14.04.2020 Aufrufe

CRESCENDO 3/20 Festspiel-Guide 2020/2021

Ihre Plattform für Festspiele und Festivals der klassischen Musik und Oper in Europa.

Ihre Plattform für Festspiele und Festivals der klassischen Musik und Oper in Europa.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FESTSPIEL-GUIDE<br />

21. JAHRGANG | SAISON <strong>20</strong><strong>20</strong> / <strong>20</strong>21 03.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

DIE JAHRES-VORSCHAU<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> | <strong>20</strong>21<br />

für <strong>Festspiel</strong>e in Deutschland<br />

und Europa<br />

DIE AKTUELLSTEN<br />

INFOS AUF<br />

FESTSPIELGUIDE.DE<br />

Hoch<br />

hinaus!<br />

VERDIS MEISTERWERK RIGOLETTO<br />

BEI DEN BREGENZER FESTSPIELEN<br />

B47837<br />

WWW.FESTSPIELGUIDE.DE


IN BONN<br />

GEBOREN.<br />

IN ALLER WELT<br />

GEHÖRT.<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> feiern wir alle gemeinsam 250 Jahre<br />

Ludwig van Beethoven.<br />

Das ist ein Vierteljahrtausend voller großartiger<br />

Musik, die Menschen zusammenbringt. Egal, ob<br />

auf Kassette, CD oder Streaming-Dienst, Beethovens<br />

Stücke waren schon immer für alle da.<br />

Diese Magie, die Menschen verbindet, dient<br />

unserem Netz als großes Vorbild.<br />

Deswegen begleiten wir das Beethovenjahr <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

als stolzer Partner und Förderer. Damit auch weiterhin<br />

alle #DABEI sind, wenn seine Musik erklingt.<br />

www.telekom.com/beethoven


PROLOG<br />

Xzellenz in<br />

Klang und Design.<br />

Setzt Maßstäbe.<br />

WINFRIED HANUSCHIK<br />

Herausgeber<br />

FOTO TITEL: BREGENZER FESTSPIELE / KARL FORSTER<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

Sie halten gerade den <strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 in den Händen, seit über <strong>20</strong> Jahren<br />

die vertraute Plattform für die europäische <strong>Festspiel</strong>- und Festivalszene und erste<br />

JAHRESvorschau auf die kommende Saison. Damit Sie, liebe Leser, frühzeitig planen<br />

können und „wissen, was läuft“.<br />

Und auf einmal ist alles anders: Planen war gestern.<br />

Am 9. März war ich noch bei einer Pressekonferenz. So richtig real, mit vielen Menschen,<br />

eng gedrängt in einem Raum. Zu diesem Zeitpunkt verzichtete man bereits<br />

aufs Händeschütteln. Aber im Prinzip war die Welt noch in Ordnung. Deutschland<br />

zählte 1.346 Infizierte. Wir alle dachten: In ein paar Wochen ist die Lage im Griff<br />

und der Spuk wieder vorbei.<br />

Drei Wochen später ist von der damaligen Welt nicht mehr viel übrig: Jetzt sind<br />

über 60.000 Menschen in Deutschland infiziert und es werden täglich immer noch<br />

mehr. Das öffentliche Leben ist runtergefahren, Veranstaltungen gibt es schon<br />

lange nicht mehr. Die Ausgangsbeschränkung gilt vorerst bis zum <strong>20</strong>. April. Aber so<br />

richtig weiß das keiner.<br />

Sie, die Sie das jetzt gerade lesen, sind Menschen aus der Zukunft. Sie WISSEN,<br />

worüber selbst die besten Experten der Welt im Moment nur spekulieren können:<br />

Was wird Ende April, Mai, Juni sein? Wie lange können und wollen wir unser Land,<br />

unsere Arbeit und unseren Kulturbetrieb stilllegen? Wann ist der Zenit in<br />

Deutschland überschritten? Und wann können wir wieder raus?<br />

In den letzten Wochen haben wir mit vielen Veranstaltern gesprochen und<br />

gemeinsam entschieden: In diesen konfusen Zeiten schaffen wir Verlässlichkeit:<br />

Der <strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> erscheint wie immer am 17. April. Alle Informationen, die wir<br />

bis Ende März erhalten haben, sind eingearbeitet und wo möglich auch schon die<br />

<strong>20</strong>21er-Termine angegeben.<br />

Wir wollen damit auch ein Zeichen der Hoffnung setzen, indem wir den Blick in die<br />

Zukunft richten:<br />

Ja, es gibt eine Zeit nach Corona!<br />

Wir Menschen wollen auch Pläne schmieden und uns auf Schönes freuen, wie den<br />

Urlaub und die Festivals. Vielleicht ist diese Sehnsucht gerade jetzt größer denn je!<br />

Wir würden uns freuen, Sie mit diesem Rundblick auf andere Gedanken zu bringen.<br />

Und dann finden Sie die aktuellsten Termine und Informationen auf unserem<br />

Online-Pendant www.festspielguide.de!<br />

Ihr Winfried Hanuschik<br />

SIEGER<br />

<strong>20</strong>19<br />

4/19<br />

nuPro X-8000<br />

HiRes-Perfektion für höchste Ansprüche!<br />

Feinsinnig, basspotent und leistungsstark!<br />

Zweifach ausgezeichnetes Design für<br />

stilsicheren Auftritt in jedem Wohnraum!<br />

Vielseitige Konnektivität, professionelles<br />

Klangmanagement, mit App-Steuerung!<br />

High-End, aber erschwinglich.<br />

Nur direkt vom Hersteller nubert.de<br />

Schwarz oder Weiß, 114 cm hoch. Max. Leistung 11<strong>20</strong> Watt/Box, kann abgrundtiefe<br />

Subbässe bis 26 Hertz! 1685,- €/Box (inkl. 19% MwSt./zzgl. Versand)<br />

Nubert electronic GmbH, Goethestraße 69, D-73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Onlineshop: www.nubert.de · 30 Tage Rückgaberecht · Direktverkauf und<br />

Vorführstudios: Schwäbisch Gmünd, Aalen und Duisburg · Info- und Bestell-<br />

Hotline mit Expertenberatung, in Deutschland gebührenfrei 0800 6823780<br />

MEHR KLANGFASZINATION<br />

3<br />

3


I N H A L T<br />

USEDOMER MUSIKFESTIVAL<br />

250 JAHRE LUDWIG VAN BEETHOVEN<br />

DAS JUBILÄUMSJAHR<br />

DEUTSCHLAND NORD<br />

07 START-FESTIVAL BAYER AG<br />

Kulturelle Grenzen überwinden<br />

08 USEDOMER MUSIKFESTIVAL<br />

Norwegens Vielfalt<br />

08 NIEDERSÄCHSISCHE MUSIKTAGE<br />

Das Ritual im Konzert<br />

03 PROLOG<br />

06 ALLE FESTIVALS IM ÜBERBLICK<br />

24 IMPRESSUM / VORSCHAU<br />

ONLINE IMMER UP TO DATE!<br />

Die neuesten Informationen und Aktualisierungen finden Sie auf<br />

www.festspielguide.de – auch unterwegs auf dem Handy.<br />

Dort bieten wir zahlreiche zusätzliche Funktionen und Recherchemöglichkeiten,<br />

Kartendarstellung, Routenplanung, Direktlinks zu den Homepages der<br />

<strong>Festspiel</strong>e und Sie können direkt Eintrittskarten bestellen.<br />

DEUTSCHLAND MITTE<br />

11 BEETHOVEN PASTORAL PROJECT<br />

Bewusstsein für den Klimawandel<br />

12 „250 JAHRE BTHVN“<br />

Glänzend frankiert mit Ludwig van Beethoven<br />

13 TELEKOM BEETHOVEN250<br />

Lang Lang als Party-Pianist<br />

14 DOMPLATZKONZERTE FULDA<br />

Stars aus Klassik, Jazz und Pop vor traumhafter Kulisse<br />

14 KLAVIER-FESTIVAL RUHR<br />

Auf 88 Tasten durch den Musik-Kosmos<br />

15 MUSICAL SOMMER UND WINTER VARIETÉ<br />

Fulda – eine kulturelle Erlebnisstadt<br />

16 THEATERSOMMER BAD LAUCHSTÄDT<br />

Ein Sommer voller Goethe<br />

16 WEIMARER MEISTERKURSE<br />

In der Welt von Bach und Liszt<br />

17 WAGNER 22 – FESTTAGE DER OPER LEIPZIG<br />

Wagners gesamtes Opern ver mächtnis<br />

18 DOMSTUFEN-FESTSPIELE IN ERFURT<br />

Auf die Treppe, fertig, los!<br />

18 RUHRTRIENNALE<br />

Kunst in monumentaler Industriearchitektur<br />

FOTOS: AHLBECK / PIXABAY; DHL; W. HOESL; T+T FOTOGRAFIE / TONI SUTER + TANJA DORENDORF<br />

4<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


I N H A L T<br />

THE SNOW QUEEN,<br />

MÜNCHNER<br />

OPERNFESTSPIELE<br />

IL TROVATORE, ST. GALLER FESTSPIELE<br />

DEUTSCHLAND SÜD<br />

21 MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE<br />

Mythos, Sünden, Leidenschaft<br />

22 OTTOBEURER BASILIKA-KONZERTE<br />

Spiel der Giganten<br />

22 FESTSPIELE HERRENCHIEMSEE<br />

Der Welt entrückt<br />

22 OBERSTDORFER MUSIKSOMMER<br />

Klingendes Allgäu<br />

23 KONZERTE IM FRONHOF AUGSBURG<br />

Geburtstagsgala mal drei<br />

23 DONAUESCHINGER MUSIKTAGE<br />

Neue Musik aus aller Welt<br />

23 HERBSTLICHE MUSIKTAGE BAD URACH<br />

Herbstklang-Zauber<br />

TICKETS!<br />

Sobald wieder Veranstaltungen möglich sind, können Sie Ihre Eintrittskarten<br />

unter www.festspielguide.de/ticket bequem online bestellen<br />

EUROPA<br />

27 TIROLER FESTSPIELE ERL<br />

Sehnsucht nach Erlösung<br />

28 WARSCHAU CHOPIN AND HIS EUROPE<br />

„Hut ab, Ihr Herren, ein Genie!“<br />

29 TITEL: BREGENZER FESTSPIELE<br />

Spektakuläres, Historisches, Uraufgeführtes: Spiel am See<br />

29 FESTSPIELSOMMER IM KUFSTEINERLAND<br />

glück.tage Kufsteinerland<br />

Academia Vocalis Sommerakademie<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl<br />

OperettenSommer Kufstein<br />

30 ST. GALLER FESTSPIELE<br />

Tanz um Vergänglichkeit<br />

30 INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ<br />

Was ist musikalische Schönheit?<br />

31 IN GUSTAV MAHLERS WELT<br />

Gustav-Mahler-Musikwochen<br />

<strong>Festspiel</strong>e Südtirol<br />

Mahler Revisited<br />

32 MONTAFONER RESONANZEN<br />

Einfallsreiche Verbindung von Natur und Kultur<br />

32 APPENZELLER BACHTAGE<br />

Bach zu Gast<br />

32 RIGA JURMALA MUSIC FESTIVAL<br />

Lettlands Musik-Juwel<br />

33 INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK<br />

Große Opern helden<br />

5


I N H A L T<br />

ALLE FESTIVALS IM ÜBERBLICK<br />

NORD<br />

Münster<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

Bremen<br />

Hannover<br />

Magdeburg<br />

Schwerin<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

DEUTSCHLAND NORD<br />

stART-Festival Bayer AG 7, 9<br />

Usedomer Musikfestival 8, 9<br />

Niedersächsische Musiktage 8, 9<br />

Schönberger Musiksommer,<br />

Mecklenburg-Vorpommern 9<br />

Choriner Opernsommer 9, 16<br />

Schleswig-Holstein Musik Festival 9<br />

Orgelspiele<br />

Mecklenburg-Vorpommern 9<br />

Young Euro Classic Berlin 9<br />

Gezeitenkonzerte Ostfriesland 9<br />

Musikfest Bremen 9<br />

Musikalischer Sommer Ostfriesland 9<br />

<strong>Festspiel</strong>e Mecklenburg-Vorpommern 9<br />

Wernigeröder Schlossfestspiele 9<br />

Brahms-Festival Lübeck 9<br />

Musikfest Berlin 9<br />

Choriner Musiksommer 9<br />

DEUTSCHLAND MITTE<br />

Beethoven Pastoral Project 10<br />

Sonderbriefmarke „250 Jahre Bthvn“<br />

Ausstellung „BTHVN on Tour“ 12<br />

Telekom Beethoven250 13<br />

Klavier-Festival Ruhr 14, <strong>20</strong><br />

Domplatzkonzerte Fulda 14<br />

Musical Sommer Fulda 15, 19<br />

Winter Varieté Fulda 15, 19<br />

Theatersommer Bad Lauchstädt 16, 19<br />

Weimarer Meisterkurse 16, <strong>20</strong><br />

Wagner 22 – Oper Leipzig 17, <strong>20</strong><br />

DomStufen-<strong>Festspiel</strong>e Erfurt 18, <strong>20</strong><br />

Ruhrtriennale Festival der Künste 18, <strong>20</strong><br />

Mosel Musikfestival 19<br />

Internationale Maifestspiele<br />

Wiesbaden 19<br />

Mannheimer Sommer 19<br />

Int. Händel-<strong>Festspiel</strong>e Göttingen 19<br />

Musikfest Erzgebirge 19<br />

Mahler Festival <strong>20</strong>21 Leipzig 8, 19<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

Saarbrücken<br />

SÜD<br />

Zeilitzheimer Schlosskonzerte 19<br />

Ludwig FUN Beethoven Aachen 19<br />

Kammermusikfest Oberlausitz 19<br />

Musikfestspiele Saar Saarland 19<br />

MDR-Musiksommer<br />

Mitteldeutschland 19<br />

Händel-<strong>Festspiel</strong>e Halle (Saale) 19<br />

Rheingau Musik Festival 19<br />

Schwetzinger Mozartfest 19<br />

Nibelungen-<strong>Festspiel</strong>e Worms 19<br />

Beethovenfest Bonn 19<br />

Merseburger Orgeltage <strong>20</strong><br />

Darmstädter Residenzfestspiele <strong>20</strong><br />

Moritzburg Festival Dresden <strong>20</strong><br />

BTHVN<strong>20</strong><strong>20</strong> – Beethoven Jubiläum <strong>20</strong><br />

Arolser Barock-<strong>Festspiel</strong>e Hessen <strong>20</strong><br />

Dresdner Musikfestspiele <strong>20</strong><br />

Heidelberger Streichquartettfest <strong>20</strong><br />

Kasseler Musiktage <strong>20</strong><br />

Weilburger Schlosskonzerte <strong>20</strong><br />

Heidelberger Frühling <strong>20</strong><br />

Hohenloher Kultursommer <strong>20</strong><br />

Altenburg Musikfestival <strong>20</strong><br />

Weidener Max-Reger-Tage <strong>20</strong><br />

DEUTSCHLAND SÜD<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Würzburg<br />

Münchner Opernfestspiele 21, 24<br />

Ottobeurer Basilika-Konzerte 22, 24<br />

<strong>Festspiel</strong>e Herrenchiemsee 22, 25<br />

Oberstdorfer Musiksommer 22, 25<br />

Konzerte im Fronhof Augsburg 23, 24<br />

Donaueschinger Musiktage 23, 24<br />

Kassel<br />

Erfurt<br />

Bayreuth<br />

Nürnberg<br />

Leipzig<br />

MITTE<br />

Ingolstadt<br />

Freiburg<br />

München<br />

Friedrichshafen<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Dresden<br />

Herbstliche Musiktage Bad Urach 23, 25<br />

Passauer KonzertwinterVocVocal 24<br />

Musikfest Stuttgart 24<br />

Schwarzwald Musikfestival 24<br />

Musikfestwochen<br />

Donau Oberschwaben 24<br />

Festival AlpenKlassik Bad Reichenhall 24<br />

Internationales Musikfest<br />

Kreuth / Tegernsee 24<br />

Thurn und Taxis Schlossfestspiele<br />

Regensburg 24<br />

Festival Europäische Kirchenmusik<br />

Schwäbisch Gmünd 24<br />

Rolando Villazón & Xavier de Maistre<br />

Süddeutschland 25<br />

Münchner Orgelherbst 25<br />

<strong>Festspiel</strong>e Schloss Amerang 25<br />

Münchener Biennale 25<br />

UniCredit <strong>Festspiel</strong>-Nacht München 25<br />

Klosterkonzerte Maulbronn 25<br />

Festival vielsaitig Füssen 25<br />

Opernfestspiele Heidenheim 25<br />

Audi Sommerkonzerte Ingolstadt 25<br />

Bachwoche Ansbach 25<br />

Leitheimer Schlosskonzerte<br />

Kaisheim-Leitheim 25<br />

Ludwigsburger Schlossfestspiele 25<br />

Festival der Nationen<br />

Bad Wörishofen 25<br />

CLASSIX Kempten 25<br />

EUROPA<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl (A) 27, 29, 34<br />

Chopin and his Europe<br />

Warschau (PL) 28, 34<br />

Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e (A) 29, 34<br />

glück.tage Kufsteinerland (A) 29<br />

AcademiaVocalis Sommerakademie<br />

Tirol (A) 29, 33<br />

OperettenSommer Kufstein (A) 29<br />

St. Galler <strong>Festspiel</strong>e (CH) 30, 34<br />

Internationales Brucknerfest<br />

Linz (A) 30<br />

Gustav-Mahler-Musikwochen (I) 31, 33<br />

<strong>Festspiel</strong>e Südtirol (I) 31, 33<br />

Mahler Revisited Toblach (I) 31, 33<br />

Montafoner Resonanzen (A) 32, 34<br />

Riga Jurmala Music Festival (LV) 32, 33<br />

Appenzeller Bachtage<br />

St. Gallen / Appenzellerland (CH) 32, 34<br />

Innsbrucker Festwochen<br />

der Alten Musik (A) 33<br />

Grafenegg Festival<br />

Niederösterreich (A) 33<br />

donauFESTWOCHEN im Strudengau<br />

Grein (A) 33<br />

Festival Internazionale di Musica<br />

e Arte Sacra Rom und Vatikan (I) 33<br />

Bürgenstock Festival (CH) 33<br />

Lucerne Festival im Sommer (CH) 33<br />

südtirol festival merano . meran<br />

Meran (I) 33, 34<br />

Oper im Steinbruch<br />

St. Margarethen (A) 34<br />

Odessa Classics (UKR) 34<br />

Schubertiade Schwarzenberg (A) 34<br />

Obertöne Kammermusiktage<br />

Stift Stams, Tirol (A) 34<br />

Schubertiade Hohenems (A) 34<br />

styriarte Graz (A) 34<br />

Thunerseespiele – Io Senza Te (CH) 34<br />

6<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N<br />

DEUTSCHLAND NORD<br />

stART-Festival Bayer AG 7 |<br />

Usedomer Musikfestival 8 | Niedersächsische Musiktage 8<br />

NORD<br />

KULTURELLE<br />

GRENZEN<br />

ÜBERWINDEN<br />

Das neue stART-Festival der Bayer AG<br />

ab <strong>20</strong>21 in Leverkusen, Wuppertal, Berlin<br />

und Bitterfeld.<br />

Im Frühjahr <strong>20</strong>21 bereichert ein neues Format die<br />

Festival-Landschaft, denn dann findet erstmals das<br />

von der Bayer AG im Rahmen ihres kulturellen<br />

Engagements initiierte stART-Festival statt. In gleich<br />

vier Städten (Leverkusen, Wuppertal, Berlin und Bitterfeld)<br />

konzentriert sich dieses auf ein spannendes und<br />

innovatives Angebot – losgelöst vom klassischen Spartenbegriff.<br />

Bei der Umsetzung gibt es thematische<br />

Schwerpunkte: Das Erholungshaus in Leverkusen wird<br />

vorrangig für Veranstaltungen aus den Bereichen Kammer-<br />

und Klaviermusik, Tanz sowie für Crossover-Projekte<br />

genutzt.<br />

Die Historische Stadthalle Wuppertal wird Heimat<br />

für Sinfoniekonzerte sein, während sich das Publikum in<br />

Berlin auf Jazz und das in Bitterfeld auf ausgewählte Einzelprojekte<br />

freuen kann. Thomas Helfrich, Leiter Kultur<br />

und Sport bei der Bayer AG, erläutert das neue Konzept:<br />

„Wir wollen uns mit unserem kulturellen Engagement<br />

nicht selber Grenzen setzen, sondern genau diese<br />

überwinden, Neues entdecken und fördern, andere<br />

Wege gehen, um andere Ergebnisse zu erhalten. Da<br />

anfangen, wo andere aufhören. Mit diesem neuen Baustein<br />

in unserer Kulturarbeit haben wir die Möglichkeit,<br />

uns und unsere Arbeit zu reflektieren: Wo stehen wir?<br />

Wo die Gesellschaft? Wo die Kultur? Uns ist wichtig,<br />

dass Kulturförderung auch immer ein Dialog ist, Neugier<br />

weckt, Haltung zeigt, bewegt, Kreativität und Vielfalt<br />

hervorbringt. Mit dem stART-Festival kann uns<br />

genau dies gelingen.“ Das Festival-Programm wird im<br />

Herbst <strong>20</strong><strong>20</strong> bekanntgegeben, dann startet auch der<br />

Vorverkauf der Tickets.<br />

stART-Festival Bayer AG | Frühjahr <strong>20</strong>21<br />

+49-(0)214-304 12 83/-84 | bayerkultur@derticketservice.de |<br />

www.kultur.bayer.de<br />

FOTO: MARTIN LÄSSIG<br />

7


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D N O R D<br />

FOTO: PETER ADAMIK<br />

NORWEGENS VIELFALT<br />

Das Usedomer Musikfestival lässt dieses Jahr<br />

die Musik Norwegens blühen.<br />

Durchs Meer verbunden! Seit 1994 widmet sich das Usedomer<br />

Musikfestival der Kunst rund um die Ostsee. Dieses<br />

Jahr bringt es die Musik Norwegens in malerischen Schlössern,<br />

uralten Kirchen oder kaiserzeitlichen Hotels zum Klingen. Der<br />

norwegische Saxofon-Weltstar Jan Garbarek eröffnet mit Spitzenmusikern<br />

aus Brasilien, Indien und Deutschland das Festival, bei dem<br />

unter anderem auch der Norwegische Solistenchor, der Bajanvirtuose<br />

Geir Draugsvoll und die Pianisten Christian Ihle Hadland und<br />

Håvard Gimse zu hören sein werden. Selbstverständlich ist auch das<br />

vom Usedomer Musikfestival gegründete Baltic Sea Philharmonic<br />

unter Kristjan Järvi wieder mit dabei. Mit einem Sonderkonzert<br />

bereits am 12. September in Peenemünde werden 30 Jahre deutsche<br />

Wiedervereinigung gefeiert – mit Beethoven, Grieg und Tschaikowsky.<br />

Zum Abschluss wird die NDR Radiophilharmonie im historischen<br />

Kraftwerk Peenemünde u. a. die Ballade des Aufruhrs des norwegischen<br />

Komponisten Harald Sæverud zu Gehör bringen.<br />

Usedomer Musikfestival | 19. September bis 10. Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)38378-346 47 | info@usedomer-musikfestival.de |<br />

www.usedomer-musikfestival.de<br />

DAS RITUAL IM KONZERT<br />

Die Niedersächsischen Musiktage spüren <strong>20</strong><strong>20</strong> mit Stars und<br />

künstlerischen Entdeckungen dem Phänomen Rituale nach.<br />

Die Niedersächsischen<br />

Musiktage widmen<br />

sich <strong>20</strong><strong>20</strong> dem Thema<br />

„Rituale“: Rituale begleiten und<br />

regeln herausragende Ereignisse<br />

des persönlichen wie gesellschaftlichen<br />

Lebens. Sie üben<br />

Zwänge aus und öffnen Freiheitsräume,<br />

sie vermitteln das<br />

Gefühl von Dauer – dabei wurden<br />

die meisten von ihnen<br />

erfunden, um Brüche und Verwerfungen<br />

zu überbrücken.<br />

Tanz, Gebet oder Feier: Gerade<br />

die Musik ist seit jeher eng mit<br />

rituellen Praktiken verbunden.<br />

Brauchen wir im egozentrierten<br />

Selfie-Zeitalter etwa mehr Rituale?<br />

Oder ist das durchritualisierte<br />

Konzertleben oft schon<br />

MAX<br />

zu viel des Guten? Zusammen<br />

MUTZKE<br />

mit bekannten Solisten und<br />

exzellenten Ensembles wie dem<br />

Münchener Kammerorchester, Maximilian Hornung, Anna Prohaska,<br />

Max Mutzke oder dem New Yorker A-cappella-Ensemble Roomful of<br />

Teeth befragen die Musiktage-Konzerte zeremonielle Musikformen<br />

und schaffen Verbindungen zu Ritualen unterschiedlicher Kulturen<br />

und Zeiten.<br />

34. Niedersächsische Musiktage | 29. August bis 4. Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)800-456 65 40 | musiktage@svn.de | www.musiktage.de<br />

FOTO: DIRK MESSNER<br />

13.–24.05.<strong>20</strong>21<br />

MAHLER<br />

Festival in Leipzig<br />

Konzertsponsoren:<br />

8<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D N O R D<br />

34. Schönberger Musiksommer<br />

Orgelspiele Mecklenburg-Vorpommern<br />

Musikfest Bremen<br />

Brahms-Festival<br />

9.6. – 13.9. | Mecklenburg-Vorpommern<br />

Familiär. Jung. Innovativ. Das assoziieren<br />

Besucher mit dem Schönberger Musiksommer<br />

– immer mit neuen Ideen, doch seinem<br />

Konzept treu geblieben. Das Programm von<br />

Juni bis September in der St. Laurentiuskirche<br />

reicht von klassischer geistlicher Musik<br />

über Jazz, experimentelle zeitgenössische<br />

Konzerte, Filmvorführungen bis hin zu Kinderkonzerten.<br />

Immer dienstags um <strong>20</strong> Uhr.<br />

Die große musikalische Bandbreite, begleitende<br />

Ausstellungen und die Verwurzelung<br />

in der Region machen den Charme der Musikreihe<br />

aus.<br />

tickets: +49-(0)38828-215 43<br />

post@schoenberger-musiksommer.de<br />

www.schoenberger-musiksommer.de<br />

14. – 31.5. | Mecklenburg-Vorpommern<br />

Konzerte der besonderen Art an historischen<br />

Orgeln in Dörfern rund um Stralsund,<br />

Demmin und Wismar – das sind die<br />

Orgelspiele <strong>20</strong><strong>20</strong>. Musikalische Schatztruhen<br />

werden u. a. geöffnet von Franz Danksagmüller<br />

(Orgel) und Klaus Mertens (Bariton),<br />

dem Gesangsensemble Nobiles, Alma<br />

Mayer (Zink) und Jan Ernst (Orgel), Karla<br />

Schröter (Oboe) und Willi Kronenberg (Orgel)<br />

sowie Jeremy Joseph (Orgel). Ein besonderes<br />

Highlight: zwei Uraufführungen,<br />

speziell für die Spielorte von jungen Studierenden<br />

der MHL komponiert.<br />

info/tickets: +49-(0)170-738 89 10<br />

info@orgelspiele.de<br />

orgelspiele.de<br />

29.8. – 19.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bremen<br />

Zur Eröffnung „Eine große Nachtmusik“<br />

rund um den Marktplatz kommen u. a. das<br />

Dunedin Consort, Europa Galante, Ian Bostridge,<br />

Nicolas Altstaedt, das Shalosh Trio<br />

und das Janoska Ensemble. Weitere Höhepunkte<br />

sind das „Pastoral for the Planet“-<br />

Projekt mit dem Insula Orchestra & Carlos<br />

Padrissa (La Fura dels Baus), Marc Minkowski<br />

& Les Musiciens du Louvre, Sir András<br />

Schiff, Christian Gerhaher, Jérémie<br />

Rhorer & Le Cercle de l’Harmonie, Rolando<br />

Villazón & L’Arpeggiata sowie musicAeterna<br />

& René Jacobs.<br />

info/tickets: +49-(0)421-33 66 99<br />

ticketverkauf@glocke.de<br />

www.musikfest-bremen.de<br />

1. – 9.5.<strong>20</strong>21 | Lübeck<br />

„Ganz Ohr!“ Selbstverständlich scheint es<br />

zu sein, das Hören. Dabei ist es so erstaunlich!<br />

Wie existenziell es werden kann, zeigt<br />

das Beispiel Beethoven. Seine Musik steht<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> im Mittelpunkt des Brahms-Festivals<br />

der Musikhochschule Lübeck. Hören Sie<br />

hin. Hören Sie neu. Seien Sie ganz Ohr! Sinfoniekonzert<br />

in der MuK / Themenkonzerte<br />

am Abend / Hören am Nachmittag / Lunchtime-Concerts<br />

/ Matineen & Impulse am<br />

Morgen / Nacht der Wahrnehmung / Musik<br />

im öffentlichen Raum / Edu!cation: Workshops<br />

zum Mitmachen.<br />

info: +49-(0)451-150 50<br />

brahmsfestival@mh-luebeck.de<br />

brahms-festival.de<br />

Choriner Opernsommer <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Young Euro Classic<br />

Musikalischer Sommer Ostfriesland<br />

Musikfest Berlin<br />

29.5. – 14.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Chorin / Barnim<br />

Das Brandenburgische Konzertorchester<br />

Eberswalde lädt zum 17. Choriner Opernsommer<br />

in das ehem. Zisterzienserkloster nach<br />

Chorin ein. Zu erleben ist die traditionell inszenierte<br />

komische Oper „Don Pasquale“ von<br />

Gaetano Donizetti. Als Abendveranstaltungen<br />

im stimmungsvoll illuminierten Klosterschiff<br />

musiziert das Ensemble einen<br />

„Händel-Abend“ sowie „Die große Welt der<br />

Revue“. Nach dem großen Erfolg im letzten<br />

Jahr gibt es wieder ein Familienkonzert unter<br />

dem Motto „Klassik-Hits für Kids“.<br />

info/tickets: +49-(0)3334-256 50<br />

info@b-k-e.info<br />

www.klassikauseberswalde.de/chorineropernsommer<br />

24.7. – 10.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Berlin<br />

Erleben Sie die weltweit besten Jugendorchester.<br />

Die Programme der teilnehmenden<br />

Orchester gehen sowohl ins Ohr als auch ins<br />

Herz und spannen einen Bogen zwischen<br />

großer Symphonik hin zu vielen Kompositionen<br />

aus den Heimatländern der Orchester.<br />

info/tickets: +49-(0)30-84 10 89 09<br />

young-euro-classic.de<br />

Usedomer Musikfestival<br />

26.6. – 9.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Ostfriesland<br />

Seit 1983 begrüßt der „Musikalische Sommer“<br />

seine Gäste mit internationaler Klassik-Prominenz,<br />

Jazz, Barock und Weltmusik.<br />

30 unvergessliche Konzerte entführen in<br />

wunderschöne Burgen, Schlösser, historische<br />

Kirchen und Gulfhöfe.<br />

info/tickets: +49-(0)4941-991 13 64<br />

www.musikalischersommer.com<br />

stART-Festival<br />

29.8. – 27.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Berlin<br />

Orchesterfestival der Berliner <strong>Festspiel</strong>e<br />

zum Saisonauftakt mit internationalen und<br />

Berliner Spitzenorchestern, Instrumentalund<br />

Vokalensembles sowie zahlreichen Solisten,<br />

veranstaltet in Zusammenarbeit mit<br />

der Stiftung Berliner Philharmoniker.<br />

info/tickets: +49-(0)30-25 48 91 00<br />

www.berlinerfestspiele.de/musikfestberlin<br />

57. Choriner Musiksommer<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

Schleswig-Holstein Musik Festival<br />

4.7. – 30.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Schleswig-Holstein<br />

Der dänische Komponist Carl Nielsen und<br />

Harfenist Xavier de Maistre stehen im Zentrum<br />

des SHMF <strong>20</strong><strong>20</strong>. Zu Gast sind unter anderem<br />

Anne-Sophie Mutter, Midori, Daniel<br />

Barenboim, Sabine Meyer, Gregory Porter<br />

und Poplegende Tom Jones.<br />

info/tickets: +49-(0)431-23 70 70<br />

www.shmf.de/de/programm<br />

Niedersächsische Musiktage<br />

29.8. – 4.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Niedersachsen<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> rücken die Niedersächsischen<br />

Musiktage „Rituale“ in den Fokus.<br />

Erleben Sie hochkarätige Künstler in<br />

besonderen Konzertformaten.<br />

info/tickets: +49-(0)800-456 65 40<br />

www.musiktage.de<br />

19.9. – 10.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Insel Usedom<br />

