der gemeinderat Mai 2020
Unsere Themen in der Mai-Ausgabe: Titelthema Corona, Extra Personalmanagement, Beschaffung: Digitale Instrumente schaffen Transparenz, Beleuchtung: Smart City leuchtet mit LED-Technologie
Unsere Themen in der Mai-Ausgabe: Titelthema Corona, Extra Personalmanagement, Beschaffung: Digitale Instrumente schaffen Transparenz, Beleuchtung: Smart City leuchtet mit LED-Technologie
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Nr. 5/<strong>2020</strong><br />
1957–<strong>2020</strong><br />
8,50 Euro<br />
63. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
EXTRA<br />
PERSONALMANAGEMENT<br />
Kommunen überzeugen<br />
am Arbeitsmarkt<br />
Jena geht<br />
voran<br />
OB THOMAS NITZSCHE ÜBER<br />
SEINE STRATEGIE GEGEN DIE<br />
CORONA-PANDEMIE<br />
BESCHAFFUNG<br />
Digitale Instrumente<br />
schaffen Transparenz<br />
BELEUCHTUNG<br />
Smart City leuchtet<br />
mit LED-Technologie
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Editorial<br />
Ein eindeutiges „Ja“ zu Unterflursystemen<br />
Als erste Wohnungsbaugesellschaft in Kassel stattet die GWG in Kooperation mit den Stadtreinigern<br />
Kassel größere Wohnanlagen mit mo<strong>der</strong>nen Unterflursystemen zur Abfallentsorgung<br />
aus. Anstelle einer Batterie von Abfallbehältern für Restabfall und Leichtverpackungen sind am<br />
neuen, mit Hecken eingefassten Standplatz nur noch vier Einwurfsäulen sichtbar. Die Abfallbehälter<br />
verschwinden in <strong>der</strong> Erde.<br />
Wer kennt sie nicht, die Probleme mit Abfalltonnen<br />
und Abfallgroßbehältern: Belästigung durch<br />
Geruch, Ungeziefer o<strong>der</strong> Nager, Überfüllung und<br />
Vandalismus. „Es gibt keine schönen Stellplätze<br />
für Abfalltonnen. Sie sind aber unverzichtbar.<br />
Daher sind unterirdische Sammelsysteme die<br />
beste Lösung“, so Peter Ley. In den Stadtteilen<br />
Bad Wilhelmshöhe, Mitte und Fasanenhof sind<br />
im Wohnungsbestand <strong>der</strong> GWG bereits drei Anlagen<br />
in Betrieb, acht Unterflurbehälter in <strong>der</strong><br />
Fuldatalstraße im Stadtteil Wesertor sollen folgen,<br />
weitere sind in Planung.<br />
Als Beson<strong>der</strong>heit stattet die GWG die sogenannten<br />
Einwurftrommeln mit einem Schließsystem<br />
aus, sodass nur autorisierte Personen<br />
Abfall einwerfen können. Zur Vermeidung von<br />
Fehlbefüllungen ist jede Einwurfsäule mit einem<br />
farblich gekennzeichneten Aufkleber und<br />
beispielhaften Bil<strong>der</strong>n für eine eindeutige Zuordnung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Abfallfraktion versehen.<br />
Eine niedrige Einwurfhöhe ermöglicht zudem<br />
eine bedienerfreundliche und barrierearme<br />
Abfallsammlung.<br />
„Die Bewohner werden vor Inbetriebnahme<br />
ausführlich per Rundschreiben über die Neuerungen<br />
und richtige Nutzung <strong>der</strong> Abfallsysteme<br />
informiert. Dies ist insbeson<strong>der</strong>e wichtig, da<br />
diese mit ihrem Haustürschlüssel auch die mit<br />
dem Schließsystem versehenen Einwurftrommeln<br />
öffnen”, erklärt <strong>der</strong> GWG-Chef. GWG-Kunden<br />
können sich zusätzlich zum Thema Abfallentsorgung<br />
im Innenstadtbüro <strong>der</strong> Stadtreiniger,<br />
das sich im Haus <strong>der</strong> GWG befindet, informieren<br />
und beraten lassen. Für die Wohnungsbaugesellschaft<br />
ist es wichtig, dass Hersteller und<br />
Entsorger von Anfang an mit im Boot sind. „Die<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bauer GmbH als Hersteller<br />
und dem Entsorger ist gut und zielführend“,<br />
erklärt Peter Ley. So sind zum Beispiel bei<br />
<strong>der</strong> Standortwahl Aspekte wie die Zufahrt sowie<br />
die Halte- und Standflächen des Entsorgungsfahrzeuges<br />
zu berücksichtigen.<br />
Bei <strong>der</strong> Wahl des UFS ist eine Abstimmung<br />
des Aufnahmesystems mit dem des Entsorgungsfahrzeuges<br />
von Bedeutung. Im Beispielfall<br />
des UFS in <strong>der</strong> Wilhelmshöher Allee 327<br />
wird eine Pilz-Aufnahme eingesetzt, möglich<br />
wäre aber auch ein 2-Haken- beziehungsweise<br />
3-Haken-Aufnahmesystem.<br />
Vorbereitende Arbeiten im Zuge <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Maßnahmen erfolgen bei <strong>der</strong> GWG in <strong>der</strong><br />
Regel durch einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb,<br />
<strong>der</strong> die Baugrube aushebt, bearbeitet<br />
und nach dem Einbau <strong>der</strong> UFS wie<strong>der</strong> verfüllt.<br />
Bei allen bisherigen Standorten wurde eine Hecke<br />
um die UFS gepflanzt, die nur im Zutritts-<br />
Das neue Unterflursystem an <strong>der</strong> Wilhelmshöher Allee 327 ist beispielhaft für die Neugestaltung<br />
<strong>der</strong> Sammelstellen<br />
Foto: Stadtreiniger Kassel<br />
Foto: Bauer GmbH<br />
Peter Ley (li.), Geschäftsführer <strong>der</strong> GWG, und<br />
Dirk Lange, Betriebsleiter <strong>der</strong> Stadtreiniger<br />
Kassel, setzen auf Unterflursysteme für die<br />
zukunftsweisende Abfallsammlung.<br />
bereich durch einen Pflasterbelag unterbrochen<br />
wird. Die UFS integrieren sich auf diese Weise<br />
harmonisch in die angrenzende Wohnumfeld-/<br />
Grünflächengestaltung.<br />
Die Einwurfsäule zeichnet sich durch einen<br />
sogenannten „Hausmeister-Zugang“ aus. Die<br />
Säule kann seitlich aufgeschlossen und <strong>der</strong><br />
vor<strong>der</strong>e Teil um 90 Grad aufgeschwenkt werden,<br />
um den innenliegenden Sammelbehälter zu öffnen.<br />
Dadurch können Hausmeister o<strong>der</strong> autorisierte<br />
Personen zum Beispiel größere Säcke und<br />
Beistellungen direkt einwerfen o<strong>der</strong> das System<br />
warten. Darüber hinaus kann <strong>der</strong> Schüttkegelproblematik<br />
entgegengewirkt und <strong>der</strong> Füllgrad<br />
optimiert werden. In <strong>der</strong> Regel werden die Behälter,<br />
die fünf Kubikmeter Abfall fassen, wöchentlich<br />
o<strong>der</strong> alle 14 Tage durch die Stadtreiniger<br />
Kassel geleert. Dies geschieht mit einem<br />
Kranwagen, dessen Aufnahmetraverse den Pilz,<br />
<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Einwurfsäule herausragt, greift. Der<br />
Kran zieht dann den Behälter heraus und entleert<br />
ihn in das Containerfahrzeug. Während <strong>der</strong><br />
Behälter aus <strong>der</strong> Erde gezogen wird, fährt das<br />
Sicherheitsplateau automatisch mit hoch und<br />
sichert die Grube während <strong>der</strong> Entleerung.<br />
Der GWG-Chef resümiert: „Die Unterfluranlagen<br />
werden von den Bewohnern sehr gut<br />
angenommen, und die Entleerungen verlaufen<br />
reibungslos. Dies ist die Abfallentsorgung <strong>der</strong><br />
Zukunft, die auch die Attraktivität des Wohnumfeldes<br />
deutlich verbessert.“<br />
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
<strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat unser Leben in den<br />
vergangenen Wochen einschneidend verän<strong>der</strong>t. Die Erlebnisse und<br />
Erfahrungen aus dieser Zeit werden gewiss in keinen Lebenserinnerungen<br />
