fVB - Freie Volksbühne Berlin

Saison 2012 / 2013 in den
Berliner Opernhäusern
Im April haben alle drei großen Opernhäuser
ihre Pläne für die kommende Spielzeit bekannt
gegeben. Zuerst war die Komische Oper dran:
Der neue Intendant Barrie Kosky, als Regisseur im
Haus bereits wohlbekannt, hat ein aufregendes
Programm mit 12 Premieren, davon 6 Uraufführungen,
vorgestellt. Den Schwerpunkt setzt Kosky
auf starkes und lustiges Musiktheater, aber auch
auf den vergessenen Schwung der 20er Jahre in
Berlin. Der Spielzeitauftakt wird als Opernmarathon
mit drei Monteverdi-Opern, „Orpheus“,
„Odysseus“ und „Poppea“, gestaltet.
Mit „American Lulu“ wird Alban Bergs „Lulu“
durch die zeitgenössische Komponistin Olga
Neuwirth bearbeitet. Weitere Uraufführungen
sind u.a. die Kinderoper „Ali Baba“ und „Solaris“
von Detlev Glanert. Die Jazz-Operette „Ball im
Savoy“ kehrt nach 80 Jahren an ihren Uraufführungsort
zurück. Als neue Formate werden
die „Kurt-Weill-Woche“ und der „Mozart-Mai“
eingeführt. Aus dem populären Repertoire stehen
Mozarts „Zauberflöte“ und Humperdincks
„Hänsel und Gretel“ im Premierenreigen. Natürlich
bleiben viele bekannte Inszenierungen aus
der Homoki-Zeit weiterhin auf dem Spielplan,
wie z.B. „Im Weißen Rössl“, „Le Grand Macabre“,
„Kiss me, Kate“ und „La Bohème“.
Auch an der Deutschen Oper gibt es einen neuen
Intendanten: Dietmar Schwarz stellte den Spielplan
und sein neues Team in Berlin vor. Hier wird
die Spielzeit mit Lachenmanns „Das Mädchen
mit den Schwefelhölzern“ eröffnet. Die Premiere
von Wagners „Parsifal“ in der Inszenierung von
Philipp Stölzl ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten
zum 100-jährigen Bestehen der Deutschen
Oper Berlin.
Die ehemalige Tischlerei des Hauses wird zur
festen Spielstätte für modernes Kinder- und
Jugendmusiktheater in Berlin und damit auch
zum Spielort des deutschen KInder- und Jugendtheatertreffens
„Augenblick mal!“.
Außerdem sollen hier experimentelles Musiktheater
und Zeitgenössisches mehr Raum bekommen.
Die erste Premiere wird im November mit
„Mahlermania“ in der Regie von Nico and the
Navigators gefeiert. Weitere große Premieren in
der neuen Spielzeit sind „Die Liebe zu den drei
Orangen“ von Prokofjew, Brittens „Peter Grimes“,
Verdis „Rigoletto“, „Lucrezia Borgia“ von
Donizetti und Verdis „Attila“. Die beiden letzten
Premieren sind konzertante Aufführungen.
Die Staatsoper im Schiller Theater bringt in der
kommenden Spielzeit ihren Ring-Zyklus zum
Abschluss und zeigt im Oktober „Siegfried“ sowie
im März 2013 „Götterdämmerung“. Eine weitere
Wagner-Oper („Der fliegende Holländer“) wird
hier von Philipp Stölzl inszeniert. Altmeister Hans
Neuenfels, der zum ersten Mal an der Staatsoper
Regie führt, nimmt sich der ersten Mozart-Oper,
„La finta giardiniera“ an. Interessantes verspricht
die Premiere von „Fairy Queen – Das Flüstern
einer Sommernacht“: Purcells Barockoper wird
zeitgenössisch von Helmut Oehring bearbeitet.
Selbstverständlich kann man sich auf Solitäre
wie die FESTTAGE und INFEKTION! – Festival für
Neues Musiktheater auch in der neuen Spielzeit
freuen.
Insgesamt verspricht die neue Saison spannende
Premieren und viel Neues. Die Kontingente
werden bei der FVB in den nächsten Wochen
eingerichtet, Buchungen sind voraussichtlich ab
Juli 2012 möglich.
Adrienne Boros
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