Das Usedomer Musikfestival lauscht <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Richtung Norwegen. Wo bereits Weltstars<br />

der Musik wie Kurt Masur oder Ute Lemper<br />

die Schätze des Ostseeraums präsentierten,<br />

genießen Sie weitere musikalische Hochkaräter<br />

im maritimen Flair der Insel Usedom.<br />

info/tickets: +49-(0)38378-346 47<br />

www.usedomer-musikfestival.de<br />

Gezeitenkonzerte<br />

7.6. – 9.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Ostfriesland<br />

„Freude!“ herrscht, wenn Weltstars und<br />

junge Gipfelstürmer in den malerischen<br />

Spielstätten Ostfrieslands aufspielen. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

sind u. a. Alina Pogostkina, Arabella Steinbacher,<br />

Juliane Banse, Tine Thing Helseth,<br />

Sharon Kam und Ulrich Tukur zu Gast.<br />

info/tickets: +49-(0)4941-17 99 67<br />

gezeitenkonzerte.ostfriesischelandschaft.de<br />

Frühjahr <strong>20</strong>21 |<br />

NRW, Berlin, Sachsen-Anhalt<br />

Ab Frühjahr <strong>20</strong>21 bereichert ein neues Format<br />

die Festival-Landschaft, denn dann findet erstmals<br />

das von der Bayer AG initiierte stART-Festival<br />

in gleich vier Städten (Leverkusen, Wuppertal,<br />

Berlin und Bitterfeld) parallel statt.<br />

info/tickets: +49-(0)214-304 12 83<br />

www.kultur.bayer.de<br />

<strong>Festspiel</strong>e Mecklenburg-Vorpommern<br />

13.6. – 12.9. | Mecklenburg-Vorpommern<br />

Mit 190 Konzerten und jährlich 90.000<br />

Besucherinnen und Besuchern sind die<br />

<strong>Festspiel</strong>e Mecklenburg-Vorpommern das<br />

drittgrößte Klassikfestival Deutschlands.<br />

info/tickets: +49-(0)385-591 85 85<br />

festspiele-mv.de<br />

Wernigeröder Schlossfestspiele<br />

1.8. – 5.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Wernigerode<br />

In der romantischen Kulisse des Wernigeröder<br />

Schlosses Konzerte, die Oper<br />

„La Tragédie de Carmen“ (Bizet/Constant)<br />

und Wandelkonzerte erleben.<br />

info/tickets: +49-(0)3943-949 50<br />

www.pkow.de<br />

27.6. – 30.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Chorin, Kloster<br />

Der Choriner Musiksommer steht für besondere<br />

Musik-Natur-Architektur-Erlebnisse in<br />

der Klosterruine des Klosters Chorin. Mit<br />

„Beethovens Werk und Chorins Beitrag“<br />

liegt <strong>20</strong><strong>20</strong> bei musikalischer Vielfalt der Fokus<br />

auf Werken Beethovens und seiner Zeit.<br />

info/tickets: +49-(0)3334-81 84 72<br />

www.choriner-musiksommer.de<br />

TICKETS!<br />

Wenn wieder Veranstaltungen<br />

möglich sind, können Sie Ihre<br />

Eintrittskarten unter<br />

www.festspielguide.de/ticket<br />

bequem online bestellen<br />

9


F E S T I V A L A N Z E I G E N<br />

DEUTSCHLAND MITTE<br />

MITTE<br />

BEWUSSTSEIN FÜR<br />

DEN KLIMAWANDEL<br />

Mehr als <strong>20</strong>0 Orchester und Künstler beteiligen sich am weltweiten<br />

Beethoven Pastoral Project.<br />

VON NIKLAS RUDOLPH<br />

FOTO: JULIEN MIGNOT<br />

„Beethoven glaubte an ein Ideal der Brüderlichkeit unter den Menschen. Dieses Ideal war noch nie so aktuell wie heute.<br />

Die Ökologie – der Humanismus des 21. Jahrhunderts – ermutigt uns, unsere Grenzen neu zu denken.“ Quatuor Ébène<br />

Die klassische Musik habe sich zu lange zum Klimawandel<br />

ausgeschwiegen. So sieht es ein Konzertveranstalter aus<br />

Deutschland. Er will, dass sich das schnell ändert. Sein<br />

Ziel: eine klimaneutrale Konzerterfahrung, die Umwelt und Menschen<br />

gleichermaßen zugutekommt. Er ist Teil einer jungen Bewegung,<br />

die weltweit Künstler, Publikum und Klimaschutz zusammenbringt.<br />

„Das Musik-Business kann sich nicht einfach wegducken, als<br />

ob es das Problem nicht gäbe“, erklärt Leander Hotaki. Deshalb<br />

sorgt er dafür, dass seine Konzerte nur einen minimalen Einfluss<br />

auf die Umwelt haben. Zu lange habe die Klassikindustrie<br />

geschwiegen, sagt Hotaki, während die Kollegen vom Pop den Einfluss<br />

der Klimabewegung erkannt haben und entsprechende Konzerte<br />

organisiert haben, etwa die Live Earth Concerts mit Shakira<br />

und anderen großen Stars.<br />

Umso erfreuter war Hotaki, als er vom Beethoven Pastoral<br />

Project erfuhr, mit dem die Beethoven Jubiläums GmbH gemeinsam<br />

mit dem UN-Weltklimasekretariat und weiteren Partnern<br />

Künstler auf der ganzen Welt zu konkreten Projekten für den Klimaschutz<br />

aufrufen. In seiner sechsten Sinfonie, der Pastorale,<br />

stellte Beethoven im frühen 19. Jahrhundert das Verhältnis Mensch<br />

und Natur dar. „Menschen weltweit beschäftigt die Frage, wie wir<br />

das Zusammenleben von bald neun Milliarden Menschen auf diesem<br />

Globus sicherstellen können“, sagt Malte Boecker, der künstle-<br />

10<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

FOTO: NO BORDERS ORCHESTRA<br />

rische Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums GmbH, „und das<br />

hat soziale und ökologische Folgen.“<br />

Eine Einsicht, die allmählich auch in der Welt Beethovens,<br />

Brahms’ und Bachs angekommen zu sein scheint. Künstler wie die<br />

Geigerin Patricia Kopatchinskaja oder der Pianist Igor Levit setzen<br />

sich schon seit Längerem für<br />

ein stärkeres Bewusstsein bei<br />

ihrem Publikum ein.<br />

Nun springen auch die<br />

ersten großen Konzertveranstalter<br />

mit auf. „In den letzten<br />

zwölf Monaten hat allein<br />

unsere Agentur 38 internationale<br />

Konzerttouren in mehr<br />

als <strong>20</strong>0 Länder organisiert“,<br />

erklärte kürzlich der britische<br />

Künstleragent Jasper Parrot.<br />

Seine etwa 190 Musiker spielten<br />

bis zu 100 Konzerte im<br />

Jahr und fliegen dabei um die<br />

ganze Welt – ein nicht zu<br />

unterschätzender Faktor in<br />

der Beschleunigung des Klimawandels.<br />

„Als ich im November<br />

<strong>20</strong>18 begann, klimabewusste<br />

Konzerte zu organisieren, war das Thema in den öffentlichen Diskussionen<br />

nicht so dringend“, sagt Hotaki. Er fordert, dass jedes<br />

Konzert sich einem Klima-Check zu unterziehen habe. Dafür<br />

berechnet Hotaki die Emissionen seiner Konzerte anhand von drei<br />

Faktoren: Publikum, Veranstaltungsort und Künstler.<br />

„Der Veranstaltungsort ist immer am leichtesten. Hier können<br />

wir nicht viel ändern.“ Denn ob das Konzerthaus einen Ökostromvertrag<br />

hat oder stromsparende LED-Beleuchtung verwendet,<br />

liegt nicht in Hotakis Hand.<br />

Da stehen die Betreiber der Konzerthäuser in der Pflicht.<br />

Aber auch hier bewegt sich etwas: In einem weiteren Beitrag zum<br />

Beethoven Pastoral Project hat sich das Kammerorchester Moosburg<br />

mit einem örtlichen Hersteller von Solarzellen zusammengetan.<br />

In einem gemeinsamen Konzert Anfang März haben Orchester<br />

und Firma das Publikum für Klimaschutz sensibilisiert. Das<br />

langfristige Ziel ist es, Warmwasser und Heizung in der Moosheimer<br />

Stadthalle durch Sonnenenergie zu gewinnen. Ein echter Klimagewinn<br />

für Moosburg.<br />

„Indem wir die Tourneen so planen, dass Flugreisen unnötig<br />

werden, können wir schon jede Menge Emissionen einsparen.“<br />

Was sich nicht vermeiden lässt, gleicht Hotaki bei Offset-Projekten<br />

auf der ganzen Welt entsprechend aus. Und das, so Hotaki, ist gar<br />

nicht mal so teuer: „Wenn unser Engagement für die Natur dazu<br />

führt, dass ein 76 Euro teures Ticket auf einmal 77 Euro kostet,<br />

dann akzeptieren die Leute das gerne.“<br />

Derzeit gleicht Hotaki seine Emissionen noch mit einem<br />

Forstprojekt in Panama und Windkraft in Indien aus. „Aber die<br />

Leute fragen uns, warum wir in weit entfernte Projekte investieren,<br />

wenn wir doch gleichzeitig vor unserer eigenen Haustür<br />

anpacken müssen.“ Ein Teil der Antwort ist, dass nur wenige<br />

lokale Projekte den sogenannten „Gold Standard“ erfüllen. Als<br />

höchste Güteklasse für Ausgleichsprojekte stellt er sicher, dass<br />

Hotakis Investment – und das seines Publikums – den höchstmöglichen<br />

Effekt hat.<br />

„Aber wir sehen die Notwendigkeit, die Bemühungen näher<br />

an das Publikum vor Ort zu bringen“, sagt Hotaki. Deshalb erwei-<br />

„Das Beethoven Pastoral Project spricht eines der wichtigsten Themen an und<br />

gibt einer der dringendsten Botschaften unserer Zeit eine Stimme:<br />

Unterschiedliche Menschen, die mit einem gemeinsamen Ziel zusammenkommen,<br />

führen zu erstaunlichen Fortschritten.“ No Borders Orchestra<br />

tert er die Projekte gerade um Initiativen vor Ort, wie dem Erhalt<br />

von Sumpfgebieten in der Nähe von Freiburg.<br />

Nach Hotakis Erfahrung steht das Publikum seinem Projekt<br />

und dem Ziel wohlwollend gegenüber: „Unternehmen und Einzelpersonen<br />

übernehmen Verantwortung, indem sie unsere Klimabemühungen<br />

sponsern. Bei<br />

klassischen Konzerten haben<br />

wir auch viele Entscheidungsträger<br />

im Publikum, die wiederum<br />

unsere Bemühungen<br />

in ihre Sphären tragen. Eine<br />

große Chance, unseren Auftrag<br />

zur Verbreitung des<br />

Klimabewusstseins rund um<br />

die klassische Musik in die<br />

Mitte der Gesellschaft zu tragen<br />

und eine größere öffentliche<br />

Diskussion über unsere<br />

Verantwortung gegenüber<br />

der Natur zu entfachen.“<br />

Indem Hotaki die Verantwortung<br />

für eine klimaneutrale<br />

Konzerterfahrung<br />

mit Verantwortungsträgern<br />

und dem Publikum teilt,<br />

will er auch neue Zielgruppen<br />

für klassische Musik innerhalb grüner Unternehmen und Projekte<br />

schaffen: „Wir haben einen langen Weg vor uns, aber der erste<br />

Schritt ist getan.“<br />

Mittlerweile nehmen mehr als <strong>20</strong>0 Künstler und Orchester<br />

am Beethoven Pastoral Project teil. Und die Projekte sind so vielfältig<br />

wie die Herkunft der Teilnehmenden. Das Oxford Philharmonic<br />

Orchestra in Großbritannien lädt einen Klimaforscher zu<br />

seinen Konzerten ein, das Istanbul Music Festival vergibt Kompositionsaufträge<br />

zum Thema Mensch und Umwelt. In Brasilien<br />

beteiligt sich das Sinfonieorchester von São Paulo mit einem Konzert<br />

zum Schutz des leidenden Amazonas-Walds, in Australien<br />

kämpft das Melbourne Symphony gegen die Folgen der Buschbrände<br />

aus dem Frühjahr.<br />

„Die Welt braucht mehr Ehrgeiz, mehr Fantasie und Entschlossenheit<br />

und ein größeres Gefühl der Dringlichkeit, wenn die<br />

Menschheit eine nachhaltige Zukunft für die kommenden Generationen<br />

sichern soll. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“<br />

Auch wenn durch das Corona-Virus viele Veranstaltungen<br />

abgesagt werden mussten, zeigt die Vielfalt an den daraufhin entstanden<br />

innovativen Konzertformaten im Internet, dass auch beim<br />

Klimaschutz noch viel möglich ist. Die Idee des Beethoven Pastoral<br />

Project wird auch über das Jubiläum hinaus Bestand haben.<br />

„Wir sind überzeugt, dass das, was die Wissenschaft seit Jahrzehnten<br />

sagt, durch Künstler mehr Nachdruck in der Gesellschaft<br />

finden kann“, sagt Projektmanager Elvin Ruić.<br />

Auf ihrem Instagram-Kanal zeigen die Künstler, wie ernst es<br />

ihnen ist. Dort ist ein Bild von Beethoven zu sehen und ein Satz,<br />

der wie ein Manifest für das 21. Jahrhundert klingt: „Die Welt<br />

braucht mehr Ehrgeiz, mehr Fantasie und Entschlossenheit und<br />

ein größeres Gefühl der Dringlichkeit, wenn die Menschheit eine<br />

nachhaltige Zukunft für die kommenden Generationen sichern<br />

soll. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“<br />

Mehr Informationen zum Beethoven Pastoral Project unter<br />

www.pastoralproject.org und bthvn<strong>20</strong><strong>20</strong>.de<br />

11


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

DIE SONDERBRIEFMARKE<br />

ZUM BEETHOVEN-<br />

JUBILÄUMSJAHR<br />

GLÄNZEND FRANKIERT<br />

MIT LUDWIG VAN<br />

Die Deutsche Post schickt Ludwig van Beethoven im Jubiläumsjahr rund um die Welt.<br />

Beethoven war ein großer Briefeschreiber. Allein seine erhaltene<br />

Korrespondenz an Freunde, Verwandte, Verleger und<br />

Gönner füllt mehrere Bände. Da bittet er etwa um Nachsicht<br />

bei der Rückzahlung seiner Schulden, politisiert mit seinem<br />

Verleger, flirtet leidenschaftlich mit einer Gräfin, erteilt als Vormund<br />

seines Neffen Erziehungsratschläge oder verzweifelt gegenüber<br />

seinen Brüdern über seine fortschreitende Taubheit, quält<br />

sich sogar mit Selbstmordgedanken. Und dann wäre da noch der<br />

legendäre Brief an seine „Unsterbliche Geliebte“, über den sich<br />

Beethovenforscher bis heute die Haare ausraufen, ist die Identität<br />

der Adressatin doch ungeklärt.<br />

Kein Wunder also, dass die Deutsche Post, die damals schon<br />

die Briefe des prominenten Komponisten transportierte, zu seinem<br />

250. Geburtstag eine prachtvolle Sonderbriefmarke herausbrachte<br />

– und zwar in einer Rekorderstauflage von 626 Millionen<br />

Stück, der höchsten Erstauflage seit Bestehen der Deutschen Post<br />

AG. Die Heimat Bonn und den weltoffenen Geist teilt die Post<br />

übrigens mit dem berühmten Jubilar, weshalb sie die Marke unbedingt<br />

selbst gestalten wollte – herausgegeben werden Briefmarken<br />

nämlich vom Bundesfinanzministerium. So entwarf Thomas<br />

Steinacker, Grafikdesigner der Deutschen Post, eine Marke mit<br />

Beethovens stilisierter Silhouette in modernem Design. Aus ihrem<br />

Kopf leuchtet ein Notenschlüssel. „Das zeigt nicht nur, wie bei<br />

allen Komponisten das Werk im Kopf entsteht“, so Designer Steinacker,<br />

der selbst großer Musikliebhaber ist, „sondern auch das<br />

besondere Zurückgeworfensein Beethovens auf seine Innenwelt<br />

aufgrund seiner Taubheit.“ Die persönliche Signatur Beethovens<br />

mit „Bthvn“ in Silber-Metallic vervollständigt das Design, ohne<br />

dass der vollständige Name des Komponisten auf der Briefmarke<br />

überhaupt noch genannt werden muss. „Das Größte, was Musik<br />

erreichen kann, ist eine Existenz außerhalb der Zeit, in der sie<br />

geschrieben wurde“, sagte einst Sänger Mark Hollis von der Band<br />

Talk Talk. Beethoven hat das mit seiner ungebrochenen Popularität<br />

erreicht.<br />

Neben dem Einsatz der Briefmarke haben kurzentschlossene<br />

Kreative noch bis zum 1. Mai die Möglichkeit, das Design für ein<br />

Packset „Beethoven“ zu gestalten. Infos: www.post-bonn.de.<br />

Übrigens hat sich nicht nur Deutschland vom Jubilar zu<br />

einem Postwertzeichen inspirieren lassen. Mehr als ein Dutzend<br />

Postgesellschaften haben bereits oder werden noch Jubiläumsbriefmarken<br />

herausgeben. Darunter Portugal, die Ukraine und der<br />

Libanon.<br />

Darüber hinaus hat sich die Deutsche Post DHL Group<br />

gemeinsam mit dem Beethovenhaus Bonn noch eine einzigartige<br />

mobile Ausstellung „BTHVN on Tour“ ausgedacht. Sie reiste seit<br />

einem Jahr bereits quer durch die USA und machte in London Station,<br />

bevor sie – wie so vieles andere – Corona-Pause einlegte.<br />

Gegen Ende des Jahres soll der kunstvoll gestaltete Frachtcontainer<br />

seine Fahrt aber wieder aufnehmen. Mit an Bord sind nicht nur<br />

die wohl bekannteste Bronze-Büste Beethovens und ein Kunstdruck<br />

von Andy Warhol, sondern auch ein Hörrohr des Meisters<br />

inklusive multimedialer Möglichkeit, das eigene Hörvermögen zu<br />

testen, mit Beethovens ertaubenden Ohren und durch sein schepperndes,<br />

knarzendes Hilfsmittel zu hören. Ein digitales Notenblatt<br />

aus Beethovens Diabelli-Variationen lässt detailverliebt in seinen<br />

Schaffensprozess eintauchen – wie er schreibt, durchstreicht und<br />

wegkratzt, ergänzt und mit Anmerkungen versieht –, eine Reise in<br />

Beethovens Kopf!<br />

Sonderbriefmarke „250 Jahre Bthvn“ und weitere Beethoven-Artikel<br />

der Deutschen Post: shop.deutschepost.de (Suchbegriff „Beethoven“)<br />

Ausstellung „BTHVN on Tour – Orchestriert von DHL“<br />

inmotion.dhl/de/beethoven<br />

12<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

LANG LANG<br />

ALS PARTY-PIANIST<br />

Zu Beethovens 250. Geburtstag hat sich die Telekom Projekte ausgedacht,<br />

die so mutig und innovativ sind wie der Jubilar.<br />

LANG LANG KOMMT ZUR<br />

ELECTRONIC DANCE NIGHT<br />

AM 9. SEPTEMBER IN BERLIN<br />

FOTO: GREGOR HOHENBERG<br />

Er hat die Musikwelt revolutioniert<br />

und besaß genialen<br />

Innovationsgeist:<br />

Würde Beethoven heute leben,<br />

wäre er von den technischen Neuerungen<br />

begeistert. Zu seinem<br />

250. Geburtstag würdigt ihn die<br />

Telekom deshalb unter anderem mit<br />

einem einzigartigen KI-Projekt. Dass<br />

Beethoven seine Zehnte Sinfonie vor seinem Tod nicht mehr fertig<br />

komponieren konnte, ist nicht nur ein Jammer für die Musikwelt,<br />

sondern befeuerte auch einen legendären Mythos vom „Fluch der<br />

Neunten Sinfonie“: Bruckner erlag ihm ebenso wie Mahler, Dvořák<br />

oder Ralph Vaughan Williams. Zusammen mit internationalen<br />

Musik- und KI-Experten sowie Wissenschaftlern des Beethoven-<br />

Hauses Bonn entwickelte die Telekom unter der Leitung von Dr.<br />

Matthias Röder eine künstliche Intelligenz, die Beethovens letztes<br />

Meisterwerk vollendet und vielleicht mit dem Fluch bricht. Die<br />

Beethoven-KI wurde nicht nur mit den Fragmenten und Notizen<br />

der Zehnten Sinfonie und allen anderen Kompositionen Beethovens<br />

„gefüttert“, sondern auch mit Werken anderer Komponisten,<br />

die den Bonner Musikgiganten nachweislich inspirierten oder<br />

beeinflussten. So lernte die Maschine, den Stil Beethovens zu verstehen.<br />

Zur Uraufführung kommt die durch die KI vollendete Sinfonie<br />

im November <strong>20</strong><strong>20</strong> im Telekom Forum in Bonn.<br />

Auch in der Hauptstadt feiert die Telekom das prominente<br />

Geburtstagskind: Am 9. September wird sich bei der Deutschen<br />

Telekom Berlin zur Electronic Dance Night kein Geringerer als der<br />

chinesische Starpianist Lang Lang die Ehre geben – und zwar in<br />

Kombination mit Top-DJ Steve Aoki aus den USA. Klassische trifft<br />

elektronische Musik, und mittels Livestream kann ganz Deutschland<br />

#DABEI sein.<br />

Ganz unabhängig vom Jubiläum<br />

findet bereits seit <strong>20</strong>05 alle<br />

zwei Jahre der Internationale<br />

Telekom Beethoven Competition<br />

statt – ein Klavierwettbewerb, bei<br />

dem sich die weltweit begabtesten<br />

Pianisten miteinander messen.<br />

Zum Geburtstag des Namensgebers werden am 12. Dezember<br />

alle bisherigen Preisträger des Wettbewerbs zu einem großen Pianisten-Gipfel<br />

zusammenkommen: Henri Sigfridsson, Ian Yungwook<br />

Yoo, Hinrich Alpers, Jingge Yan, Soo-Jung Ann, Filippo<br />

Gorini und Alberto Ferro. Unter der künstlerischen Leitung von<br />

Professor Pavel Gililov wird ein besonderer Abend mit einigen<br />

Überraschungen gestaltet.<br />

Beim Projekt Beethoven-Mosaik hatten Menschen weltweit<br />

die Möglichkeit, im Beethovenjahr Teil des Bonner Stadtbilds zu<br />

werden. Die Telekom rief dazu auf, im März <strong>20</strong><strong>20</strong> Bilder von sich<br />

über www.telekom-beethoven-mosaik.de hochzuladen, die dann<br />

zu einem überdimensionalen Porträt Beethovens zusammengesetzt<br />

werden. Dieses wird nicht nur online abrufbar sein, sondern<br />

auch an exponierten Stellen der Stadt wiederzufinden, etwa dem<br />

Bonner Münster und den Telekom-Gebäuden.<br />

So ganz nebenbei zaubert die Telekom zur großen Beethoven-Geburtstagsparty<br />

auch noch einen Weltstar wie Robbie Williams<br />

aus dem Hut, der in diesem Jahr bei einem Konzert, das auch<br />

über Livestream verfolgt werden kann, mit rund 25.000 Menschen<br />

die Bonner Hofgartenwiese zum Beben bringen wird. Und schließlich<br />

wird die Telekom auch etliche lokale Events zum Beethovenjahr<br />

fördern und einen großen Rückblick zum Jubiläumsjahr veranstalten.<br />

Telekom Beethoven250 | ganzjährig | www.telekom.com<br />

13


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

STARS AUS KLASSIK, JAZZ UND POP<br />

VOR TRAUMHAFTER KULISSE<br />

Die Domplatzkonzerte in Fulda betören im Sommer <strong>20</strong><strong>20</strong> u. a. mit Nigel Kennedy.<br />

Der Dom zu Fulda ist ein imposantes Monument aus Stein und nicht nur die<br />

bedeutendste Barockkirche Hessens, sondern seit bereits über <strong>20</strong> Jahren auch<br />

Sommer um Sommer die fantastische Kulisse für gefeierte Open-Air-Konzerte<br />

mit internationalen Stars. Auch in diesem Sommer wird das Herz der Barockstadt wieder<br />

zur Bühne werden, und es sind verschiedene renommierte Künstler eingeladen, die<br />

ein ganz besonderes Konzerterlebnis garantieren.<br />

Die Eröffnung der Domplatzkonzerte gestaltet der britische Singer-Songwriter<br />

James Blunt, dem mit seinem Hit You’re beautiful ein fulminanter Aufstieg in der internationalen<br />

Musikszene gelungen ist und der nicht nur als berührender Sänger, sondern<br />

auch als begnadeter Entertainer überzeugt. Mit Roland Kaiser ist zudem ein legendärer<br />

deutscher Liedermacher zu Gast, der über Generationen hinweg begeistert und mit<br />

seiner 14-köpfigen Liveband unter freiem Himmel seine bekanntesten Songs präsentieren<br />

wird.<br />

Der Höhepunkt der diesjährigen Domplatzkonzerte – insbesondere für Klassikliebhaber<br />

– ist fraglos der Auftritt des Ausnahmegeigers Nigel Kennedy, der mit einer<br />

eindrucksvollen Mischung aus virtuoser Technik, mitreißendem Charisma und stilistischer<br />

Vielfalt in den Bann ziehen wird. In Fulda wird der Künstler, passend zum Jubiläumsjahr,<br />

zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von<br />

Chefdirigent Ivan Repušić ein ganz besonderes Programm zur Aufführung bringen: So<br />

ist im ersten Teil des Konzert Beethovens Violinkonzert zu erleben, bevor Kennedy im<br />

zweiten Teil des Abends sein eigenes Violinkonzert Nr. 1 vorstellen wird – „Inspired by<br />

Beethoven“.<br />

FOTO: EMI / RANKIN<br />

NIGEL KENNEDY<br />

Domplatzkonzerte Fulda | 25. bis 27. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

25.6. James Blunt | 26.6. Roland Kaiser | 27.6. Nigel Kennedy |<br />

+49-(0)7139-547 | kontakt@provinztour.de | www.provinztour.com<br />

AUF 88 TASTEN DURCH DEN MUSIK-KOSMOS<br />

Das Klavier-Festival Ruhr präsentiert das Gesamtwerk Beethovens für Klavier solo.<br />

250<br />

Jahre nach der Geburt Ludwig van<br />

Beethovens wagt sich das Klavier-Festival<br />

Ruhr an ein einzigartiges Vorhaben:<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> setzt es alle Werke für Klavier solo, die dieser Gigant<br />

unter den Komponisten geschaffen hat, auf sein Programm.<br />

„In 74 Veranstaltungen in 23 Städten der Region<br />

kommen alle Klaviersonaten, sämtliche Konzerte für Klavier<br />

und Orchester, alle Variationszyklen, Bagatellen und<br />

sonstige Werke zur Aufführung“, umreißt Intendant Prof.<br />

Franz Xaver Ohnesorg das Programmspektrum. Als Kernstück<br />

von Beethovens Klavierkosmos dürfen die 32 Klaviersonaten<br />

nicht fehlen: Das Klavier-Festival Ruhr präsentiert<br />

sie auf historischen Hammerflügeln in acht Konzerten<br />

mit Kristian Bezuidenhout, Ronald Brautigam, Andreas<br />

Staier, Jos van Immerseel und Kit Armstrong. Wer Interpretationsvergleiche<br />

anstellen will, hat die Gelegenheit, die Sonaten<br />

auch in zahlreichen anderen Konzerten auf modernen Flügeln zu erleben<br />

– u. a. mit Weltstars wie Elisabeth Leonskaja, Sir András Schiff,<br />

Ivo Pogorelich oder Pierre-Laurent Aimard.<br />

Der faszinierende Zyklus der Diabelli-Variationen op. 1<strong>20</strong> steht im<br />

Zentrum von Rudolf Buchbinders Konzert in Bochum. Dabei präsentiert<br />

der legendäre Wiener Pianist zugleich elf „Neue Diabelli-Variationen“<br />

renommierter zeitgenössischer Komponisten in Deutscher<br />

Erstaufführung. Beethovens fünf Klavierkonzerte spielt der junge Jan<br />

Lisiecki in Essen und Dortmund und leitet dabei zugleich das Chamber<br />

Orchestra of Europe.<br />

EVGENY KISSIN<br />

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie<br />

beginnt das Festival in diesem Jahr erst Anfang Juni; die für April und<br />

Mai angekündigten Konzerte werden nach den Sommerferien bzw. im<br />

Herbst <strong>20</strong><strong>20</strong> nachgeholt! Sämtliche aktuellen Termine unter<br />

www.klavierfestival.de/konzertkalender<br />

Klavier-Festival Ruhr | Sommer/Herbst <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

4.6. Rudolf Buchbinder | 5.6. Rafał Blechacz | 8./9.6. Jan Lisiecki |<br />

18.6. Igor Levit | 1.7. Sir András Schiff | 11.7. Evgeny Kissin | 28.9. Víkingur<br />

Ólafsson (Nachholtermin) | 1.10. Ivo Pogorelich (Nachholtermin) |<br />

4.11. Arcadi Volodos (Nachholtermin) (Programmauswahl)<br />

+49-(0)221-28 02 <strong>20</strong> | www.klavierfestival.de<br />

FOTO: SVEN LORENZ<br />

14<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N<br />

FULDA – EINE KULTURELLE<br />

ERLEBNISSTADT<br />

Der Musical Sommer und das Winter Varieté laden<br />

in die Barockstadt ein.<br />

Alles<br />

kann<br />

und<br />

muss!<br />

Sei dabei<br />

FOTO: TOURISMUS UND KONGRESSMANAGEMENT FULDA<br />

Herrliche barocke Bauten wie das Stadtschloss, der weitläufige<br />

Schlossgarten, eine zauberhafte mittelalterliche Altstadt<br />

und spannende Historie – es gibt viele gute Gründe<br />

für einen Besuch in der hessischen Barockstadt Fulda. Über 1.250<br />

Jahre Geschichte prägen die vielseitige Stadt am gleichnamigen Fluss<br />

und sind in zahlreichen imposanten Baudenkmälern verewigt. Besonders<br />

spannend aber wird ein Ausflug nach Fulda durch das reiche kulturelle<br />

Angebot, das sich das ganze Jahr über präsentiert und sich<br />

ideal mit einer Übernachtungspauschale verbinden lässt.<br />

Wer das Flair lauer Sommernächte liebt, sollte sich den Musical<br />

Sommer Fulda nicht entgehen lassen, bei dem von Juni bis September<br />

im Schlosstheater Fulda verschiedene Musicals mit historischem Hintergrund<br />

zu erleben sind. Der Höhepunkt ist in diesem Jahr die Welt-<br />

Uraufführung der weltbekannten Mittelalter-Saga Robin Hood als<br />

neues Musical von Weltstar Chris de Burgh und Dennis Martin.<br />

Im Dezember wiederum lockt das Winter Varieté „Traumreisen“<br />

in der prachtvollen Orangerie, bei dem unter Leitung von Dirk Denzer<br />

eine faszinierende multimediale Weltreise zu erleben sein wird,<br />

die internationale Stars der Artistik, Körperkunst, Comedy und<br />

Magie vereint. So begeistert Fulda sommers wie winters als vielseitige<br />

und lebendige Kulturstadt.<br />

Tourismus und Kongressmanagement Fulda<br />

+49-(0)661-102 18 12 | tourismus@fulda.de | www.tourismus-fulda.de |<br />

www.musicalsommer-fulda.de | www.wintervariete-fulda.de<br />

<strong>20</strong>21 in Leverkusen,<br />

Wuppertal, Berlin<br />

und Bitterfeld<br />

kultur.bayer.de<br />

15<br />

15


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

EIN SOMMER VOLLER GOETHE<br />

Starke Dichtkunst und mozartfrische Musik beim Theatersommer Bad Lauchstädt.<br />

FOTO: DAVID NUGLISCH<br />

Die Baugerüste sind verschwunden, das Dach ist neu gedeckt<br />

und die Fassade frisch verputzt. Dieses Jahr erstrahlt das<br />

Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das einzige original erhaltene<br />

