24.03.2020 Aufrufe

Stadt-Anzeiger 662

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Stadt-Anzeiger Nr. 662 29. März 2020 Seite 10

Wir entwickeln Quartiere

und schaffen attraktive

Standorte für Wohn- und

Geschäftsansiedlungen.

Dann haben wir einen

Industriepark, den nicht

nur Amazon gut ndet.

Kommen Sie nach

Horn-Bad Meinberg!

Stadtbücherei Julie Hirschfeld bis zum Ende

der Osterferien geschlossen

Online-Katalog hilft

Als ein Beitrag in dem Bemühen, eine weitere Verbreitung des Corona-Virus

zu verlangsamen, ist auch die Stadtbücherei Julie Hirschfeld vorübergehend

geschlossen. Im Online-Katalog (https://horn-badmeinberg.bibliothekenin-owl.de)

können Kunden auch in dieser Zeit stöbern, interessante Medien

vormerken oder die Leihfrist der von ihnen entliehenen Medien verlängern.

Die „OnleiheOWL“ (https://owl.onleihe.de) steht selbstverständlich rund

um die Uhr zur Verfügung. Hier können mit dem Benutzerausweis der

Stadtbücherei Julie Hirschfeld eBooks, eAudios, eVideos oder ePapers

kostenfrei heruntergeladen werden. Im Online-Bestand befinden sich auch

zahlreiche Medien für Kinder. Leihfristen von bereits entliehenen Medien

werden verlängert, zusätzliche Gebühren fallen nicht an. Informationen

zur Schließung der Stadtbücherei oder zur Nutzung der Onleihe unter Tel.:

05234/201229 oder per E-Mail (stadtbuecherei@horn-badmeinberg.de).

Voraussichtlich wird die Stadtbücherei am 21. April wieder öffnen. Aktuelle

Informationen auf der Homepage der Stadtbücherei Julie Hirschfeld (https://

horn-badmeinberg.bibliotheken-in-owl.de).

Ehrenamtliche helfen

Wer zur gefährdeten Bevölkerungs-Gruppe für den Corona-Virus gehört

(ab 60 Jahre, Vorerkrankungen, wie Immunschwäche, Asthma, Herzerkrankungen

oder auch Diabetes) und einen Einkauf erledigen möchten,

der kann zwischen 10 und 16 Uhr unter der Nummer: 0176/76688688 mit

Hans-Werner Schönlau in Kontakt treten und die ehrenamtliche Einkaufshilfe

nutzen. Einer der freiwilligen Helferinnen und Helfer wird dann den

Einkauf für sie erledigen. Wer das im Einzelfall ist, wird Ihnen mitgeteilt.

Freiwillige Helferinnen und Helfer können sich gerne unter celil.celik@

spd-hbm.de mit Telefonnummer, Vor-und Nachname melden.

Der Dank geht an die Vereine, die sich schon bereit erklärt haben zu helfen!

An alle anderen geht der dringende Appell: Bitte bedenken Sie, dass

wir viele Bürgerinnen und Bürger haben, die der Risikogruppe angehören.

Solidarität und Rücksicht sind in den heutigen Tagen dringend geboten.

„Bleiben Sie gesund!“, so die Initiatoren Hans-Werner Schönlau, Fabian

Roll, Heinz-Dieter Krüger und Celil Celik.

Bürgermeister Rother beantwortet (per Email) Fragen aus der Redaktion des Stadt-Anzeigers / Appell zur Vermeidung sozialer Kontakte und zum Abstandhalten

Gelassen bleiben und die Hoffnung und Solidarität nicht aufgeben

Eigentlich sollte an dieser Stelle eine Liste mit abgesagten oder verschobenen Veranstaltungen stehen.

Täglich wurde sie länger und füllte am Drucktag eine halbe Seite. Jahreshauptversammlungen, Volkshochschule,

Theateraufführungen bis hin zur Genossenschaftsversammlung der Jagdgenossenschaft

Heesten-Leopoldstal- alles steht bis mindestens nach den Osterferien still. Und es wird wohl noch

länger so weitergehen. Als vorbeugende Maßnahme bleiben Schulen, alle städtischen Einrichtungen

sowie die Horn-Bad Meinberger Außenstelle des Jobcenters Lippe für den Publikumsverkehr bis nach

den Osterferien, einschließlich 19. April, geschlossen. Insbesondere betrifft dies neben den Verwaltungsgebäuden

die Sport- und Schwimmhallen, die Burgscheune, den Burgkeller, die Kleiderkammer,

die Ausgabestellen der Tafel, die Fahrradwerkstatt und die Stadtbücherei. Auch Gottesdienste und

abgewandelte Formen wie Trauerfeiern sind untersagt. Beerdigungen sind daher ohne Trauerfeier

durchzuführen und auf den engsten Kreis der Angehörigen zu reduzieren. Eine enorme Belastung für

die Strukturen unserer Gesellschaft und alle Menschen, die sich für sie einsetzen. Der Stadt-Anzeiger

bat Bürgermeister Stefan Rother um einen Lagebericht. Und es wird deutlich: Es liegt am Verhalten

eines jeden Einzelnen, wann die Pandemie gestoppt wird.

