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Stadt-Anzeiger 662

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Stadt-Anzeiger Nr. 662 29. März 2020 Seite 5

Übernachtungszahlen in Horn-Bad Meinberg rückläufig

Bad Salzuflen unter den

Gewinnern

Das „Land des Hermann“ ist ein beliebtes Reiseziel. Als Teil des Teutoburger

Walds konnte der Kreis Lippe 2019 knapp 440 000 Gäste zählen. Sie

übernachteten in einem der rund 180 Beherbergungsbetriebe mit zehn und

mehr Betten bzw. auf Campingplätzen. Das entspricht einem Plus von 1,1

Prozent (NRW + 2,6 Prozent) teilen Industrie- und Handelskammer Lippe

zu Detmold (IHK Lippe) und Lippe Tourismus & Marketing GmbH (LTM)

mit. Knapp neun Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland. Insgesamt

wurden in Lippe mehr als 1,7 Mio. Übernachtungen gebucht. Das waren

1,9 Prozent mehr als 2018 (NRW + 2,6 Prozent). Die durchschnittliche

Aufenthaltsdauer blieb mit vier Tagen auf dem Vorjahresniveau konstant.

Mit gut 168.000 Gästen (+ 3,6 Prozent) konnte Bad Salzuflen die meisten

Ankünfte melden. Auch die Zahl der Übernachtungen war mit rund 865 000

(+ 2,2 Prozent) am höchsten. Rund 60 Prozent der Übernachtungen entfielen

in Bad Salzuflen auf den Bereich Vorsorge und Rehabilitation. Nach zuletzt

steigenden Übernachtungszahlen geht es in der Stadt mit dem Bindestrich

wieder leicht bergab. 2019 gab es in Horn-Bad Meinberg 381.444 Übernachtungen

(2019: 386.999) mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer

von 4,6 Tagen (2019: 4,3 Tage). Die Zahl der Betriebe sank von 33 auf 32

Betriebe. Einflüsse auf die Statistik hat die Schließung des Vitalhotels „Zum

Stern“ und die Eröffnung des Hauses „Mahameru“ (Yoga Vidya).

Yoga Vidya in Quarantäne

Nicht nur das öffentliche Leben wird zur Zeit auf Null gefahren, auch Einrichtungen

wie das Haus „Yoga Vidya“ sind auf vielfältige Art von der Corona-

Krise betroffen. Wie Pressesprecherin Maike Czieschowitz auf Nachfrage des

Stadt-Anzeigers am Dienstag bestätigt, steht das Haus „Yoga Vidya“ seit dem

20. März 2020 auf Anordnung der Stadt unter einer 14tägigen Quarantäne.

Bereits seit dem 15. März 2020 wurden alle Veranstaltungen und Seminare

abgesagt. Zum Zeitpunkt des Telefonats am Dienstagmittag gab es insgesamt

zehn Infizierte, davon sieben im Haus Yoga Vidya, zwei in Wohnungen in

Bad Meinberg und eine Person außerhalb Bad Meinbergs. Die Infizierten sind

zwischen Mitte 30 und Mitte 50. „Einem großen Teil geht es gut“, so Maike

Czieschowitz. Das Gelände ist weiträumig abgesperrt, die Bewohner werden

von außen versorgt. Inzwischen hat das Seminarzentrum Kurzarbeitergeld

beantragt. Auf die Krise reagieren die „Yogis“ kreativ: Yogastunden werden

gestreamt und per E-Learning in Theorie und Praxis übertragen.

CDU und FDP sprechen sich für den parteilosen Leiter der sozialen Dienste als Bürgermeister aus

Heinz Blome will als „entschlossener Beziehungsarbeiter“ wirken

Es war in jeder Hinsicht ein besonderer

Tag: Es war ausgerechnet Freitag,

der 13. März 2020, als die Nachrichten

rund um die Ausbreitung

des Corona-Virus die Schlagzeilen

beherrschten und Schulschließungen

angekündigt wurden. Sicher war es

in dieser Hinsicht kein Glückstag, als

der parteilose Heinz Blome von der

CDU Horn-Bad Meinberg aufgestellt

wurde, nachdem ihn am Montag

zuvor bereits die hiesige FDP als

Kandidaten benannt hatte. Michael

Ruttner wurde von der CDU Horn-

Bad Meinberg als Wunschkandidat

für den Kreistag gewählt.