eines Bürgermeisters fehlen. Wie gut für uns alle, dass<br />
nun weitere Schritte zurück ins öffentliche Leben möglich werden.<br />
Gleichwohl wird die Situation für die Kommunen angespannt<br />
bleiben. Um die Haushalte <strong>der</strong> Städte und Gemeinden zu stabilisieren,<br />
for<strong>der</strong>n die kommunalen Spitzenverbände von Bund und<br />
Län<strong>der</strong>n staatliche Unterstützung. Damit ist das wichtige Signal<br />
gegeben, dass die Kommunen auch künftig dringend erfor<strong>der</strong>liche<br />
Investitionen etwa in Digitalisierung, Bildungsinfrastruktur und<br />
Gesundheitsversorgung tätigen werden.<br />
Was die Pandemie für Politik und Kommunen bedeutet und<br />
worauf es beim Neustart in das Leben mit dem Virus ankommt,<br />
beleuchten wir in dieser Ausgabe ausführlich (Titel „Corona“,<br />
ab S. 8). Beson<strong>der</strong>s hinweisen möchten wir Sie auf unser großes<br />
Interview mit dem Oberbürgermeister von Jena, Thomas Nitzsche,<br />
dessen Stadt als Erste in Deutschland die Maskenpflicht einführte.<br />
Stabile Städte, Gemeinden und Landkreise sind für den gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt und die Aufrechterhaltung <strong>der</strong><br />
staatlichen Ordnung unerlässlich. Die Gemeinwohlorientierung des<br />
öffentlichen Dienstes kennzeichnet die Kommunen. Arbeitsmarktexperten<br />
raten, diese und weitere Pluspunkte künftig noch stärker<br />
zu akzentuieren bei <strong>der</strong> Gewinnung von Fachpersonal und Nachwuchskräften.<br />
Lesen Sie dazu die Fachbeiträge in unserem EXTRA<br />
Personalmanagement.<br />
Herzlich, Ihr<br />
Jörg Benzing, Redaktion<br />
CORONA SPEZIAL<br />
So bewältigen Kommunen<br />
den Krisenfall<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Dienstleistungen und Produkte<br />
zur Bewältigung <strong>der</strong> Krise<br />
KONTAKT<br />
Lesen Sie auf www.treffpunkt-kommune.de<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
3
Inhalt<br />
Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Titel<br />
Corona: Die Pandemie bietet die Chance auf<br />
politischen Perspektivwechsel 8<br />
Innenstädte: Unterstützung für den lokalen<br />
Handel sichert Lebensqualität <strong>der</strong> Bürger 10<br />
Jena: OB Thomas Nitzsche im Interview über<br />
die Krisenbewältigung in seiner Stadt 12<br />
Impulse: Digitalisierung verän<strong>der</strong>t die<br />
Kommunalpolitik und -verwaltung 14<br />
Infrastruktur: Beim Management <strong>der</strong><br />
Konjunkturhilfen Synergien erschließen 16<br />
Breitbandausbau: Glasfasernetz wird in<br />
Sachsen-Anhalt weiter ausgebaut 20<br />
Digitalisierung: Dr. Sören Trebst, 1&1 Versatel,<br />
über Wege durch die Krise 22<br />
Schulen: Regelmäßiger Wasseraustausch beugt<br />
Verkeimung <strong>der</strong> Installationen vor 24<br />
Aus <strong>der</strong> Corona-Krise erwachsen Chancen<br />
8<br />
Krisen bergen immer auch Chancen, heißt es. Was kann aus <strong>der</strong> Corona-Krise erwachsen?<br />
Der Soziologe Stefan Selke geht in seiner zeitkritischen Diagnose dieser<br />
Frage nach und zeigt auf, was die Gesellschaft zur Stärkung jetzt braucht: Kooperation<br />
statt Egoismus – sowie als Treibstoff neue Utopien.<br />
Foto: Sdecoret/Adobe Stock<br />
Foto Titelseite: Stadt Jena<br />
Tunnelbeleuchtung: Sicherheit hat im Dunkeln<br />
oberste Priorität 42<br />
Solare Straßenbeleuchtung: Abseits des<br />
Stromnetzes kommt die Energie von oben 44<br />
Innenbeleuchtung: Gutes Licht im Homeoffice<br />
lässt sich einrichten 46<br />
LED-Röhren: Umstieg auf umweltschonende<br />
Beleuchtung und Kostenersparnis 48<br />
Altlampen: Wertstofferfassung und Recycling<br />
ist praktizierter Umweltschutz 49<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Blendfreies Licht im<br />
Büro 50<br />
Sicherheit: Grundvoraussetzung für alle<br />
Homeofficelösungen ist <strong>der</strong> Datenschutz 54<br />
Gebäudebewirtschaftung: Elektronik ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel zu mo<strong>der</strong>nen Schließsystemen 56<br />
Brandschutz: Integrale Konzepte für<br />
kommunale Liegenschaften 58<br />
Kontrolle: Konzepte für die wirtschaftliche<br />
Brandschutzkontrolle 59<br />
Kommunaltechnik: Brauchwasserspeicher<br />
gewinnen an Bedeutung 60<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Wassertechnik im<br />
großen Format 62<br />
EXTRA Personalmanagement<br />
Arbeitgeberin Kommune: Zufriedene<br />
Beschäftigte sind die beste Werbung 64<br />
Personalentwicklung: Stadt Potsdam nutzt<br />
Mentoringprogramm zur Frauenför<strong>der</strong>ung 66<br />
Coaching: Persönlicher Rat von außen schafft<br />
Orientierung 68<br />
Weiterbildung: Digitale Lernformen gewinnen<br />
an Bedeutung 70<br />
Recruiting: Neue Arbeitsweisen verän<strong>der</strong>n die<br />
Rolle des Recruiters 72<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Personalgewinnung: Die digitale Infrastruktur<br />
bietet Kommunen neue Möglichkeiten 73<br />
Job-Interview: Prof. Dr. Joachim Beck,<br />
Hochschule Kehl, über Karrierechancen im<br />
öffentlichen Dienst 76<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
TOP Stellenmarkt 74<br />
Produkte & Dienstleistungen 78<br />
Vorschau / Impressum 82<br />
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> Sipirit GmbH, Kandel, bei.<br />
Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> Congaia Solar Energy, Lendorf<br />
(Österreich), bei.<br />
Kommunikation: In <strong>der</strong> Krise zählen sachliche<br />
Informationen aus dem Rathaus 26<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Innovationen<br />
bringen die Kommunen voran 27<br />
Bürgerinformation: Messenger-Apps im Einsatz<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit 30<br />
In Hannover denkt das Licht mit 38<br />
Die nie<strong>der</strong>sächsische Landeshauptstadt realisiert mit LED-Straßenbeleuchtung eine<br />
erhebliche Energieeinsparung. Der Energiedienstleister Enercity erprobt zudem<br />
verschiedene Smart-City-Ansätze für mehr Lebensqualität und Klimaschutz. Zum<br />
Beispiel dimmen Sensoren an den Lichtmasten die Helligkeit nur bei Bedarf hoch.<br />
Führungskräfte: Orientierung geben durch<br />
strategische interne Kommunikation 32<br />
EXTRA Personalmanagement 63<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Beschaffung: Die Digitalisierung unterstützt die<br />
Berücksichtigung innovativer Aspekte 34<br />
Kommunale Arbeitgeber können ihren Beschäftigten sinnstiftende Tätigkeiten für<br />
das Gemeinwohl bieten. Solche Werte stehen bei <strong>der</strong> jungen Generation hoch im<br />
Kurs. Was das für die Personalgewinnung bedeutet, beleuchten wir in unserem<br />
EXTRA wie auch die Themen Frauenför<strong>der</strong>ung, Coaching und Weiterbildung.<br />
Interview: Beschaffungsexperte Dieter Portz<br />
über die Dringlichkeitsvergabe 36<br />
Prof. Dr. Joachim Beck<br />
im Job-Interview<br />
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung: Landeshauptstadt Hannover auf<br />
dem Weg zur Smart City 38<br />
Betriebsführung: In Schriesheim managt ein<br />