Stadt-Anzeiger: Ist die Lage in

HBM noch unter Kontrolle?

Stefan Rother: Eine Epidemie ist

niemals vollständig unter Kontrolle.

Aber seitens der Verwaltung wird,

soweit möglich, vorausschauend und

angemessen konsequent gehandelt,

um die Kontrolle weitestgehend

in den Händen zu halten. Ob das

gelingt, hängt auch vom Verhalten

der Bevölkerung ab.

StAz: Worauf müssen sich die

Bürger einstellen?

Rother: Die Bürger*innen müssen

sich darauf einstellen, dass ihnen

ein hohes Maß an gesellschaftlicher

Verantwortung und Solidarität

abverlangt wird. Es ist sicher, dass

die Dauer der Maßnahmen direkt von

der Befolgung der staatlichen Anordnungen

abhängt. Je verantwortungsbewusster

die Maßnahmen im Sinne

der Zielerreichung beachtet werden,

gerade auch im privaten Raum, desto

besser wird die Wirkung sein.

StAz: Welche Fälle sind Ihnen

Stand heute (Dienstag) bekannt?

Rother: In Horn-Bad Meinberg

sind 25 Infektionsfälle und mehrere

Quarantänefälle bekannt (24. 3.

2020, 12 Uhr). Todesfälle hat es bis

heute noch nicht gegeben.

StAz: Wie wird das Kontaktverbot

kontrolliert?

Rother: Das Kontaktverbot wird

durch die Polizei und die Ordnungsbehörde

überwacht. Das Land

NRW hat zwischenzeitlich auch

Bußgeldvorschriften erlassen, die

im Einzelfall auch im Sinne der

Zielerreichung angewendet werden

müssen. Die Bußgelder bewegen

sich im Rahmen von 200 Euro bis

4000 Euro, im Wiederholungsfall bis

25.000 Euro. Ich hoffe aber, dass die

Streifenteams am Ende des Tages

melden: Die Bürger*innen der Stadt

sind verantwortungsbewusst und

vernünftig genug, sodass wir nicht

groß einschreiten müssen.

StAz: Wie verhalten sich Bürger

und Geschäftsinhaber?

Rother: Die meisten Menschen

ziehen gut mit und unterstützen die

staatlichen Maßnahmen. Aber wie

in vielen Lebenssituationen reichen

wenige, die nicht mitmachen, um den

Bürgermeister Stefan Rother: Die Verwaltung handelt vorausschauend,

angemessen und konsequent. Foto: Manfred Hütte (Archiv)

Erfolg der notwendigen Maßnahmen

zu gefährden. Was dann zu noch

härteren Eingriffen führen kann.

StAz: Gab es Corona-Partys?

Rother: Bedauerlicherweise ist die

Wahrscheinlichkeit hoch, dass durch

unverantwortliches Handeln in dieser

Weise das Risiko für alle erhöht

wurde. Größere Partyansammlungen

konnten wir nicht verzeichnen.

StAz: Wie stellt sich die Verwaltung

zur Zeit auf, um die

Versorgung der Bevölkerung

sicherzustellen?

Rother: Die Versorgung der Bevölkerung

ist bisher nicht gefährdet. Die

Verwaltung stellt ihre eigene Aufgabenerfüllung

durch konsequente

Sicherheitsmaßnahmen, wie z. B.

getrennte Arbeitsgruppen, Arbeiten

in Schichten, Homeoffice, in den

einzelnen Bereichen sicher. Die

Verwaltungsgebäude sind weiterhin

für den ungehinderten Publikumszugang

gesperrt. Wir bitten die

Bevölkerung, mit der Verwaltung

über E-Mail oder die Telefonzentrale

05234/201-0 Kontakt aufzunehmen.

Aktuelle Informationen finden sie

regelmäßig auf der Website der

Stadt Horn-Bad Meinberg: www.

horn-badmeinberg.de.

StAz: Welche Bereiche sind zurzeit

besonders belastet?

Rother: An erster Stelle ist das

Gesundheitssystem extrem belastet.

Alle Maßnahmen dienen der

Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit

des Gesundheitssystems. An

zweiter Stelle sind alle Unternehmen

belastet, da geht es gerade bei kleineren

Unternehmen um die Existenz.

Hier wird Soforthilfe nötig sein und

nach Überwindung der Krise langfristige

Aufbauhilfe. Darüber hinaus

sind die Lebensmittelversorger mit

ihren Mitarbeitern stark belastet.

Nehmen Sie auf diese bitte besonders

Rücksicht – diese Mitarbeiter*innen

leisten eine sehr gute Arbeit, bis an

ihre Leistungsgrenzen. Wir stehen

mit den Lebensmittelversorgern im

Kontakt und im Austausch – die Versorgungslage

in Horn-Bad Meinberg

ist gesichert. Eine ganz andere Art

der Belastung ist natürlich die der

Menschen, die schon erkrankt sind

oder um nahe Angehörige bangen.