Theatergebäude der Goethezeit, wieder in neuem Glanz. Der<br />

Theatersommer startet am 18. April mit einer Aufführung des Singspiels<br />

Scherz, List und Rache von Christoph Philipp Kayser, einem<br />

engen Freund Goethes und nach einem Libretto von ihm. „Es wird<br />

mit der Oper ein Komponist hervortreten, dergleichen sich nicht<br />

viele im Stillen bilden“, schwärmte Goethe nach Erhalt der Partitur.<br />

Im Mai folgt die Premiere des Dramas Turandot von Friedrich Schiller<br />

– eines Märchenstoffs rund um eine grausame chinesische Prinzessin,<br />

der Dichter vieler Jahrhunderte fesselte. Goethes Geburtstag am 28.<br />

August wird würdig mit einer Neuinszenierung von Faust I durch Altmeister<br />

Holk Freytag gefeiert.<br />

Am 10. Oktober wird dann das <strong>Festspiel</strong> der deutschen Sprache<br />

mit einer prominenten Aufführung von Mozarts Zauberflöte eröffnet.<br />

Und zwar in der Weimarer Fassung von 1794 mit Texten von<br />

Christian August Vulpius, also in der Form, in der sie zur Goethezeit<br />

rund um Weimar mit insgesamt 82 Vorstellungen zu einem grandiosen<br />

Erfolg wurde. Es folgt Schillers bürgerliches Trauerspiel Kabale<br />

und Liebe in gewohnt hochkarätiger Besetzung: Zum erlesenen<br />

Sprecher ensemble der szenischen Lesung zählen Pauline Knof, Barbara<br />

Schnitzler und Irma Münch ebenso wie Burghart Klaußner,<br />

Markus Meyer und Bernt Hahn. Das MDR-Sinfonieorchester und<br />

das Kammerorchester des MDR präsentieren im September außerdem<br />

einen Mozart-Zyklus im Kursaal, zu dem unter anderem Bariton<br />

Rafael Fingerlos aus Wien und Pianist Peter Rösel aus Dresden<br />

erwartet werden.<br />

Bad Lauchstädt Theatersommer Goethe-Theater | ab April <strong>20</strong><strong>20</strong> | +49-(0)34635-90 54 72 | besucher@goethe-theater.com | www.goethe-theater.com<br />

IN DER WELT VON<br />

BACH UND LISZT<br />

Bei den 61. Weimarer Meisterkursen präsentieren sich hochtalentierte<br />

Musiker aus aller Welt.<br />

FOTO: GUIDO WERNER<br />

Hört man den Namen Weimar,<br />

denkt man nicht nur an Goethe<br />

und Schiller. Auch Musiker wie<br />

Bach, Hummel, Strauss und Liszt lebten<br />

in der thüringischen Klassikerstadt, die<br />

sich ihre Anziehungskraft bewahrt hat.<br />

Bereits zum 61. Mal lädt die Hochschule<br />

für Musik Franz Liszt hochbegabte Musiker<br />

aus vielen Ländern zu ihren Meisterkursen<br />

ein. International bekannte Gastprofessoren<br />

wie der Cellist Wen-Sinn<br />

Yang, der Geiger und Kammermusiker<br />

Lukas Hagen, der Pianist Konstantin<br />

Scherbakov, die Akkordeonlegende<br />

Hugo Noth oder die Hornistin Frøydis<br />

Ree Wekre wollen jungen Talenten das<br />

nötige Rüstzeug vermitteln. Ebenfalls im<br />

Programm: Tuba, Schlagwerk und Klarinette.<br />

Das interessierte Publikum kann in<br />

Kursen hospitieren und Konzerte der<br />

Meister und der Meisterschüler anhören.<br />

Daneben runden eine Musikfilmreihe<br />

sowie eine Gartenlounge das vielseitige<br />

Angebot ab. Höhepunkt: „Die Besten<br />

zum Schluss“, das Abschlusskonzert mit<br />

der Jenaer Philharmonie in der Weimarhalle.<br />

61. Weimarer Meisterkurse | 17. Juli bis 1. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)3643-55 51 71 | meisterkurse@hfm-weimar.de | www.hfm-weimar.de/weimarer-meisterkurse<br />

16<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

WAGNERS<br />

GESAMTES<br />

OPERNVER-<br />

MÄCHTNIS<br />

<strong>20</strong>22 spielt die Oper Leipzig<br />

sämtliche 13 Bühnenwerke Richard Wagners<br />

in ihrer Entstehungsreihenfolge.<br />

FOTO: TOM SCHULZE<br />

Alle Wagneropern in drei Wochen! Die<br />

Oper Leipzig hat sich unter der Leitung<br />

von Intendant und Generalmusikdirektor<br />

Prof. Ulf Schirmer Unglaubliches<br />

vorgenommen: Bis <strong>20</strong>22 wird sie alle 13 Opern<br />

des großen Komponisten im Spielplan haben.<br />

Im Juni und Juli <strong>20</strong>22 werden sie dann alle in<br />

der Reihenfolge ihrer Entstehung gespielt –<br />

nur die vier Teile des berühmten Ring des Nibelungen werden nicht<br />

in ihrer zeitlichen Chronologie, sondern an vier aufeinanderfolgenden<br />

Abenden in ihrer Erzählreihenfolge gegeben – schon das<br />

allein ein spektakulärer Kraftakt!<br />

Bereits <strong>20</strong>13 begann die Erfolgsgeschichte „Wagner in Leipzig“.<br />

Anlässlich des <strong>20</strong>0. Geburtstags des Komponisten brachte die<br />

Oper Leipzig die drei selten gespielten Frühwerke Richard Wagners<br />

(Die Feen, Liebesverbot und Rienzi) heraus und gastierte damit<br />

in der Wagner-Stadt Bayreuth. So wurde auch eine Brücke zwischen<br />

den beiden wohl international wichtigsten Wagner-Städten<br />

geschlagen: seiner Geburtsstadt Leipzig und seiner langjährigen<br />

Lebens- und Wirkungsstätte Bayreuth. In den darauffolgenden<br />

Jahren wurde an einer Neuinszenierung des Ring des Nibelungen<br />

durch die englische Regisseurin und Choreografin Rosamund Gilmore<br />

geschmiedet, die seit <strong>20</strong>16 fester Bestandteil des Repertoires<br />

ist und jährlich Tausende Menschen begeistert. <strong>20</strong>18 folgte dann<br />

die Neuproduktion von Tannhäuser durch den berühmten katalanischen<br />

Regisseur Calixto Bieito, die auch zum Hongkong Arts<br />

Festival eingeladen wurde, gefolgt von Der fliegende Holländer und<br />

Tristan und Isolde im Jahr <strong>20</strong>19. Zum vollständigen Wagner-Glück<br />

fehlen Leipzig bis <strong>20</strong>22 also nur noch Die Meistersinger von Nürnberg<br />

und Lohengrin, die beide bis dahin noch erarbeitet werden –<br />

MAN BRAUCHT KEIN<br />

INTELLEKTUELLES<br />

WISSEN, UM WAGNER<br />

ZU VERSTEHEN<br />

Letzterer bereits in der kommenden Spielzeit<br />

in einer Inszenierung von Wagner-Urenkelin<br />

Katharina Wagner.<br />

„Wagners Werke sind vieldimensional,<br />

sie sind tragisch, leidenschaftlich, sind romantisch<br />

und märchenhaft, sprechen allgemeinmenschliche<br />

Konflikte an, haben aber auch<br />

Humor und Witz, kurzum, sie sind universell.<br />

Man braucht kein intellektuelles Wissen, um Wagner zu verstehen“,<br />

so die Überzeugung von Ulf Schirmer, Intendant und Generalmusikdirektor<br />

der Oper Leipzig. Die Stadt sei regelrecht mit<br />

Musikgeschichte getränkt, weshalb er das ehrgeizige Projekt mit<br />

allen Wagner-Opern in drei Wochen unbedingt hier realisieren<br />

wollte – in ansprechender Erzählweise, das ist Schirmer als eingefleischtem<br />

Cineasten wichtig, und bürgernah, so wie die Leipziger<br />

Oper von jeher war, die Musiktheater als Kunstform im gesellschaftlichen<br />

Mittelpunkt versteht. Als drittältestes bürgerliches<br />

Opernhaus Europas blickt die Leipziger Oper auf eine über<br />

325-jährige Geschichte zurück und beherbergt mit dem weltberühmten<br />

Gewandhausorchester eines der traditionsreichsten<br />

Ensembles der Welt. Zusammen mit herausragenden Solisten und<br />

Dirigenten gestaltet es Aufführungen höchster musikalischer<br />

Qualität. Neben den großen Werken Wagners plant die Oper Leipzig<br />

auch ein thematisch anspruchsvolles Rahmenprogramm. Die<br />

Stadt wird das weltweit einzigartige Ereignis sowohl kulinarisch<br />

als auch touristisch zu einem Gesamterlebnis vervollständigen.<br />

Wagner 22 – Festtage der Oper Leipzig | <strong>20</strong>. Juni bis 14. Juli <strong>20</strong>22<br />

Der Ticketvorverkauf beginnt am 22. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />

+49-(0)341-126 12 61 | service@oper-leipzig.de | www.wagner22.de<br />

17


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

AUF DIE<br />

TREPPE,<br />

FERTIG,<br />

LOS!<br />

Erfurt präsentiert<br />

Verdis Nabucco<br />

als grandioses<br />

Open-Air-Spektakel.<br />

FOTO: THEATER ERFURT / LUTZ EDELHOFF<br />

Die DomStufen-<strong>Festspiel</strong>e sind ein Aushängeschild für Thüringens<br />

kulturelle Vielfalt und bieten seit 1994 jedes Jahr<br />

mitten in Erfurt ein sommerliches Musik-Event der Meisterklasse.<br />

Unter den kreativen Fittichen des Erfurter Theaters verwandeln<br />

sich die 70 Stufen vor dem imposanten Mariendom, in dem Martin<br />

Luther einst zum Priester geweiht wurde, zur Opern- oder Musicalbühne,<br />

auf der im letzten Sommer über 50.000 begeisterte kleine<br />

und große Zuschauer die Uraufführung des Musicals Der Name der<br />

Rose und die Kinderoper Pettersson und Findus und der Hahn im Korb<br />

erlebt haben. <strong>20</strong><strong>20</strong> steht nun mit Guy Montavons Inszenierung von<br />

Giuseppe Verdis Nabucco (Premiere 10. Juli) eine große Opernproduktion<br />

in italienischer Sprache auf dem <strong>Festspiel</strong>programm, in der in<br />

diesem eindrucksvollen Ambiente unter freiem Himmel menschliche<br />

Gefühlszustände rund um Größenwahn, Neid, Rachsucht und Liebe<br />

musikalisch in Szene gesetzt werden.<br />

DomStufen-<strong>Festspiel</strong>e in Erfurt | 10. Juli bis 2. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)361-223 31 55 | vorverkauf@theater-erfurt.de |<br />

www.domstufen-festspiele.de<br />

CHORINER<br />

OPERNSOMMER <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

„DON PASQUALE“<br />

Oper von Gaetano Donizetti<br />

31.05. / 06.06. / 07.06. / 13.06. jeweils um 16:00 Uhr<br />

ALTBERLINER EVERGREENS<br />

Freitag, 29. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

HÄNDEL-ABEND<br />

Freitag, 29. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>, <strong>20</strong>.00 Uhr<br />

ZWEI HERZEN IM DREIVIERTELTAKT<br />

Samstag, 30. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

ZU GAST BEI JOHANN STRAUSS<br />

Donnerstag, 04. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

BERÜHMTE ITALIENISCHE OPERNARIEN<br />

Freitag, 05. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

DIE GROSSE WELT DER REVUE<br />

Freitag, 05. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>, <strong>20</strong>.00 Uhr<br />

GOLD UND SILBER<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

FAMILIENKONZERT:<br />

KLASSIK-HITS FÜR KIDS<br />

Sonntag, 14. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong>, 16.00 Uhr<br />

*Änderungen vorbehalten<br />

CHORWERK<br />

RUHR<br />

KUNST & ARCHITEKTUR<br />

Die Ruhrtriennale – das internationale Festival für Musiktheater,<br />

Schauspiel, Tanz, Performance und Bildende Kunst.<br />

Aktuelle Entwicklungen der internationalen Kunst- und Kulturszene<br />

zeigt die Ruhrtriennale in den monumentalen Industriearchitekturen<br />

des Ruhrgebiets. Hallen, Kokereien und<br />

Maschinenhäuser des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich<br />

in Spielorte und machen die Ruhrtriennale zu einem weltweit einzigartigen<br />

Festival. In seinem <strong>20</strong>. Jubiläumsjahr präsentiert das Chorwerk<br />

Ruhr Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Elias – eines der wichtigsten<br />

und opulentesten Chorwerke überhaupt. In der Vorlage steckt<br />

viel Dramatik – vom grausamen Fluch des Elias bis zur Erscheinung<br />

Gottes und Elias’ Himmelfahrt. Daher verwundert es nicht, dass die<br />

musikalische Gestaltung stellenweise opernhafte Züge trägt.<br />

Ruhrtriennale | 14. August bis <strong>20</strong>. September <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)221-28 02 10 | info@ruhrtriennale.de | www.ruhrtriennale.de<br />

FOTO: C. PALM<br />

18<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

Theatersommer <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Int. Händel-<strong>Festspiel</strong>e Göttingen<br />

Ludwig FUN Beethoven<br />

Händel-<strong>Festspiel</strong>e Halle<br />

18.4. – 25.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bad Lauchstädt<br />

Der 218. Theatersommer beginnt am 18.<br />

April mit der Uraufführung des Singspiels<br />

„Scherz, List und Rache“ (1785) von Kayser,<br />

Libretto von Goethe. Neu inszeniert werden<br />

Schillers Drama „Turandot“ und Goethes<br />

„Faust“, Teil 1. Ebenfalls zu den Höhepunkten<br />

gehören die Zykluskonzerte des<br />

MDR-Sinfonieorchesters und des MDR-<br />

Kammerorchesters sowie die Wiederaufnahmen<br />

von „Figaros Hochzeit“, „Così fan<br />

tutte“ und „Der Freischütz“. Das <strong>Festspiel</strong><br />

der deutschen Sprache vom 10. bis 18. Oktober<br />

bringt u. a. Schillers „Kabale und Liebe“.<br />

info/tickets: +49-(0)34635-90 54 72<br />

besucher@goethe-theater.com<br />

www.goethe-theater.com<br />

<strong>20</strong>.5. – 1.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> |<br />

Göttingen und Region<br />

Die Internationalen Händel-<strong>Festspiel</strong>e<br />

Göttingen zum 100-jährigen Jubiläum können<br />

aufgrund der Corona-Pandemie nicht<br />

wie geplant im Mai <strong>20</strong><strong>20</strong> stattfinden und<br />

werden verschoben.<br />

Mehr dazu unter hndl.de/info<strong>20</strong><strong>20</strong> und<br />

hndl.de/postponement (englische Version).<br />

Ein Teil des geplanten Programms – Opernmitschnitte<br />

als Stream – stehen unter<br />

hndl.de/streaming zur Verfügung.<br />

info: +49(0)551-384 81 30<br />

info@haendel-festspiele.de<br />

www.haendel-festspiele.de<br />

23. – 26.4.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Aachen<br />

Beethoven soll Spaß machen und deshalb<br />

veranstaltet der Kulturbetrieb der Stadt<br />

Aachen im Beethovenjahr unter der künstlerischen<br />

Leitung von Sebastian Knauer<br />

vom 23. bis 26. April <strong>20</strong><strong>20</strong> das viertägige<br />

Festival „Ludwig FUN Beethoven“. Zu Ehren<br />

von Ludwig van Beethoven gibt es insgesamt<br />

sieben Konzerte an sieben verschiedenen,<br />

besonderen Spielorten, die<br />

sich ausschließlich mit dem Werk Beethovens<br />

beschäftigen – von der Violinsonate<br />

bis zur Sinfonie. Beethoven soll Spaß machen!<br />

tickets: +49-(0)241-432-49 22<br />

kulturservice@mail.aachen.de<br />

ludwigfunbeethoven.de<br />

29.5. – 14.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Halle (Saale) und<br />

Umgebung<br />

Bei den Händel-<strong>Festspiel</strong>en in Halle erleben<br />

die Besucher unter dem Motto „Musikalische<br />

Malereien“ fünf szenische Produktionen,<br />

fünf Oratorien und eine Vielzahl von<br />

Festkonzerten. Die Aufführungen der Händel-Opern<br />

„Ottone, Ré di Germania“, „Alessandro<br />

Severo“ und „Teseo“ sowie die Oratorien<br />

„Israel in Egypt“ und „Messiah“ werden<br />

nur einige Höhepunkte sein. Darüber hinaus<br />

stehen internationale Stars wie Valer<br />

Sabadus, Iestyn Davies, Daniel Behle und<br />

Dorothee Mields auf der Bühne.<br />

info/tickets: +49-(0)345-565 27 06<br />

festspiele@haendelhaus.de<br />

haendelfestspiele-halle.de<br />

Mosel Musikfestival<br />

Musikfest Erzgebirge<br />

Kammermusikfest Oberlausitz<br />

Rheingau Musik Festival<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

5.7. – 3.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Mosel<br />

Das wird ein Konzertsommer für alle Sinne:<br />

Mit 60 Konzerten, die berühren, begeistern<br />

und bezaubern. Es kann gestaunt, gerochen<br />

und (mit-)gefühlt werden, wenn<br />

Künstler zu Dunkelkonzerten, Concert des<br />

Parfums, Wein- und Hopfenklang einladen.<br />

Die Highlights <strong>20</strong><strong>20</strong>: Orchester im Treppenhaus,<br />

Michelle David, Giovanni Costello &<br />

SWR Big Band, Felix Klieser, Anne Sofie<br />

von Otter, Chanda Rule, Tallis Scholars,<br />

Huggee Swing Band sowie ein hochkarätig<br />

und international besetzter Zyklus sämtlicher<br />

Beethoven-Streichquartette.<br />

info: +49-(0)6531-50 00 95<br />

info@moselmusikfestival.de<br />

www.moselmusikfestival.de<br />

Internationale Maifestspiele<br />

1. – 31.5.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Wiesbaden<br />

Die Welt zu Gast in Wiesbaden. Eines der<br />

ältesten Theaterfestspiele Deutschlands<br />

bietet unter der künstlerischen Leitung von<br />

Uwe Eric Laufenberg über 50 Veranstaltungen<br />

aus allen Genres der darstellenden<br />

Kunst und der Musik.<br />

tickets: +49-(0)611-13 23 25<br />

www.maifestspiele.de<br />

Mannheimer Sommer<br />

9. – 19.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Baden-Württemberg<br />

Der Mannheimer Sommer ist ein internationales<br />

Festival für Musik und Theater<br />

von Mozart bis heute, das in Mannheim<br />

und Schwetzingen stattfindet.<br />

tickets: +49-(0)621-168 01 50<br />

www.mannheimer-sommer.de<br />

4. – 13.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Erzgebirge<br />

Intendant Hans-Christoph Rademann lädt zu<br />

einem bunten und facettenreichen Musikfest<br />

an besonderen Orten ein. Hochkarätige<br />

Künstler präsentieren unter dem Motto<br />

„Vom Berge her“ Vokal- und Instrumentalmusik<br />

aus fünf Jahrhunderten.<br />

info: +49-(0)351-810 62 98<br />

www.musikfest-erzgebirge.de<br />

Mahler Festival <strong>20</strong>21<br />

13. – 24.5.<strong>20</strong>21 | Leipzig<br />

Im Mai <strong>20</strong>21 lädt das Gewandhausorchester<br />

zum Mahler-Festival nach Leipzig ein. Erleben<br />

Sie alle Sinfonien und weitere Orchesterwerke,<br />

interpretiert von 10 Weltklasseorchestern<br />

in nur 12 Tagen in Leipzig, der Stadt in<br />

der Mahler zum Sinfoniker wurde.<br />

info/tickets: +49-(0)341-127 02 80<br />

www.mahlerfestival.de<br />

Zeilitzheimer Schlosskonzerte<br />

17.4. – 16.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Zeilitzheim<br />

Konzertreihe im barocken Landschloss<br />

in Weinfranken. Hotel und Weingut im<br />

fränkischen Weindorf Zeilitzheim nahe<br />

Volkach an der Mainschleife.<br />

info/tickets: +49-(0)9381-93 89<br />

www.barockschloss.de<br />

Musical Sommer Fulda<br />

19.6. – 13.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Fulda<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> wird die Mittelalter-Saga „Robin<br />

Hood“ von den Stars Chris de Burgh und<br />

Dennis Martin als neues Musical im<br />

Fuldaer Schlosstheater welturaufgeführt.<br />

tickets: +49-(0)661-25 00 80 90<br />

www.musicalsommer-fulda.de<br />

16. – 19.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Sachsen / Oberlausitz<br />

Klassik-Stars aus 10 Nationen treten in den<br />

Schlössern Milkel, Gröditz, Kuppritz, Oberlichtenau<br />

und der ev. Kirche Baruth auf. Intendant:<br />

Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld.<br />

Künstlerische Leiter: Ramón Jaffé (Cello),<br />

Serafina Jaffé (Harfe).<br />

info: +49-(0)173-188 50 28<br />

www.kammermusikfest-oberlausitz.de<br />

Musikfestspiele Saar<br />

April / Mai <strong>20</strong>21 | Saarland / Großregion<br />

„Unerhört“: 15 Konzerte zum Thema „Industrie<br />

und Natur“ an außergewöhnlichen Konzertorten.<br />

Eine Einladung zum musikalischen<br />

Dialog mit dem BBC Philharmonic<br />

Orchestra, dem Schumann-Quartett, Ulrich<br />

Noethen, Jan Vogler, Olivier Latry u. v. m<br />

tickets: +49-(0)231-917 22 90<br />

www.musikfestspielesaar.de<br />

MDR-Musiksommer<br />

6.6. – 29.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Mitteldeutschland<br />

In 53 Konzerten an 46 Spielorten bringt<br />

der MDR-Musiksommer <strong>20</strong><strong>20</strong> internationale<br />

Musikstars nach Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen.<br />

tickets: +49-(0)341-94 67 66 99<br />

www.mdr.de/musiksommer/index.html<br />

Winter Varieté Fulda<br />

26. – 30.12.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Fulda<br />

In der prachtvollen barocken Orangerie<br />

wird unter dem Titel „Traumreisen“ ein mitreißendes<br />

Gesamtkunstwerk aus Artistik,<br />

Körperkunst, Comedy und Magie geboten.<br />

info/tickets: +49-(0)180-60 50 400<br />

www.wintervariete-fulda.de<br />

<strong>20</strong>.6. – 5.9. | Rheingau / Rhein-Main<br />

Das Motto des 33. Festivalsommers lautet<br />

„Freiheit“. Im Fokus der 137 Konzerte an 33<br />

Spielstätten stehen als Künstler Lisa Batiashvili,<br />

Julia Lezhneva, Gabriela Montero<br />

und Wolfgang Haffner sowie der 250. Geburtstag<br />

Ludwig van Beethovens.<br />

info/tickets: +49-(0)6723-60 21 70<br />

www.rheingau-musik-festival.de<br />

Schwetzinger Mozartfest<br />

25.9. – 11.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Schwetzingen<br />

Die bekannteste Oper der Welt und eine<br />

Auslese internationaler Kammermusiker –<br />

dieses Jahr zu erleben im Rokokotheater<br />

und in den prachtvollen Sälen des Schwetzinger<br />

Schlosses. Mit dabei Roberto Prosseda,<br />

das Trio Wanderer, Quatuor Akilone u. a.<br />

info/tickets: +49-(0)6<strong>20</strong>2-874 85<br />

www.mozartgesellschaft-schwetzingen.de<br />

Nibelungen-<strong>Festspiel</strong>e<br />

17.7. – 2.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Worms<br />

„hildensaga. ein königinnendrama“ – eine<br />

spannende Uraufführung. Autor: Ferdinand<br />

Schmalz, Regie: Roger Vontobel, Intendant:<br />

Nico Hofmann.<br />

info/tickets: +49-(0)1805-33 71 71*)<br />

www.nibelungenfestspiele.de<br />

Beethovenfest Bonn<br />

4. – 27.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bonn<br />

Das Beethovenfest Bonn <strong>20</strong><strong>20</strong> mit internationalen<br />

Orchestern, Dirigenten und<br />

Kammermusik-Ensembles zu Gast!<br />

Ein Festival in Beethovens Geburtsstadt.<br />

tickets: +49-(0)228-50 <strong>20</strong> 13 13<br />

www.beethovenfest.de/de<br />

19


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D M I T T E<br />

50. Merseburger Orgeltage<br />

Ruhrtriennale Festival der Künste<br />

Dresdner Musikfestspiele<br />

Klavier-Festival Ruhr<br />

12. – <strong>20</strong>.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Merseburg<br />

Die Ladegast-Orgeln des Merseburger Doms<br />

erklingen in großen Abendkonzerten, Orgelabenden<br />

und Meditationen zur späten<br />

Stunde, in Morgenandachten und musikalischen<br />

Festgottesdiensten. Höhepunkt ist<br />

u. a. die Wiedereinweihung der historischen<br />

Gerhard-Orgel von 1876 in der Stadtkirche<br />

St. Maximi. Anlässlich des 250. Geburtstages<br />

von Ludwig van Beethoven erklingt<br />

das Oratorium „Christus am Ölberg“, ein<br />

Klavierabend in den historischen Kuranlagen<br />

Bad Lauchstädt und ein Orchesterkonzert<br />

im Schlossgartensalon Merseburg.<br />

tickets: +49-(0)180-605 04 00<br />

orgeltage@merseburg.de<br />

www.merseburger-orgeltage.de<br />

14.8. – <strong>20</strong>.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Ruhrgebiet<br />

Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Konzerte<br />

und Performance in den monumentalen Industriearchitekturen<br />

des Ruhrgebiets: Kokereien<br />

und Maschinenhäuser des Bergbaus<br />

und der Stahlindustrie verwandeln<br />

sich in beeindruckende Spielorte und machen<br />

die Ruhrtriennale zu einem weltweit<br />

einzigartigen Festival. Im Spätsommer<br />

zeigt die Ruhrtriennale wieder aktuelle<br />

Entwicklungen der internationalen Kunstund<br />

Kulturszene und nicht selten gehen die<br />

Produktionen anschließend vom Ruhrgebiet<br />

aus auf Welttournee.<br />

info/tickets: +49-(0)221-28 02 10<br />

info@ruhrtriennale.de<br />

www.ruhrtriennale.de<br />

12.5. – 12.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Dresden<br />

Die Dresdner Musikfestspiele finden vom<br />

12. Mai bis 12. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong> unter dem Motto<br />

„Inspiration Natur“ statt und präsentieren<br />

in 63 Konzerten an 25 Spielstätten ein facettenreiches<br />

Programm.<br />

Ein Schwerpunkt liegt zudem auf dem Werk<br />

Ludwig van Beethovens. Ein Höhepunkt der<br />

Beethoven-Feierlichkeiten ist die Weltpremiere<br />

des Tripelkonzerts „Alisma“ für Violine,<br />

Violoncello und Klarinette des Schweizer<br />

Komponisten William Blank – eine<br />

Hommage an Beethovens berühmtes Tripelkonzert.<br />

info/tickets: +49-(0)351-65 60 67 00<br />

besucherservice@musikfestspiele.com<br />

www.musikfestspiele.com<br />

Sommer/Herbst <strong>20</strong><strong>20</strong> | Ruhrgebiet<br />

250 Jahre nach der Geburt Ludwig van<br />

Beethovens wagt sich das Klavier-Festival<br />

Ruhr an ein einzigartiges Vorhaben: <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

präsentiert es alle Werke für Klavier solo,<br />

die dieser Gigant unter den Komponisten<br />

geschaffen hat – mit Starpianisten wie Rudolf<br />

Buchbinder, Igor Levit, Jan Lisiecki, Elisabeth<br />

Leonskaja, Gerhard Oppitz, Sir András<br />

Schiff, Ivo Pogorelich, Kit Armstrong<br />

oder Pierre-Laurent Aimard. Aufgrund Corona<br />

beginnt das Festival in diesem Jahr<br />

erst Anfang Juni. Ausgefallene Konzerte<br />

werden im Herbst nachgeholt.<br />

info/tickets: +49-(0)221-28 02 <strong>20</strong><br />

info@klavierfestival.de<br />

www.klavierfestival.de<br />

Darmstädter Residenzfestspiele<br />

BTHVN<strong>20</strong><strong>20</strong> – Beethoven Jubiläum<br />

Heidelberger Streichquartettfest<br />

Heidelberger Frühling<br />

31.7. – 9.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Darmstadt<br />

Motto „Jubilate – <strong>20</strong> Jahre Darmstädter Residenzfestspiele“<br />

u. a. mit: 31.7. Eröffnungskonzert<br />

The European Swing All Stars; 1.8.<br />

Carmina Burana; 9.8. Ital. Opernnacht und<br />

viele weitere Konzerte: Mathildenhöhe,<br />

Orangerie und Jagdschloss Kranichstein.<br />

info/tickets: +49-(0)6151-<strong>20</strong>4 00<br />

www.residenzfestspiele.de<br />

1.1. – 17.12.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Deutschland<br />

Unter der Dachmarke BTHVN<strong>20</strong><strong>20</strong> der Beethoven<br />

Jubiläums GmbH, die das vielfältige<br />

Jubiläumsprogramm koordiniert, finden unter<br />

dem Motto „Beethoven neu entdecken“<br />

rund 300 Projekte mit 1.000 Einzelevents<br />

bundesweit statt.<br />

tickets: +49-(0)228-50 <strong>20</strong> 10<br />

www.bthvn<strong>20</strong><strong>20</strong>.de<br />

28. – 31.1.<strong>20</strong>21 | Heidelberg<br />

16 Konzerte und Workshops an vier Tagen<br />

und der intensive Austausch zwischen<br />

Künstlern und Publikum: Seit über 15 Jahren<br />

ist Heidelberg der Treffpunkt für Liebhaber<br />

des Streichquartetts, die aus der ganzen<br />

Welt zum Streichquartettfest pilgern.<br />

info/tickets: +49-(0)6221-584 00 44<br />

www.streichquartettfest.de<br />

<strong>20</strong>.3. – 18.4.<strong>20</strong>21 | Heidelberg<br />

In mehr als 100 Veranstaltungen zieht der<br />

Heidelberger Frühling jährlich über 47.000<br />

Besucher an. Thomas Hampson und Igor Levit<br />

gehören als Leiter der Festival Akademie<br />

zu den ständigen künstlerischen Partnern<br />

des Festivals.<br />

info/tickets: +49-(0)6221-584 00 44<br />

www.heidelberger-fruehling.de<br />

28. Moritzburg Festival<br />

Wagner 22<br />

Kasseler Musiktage<br />

Hohenloher Kultursommer<br />

2. – 16.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Dresden<br />

International renommierte Solisten und talentierte<br />

Nachwuchskünstler folgen der Einladung<br />

Jan Voglers ins idyllische Moritzburg.<br />

Freuen Sie sich auf ein spannendes<br />

kammermusikalisches Programm in bezaubernden<br />

Spielstätten!<br />

info/tickets: +49-(0)351-16 09 26 15<br />

www.moritzburgfestival.de<br />

<strong>20</strong>.6. – 14.7.<strong>20</strong>22 | Leipzig<br />

Im Sommer <strong>20</strong>22 wird das Opernhaus der<br />

Geburtsstadt Richard Wagners alle 13<br />

Werke des Komponisten im Rahmen der<br />

dreieinhalbwöchigen Festtage der Oper<br />

Leipzig „Wagner 22“ zur Aufführung bringen.<br />

Das ist derzeit weltweit einzigartig!<br />

info/tickets: +49-(0)341-126 12 61<br />

www.wagner22.de<br />

29.10. – 8.11.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Kassel<br />

„Siehst du Musik?“ Mit STEGREIF.orchester,<br />

Spark – die klassische Band, Valer Sabadus<br />

& Musica Alta Ripa, trust your ears, hr-Sinfonieorchester,<br />

Apollon Musagète Quartett,<br />

Kimmo Pohjonen, Ines Schüttengruber,<br />

Vocalensemble Kassel u. a.<br />

info/tickets: +49-(0)561-316 45 00<br />

www.kasseler-musiktage.de<br />

6.6. – 27.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Hohenloher Land<br />

Musik ganz nah. Die Unmittelbarkeit der<br />

Bühnen in den Schlössern, Klöstern, Kirchen<br />

und Keltern verleiht dem Musikfestival einen<br />

einmaligen Charme. Alte Musik, Klassik<br />

und Weltmusik verschmelzen mit den<br />

Räumlichkeiten zum Gesamterlebnis.<br />

info/tickets: +49-(0)7940-183 48<br />

www.hohenloher-kultursommer.de<br />

61. Weimarer Meisterkurse<br />

17.7. – 1.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Weimar<br />

International renommierte Gastprofessoren<br />

und talentierte Musiker aus aller Welt kommen<br />

in Weimar zusammen, um gemeinsam<br />

an Technik und musikalischem Ausdruck zu<br />

feilen. Und das Publikum ist in den Kursen<br />

und Konzerten immer hautnah dabei!<br />

info: +49-(0)3643-55 51 71<br />

www.hfm-weimar.de/meisterkurse<br />

35. Arolser Barock-<strong>Festspiel</strong>e<br />

<strong>20</strong>. – 24.5.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bad Arolsen / Hessen<br />