Dienstleister die Straßenbeleuchtung 40<br />
76<br />
Foto: Hochschule Kehl<br />
Der öffentliche Dienst bietet abwechslungsreiche<br />
Aufgaben. Mit dieser Botschaft<br />
müssen die Kommunen um Mitarbeiter<br />
werben, for<strong>der</strong>t Prof. Dr. Joachim Beck,<br />
Rektor <strong>der</strong> Hochschule Kehl in unserem<br />
Interview über Personalmanagement,<br />
Digitalisierung und die Corona-Krise.<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
KURZ GEMELDET<br />
Kita-Preis 2021<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten und lokale Bündnisse<br />
zur Kin<strong>der</strong>betreuung können bis<br />
zum 15. Juli <strong>2020</strong> ihre Bewerbung um<br />
den Deutschen Kita-Preis 2021 einreichen<br />
unter www.deutscher-kita-preis.<br />
de/bewerbung. Ausgezeichnet wird<br />
„gute Qualität in <strong>der</strong> frühen Bildung“.<br />
Das Bundesfamilienministerium und die<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>- und Jugendstiftung<br />
haben 130 000 Euro Preisgeld ausgelobt.<br />
Die Preisträger <strong>2020</strong> werden am<br />
16. Juni digital bekannt gegeben.<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Kommunalfinanzen<br />
Stabilität sichern<br />
Die Kommunen for<strong>der</strong>n von Bund<br />
und Län<strong>der</strong>n einen finanziellen<br />
Rettungsschirm. Unter an<strong>der</strong>em<br />
wollen die Städte und Gemeinden von<br />
Sozialausgaben entlastet werden.<br />
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
for<strong>der</strong>t von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />
einen Rettungsschirm zur<br />
„Sicherung <strong>der</strong> Kommunalfinanzen in <strong>der</strong><br />
Corona-Krise“. Fokussiert werden in dem<br />
Positionspapier vorrangig „haushalterische<br />
und mögliche finanzpolitische Maßnahmen<br />
in den Bundeslän<strong>der</strong>n zur Sicherstellung<br />
<strong>der</strong> kommunalen Liquidität und<br />
Handlungsfähigkeit“ sowie die Entlastung<br />
<strong>der</strong> kommunalen Haushalte von Sozialausgaben<br />
durch den Bund. Dieser solle<br />
sich vor allem stärker an den Kosten <strong>der</strong><br />
Unterkunft und <strong>der</strong> Grundsicherung beteiligen.<br />
Weitere For<strong>der</strong>ungen betreffen<br />
konkret den Erhalt und die Stärkung <strong>der</strong><br />
gemeindlichen Steuereinnahmen, gegebenenfalls<br />
durch Zuweisung zusätzlicher gemeindlicher<br />
Steueranteile und die dauerhafte<br />
Ausstattung <strong>der</strong> Bundesför<strong>der</strong>mittel<br />
für kommunale Investitionen, zum Beispiel<br />
bei den Kommunalinvestitionsfonds<br />
o<strong>der</strong> für den Breitbandausbau.<br />
Zur Abfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Schäden durch die Corona-Pandemie hat<br />
die Bundesregierung in den vergangenen<br />
Wochen umfangreiche Finanzhilfen beschlossen.<br />
Die Unterstützung erstreckt<br />
sich auch auf systemrelevante Unternehmen<br />
und solche, die dem Bereich <strong>der</strong> kritischen<br />
Infrastruktur zugerechnet werden.<br />
Mehr Tempo für die<br />
Wärmewende gefor<strong>der</strong>t<br />
Die Umstellung <strong>der</strong> kommunalen Wärmenetze<br />
auf erneuerbare Energien und unvermeidbare<br />
Abwärme leistet einen Beitrag<br />
zum Klimaschutz und bietet Chancen<br />
für diverse Wirtschaftsakteure. Zur Umsetzung<br />
dieser bereits im Klimaschutzprogramm<br />
2030 aufgeführten Potenziale hat<br />
eine Allianz aus Verbänden und kommunalen<br />
Energieversorgern nun einen Vier-<br />
Punkte-Plan vorgelegt.<br />
Das Papier sieht die Weiterentwicklung<br />
des Erneuerbare-Energien-Wärmebonus<br />
vor, verbesserte Anreize für den Neu- und<br />
Ausbau von Wärmenetzen sowie die Einführung<br />
von Ausschreibungen für solarthermische<br />
Großkollektoren. Auch sollen<br />
die Rahmenbedingungen für Tiefengeothermie-Projekte<br />
verbessert werden und<br />
<strong>der</strong> heimische Anlagenbau gestärkt werden.<br />
Für finanzschwache Kommunen sollen<br />
Finanzmittel bereitgestellt werden.<br />
Die Allianz, darunter <strong>der</strong> Bundesverband<br />
Erneuerbare Energie (BEE) und <strong>der</strong><br />
Foto: Fälchle/Adobe Stock<br />
Biogasanlage: Der Ausbau kommunaler Nahwärmenetze<br />
kann die Energiewende auf lokaler<br />
Ebene erheblich voranbringen.<br />
Verband kommunaler Unternehmen (VKU,<br />
www.vku.de) betont, die vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen könnten überwiegend haushaltsunabhängig<br />
und zeitlich gestreckt<br />
finanziert werden. So könnten größere<br />
Mehrbelastungen für die öffentlichen<br />
Haushalte vermieden würden.<br />
Gemein<strong>der</strong>at in <strong>der</strong><br />
Videokonferenz<br />
Der Landtag von Baden-Württemberg hat<br />
beschlossen, dass Gemein<strong>der</strong>ats- und<br />
Kreistagssitzungen künftig auch per Videokonferenz<br />
stattfinden können. Dadurch<br />
können die Kommunen ihre Arbeitsfähigkeit<br />
in <strong>der</strong> aktuellen Situation aufrecht<br />
halten. Der Innenminister von Baden-Württemberg,<br />
Thomas Strobl, erklärte zum Beschluss<br />
des Landtags zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Gemeindeordnung und <strong>der</strong> Landkreisordnung<br />
im <strong>Mai</strong>, das Land gebe den Gemein<strong>der</strong>äten<br />
und Kreistagen <strong>der</strong> Zeit angepasste<br />
Arbeitsmöglichkeiten durch Videotechnik.<br />
Dabei gelte, dass <strong>der</strong> Öffentlichkeitsgrundsatz<br />
<strong>der</strong> Sitzungen gewahrt bleibe. Das sei<br />
zum Beispiel durch die Übertragung <strong>der</strong><br />
Schaltkonferenz in den Ratssaal möglich.<br />
Die neuen gesetzlichen Möglichkeiten<br />
sollen aber nicht nur für die Corona-Zeit<br />
gelten, sonden auch künftig für Fälle zur<br />
Verfügung stehen, in denen ansonsten eine<br />
ordnungsgemäße Sitzungsdurchführung<br />
nicht möglich wäre.<br />
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Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Perspektiven<br />
Hoffnung strahlt am Horizont<br />
Wenn Corona Krise bedeutet, was war dann Normalität? In seiner zeitkritischen<br />
Diagnose beleuchtet <strong>der</strong> Soziologe Stefan Selke, was die Pandemie mit uns<br />
macht, welche Chancen sie bietet und was die Gesellschaft zur Stärkung jetzt<br />
braucht: Kooperation statt Egoismus – sowie als Treibstoff neue Utopien.<br />
Das Coronavirus zwingt uns zu immer<br />
neuen Entscheidungen im Leben<br />
zwischen Zeitgeschenk und<br />
Panikattacke. Die globale Pandemie stärkt<br />
den Charakter von Politikern und Institutionen.<br />
Vor allem aber hilft sie, längst überfällige<br />
Fragen zu stellen. Jenseits angestrengter<br />
Kampfansagen an den unsichtbaren<br />
Feind ist Corona ein Katalysator für<br />
Denken und Handeln.<br />
Die Covid-19-Pandemie ist ein Problem,<br />
das durch Grenzschließungen nicht aus<br />
<strong>der</strong> Welt zu schaffen ist. Das musste sogar<br />
<strong>der</strong> US-amerikanische Präsident Donald<br />