Fast alle für Blome

Die Aufstellungsversammlung

der CDU verlief kurz und knapp

mit Mindestabstand. 18 Christdemokraten

und Andreas Mickel,

Stadtverbandsvorsitzender der

FDP, verfolgten das für die Nominierung

notwendige Zeremoniell

aus Verlesen von Paragraphen und

Abläufen. Peter Garnjost, der den

erkrankten Fried Petringmeyer als

Stadtverbandsvorsitzender vertrat,

erklärte, warum die Wahl des CDU-

Vorstandes auf Blome fiel. Ein Jahr

habe man eine „besondere Person“

gesucht, jemand, der in Horn-Bad

Meinberg lebt, Verwaltungserfahrung

besitzt und seine Sporen auch

schon außerhalb Horn-Bad Meinbergs

verdient habe. Im besten Sinne

sei Heinz Blome dabei vor einem

Jahr ins Visier geraten. Er lebt seit

Jahrzehnten in Horn-Bad Meinberg,

ist sozialpädagogisch und ökonomisch

ausgebildet, hat viele Jahre

außerhalb der Verwaltung gearbeitet

und musste sich in wirklichen Krisenjahren

in der Verwaltung der Stadt

Horn-Bad Meinberg als Leiter des

Bereichs Soziale Dienste bewähren,

so Garnjost. „Heinz Blome weist ein

besonderes Profil auf: Er schaut auf

die Chancen und Herausforderungen

sowohl aus einer sozialen als auch

aus einer ökonomischen Perspektive.

Im Mittelpunkt seines vielfach unter

Beweis gestellten Wirkens steht zuallererst

der Mensch, dann aber immer

auch die Frage, wie sich die Idee eines

guten und sozialen Miteinanders

finanzieren lässt. Dazu braucht es

vor allem einen starken Wirtschaftsstandort

und gute Bedingungen für

den hiesigen Mittelstand“, so die

Bündnispartner zum Kandidaten.

Beim „Bewerbercasting“ stellten

sich vier Bewerber vor, man habe

sich dann für den „bestqualifizierten

Bewerber“ entschieden.

Der Mensch Blome

Heinz Blome ist 53 Jahre alt, verheiratet,

hat drei erwachsene Kinder und

wohnt, nach Stationen in Augustdorf

und Paderborn, mit seiner Familie seit

26 Jahren in Horn-Bad Meinberg. Seit

nunmehr fünf Jahren arbeitet er bei der

Stadtverwaltung in Horn-Bad Meinberg

als Leiter des Bereichs Soziale

Dienste, nicht als Beamter, sondern als

tariflich Beschäftigter, wie er betont.

Nach dem Studium zum diplomierten

Sozialarbeiter und dem Studium der

Sozialökonomie mit Masterabschluss

im Bereich Sozialmanagement an den

Studienorten Paderborn, Münster

und Hamburg, war er zunächst als

Leiter einer Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle

in Detmold und

Gütersloh, mit der Spezialisierung in

der Beratung von „kleinselbständigen

Unternehmerinnen und Unternehmern“

tätig, später auch in leitender

Blome will nicht von Wahlkampf sprechen: „Wahlkampf ist für mein

Verständnis ein unglücklicher Begriff, weil er Gegnerschaft suggeriert.

Meine Kandidatur richtet sich nicht gegen meine Mitbewerber, sondern

versteht sich als ein personelles Angebot für die Bürgerinnen und Bürger

Horn-Bad Meinbergs. Ich habe sehr spezifische Vorstellungen und die

machen den Unterschied. Es geht um inhaltliche Abweichungen, nicht

um persönliche Differenzen.“

Statt Händeschütteln gilt der „Heinsberger Gruß“. Die Menschen geben sich nicht mehr die Hand, sondern

bewegen Ellbogen an Ellbogen. So gratuliert der Landratskandidat der CDU Jens Gnisa dem Bürgermeisterkandidaten

von CDU und FDP Heinz Blome.

Position als Prokurist einer gGmbH.

Die Stadtverwaltung in Horn-Bad

Meinberg und die Arbeit dort kennt

Heinz Blome aber nicht erst seit 2015,

denn schon seit den 1990ern bot er hier

vor Ort unter verschiedenen Trägern

Sprechstunden für Menschen in Notund

Krisensituationen an. Schon aus

dieser Zeit kennt er die besonderen

Gegebenheiten in der Stadt, nicht

nur aus der Sicht des Bürgers und

Familienvaters, sondern auch aus

Sicht der Verwaltung. Weil Menschen

bei seiner Arbeit stets im Mittelpunkt

standen und stehen, machte er in der

Folge seines Studiums eine Ausbildung

zum systemischen Berater

und zum Supervisor, mit dem Ziel,

Kommunikationsprozesse nicht nur

im kleinen Gesprächsrahmen, sondern

auch in größeren Zusammenhängen

moderieren und steuern zu können

und vor allen Dingen Menschen und

Themen miteinander ins Gespräch

zu bringen und zu vermitteln. Denjenigen

zu helfen, die es in ihrem

Leben gerade nicht alleine schaffen,

ist nicht nur ein selbstverständliches

Gebot des Sozialstaats, sondern hilft

allen, weil es den Zusammenhalt

stärkt. Der Ökonom in Heinz Blome

weiß aber auch, dass jede soziale

und ökologische Maßnahme bezahlt

werden muss und das ist angesichts

defizitärer Haushaltsjahre nur dann

möglich, wenn wir dem Mittelstand

die Entfaltungsmöglichkeiten bieten,

die er braucht, um stark zu sein und der

Bildungslandschaft die Bedingungen

ermöglichen, die sie braucht, um Heranwachsende

zu einem mündigen und

selbstbestimmten Leben zu befähigen.