Unsere <strong>Festspiel</strong>e widmen sich den „Beziehungs-Weisen“<br />

und beleuchten außergewöhnliche<br />

Beziehungen unter Komponisten<br />

und Interpreten. Dorothee Oberlinger hat namhafte<br />

Ensembles & Künstler eingeladen, z. B.<br />

Ensemble Zelinda, Han Tol, Nigel North u. v. m.<br />

info/tickets: +49-(0)5691-80 12 33<br />

www.arolser-barockfestspiele.de<br />

Weilburger Schlosskonzerte<br />

5.6. – 8.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Weilburg<br />

In einzigartiger Atmosphäre hören Sie<br />

Klassik-Stars open air oder in den historischen<br />

Gemäuern der Orangerien und der<br />

Schlosskirche.<br />

info/tickets: +49-(0)6471-94 42 10<br />

www.weilburger-schlosskonzerte.de<br />

DomStufen-<strong>Festspiel</strong>e in Erfurt<br />

10.7. – 2.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Erfurt<br />

Erleben Sie Verdis Erfolgsoper „Nabucco“<br />

auf den 70 Stufen des Dombergs und lassen<br />

Sie sich von der einmaligen Kulisse in<br />

Erfurts Altstadt begeistern.<br />

info/tickets: +49-(0)361-223 31 55<br />

www.domstufen-festspiele.de<br />

Altenburg Musikfestival<br />

6. – 16.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Altenburg<br />

Mit einem breiten musikalischen Spektrum<br />

präsentiert sich die 30. Festivalausgabe:<br />

Oper, Operette, Musical, Sinfonie,<br />

Kammermusik und Experimentelles.<br />

info/tickets: +49-(0)3447-512 80 <strong>20</strong><br />

www.altenburger-musikfestival.de<br />

22. Weidener Max-Reger-Tage<br />

12.9. – 4.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Weiden i. d. OPf.<br />

Rund um „Reger in den <strong>20</strong>ern“ dreht sich<br />

ein abwechslungsreiches Programm aus<br />

Orgel-, Klavier- und Kammerkonzerten.<br />

Mit dem Aperto Piano Quartett u. v. m.<br />

info/tickets: +49-(0)961-81 41 22<br />

www.maxregertage.de<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

<strong>20</strong><br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N<br />

DEUTSCHLAND SÜD<br />

Münchner Opernfestspiele 21 | Ottobeurer Basilika-Konzerte 22 | <strong>Festspiel</strong>e Herrenchiemsee 22<br />

Oberstdorfer Musiksommer 22 | Konzerte im Fronhof Augsburg 23 | Herbstliche Musiktage Bad Urach 23<br />

Donaueschinger Musiktage 23<br />

MYTHOS, SÜNDEN, LEIDENSCHAFT<br />

Die Münchner Opernfestspiele locken mit starken Premieren und<br />

gefragten Wiederaufnahmen.<br />

Ausgrenzung, Stigmatisierung, Missbrauch des<br />

Sündenbocks – Hans-Werner Henzes Einakter<br />

Das Wundertheater stellt schonungslos die<br />

Scheinheiligkeit der Gesellschaft bloß. Das Werk wird<br />

unter anderem durch eine Neukomposition von Lisa<br />

Streich zu einem Triptychon erweitert. Mit dieser Produktion<br />

der <strong>Festspiel</strong>-Werkstatt starten die Münchner<br />

Opernfestspiele im Utopia, der ehemaligen Münchner<br />

Reithalle.<br />

Im Prinzregententheater folgt die <strong>Festspiel</strong>-Premiere<br />

von Jean-Philippe Rameaus Mythen-Klassiker Castor et<br />

Pollux in einer Inszenierung von Hans Neuenfels. Und im<br />

großen Haus wird Giuseppe Verdis Falstaff unter der Leitung<br />

von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko in der<br />

Regie von Metja Koležnik Premiere feiern.<br />

Neben den Premieren kehren während der <strong>Festspiel</strong>e<br />

auch viele Neuproduktionen der laufenden Saison<br />

auf die Bühne des Nationaltheaters zurück: Die tote<br />

Stadt, The Snow Queen, Judith (Foto) und I masnadieri – alle<br />

mit den Künstlern der Premierenserien besetzt. Außerdem<br />

sind Eugen Onegin, Orlando Paladino, Otello und Rigoletto<br />

zu erleben.<br />

Lange Tradition haben in München die „Oper-füralle“-Veranstaltungen,<br />

die <strong>20</strong><strong>20</strong> an zwei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen stattfinden. Der Eintritt ist, dank des langjährigen<br />

Partners BMW München, frei. Am 18. Juli leitet<br />

Andrea Battisoni ein Konzert auf dem Max-Joseph-Platz<br />

und am 19. Juli wird Korngolds Die tote Stadt mit Jonas<br />

Kaufmann und Marlis Petersen live nach draußen übertragen.<br />

Die <strong>Festspiel</strong>-Werkstatt wird Philip Venables Out of<br />

the box zur Uraufführung bringen, das den weltweiten<br />

Gewinnspielwahn thematisiert, sowie die Münchner<br />

Erstaufführung von Michael Tippetts Oper The Knot Garden<br />

gestalten, die Geschlechter- und Liebesfragen verhandelt.<br />

SÜD<br />

Münchner Opernfestspiele | 21. Juni bis 31. Juli <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

22.6. Das Wundertheater (Premiere) |<br />

26.6. Castor et Pollux (Premiere) | 5.7. Falstaff (Premiere) |<br />

8.7. Out of the box (UA) | 18. & 19.7. Oper für alle |<br />

23.7. The Knot Garden (Premiere) (Programmauswahl)<br />

+49-(0)89-21 85 19 <strong>20</strong> | tickets@staatsoper.de | www.staatsoper.de<br />

FOTO: W. HOESL<br />

21


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D S Ü D<br />

SPIEL DER<br />

GIGANTEN<br />

Ottobeuren lockt<br />

mit musikalischer<br />

Brillanz in seine<br />

barocke Klosteranlage.<br />

FOTO: TOURISTIKAMT OTTOBEUREN<br />

FOTO: HERRENCHIEMSEE FESTSPIELE<br />

DER WELT ENTRÜCKT<br />

Die <strong>Festspiel</strong>e Herrenchiemsee feiern ihr <strong>20</strong>-jähriges Jubiläum.<br />

Schon die Magie des Ortes ist einzigartig! Auch dieses Jahr werden<br />

die <strong>Festspiel</strong>e Herrenchiemsee wieder den humanistischen<br />

Geist Europas feiern – mit namhaften Künstlern und einem<br />

überwältigenden Programm: Ein eigener Zyklus von vier Konzerten ist<br />

Ludwig van Beethoven gewidmet, mit Monteverdis Marienvesper<br />

erklingt ein Schlüsselwerk zwischen Renaissance und Barock, und mit<br />

einem Schwerpunkt auf Henry Purcell wird ein Komponist gewürdigt,<br />

der die Musiksprache Europas revolutionierte. Freuen darf man sich<br />

auf Künstlerpersönlichkeiten wie Isabelle Faust, Anna Prohaska und<br />

Emmanuel Tjeknavorian sowie auf renommierte Orchester wie das<br />

Finnish Baroque Orchestra oder die Camerata Salzburg. Das Orchester<br />

der KlangVerwaltung eröffnet und beschließt die <strong>Festspiel</strong>e.<br />

<strong>Festspiel</strong>e Herrenchiemsee | 14. bis 26. Juni <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

14.7. „Jauchzet Gott in allen Landen“ | 15.7. Monteverdi „Marienvesper“ |<br />

16., 17., <strong>20</strong>. & 23.7. Beethoven | 24.7. Purcell „King Arthur“<br />

(Programmauswahl) +49-(0)89-93 60 93 | tickets@muenchenmusik.de |<br />

www.herrenchiemsee-festspiele.de<br />

22<br />

Ottobeuren hat nicht nur die größte barocke Klosteranlage<br />

der Welt zu bieten, sondern verwöhnt seine Besucher auch<br />

auf vielerlei Weise mit Erholung, Genuss, Aktivitäten und<br />

Kultur auf höchstem Niveau. Der Sommer steht wieder ganz im Zeichen<br />

der Musik. Wenn die Ottobeurer Konzerte am 21. Juni mit der<br />

Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner ihre Pforten öffnen, bringt die<br />

Dresdner Philharmonie unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten<br />

Marek Janowski die sogenannte „Krone der Musik des 19. Jahrhunderts“<br />

in die prächtige Ottobeurer Barockkirche. Gleich der Auftakt<br />

wird so zum Spiel der Giganten, das einem sowohl musikalisch als<br />

auch architektonisch stimmungsvoll den Atem verschlagen wird.<br />

Am 19. Juli folgt mit Beethovens Missa solemnis ein weiteres<br />

monumentales Werk, das in diesem Fall durch das Orchester Wiener<br />

Akademie und den Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn<br />

unter der Leitung von Martin Haselböck aufgeführt wird und Beethoven<br />

in seinem Jubiläumsjahr auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft<br />

zeigt. Ein Deutsches Requiem bietet als eines der populärsten Werke<br />

von Johannes Brahms am 13. September unter der Leitung des finnischen<br />

Dirigenten Jukka-Pekka Saraste mit den Bamberger Symphonikern<br />

und dem Philharmonischen Chor München einen weiteren musikalischen<br />

Höhepunkt im barocken Ambiente.<br />

Acht Aufführungen erstklassiger Ensembles, Kammermusiker<br />

und Nachwuchskünstler runden die Ottobeurer Konzerte im Kaisersaal<br />

des Klosters ab. Darüber hinaus werden an ausgewählten<br />

Samstagen Orgelkonzerte in der Basilika und der Erlöserkirche<br />

veranstaltet.<br />

Ottobeurer Basilika-Konzerte <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

21.6. Bruckner „8. Sinfonie“ | 19.7. Beethoven „Missa Solemnis“ |<br />

13.9. Brahms „Ein Deutsches Requiem“ (Programmauswahl)<br />

+49-(0)8332-92 19 50 | touristikamt@ottobeuren.de | www.ottobeuren.de<br />

KLINGENDES ALLGÄU<br />

Berge und Musik verschmelzen beim internationalen<br />

Klassikfestival Oberstdorfer Musiksommer.<br />

Mit 16 Konzerten und sechs<br />

internationalen Meisterkursen<br />

lockt der Oberstdorfer<br />

Musiksommer dieses Jahr in<br />

die Allgäuer Bergidylle. Zu erleben<br />

sind bedeutende internationale<br />

Solisten und Ensembles wie das Aris<br />

Quartett, das Trio Gaon oder der<br />

Cellovirtuose Maximilian Hornung,<br />

aber auch spannende Nachwuchskünstler<br />

wie der ARD-Preisträger<br />

Mathis Stier oder die jungen Musiker<br />

des Bayerischen Landesjugendorchesters<br />

sowie regionale Künstler<br />

wie das Polymnia Salonorchester<br />

oder Michael Hanel, der Lieder von<br />

Georg Kreisler singt. Highlights sind<br />

unter anderem eine Beethoven-Nacht mit nächtlichem Wandelkonzert<br />

und drei Bergkonzerte auf den Gipfeln des Nebelhorns, des Fellhorns<br />

und der Kanzelwand vor berauschendem Alpenpanorama.<br />

Eröffnet wird das Festival traditionell durch die Jodlergruppe Oberstdorf<br />

und ein anschließendes Konzert der Münchner Symphoniker.<br />

Die im Rahmen des Festivals stattfindenden Instrumental-Meisterkurse<br />

sind für Zuhörer frei zugänglich.<br />

Oberstdorfer Musiksommer | 23. Juli bis 9. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)8322-959 <strong>20</strong> 05 | info@oberstdorfer-musiksommer.de |<br />

www.oberstdorfer-musiksommer.de<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D S Ü D<br />

KONZERTE IM FRONHOF E.V.<br />

GEBURTSTAGSGALA<br />

MAL DREI<br />

Beethoven, Puccini und das SUK-Symphony Prag<br />

bei den Konzerten im Fronhof.<br />

HERBSTKLANG-<br />

ZAUBER<br />

Bereits zum 40. Mal verführen die Herbstlichen Musiktage<br />

Bad Urach zu einem Besuch am Fuß der Schwäbischen Alb.<br />

FOTO: IDA ZENNA<br />

Gleich drei Jubiläen feiern die diesjährigen Konzerte im Fronhof<br />

in der Leopold-Mozart-Stadt Augsburg: 1<strong>20</strong> Jahre Tosca, 250<br />

Jahre Ludwig van Beethoven und <strong>20</strong> Jahre SUK-Symphony<br />

Prag, eines der führenden Orchester Tschechiens. Letztere werden<br />

unter der Leitung von Wilhelm F. Walz zunächst Puccinis spannungsreiches<br />

Musikdrama im prunkvollen Fronhof der Fürstbischöflichen Residenz<br />

zur Aufführung bringen, wobei neben namhaften Solisten (u. a.<br />

Johannes Martin Kränzle als Scarpia) auch der Kammerchor der Augsburger<br />

Domsingknaben zu hören sein wird. Tags darauf wird nicht nur<br />

Beethovens selten gespielte Siebte Sinfonie erklingen, sondern auch sein<br />

Fünftes Klavierkonzert mit Tamar Beraia als Solistin sowie Mozarts Sinfonia<br />

concertante Es-Dur KV 364 für Violine, Viola und Orchester mit Martin<br />

Kos (Violine) und Karel Untermiller (Viola) als Solisten. Nach einer<br />

sonntäglichen „Jazz meets Classic“-Matinee – unter anderem mit Komponist<br />

und Vibrafon spieler Wolfgang Lackerschmid – klingt das<br />

Wochenende um 19 Uhr mit Tosca aus.<br />

Konzerte im Fronhof Augsburg | 17. bis 19. Juli <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)821-65 07 98 83 | info@konzerte-im-fronhof.de |<br />

www.konzerteimfronhof.de<br />

Würzig strömt die Luft von den Bergen der Schwäbischen<br />

Alb durch den entzückenden kleinen Kurort Bad Urach<br />

mit seinen leuchtend weißen Fachwerkhäusern. Bunte<br />

Blätter wehen durch die Gassen. Unter dem Motto „Witterungen“<br />

laden die 40. Herbstlichen Musiktage Bad Urach unter der künstlerischen<br />

Leitung von Florian Prey zu einem Streifzug durch die Vokal-,<br />

Kammer- und Orchestermusik des 18. bis 21. Jahrhunderts auf höchstem<br />

künstlerischen Niveau. Mit dabei sind unter anderem das Stegreif.orchester<br />

Berlin, das Vokalensemble Rastatt, der Tenor Christoph<br />

Prégardien mit dem Oberon Trio, der Mainzer Bachchor, das<br />

Geschwisterpaar Baiba und Lauma Skride, das Henschel Quartett,<br />

die Berliner Lautten Compagney und der Bariton und künstlerische<br />

Leiter Florian Prey. Freuen darf man sich im Jubiläumsjahr außerdem<br />

auf einen Kammermusikabend mit der Gruppe Youkali bei gutem<br />

Essen in der historischen Künkele Mühle und auf eine ausgewachsene<br />

Kinderoper von Großmeister Joseph Haydn.<br />

Herbstliche Musiktage Bad Urach | 2. bis 9. Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+43-(0)7125-15 65 71 | info@herbstliche-musiktage.de |<br />

www.herbstliche-musiktage.de | Vorverkaufsbeginn ist der 25. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

NEUE MUSIK<br />

AUS ALLER WELT<br />

Die Donaueschinger Musiktage, das älteste Festival<br />

zur zeitgenössischen Musik.<br />

Die Neue Musik öffnet sich, geografisch und stilistisch. Musiker<br />

und Komponisten kommen längst nicht mehr nur aus<br />

europäischen Metropolen, sondern auch aus Vietnam und<br />

Jamaika. Sie haben ihren Hintergrund im Jazz oder in der Popmusik.<br />

Bei den Donaueschinger Musiktagen werden in diesem Jahr vielfach<br />

Gepflogenheiten über Bord geworfen und mit einem offenen und<br />

neugierigen Ohr experimentiert. Dabei ist der Sänger der Gruppe<br />

Tocotronic ebenso auf der Bühne zu erleben wie die afroamerikanische<br />

Jazzmusikerin Matana Roberts. Das SWR Symphonieorchester<br />

ist hingegen mit seinem Chefdirigenten Teodor Currentzis zu erleben.<br />

Außerdem ist erstmals das polnische Ensemble Kwadrofonik in<br />

Donaueschingen zu Gast. Eine besondere Installation hat Wojtek<br />

Blecharz entwickelt, mit 400 mobilen Lautsprechern bewegt sich das<br />

Publikum in einem akustischen Schwarm.<br />

Donaueschinger Musiktage | 15. bis 18. Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+49-(0)1806-700 733 | www.reservix.de | www.swr.de/donaueschingen<br />

Vorverkaufsstart ab 1. Juli <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

FOTO: RALF BRUNNER<br />

23


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D S Ü D<br />

Passauer Konzertwinter Voc Vocal<br />

Schwarzwald Musikfestival<br />

Konzerte im Fronhof<br />

Münchner Opernfestspiele<br />

10.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> – 16.4.<strong>20</strong>21 | Passau<br />

Der Passauer Konzertwinter ist ein funkelndes<br />

Kleinod in der bayerischen Kulturlandschaft.<br />

In sieben Konzerten von Oktober<br />

bis April, veranstaltet an den schönsten<br />

Orten der Dreiflüssestadt, spürt das Festival<br />

den faszinierenden Facetten der Stimme<br />

nach. Die Saison <strong>20</strong>/21 widmet sich<br />

dem „Klang der Frauen“ und präsentiert<br />

großartige Künstlerinnen und Frauenensembles,<br />

darunter Starsopranistin Marlis<br />

Petersen, Etta Scollo und Ilektra Platiopoulou<br />

mit The Curious Bards sowie das Tiburtina<br />

Ensemble und GEMA 4.<br />

info/tickets: www.okticket.de<br />

karten@musikfreunde-passau.de<br />

www.musikfreunde-passau.de<br />

7. – 24.5.<strong>20</strong>21 | Schwarzwald<br />

In der Festivalsaison <strong>20</strong>21 lädt das<br />

Schwarzwald Musikfestival vom 7. bis 24.<br />

Mai <strong>20</strong>21 zu einzigartigen Konzerterlebnissen<br />

in der gesamten Region.<br />

Mit 15 Konzerten an 18 Tagen in 14 Spielorten<br />

ist das überregionale Schwarzwald<br />

Musikfestival eines der herausragenden<br />

Kulturereignisse in Baden-Württemberg.<br />

Ob prachtvoller Schlosssaal, mittelalterliches<br />

Kirchenflair, großer moderner Konzertsaal<br />

oder coole Lagerhallen – jede Location<br />

wird mit Stars aus aller Welt zur<br />

großen Konzertbühne.<br />

info/tickets: +49-(0)7441-5<strong>20</strong> 42 00<br />

info@schwarzwald-musikfestival.de<br />

www.schwarzwald-musikfestival.de<br />

17. – 19.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Augsburg<br />

Bereits zum 22. Mal lockt Deutschlands Mozartstadt<br />

zu diesem außergewöhnlich schönen<br />

und hochklassigen Open-Air-Festival im<br />

historischen Fronhof – einer unvergleichlichen<br />

Kulisse. In diesem Jahr gratulieren<br />

die Konzerte im Fronhof musikalisch zu:<br />

- 1<strong>20</strong> Jahre „Tosca“<br />

- 250 Jahre Ludwig van Beethoven<br />

- <strong>20</strong> Jahre SUK-Symphony Prag<br />

Erleben Sie viele großartige Künstlerinnen<br />

und Künstler sowie das SUK-Symphony<br />

Orchester Prag unter der Leitung von<br />

Wilhelm F. Walz.<br />

info/tickets: +49-(0)821-65 07 98 83<br />

info@konzerte-im-fronhof.de<br />

www.konzerte-im-fronhof.de<br />

21.6. – 31.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | München<br />

Die Münchner Opernfestspiele der Bayerischen<br />

Staatsoper sind der jährliche Höhepunkt<br />

des Münchner Kultursommers. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

feiern „Falstaff“ und „Castor et Pollux“<br />

Premiere, und fast alle Neuproduktionen<br />

der Saison stehen auf dem Programm. Außerdem<br />

gibt es Kammerkonzerte, eine Vielzahl<br />

an Liederabenden, unter anderem mit<br />

Gerald Finley, und hochkarätig besetzte<br />

Vorstellungen von „Eugen Onegin“ und „Rigoletto“.<br />

Im Prinzregententheater feiern<br />

neue zeitgenössische Choreografien bei<br />

„À Jour“ Premiere.<br />

info/tickets: +49-(0)89-21 85 19 <strong>20</strong><br />

tickets@staatsoper.de<br />

www.staatsoper.de/festspiele<br />

Musikfest Stuttgart<br />

Donaueschinger Musiktage<br />

Festival AlpenKlassik<br />

Thurn und Taxis Schlossfestspiele<br />

12. – 28.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Stuttgart<br />

Im Zusammenspiel mit international renommierten<br />

Solisten und Gastensembles sowie<br />

in Kooperation mit führenden Stuttgarter Institutionen<br />

findet jährlich im Frühsommer<br />

das Musikfest Stuttgart mit rund 50 Veranstaltungen<br />

in und um Stuttgart statt.<br />

tickets: +49-(0)711-619 21 61<br />

www.musikfest.de<br />

15. – 18.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Donaueschingen<br />

Die Donaueschinger Musiktage sind das<br />

älteste Festival zur zeitgenössischen Musik.<br />

In diesem Jahr stehen Uraufführungen von<br />

Carola Bauckholt, Holly Herndon, Marko<br />

Nikodijevic, Younghi Pagh-Paan, Matana<br />

Roberts und Kaija Saariaho im Mittelpunkt.<br />

tickets: +49-(0)1806-70 07 33 / VVK ab 1.7.<strong>20</strong><br />

www.swr.de/donaueschingen<br />

22. – 29.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bad Reichenhall<br />

Meisterstudierende aus aller Welt werden<br />

von den besten Dozenten/innen unterrichtet.<br />

Sie proben im öffentlichen Unterricht<br />

oder musizieren in Kammer- bzw. Orchesterkonzerten.<br />

Unterricht in Klavier, Flöte, Fagott,<br />

Violine, Viola, Violoncello.<br />

info/tickets: +49-(0)8651-60 60<br />

www.alpenklassik.com<br />

17. – 26.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Regensburg<br />

Das 18. Regensburger Open-Air-Festival findet<br />

in der zauberhaften Atmosphäre des<br />

Fürstlichen Schlosses statt und präsentiert<br />

ein hochkarätiges, alle Genres überspannendes<br />

Programm mit einem Großaufgebot<br />

internationaler Stars.<br />

info/tickets: +49-(0)941-29 60 00<br />

www.odeon-concerte.de<br />

Ottobeurer Konzerte<br />

23.5. – 19.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bayern<br />

Klassik-Konzerte in einer der schönsten<br />

Barockkirchen in Deutschland. Kammermusik<br />

und Nachwuchskünstler im Kaisersaal<br />

der Abtei Ottobeuren.<br />

info/tickets: +49-(0)8332-92 19 50<br />

www.ottobeuren.de<br />

Musikfestwochen DonauOberschwaben<br />

9.5. – 25.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Oberschwaben<br />

Auch in diesem Jahr finden zahlreiche<br />

Konzerte von Klassik bis Musikkabarett in<br />

den schönsten Konzertsälen der Region<br />

Oberschwaben statt.<br />

tickets: +49-(0)700-16 16 26 26<br />

www.musikfestwochen.de<br />

31. Internationales Musikfest<br />

18.7. – 2.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Kreuth / Tegernsee<br />

Mit Isabelle Faust, David Fray, Kit Armstrong,<br />

The Queen’s Six, Sergey Malov,<br />

Daniel Müller-Schott, Xavier de Maistre,<br />

Armida Quartett u. v. a.<br />

info/tickets: +49-(0)8029-997 90 80<br />

www.musikfest-kreuth.de<br />

Festival Europäische Kirchenmusik<br />

15.7. – 9.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Schwäbisch Gmünd<br />

„Ich & Wir“: Klassik, Jazz, Musiktheater,<br />

Stummfilm, Tanzperformance in Kirchen<br />

aus acht Jahrhunderten. Meisterkurs Orgelimprovisation<br />

(Stephen Tharp).<br />

info/tickets: +49-(0)7171-603 42 50<br />

www.kirchenmusik-festival.de<br />

DER FESTSPIEL-GUIDE ERSCHEINT SEIT ÜBER <strong>20</strong> JAHREN UND IST EINE AUSGABE VON<br />

<strong>CRESCENDO</strong> – DEUTSCHLANDS GROSSEM MAGAZIN FÜR KLASSISCHE MUSIK & LEBENSART<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Port Media GmbH<br />

Rindermarkt 6 | 80331 München<br />

www.crescendo.de, info@portmedia.de<br />

Telefon: +49-(0)89-741509-0, Fax: -11<br />

HERAUSGEBER<br />

Winfried Hanuschik<br />

ART DIRECTOR<br />

Stefan Steitz (verantw.)<br />

REDAKTION<br />

Petra Lettenmeier (verantw.)<br />

AUTOREN<br />

Maria Goeth, Sina Kleinedler,<br />

Katherina Knees, Ruth Renée Reif,<br />

Stefan Sell, Dorothea Walchshäusl<br />

SCHLUSSREDAKTION<br />

Maike Zürcher<br />

KUNDENBERATUNG<br />

Tonträger | Kulturbetriebe:<br />

Petra Lettenmeier<br />

lettenmeier@crescendo.de<br />

Kulturbetriebe: Dr. Cornelia Engelhard<br />

engelhard@crescendo.de<br />

Touristik | Marke: Heinz Mannsdorff<br />

mannsdorff@crescendo.de<br />

www.crescendo.de/media<br />

PROJEKTLEITUNG<br />

Petra Lettenmeier<br />

AUFTRAGSMANAGEMENT<br />

Michaela Bendomir<br />

Der FESTSPIEL-GUIDE<br />

unterliegt der Auflagenkontrolle<br />

durch die IVW.<br />

ISSN 1436-5529<br />

VERBREITUNG<br />

<strong>CRESCENDO</strong> – das hochwertige Premium-<br />

Magazin für klassische Musik & Lebensart ist<br />

im deutschsprachigen Raum im exklusiven<br />

Zeitschriften-, Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel<br />

sowie im Abonnement/Direktbezug<br />

erhältlich. Die reichweitenstarke<br />

Kompaktausgabe finden Sie bei mehreren<br />

tausend <strong>CRESCENDO</strong>-Vertriebspartnern<br />

– in Kulturmetropolen wie München, Berlin,<br />

Hamburg, NRW/Ruhrgebiet über den<br />

persönlichen Verlagszustellservice.<br />

Den FESTSPIEL-GUIDE erhalten Sie in<br />

exklusiven Reisebüros sowie in über 4.000<br />

Arztpraxen in ganz Deutschland und auch<br />

direkt bei vielen <strong>Festspiel</strong>en.<br />

BEIHEFTER<br />

CLASS: aktuell<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

<strong>CRESCENDO</strong> erscheint sechsmal jährlich.<br />

Hinweis des Verlags: Alle Termine, Namen,<br />

Daten und Informationen wurden von den<br />

jeweiligen <strong>Festspiel</strong>-Veranstaltern geliefert.<br />

Redaktion und Verlag übernehmen für die<br />

Richtigkeit der Angaben keine Gewähr.<br />

Copyright für alle Beiträge bei Port Media<br />

GmbH. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags. Das Bildmaterial<br />

wurde von den jeweiligen Veranstaltern<br />

zur Verfügung gestellt. Die Kennzeichnung<br />

der Fotos erfolgte soweit bekannt und<br />

nach bestem Wissen. Rechteinhaber, die<br />

ggf. nicht korrekt erwähnt sein sollten,<br />

bitten wir um Kontaktaufnahme.<br />

DRUCK<br />

Westermann Druck, 38104 Braunschweig<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

24<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N D E U T S C H L A N D S Ü D<br />

Rolando Villazón & Xavier de Maistre<br />

Herrenchiemsee <strong>Festspiel</strong>e<br />

Festival vielsaitig<br />

Leitheimer Schlosskonzerte<br />

14. – 18.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Süddeutschland<br />

Der Opernsänger Rolando Villazón wartet mit<br />

einer ganz besonderen Tournee auf: Erstmals<br />

in seiner Karriere haben Sie die Chance, ein<br />

lateinamerikanisches Programm zu erleben,<br />

bei dem er vom weltberühmten Harfenisten<br />

Xavier de Maistre begleitet wird. Freuen Sie<br />

sich auf pure Emotion und musikalischen<br />

Hochgenuss. Die beiden Weltstars werden<br />

neu arrangierte Stücke von u. a. Villa-Lobos,<br />

Ginastera, Rodriguez, Grever oder Guastavino<br />

zum Besten geben. 14.10. München, 16.10.<br />

Stuttgart, 18.10. Freiburg<br />

info/tickets: +49-(0)1806-77 71 11<br />

info@deag.de<br />

www.myticket.de/de/rolando-villazonxavier-de-maistre-serenata-latina-tickets<br />

14. – 26.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Herrenchiemsee<br />

<strong>20</strong> Jahre Herrenchiemsee <strong>Festspiel</strong>e – <strong>20</strong><br />

Jahre „Der Welt entrückt“, das bedeutet<br />

zurückzublicken auf eine lange Zeit mit unvergesslichen<br />

Musikerlebnissen und außergewöhnlichen<br />

Programmkonstellationen.<br />

Im Jubiläumsjahr soll kein thematischer<br />

Schwerpunkt die Veranstaltungen<br />

dominieren, sondern die <strong>Festspiel</strong>e selbst<br />

– ihr unverwechselbares Profil, ihr höchster<br />

künstlerischer Anspruch und ihr einzigartiges<br />

Ambiente an einem der bedeutendsten<br />

kulturhistorischen Standorte<br />

Deutschlands – stehen im Mittelpunkt.<br />

info/tickets: +49-(0)89-93 60 93<br />

tickets@muenchenmusik.de<br />

www.herrenchiemsee-festspiele.de<br />

26.8. – 5.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Füssen<br />

„Augenblicke“ ist das Motto des Kammermusikfestivals<br />

vielsaitig in Füssen, der<br />

Stadt des Lauten- und Geigenbaus. Besonders<br />

in der Musik erleben wir diese unvergesslichen<br />

Momente, die uns über die Zeit<br />

erheben und alles um uns herum stillstehen<br />

lassen. Mit einer außergewöhnlichen musikalischen<br />

Vielfalt präsentieren u. a. das<br />

Verdi Quartett, Avi Avital & Milos Karadaglic,<br />

Julian Steckel & Matthias Kirschnereit<br />

und das Ensemble Red Priest kostbare Musikerlebnisse<br />

im edlen Ambiente des Barockklosters<br />

St. Mang.<br />

info/tickets: +49-(0)831-<strong>20</strong>6 55 55<br />

kultur@fuessen.de<br />

www.festival-vielsaitig.fuessen.de<br />

27.6. – 19.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Kaisheim-Leitheim<br />