Trump einräumen. Was passiert gerade mit<br />
unserer Gesellschaft? Immer mehr gleicht<br />
sie einem Laborexperiment mit uns als<br />
Probanden. Aber bereits 1990 sprach Ulrich<br />
Beck von <strong>der</strong> „Praxis als Labor“ und<br />
sah die Herausfor<strong>der</strong>ung in unkontrollierbaren<br />
„Freiland- und Menschheitsexperimenten“.<br />
Die Idee einer Gesellschaft als<br />
offenes Labor ist jetzt das passende Bild,<br />
um die tägliche „Lage“ besser einzuordnen.<br />
Der Soziologe C. Wright Mills erkannte<br />
schon in den 1960er-Jahren eine Wechselwirkung<br />
zwischen den individuellen Sorgen<br />
<strong>der</strong> Menschen und den großen öffentlichen<br />
Angelegenheiten. Mehr denn je<br />
sollten wir die Wechselwirkungen zwischen<br />
persönlichem Umfeld und planetarischem<br />
Maßstab durch zoomendes Denken<br />
in den Blick nehmen.<br />
Die Normalität, zu <strong>der</strong> wir zurückwollen,<br />
gibt es nicht mehr. Das klingt nach<br />
Kontrollverlust und ist dennoch genau das<br />
Gegenteil. Es gibt eine Traditionslinie, in<br />
die sich das aktuelle Geschehen einordnen<br />
lässt – Weltraumspaziergänge. Der sowjetische<br />
Kosmonaut Alexej Leonow wurde<br />
1965 als erster „Weltraumspaziergänger“<br />
berühmt. Nur an einer dünnen Leine gesichert,<br />
schwebte er im All. „Du kannst es<br />
kaum fassen“, jubilierte er 500 Kilometer<br />
über dem Erdboden, „nur hier draußen<br />
können wir die Erhabenheit spüren von<br />
allem, was uns umgibt.“<br />
William McCool, Pilot <strong>der</strong> Space-Shuttle-Mission<br />
STS-107, sagte am 29. Januar<br />
2003: „Wir beten, dass die gesamte<br />
Menschheit sich eine grenzenlose Welt<br />
vorstellen kann.“ Und <strong>der</strong> arabische Astronaut<br />
Prinz Sultan Bin Salman al-Saud erinnert<br />
sich an Erlebnisse jenseits aller Beschreibungsmöglichkeiten.<br />
„Von hier oben<br />
sehen alle Schwierigkeiten, nicht nur die<br />
im Nahen Osten, seltsam aus, weil die<br />
Grenzlinien einfach verschwinden.“ Er berichtet,<br />
wie die Astronauten am ersten Tag<br />
im All noch auf ihre Län<strong>der</strong> zeigten, dann<br />
auf die Kontinente und nach ein paar Tagen<br />
nur noch auf den Planeten Erde.<br />
Dieses Phänomen <strong>der</strong> ganzheitlichen<br />
Wahrnehmung wurde unter dem Namen<br />
Overview-Effekt bekannt. Im Kern bedeutet<br />
<strong>der</strong> Effekt eine starke und andauernde<br />
kognitive Verschiebung des Bewusstseins<br />
als Folge einer transformierenden Erfahrung.<br />
Er resultiert aus <strong>der</strong> Wechselwirkung<br />
zwischen äußerer Erfahrung und innerer<br />
Wandlung. Er verhin<strong>der</strong>t, sich ausschließlich<br />
mit sich selbst zu beschäftigen und<br />
hilft, sich als Teil eines größeren Systems<br />
zu erkennen. Die Intensität rührt daher,<br />
dass zeitgleich die Schönheit des Planeten<br />
und die Schicksalhaftigkeit menschlichen<br />
Lebens auf dessen Oberfläche wahrgenommen<br />
werden.<br />
FLASCHENPOST AUS DEM ALL<br />
Die gute Nachricht: Der Overview-Effekt<br />
zieht positive Verän<strong>der</strong>ungen nach sich.<br />
Der Blick aus dem All erzeugte Mitleid mit<br />
dem Planeten, ein profundes Verständnis<br />
<strong>der</strong> großen Zusammenhänge des Lebens<br />
sowie das Gefühl <strong>der</strong> Verantwortung für<br />
die irdische Umwelt. Wer die Flaschenpost<br />
aus dem All öffnet und sich von <strong>der</strong> darin<br />
enthaltenen Botschaft berühren lässt, entdeckt<br />
die Poesie <strong>der</strong> Hoffnung. Auf diesen<br />
Proviant sind wir gegenwärtig angewiesen.<br />
Die Apollo 8-Mission brachte von<br />
ihrer Reise das berühmte Earth-Rise-Foto<br />
als Kronjuwel <strong>der</strong> Menschheit mit. Mit<br />
einem einzigen Foto wurde <strong>der</strong> bekannte<br />
Horizont <strong>der</strong> Menschheit gesprengt. Die<br />
Astronauten <strong>der</strong> Appollo-8-Mission waren<br />
die letzten echten Irritationsagenten <strong>der</strong><br />
Menschheit.<br />
Foto: Sdecoret/Adobe Stock<br />
Der Overview-Effekt braucht als Testgebiet<br />
im Übrigen nicht unbedingt das Weltall.<br />
Erkenntnisbeschleuniger kann fast alles<br />
sein. Der Effekt tritt beim Fliegen auf, als<br />
Gipfelerlebnis beim Bergsteigen, als Bewusstseinserweiterung<br />
durch Drogenkonsum,<br />
als spirituelles Erlebnis. O<strong>der</strong> im<br />
Kontext banaler Alltagserfahrungen. Die<br />
Politikerin und Rollstuhlfahrerin Kristina<br />
Vogel berichtet davon, was die Überwindung<br />
von Bordsteinkanten alles bewirken<br />
kann. „In solchen Dingen sieht man die<br />
Dinge in größeren Zusammenhängen“, so<br />
Vogel. „Deshalb träume ich davon, in einer<br />
Welt zu leben, in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> nicht nur an<br />
sich selbst denkt.“<br />
Corona hat den Overview-Effekt im planetarischen<br />
Maßstab demokratisiert. In<br />
kürzester Zeit werden gegenwärtig Einsichten<br />
gewonnen, für die sonst lange Zeiträume<br />
notwendig waren. Stabilität mag<br />
das Ziel unserer Gesellschaft sein, aber<br />
Instabilität ist nun einmal das zentrale<br />
Merkmal <strong>der</strong> Gegenwart. Der Corona-Effekt<br />
macht deutlich, wie die Vollkasko-Mentalität,<br />
die lange Zeit die unhinterfragte<br />
Grundlage vieler Existenzen war,<br />
nun von einem seuchenpolitischen Imperativ<br />
abgelöst wird: Zusammenarbeiten!<br />
Zusammenhalten! Bloß nicht streiten!<br />
Wenn Corona Krise bedeutet, was war<br />
dann Normalität? In diesem Zusammenhang<br />
erinnern wir uns an die berühmt gewordene<br />
Aussage von Margaret Thatcher,<br />
die die Existenz des Sozialen radikal bezweifelte:<br />
„Who is society? There is no<br />
such thing!” – so etwas wie „Gesellschaft“<br />
gibt es nicht. Diese Haltung züchtete das<br />
Monster des Bodenlosen heran. Wir alle<br />
sind von seinen Drohgebärden – soziale<br />
Desintegration, planetarische Zerstörung,<br />
globale Ungleichheiten und individuelle<br />
Erschöpfung – mehr o<strong>der</strong> weniger eingeschüchtert.<br />
Dieser neoliberale Kreuzzug<br />
rächt sich jetzt, wenn nach einer jahrzehntelangen<br />
sozialen Kälteperiode plötzlich<br />
umfassende Solidarität gefor<strong>der</strong>t wird. Erst<br />
wurden Menschen gezwungen, sich um<br />
sich selbst zu kümmern, plötzlich sollen<br />
sie sich wie<strong>der</strong> solidarisch verhalten.<br />
IDEOLOGISCH ÜBERBELICHTET<br />
Bereits zu Beginn <strong>der</strong> Krise, in <strong>der</strong> Phase<br />
informierter Ignoranz, tauchten erste Solidaritätsfor<strong>der</strong>ungen<br />
auf. Die Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel rief in ihrer Ansprache<br />
an das Volk zu mehr Herz, Verstand und<br />
Solidarität auf. Aber reicht es für Ältere<br />
einzukaufen, um sich selbst solidarisch zu<br />
nennen? O<strong>der</strong> aus Not zwei Patienten an<br />
ein Beatmungsgerät anzuschließen? Als<br />
Italien Mitte März den Ausnahmezustand<br />
verschärfte, wurde Solidarität geradezu<br />
ideologisch verklärt. „Die Opfer von heute<br />
