>und</strong><br />

ihrem Schicksal vor.<br />

Jüdische Familien waren seit dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

in <strong>Darmstadt</strong> stets präsent, auch wenn ihnen<br />

zeitweise ein eigenes Wohnrecht verwehrt<br />

wurde. Als Hoffaktoren <strong>und</strong> Finanziers der<br />

Landgrafen wirkten sie in der Residenzstadt.<br />

Mit der bürgerlichen Gleichstellung im 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert wuchsen jüdische Geschäftsleute<br />

<strong>und</strong> Fabrikanten, Juristen <strong>und</strong> Wissenschaftler,<br />

Dichter <strong>und</strong> Künstler in den bürgerlichen<br />

Mittelstand hinein. Sie haben <strong>das</strong> städtische<br />

Leben bereichert, seine kulturelle <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Entwicklung mitgestaltet. Als Abgeordnete<br />

wurden sie in <strong>das</strong> Gemeindeparlament<br />

<strong>und</strong> in den großherzoglich-hessischen<br />

Landtag gewählt. Gleichzeitig entwickelte<br />

sich der Antisemitismus zu einer politischen<br />

Bewegung, die unter der NS-Diktatur in die<br />

Ausgrenzung, Vertreibung <strong>und</strong> Ermordung<br />

der jüdischen Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger mündete.<br />

Die neue Jüdische Gemeinde, 1945/46<br />

zögernd wieder gegründet, ist heute fest im<br />

städtischen Leben verankert.<br />

Eine Zusammenstellung von Opfern der Verfolgungen<br />

<strong>und</strong> Deportationen 1938–1945, erarbeitet<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage neuester Forschungen,<br />

umfasst nahezu 600 Personen mit ihren<br />

biographischen Daten. An der vollständig<br />

überarbeiteten <strong>und</strong> erweiterten Neuausgabe<br />

wirkten Peter Engels <strong>und</strong> Thomas Lange mit.<br />

Herausgeber<br />

Friedrich Battenberg studierte Rechtswissenschaft<br />

an der Universität Frankfurt. Seit<br />

1990 ist Battenberg zudem außerplanmäßiger<br />

Professor <strong>für</strong> Mittlere <strong>und</strong> Neuere Geschichte<br />

an der TU <strong>Darmstadt</strong> <strong>und</strong> seit 2008 Mitglied<br />

des Hauptausschusses der Historischen Kommission<br />

<strong>für</strong> Hessen. Er ist ferner Mitglied des<br />

Kreistags <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg <strong>und</strong> Sprecher<br />