Die Leitheimer Schlosskonzerte finden bereits<br />

seit 1959 statt. Die Harmonie von<br />

Kammermusik und Rokoko-Festsaal macht<br />

den besonderen Reiz unserer Konzertreihe<br />

aus. Die Veranstaltungsräume im Schloss<br />

gelten als eine der schönsten Raumkreationen<br />

des süddeutschen Rokokos. Der musikalische<br />

Schwerpunkt liegt im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

erneut auf dem klassisch-romantischen<br />

Repertoire, mit Werken von Haydn, Beethoven,<br />

Schubert, Mendelssohn, Brahms<br />

und Dvořák. Es finden sich aber auch Farbtupfer<br />

der „klassischen Moderne“.<br />

info/tickets: +49-(0)9097-498 30 60<br />

info@leitheimerschlosskonzerte.de<br />

www.leitheimerschlosskonzerte.de<br />

12. Münchner Orgelherbst<br />

UniCredit <strong>Festspiel</strong>-Nacht<br />

Opernfestspiele Heidenheim<br />

Ludwigsburger Schlossfestspiele<br />

4. – 18.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | München<br />

Zum 12. Mal geht diesen Oktober der<br />

Münchner Orgelherbst in der Jesuitenkirche<br />

St. Michael mit einem anspruchsvollen Programm<br />

an den Start. Erleben Sie u. a. Olivier<br />

Latry, Isabelle Demers, Juan de la Rubia und<br />

Peter Kofler.<br />

info: +49-(0)89-231 70 60<br />

www.muenchner-orgelherbst.de<br />

27.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | München<br />

Als Auftaktveranstaltung der Münchner<br />

Opernfestspiele ist die UniCredit <strong>Festspiel</strong>-<br />

Nacht zum 19. Mal ein Dankeschön an alle<br />

Münchner und Kulturinteressierte und ist<br />

damit ein Höhepunkt des Münchner Kulturkalenders<br />

geworden.<br />

info: Der Eintritt ist kostenlos.<br />

www.unicredit-festspiel-nacht.de<br />

29.5. – 2.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Heidenheim<br />

Die Opernfestspiele Heidenheim bieten<br />

Oper, Konzert und viele Extras und gehören<br />

längst zu den wichtigsten Sommer-Events:<br />

Das „Festival der Stimmen“ bietet „Weltklasse“<br />

(Opernglas) auf einer der schönsten<br />

Open-Air-Bühnen Europas.<br />

info/tickets: +49-(0)7321-327 44 44<br />

www.opernfestspiele.de<br />

7.5. – 28.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Ludwigsburg<br />

Ein Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit<br />

mit Hommagen an Beethoven, mit<br />

Künstlern wie Sasha Waltz, Teodor Currentzis,<br />

Alondra de la Parra sowie dem World<br />

Human Forum (<strong>20</strong><strong>20</strong> wegen Corona-Krise<br />

verkürzt und mit digitalen Formaten).<br />

info/tickets: +49-(0)7141-93 96 36<br />

www.schlossfestspiele.de/de/index.htm<br />

55. <strong>Festspiel</strong>e Schloss Amerang<br />

Oberstdorfer Musiksommer<br />

Herbstliche Musiktage Bad Urach<br />

Festival der Nationen<br />

2.7. – 16.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Amerang<br />

Die Konzerte und Opern auf Schloss Amerang<br />

mussten aus gegebenem Anlass auf<br />

die Monate Oktober und November <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

verschoben werden. Bitte entnehmen Sie<br />

die aktuellen Veranstaltungstermine der<br />

Homepage www.schlossamerang.de.<br />

info/tickets: +49-(0)8075-91 92 99<br />

www.schlossamerang.de<br />

23.7. – 9.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Oberstdorf<br />

Klassischer Hochgenuss vor der einzigartigen<br />

Kulisse der Oberstdorfer Berge – Konzerte<br />

& Meisterkurse. Auf dem Programm<br />

stehen die Münchner Symphoniker, Maximilian<br />

Hornung, Aris Quartett, Ensemble<br />

4.1., Spark, munich brass connection u. a. m.<br />

info/tickets: +49-(0)8322-959 <strong>20</strong> 05<br />

www.oberstdorfer-musiksommer.de<br />

2. – 9.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bad Urach<br />

In der 40. Spielzeit lautet das Jubiläumsmotto<br />

„Witterungen“ – freuen Sie sich auf<br />

das STEGREIF.orchester Berlin, Youkalí, das<br />

Vokalensemble Rastatt, Christoph Prégardien,<br />

die lautten compagney BERLIN u. v. m.<br />

Vorverkauf ab dem 25. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />

info/tickets: +49-(0)7125-15 65 71<br />

www.herbstliche-musiktage.de<br />

25.9. – 4.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bad Wörishofen<br />

Das Festival der Nationen verbindet Tradition<br />

und Innovation und freut sich auf die<br />

erneuten Gastspiele von Julia Fischer und<br />

Rudolf Buchbinder sowie die Debüts von<br />

Daniil Trifonov, Rolando Villazón und den<br />

zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker.<br />

tickets: +49-(0)8245-96 09 63<br />

www.festivaldernationen.de<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

Münchener Biennale<br />

15. – 29.5.<strong>20</strong><strong>20</strong> | München<br />

Die Biennale wird zu einem dynamischen<br />

Fes tival in München und andernorts. Thema<br />

und Geist sollen im „Salon des Wunderns<br />

und der Sichten“ als verbindendes Element<br />

über längere Zeit an verschiedenen Orten<br />

zugespitzt und auch live gestreamt werden.<br />

tickets: +49-(0)89-54 81 81 81<br />

www.muenchenerbiennale.de<br />

Klosterkonzerte Maulbronn<br />

15.5. – 27.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Maulbronn<br />

Musikfestival im Weltkulturerbe. Dorothee<br />

Oberlinger, Isabelle Faust, Thierry Escaich,<br />

Ulrich Noethen u. v. m. Open Air im Kreuzganggarten<br />

10.-17. Juli. Kammermusikwoche<br />

Bernd Glemser 4.-12. September. Der<br />

„barocke“ Mendelssohn 26./27. September.<br />

info/tickets: +49-(0)7043-103 11<br />

www.klosterkonzerte.de<br />

Audi Sommerkonzerte<br />

27.6. – 12.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Ingolstadt<br />

Ein Festival, das Menschen zusammenbringt<br />

und sie überrascht, mit lebendigen<br />

Konzerten und Weltklassekünstlern.<br />

Das sind die Audi Sommerkonzerte!<br />

info/tickets: +49-(0)841-95 91 95 91<br />

www.audi.de<br />

Bachwoche Ansbach<br />

30.7. – 8.8.<strong>20</strong>21 | Ansbach<br />

Die Bachwoche Ansbach zählt mit ihren<br />

herausragenden Bach-Interpreten seit<br />

1947 zu den ältesten und bedeutendsten<br />

deutschen Musikfestspielen.<br />

info/tickets: +49-(0)981-150 37<br />

www.bachwoche.de<br />

CLASSIX Kempten<br />

19. – 27.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Kempten<br />

Das 15. Internationale Festival der Kammermusik<br />

im Theater in Kempten steht<br />

dieses Jahr unter dem Motto „Beethoven<br />

und die Folgen“.<br />

info/tickets: +49-(0)831-290 95<br />

www.classix-kempten.de<br />

ONLINE IMMER<br />

UP TO DATE!<br />

Die neuesten Informationen<br />

und Aktualisierungen<br />

finden Sie auf<br />

www.festspielguide.de<br />

25


Klassik entspannt!<br />

Über 150 inspirierende Sender & Themenwelten<br />

zum Entspannen & Genießen.<br />

Mit dem Musikdienst Klassik Radio Select.<br />

Jetzt 30 Tage<br />

kostenlos testen!*<br />

Klassik Radio ohne Werbung<br />

Über 150 weitere werbefreie Sender<br />

Musik für jede Stimmung<br />

Von Experten und Stars zusammengestellt<br />

Mehr zum Musikdienst:<br />

klassikradio.de/select<br />

*Nach Ablauf des Testzeitraums setzt sich Ihr Klassik Radio Select Premium kostenpflichtig (5,99€ pro Monat im Monatsabo) fort, sofern Sie nicht innerhalb des Testzeitraums kündigen.


F E S T I V A L A N Z E I G E N<br />

EUROPA<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl 27 | Chopin and his Europe Warschau 28 | Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e 29 |<br />

<strong>Festspiel</strong>sommer im Kufsteinerland 29 | St. Galler <strong>Festspiel</strong>e 30 | Internationales Brucknerfest Linz 30 |<br />

Gustav-Mahler-Musikwochen 31 | <strong>Festspiel</strong>e Südtirol 31 | Mahler Revisited 31 | Montafoner Resonanzen 32 |<br />

Appenzeller Bachtage 32 | Riga Jurmala Music Festival 32 | Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 33<br />

SEHNSUCHT NACH ERLÖSUNG<br />

Die Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl blicken mit Richard Wagners Lohengrin in eine neue Zukunft.<br />

Lohengrin ist die große <strong>Festspiel</strong>-Premiere in Erl. Im ersten <strong>Festspiel</strong>-Sommer unter der künstlerischen Leitung von<br />

Bernd Loebe bildet Wagners Oper vom Erlösung bringenden Schwanenritter das Herzstück des Programms. „Eine<br />

archaische, irrationale Welt trifft auf unser modernes Denken und auf unsere Sehnsüchte nach Überwältigung und<br />

Erlösung“, beschreibt Katharina Thoma das Spannungsfeld, in dem sie das Werk mit Titus Engel am Pult auf die Bühne des Passionsspielhauses<br />

bringt. Bühnenbildner Johannes Leiacker und Lichtgestalter Olaf Winter geben dem Mystischen optischen<br />

Ausdruck.<br />

Zeitlebens fasziniert von Wagner war Engelbert Humperdinck. Seine rührende Märchenoper Königskinder über die Liebe<br />

eines Königssohns zu einer Gänsemagd, die er mit prachtvoller Musik ausstattete, offenbart in der Inszenierung von Matthew<br />

Wild den Konflikt zwischen Natur und Kultur. Mit Rossinis selten gespieltem Familiendrama Bianca e Falliero unter der musikalischen<br />

Leitung von Giuliano Carella knüpft Loebe an die Belcanto-Vergangenheit der <strong>Festspiel</strong>e an. Und auch Ralph Benatzkys<br />

Revueoperette Im weißen Rössl mit musikalischen Ergänzungen von Robert Stolz u. a. kehrt in einem originellen und herrlich<br />

spaßigen Arrangement „à trois“ der Fliegenden Volksbühne Frankfurt wieder.<br />

Im umfangreichen Konzertprogramm feiern die Camerata Salzburg und Paul Lewis Beethovens Jubiläum mit den Aufführungen<br />

aller seiner Klavierwerke. Erik Nielsen dirigiert das <strong>Festspiel</strong>-Orchester bei Beethovens Vierter und Fünfter Sinfonie.<br />

Und während Giedrė Šlekytė Chor und Orchester der <strong>Festspiel</strong>e im Eröffnungskonzert mit Brahms leitet, steht zum Abschluss<br />

Antonello Manacorda bei Mahlers Lied von der Erde am Pult.<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl | 9. Juli bis 2. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

10., 12., 18.7. Lohengrin | 11., 17., 19.7. Bianca e Falliero | 24., 26.7., 1.8. Königskinder |<br />

25., 28., 29.7. Camerata Salzburg | 31.7. Im weißen Rössl à trois |<br />

2.8. Abschlusskonzert (Programmauswahl)<br />

+43-(0)5373-810 00 <strong>20</strong> | karten@tiroler-festspiele.at | www.tiroler-festspiele.at<br />

FOTO: LOLIN<br />

27


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

„HUT AB, IHR HERREN,<br />

EIN GENIE!“<br />

Das 16. Internationale Musikfestival Chopin and his Europe in Warschau feiert den großen<br />

polnischen Komponisten und all die, die ihn inspirierten.<br />

V.L.N.R.: NELSON GOERNER, CHRISTOPH PRÉGARDIEN, GABRIELA MONTERO,<br />

IVO POGORELIĆ, JAN LISIECKI<br />

FOTOS: HANS MORREN; CHRISTOPH KÖSTLIN; ANDERS BROGAARD; BERNARD MARTINEZ; JEAN-BAPTISTE-MILLOT<br />

Geniales Wunderkind, Dandy der Pariser Künstlersalons,<br />

Liebling der polnischen und französischen Aristokratie,<br />

ewig Reisender, langjähriger Geliebter der rebellischen<br />

Schriftstellerin George Sand, aber auch ewig Kränkelnder und von<br />

Launen Getriebener – das Leben Frédéric Chopins war so schillernd<br />

wie seine unsterblichen Werke für Klavier. Letztere seien wie<br />

„unter Blumen verborgene Kanonen“, staunte<br />

DAS MOTTO:<br />

VON BEETHOVEN<br />

BIS CHOPIN<br />

einst Komponistenkollege Robert Schumann<br />

und jubelte in einer Musikkritik: „Hut ab, Ihr<br />

Herren, ein Genie“!<br />

In Polens munterer Hauptstadt Warschau,<br />

wo Chopin seine ersten <strong>20</strong> Lebensjahre verbrachte,<br />

wird der große Komponist vom Weichselufer<br />

dieses Jahr nun zum 16. Mal mit dem<br />

Internationalen Musikfestival Chopin and his Europe gefeiert. Veranstalter<br />

ist das Fryderyk Chopin Institut, das größte Chopin-Zentrum<br />

der Welt. Das Festival stellt nicht nur das Werk Chopins selbst<br />

in den Mittelpunkt, sondern betrachtet es auch durch die Brille seiner<br />

Zeitgenossen – derer, die ihn unterstützten und inspirierten und<br />

die mit ihm zusammen die europäische Musikwelt der ersten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts prägten. Da bekommen auch seine polnischen<br />

Komponistenfreunde Raum, die von der Nachwelt vernachlässigt<br />

oder ganz vergessen wurden, obwohl sie wunderbar wertvolle<br />

Werke hinterließen: so etwa Ignacy Feliks Dobrzyński, Józef Nowakowski,<br />

Franciszek Lessel oder Józef Krogulski.<br />

Wie jedes Jahr werden prominente Interpreten zum Festival<br />

erwartet: Die Pianisten Nelson Goerner, Ivo Pogorelić, Gabriela<br />

Montero, Jan Lisiecki und Nikolai Lugansky sind ebenso dabei wie<br />

das Belcea Quartett, Tenor Christoph Prégardien, Bariton Matthias<br />

Goerne oder das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte<br />

niederländische Orchestra of the Eighteenth Century.<br />

Gespielt wird hauptsächlich in der geschichtsträchtigen Warschauer<br />

Nationalphilharmonie, die zwischen 1900 und 1901<br />

gebaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach im klassizistischen<br />

Stil wiederaufgebaut wurde.<br />

Das Werk Chopins und seiner Zeitgenossen in authentischer<br />

Klang-Aura hörbar zu machen, ist ein wichtiges<br />

Anliegen des Festivals. Deshalb werden<br />

nicht nur Ensembles und Solisten eingeladen,<br />

die sich der historischen Aufführungspraxis<br />

widmen, das Institut besitzt auch eine atemberaubende<br />

Sammlung von Instrumenten aus<br />

der Chopin-Zeit: etwa von Pleyel, Erard oder<br />

Broadwood, sowie eine Kopie des Buchholtz-<br />

Flügels, auf dem Chopin in Warschau spielte, und des Instruments<br />

von Conrad Graf, das er in Wien bespielte. Auf diesen Originalinstrumenten<br />

und Kopien beschwören die Pianisten die Magie vergangener<br />

Zeiten herauf.<br />

Das Festival möchte auch Menschen erreichen, die nicht nach<br />

Warschau kommen können. Deshalb entstanden während der Festival-Konzerte<br />

bereits eine Vielzahl von beachteten CD- und<br />

DVD-Einspielungen. Dank einer Kooperation mit dem Kultursenders<br />

Polskie Radio 2 und der Europäischen Rundfunkunion erreichen<br />

die Konzerte außerdem per Radio ein Millionenpublikum.<br />

Ausgewählte Konzerte können zudem online, per Live-Stream<br />

oder als Video-on-Demand auf dem Youtube-Kanal des Chopin-<br />

Instituts miterlebt werden.<br />

Chopin and his Europe – From Beethoven to Chopin |<br />

15. August bis 1. September <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

mdybowska@nifc.pl | (+48)-698-73 89 10 | www.festiwal.nifc.pl<br />

28<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

SPEKTAKULÄRES,<br />

HISTORISCHES,<br />

URAUFGEFÜHRTES:<br />

SPIEL AM SEE<br />

Die 75. Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e.<br />

FOTO: BREGENZERFESTSPIELE / LISAMATHIS<br />

Großartig versprechen die diesjährigen Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e<br />

zu werden: 5 Opernproduktionen, 3 Uraufführungen, 39<br />

Opernaufführungen in 33 Tagen – ein Sommer der Superlative.<br />

Mit Arrigo Boitos Nero, der opulenten Oper um den berüchtigten<br />

Kaiser Nero, deren Vollendung Jahrzehnte dauerte und für den<br />

italienischen Komponisten und Librettisten zur Lebensaufgabe<br />

wurde, werden die <strong>Festspiel</strong>e eröffnet. Hier darf man sich wieder auf<br />

eine Inszenierung des in Paris geborenen, international gefragten<br />

Regisseurs Olivier Tambosi freuen.<br />

Die Seebühne beherrscht Rigoletto. Imposant, fast 14 Meter<br />

hoch und gut 11 Meter breit, bestimmt sein Kopf die Bühne im See. Er<br />

allein wiegt schon 35 Tonnen. Seine Halskrause wird zur Spielfläche<br />

für eine ausgelassene Festgesellschaft. Keiner von Verdis Musikern<br />

durfte vor der Uraufführung die Melodie La donna è mobile außerhalb<br />

der Proben spielen, singen, pfeifen oder summen. Verdi war sicher,<br />

das wird ein Bestseller. In dieser weltberühmten Arie offenbart der<br />

Herzog sein zynisches Credo: Frauen seien unbeständig und verlogen.<br />

Ihm geht es nur darum, sie zu erobern, wobei ihm der Hofnarr Rigoletto<br />

so lange hilft, bis seine eigene Tochter in des Herzogs Fänge<br />

gerät. Unter der musikalischen Leitung von Enrique Mazzola und<br />

Daniele Squeo und mit einem Bühnenbild von Philipp Stölzl und Heike<br />

Vollmer wird hier eine Magie offenbart, die zwischen schaurigem<br />

Spektakel und innigem Kammerspiel das Herz eines jeden Opernliebhabers<br />

höherschlagen lässt.<br />

Insgesamt stehen mehr als 80 Veranstaltungen auf dem Programm.<br />

Die Nachfrage ist enorm, man sollte sich beeilen, um noch<br />

Karten zu bekommen.<br />

Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e | 22. Juli bis 23. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Ab 22.7. „Nero“ von Boito | ab 23.7. „Rigoletto“ von Verdi | 27.7., 2. & 10.8.<br />

Orchesterkonzerte | ab 17.8. „Armida“ von Haydn | ab 19.8. „Wind“ von<br />

Moosbrugger (Programmauswahl) +43-(0)5574-40 76 |<br />

ticket@bregenzerfestspiele.com | www.bregenzerfestspiele.com<br />

ÜBERWÄLTIGENDE EMOTIONALE KRAFT<br />

Das Kufsteinerland wartet mit einem reichhaltigen Kulturangebot auf.<br />

FOTO: OPERETTENSOMMER KUFSTEIN<br />

Mach sie bitte wundervoll!“, sagte der Textdichter Tim Rice zu<br />

Andrew Lloyd Webber, und Webber folgte der Aufforderung.<br />

Evita, die Lebensgeschichte der legendären Ehefrau<br />

des argentinischen Politikers Juan Perón, wurde ein Meisterwerk voller<br />

großartiger Melodien, allen voran der Song Don’t cry for me, Argentina.<br />

Die imposante mittelalterliche Festung des Kufsteiner OperettenSommers<br />

(31.7. bis 16.8.) bildet den idealen Rahmen für die überwältigende<br />

emotionale Kraft von Webbers Musik. Der OperettenSommer<br />

zählt neben den Tiroler <strong>Festspiel</strong>en Erl (9.7. bis 2.8.), die mit Wagners<br />

Lohengrin in eine neue Zukunft blicken, sowie dem Literaturfestival<br />

glück.tage (14. bis 16.5.) zu den KUltura Events im Kufsteinerland. Und<br />

auch der künstlerische Nachwuchs wird mit viel Engagement bedacht.<br />

Seit 32 Jahren lädt die Academia Vocalis (6.7. bis 26.8.) Referenten von<br />

Weltrang nach Wörgl ein, damit sie ihren Erfahrungsschatz an junge<br />

Talente weiterreichen. Der Bariton Karlheinz Hanser, Christa Ludwig,<br />

Juliane Banse und Edita Gruberová geben Meisterkurse. Zum ersten<br />

Mal dabei ist der Tenor Christoph Prégardien. Den Abschluss der<br />

Meisterklassen bildet ein Konzert, in dem die jungen Talente das<br />

Erlernte praktisch umsetzen und zeigen können.<br />

glück.tage Kufsteinerland | 14. bis 16. Mai <strong>20</strong><strong>20</strong> | www.glueck-tage.com<br />

Academia Vocalis Sommerakademie | 6. Juli bis 26. August <strong>20</strong><strong>20</strong> |<br />

www.academia-vocalis.com<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl | 9. Juli bis 2. August <strong>20</strong><strong>20</strong> | www.tiroler-festspiele.at<br />

OperettenSommer Kufstein | 31. Juli bis 16. August <strong>20</strong><strong>20</strong> |<br />

www.operettensommer.com<br />

Tourismusverband Kufsteinerland | +43-(0)5372-622 07 | www.kufstein.com<br />

29


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

TANZ UM<br />

VERGÄNGLICHKEIT<br />

Die St. Galler <strong>Festspiel</strong>e mit einer Opernrarität,<br />

Tanz in einer barocken Kathedrale und einem<br />

reichhaltigen Konzertprogramm.<br />

DESIDERIUM, TANZ IN DER KATHEDRALE<br />

Ein protestantischer Pastor entdeckt die<br />

Untreue seiner Frau und ist zwischen Eifersucht<br />

und seinem religiösen Gewissen zerrissen.<br />

Beinahe wird er zum Mörder und schlägt seiner<br />

Frau schließlich die Scheidung vor. Diese hochmoderne<br />

Geschichte vertonte Giuseppe Verdi in seiner<br />

wenig bekannten Oper Stiffelio. Unter freiem Himmel<br />

im stimmungsvollen Ambiente des Klosterhofs feiert<br />

das Werk bei den 15. St. Galler <strong>Festspiel</strong>en in der<br />

Regie von Nicola Raab Premiere. Außerdem wird es mit Gegen den<br />

Strom eine Tanzpremiere des bulgarischen Choreografen Dimo Kirilov<br />

Milev und der Tanzkompanie des Theaters St. Gallen geben, in der<br />

dem Faktum nachgespürt wird, dass nichts im Leben beständig ist:<br />

Der Wandel ist in unserer Gesellschaft zum Dauerzustand geworden,<br />

immer kurzfristigere Entscheidungen müssen getroffen werden. Im<br />

sakralen Raum der Stiftskirche, der durch jahrhundertealte<br />

Glaubens traditionen geprägt ist, setzen die Tänzerinnen und Tänzer<br />

den Begriff der „flüchtigen Moderne“ in Bewegung um, begleitet von<br />

Domorganist Willibald Guggenmos. Das Konzertprogramm in verschiedenen<br />

Räumen des Stiftsbezirks ist inspiriert von der <strong>Festspiel</strong>oper<br />

und variiert auf vielschichtige Weise Spielarten der Liebe – etwa<br />

in Werken des italienischen „Vaters aller Komponisten“ Claudio<br />

Monteverdi oder in einem Konzert, das aus abendländischer und islamischer<br />

Perspektive Sehnsuchtsallegorien reflektiert. Im Festkonzert<br />

in der Kathedrale erklingen als krönender Höhepunkt religiöse Arien<br />

sowie Orchester- und Chorszenen aus italienischen Opern, darunter<br />

Verdis berühmter Gefangenenchor Va, pensiero aus Nabucco.<br />

15. St. Galler <strong>Festspiel</strong>e | 26. Juni bis 10. Juli <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

26. (Premiere), 27., 30.6., 3., 4., 8., 10.7. „Stiffelio“ von Giuseppe Verdi |<br />

1. (UA), 6., 9.7. „Gegen den Strom“ von Dimo Kirilov Milev<br />

+41-(0)71-242 06 06 | info@theatersg.ch | www.stgaller-festspiele.ch<br />

FOTO: GENOSSENSCHAFT KONZERT UND THEATER ST.GALLEN<br />

MUSIKDUELL DER GIGANTEN<br />

Was ist musikalische Schönheit?<br />

Das Brucknerfest Linz lässt den leidenschaftlichen Streit zwischen Bruckner und Brahms lebendig werden.<br />

Es war eine regelrechte<br />

Schlacht um<br />

die Zukunft der<br />

Kunst: Ende des 19. Jahrhunderts<br />

bildeten sich zwei<br />

Lager, die in schlagfertigen<br />

Konzertkritiken und hitzigen<br />

Debatten darum stritten,<br />

was die perfekte Musik<br />

sei. Zum einen waren da die<br />

„Neutöner“ rund um Franz<br />

Liszt, Richard Wagner und Anton Bruckner, die den unbedingten<br />

Fortschritt in der Musik einforderten – mit revolutionären formalen<br />

und harmonischen Mitteln. Andererseits waren da die Traditionalisten<br />

um Johannes Brahms, die sich als Hüter der „tönend bewegten<br />

Form“ verstanden und die Musik von außermusikalischem Plunder<br />

reinhalten wollten. Das diesjährige Brucknerfest Linz stellt Werke<br />

der (vermeintlichen) Antipoden Bruckner und Brahms in mehr als 30<br />

hochkarätig besetzten Konzerten gegenüber. Außerdem sind Werke<br />

anderer berühmter Zeitgenossen wie Antonín Dvořák, Franz Liszt<br />

oder Camille Saint-Saëns ebenso vertreten wie von neu zu entdeckenden<br />

wie Julius Reubke, Joachim Raff oder Carl Reinecke. Unter<br />

den Interpreten finden sich<br />

Stardirigenten wie Christoph<br />

von Dohnányi, Sir<br />

Antonio Pappano oder Pietari<br />

Inkinen. Die Weltklasseklarinettistin<br />

Sharon Kam<br />

ist ebenso dabei wie die<br />

Cello-Shootingstars Julia<br />

Hagen und Kian Soltani<br />

oder der Ausnahmepianist<br />

Kit Armstrong. Mit dem<br />

Tenebrae Choir und The Sixteen sind zwei der besten Vokalensembles<br />

der Welt erstmals in Linz zu erleben.<br />

Übrigens: So schrecklich verfeindet, wie es oft von außen aufgedrängt<br />

wurde, waren Bruckner und Brahms gar nicht – immerhin<br />

schrieb Brahms Bruckner zum 70. Geburtstag ein herzliches Glückwunschtelegramm<br />

und soll sich bei dessen Beerdigung tränenüberströmt<br />

hinter einer Säule der Karlskirche verborgen haben. Am Ende<br />

also auch eine Versöhnung in der Musik?<br />

Internationales Brucknerfest Linz | 4.9. bis 11. Oktober <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+43-(0)732-77 52 30 | kassa@liva.linz.at | www.brucknerfest.at |<br />

www.linztourismus.at<br />

FOTO: LINZ TOURISMUS / ROBERT JOSIPOVIC<br />

30<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

FOTOS: WILLIAN JUSTEN DE VASCONCELLOS<br />

GUSTAV MAHLER<br />

VERBRACHTE AB 1908<br />

SEINE SOMMER<br />

IN TOBLACH<br />

Welche Klänge erfüllten<br />

das Wien des frühen<br />

<strong>20</strong>. Jahrhunderts, und<br />

wie präsentierte sich Gustav Mahlers<br />

Musik zu dessen Lebzeiten? Wie<br />

erlebte der Komponist die turbulenten<br />

geschichtlichen Ereignisse seiner<br />

Epoche? Das neue Festival Mahler<br />

Revisited wagt vor der Südtiroler<br />

Traumkulisse Toblachs eine Zeitreise<br />

in die 1900er-Jahre und vielleicht<br />

sogar in die ursprüngliche<br />

Klangvision des Komponisten. Das<br />

dafür frisch gegründete Grandhôtel<br />

Orchestra Toblach spielt auf Wiener<br />

Originalinstrumenten aus Mahlers<br />

Zeit und wird am 13. September<br />

seine Neunte Sinfonie so erklingen<br />

lassen, wie sie seit ihrer Uraufführung<br />

1912 nicht mehr zu hören war.<br />

Ein reichhaltiges Begleitprogramm<br />

flankiert das Konzert: Gastvorträge<br />

renommierter Redner zu Leben und<br />

Zeit Mahlers ergänzen das Programm<br />

ebenso wie Lieder mit der<br />

Sopranistin Camilla Tilling und<br />

Kammermusik von Mahler und seinen<br />

Zeitgenossen sowie ein Musikprojekt<br />

für Kinder. Offene Konzertproben<br />

lassen die Gäste am Produktionsprozess<br />

teilhaben.<br />

Geleitet wird das Grandhôtel<br />

Orchestra von Philipp von Steinaecker,<br />

der sich als Assistent von<br />

Claudio Abbado und als Cellist im Lucerne Festival Orchestra<br />

nicht nur seit Jahren mit der Musik Mahlers auseinandersetzt, sondern<br />

als Assistent von Sir John Eliot Gardiner auch langjährige<br />

Expertise in Sachen Originalklang-Ensembles mitbringt. Im<br />

Orchester musizieren Mitglieder der bedeutendsten europäischen<br />

Orchester wie des Concertgebouw Orchester, der Wiener Symphoniker,<br />

der Staatskapelle Dresden oder der Münchner Philharmoniker<br />

zusammen mit herausragend begabten Musikstudierenden aus<br />

ganz Europa.<br />

Schauplatz des Festivals ist das geschichtsträchtige Grandhôtel<br />

Toblach, hinter dem die mächtigen Felszacken des Dolomiten-Gebirgsstocks<br />

Drei Zinnen aufragen. 1877 als Feriendomizil<br />

im Pustertal erbaut, schrieb Gustav Mahlers hier in den Sommermonaten<br />

1908 bis 1910 an seinen letzten monumentalen Sinfonien.<br />

IN<br />

GUSTAV<br />

MAHLERS<br />

WELT<br />

Ein frischgebackenes Festival<br />

präsentiert Mahlers Musik erstmals<br />

im Originalklang.<br />

Zuvor hatten bereits die Könige von Sachsen und Serbien in dem<br />

prächtigen Holzgiebelbau logiert. Später sollte Toblach zentraler<br />

Schauplatz des Ersten Weltkriegs werden – das Grandhôtel diente<br />

als Lazarett. 1999 wurde es umfassend renoviert und fungiert seitdem<br />

als europäisches Kulturzentrum. Es bietet auch den Gustav-<br />

Mahler-Musikwochen eine Heimat, die dieses Jahr vom 18. bis<br />

zum 30. Juli stattfinden und den großen österreichischen Komponisten<br />

bereits seit 1981 umfassend würdigen. Ein weiteres Jahres-<br />

Highlight im Grandhôtel bilden die <strong>Festspiel</strong>e Südtirol – dieses<br />

Jahr von 3. bis 30. August – bei denen das Haydn Orchester von<br />

Bozen und Trient sowie internationale Stars musizieren.<br />

Gustav-Mahler-Musikwochen | 18. bis 30. Juli <strong>20</strong><strong>20</strong> | www.gustav-mahler.it<br />

<strong>Festspiel</strong>e Südtirol | 3. bis 30. August <strong>20</strong><strong>20</strong> | www.festspiele-suedtirol.it<br />

Mahler Revisited | 11. bis 13. September <strong>20</strong><strong>20</strong> | www.grandhotelorchestra.eu<br />

31


MUSIK IN DEN BERGEN<br />

Inmitten romantischer Berglandschaft erklingen die<br />

Montafoner Resonanzen.<br />

F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

FOTO: PATRICK SÄLY / MONTAFON TOURISMUS GMBH / SCHRUNS<br />

Auf dem Bartholomäberg hoch über dem Tal eröffnet das Austrian<br />

Brass Consort die Montafoner Resonanzen. Berühmte<br />

Gesangswerke haben die zehn Bläser für ihre Besetzung von<br />

Tuba bis Piccoloflöte eingerichtet. In der barocken Pfarrkirche bringen<br />

sie sie zum Klingen. Das Festival unter der organisatorischen Leitung von<br />

Markus Felbermayer verbindet musikalischen Genuss mit grandiosen<br />

Bergerlebnissen. Inmitten von schroff aufragenden Felswänden, grünen<br />

Wiesen und Nadelwäldern bietet es den Besuchern ein Programm<br />

unterschiedlicher Stilrichtungen. Zum „Jazz auf der Hütte“ geht es mit<br />

den Jazz-Refugees von Schruns hinauf auf 2.300 Höhenmeter zur Wormser<br />

Hütte mit ihrer traumhaften Aussicht. Kammermusik mit dem Kreisler<br />

Trio gibt es in Vandans. Zu Orgelmusik laden Helmut Binder und Birgit<br />

Plankel in die gotische Pfarrkirche St. Gallenkirch zum Hl. Gallus. Und<br />

Volksmusik verschiedener Montafoner Musikanten lockt auf die Berge.<br />

Montafoner Resonanzen | 30. Juli bis 5. September <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

30.7. Austrian Brass Consort | 16.8. Kirchmair Quartett | <strong>20</strong>.8. Schwarzenberg<br />

Trio | 22.8. Minguet Quartett | 5.9. Martin Heini, Sara Jäggi, Pius<br />

Strassman (Programmauswahl) +43-(0)50-66 86 | info@montafon.at |<br />

www.montafon.at/montafoner-resonanzen<br />

BACH ZU GAST<br />

Appenzell lockt im August mit Bach von früh bis spät.<br />

In diesem Jahr bereichern die Appenzeller Bachtage zum vierten<br />

Mal das Kulturleben der Ostschweiz und sind ein beliebter Begegnungsort<br />

für Bach-Freunde. Das international beachtete Ensemble<br />

der J. S. Bach-Stiftung gestaltet mit seinem künstlerischen Leiter<br />

Rudolf Lutz das Eröffnungskonzert mit Orchesterwerken von Beethoven,<br />

J. C. Bach und C. P. E. Bach und die Kantatenaufführung von<br />

Es enthub sich ein Streit. BWV 19. Bachs Musik von früh bis spät genießen<br />

und mit Masaaki Suzuki, dem Gründer des Bach Collegium Japan,<br />

eine weitere Koryphäe der modernen Bach-Aufführungspraxis live<br />

erleben. Ein Philosophischer Salon mit Peter Sloterdijk und René<br />

Scheu lädt auf einer Denkreise zum Festivalthema „Licht und Dunkel“<br />

dazu ein, inhaltlich über den Tellerrand zu schauen.<br />

Appenzeller Bachtage | 19. bis 23. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