Was will Blome ändern?

Dann schritt Heinz Blome unter

lautem Tischklopfen der CDU-Mitglieder

zum Rednerpult. Er machte

deutlich: „Ich handle nur aus Überzeugung“

und „Horn-Bad Meinberg liegt

mir am Herzen.“ Das größte Potenzial

liege im Engagement der Menschen,

das es zu wecken gilt. Weiter will er die

Verkehrsanbindung verbessern, den

Gesundheits- und Tourismusstandort

stärken und die Landwirtschaft mit

ihrer Versorgungsaufgabe fördern. In

kleinen und mittleren Unternehmen

sieht Blome eine wichtige Stütze

des Gemeinwesens. Seine Themenschwerpunkte

für die Bürgermeisterwahlen:

Arbeit, Bildung, Leben.

„Ich werde im Laufe der kommenden

Monate ein Arbeitsprogramm präsentieren,

das weitreichende Änderungen

in den kommunalen und verwaltungsbezogenen

Routinen vorsieht. Wir

müssen schneller, unbürokratischer,

digitaler und vor allem transparenter

werden“, verweist Heinz Blome

auf sein Wahlprogramm, das in den

nächsten Wochen und Monaten nach

Themen, Stadtteilen und konkreten

Meilensteinen veröffentlicht wird.

Blome hat den doppelten

Blick

„Heinz Blome weist ein besonderes

Profil auf: Er schaut auf die Chancen

und Herausforderungen sowohl aus

einer sozialen als auch aus einer

ökonomischen Perspektive. Im Mittelpunkt

seines vielfach unter Beweis

gestellten Wirkens steht zuallererst der

Mensch, dann aber immer auch die

Frage, wie sich die Idee eines guten

und sozialen Miteinanders finanzieren

lässt. Dazu braucht es vor allem

einen starken Wirtschaftsstandort und

gute Bedingungen für den hiesigen

Mittelstand“, so die Bündnispartner

zum Kandidaten.

CDU und FDP wollen

mehr Bürgerinformation

Bei den unterstützenden Parteien findet

diese Haltung viel Anklang. „Wir

fordern seit Jahren, dass Bürgerinnen

und Bürger schneller und frühzeitiger

darüber informiert werden, was sie

betrifft. Angefangen von namentlichen

und präzisen Protokollen, die

die Kommunalpolitikerinnen und

-politiker persönlich an das binden

würden, was sie versprechen, bis

hin zu Projektberichten, die es jeder

Bürgerin und jedem Bürger mit einem

Mausklick ermöglichen würden,

sich einen tagesaktuellen Überblick

darüber zu verschaffen, an welchen

Vorhaben die Verwaltung gerade wie

arbeitet. Bisher fand dieser Strukturwandel

keine Mehrheiten, wurde

gar als Schönrederei abgetan“, so die

Bündnispartner.

Blome soll den Wandel

bringen

Ein wirklicher Wandel brauche vor

allem jemanden an der Spitze, der das

ermöglichen will. Denn eines ist klar,

dass wird die Schlagzahl erheblich

erhöhen und auch Politik vor ganz

neue Herausforderungen bei der

Vermittlung stellen. Wenn eine geplante

Maßnahme bereits viel früher

als heute mit den Bürgerinnen und

Bürgern diskutiert wird, dann wird

das vor allem dazu führen, dass mehr

Wünsche geäußert werden können,

die dann natürlich auch berücksichtigt

werden sollen. „Diese Prozesse

werden zu mehr Bürgerbeteiligung

führen. So zwingen sich Verwaltungsspitze

und Politik quasi selbst, noch

besser überzeugen zu müssen“, so

Heinz Blome.

Keine Scheuklappen

„Entschlossen anpacken ohne ideologische

Scheuklappen, das ist meine

Devise in Kurzform!“, so Blome.

Blome erhielt 16 Ja-Stimmen bei einer

Enthaltung und einer Nein-Stimme

und tritt damit bei den Bürgermeisterwahlen

am 10. September 2020

voraussichtlich gegen Rüdiger Krentz

(parteilos), Heinz-Dieter Krüger

(SPD), Frank Kuhlmann (Bürgerbündnis)

an. „Ein eindrucksvoller

Praktiker“, lobte das CDU-Urgestein

Eckard Knoerich. „Er kann die Stadt

wieder in die Spur führen“, urteilt

Andreas Mickel (FDP). M.H.

Peter Garnjost, Andreas Mickel (FDP) und Tobias Schöttler (rechts)

stellen den parteilosen Bürgermeisterkandidaten Heinz Blome (2.v.r.)

vor.

Fotos: Manfred Hütte

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