sind nötig, um gestärkt wie<strong>der</strong> durchstarten<br />
zu können“, behauptete <strong>der</strong> Regierungschef<br />
<strong>der</strong> Lombardei, Attilio Fontana.<br />
In den USA werden Hinrichtungen mit<br />
dem Verweis auf die Ansteckungsgefahr<br />
verschoben. Wenn die For<strong>der</strong>ung nach Solidarität<br />
zu Politikersatz o<strong>der</strong> zur For<strong>der</strong>ung<br />
nach Opferbereitschaft verkommt,<br />
dann wird <strong>der</strong> Begriff ideologisch überbelichtet.<br />
Das ist <strong>der</strong> erste Schritt auf dem<br />
Weg in die Vormo<strong>der</strong>ne.<br />
Wir jedenfalls sollten den irdischen<br />
Overview-Effekt durch Corona als Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
nutzen. Als Beispiel für die allgegenwärtige<br />
Entgrenzung des Lebens.<br />
Diese Haltung hilft, nach <strong>der</strong> Krise eine<br />
bessere Welt zu erschaffen. Statt inszenierter<br />
Solidarität braucht es utopische Momente.<br />
Bislang nahm jede soziale Utopie<br />
zwangsläufig erschöpfte Gesellschaftsund<br />
Zivilisationsformen zum Ausgangspunkt.<br />
Im offenen Labor <strong>der</strong> Menschheit<br />
geht es nun wie<strong>der</strong> um soziale, kulturelle,<br />
ökonomische und ethische Grenzüberschreitungen.<br />
Kurz: Wir brauchen wie<strong>der</strong><br />
Utopien! <br />
Stefan Selke<br />
BEITRAG IN ZWEI TEILEN<br />
Im zweiten Teil seines Beitrags zeigt<br />
<strong>der</strong> Soziologe Stefan Selke die gesellschaftsverän<strong>der</strong>nde<br />
Kraft von Utopien<br />
auf. Seine Perspektive: „Vielleicht können<br />
wir die Corona-Krise auch als kollektiven<br />
Versuch begreifen, wie<strong>der</strong> reale<br />
utopische Orte zu schaffen.“ Sie finden<br />
den Beitrag auf unserem Serviceportal:<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Online-Spezial > Corona.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Stefan Selke ist Professor für Soziologie<br />
an <strong>der</strong> Hochschule Furtwangen,<br />
er vertritt das Lehrgebiet „Gesellschaftlicher<br />
Wandel“ (ses@hs-furtwangen.de)<br />
Sonnenaufgang über <strong>der</strong> Erde: Der<br />
durch Astronauten bekannt gewordene<br />
Overview-Effekt ermöglicht einen<br />
ganzheitlichen Blick auf die Dinge bei<br />
gleichzeitiger Neujustierung <strong>der</strong><br />
Wertmaßstäbe.
Corona<br />
Solidarische Aktion: Die Stadt Bochum unterstützt Handel und Gastronomie mit einem Zehn-Punkte-Programm.<br />
DER AUTOR<br />
Jürgen Block ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Bundesvereinigung City- und<br />
Stadtmarketing Deutschland e.V. (bcsd)<br />
in Berlin (office@bcsd.de)<br />
Innenstädte<br />
Ein Stück Heimat<br />
Der Rückgang des stationären Einzelhandels hat lange vor <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
eingesetzt. Doch gerade in <strong>der</strong> Krise hat sich gezeigt, wie wichtig <strong>der</strong> lokale<br />
Handel für die Lebensqualität <strong>der</strong> Bürger ist. Es sind solidarische Konzepte aller<br />
städtischen Akteure gefragt, um die Folgen <strong>der</strong> Pandemie zu verkraften.<br />
Schon in den zurückliegenden Jahren<br />
haben vor allem jene Städte punkten<br />
können, die das Ideal <strong>der</strong> europäischen<br />
Stadt in die Gegenwart übersetzen<br />
konnten: Eine attraktive Innenstadt als ein<br />
Ort, an dem sich die Menschen gerne und<br />
oft treffen, an dem sie selbst bestimmen,<br />
was sie tun wollen, <strong>der</strong> hohe Aufenthaltsqualität<br />
mit inspirierenden Erlebnisangeboten,<br />
möglichst guter Luft und auch Grün<br />
zusammenbringt. Wo intelligente, sprich<br />
flexible und angemessen bequeme Mobilitätsangebote<br />
zur Verfügung stehen – eben<br />
eine Mischung aus Arbeits-, Lebens- und<br />
Begegnungsort, Marktplatz und Bühne.<br />
Der Handel hat dabei neben <strong>der</strong> wachsenden<br />
Bedeutung <strong>der</strong> Gastronomie eine<br />
wichtige Rolle gespielt – auch das zeigt<br />
sich deutlich in <strong>der</strong> Krise – aber wird es<br />
ihn in dieser Form und vor allem in dieser<br />
Vielfalt und Menge auch künftig in den<br />
Innenstädten geben? Angesichts des Rückgangs<br />
des stationären Einzelhandels – <strong>der</strong><br />
lange vor Corona einsetzte – und aktueller<br />
wirtschaftlicher Prognosen muss man daran<br />
zumindest zweifeln.<br />
Wenn nun über die Stützung des Handels<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Corona-Krise diskutiert<br />
wird, sollte es also nicht vor<strong>der</strong>gründig<br />
darum gehen, das „Vorher“ wie<strong>der</strong>herzustellen,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr ein attraktives<br />
und zeitgemäßes „Während“ und „Nach-<br />
Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum<br />
her“ zu planen, zu entwickeln und anzugehen. Für die Zeit<br />
mit den Abstands- und Hygieneregeln gilt es, das Innenstadterlebnis<br />
– „die Costumer Journey“ – neu zu denken und<br />
kreative und angemessene Anreize zum Konsum zu bieten.<br />
Es müssen Emotionen gezeigt und aufgegriffen sowie Mehrwerte<br />
verdeutlicht werden.<br />
Der lokale Handel ist eben viel mehr als die Versorgung mit<br />
Waren und Lebensmitteln, er bedeutet für viele Bürger ein<br />
Stück Heimat und für viele Besucher ist er ein Gradmesser<br />
für die Freizeitqualität einer Stadt. Damit ist <strong>der</strong> Handel auch<br />
in <strong>der</strong> Pflicht nicht nur sein eigenes Überleben zu sichern,<br />
son<strong>der</strong>n auch einen Teil <strong>der</strong> Lebensqualität vor Ort zu sichern.<br />
Dazu gehören einfache Dinge wie die Nutzung und Gestaltung<br />
von Schaufenstern, die Präsentation von Waren, die gezielte<br />
Ansprache <strong>der</strong> (Stamm-) Kunden und nicht zuletzt die Unterstützung<br />
von Gemeinschaftsmaßnahmen des Stadt- und Citymarketings.<br />
Es geht im lokalen Handel mehr denn je um den beson<strong>der</strong>en<br />
Service des einzelnen Händlers und um das Bewusstsein,<br />
in <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> städtischen Akteure einen solidarischen<br />
Platz einzunehmen. Dies gilt genauso für die Gastronomen<br />
und Dienstleister in <strong>der</strong> Stadt.<br />
REGIONALE WIRTSCHÄFT STÜTZEN<br />
Aber nicht nur die Cityakteure sind gefragt, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Kommunen tragen die Verantwortung, dass die Voraussetzungen<br />
zum wirtschaftlichen Betrieb während und nach <strong>der</strong> Öffnungsphase<br />
bestmöglich gegeben sind, etwa durch ausgesetzte<br />
Son<strong>der</strong>nutzungsgebühren, Subventionierung von regionalen<br />
Wirtschaftskreisläufen (zum Beispiel bei Stadtgutscheinen),<br />
Hilfestellung bei <strong>der</strong> Erreichbarkeit von Innenstädten<br />
sowie strategischer Weichenstellung, zum Beispiel durch<br />
Stadtentwicklungskonzepte, die auch nichtinvestive Mittel für<br />
ein bürgerorientiertes Stadtmarketing in den Blickpunkt nehmen.<br />
Dass die Kommunen hierfür von den Län<strong>der</strong>n und dem<br />