19.8. Eröffnungskonzert | <strong>20</strong>.8. Philosophischer Salon | 21.8. Konzertwanderung<br />

| 22.8. Cembalorezital Masaaki Suzuki und Masato Suzuki<br />

(Programm auswahl)<br />

+41-(0)71-242 16 61 | info@bachstiftung.ch | www.bachtage.ch<br />

FOTO: PEER FUEGLISTALLER<br />

LETTLANDS MUSIK-JUWEL<br />

Stars und warme Ostsee-Brise beim Riga Jurmala Music Festival.<br />

FOTO: RIGA JURMALA MUSIC FESTIVAL<br />

Ein langer Bilderbuchsandstrand an der lettischen Ostsee,<br />

Jugendstilvillen mit strahlendem Holzgebälk, eine quirlige<br />

Hauptstadt und vier Wochenenden geballte klassische Musik<br />

mit Orchestern und Solisten von Weltklasse – das ist das Riga Jurmala<br />

Music Festival.<br />

An verschiedenen Spielorten in Lettlands Hauptstadt Riga und<br />

dem nur <strong>20</strong> Minuten entfernten Seebad Jurmala steht diesen Sommer<br />

an vier Wochenenden jeweils ein berühmtes Orchester im Mittelpunkt:<br />

das Israel Philharmonic Orchestra, das Symphonieorchester<br />

des Bayerischen Rundfunks, die Sankt Petersburger Philharmoniker<br />

und das Philharmonia Orchestra London. Letzteres hat sich u. a.<br />

einen Namen durch seine Filmmusikeinspielung zu Oliver Twist und<br />

Große Erwartungen gemacht. Als Solisten werden Stars wie Sir András<br />

Schiff, Hélène Grimaud, Gautier Capuçon, Truls Mørk oder The<br />

King’s Singers erwartet. Gerade mal ein Jahr alt, wurde das Festival<br />

vom britischen The Telegraph bereits unter die Top Ten unter den Reisezielen<br />

der klassischen Musik gewählt. Vergangenes Jahr kamen<br />

Besucher aus mehr als 50 Nationen zusammen, um die Musik in historischen<br />

Gebäuden wie der Lettischen Nationaloper oder der historischen<br />

Großen Gilde Riga ebenso zu genießen wie auf der Open-Air-<br />

Bühne am sommerlichen Strand.<br />

Dieser Artikel wurde vom Riga Tourism Development Bureau<br />

unterstützt. Ihr Reiseführer für Riga www.LiveRiga.com.<br />

Riga Jurmala Music Festival | 10. Juli bis 30. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+371-(0)27 77 00 10 | info@riga-jurmala.com | www.riga-jurmala.com<br />

32<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

Academia Vocalis Sommerakademie<br />

Mahler Revisited<br />

6.7. – 26.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Tirol (A)<br />

Meisterkurse für Gesang<br />

6. Juli-26. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

6.-10.7.: Meisterkurs „Oper & Lied“<br />

mit KS Edita Gruberovà<br />

12.-18.7.: Meisterkurs Prof. Juliane Banse<br />

30.7.-6.8.: Meisterkurs „Wien-Berlin/Rising<br />

Stars“ Univ.-Prof. Karlheinz Hanser<br />

9.8.-16.8.: Meisterkurs „Wien-Berlin/Professionals“<br />

Univ.-Prof. Karlheinz Hanser<br />

12.8.-<strong>20</strong>.8.: Meisterkurs „Oper, Deutsches<br />

Lied & Operette“ KS Dr. hc Christa Ludwig<br />

<strong>20</strong>.8.-26.8.: Meisterkurs „Lied, Oper & Oratorium“<br />

Prof. Christoph Prégardien<br />

info/tickets: +43-(0)664-240 32 16<br />

gabi@gma-pr.com<br />

www.academia-vocalis.com<br />

Grafenegg Festival<br />

11. – 13.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Toblach (I)<br />

Auf Wiener Originalinstrumenten aus der<br />

Zeit um 1900 erweckt das Grandhôtel Orchestra<br />

Toblach unter der Leitung von Philipp<br />

von Steinaecker die Musik der Jahrhundertwende<br />

zu neuem Leben: Höhepunkt des<br />

ersten Mahler-Orginalklangfestivals bildet<br />

die Aufführung der „Sinfonie Nr. 9“ von<br />

Gus tav Mahler. Zudem erklingen Lieder und<br />

Kammermusik von Mahler und seinen Zeitgenossen.<br />

Im Grandhôtel Orchestra musizieren<br />

Mitglieder der bedeutendsten Mahler-Orchester<br />

gemeinsam mit herausragend<br />

begabten Studenten aus ganz Europa.<br />

info/tickets: +39-0474-97 61 51<br />

info@kulturzentrum-toblach.eu<br />

www.grandhotelorchestra.eu<br />

Festival Int. di Musica e ArteSacra<br />

FOTO: JULIAN LAIDIG<br />

COUNTERTENOR FRANCO FAGIOLI<br />

GROSSE OPERNHELDEN<br />

BEI DEN<br />

INNSBRUCKER<br />

FESTWOCHEN<br />

Fidelio, Don Giovanni und Apollo in unbekannten<br />

Vertonungen entdecken.<br />

Fidelio ist so eng mit Beethoven verknüpft wie Don Giovanni mit<br />

Mozart. Doch wer weiß, dass Ferdinando Paër ein Jahr vor Beethoven<br />

mit seiner Oper Leonora ein packendes, unmittelbares Vorgängerwerk<br />

zu Fidelio schuf? Und wer, dass der ebenfalls italienische Komponist<br />

Alessandro Melani bereits 1<strong>20</strong> Jahre vor Mozart dem ruchlosen Frauenverführer<br />

Don Giovanni ein musikalisches Denkmal setzte? Und zwar in<br />

seiner Oper L’empio punito (Der bestrafte Gottlose) mit ihren wunderbaren<br />

Melodien. Bei den Innsbrucker Festwochen werden nicht nur diese beiden<br />

Vertonungen staunen lassen, sondern auch die Zwischenspiele zum Schauspiel<br />

La pellegrina von 1589 – reizende „Mini-Opern“ rund um den Musengott<br />

Apollo, die vor der eigentlichen „Erfindung“ der Oper entstanden.<br />

Im opulenten Konzertprogramm ist der international gefeierte Countertenor<br />

Franco Fagioli ebenso zu erleben wie der Cembalist Christophe<br />

Rousset, das Consort des Freiburger Barockorchesters oder die Accademia<br />

Bizantina.<br />

44. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik<br />

14. Juli bis 30. August <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

+43-(0)512-52 07 45 04 | kassa@landestheater.at | www.altemusik.at<br />

14.8. – 6.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Niederösterreich (A)<br />

Klang trifft Kulisse. Zwischen Wien und der<br />

Wachau gelegen, bietet das international<br />

renommierte Grafenegg Festival, unter der<br />

Leitung von Rudolf Buchbinder, Klassik in<br />

einzigartigem Ambiente. Auch <strong>20</strong><strong>20</strong> gastieren<br />

hier die bedeutendsten Orchester<br />

der Welt, wie das London Symphony Orchestra<br />

oder die St. Petersburger Philharmoniker.<br />

Namhafte Künstlerinnen und<br />

Künstler, wie etwa Pretty Yende, Camilla<br />

Nylund, Harriet Krijgh oder Jonas Kaufmann,<br />

geben sich auf der Open-Air-Bühne<br />

Wolkenturm ein Stelldichein.<br />

info/tickets: +43-(0)1-586 83 83<br />

tickets@grafenegg.com<br />

www.grafenegg.com<br />

donauFESTWOCHEN im Strudengau<br />

31.7. – 16.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Grein (A)<br />

Bühne der Alten Musik. Michi Gaigg, Intendantin.<br />

Barockoper „Moro per amore“<br />

von Alessandro Stradella auf Schloss<br />

Greinburg und Konzertreihe.<br />

info/tickets: +43-(0)7268-268 57<br />

www.donau-festwochen.at<br />

Innsbrucker Festwochen<br />

14.7. – 30.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Innsbruck (A)<br />

Im Sommer wird Innsbruck erneut zum<br />

Zentrum für Alte Musik. Musikalische<br />

Schätze aus der Barock- und Renaissancezeit<br />

stehen auf dem Programm.<br />

tickets: +43-(0)512-52 07 45 04<br />

www.altemusik.at<br />

Riga Jurmala Music Festival<br />

10.7. – 30.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Riga (LV)<br />

Das neue Festival in Lettland setzt den<br />

Schwerpunkt auf große sinfonische<br />

Musik. Solisten: András Schiff, Hélène<br />

Grimaud und Gautier Capuçon u. a.<br />

info: +371-(0)27 77 00 10<br />

www.riga-jurmala.com<br />

11. – 17.11.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Rom und Vatikan (I)<br />

Die Fondazione Pro Musica e Arte Sacra widmet<br />

das Festival dem Heiligen Johannes Paul<br />

II., 100 Jahre nach seiner Geburt! Das Festival<br />

empfängt Musiker aus aller Welt, um sakrale<br />

Musik in die heiligen Stätten Roms und<br />

des Vatikans (Petersdom) zu bringen.<br />

info: +39-06-686 91 87<br />

www.fondazionepromusicaeartesacra.org<br />

Bürgenstock Festival<br />

19. – <strong>20</strong>.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bürgenstock (CH)<br />

Exklusives Kammermusikfestival im intimen<br />

Rahmen der Bürgenstock Kapelle (Sommerkonzerte<br />

am 19. & <strong>20</strong>.6. mit Miloš Karadaglić)<br />

und des 5-Sterne-Superior-Hotels Villa Honegg<br />

(9. Winterfestival 3.2. bis 6.2.21) hoch<br />

über dem Vierwaldstättersee.<br />

info: +41-(0)41-210 66 55<br />

www.buergenstock-festival.ch<br />

Lucerne Festival im Sommer<br />

14.8. – 13.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Luzern (CH)<br />

Vier Wochen, über 100 Konzerte: die<br />

Weltstars der Klassik im Herzen der<br />

Schweiz. Das Sommer-Festival <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

steht unter dem Motto „Freude“.<br />

info/tickets: +41-(0)41-226 44 80<br />

www.lucernefestival.ch<br />

südtirol festival merano . meran<br />

19.8. – <strong>20</strong>.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Meran (I)<br />

Mit 7 Konzertreihen bietet das südtirol<br />

festival merano . meran hochkarätige<br />

musikalische Darbietungen von Klassik<br />

bis Jazz und Weltmusik.<br />

info/tickets: +39-0473-49 60 30<br />

www.meranofestival.com<br />

Sonderveröffentlichung/Anzeigen/Präsentationen 33 33<br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen


F E S T I V A L A N Z E I G E N E U R O P A<br />

Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e<br />

Oper im Steinbruch<br />

Tiroler <strong>Festspiel</strong>e Erl<br />

Appenzeller Bachtage <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

22.7. – 23.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Bregenz (A)<br />

Ein spektakulärer Publikumsliebling am<br />

See, Historisches im <strong>Festspiel</strong>haus, zahlreiche<br />

Ur- und Erstaufführungen sowie<br />

tiefgehende Einblicke in entstehendes Musiktheater:<br />

Die 75. Bregenzer <strong>Festspiel</strong>e locken<br />

mit einem vielfältigen Programm, das<br />

Neues neben Bewährtem in einem breitgefächerten<br />

Bogen bietet. Eröffnet wird das<br />

Festival mit Arrigo Boitos „Nero“ als Oper<br />

im <strong>Festspiel</strong>haus. Auf der Seebühne gibt es<br />

ein Wiedersehen mit Verdis Oper „Rigoletto“,<br />

die <strong>20</strong>19 nahezu <strong>20</strong>0.000 Besucher begeisterte.<br />

info/tickets: +43-(0)5574-40 76<br />

ticket@bregenzerfestspiele.com<br />

www.bregenzerfestspiele.com<br />

14.7. – 21.8.<strong>20</strong>21 | St. Margarethen (A)<br />

„Nessun dorma“ – „Niemand schläft“ –<br />

heißt es <strong>20</strong>21 im Steinbruch St. Margarethen,<br />

wenn der Prinz seine flammende Liebeserklärung<br />

an Prinzessin Turandot verkündet.<br />

Niemand geringerer als Weltstar<br />

Martina Serafin ist in Regisseur Thaddeus<br />

Strassbergers Inszenierung in der Rolle der<br />

Turandot zu sehen. Dass das Bühnenbild in<br />

die Tempellandschaften des alten China<br />

entführt und sich gleichzeitig perfekt in den<br />

beeindruckenden Steinbruch einfügt, dafür<br />

sorgt der New Yorker Designer Paul Tate<br />

dePoo. Ein echter Hochgenuss!<br />

info/tickets: +43-(0)2682-650 65<br />

tickets@panevent.at<br />

www.operimsteinbruch.at<br />

9.7. – 2.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Tirol (A)<br />

Eingebettet in die Tiroler Alpen lädt das<br />

<strong>Festspiel</strong>haus Erl mit seiner atemberaubenden<br />

Architektur zum Genuss von Opern,<br />

Orchesterkonzerten und Kammermusikabenden.<br />

Im Sommer <strong>20</strong><strong>20</strong> präsentieren<br />

die <strong>Festspiel</strong>e mit „Lohengrin“ endlich wieder<br />

eine Wagner-Oper. Abgerundet werden<br />

die <strong>Festspiel</strong>e von zwei Neuinszenierungen<br />

von Humperdincks „Königskinder“<br />

sowie Rossinis „Bianca e Falliero“. Außerdem<br />

bietet sich u. a. mit den Gastkonzerten<br />

der Camerata Salzburg ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm.<br />

info/tickets: +43-(0)5373-810 00 <strong>20</strong><br />

karten@tiroler-festspiele.at<br />

www.tiroler-festspiele.at<br />

19. – 23.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> |<br />

St. Gallen / Appenzellerland (CH)<br />

Einer der größten Komponisten trifft diesen<br />

Sommer erneut auf das Appenzellerland.<br />

Die vierte Ausgabe der Appenzeller<br />

Bachtage – eines kleinen Festivals, das bewusst<br />

mit Konventionen bricht – findet<br />

vom 19. bis 23. August <strong>20</strong><strong>20</strong> statt. Zuhörendes<br />

Erforschen, gemeinsames Erleben<br />

und der Austausch in einer ungezwungenen<br />

Atmosphäre stehen im Vordergrund<br />

der Appenzeller Bachtage. Unser viertes<br />

Festival dreht sich thematisch um das faszinierende<br />

Thema „Licht und Dunkel“.<br />

info/tickets: +41-(0)71-242 16 61<br />

info@bachstiftung.ch<br />

www.bachtage.ch<br />

15. St. Galler <strong>Festspiel</strong>e<br />

Odessa Classics<br />

Schubertiade Schwarzenberg<br />

Schubertiade Hohenems<br />

26.6. – 10.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | St. Gallen (CH)<br />

Die 15. St. Galler <strong>Festspiel</strong>e präsentieren<br />

die Opernrarität „Stiffelio“ von Giuseppe<br />

Verdi auf dem Klosterhof, das Tanzstück<br />

„Gegen den Strom“ in der Kathedrale und<br />

ein erlesenes Konzertprogramm an verschiedenen<br />

Orten rund um den Stiftsbezirk.<br />

info/tickets: +41-(0)71-242 06 06<br />

www.stgaller-festspiele.ch<br />

KURHAUS MERAN<br />

19.09.<br />

YUJA WANG<br />

© Kirk Edwards<br />

Jenny<br />

Brukner<br />

Australia<br />

südtirol festival<br />

merano meran<br />

HIGH<br />

LIGHTS<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

25.08. THE WORLD ORCHESTRA FOR PEACE<br />

VALERY GERGIEV<br />

26.08. THE WORLD ORCHESTRA FOR PEACE<br />

VALERY GERGIEV . MARC BOUCHKOV<br />

31.08. IL GIARDINO ARMONICO<br />

PATRICIA KOPATCHINSKAJA<br />

04.09. BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA<br />

IVAN FISCHER . EMMANUEL TJEKNAVORIAN<br />

08.09. ENSEMBLE L’ARPEGGIATA<br />

CHRISTINA PLUHAR<br />

10.09. BALTIC SEA PHILHARMONIC<br />

KRISTJAN JÄRVI<br />

14.09. STATE ACADEMIC SYMPHONY ORCHESTRA<br />

OF RUSSIA „E. SVETLANOV“<br />

BORIS BEREZOVSKY<br />

17.09. LUCAS DEBARGUE (piano)<br />

19.09. PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON<br />

ESA-PEKKA SALONEN . YUJA WANG<br />

<strong>20</strong>.09. MARIINSKY ORCHESTRA ST. PETERSBURG<br />

VALERY GERGIEV<br />

Präsident: Hermann Schnitzer<br />

3. – 14.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Odessa (UKR)<br />

Odessa – die Perle am Schwarzen Meer –<br />

kommt im 6. Jahr von Odessa Classics kulturell<br />

und musikalisch in der oberen Liga der<br />

Europäischen Festivalkultur an. Mit großem<br />

Erfolg wurde ein vielseitig beeindruckendes<br />

Internationales Festival geschaffen.<br />

info/tickets: +38-(0)48 704 07 33<br />

en.odessaclassics.com<br />

Intendant: Andreas Cappello<br />

www.meranofestival.com<br />

<strong>20</strong>. – 28.6.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Schwarzenberg (A)<br />

Traumhafte Landschaft und Akustik: Auch<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> lockt das Festival rund um Franz Schubert<br />

die Großen der Musikwelt und ihr Publikum<br />

nach Schwarzenberg und Hohenems.<br />

Gefrönt wird dabei einer gemeinsamen Leidenschaft,<br />

nämlich Liederabende, Kammerkonzerte<br />

und Klavierabende auf höchstem<br />

Niveau und in einer Dichte zu hören wie nirgendwo<br />

sonst. Veranstaltungsorte sind der<br />

Angelika-Kauffmann- und der Markus-Sittikus-Saal,<br />

die dank exzellenter Akustik weltweit<br />

zu den besten Sälen für Kammermusik<br />

und Lieder zählen.<br />

info/tickets: +43-(0)5576-7<strong>20</strong> 91<br />

info@schubertiade.at<br />

www.schubertiade.at<br />

Obertöne Kammermusiktage <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

16. – <strong>20</strong>.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Stift Stams, Tirol (A)<br />

Mitreißende Musikerpersönlichkeiten, originale<br />

Musik aus fünf Jahrhunderten, knisternde,<br />

aufregende Programme, feierlichfamiliäre<br />

Atmosphäre im barocken Stiftssaal<br />

in den Alpen: Das ist Chamber Music Wonderland!<br />

Jetzt neu: Sommermusik Juni bis Juli.<br />

info/tickets: +43-(0)681-81 33 84 93<br />

www.obertone.at<br />

Montafoner Resonanzen<br />

30.7. – 5.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Montafon (A)<br />

Hochklassige Konzerte an ungewöhnlichen<br />

Veranstaltungsorten: Die Montafoner<br />

Resonanzen haben sich längst zu<br />

einem musikalischen Kleinod entwickelt.<br />

info: +43-(0)50-66 86<br />

www.montafon.at/montafoner-resonanzen<br />

29.4. – 6.10.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Hohenems (A)<br />

Traumhafte Landschaft und Akustik: Auch<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> lockt das Festival rund um Franz Schubert<br />

die Großen der Musikwelt und ihr Publikum<br />

nach Schwarzenberg und Hohenems.<br />

Gefrönt wird dabei einer gemeinsamen Leidenschaft,<br />

nämlich Liederabende, Kammerkonzerte<br />

und Klavierabende auf höchstem<br />

Niveau und in einer Dichte zu hören wie nirgendwo<br />

sonst. Veranstaltungsorte sind der<br />

Angelika-Kauffmann- und der Markus-Sittikus-Saal,<br />

die dank exzellenter Akustik weltweit<br />

zu den besten Sälen für Kammermusik<br />

und Lieder zählen.<br />

info/tickets: +43-(0)5576-7<strong>20</strong> 91<br />

info@schubertiade.at<br />

www.schubertiade.at<br />

styriarte Graz<br />

19.6. – 19.7.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Graz (A)<br />

„Geschenke der Nacht“ bezaubern, von<br />

der Fux-Oper bis zu „Don Giovanni“ und<br />

von „kleinen“ bis zu großen Nachtmusiken,<br />

von Lappland bis in den Orient.<br />

info/tickets: +43-(0)316-82 50 00<br />

www.styriarte.com<br />

Thunerseespiele – Io Senza Te<br />

15.7. – 29.8.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Thun (CH)<br />

Erleben Sie einen unbeschwerten Abend<br />

am Thunersee und genießen Sie das Musical<br />

„Io Senza Te“ mit den Hits von Peter,<br />

Sue und Marc.<br />

info/tickets: +41-(0)33-225 05 35<br />

www.thunerseespiele.ch<br />

Chopin and his Europe<br />

15.8. – 1.9.<strong>20</strong><strong>20</strong> | Warschau (PL)<br />

Das Festival „Chopin and his Europe“ feiert<br />

den polnischen Komponisten. Mit Nelson<br />

Goerner, Ivo Pogorelić, Gabriela Montero,<br />

Jan Lisiecki, Nikolai Lugansky u. a.<br />

info/tickets: +48-(0)698-73 89 10<br />

www.festiwal.nifc.pl/en/<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

*aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen<br />

34<br />

<strong>Festspiel</strong>-<strong>Guide</strong> <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 | www.festspielguide.de


7 *Uzpzwe#--x-y:*9<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong>/Nr. 1<br />

CLASS: aktuell<br />

Magazin<br />

Andreas Woyke<br />

Zwischen Funkenflug und Feuer<br />

Christian Euler Viola Solo<br />

Andreas Sieling Sauer Orgel im Berliner Dom<br />

Zuzana Ferjenčíková Gipfelsturm mit Liszt<br />

Norddeutscher Kammerchor Distler und Zimmermann<br />

Thomas Wise & Giorgos Kanaris Französische Lieder<br />

Mona Asuka Mozart


Fotos: © Ulrich Wagner<br />

Aktuelle Konzerte<br />

(Bill Evans Programm)<br />

13. 06. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Große Kirche Bremerhaven<br />

– Präsentation der CD bei<br />

der Langen Nacht der Kultur<br />

19. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

St. Nicolai, Helgoland<br />

29. 08. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

St. Marien, Uelzen<br />

8. 11. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Friedenskirche, Siek<br />

Jazziger<br />

Orgelschmaus<br />

David Schollmeyer spielt<br />

www.grosse-kirche.de<br />

Bill Evans‘ Jazz Piano Transkriptionen<br />

Jazz auf der Orgel? Mit der Musik des legendären Bill Evans geht<br />

das ganz hervorragend, wie die neue Aufnahme von David<br />

Schollmeyer eindrucksvoll unter Beweis stellt. Aus allen Schaffensphasen<br />

des einzigartigen Jazzpianisten hat Schollmeyer Stücke<br />

ausgesucht, die neben einem erhellenden Überblick über<br />

Evans‘ Lebenswerk auch ein ebenso audiophiles wie genüßliches<br />

Orgelportrait seiner großen Bremerhavener „Hausorgel“ ergeben.<br />

Oft bewundert wurden Evans‘ herausragende pianistische Fähigkeiten,<br />

die sich weniger in artistischer Virtuosität als im überaus<br />

klangsensiblen Spiel äußerten. Seine großartigen Soli sind meist<br />

einstimmig gehalten – der Saxofonist Lee Konitz war hier sein großes<br />

Vorbild. Die Orgel gibt diesen Improvisationen ihren bläserischen<br />

Charakter zurück – ein Aha-Effekt für manchen Jazzkenner!<br />

Evans war ein großer Liebhaber des Jazz-Walzers. Gleich fünf<br />

derartige Preziosen – natürlich auch Evans‘ bekannteste Komposition<br />

„Waltz for Debby” – finden sich in Schollmeyers Sammlung.<br />

Schon in der Originalversion orgelmäßig erscheint hingegen das<br />

singuläre „Peace Piece“, eine freie Improvisation über einen<br />

einzigen ostinaten Takt. Wie eine konzentrierte Passacaglia oder<br />

ein englisches Ground entfaltet das berühmte Stück auf der<br />

Orgel eine ungemein suggestive Wirkung.<br />

Bill Evans (1929 - 1980) | On The Organ<br />

David Schollmeyer spielt 15 Original Jazz Klaviertranskriptionen<br />

auf der Beckerath Orgel der Große Kirche Bremerhaven<br />

MDG 906 2159 - 6 (Hybrid-SACD)<br />

Das (Kontra-)Bassfundament wird meist vom äußerst präzise<br />

ansprechenden Prinzipal 16’ der Beckerath-Orgel in der Großen<br />

Kirche zu Bremerhaven gebildet. Die elektrischen Koppeln erlauben<br />

auch bei voller Registrierung absolute rhythmische Stringenz –<br />

eine Grundvoraussetzung für den Groove, den Schollmeyer<br />

wunderbar leichtfüßig durchzuhalten vermag. In dreidimensionalem<br />

Klangbild auf Super Audio CD ist dieses ungewöhnliche<br />

Programm für jazzferne Orgelfreunde ebenso wie für orgelferne<br />

Jazzfreunde ein echter audiophiler Ohrenschmaus. Lisa Eranos<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1 2


CLASS: aktuell<br />

CLASS: aktuell 1/<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Inhalt<br />

Es gibt Musikzeitschriften, die sollten eigentlich gar nicht Musikzeitschriften heißen. Ich nenne sie<br />

die Musikverwaltungsblätter. In diesen Zeitschriften geht es nicht um Musik, jedenfalls nicht um<br />

die ertönende Musik selbst, nicht um das Hervorbringen und Erleben von organisiertem Klang.<br />

Es geht in ihnen nicht ums Komponieren, Spielen und Improvisieren. Nicht darum, wie wir Musik<br />

hören, fühlen und genießen. Diese Zeitschriften beschäftigen sich vielmehr nur mit der Organisation<br />

und Steuerung des Musiklebens. Da liest man von Musikverbandspräsidenten und Musikspielstättenförderungen,<br />

von Wettbewerbs preis trägern und Fachausschusstagungen und Vereinsreformvorschlägen.<br />

Man liest dort auch eine Menge zum Beispiel über Musikvermittlungsstrategien – oder eigentlich<br />

eher über Kongresse, Sitzungen, Symposien und Seminare, auf denen über Musikvermittlungsstrategien<br />

diskutiert wurde. Diese Zeitschriften leisten also quasi nur die Musikverwaltungs-Verwaltung.<br />

Musik ist Erleuchtung<br />

Musikpolitik ist grundsätzlich lebenswichtig, ganz klar. Aber eine Musikzeitschrift, die an Musik nur noch<br />

die bürokratischen Rahmenbedingungen wahrnimmt, als gehe es hier um die Durchstrukturierung<br />

von industriellen Herstellungsprozessen, hat sich längst von der Musik verabschiedet. Wenn ich mit<br />

den Redakteuren solcher Zeitschriften Kontakt habe, komme ich mir immer ganz rückständig vor.<br />

Ich bin nämlich jemand, der von Musik noch bewegt wird, auch von der Musik von vorgestern.<br />

Ich bin jemand, der täglich neue Hör-Entdeckungen macht, ständig in wechselnde Klangerfahrungen<br />

eintaucht, laufend von akustischen Ereignissen begeistert werden will. Jemand, der mit der Bewältigung<br />

des Klangerlebnisses Musik noch lange nicht zu Ende ist. Diese Verwaltungsredakteure aber – die<br />

sind längst fertig mit dem, was klingt.<br />

Ich denke mir oft: Der ethische Wert von Musik liegt doch eigentlich ganz in ihr selbst, in ihrem<br />

Ertönen und ihrem Gehörtwerden. Im Klangerleben gründet ihre kathartische Wirkung. Durch den Reiz<br />

der strukturierten Töne fördert sie unsere Empathie. In ihrer ästhetisch gestalteten Vielfalt wird sie<br />

zum Modell für die friedliche Koexistenz von Gegensätzen. Es ist diese ethische Überzeugungskraft,<br />

die rechtfertigt, dass wir der Musik Fachverbände, Fachausschüsse und Wett be werbe widmen.<br />

Wenn eine Musikzeitschrift also das Klangerlebnis selbst nicht in den Mittelpunkt stellt, beraubt sie<br />

sich ihrer eigenen Daseinsberechtigung. Wenn wir Musik behandeln, als ginge es nur um die<br />

Optimierung von Unternehmens abläufen, Betriebsstrukturen und Fabrikationsstrecken, haben wir<br />

das alles Entscheidende verpasst. Musik ist vor allem Erleuchtung – nicht Kulturwirtschaft.<br />

Mir ist es wichtig, dass eine Musikzeitschrift von Musik handelt. Vom Vergnügen der Töne, vom Erlebnis<br />

klanglicher Abläufe, von den Ideen der inneren Komposi tion. Mir ist es wichtig, dass sich Menschen<br />

– Komponisten, Interpreten, Hörer – austauschen über ihr Musikempfinden, über die Wirkung der<br />

Klangfarben, der Rhythmen, der Harmoniewechsel, über ihre Begeisterung, ihre Erschütterung, ihr Glück.<br />

Auch Ihnen wünsche ich von Herzen, dass Sie liebe Mitmenschen haben, mit denen<br />

zusammen Sie Musik hören und darüber reden können.<br />

Ihr Hans-Jürgen Schaal<br />

2 David Schollmeyer Bill Evans auf der Orgel<br />

4 Andreas Woyke Garant für Gänsehaut<br />

6 Andreas Sieling<br />

Sauer Orgel im Berliner Dom<br />

7 Zuzana Ferjenčíková Liszt authentisch<br />

8 Norddeutscher Kammerchor<br />

Werke von Distler und Zimmermann<br />

9 Ioana Cristina Golcea & Theo Plath<br />

Junge Preisträger<br />

Sir Simon Rattle & das BRSO<br />

Ein Winning Team<br />

10 Christian Euler Viola Solo<br />

11 Trio Parnassus Christian Heinrich Rinck<br />

12 Gerhard Siegel & Gabriel Dobner<br />

Kunstlieder | Florian Fellmair Beethoven<br />

13 Trio Roseau Mozart Serenade<br />

14 Thomas Wise & Giorgos Kanaris<br />

Französische Lieder<br />

15 Mona Asuka Mozart<br />

14 - 16 Im Blickpunkt<br />

Neuheiten vorgestellt von CLASS<br />

Impressum<br />

Herausgeber/Verlag: CLASS e.V.<br />

Association of Classical Independents in Germany<br />

Bachstraße 35, 32756 Detmold<br />

Tel. 05231-938922 | class@class-germany.de<br />

Redakteur (v.i.S.d.P): Dr. Rainer Kahleyss<br />

Titel-Foto: © Christian Jungwirth<br />

Grafische Gestaltung: Ottilie Gaigl<br />

Druck: Westermann Druck, Braunschweig<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des<br />

Verfassers, nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Druckauflage: 1<strong>20</strong>.000 Exemplare | Alle Tonträger dieser<br />

Ausgabe finden Sie auch unter www.bielekat.de<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

ab sofort können Sie CLASS: aktuell<br />

auch mit Hilfe einer App lesen.<br />

Den abgebildeten QR-Code bitte für das<br />

Betriebs system IOS von Apple und<br />

Android von Google benutzen.<br />

Oder mit diesen Links herunterladen und installieren:<br />

Apple Store link: https://apple.co/2LmVkoJ<br />

Google Store link: http://bit.ly/2Vj02bU<br />

WERGO<br />

Jetzt neu bei WERGO<br />

Alberto Posadas<br />

Poética del Laberinto<br />

SIGMA Project<br />

Ersteinspielung<br />

WER 73912 (CD)<br />

Hans Werner Henze<br />

Works for Double Bass<br />

Daniele Roccato / Ludus Gravis /<br />

Orchestra Sinfonica Abruzzese /<br />

Tonino Battista<br />

Ersteinspielung<br />

WER 73902 (CD)<br />

Lachenmann | Finnissy |<br />

Kuwabara | Schüttler | Smolka<br />

Other Stories<br />

Trio Accanto<br />

Ersteinspielungen<br />

WER 73932 (CD)<br />

Produktion: SWR<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

3<br />

Im Vertrieb von<br />

Naxos Deutschland<br />

www.naxos.de<br />

www.wergo.de


CLASS: aktuell<br />

Ausgewählte Konzerte<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong>. 06. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Graz, Kasemattenbühne<br />

22. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Ljubljana<br />

29. 09. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Brasília, Teatro Claudio Santoro<br />

19. 10. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Wien, Odeontheater<br />

www.andreas-woyke.com<br />

Ein fesselndes Hörabenteuer<br />

Mit diesen Worten schließt Attila<br />

Csampais Rezension über Andreas<br />

Woykes <strong>20</strong>18 bei ARS erschienene<br />

CD „Festas Suramericanas“. Das von der<br />

internationalen Fachpresse begeistert aufgenommene<br />

Album mit Klavierwerken von<br />

Heitor Villa-Lobos und Alberto Ginastera ist<br />

mit dem Supersonic Award sowie Nominierungen<br />

für ICMA und Opus Klassik ausgezeichnet.<br />

„Mit unglaublicher Virtuosität und ungestümem<br />

Drängen entfacht Andreas Woyke<br />

in seinem Klavier eine elektrisierende Musik,<br />

die den Teufel in der Hölle erschrecken<br />

dürfte“, so Remy Franck (pizzicato) über die<br />

Einspielung, dessen Herzstück Villa-Lobos‘<br />

extrem schwieriges „Rudepoema“ ist. Elektrisiert<br />

hat Villa-Lobos den Pianisten durch<br />

dessen Brasilien-Reisen.<br />

„Diese Musik, fasziniert mich vor allem<br />

aufgrund ihrer Kontraststärke und besonders<br />

ihrer orchestralen Farbenwelt.“<br />

Mit Alberto Ginastera ist Andreas Woyke<br />

seit seiner Jugend vertraut – zwei seiner<br />

Lehrer waren Argentinier.<br />

„Ginasteras früher Kompositionsstil ist<br />

akademischer und weniger zügellos, dennoch<br />

ebenso energiegeladen. Das ganze Album ist<br />

ein schöner Spiegel der südamerikanischen<br />

Mentalitätsvielfalt.“<br />

Ein doppelter kreativer Funkenflug | CD<br />

Ebenfalls <strong>20</strong>18 veröffentlichte der deutsche<br />

Wahlösterreicher Andreas Woyke das<br />

Album „Braiding Chopin“(ARS), in welchem er<br />

Werke des Romantikers mit seinen eigenen<br />

jazz-beeinfl ussten Kompositionen in einen<br />

spannenden Dialog setzt und so ein neues,<br />

dramaturgisches Gesamtkonzept schafft –<br />

ähnlich dem seiner früheren CD „Braiding<br />

Bach“ (ARS, <strong>20</strong>08).<br />

Ein „kreativer Funkenfl ug“ – so Martin<br />

Gasser in einer Rezension – ist Woykes<br />

Schaffen in der Tat, betrachtet man allein<br />

dessen Vielseitigkeit: Solist und Kammermusiker,<br />

Klassiker und Jazzer, Komponist und<br />

Improvisator, ausübender Musiker und Lehrer.<br />

„Auftreten und Lehrtätigkeit sind zwei Komponenten,<br />

die sich gegenseitig sehr befruchten<br />

– ich kann meinen Studierenden immer neue<br />

Erfahrungen aus meinem Auftrittsleben mitgeben<br />

und schöpfe gleichzeitig wert volle Inspiration<br />

aus meiner Arbeit mit ihnen“,<br />

so Woyke, der an der Kunstuni Graz eine<br />

Kammermusikklasse betreut und ab und zu<br />

für diese auch komponiert.<br />

Ready for departure | Konzertleben<br />

r ARS Produktion ARS 38 258 (Hybrid-SACD)<br />

v ARS Produktion ARS 38 260 (Hybrid-SACD)<br />

Das Konzept seiner Braiding-Alben bringt<br />

Andreas Woyke regelmäßig ins Konzertleben<br />

ein. Aber auch im klassischen Mainstream ist<br />

er äußerst erfolgreich. Seine Tourneen führen<br />

ihn rund um den Globus, vom amerikanischen<br />

Kontinent bis nach Fernost. In europäischen<br />

Konzerthäusern wie Musikverein<br />

Wien, Gasteig München, Philharmonie Köln<br />

ist er ebenso zu hören wie in internationalen<br />

Sälen – Townhall New York, State Theatre<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

4


ARS Produktion ARS 38 161 (Hybrid-SACD)<br />

Fotos: oben links © Stefan Voitl | oben Mitte © Katharina Schiffl | unten rechts © Monica Zorzanelli<br />

Pretoria, Oriental Arts Center Shanghai oder<br />

Sala Sao Paulo – dort zuletzt unter Leitung der<br />

brasilianischen Musikerlegende Joao Carlos<br />

Martins, dessen bewegende Lebensgeschichte<br />

ihn schon seit langem fasziniert. Zu weiteren<br />

Dirigenten seiner Laufbahn zählen Kazushi<br />

Ono, Gerard Korsten oder Heribert Beissel.<br />

Von seinen Reisen kehrt er stets mit<br />

spannenden Erfahrungen zurück.<br />

„Konzertreisen sind oft zeitlich zu knapp<br />

bemessen, um ein Land eingehender kennenzulernen.<br />

Aber sowohl im Dialog mit den jeweiligen<br />

Veranstaltern als auch dem Publikum<br />

lernt man viel über seine Mentalität.“<br />

Passion nicht nur für Tango |<br />

Kammermusik<br />

Ein wichtiger Teil seines Künstlerlebens<br />

ist die langjährige Zusammenarbeit mit dem<br />

Cellisten Friedrich Kleinhapl, mit dem zusammen<br />

etliche preisgekrönte CDs bei ARS<br />

vorliegen. Neben klassischem Standardrepertoire<br />

fällt hier vor allem das Album<br />

‚Pasión Tango‘ auf (ARS, <strong>20</strong>14).<br />

„Die Vorbereitung auf dieses Album war<br />

spannend, da Astor Piazzollas ‚Grand Tango‘<br />

die einzige bekannte Tango-Originalkomposition<br />

für Cello und Klavier ist. Fast alle anderen<br />

Stücke auf der CD sind Arrangements, die wir<br />

selbst weiterbearbeitet haben. Unser gemeinsames<br />

Musizieren hat sich im Laufe der Zeit<br />

zu blindem Verstehen entwickelt und bezüglich<br />

unseres Zugangs zur Musik sind wir auf<br />

einer Wellenlänge. Und das Tango-Programm<br />

bietet mir viel Raum für Improvisation.“<br />

Painting Acts von Maler*innen, mal zu<br />

Stummfilmen – wie z.B. Dziga Vertovs Epos<br />

„Der Mann mit der Kamera“ (1929), ein in<br />

Schnitttechnik und Animation kompromissloser<br />

Spiegel russischen Alltags.<br />

„Dieser Film widerspricht jeglichem Stummfilm-Klischee<br />

und verlangt vom Musiker über<br />

70 Minuten äußerste Intensität und Gestaltungskraft<br />

– ein für das Publikum wie für<br />

mich selbst sehr spannendes Erlebnis!“<br />

Gänsehaut pur erlebten auch die knapp<br />

<strong>20</strong>0 000 Besucher*innen der AirPower <strong>20</strong>19.<br />

„Woyke 7 – AirPower unplugged“ hieß das<br />

Projekt, in dem der Pianist live zu einer<br />

Kunstsegelflug-Vorführung improvisierte.<br />

„Normalerweise fliegt Team Blanix zu einem<br />

CD-Soundtrack, der präzise auf das Flugprogramm<br />

abgestimmt ist. Muss dieses aufgrund<br />

unvorhergesehener Wetter si tua tio nen kurzfristig<br />

verändert werden, wird ein perfekt zur Musik<br />

synchroner Ablauf schwierig. So kam Display-<br />

Organisator Dieter Springer mit der Live-Impro-<br />

Idee auf mich zu – ein in dieser Form weltweit<br />

nie da gewesenes Projekt, und auch für mich<br />

einzigartig in meiner bisherigen Laufbahn!“<br />

On cue | Jazz<br />

Den Anstoß, sich dem Jazz zuzuwenden,<br />

gaben Woyke zwei einschneidende Hörerfahrungen:<br />

Die Aufnahme des berühmten<br />

„Köln Concert“ von Keith Jarrett (ECM, 1975)<br />

und ein Live-Auftritt von Al di Meola.<br />

„Später im Studium lernte ich viele Jazz-<br />

Kolleg*innen kennen, mit denen ich zusammenspielte<br />

und dabei ebenso viel lernte wie<br />

durch das Hören der Jazz-Größen, die mir neben<br />

den Genannten auch heute stetige Inspirationsquellen<br />

sind: Pat Metheny, Lyle Mays,<br />

Miles Davis, John Coltrane, Chick Corea, Herbie<br />

Hancock und nicht zuletzt Friedrich Gulda,<br />

dessen grenzüberschreitenden Konzerte mich<br />

sehr beeinflusst haben.“<br />

Heute spielt er regelmäßig in verschiedenen<br />

Besetzungen von Duo über Combo<br />

bis hin zum stilistisch vielfältigen Pianisten-<br />

Ensemble „pianoARTventure“.<br />

Dankbarkeit | Menschen<br />

Derer sind viele, die Andreas Woykes<br />

Werdegang unterstützend begleitet haben –<br />

angefangen bei den Eltern, die seine Begabung<br />

früh entdeckten, und seinen Mentoren.<br />

„Meine Lehrer Siegfried Fiedler, Pal Molnar,<br />

Aldo Antognazzi und Julio Largacha haben<br />

mir eine fundierte Ausbildung in meiner Heimatstadt<br />

Siegen gegeben, bevor Pavel Gililov<br />

in Köln und Rudolf Kehrer in Wien mich auf<br />

dem Weg zum eigenen Stil weiter prägten.<br />

Ihnen allen gegenüber empfinde ich große<br />

Dankbarkeit – und natürlich all jenen Menschen,<br />

die mich gegenwärtig unterstützen.“<br />

In einem so vielfältigen Musikerleben<br />

bleibt wenig Zeit für Anderes. Woyke nimmt<br />

sie sich, wann immer er kann. Er fotografiert<br />

gerne, betreibt grafisches Design, liebt die<br />

Natur, philosophiert gerne mit seinen beiden<br />

Kindern oder Freunden über das Leben – und<br />

natürlich immer wieder über die Musik.<br />

<br />

Gerfried Gombocz<br />

Woyke 7 | Improvisation<br />

Ein Aspekt, der in Andreas Woykes Leben<br />

unverzichtbar ist und den er für alle Musiker*innen<br />

als wichtig erachtet, gerade die<br />

Klassischen.<br />

„Es hilft enorm bei der eigenen Stilfindung.<br />

Und man darf nicht vergessen – viele der großen<br />

Komponisten wie Bach, Beethoven, Chopin<br />

oder Liszt improvisierten meisterhaft.“<br />

Der Blick auf Woykes Improvisationsprojekte<br />

mutet spannend an: Mal zu Live-<br />

„Als Musiker hat man das Glück,<br />

das, wofür das Herz am meisten brennt,<br />

als seinen Beruf ausüben zu können.<br />

Besser geht es doch nicht, oder?“<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

5


CLASS: aktuell<br />

Sauer Orgel Berliner Dom<br />

Öffnet die Tore weit<br />

Andreas Sieling spielt an der großen Sauer Orgel im Berliner Dom<br />

Weitere Einspielungen:<br />

bearbeitung mit programmatischen Klängen.<br />

Franz Wagner, August Haupt und Philipp<br />

Rüfer dürften auch Eingeweihten heute kaum<br />

mehr bekannt sein. Dabei waren alle drei<br />

zu Lebzeiten äußerst erfolgreich. Haupts<br />

Konzertfuge, hier erstmal eingespielt, kur-<br />

Berlin! Orgelwerke Berliner Komponisten<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy, Otto Dienel,<br />

August Haupt, Philipp Rüfer und Franz Wagner<br />

Andreas Sieling an der Sauer Orgel im Berliner Dom<br />

MDG 946 2161-6 (Hybrid - SACD)<br />

Aktuelle Konzerte: Andreas Sieling<br />

17. 04. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Friedenskirche Krefeld (mit Ben Becker)<br />

15. 05. <strong>20</strong><strong>20</strong> Gedächtniskirche Speyer<br />

30. 05. <strong>20</strong><strong>20</strong> Berliner Dom, Das Bach-Projekt<br />

XI. Konzert: Bach und Pfingsten<br />

17. 06. <strong>20</strong><strong>20</strong> London, Westminster Cathedral<br />

Werke von Muffat, Liszt und Tournemire<br />

03. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong> Berliner Dom, Das Bach-Projekt<br />

XII. Konzert: Bach im Spiegel der Romantik<br />

www.organist.de<br />

Rasant entwickelte sich Berlin im 19.<br />

Jahrhundert vom schlammigen Provinznest<br />

zur Metropole von Weltrang.<br />

Im selben Tempo ging es mit Kunst und Kultur<br />

bergauf, und auf dem Gipfelpunkt errichtete<br />

Wilhelm Sauer sein prachtvolles Orgelwerk,<br />

das 1905 gemeinsam mit dem Berliner Dom<br />

geweiht wurde. Domorganist Andreas Sieling<br />

hat aus dieser überaus fruchtbaren Goldgräberzeit<br />

exklusive Berliner Orgelmusik zusammengetragen,<br />

darunter einige Erstaufnahmen<br />

– und eine unerwartete Zugabe, die<br />

berlinerischer nicht sein könnte.<br />

Felix Mendelssohn darf da natürlich nicht<br />

fehlen. Drei Präludien und Fugen op. 37 des<br />

Ur-Berliners sind die ältesten Beispiele auf<br />

dieser liebevoll produzierten Super Audio<br />

CD. Orgelunterricht erhielt Mendelssohn beim<br />

Marienorganisten August Wilhelm Bach, der<br />

wie kein anderer die Berliner Kirchenmusik<br />

über Jahrzehnte prägte. Auch Otto Dienel<br />

lernte bei ihm; für seine populären „Orgelvorträge“<br />

zur Mittagszeit verknüpfte er geschickt<br />

klassische Formen wie die Choralsierte<br />

als Abschrift unter der Hand, bis ein<br />

ehemaliger Schüler in den USA eine Edition<br />

besorgte. Rüfer war auch als Lehrer sehr<br />

gefragt; Karl Straube und Albert Becker gehörten<br />

zu seinen Schülern.<br />

Andreas Sieling kann an „seiner“ Sauer<br />

Orgel aus dem Vollen schöpfen: 113 Register<br />

auf 4 Manualen und Pedal ermöglichen<br />

einen Farbenreichtum sondergleichen. Die<br />

hervorragend eingerichtete pneumatische<br />

Traktur erlaubt virtuoses Spiel auch bei vollgriffigen<br />

Akkorden; der samtig-volle Klang<br />

des meisterhaften Instruments bringt die<br />

Qualität der Kompositionen besonders gut<br />

zur Geltung – am besten natürlich in echten<br />

drei Dimensionen der 2+2+2-Wiedergabe<br />

zu erleben. Und dann ist da ja auch noch die<br />

Zugabe, die (und nur das sei hier verraten)<br />

dem opulenten Klangkolorit des Domes noch<br />

weiter die Tore öffnet… Lisa Eranos<br />

Fotos: Berliner Dom © Maren Glockner, Andreas Sieling © Boris Streubel<br />

MDG 946 1514-6 (Hybrid - SACD) MDG 606 1572-2<br />

MDG 606 1630-2<br />

MDG 946 1740-6 (Hybrid - SACD)<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

6


CLASS: aktuell<br />

Foto: © Jean Lemoine<br />

Gipfelsturm<br />

Aloys-Mooser-Orgel, Cathédrale Saint-Nicolas<br />

Zuzana Ferjenčíkovás Liszt Edition im authentischen Klang<br />

Aktuelle Konzerte:<br />

18. 04. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

St. Peter und Paul, Ratingen – Festkonzert<br />

zu Jean Guillous 90. Geburtstag<br />

27. 06. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

„250 Jahre Hölderlin“, Nürtingen<br />

13. 08. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Große Walcker-Orgel (1916), Doesburg (NL)<br />

23. 09. <strong>20</strong><strong>20</strong> Hoher Dom zu Essen<br />

24. 05. <strong>20</strong>21 Konzerthaus Berlin<br />

www.ferjencikova.info<br />

Das hätte Franz Liszt sicher sehr gefallen:<br />

Für die erste Folge der Gesamteinspielung<br />

aller Lisztschen<br />

Orgelwerke hat sich Zuzana Ferjenčíková<br />

das großartige Aloys-Mooser-Instrument in<br />

der Kathedrale zu Fribourg ausgesucht. Liszt<br />

selbst ist 1836 gemeinsam mit George Sand<br />

nach Fribourg gereist, um sich die Orgel präsentieren<br />

zu lassen; inspiriert von diesem<br />

Wunderwerk entstanden in der Folge immer<br />

wieder Kompositionen und Bearbeitungen für<br />

die Orgel, deren Klanggestalt sich mit der Entwicklung<br />

des Orgelbaus weiterentwickelte.<br />

Überraschung gleich zu Beginn: Das berühmte<br />

Präludium und Fuge über B-A-C-H präsentiert<br />

Ferjenčíková in der selten gespielten<br />

Urfassung, die der Liszt-Schüler Alexander<br />

Winterberger 1856 im Merseburger Dom zur<br />

Uraufführung gebracht hat. Das schroffe Aufeinandertreffen<br />

von wuchtigen Akkorden und<br />

brillanter Virtuosität hat Liszt 15 Jahre später<br />

zugunsten fi ligraner Detailarbeit gemildert –<br />

ein Grund mehr, der hier eingespielten Rarität<br />

mit besonderer Aufmerksamkeit zu begegnen.<br />

Ein weiteres Schwergewicht schließt diese<br />

erste SACD ab: Einleitung, Fuge und Magnificat<br />

aus der Symphonie zu Dante´s Divina<br />

Commedia zeigen Liszts große kompositorische<br />

Meisterschaft, die drei Stadien des<br />

Jenseits, die auch als Allegorie auf das<br />

menschliche Streben allgemein gedeutet<br />

werden können, sind motivisch eng mitein-<br />

Franz Liszt (1811 -1886)<br />

Sämtliche Orgelwerke – Volume 1<br />

Zuzana Ferjenčíková, Aloys-Mooser-Orgel<br />

Cathédrale Saint-Nicolas, Fribourg (CH)<br />

MDG 906 2140-6 (Hybrid-SACD)<br />

ander verknüpft und gipfeln in fulminanter<br />

Klangpracht. Den choralartigen Trauergesang<br />

nach dem eröffnenden Rezitativ registriert<br />

Ferjenčíková mit Moosers berühmter Voix<br />

humaine, für die der Meister des frühromantischen<br />

Orgelbaus einen eigenen Schwellkasten<br />

konstruiert hat.<br />

Wie weit Liszts Interesse an Musik seiner<br />

Zeitgenossen und früherer Generationen<br />

reichte, lässt sich an Ferjenčíkovás Programmauswahl<br />

treffl ich ablesen. Da fi nden sich Bearbeitungen<br />

von Bach bis Otto Nicolai, sowie<br />

als besonderes Schmankerl, ein Regina coeli<br />

laetare von Orlando di Lasso. Als Bonus<br />

gibt´s das gleich zweimal, nämlich zusätzlich<br />

auf der historischen Manderscheidt-Orgel<br />

aus dem 17. Jahrhundert. Wie das Mooser-<br />

Instrument ist auch diese besondere Orgel<br />

in allerfeinster SACD-Technik aufgenommen<br />

und in voller Klangpracht am besten in 3D<br />

zu bewundern.<br />

Klaus Friedrich<br />

Weitere Einspielung:<br />

Jean Guillou (1930-<strong>20</strong>19):<br />

Orgelwerke – Volume 1<br />

Fantaisie op. 1/1954; Säya (L’Oiseau bleu) op. 50/1993<br />

Hymnus op. 72 /<strong>20</strong>08; Tableaux d’une Exposition<br />

Pictures at an Exhibiton/Bilder einer Ausstellung<br />

(transkribiert von Jean Guillou 1988)<br />

Stahlhuth-Jann-Orgel St. Martin, Dudelange (LU)<br />

MDG 906 <strong>20</strong>89-6 (Hybrid-SACD)<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

7


CLASS: aktuell<br />

Heinz Werner Zimmermann<br />

und Hugo Distler<br />

Musikalische Erneuerung<br />

zwischen Gloria und Jazz<br />

Der Norddeutsche Kammerchor präsentiert Distler und Zimmermann<br />

Foto: © Ulf Dahl<br />

Wohl uns des feinen Herren<br />

Werke von Hugo Distler und Heinz Werner Zimmermann<br />

Christina Roterberg, Sopran | Arvid Gast, Orgel<br />

Norddeutscher Kammerchor, Maria Jürgensen<br />

MDG 902 2156-6 (Hybrid-SACD)<br />

Hugo Distlers Verdienste um die evangelische<br />

Kirchenmusik des <strong>20</strong>. Jahrhunderts<br />

sind kaum zu überschätzen.<br />

Seine klare, von Leichtigkeit und Transparenz<br />

geprägte Tonsprache wurde prägend<br />

für Generationen von Kirchenmusikern und<br />

Komponisten. Mit dem bestens aufgelegten<br />

Norddeutschen Kammerchor hat Maria<br />

Jürgensen nun ein Programm aus Distlers<br />

„Liturgischen Sätzen“ im reinsten A-Cappella-<br />

Klang eingespielt, dazu im ergänzenden<br />

Kontrast Heinz-Werner Zimmermanns jazzinspirierte<br />

Chorvariationen über Distlers<br />

„Nürnberger Großes Gloria“.<br />

Den „Liturgischen Sätzen“ liegen originale<br />

lutherische Melodien aus der Zeit der Reformation<br />

zugrunde. Die verschiedenen Kyrieund<br />

Gloria-Gesänge des 16. Jhs. finden bis<br />

heute Verwendung im lutherischen Gottesdienst.<br />

In Distlers ein- bis sechsstimmigen<br />

Sätzen aus op. 13 steht immer der Text im<br />

Vordergrund, ungewohnte und spannende<br />

Harmonik ergibt sich immer wieder aus einer<br />

sehr individuellen, wortbezogenen Stimmführung.<br />

Die rhythmischen Finessen dieser jahrhundertealten<br />

Musik hat Zimmermann auch<br />

und gerade in Distlers Fassung des „Nürnberger<br />

Großen Glorias“ fasziniert. Der statische<br />

Choral wird unter der freien Sopran-<br />

Oberstimme zum „Walking Bass“ – ein<br />

grandioser Effekt! Das umfangreiche Variationswerk,<br />

das von Sprechgesang bis zur<br />

Aktuelle Konzerte:<br />

01. 05. <strong>20</strong><strong>20</strong> Stiftskirche Stuttgart<br />

02. 05. <strong>20</strong><strong>20</strong> Stadtkirche Durlach<br />

31. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong> | 01. 08. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Stadtkirche Ludwigslust<br />

„Ein Fest für die Ludwigsluster Klassik“<br />

– Konzerte im Rahmen der <strong>Festspiel</strong>e<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

21. 11. <strong>20</strong><strong>20</strong> Højer Kirke (Dänemark)<br />

22. 11. <strong>20</strong><strong>20</strong> Kirche Hamburg-Sinstorf<br />

www.norddeutscherkammerchor.de<br />

Psalmodie allerhand kontrapunktische Virtuosität<br />

aufweist, endet in großartiger, mit Bluesanspielungen<br />

gefärbter Steigerung.<br />

Ergänzt wird das ambitionierte A-Cappella-<br />

Programm in einer 3-D-Neuaufnahme aus<br />

der Klosterkirche in Cismar durch die Orgelsonate<br />

op. 18 sowie die Drei Geistlichen<br />

Konzerte für Sopran und Orgel op. 17, in<br />

denen die Orgel mit dem Gesang im deklamatorischen<br />

Dialog zu stehen scheint.<br />

Christina Roterberg und Arvid Gast treffen<br />

den Tonfall dieser filigranen Musik perfekt,<br />

die in feinster Super Audio CD-Technik an<br />

Distlers Lübecker Wirkungsstätte, an der<br />

historischen Stellwagen-Orgel in St. Jakobi,<br />

eingefangen wurde. Klaus Friedrich<br />

MDG 902 1694 - 6 (Hybrid-SACD) MDG 902 1829 - 6 (Hybrid-SACD) MDG 903 <strong>20</strong>04 - 6 (Hybrid-SACD)<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

8


CLASS: aktuell<br />

GENUIN GEN 19668<br />

GENUIN GEN <strong>20</strong>683<br />

Junge Preisträger<br />

Der virtuose Fagottist Theo Plath und die<br />

rumänische Geigerin Ioana Cristina Goicea<br />

Die Edition Primavera bei Genuin<br />

hat sich als wahre Talentschmiede<br />

herausgestellt: Seit <strong>20</strong>07 sind bei<br />

Genuin 44 Preisträger-CDs des Deutschen<br />

Musikwettbewerbs erschienen, u.a. mit Nicolas<br />

Altstaedt, Nils Mönkemeyer, Andreas<br />

Martin Hofmeir oder Simon Höfele. Viel versprechen<br />

dürfen wir uns auch von den beiden<br />

Wettbewerbspreisträgen <strong>20</strong>18, Ioana<br />

Cristina Goicea und Theo Plath.<br />

Die junge rumänische Geigerin Ioana<br />

Cristina Goicea und ihr Landsmann und Klavierpartner<br />

Andrei Banciu lassen die spätromantischen<br />

Werke von Richard Strauss,<br />

Erich Wolfgang Korngold und eine Weltersteinspielung<br />

von Stan Golestans Violinsonate<br />

in allen Farben leuchten – romantischer<br />

Überschwang im besten Sinne des Wortes.<br />

Als Duo musizieren die beiden seit dem<br />

Studium in Leipzig <strong>20</strong>12.<br />

Theo Plath wiederum knüpft sich Fagottkonzerte<br />

verschiedener Epochen vor. Gemeinsam<br />

mit der Deutschen Radio Philharmonie<br />

unter Leo McFall stellt er romantische Fagottkonzerte<br />

von Carl Maria von Weber und<br />

Bernhard Crusell zwei modernen, französischen<br />

Kompositionen von Marcel Bitsch und<br />

André Jolivet gegenüber. Plath zeigt hier eindrücklich<br />

ein weites Spektrum der Ausdrucksmöglichkeiten<br />

des Fagotts, das auch heute<br />

noch als Soloinstrument wenig bekannt ist.<br />

Karin Hesse<br />

Richard Wagner: Die Walküre<br />

BRSO, Sir Simon Rattle<br />

Stuart Skelton, Eric Halfvarson,<br />

James Rutherford, Eva Maria Westbroek,<br />

Iréne Theorin, Elisabeth Kulman, u.a.<br />

BR 900177 (4 CDs)<br />

Winning-Team:<br />

Sir Simon Rattle und<br />

das BRSO<br />

Bei BR-KLASSIK erschien <strong>20</strong>15 der<br />

konzertante Mitschnitt von Richard<br />

Wagners Oper „Das Rheingold“. Er war<br />

Dokument von Sir Simons Gastspiel beim<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.<br />

Die Aufnahme wurde allgemein als<br />

Referenz wahrgenommen, zumal hierbei<br />

auch eine exquisite Riege von Spitzensolistinnen<br />

und -solisten zur Verfügung stand.<br />

Zu jenem Zeitpunkt war bereits klar, dass<br />

Rattles „Rheingold“ der Auftakt für die gesamte<br />

Opern-Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“<br />

werden würde. Und so ging die Kooperation<br />

zwischen Sir Simon Rattle und<br />

dem BRSO in Sachen Wagner im Februar<br />

<strong>20</strong>19 in eine weitere Runde. Daraus resultierend<br />

liegt nun „Die Walküre“ vor: Erneut<br />

mitgeschnitten bei konzertanten Aufführungen,<br />

erneut mit einer handverlesenen Besetzung.<br />

Die Live-Konzerte wurden von der<br />

Fachpresse enthusiastisch gefeiert, und es<br />

ist kaum vorstellbar, dass diese Albumveröffentlichung<br />

auf andere Reaktionen stoßen<br />

könnte. Dies ist eine Opernveröffentlichung,<br />

wie man sie heute nicht mehr häufig<br />

findet: Bis in die Nebenrollen exquisit besetzt,<br />

wunderbar und namhaft dirigiert und<br />

ausgestattet mit einem perfekten Aufnahmeklang!<br />

René Brinkmann<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

9


CLASS: aktuell<br />

Weitere Einspielungen von Christian Euler<br />

mit Paul Rivinius am Klavier:<br />

Mutig.<br />

Wirkungsvoll.<br />

Verzaubernd …<br />

Henri Vieuxtemps<br />

(18<strong>20</strong> -1881)<br />

Werke für Viola<br />

und Klavier<br />

MDG 903 <strong>20</strong>63-6<br />

(Hybrid-SACD)<br />

Christian Euler präsentiert sein<br />

Programm Viola Solo<br />

Paul Hindemith<br />

(1895 -1963)<br />

Sonaten für Viola<br />

und Klavier<br />

op. 11,4 & op. 25,4<br />

Solosonaten<br />

op. 11,5 & 25,1<br />

MDG 903 1952-6<br />

(Hybrid-SACD)<br />

Foto: © wildundleise.de<br />

Englische Musik<br />

für Viola und Klavier<br />

Arnold Bax: Sonata<br />

Arthur Bliss: Sonata<br />

Ralph Vaughan<br />

Williams: Suite<br />

MDG 903 1796-6<br />

(Hybrid-SACD)<br />

Christian Euler wagt, was sich nicht<br />

viele trauen: Eine ganze Stunde<br />

Musik mit Bratsche allein, ohne Begleitung.<br />

Eulers voller, warmer und überaus<br />

differenzierter Ton trägt durch dieses anspruchsvolle<br />

und dennoch kurzweilige Programm,<br />

das neben einigen „Klassikern“<br />

auch mit der einen oder<br />

anderen Rarität aufwarten kann.<br />

Als Wettbewerbsstück ist Alfred<br />

Pochons Passacaglia entstanden.<br />

Bachs große Chaconne für Violine<br />

solo ist bis ins Detail unverkennbar<br />

das Vorbild, und dennoch fi ndet<br />

Pochon, der als Kammermusiker<br />

Viola Solo<br />

Max Reger: Suite op. 131d<br />

Paul Hindemith: Sonate (1937)<br />

Alfred Pochon: Passacaglia<br />

Igor Stravinsky: Elegy<br />

Christian Euler, Viola<br />

MDG 903 2160-6 (Hybrid-SACD)<br />

in den ersten Jahrzehnten des <strong>20</strong>. Jahrhunderts<br />

beachtliche Erfolge feiern konnte, einen<br />

echt bratschengemäßen Tonfall. Eulers<br />

dichte Tongebung macht aus diesem sicherlich<br />

nur nebenbei entworfenen Werk ein ganz<br />

besonderes, opulentes Klangerlebnis.<br />

Auch Reger orientierte sich – wie sollte<br />

es anders sein – an Bach und gibt mit<br />

gleich drei Solosuiten für Viola diesem Instrument<br />

eine besondere Empfehlung. Die<br />

immensen tech ni schen Anforderungen meistert<br />

Christian Euler natürlich mit Bravour;<br />

darüber hinaus gelingt es ihm, den harmonisch<br />

immer wieder kühnen Satz musikalisch<br />

sehr sinnvoll zu erfüllen, sehr zum<br />

Vorteil dieser unterschätzten Kostbarkeiten.<br />

Und natürlich Hindemith – die Viola war ja<br />

sein ureigenstes Instrument und trotz ambitionierter<br />

Tonalität orientiert er sich bis Mitte<br />

des <strong>20</strong>. Jhts. immer noch an den klassischen<br />

Vorbildern. Einen besonderen Höhepunkt erreicht<br />

diese Veröffentlichung mit Strawinskys<br />

Elegie: Sie ist konsequent zweistimmig und<br />

dennoch stilistisch weit entfernt von Bach<br />

oder Reger. Hier eröffnet Strawinsky einen<br />

ganz neuen Klangkosmos, der in der dreidimensionalen<br />

Wiedergabe dieser in feinstem<br />

Akustikklang aufgenommenen Super Audio<br />

CD einfach nur verzaubert. Klaus Friedrich<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

10


CLASS: aktuell<br />

Aktuelle Konzerte<br />

16. 05. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Bad Waldsee Musikfestwochen<br />

Donau-Oberschwaben<br />

09. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Festival Gezeitenkonzerte<br />

Ostfriesland<br />

26. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong> Lugano<br />

Beethoven-Rinck<br />

„Ein Konzert für<br />

Christian Heinrich und Ludwig“<br />

14. 10. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Schloßkirche Darmstadt<br />