Diese sind auf das funktionsfähige

Gesundheitssystem angewiesen

und darum ist die Solidarität der

Gesunden wichtig.

StAz: Wie helfen sich Stadt und

Feuerwehr untereinander?

Rother: Stadt und Feuerwehr lassen

sich nicht trennen, sie arbeiten

eng zusammen, um die Krise zu

bewältigen. Die Aufgabenverteilung

ist klar zugewiesen. Es wird

aber im Sinne der Einsatzfähigkeit

besonders darauf geachtet, dass

unnötige Kontakte unterbleiben,

denn die „normalen“ Aufgaben

müssen weiterhin erledigt werden.

Die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr

ist weiterhin gewährleistet.

StAz: Wie schützen Sie sich selbst

– und wie geht es Ihnen dabei?

Rother: Strenge Befolgung der Regeln

und Hygieneempfehlungen. Bei

der Entscheidung über Aktivitäten

mit „gesundem Menschenverstand“

überlegen, ob es jetzt wirklich nötig

ist oder verschoben werden kann.

Nicht in Panik verfallen und bei

aller Vorsicht und Einschränkung

gelassen bleiben und die Hoffnung

und Solidarität nicht aufgeben. Wenn

wir alle aufeinander achten, werden

wir es schaffen!

StAz: Wo liegt die „Achillesferse“?

Rother: Die Achillesferse bilden

Menschen, die sich in egoistischer

Weise nicht an die Anweisungen

und Appelle halten und Verschwörungstheoretiker

und Egoisten, die

Menschen verunsichern und unnötig

zusätzlich ängstigen.

StAz: Sind bereits Einrichtungen

in HBM geschlossen worden?

Rother: Ja, Schulen, Kindertagesstätten,

Bücherei, Verwaltung

und viele Betriebe müssen leider

geschlossen bleiben.

StAz: Wie sollten sich die Bürger

jetzt richtig verhalten?

Rother: Indem sie sich konsequent

an die Anweisungen halten und da,

wo es noch keine Anweisungen gibt,

sich im Sinne der Ausbreitungsverhinderung

verhalten. Soziale

Kontakte vermeiden heißt nicht, alleine

sein. Alles in der gemeinsamen

häuslichen Gemeinschaft ist auch

gemeinsam möglich, solange keine

Infektion eingetragen wurde. Aber

Familienangehörige oder Freunde,

zu denen ich schon 14 Tage keinen

persönlichen Kontakt mehr hatte,

gehören in dieser Situation nicht

mehr zu den sozialen Kontakten.

Da ist bitte nur noch Telefon und

ähnliches angesagt, um miteinander

„Kontakt“ zu halten.

StAz: Wie können die Bürger Sie

bei der Arbeit unterstützen?

Rother: „Manchmal hilft ein Lächeln“

und etwas mehr Verständnis

füreinander. Darüberhinaus natürlich,

indem sie die Weisungen konsequent

befolgen und sich im Sinne der

Zielerreichung und Rücksichtnahme

verantwortungsvoll verhalten, sich

z.B. mit Hausnachbarn telefonisch

in Kontakt setzen und gegenseitig

an sich denken, um so ggf. z.B. für

erkrankte Menschen mit einzukaufen

oder einfach festzustellen, den Menschen

in meiner Umgebung geht es

gut. Bei Fragen rufen Sie bitte die

Durchwahl des Bürgerdialogs der

Stadt Horn-Bad Meinberg an: 05234

201 455

StAz: Hat inzwischen jeder Bürger

kapiert, was auf dem Spiel

steht?

Rother: Die überwiegende Mehrheit

hat begriffen, worum es geht und

verhält sich vernünftig. Ich muss aber

leider feststellen, dass einige wenige

sich nicht solidarisch verhalten, obwohl

die Befolgung der Anweisungen

hier im ländlichen Raum deutlich

einfacher ist als in Ballungszentren.

StAz: Wie wird Bürgern geholfen,

die auf staatliche Unterstützung

angewiesen sind?

Rother: Die Regierung regelt im

Moment sehr viel in Sachen Unterstützungsmaßnahmen,

vieles ist fast

täglich in Bewegung. Ich gehe davon

aus, dass diese Regelungen auch vernünftig

und zügig umgesetzt werden.

Die Maßnahmen werden auf allen

einschlägigen Internetseiten (Städte,

Kreise, Berufs- und Interessenvertretungen,

IHK, Handwerkskammer

u.s.w.) vorgestellt. Die meisten dieser

Dinge werden jedoch nicht hier in

Horn-Bad Meinberg entschieden. Wir

in Horn-Bad Meinberg zeigen uns

vor Ort mit konkreten Maßnahmen

verantwortlich und danken hiermit

ausdrücklich der Bevölkerung für ihr

Verständnis und die Unterstützung

in der für uns alle schwierigen Zeit!

Die Fragen stellte Manfred Hütte

vom Stadt-Anzeiger, Stand: 24. März

2020, 16 Uhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!