Bund in die Lage versetzt werden müssen, ist für die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Menschen entscheidend und unerlässlich.<br />
Und auch das Stadtmarketing mit seinen bestehenden<br />
Netzwerken vor Ort ist beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t, denn in <strong>der</strong> nahen<br />
und weiteren Zukunft wird <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Städte entscheidend<br />
von <strong>der</strong> Koordination und Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />
städtischen Akteure abhängen. Der Grad an Konnektivität,<br />
eigenem Zutun und externer Unterstützung wird darüber entscheiden,<br />
wie gut Städte die Folgen <strong>der</strong> Pandemie verkraften.<br />
Ein Beispiel, wie diese Maxime umgesetzt werden kann,<br />
lieferte jüngst die Stadt Bochum mit einem Zehn-Punkte-Programm,<br />
das verschiedene Maßnahmen zur Belebung <strong>der</strong> Innenstadt<br />
enthält; unter den Stichworten Beratung, Mobilität,<br />
Digitalisierung, (im-)materielle Anreize für Kunden und finanzielle<br />
Unterstützung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Akteure – alles<br />
zusammengefasst durch eine identitätsstiftende Markenkommunikation.<br />
Adressiert haben diesen Plan <strong>der</strong> Oberbürgermeister,<br />
das Stadtmarketing, die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung und<br />
die IHK. Es gilt, die gemeinsamen Kräfte zu bündeln und die<br />
Solidarität in <strong>der</strong> Gesellschaft zu för<strong>der</strong>n, denn wenn je<strong>der</strong><br />
an sich denkt, ist längst noch nicht an alle gedacht.<br />
<br />
Jürgen Block<br />
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Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Online-Spezial > Corona<br />
ZUR PERSON<br />
Dr. Thomas Nitzsche, Jahrgang 1975,<br />
ist seit 2018 Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />
Universitätsstadt Jena in Thüringen<br />
(oberbuergermeister@jena.de). Zuvor<br />
war <strong>der</strong> promovierte Politikwissenschaftler<br />
Fachreferent an <strong>der</strong> Thüringer<br />
Universitäts- und Landesbibliothek in<br />
Jena. Nitzsche ist verheiratet und hat<br />
zwei Kin<strong>der</strong>.<br />
„Die Pandemie zwingt uns,<br />
eher schneller als vorgesehen<br />
über unseren Schatten zu<br />
springen“<br />
Thomas Nitsche<br />
Jena<br />
„Offener Austausch<br />
<strong>der</strong> Argumente“<br />
Die Stadt Jena hat als erste deutsche Kommune die Maskenpflicht zum Corona-<br />
Infektionsschutz erlassen. Oberbürgermeister Thomas Nitzsche bilanziert die<br />
Maßnahme, schil<strong>der</strong>t die Reaktion <strong>der</strong> Verwaltung auf die Ausnahmesituation<br />
und gibt einen Einblick in die finanzielle Lage und Perspektive seiner Stadt.<br />
Herr Oberbürgermeister, Jena war die erste<br />
Stadt in Deutschland, die Anfang April die<br />
Maskenpflicht eingeführt hat. Warum sind<br />
Sie mit dieser Maßnahme vorangegangen?<br />
Nitzsche: Jena ist stark international vernetzt,<br />
da findet sehr viel Austausch statt.<br />
Unsere zu Beginn <strong>der</strong> Pandemie steil nach<br />
oben geschnellten Zahlen haben wir mit<br />
strikten Maßnahmen früh wie<strong>der</strong> eingebremst.<br />
Mit den Quarantäne-Anordnungen<br />
für Reiserückkehrer sind wir bezüglich <strong>der</strong><br />
Risikogebiete dem Robert-Koch-Institut<br />
mitunter sogar vorausgeeilt. Als zweite<br />
Stufe wollten wir die Verbreitung des Virus<br />
auch innerhalb <strong>der</strong> Stadt konsequent unterbinden.<br />
Dafür haben wir schrittweise<br />
das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung<br />
als Pflicht in geschlossenen Räumen eingeführt,<br />
zuerst bei körpernahen Dienstleistungen,<br />
dann im ÖPNV und beim Einkaufen,<br />
nach Ostern dann auch im Arbeitsumfeld,<br />
wenn dort nicht genügend Raum<br />
gegeben ist.<br />
Foto: Stadt Jena<br />
Wie hat sich das Infektionsgeschehen in<br />
Ihrer Stadt seither entwickelt?<br />
Nitzsche: Zu Ostern waren unsere 155 Fälle<br />
trauriger Rekord in Thüringen, sowohl in<br />
absoluten Zahlen als auch pro Kopf. Am<br />
13. <strong>Mai</strong> standen wir bei 159 Fällen, die<br />
Maßnahmen scheinen also Wirkung zu<br />
haben. Unsere Kurve ist nicht nur abgeflacht,<br />
son<strong>der</strong>n praktisch waagerecht. Wie<br />
sich das mit <strong>der</strong> nun breit beginnenden<br />
Öffnung weiter entwickelt, bleibt abzuwarten.<br />
In jedem Fall aber haben die Jenaer<br />
die Trias Abstand plus Hygiene plus<br />
Maske gut verinnerlicht, daher bleibe ich<br />
zuversichtlich.<br />
Das Verwaltungsgericht Gera hatte die Zulässigkeit<br />
dieser Allgemeinverfügung bestätigt.<br />
Welche Rückmeldungen haben Sie<br />
aus <strong>der</strong> Bevölkerung bekommen?<br />
Nitzsche: Es dauerte etwas, bis wir das Wissen<br />
durchkommuniziert hatten, dass die<br />
Masken nicht dem Eigen-, son<strong>der</strong>n dem<br />
kollektiven Fremdschutz dienen. Auch gab<br />
es Skepsis, ob sich eine ganze Stadt so aktivieren<br />
lässt, dass die Menschen für sich<br />
selbst und für an<strong>der</strong>e Masken schnei<strong>der</strong>n.<br />
Aber es hat funktioniert, die Akzeptanz<br />
war von Beginn an überwältigend. Mit <strong>der</strong><br />
im Lockdown wachsenden Ungeduld kam<br />
aber auch Kritik auf, vor allem wenn die<br />
Maske über längere Zeit getragen werden<br />
sollte. 45 Minuten Unterricht mit Maske<br />
war in den Augen vieler Eltern unverhältnismäßig<br />
– und auch für das Verwaltungsgericht<br />
Gera. Nach zuvor drei gewonnenen<br />
Verfahren mussten wir hier mit einem Hygiene-<br />
und Lüftungskonzept an<strong>der</strong>s nachsteuern.<br />
Sie haben früh reagiert, um <strong>der</strong> Pandemie<br />
entgegenzuwirken. Welches Tempo halten<br />
Sie bei <strong>der</strong> weiteren Lockerung <strong>der</strong> Einschränkungen<br />
für sinnvoll?<br />
Nitzsche: Der Weg in den Lockdown hinein<br />
war <strong>der</strong> weniger schwere. Beim Lockern<br />
dürfen keine Fehler passieren, denn sie<br />
stellen sich erst zwei Wochen später als<br />
solche heraus. Ohne Impfstoff und ohne<br />
Medikamente gehört vor je<strong>der</strong> Öffnung<br />
eines infektionssensiblen Bereiches eigentlich<br />
die Frage gestellt, wie sich die üblichen<br />
Abläufe so neu gestalten lassen, dass<br />
selbst ein unbemerkt Covid-Infizierter das<br />
Virus nicht an an<strong>der</strong>e weitergeben würde.<br />
Das kommt mir aktuell deutlich zu kurz.<br />
Die Bürgermeister geraten gerade in eine<br />
unschöne Sandwich-Position zwischen<br />
den Wünschen <strong>der</strong> Bevölkerung und den<br />
Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene,<br />
die beide von <strong>der</strong> operativen Verantwortung<br />
für den Infektionsschutz einen<br />
halben Schritt zu weit entfernt sind.<br />
Mit wem beraten Sie sich in dieser Zeit?<br />
Woher beziehen Sie das Fachwissen, um<br />
situationsgerecht entscheiden zu können?<br />
Nitzsche: Wir hatten unseren Stab schon<br />
