Pfarrbrief 2019
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Kleinrinderfeld
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auf eine diesbezügliche Anspielung etwas
verwundert reagiert hatte.
Gespräch mit Bischof Dr. Franz Jung am
27.09.2019 im Bischofspalais in Würzburg.
Anwesende: Bischof Dr. Franz
Jung, Diözesanreferent Gerhard Weber,
Juristin Fr. Müller; aus Kleinrinderfeld:
Kirchenpfleger Herbert Kratzer,
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Helmut
Fuchs, Stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Berthold Eitel und
Wolfgang Brückner als vortragender Referent.
Es waren 30 Minuten angesetzt, daraus
wurden jedoch knapp 120 Minuten. Die
Delegation aus Kleinrinderfeld wurde
ohne große Unterbrechungen angehört,
lediglich einige kurze Zwischenfragen
wurden gestellt.
Die Entscheidung des Bischofs stand
aber offenbar schon vorher unumstößlich
fest: Zacharias Nitunga soll nach
Ebern. Begründung: Er werde dort gebraucht!
Es war kein Verständnis zu erkennen,
dass bei dem besonders schweren
Schicksal von Zacharias Nitunga ein
Härtefall vorliegt. Die Begründung ist
sehr fadenscheinig, denn in der Pfarreiengemeinschaft
„St. Petrus der Fels“
wird er auch gebraucht. Die Stelle soll
neu besetzt werden!
Es entsteht der Eindruck, dass die Diözese
ihre Macht demonstrieren will – ohne
Rücksicht auf Menschlichkeit und christliches
Verhalten! Zudem wurde bekannt,
dass der dortige Pfarrer ein „besonderes
Auge auf Nitunga“ haben und keinerlei
Verfehlungen zulassen soll. Kommt er da
nicht vom Regen in die Traufe – ergeht
es ihm dann vielleicht noch schlimmer als
in der Pfarreiengemeinschaft, aus der er
kommt? Es geht nach dem Motto: wenn
der eine geht, muss auch der andere gehen,
um den Eindruck zu erwecken, es
gebe keinen Sieger! Das bedeutet: wenn
der Täter freiwillig geht, dann muss das
Opfer zwangsversetzt werden? Entgegen
der Behauptung, Zacharias Nitunga
würde freiwillig nach Ebern gehen, haben
wir andere Kenntnisse.
Die Frage sei erlaubt: Warum zieht man
einen Seelsorger, dort wo er anerkannt
ist, ab und ersetzt ihn durch einen anderen,
der sich erst eingewöhnen und Vertrauen
gewinnen muss?
Eine weitere Frage stellt sich: Was wird
geschehen, wenn Nitunga den Dienst in
Ebern nicht antritt? Wird er dann zurück
nach Burundi geschickt, wo er wieder
auf Grund seines Glaubens verfolgt wird
und aller Wahrscheinlichkeit nach gewaltsam
zu Tode kommen kann?
Ist dieses Verhalten des Bistums Würzburg
mit der christlichen Überzeugung
und der so oft gepriesenen Nächstenliebe
vereinbar?
Wenn das die Auffassung der offiziellen
Kirche im Bistum Würzburg ist, dann
stellt sich weiterhin die Frage, ob es sich
lohnt für diese Kirche zu kämpfen!
Wie auch immer Sie sich selbst diese Fragen
beantworten – dies sollte jeder mit
seinem Gewissen vereinbaren.
Eine letzte Möglichkeit, vielleicht noch etwas
zu bewirken:
Einzelne Bürgerinnen und Bürger wenden
sich direkt telefonisch oder auch schriftlich
an das Ordinariat, um ihren Unmut zum Ausdruck
zu bringen.
Bischöfliches Ordinariat Würzburg
Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg
Telefon: 0931 3860