15. 10. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Landesmuseum Detmold<br />

www.trioparnassus.com<br />

Foto: © Licht-Schein-Fotografie<br />

Zum 250. Geburtstag<br />

Das Trio Parnassus entdeckt Christian Heinrich Rinck<br />

Es muss nicht immer Beethoven sein:<br />

Auch Johann Christian Heinrich Rinck<br />

feiert in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag.<br />

Zu Lebzeiten hochgeschätzt und<br />

mit Auszeichnungen überhäuft, ist seine Musik<br />

nahezu vollständig in Vergessenheit geraten.<br />

Das Trio Parnassus hat sich mit Rincks<br />

Oeuvre für Kammermusik auseinandergesetzt<br />

und entdeckte dabei einen Komponisten, der<br />

auf höchst individuelle Weise rokokohafte Eleganz<br />

mit romantischen Einfällen verbindet.<br />

Schon in der äußeren Form seiner Werke<br />

erweist sich Rinck als unabhängiger Geist:<br />

Die drei Klaviertrios op. 32 umfassen nur<br />

jeweils zwei Sätze, die „Sonate“ D-Dur für<br />

Klaviertrio besteht gar nur aus einem einzigen.<br />

Den verschollenen Cellopart der Sonate<br />

hat Ulrich Rasche anhand der Bassfiguren<br />

des Klavieres rekonstruiert. Grüblerisches<br />

Auswalzen von Themen und Motiven ist<br />

Rinck fremd; in oft knappen Dimensionen<br />

entfaltet er eine luftige Leichtigkeit, die<br />

aber immer wieder von überraschenden Brechungen<br />

konterkariert wird.<br />

Vielleicht ist es dieses Unbeschwerte,<br />

das Rinck dazu veranlasste, die hier eingespielte<br />

Violinsonate mit dem Zusatz „très<br />

facile“ zu versehen. Das Fehlen technischen<br />

Anspruchs kann es jedenfalls nicht gewesen<br />

sein, denn sowohl Klavier als auch Violine<br />

haben immer mal wieder, besonders im<br />

charmanten Variationssatz, alle Hände voll<br />

zu tun. Mozart ist bei diesem frühen Werk<br />

nicht weit.<br />

Das abschließende Trio in Es-Dur entspricht<br />

mit seinen drei Sätzen dann am<br />

ehesten klassischen Formvorstellungen. Mit<br />

langsamer Einleitung und ausdrucksstarken<br />

Harmonien kommt dieses gewichtige Werk<br />

Beethovens Tonsprache sehr nahe. Damit ist<br />

diese im feinsten 3-D-Klang aufgenommene<br />

SACD eine sehr willkommene Erweiterung<br />

des geburtstagsgeschwängerten musikalischen<br />

Horizonts!<br />

Lisa Eranos<br />

Christian Heinrich Rinck<br />

(1770 - 1846)<br />

Kammermusik – Vol. 1<br />

Klaviertrios op. 32<br />

Sonate D-Dur<br />

Trio Es-Dur<br />

Violinsonaten<br />

„très faciles“ Nr. 1-3<br />

Trio Parnassus<br />

MDG 903 2171-6<br />

(Hybrid-SACD)<br />

Weitere Einspielungen:<br />

Bernhard Molique<br />

(1802 - 1869)<br />

Kammermusik – Vol. 1<br />

MDG 303 2116-2<br />

Kammermusik – Vol. 2<br />

MDG 303 2132 - 2<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

11


CLASS: aktuell<br />

Richard Strauss / Richard Wagner: Lieder<br />

Gerhard Siegel, Tenor / Gabriel Dobner, Klavier<br />

hänssler CLASSIC HC19078<br />

Spätromantische<br />

Kunstlieder<br />

Gerhard Siegel und Gabriel Dobner<br />

legen ihre neue CD unter<br />

dem Label Hänssler Classic vor.<br />

Zwei der größten Anhänger des hochromantischen<br />

Kunstliedes waren –<br />

es überrascht nicht – auch außergewöhnliche<br />

Opernkomponisten: Richard<br />

Wagner (1813-1883) und Richard Strauss<br />

(1864-1949). Die Kunstlieder stellen auch<br />

eine Art Höhepunkt im Werk des Deutschen<br />

Franz Schubert dar.<br />

Während Wagner allumfassende Musikdramen<br />

unter weitgehender Ausgrenzung<br />

von allem anderen pfl egte, arbeitete Strauss<br />

erfolgreich in Genres von Kammermusik bis<br />

hin zu großen Symphonien.<br />

Große Lieder zeichnen sich durch die<br />

psychologische Wirkung aus, die mit rein<br />

musikalischen Mitteln erreicht wird, wobei<br />

Details zu Umfang, Harmonie und Chromatik<br />

sowie die Rolle der Begleitung eine tiefere<br />

Reflexion über oft ganz oberflächliche<br />

Liebeslyrik ermöglichen. Solche Möglichkeiten<br />

zur reicheren Erforschung nahmen im<br />

späten 19. Jahrhundert zu, als Dichter –<br />

zusammen mit Philosophen und Psychologen<br />

– tiefer in die menschliche Psyche eindrangen.<br />

Manuela Neumann<br />

Arnold Schönberg<br />

Brettl-Lieder<br />

Richard Strauss<br />

Krämerspiegel<br />

Kurt Hessenberg<br />

Lieder eines Lumpen<br />

Profil Edition<br />

Günter Hänssler<br />

PH15032<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Variations op. 35, WoO 80, WoO 77<br />

und Sonata op. 111<br />

Florian Feilmair, Klavier<br />

hänssler CLASSIC HC19070<br />

Ideenreichtum<br />

und Witz<br />

Aus dem umfangreichen Variationen-<br />

Schaffen Beethovens wählte der<br />

Wiener Pianist Florian Feilmair, der<br />

bereits bei internationalen Wettbewerben<br />

für seine Interpretationen des 3. und 5.<br />

Beethoven Klavierkonzerts ausgezeichnet<br />

wurde, vier Variationswerke, in welchen der<br />

Komponist ein eigenes Thema heranzieht,<br />

um es zu variieren. Die monumentalen<br />

Eroica-Variationen op. 35 fi nden sich neben<br />

den komprimierten und reduzierten Variationen<br />

in c-Moll WoO 80 und den als Gelegenheitskomposition<br />

entstandenen Variationen<br />

in G-Dur WoO 77. Die Einspielung schließt<br />

mit der Sonate op. 111, deren zweiter Satz<br />

einer der längsten und komplexesten Variationssätze<br />

der Wiener Klassik ist und die<br />

homogene Einbindung der Variationsform<br />

innerhalb mehrsätziger Werke in Beethovens<br />

Klavierliteratur darstellt. Jedes dieser vier<br />

Werke hat eine eigene Semantik und zeigt<br />

einen von Ideenreichtum, Witz, tiefster Ausdruckskraft<br />

und vollendeter Formenbeherrschung<br />

sprühenden Beethoven.<br />

Eingespielt wurden die Werke auf einem<br />

Yamaha-Flügel aus dem Jahr 1997, einem<br />

Instrument mit Charakter. Energischer Anschlag<br />

entlockt dem Konzertfl ügel die schroffen<br />

Kontraste, wie sie Beethoven zum Beispiel<br />

in den Eroica-Variationen fordert. Der<br />

warme, dunkle Teint unterstützt den Pianisten<br />

bei der Erzeugung eines sphärischen,<br />

jedoch nicht aufgesetzt pathetischen Klangs<br />

in der Sonate op. 111. Manuela Neumann<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

12


CLASS: aktuell<br />

Aktuelle Konzerte:<br />

03. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Schleswig-Holstein Musikfest<br />

Ahrensburg<br />

04. 07. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Schleswig-Holstein Musikfest<br />

Hasselburg<br />

29. 08. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Festival „Summerwinds“<br />

Münster<br />

www.trioroseau.de<br />

Foto: © Irène Zandel<br />

Trio Roseau: Malte Refardt, Rachel Frost, Ulf-Guido Schäfer<br />

Luftig, sonnig, windig, heiter…<br />

Eine frische Mozart Serenade mit dem Trio Roseau<br />

Nach fulminantem Start legt das Trio<br />

Roseau nach: Mit Volume 2 sind nun<br />

Wolfgang Amadeus Mozarts sämtliche<br />

Bassetthorntrios in Ulf-Guido Schäfers<br />

Übertragung für Trio d´anches erhältlich.<br />

Zwei weitere höchst unterhaltsame Divertimenti<br />

hat Schäfer aus den 25 – zum Teil<br />

recht rätselhaft überlieferten – Einzelsätzen<br />

zusammengestellt. Tief anrührende Bruchstücke<br />

aus „Così fan tutte“ setzen zum serenadenhaften<br />

Tonfall der Trios einen dramatischen<br />

Kontrapunkt.<br />

Eigentlich ist das Trio d´anches, bestehend<br />

aus Oboe, Klarinette und Fagott, ja ein<br />

Kind des <strong>20</strong>. Jahrhunderts. Vor allem französische<br />

Komponisten fühlten sich vom homogenen,<br />

der menschlichen Singstimme nicht<br />

unähnlichen Klang dieser Besetzung inspiriert.<br />

Ob Mozart es ihnen gleich getan hätte,<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(1756 -1791)<br />

Vol. 2: Cosi fan tutte KV 588<br />

(Harmoniemusik)<br />

Divertimenti KV 439b (III, IV)<br />

Trio Roseau<br />

MDG 903 2144-6 (Hybrid-SACD)<br />

Weitere Einspielung:<br />

Vol. 1: Divertimenti KV 439b<br />

La Clemenza di Tito KV 621<br />

Harmoniemusik für Trio d’anches<br />

von Ulf-Guido Schäfer<br />

MDG 903 <strong>20</strong>95-6 (Hybrid-SACD)<br />

ist Spekulation – nicht jedoch, dass seine<br />

Musik in Schäfers Arrangements so authentisch<br />

wirkt, als wäre sie bereits in Wien so<br />

komponiert worden.<br />

Schäfer selbst spielt die Klarinette im<br />

Trio Roseau – jenes Instrument, das Mozart<br />

in seinen letzten Lebensjahren überaus faszinierte.<br />

Und so finden sich gerade in den<br />

späten Opern immer wieder anspruchsvolle<br />

Solopassagen – eine wahre Fundgrube für<br />

den Arrangeur und die beiden anderen Solisten<br />

Rachel Frost an der Oboe und Malte<br />

Refardt am Fagott.<br />

Damit begibt sich das Trio Roseau in die<br />

lange und vielfältige Tradition der Operntranskriptionen<br />

für Harmoniemusik, die schon zu<br />

Mozarts Zeiten nicht zuletzt deshalb äußerst<br />

beliebt waren, weil man sie unter freiem<br />

Himmel aufführen konnte. Mit dieser brandneuen<br />

Super Audio CD entfaltet sich ein veritables<br />

dreidimensionales Klangbild, das im<br />

heimischen Wohnzimmer frisches Sere naden<br />

gefühl verbreitet.<br />

Lisa Eranos<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

13


CLASS: aktuell<br />

Im Blickpunkt<br />

Oratorium<br />

Giorgos Kanaris<br />

Foto: © Gero Wycik<br />

Eine musikalische Reise<br />

in das Frankreich am Beginn<br />

des <strong>20</strong>. Jahrhunderts<br />

Nach „Sehnsuchtslieder“ (HC16080) ist die aktuelle Einspielung<br />

„Invitation au Voyage“ das zweite Album mit Thomas<br />

Wise (Piano) und Giorgos Kanaris (Bariton), das beim Label<br />

Hänssler Classic erscheint.<br />

Giorgos Kanaris konzertiert als Liedsänger ebenso wie als Opernsänger.<br />

Zusammen mit dem Dirigenten und Pianisten Thomas Wise<br />

gab er eine Vielzahl von Liederabenden mit Werken wie Schumanns<br />

„Dichterliebe“ und „Liederkreis“, Schuberts „Schwanengesang“,<br />

„Winterreise“ und „Die schöne Müllerin“, Ravels „Don Quichotte à<br />

Dulcinée“ und Lieder von Richard Strauss und Hans Pfitzner.<br />

Diese Aufnahme bietet eine farbenfrohe Kollektion französischer<br />

Gedichte von Paul Verlaine, Charles d’Orléans, Paul Morand, Charles<br />

Baudelaire und vielen<br />

mehr, vertont von den<br />

führenden französischen<br />

Komponisten ihrer Zeit.<br />

Manuela Neumann<br />

Invitation au Voyage<br />

Don Quixote and French Songs<br />

Debussy, Ibert, Ravel, Duparc<br />

Giorgos Kanaris, Bariton<br />

Thomas Wise, Klavier<br />

hänssler CLASSIC HC19068<br />

Thomas Wise<br />

Bereits erschienen:<br />

Sehnsuchtslieder von<br />

Beethoven und Schubert<br />

hänssler CLASSIC HC16080<br />

Johann Sebastian Bach (1685 -1750)<br />

Johannes-Passion (2. Fassung<br />

von 1725 in solistischer Besetzung)<br />

Benedikt Kristjánsson, Tenor<br />

Felix Schwandtke, Bass<br />

Ælbgut: Isabel Schicketanz<br />

Stefan Kunath, Florian Sievers<br />

Martin Schicketanz<br />

Wunderkammer<br />

Coviello Classics<br />

COV9<strong>20</strong>07 (2 CDs)<br />

„Eine lebenslange Baustelle“ war<br />

seine Johannes-Passion für Johann<br />

Sebastian Bach, wie es der Booklettext<br />

treffend formuliert. Im Gegensatz<br />

zur in einem Guss geschriebenen<br />

und auch so wirkenden großen<br />

Schwester, der Matthäuspassion, hat<br />

Bach hier immer wieder Teile geändert<br />

und ergänzt – und doch nie zu<br />

einer endgültigen Fassung gefunden.<br />

Dabei haben vor allem die früher<br />

entstandenen Teile ihren Reiz:<br />

Weniger erhaben im Tonfall, dafür<br />

spontaner, eckiger, intimer.<br />

Besonders in der zweiten Fassung,<br />

1725 entstanden, sind diese<br />

Eigenarten nach Meinung des Ensembles<br />

besonders spürbar: „In ihrem<br />

intimeren Tonfall schien uns<br />

die Zweite Fassung der Johannespassion<br />

ideal für eine Aufnahme, die<br />

ohne Dirigent ganz aus dem Innenleben<br />

der musikalischen Linien heraus<br />

gesteuert wird, aus dem Hören<br />

aufeinander, im Geben und Nehmen<br />

spontaner Ideen.“<br />

Passion aus dem<br />

Innenleben<br />

Die Wunderkammer wird ihrem<br />

Namen wieder einmal gerecht: Sie<br />

findet im Ensemble Ælbgut einen<br />

adäquaten Partner im solistisch besetzten<br />

Orchesterpart, und beide<br />

gemeinsam finden auch bei Bach<br />

immer noch Unerhörtes.<br />

Johann Sebastian Bach (1685 -1750)<br />

Matthäus-Passion BWV 244<br />

Carolyn Sampson, Sopran<br />

Aki Matsui, Sopran<br />

Damien Guillon, Alt<br />

Clint van der Linde, Alt<br />

Makoto Sakurada, Tenor<br />

Zachary Wilder, Tenor<br />

Christian Immler, Bass<br />

Toru Kaku, Bass<br />

Benjamin Bruns, Evangelist<br />

Bach Collegium Japan<br />

Masaaki Suzuki<br />

BIS-SACD-2500<br />

Masaaki Suzuki und sein Bach Collegium<br />

Japan nahmen im März 1999<br />

erstmals die Matthäuspassion auf.<br />

Zwanzig Jahre später, im April <strong>20</strong>19,<br />

war es wieder soweit, als sich die<br />

Sänger und Spieler im Konzertsaal<br />

des Saitama Arts Theatre in Japan<br />

versammelten. „Eine tiefe Freude“,<br />

beschreibt Masaaki Suzuki seine<br />

Gefühle bei der Gelegenheit, Bachs<br />

großes Fresko der Passion Christi<br />

zum zweiten Mal aufzunehmen.<br />

Eine tiefe Freude<br />

Und diesmal haben er und sein<br />

Ensemble eine tiefe und kollektive<br />

Vertrautheit mit Bachs Chormusik<br />

mit in den Konzertsaal gebracht,<br />

nachdem sie in der Zwischenzeit<br />

mehr oder weniger alles an Bachschen<br />

Vokalwerken aufgenommen<br />

hatten, einschließlich der gesamten<br />

geistlichen und weltlichen Kantaten.<br />

Ganz bewusst wurde die Interpretation<br />

gestaltet auch im Hinblick auf<br />

Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis.<br />

So wurde sogar eine<br />

neue Orgel eigens gebaut und beschafft<br />

(Orchester I) und für das Orchester<br />

II ein Cembalo eingesetzt.<br />

Suzuki hat für seinen Evangelisten<br />

den jungen deutschen Tenor<br />

Benjamin Bruns ausgewählt, der zum<br />

ersten Mal bei BIS auftritt. Unter<br />

den anderen Solisten sind bekannte<br />

Namen wie Carolyn Sampson,<br />

Damien Guillon, Makoto Sakurada<br />

und Christian Immler.<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

14


CLASS: aktuell<br />

Anthologie<br />

Hörbuch<br />

Im Blickpunkt<br />

Musik von zeitloser Schönheit,<br />

gespielt mit Energie und<br />

Empfindsamkeit<br />

Café Beethoven<br />

Bagatellen von und über<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Für Chor, Mezzosopran, Schauspieler<br />

und Klavier<br />

von Rudolf Herfurtner<br />

Elvira Bill, Mezzosopran<br />

Thomas Weissengruber, Schauspieler<br />

Christopher Bruckman, Klavier<br />

Chorwerk Ruhr, Florian Helgath<br />

Coviello Classics COV9<strong>20</strong>06<br />

„Behagliche Kaffeehaus-Melancholie“<br />

wählte Autor Rudolf Herfurtner<br />

für die Szenerie dieses originellen<br />

Beitrags vom Chorwerk Ruhr zum<br />

Beethoven-Jahr. Den Meister selbst<br />

wähnt man beim Hören der fiktiven<br />

moderierenden Texte hier in zerschlissener<br />

Kleidung (auch diese wird<br />

beschrieben) sitzen, und tatsächlich<br />

ging Beethoven wegen seiner chronisch<br />

unaufgeräumten Wohnung<br />

selbst gern ins Kaffeehaus. Der<br />

Wiener Schmäh des Kellners führt<br />

mit feiner Ironie durchs Programm.<br />

Nahbares vom Titan<br />

Über Beethovens Liebschaften,<br />

sein Aussehen, seine Mäzene und<br />

sonderbaren Marotten erfahren wir<br />

einiges; musikalische Analyse findet<br />

nur in dezenten Andeutungen<br />

statt. Bewusst werden Werke unterschiedlicher<br />

Stilhöhe gegeneinander<br />

gesetzt, also Beethovens „dicke<br />

Brocken“ gegen die kleineren.<br />

Übergangslos plaudernd gleitet der<br />

Kellner-Erzähler immer wieder wie<br />

selbstverständlich von persönlichen<br />

Anekdoten ins musikalische Werk<br />

hinüber. Gemeinsam mit einem hochkarätigen<br />

Ensemble um Elvira Bill<br />

und Florian Weissengruber gelingt<br />

Florian Helgath und dem Chorwerk<br />

Ruhr tatsächlich ein ganz unübliches,<br />

nahbares Beethoven-Portrait.<br />

Fanny & Felix Mendelssohn<br />

Zwei Leben für die Musik<br />

eine Hörbiografie von Jörg Handstein<br />

Martina Gedeck, Sabin Tambrea<br />

Udo Wachtveitl<br />

Münchener Rundfunkorchester<br />

Chor des Bayerischen Rundfunks<br />

BR-Klassik 900925<br />

Die hochmusikalischen Geschwister<br />

Fanny und Felix Mendelssohn verbrachten<br />

eine unbeschwerte Jugend,<br />

in der die Musik eine wesentliche<br />

Rolle spielte. Während Felix ein berühmter<br />

Komponist und Dirigent wurde,<br />

musste Fanny ihre kompositorische<br />

Begabung – den Gepflogenheiten<br />

der Zeit entsprechend – einer Rolle<br />

als Ehefrau und Mutter unterordnen.<br />

In seiner neuen Hörbiografie,<br />

die neben Felix ganz bewusst auch<br />

Fanny Mendelssohn in den Fokus der<br />

Betrachtung rückt, beleuchtet Jörg<br />

Handstein, der langjährige Autor<br />

der Hörbiografie-Reihe des BR, die<br />

Lebensgeschichten dieser beiden<br />

bedeutenden Kreativen des frühen<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Zwei Leben für<br />

die Musik<br />

Der Titel der neuen Hörbiografie<br />

lautet denn auch: „Zwei Leben für<br />

die Musik“. Die Verknüpfung der<br />

Lebensstationen und Kompositionen<br />

Felix’ mit denjenigen seiner älteren<br />

Schwester Fanny eröffnet profunde<br />

Einblicke in die Zeit- und Musikgeschichte.<br />

Die enge Verbindung der<br />

beiden Geschwister zueinander, ihre<br />

ähnlich hohe musikalische Begabung<br />

ist plastisch mitzuerleben: in den biografischen<br />

Fakten ebenso wie in zahlreichen<br />

Musikbeispielen von Werken<br />

Felix’ und Fannys. Beider Lebensgeschichten<br />

– wie gewohnt auf Grundlage<br />

originaler Quellen erarbeitet und<br />

begleitet von zahlreichen Beispielen<br />

beeindruckender Musik – widmet<br />

sich die ausführliche Hörbiografie:<br />

spannend erzählt, lebendig gesprochen<br />

von Martina Gedeck, Sabin<br />

Tambrea und Udo Wachtveitl.<br />

Als Mona Asuka vier Jahre alt war, bekam sie eine Musikkassette<br />

mit Werken eines gewissen Wolfgang Amadeus Mozart<br />

geschenkt – es brach eine Zeit für die Familie an, in der sie<br />

immer wieder auf Play drückte und ihre neue Entdeckung zum Leben<br />

erwecken wollte. Ein Ergebnis dieser frühen Liebe ist diese CD, die<br />

unter anderem das Menuett Nr. 1 KV 1 beinhaltet – geschrieben von<br />

Mozart im Alter von vielleicht fünf oder sechs Jahren und im Notenbuch<br />

seiner Schwester überliefert.<br />

Geboren 1991, gab die deutsch-japanische Pianistin Mona Asuka<br />

ihr Konzertdebüt mit dem Münchner Rundfunkorchester im Alter von<br />

elf Jahren. Seitdem erhielt sie Einladungen zu Solokonzerten und Auftritten<br />

mit berühmten Orchestern aus aller Welt. Birgit Niemeyer<br />

www.mona-asuka.com<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(1756 -1791)<br />

Klavierwerke<br />

Mona Asuka<br />

hänssler CLASSIC<br />

HC19082<br />

Foto: © Jonathan Skudlik<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

15


CLASS: aktuell<br />

Im Blickpunkt<br />

Orchester<br />

Kammermusik<br />

Richard Strauss (1864 -1949)<br />

Also sprach Zarathustra/Burleske<br />

Daniil Trifonov, Klavier<br />

BRSO, Mariss Jansons<br />

BR-Klassik 900182<br />

Kaum ein Dirigent wurde von Publikum<br />

und Musikkritik gleichermaßen<br />

so geschätzt wie Maestro Mariss<br />

Jansons. Seine musi kalische Heimat<br />

hatte der Lette seit <strong>20</strong>03 beim<br />

Chor und Symphonieorchester des<br />

BR gefunden. Dort entwickelte sich<br />

zwischen Klangkörpern, Chefdirigent<br />

und BR-Tonmeistern ei ne einmalige<br />

kreative Trias, die man in dieser<br />

Tiefe und Innigkeit selten erlebt.<br />

Ein besonderes Projekt – da es<br />

noch zu Jansons‘ Lebzeiten von langer<br />

Hand geplant worden war – ist<br />

nun bei BR-Klassik erschienen: Es<br />

ist ein Richard Strauss-Album mit<br />

der symphonischen Dichtung „Also<br />

sprach Zarathustra“. Sie steht hier<br />

neben der noch immer wenig bekannten,<br />

aber höchst reizvollen<br />

„Burleske“ – Strauss‘ einsätzigem<br />

„Mini-Klavierkonzert“.<br />

Bei der „Burleske“ stand niemand<br />

Geringeres als der aktuell wohl begehrteste<br />

Klaviervirtuose zur Verfügung,<br />

um dieses selten gespielte<br />

Strauss-Kleinod in bislang nie dagewesener<br />

Qualität mitzuschneiden:<br />

Daniil Trifonov.<br />

Jansons und Trifonov<br />

zusammen für Strauss<br />

Dass diese Aufnahme ein Live-<br />

Mitschnitt ist, merkt man an der einmaligen<br />

Hingabe und Energie im<br />

Orchester, wie man sie nur bei Konzerten<br />

auffangen kann und am nicht<br />

geschnittenen Schluss-Applaus. Es<br />

ist eine typische Besonderheit, auf<br />

die Maestro Jansons stets ausdrücklich<br />

bestanden hat. Der Schluss-<br />

Applaus verdeutlicht, worum es dem<br />

Dirigenten ging: Musik zu den Menschen<br />

zu bringen – was für eine liebevolle<br />

Geste und welch Ausdruck der<br />

Verbundenheit zwischen Künstler<br />

und Publikum!<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(1756 -1791)<br />

Haffner Serenade + Marsch D-Dur<br />

Ein musikalischer Spaß<br />

Die Kölner Akademie<br />

Michael Alexander Willens<br />

BIS-SACD-2394<br />

Neben den gefeierten Serien von<br />

Aufnahmen mit Ronald Brautigam<br />

der gesamten Klavierkonzerte von<br />

Mozart, Mendelssohn und Beethoven<br />

stellen die Kölner Akademie und<br />

Michael Alexander Willens einen<br />

Überblick über Mozarts Serenaden<br />

und andere Nebenwerke zusammen.<br />

Ihre erste SACD in dieser Reihe<br />

enthielt die Posthorn-Serenade und<br />

zeigte laut dem Rezensenten von<br />

MusicWeb International, dass das<br />

Ensemble „zu den besten Ensembles<br />

der Welt im Bereich der historischen<br />

Aufführungspraxis gehört“.<br />

Gekonnte<br />

Unterhaltung<br />

Seitdem hat das Team Werke<br />

aufgenommen, die mit den Freimaurern<br />

in Verbindung stehen. Hier<br />

eine der berühmtesten Serenaden,<br />

benannt nach Sigmund Haffner, der<br />

sie für die Feierlichkeiten im Zusammenhang<br />

mit der Hochzeit seiner<br />

Schwester im Jahr 1776 in Auftrag<br />

gab. Ein besonderes Merkmal von<br />

Mozarts Serenaden – und die großformatige<br />

Haffner ist da keine Ausnahme<br />

– ist die Einbeziehung virtuoser<br />

Solostimmen, die hier von<br />

Alexander Janiczek ausgeführt wird.<br />

Auf der reichlich gefüllten SACD<br />

(fast 86 Minuten!) folgt nach der<br />

imposanten Serenade Mozarts „Musikalischer<br />

Spaß“ K 522. Ein Werk<br />

in vier Sätzen, eine entzückende und<br />

sehr gekonnt gestaltete Parodie<br />

musikalischer Inkompetenz.<br />

Edvard Grieg (1843 -1907)<br />

Die drei Violinsonaten:<br />

Nr. 1 F-Dur op. 8; Nr. 2 G-Dur op. 13<br />

Nr. 3 c-moll op. 45<br />

Eldbjørg Hemsing (*1990)<br />

Homecoming<br />

Eldbjørg Hemsing, Violine<br />

Simon Trpčeski, Klavier<br />

BIS-SACD-2456<br />

Nach gefeierten Aufnahmen der<br />

Konzerte von Dvořák und Schostakowitsch,<br />

von Tan Dun und Josef<br />

Suk kehrt die norwegische Geigerin<br />

Eldbjørg Hemsing zu ihren Wurzeln<br />

in diesem Grieg-Rezital zurück. Jede<br />

Violinsonate Griegs markiert eine entscheidende<br />

Phase in der künstlerischen<br />

Entwicklung des Komponisten.<br />

Mit 22 Jahren schloss er die F-Dur-<br />

Sonate ab und versuchte, sich von<br />

den Einflüssen seiner Ausbildung am<br />

Leipziger Konservatorium zu befreien.<br />

Das Werk trägt zwar noch den Stempel<br />

deutscher Romantik, enthält aber<br />

Elemente norwegischer Volkstänze<br />

und Hardanger-Geigen-Techniken.<br />

Zwei Jahre später, 1867, war Grieg<br />

als Sympathisant der Bewegung für<br />

ein unabhängiges Norwegen tief in<br />

das Projekt des Aufbaus einer nationalen<br />

Kultur involviert. In seiner Sonate<br />

Nr. 2 nutzte er nationale Merkmale<br />

weitaus konsequenter als zuvor.<br />

Griegs letztes „Verbrechen für die<br />

Geige“, wie er sagte, war die Sonate<br />

in c-Moll, die <strong>20</strong> Jahre nach Sonate<br />

Nr. 2 komponiert wurde. Er war jetzt<br />

ein international angesehener Komponist,<br />

Pianist und Dirigent, und die<br />

Sonate spiegelt diese neue Phase<br />

seines Lebens wider, die Grieg selbst<br />

als einen „weiteren Horizont“ bezeichnete.<br />

Eldbjørg Hemsing schließt<br />

diese SACD mit ihrer eigenen Komposition<br />

„Homecoming“. Es ist eine<br />

Reihe von Variationen über eine<br />

Melodie aus dem Tal, in dem sie<br />

aufgewachsen ist, und eine Verbeugung<br />

vor ihrem Ururgroßvater Grieg,<br />

der dieselbe Melodie fast 150 Jahre<br />

früher in seiner großformatigen<br />

Ballade Op. 24 erklingen ließ.<br />

Ludwig van Beethoven (1770 -1827)<br />

Klaviertrios Vol. 1: Trio c-moll op. 1,3<br />

Trio Es-Dur op. 70,2; Allegretto B-Dur<br />

Sitkovetsky Trio<br />

BIS-SACD-2239<br />

Mit den drei Klaviertrios Op. 1 widmete<br />

sich Beethoven einem Genre,<br />

das bis dahin weitgehend mit unterhaltsamer<br />

Salonmusik verbunden<br />

war, und erhob es zur Konkurrenz für<br />

die Königsdisziplin der Kammermusik,<br />

das Streichquartett. Die Werke<br />

sind sowohl formal als auch inhaltlich<br />

innovativ – insbesondere beim<br />

Trio Nr. 3 c-Moll. Es ist daher angebracht,<br />

dass das Sitkovetsky Trio<br />

dieses Werk ausgewählt hat, um<br />

den Zyklus der Klaviertrios des<br />

Komponisten zu eröffnen. Dass das<br />

c-Moll-Trio Pionierarbeit geleistet<br />

hat, bewies Haydn, der zu dieser<br />

Zeit Beethovens Lehrer war: er riet<br />

von seiner Veröffentlichung ab.<br />

Denn er befürchtete, dass es nicht<br />

„so schnell und einfach verstanden<br />

werden würde“ – aber die Trios op. 1<br />

wurden zu einem kommerziellen Erfolg<br />

und zu Vorboten einer neuen<br />

musikalischen Ästhetik.<br />

Etwa zwanzig Jahre später, 1813,<br />

als E.T.A. Hoffmann die beiden Trios<br />

op. 70 rezensierte, war die neue<br />

Ära fest etabliert, und Hoffmann<br />

bestätigten die Werke, „wie Beethoven<br />

den romantischen Geist der<br />

Musik tief in seiner Seele trägt“.<br />

Romantischer Geist<br />

der Musik<br />

Zwischen den beiden hier aufgenommenen<br />

vollständigen Trios platzieren<br />

die Sitkovetskys Beethovens<br />

allerletzten Beitrag zum Genre des<br />

Klaviertrios, das kleine Allegretto in<br />

B-Dur, WoO 39. Es wurde im Juni<br />

1812 für Maximiliane, die zehnjährige<br />

Tochter von Franz und Antonie<br />

Brentano komponiert – oder, wie auf<br />

der Titelseite des Manuskripts zu<br />

lesen ist, „für meine kleine Freundin<br />

Maxe Brentano, um ihr Klavierspiel<br />

zu fördern“.<br />

CLASS:aktuell-Magazin <strong>20</strong><strong>20</strong>/1<br />

16


STRINGTELLIGENCE<br />

STRINGFINDER<br />

THOMASTIK-INFELD.COM


Making of „And...“,<br />

<strong>20</strong>07<br />

© Sheela Gowda<br />

LENBACHHAUS.DE<br />

IHR<br />

KUNSTMUSEUM<br />

IN MÜNCHEN<br />

SHEELA GOWDA<br />

IT.. MATTERS<br />

BIS 26<br />

JULI<br />

LENBACHHAUS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!