der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Christinnen<br />

<strong>und</strong> Christen bei Bündnis 90/Die Grünen.<br />

Verlag: Kommission <strong>für</strong> die Geschichte der<br />

Juden in Hessen, 530 Seiten mit 220 Farbabbildungen,<br />

ISBN 978-3-921434-36-9,<br />

Preis 25,00 €<br />

ZORNESGLUT<br />

Ein Mann wird per Kopfschuss hingerichtet.<br />

Das Motiv liegt <strong>für</strong> die Kommissare Steffen<br />

Horndeich <strong>und</strong> Leah Gabriely auf der Hand:<br />

ein Rachemord im Drogenmilieu. Wenige Tage<br />

später wird jedoch eine junge Unternehmergattin<br />

mit derselben Waffe erschossen. Die<br />

Ermittlungen in <strong>Darmstadt</strong> laufen auf Hochtouren.<br />

Zahlreiche Indizien weisen plötzlich<br />

auf Horndeichs ehemalige Kollegin Margot<br />

Hesgart als Täterin hin. Und Margot hat kein<br />

Alibi. Nach einem weiteren Mord kommen sogar<br />

Steffen Horndeich Zweifel an der Unschuld<br />

seiner ehemaligen Kollegin <strong>und</strong> langjährigen<br />

Fre<strong>und</strong>in. Doch was sollte ihr Motiv gewesen<br />

sein? Ein besonders schwieriger Fall <strong>für</strong> die<br />

Darmstädter Kommissare. Meisterhaft konstruiert<br />

<strong>und</strong> unglaublich spannend.<br />

Der Autor<br />

Michael Kibler, geboren 1963 in Heilbronn, ist<br />

heute leidenschaftlicher Darmstädter. Nach<br />

Studium <strong>und</strong> Promotion arbeitet er als Texter<br />

<strong>und</strong> Schriftsteller. Aber er ist auch auf dem<br />

Gebiet der Sachbücher tätig. Außerdem hat<br />

Michael Kibler Kurzgeschichten in diversen<br />

Anthologien veröffentlicht. Bevor Werke unter<br />

seinem eigenen Namen erschienen, schrieb er<br />

zwischen 1992 <strong>und</strong> 1998 <strong>für</strong> den Bastei-Verlag<br />

Heftromane.<br />

Piper Taschenbuch; 368 Seiten,<br />

ISBN-10: 349231483X, Preis: 14,00 €<br />

EIN JAHRHUNDERT DARMSTADT<br />

Band 1: Kunst, Kultur <strong>und</strong> Kirche<br />

Im Oktober 2<strong>01</strong>9 erschien mit der Veröffentlichung<br />

“<strong>Darmstadt</strong>. Kleine Stadtgeschichte”<br />

ein lesenswerter Überblick des Leiters des<br />

Stadtarchivs, Dr. Peter Engels, zur Geschichte<br />

der Wissenschaftsstadt <strong>Darmstadt</strong> von ihren<br />

Anfängen bis heute. <strong>2020</strong> beginnt nun mit<br />

der Herausgabe einer Publikation, die einen<br />

aktuellen <strong>und</strong> umfassenden Blick speziell<br />

auf die Stadtgeschichte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wirft. Mit der auf zwei Bände angelegten Reihe<br />

„Ein Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>Darmstadt</strong>“ schließt sich<br />

die Lücke zur letzten großen Darstellung aus<br />

dem Jahr 1980. Die Herausgeber haben nun<br />

eine große Zahl von Fachleuten versammelt,<br />

um eine neue Stadtgeschichte <strong>Darmstadt</strong>s <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert bis in die jüngste Vergangenheit<br />

zu erarbeiten. Der erste Band stellt<br />

auf 504 Seiten die Leistungen <strong>Darmstadt</strong>s<br />

in Kunst, Kultur <strong>und</strong> Literatur heraus <strong>und</strong><br />

gibt erstmals einen Überblick über die Entwicklung<br />

der Kirchen <strong>und</strong> Religionen in der<br />

Stadt. Ein historischer Rückblick auf die Entwicklungen<br />

des Sports r<strong>und</strong>et den Band ab.<br />

Der zweite Band wird Schwerpunkte bei Politik<br />

<strong>und</strong> Kulturpolitik setzen sowie bei der<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Entwicklung<br />

<strong>Darmstadt</strong>s. Dabei werden unter anderem<br />

auch die Entwicklungen des Stadtbildes, der<br />

Stadtteile <strong>und</strong> der Stadtviertel thematisiert.<br />

Die Autoren<br />

Herausgegeben im Auftrag der Wissenschaftsstadt<br />

<strong>Darmstadt</strong> verfasst vom Stadtarchivar<br />

Dr. Peter Engels, dem Juristen <strong>und</strong><br />

Oberkirchenrat a.D. der EKHN Dr. Klaus-Dieter<br />

Grunwald <strong>und</strong> Peter Benz, dem ehemaligen<br />

Oberbürgermeister von <strong>Darmstadt</strong> von<br />

1993 bis 2005<br />

Justus-von-Liebig-Verlag, 520 Seiten, ISBN-<br />

10: 3873904322, Preis: 39,80 €<br />

<strong>No</strong><br />

<strong>01</strong><br />

<strong>2020</strong>

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