einberufen, bevor es den ersten Fall in <strong>der</strong><br />
Stadt gab. Wir werden dort fachlich beraten<br />
unter an<strong>der</strong>em von Kollegen des Jenaer<br />
Uniklinikums und von <strong>der</strong> Kassenärztlichen<br />
Vereinigung. Taktgeber ist unser Gesundheitsamt.<br />
Von Anfang an mit aktuellstem<br />
Fachwissen und außerordentlichem<br />
Engagement dabei, haben wir die gesamte<br />
Verwaltung so aufgestellt, dass diese Kolleginnen<br />
alle Unterstützung bekommen,<br />
die sie brauchen, und vom „Schreibkram“<br />
weitgehend entlastet sind. Wo es politisch<br />
wird, entscheide ich – im Stab wie sonst<br />
auch – nicht isoliert, son<strong>der</strong>n nach offenem<br />
Austausch <strong>der</strong> Argumente.<br />
Wie hat die Stadtverwaltung sich auf die<br />
Beschränkungen eingestellt? Konnte etwa<br />
Homeoffice für die Beschäftigten in nennenswertem<br />
Umfang eingerichtet werden?<br />
Nitzsche: Wir haben in kürzester Zeit eine<br />
große Anzahl Laptops beschafft und unsere<br />
Serverkapazitäten ausgeweitet, sodass<br />
inzwischen 20 Prozent <strong>der</strong> Kollegen<br />
die Option des mobilen Arbeitens nutzen.<br />
Zur Bewältigung <strong>der</strong> Krise haben wir die<br />
Verwaltung aber noch weiter umgebaut.<br />
Weit über 100 Kollegen helfen <strong>der</strong>zeit fachfremd<br />
aus. Sie sitzen an den Bürgerhotlines,<br />
beantworten Anfragen, die uns per<br />
<strong>Mai</strong>l erreichen – zu Spitzenzeiten 2500 am<br />
Tag –, und unterstützen das Gesundheitsamt<br />
bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Bescheide.<br />
Für wie bedeutend halten Sie den Schub,<br />
den die Corona-Zeit <strong>der</strong> Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung<br />
womöglich gibt – Stichwort<br />
Digitalisierung?<br />
Nitzsche: Es gibt diesen Schub, ohne Zweifel.<br />
Die Pandemie zwingt uns, eher schneller<br />
als vorgesehen über unseren Schatten<br />
zu springen. Neue Wege in <strong>der</strong> Kommunikation<br />
wie Telefon- o<strong>der</strong> Videokonferenz<br />
sind zunächst ungewohnt, aber effizient.<br />
Die elektronische Aktenführung erfährt im<br />
Rollout so vielleicht einen unerwarteten<br />
Schub, ebenso die Online-Serviceleistungen.<br />
Ich kann mir außerdem vorstellen,<br />
dass in Anlehnung an die guten Erfahrungen<br />
mit mobilem Arbeiten sogar das notorische<br />
Raumproblem <strong>der</strong> Verwaltung beherrschbar<br />
wird. Unsere Digitalisierungsstrategie,<br />
aufgesetzt ein halbes Jahr früher,<br />
ist durch die akute Krise zwar zunächst<br />
heruntergebremst worden, wird mit <strong>der</strong>en<br />
Bewältigung aber mit umso mehr Verve<br />
verfolgt werden.<br />
Mit welchen finanziellen Belastungen für<br />
den städtischen Haushalt durch die Bekämpfung<br />
<strong>der</strong> Pandemie rechnen Sie in<br />
diesem Jahr?<br />
Nitzsche: Corona trifft die Kommunen existentiell.<br />
Ich glaube, dass aktuell ohne massive<br />
Unterstützung nahezu keine Gemeinde<br />
in Thüringen einen genehmigungsfähigen<br />
Haushalt aufstellen kann. In<br />
Jena werden uns, bei einem Haushalt von<br />
etwas über 300 Millionen Euro, in <strong>2020</strong><br />
und 2021 je 50 Millionen Euro fehlen –<br />
durch Ausfälle bei <strong>der</strong> Gewerbesteuer, bei<br />
den Anteilen von Einkommen- und Umsatzsteuer,<br />
und durch direkt o<strong>der</strong> sekundär<br />
coronabedingte Mehrausgaben. Ich habe<br />
mit einer Haushaltssperre reagieren müssen.<br />
Obwohl wir als Stadt immer solide<br />
und wirtschaftlich stark waren – die vollständige<br />
Entschuldung war für 2023 angestrebt<br />
– müssten wir ohne einen kommunalen<br />
Rettungsschirm 2021 wohl in die<br />
Haushaltssicherung gehen.<br />
Mit welchen Aktionen und Maßnahmen<br />
unterstützt die Stadtverwaltung die lokale<br />
Wirtschaft, Mittelstand und Handel?<br />
Nitzsche: Wir können selbst keine Rettungspakete<br />
schnüren. Unser partieller Verzicht<br />
zum Beispiel auf die Son<strong>der</strong>nutzungsgebühren<br />
für gastronomische Außenbewirtschaftung<br />
ist da eher eine symbolische<br />
Unterstützung – in dieser Zeit aber auch<br />
nicht unwichtig. Wir helfen vor allem<br />
durch Bündelung und Vernetzung. Die<br />
städtische Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung berät gerade<br />
kleine Akteure zu den För<strong>der</strong>programmen.<br />
Große Unsicherheit besteht oft<br />
bezüglich <strong>der</strong> jeweils aktuellen Regelungen<br />
durch das Land o<strong>der</strong> die Stadt, beson<strong>der</strong>s<br />
was die Hygieneauflagen betrifft.<br />
Ziel unserer Beratung ist es, auch die vielen<br />
kleinen Geschäfte sicher durch die<br />
Krise zu bringen, denn sie machen den<br />
Charme unserer Stadt aus.<br />
Wie sehen Sie Deutschland im Blick auf die<br />
kritischen Infrastrukturen aufgestellt, namentlich<br />
in <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung?<br />
Nitzsche: Die Lage ist heterogen. Jena hat<br />
Glück: Mit dem Universitätsklinikum gibt<br />
es einen überregionalen Maximalversorger<br />
am Ort, das städtische Gesundheitsamt<br />
agiert epidemiologisch auf dem Stand <strong>der</strong><br />
Forschung. Es gibt aber auch Gebietskörperschaften,<br />
die schon seit Jahren gar keinen<br />
o<strong>der</strong> keinen Mediziner als Amtsarzt<br />
haben. Die von <strong>der</strong> Bundesregierung gefor<strong>der</strong>te<br />
Relation von fünf Mitarbeitern pro<br />
20 000 Einwohner für die Kontaktnachverfolgung<br />
werden viele Gesundheitsämter<br />
nur mit Hilfe von außen erreichen. Insgesamt<br />
muss Deutschland zwar den internationalen<br />
Vergleich nicht scheuen. In <strong>der</strong><br />
Binnensicht aber hätten die Gesundheitsämter<br />
schon vor <strong>der</strong> Krise mehr Aufmerksamkeit<br />
verdient gehabt.<br />
Der Oberbürgermeister ist auch Mensch –<br />
was verschafft Ihnen Ausgleich während<br />
des Krisenmanagements?<br />
Nitzsche: Nun gibt es ja wie<strong>der</strong> Wochenenden.<br />
Dann ist Zeit für Familie und Sport<br />
– wenn Frau und Kin<strong>der</strong> mögen, gern auch<br />
beides zugleich. Fahrradtouren durchs<br />
schöne Saaletal gehen gut gemeinsam, die<br />
Jena umgebenden Berge hinauf geht’s eher<br />
allein.<br />
Interview: Jörg Benzing<br />
12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
13
Politik & Gesellschaft Corona Anzeige<br />
Advertorial<br />
Impulse<br />
Das Undenkbare machen<br />
werden die Daten über einen externen Server<br />
bzw. über die Cloud übertragen und dadurch<br />
gefährdet.<br />
Unkomplizierte Installation und einfache<br />
Handhabung<br />
Die Verwaltung bleibt in <strong>der</strong> kommenden Zeit im Krisenmodus. Die Bewältigung<br />
<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen setzt neue Kräfte frei, und verkrustete Strukturen<br />
werden aufgebrochen. Wie kann <strong>der</strong> Gestaltungsanspruch <strong>der</strong> kommunalen<br />
Politik auch in einer zunehmend digitalen Welt sichergestellt werden?<br />
