und Nachhaltigkeitsbericht 2011. - BLKB

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Gegenseitiges Kritisieren macht stark und ist ein robustes Fundament für Kinderschlösser. Monica und Simone. «Wenn wir streiten, kann es schon mal laut werden.» So laut, dass Mitarbeitende auch schon erstaunt den Kopf ins Büro streckten, um zu sehen, was sich genau abspielt. «Wir sind hemmungslos offen und halten uns gegenseitig den Spiegel vor. Sind wir uns in einer Angelegenheit nicht einig, versucht je de, die andere von ihrer Meinung zu überzeugen. Wir kennen die Grenzen und sind nie verletzend. Denn es geht immer um die Sache, nie um die Person.» Unter der «Sache» verstehen Monica und Simone ihre Aufgaben in Zusammenhang mit ihrem Geschäft. Sie betreiben in Allschwil, Muttenz und Therwil Tagesstätten für Kinder im Alter zwischen 3 Monaten und 12 Jahren. Zurzeit tragen die beiden Freundinnen die Verantwortung für 90 Kinder und 35 Mitarbeitende, einige davon im Praktikum oder in der Lehre, und organisieren zweimal pro Woche die Waldspielgruppe. «Mit einer solchen Entwicklung haben wir nicht im Traum gedacht. Denn die Idee entstand aus der Not heraus.» Monica beklagte sich bei einem Treffen über fehlende Krippenplätze und weckte damit bei Simone den Unternehmerinnengeist. Allen kritischen Stimmen zum Trotz kündigte sie ihren Job und stellte ihre Freundin vor vollendete Tatsachen. Wohl oder übel entwarf Monica einen Businessplan, regelte die Finanzierung und stieg mit ins Abenteuer ein. Sie mussten zahlreiche Steine aus dem Weg räumen und einige Rückschläge verkraften. «Mit dem, was wir durchgestanden haben, könnten wir Bücher füllen.» Doch noch nie in den bald zehn Jahren haben sie ihren Entscheid bereut oder die Zusammenarbeit infrage gestellt. «Ich wusste von Anfang an, dass ich mich hundertpro zentig auf Simone verlassen kann und dass sie sieht, wenn ich Unterstützung brauche – und umgekehrt.» «Ich weiss, dass Monica alles mitträgt, was ich tue, und mich auffängt, falls ich mal fallen sollte.» Dieses gegenseitige Vertrauen macht stark. Auch wenn mal die Fetzen fliegen. «Wir sind grundver schieden und absolut ehrlich. In einer solchen Konstel lation sind Diskussionen vorprogrammiert.» Monica und Simone führen ihre Debatten leidenschaftlich und bis zum Schluss. Spielregeln benötigen sie keine. Und obwohl sie gegenseitig die Stärken und Schwächen kennen, nutzen sie diese nie aus. Zeichnet sich keine Lösung ab, wird die Diskussion vertagt, was aber selten notwendig ist. «Nur in sehr wenigen Fällen nehmen wir am Abend ein ungelöstes Problem mit nach Hause.» Doch wie immer die Diskussion verläuft: sie sind nie nachtragend. Ist ein Weg beschlossen, gehen ihn beide gemeinsam. «Auch wenn ich das eine oder andere anders machen würde, unterstütze ich die Lösung und ziehe mit.» Für Monica und Simone sind drei Dinge zwingend erforderlich, um langfristig gemeinsam Erfolg zu haben: der Respekt vor der Eigenheit des anderen, die Grosszügigkeit, dieser Individualität Raum zu geben, und vorbehaltlose Ehrlichkeit. «Simone als Gegenpol zu haben, ist eine Bereicherung und niemand weiss, was wir gemeinsam noch zustande bringen.» Videoclip der Fotoproduktion ansehen:
«Meine Sparringpartnerin fordert mich jeden Tag heraus. Sie ist meine Geschäftspartnerin. Sie hinterfragt Tätigkeiten, fordert mich heraus in der täglichen Arbeit, kann andere Sichtweisen darlegen, kann Persönliches vom Geschäftlichen unterscheiden: Sie steht ganz und mit vollem Herz hinter mir, ist eine gute Freundin und ist immer da, wenn es einem nicht gut geht. Trotzdem können wir herrlich miteinander streiten und müssen nicht immer die gleiche Meinung vertreten. Sie ist einfach unersetzbar.» Originaltext von Monica aus der Bewerbung für den Wettbewerb «Sparring Partner 2011» der BLKB.
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