Schnörkellose Verbindung: Für die Zukunftsgestaltung brauchen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft<br />
und Wirtschaft neue Vernetzungsstrategien sowie Denk- und Lösungsräume.<br />
Foto: jd-photodesign/Adobe Stock<br />
Derzeit erleben die Menschen, wie<br />
wichtig eine funktionierende Kommunalverwaltung<br />
ist, denn sie ist<br />
ein zentraler Baustein zur Bewältigung <strong>der</strong><br />
Corona-Krise: Auf lokaler und regionaler<br />
Ebene werden die Maßnahmen von Bund<br />
und Län<strong>der</strong>n umgesetzt. Kommunen versorgen<br />
gesundheitliche Einrichtungen mit<br />
notwendigen Materialien, kümmern sich<br />
um die Notbetreuung von Kin<strong>der</strong>n und um<br />
alte und kranke Menschen. Kommunale<br />
Unternehmen optimieren ständig ihre Notfallpläne<br />
und sichern mit ihrer Infrastruktur<br />
die Grundversorgung. Die Liste lässt<br />
sich beliebig fortsetzen. Aktuell sind die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen groß, nach Corona<br />
sind sie für Staat und Kommunen gewaltig.<br />
Das gilt beson<strong>der</strong>s für den Wie<strong>der</strong>eintritt<br />
in die (neue) Normalität.<br />
Neben <strong>der</strong> Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit<br />
des Staates durch Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Sicherheit und <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
<strong>der</strong> Infrastrukturen wird die Daseinsvorsorge<br />
eine Renaissance erleben. Allerdings<br />
muss sie ständig ihre Funktionen überprüfen<br />
und sich an neue Gegebenheiten anpassen.<br />
Die Digitalisierung eröffnet uns Chancen,<br />
schneller und zielgenauer auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />
einzugehen und damit Freude<br />
am Gestalten zu finden. Eine <strong>der</strong> zentralen<br />
Fragen lautet: Wie kann <strong>der</strong> Gestaltungsanspruch<br />
<strong>der</strong> kommunalen Politik auch in<br />
einer zunehmend digitalen Welt sichergestellt<br />
werden?<br />
Krisenzeiten setzen Kreativität frei. Lösungen<br />
werden gesucht, sie lassen keinen<br />
Aufschub zu. Teams machen Dialoge und<br />
Diskurse möglich. Grenzen von Abteilungen,<br />
Ämtern und Behörden werden durchbrochen.<br />
Krisen sind die Stunde von Innovationen.<br />
Führungskräfte ermuntern Mitarbeiter<br />
zum „Einfach machen“. Ganze<br />
Verwaltungen werden zur „Sand-Box“.<br />
Plötzlich gehen Dinge, die bisher nicht<br />
möglich waren.<br />
Die Stadt Bühl im Schwarzwald bietet<br />
ihren Bürgern die Möglichkeit, auf einer<br />
sicheren Plattform Videoschaltungen<br />
durchzuführen. Viele Menschen und Organisationen<br />
wie Vereine nutzen diese<br />
Möglichkeit. In St. Georgen sind nach nur<br />
elf Wochen über den digitalen Dorfplatz<br />
für cleveres Zusammenleben schon fast 20<br />
Prozent <strong>der</strong> rund 13 000 Bürger miteinan<strong>der</strong><br />
vernetzt. Diese lokale Verbundenheit<br />
erleichtert im coronageprägten Geschehen<br />
die Arbeit aller Verantwortlichen in den<br />
Rathäusern, Schulen, Kitas, Vereinen und<br />
sonstigen Gemeinschaften. Das soziale<br />
Engagement stärkt das Wir-Gefühl.<br />
Der Gemeindetag Baden-Würrtemberg<br />
startete gemeinsam mit dem Handelsverband<br />
Baden-Württemberg eine Initiative<br />
„Lokalhelden-BW“. Es handelt sich um ein<br />
Online-Schaufenster für die Unterstützung<br />
von Handel, Gastronomie und Dienstleistern<br />
in Baden-Württemberg während <strong>der</strong><br />
Corona-Krise.<br />
Der Corona-Lotse des Startups Famigo<br />
versorgt die Offenburger Bürger mit kommunalen<br />
Informationen zur Krise. Zu<br />
Maßnahmen wie <strong>der</strong> Schließung von Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
Restaurants o<strong>der</strong> öffentlichen<br />
Plätzen o<strong>der</strong> aktuellen Fallzahlen aus dem<br />
Landkreis gibt es Meldungen in Echtzeit.<br />
In <strong>der</strong> Stadt Tengen fand die erste digitale<br />
Bürgerversammlung in Baden-Württemberg<br />
statt. Sie war ein Erfolg und fand bereits<br />
Nachahmer. Franz-Reinhard Habbel<br />
DER AUTOR<br />
Franz-Reinhard Habbel, Berlin, ist Publizist und<br />
Beigeordneter a. D. des Deutschen Städteund<br />
Gemeindebunds (franz-reinhard.habbel@<br />
habbel.de). In seinem Blog „Kommunal.Hub“<br />
schreibt er über Politik und Kommunikation.<br />
Foto: team2work<br />
Das IT-Unternehmen team2work bietet sichere VPN-Lösungen für kommunale Arbeit von Zuhause.<br />
Sichere VPN-Tunnel für kommunale<br />
Arbeit von Zuhause<br />
Die Ausbreitung des Corona-Virus zwingt aktuell auch Kommunen-Mitarbeiter von Zuhause aus<br />
zu arbeiten. Das gilt für Behörden, Verwaltung und Gemein<strong>der</strong>at gleichfalls. Eine große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die IT-Beauftragten: Viele Mitarbeiter müssen auf privaten PCs arbeiten.<br />
Der größte Unterschied zwischen Kommunen<br />
und Unternehmen sind unzählige Fachanwendungen<br />
wie z. B. zur Kampfhunde- o<strong>der</strong> KFZ-<br />
Zulassung. Alle Formen von Nischenprodukte<br />
gibt es hier: Client-Server, webbasierte Lösungen,<br />
diverse Java-Versionen, Access-Datenbanken<br />
usw. Jede Applikation ist an<strong>der</strong>s und je<strong>der</strong><br />
Mitarbeiter nutzt an<strong>der</strong>e.<br />
Deshalb suchen IT-Beauftragte schnelle und<br />
unkomplizierte Lösungen, die sicher sind. Die<br />
meisten Kommunen sind an Gebiets-Rechenzentren<br />
angeschlossen; viele betreiben eigene<br />
Terminalserver. Das bedeutet hohe Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und viele sensible Daten.<br />
Die einfache und geniale Lösung: ein sicherer<br />
SSH-Tunnel zum Terminalserver<br />
Eine Lösung ist ein sicherer SSH-VPN Tunnel,<br />
<strong>der</strong> direkt den privaten PC eines Mitarbeiters<br />
mit dem Terminalserver im Rathaus verbindet.<br />
Der SEC-Stick von team2work nutzt genau diese<br />
Technologie. Ein duplikatsbasierter USB-Stick in<br />
Verbindung mit einem persönlichen Passwort<br />
o<strong>der</strong> einer zwei-Faktorenauthentifizierung ist <strong>der</strong><br />
einzige Schlüssel zum Tunnel. Rein kommt nur,<br />
wer sich ausweisen kann und „bekannt“ ist. Keiner<br />
kann von außen in diesen Tunnel eindringen.<br />
Bei an<strong>der</strong>en Anbietern für VPN-Verbindungen<br />
Die Stadt Böblingen setzt erfolgreich auf den<br />
SEC-Stick und verbindet so sicher Heimarbeitsrechner<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter mit dem Terminalserver.<br />
„Auf meiner Suche nach einer VPN-Lösung, ReverseProxy<br />
und Remotezugriff bin ich auf den<br />
SEC-Stick gestoßen. Als ich die Lösung von<br />
team2work gefunden habe, konnte ich gar nicht<br />
glauben, wie simpel und sicher die Lösung ist.“<br />
So ein IT-Administrator <strong>der</strong> Stadt Böblingen.<br />
„Schnell waren die ersten Test-SEC-Sticks geliefert.<br />
Die Installation war einfach und unproblematisch.“<br />
Jetzt gilt es die Mitarbeiter zu schulen:<br />
SEC-Stick einstecken, anmelden, Tunnel<br />
zum Terminal-Server aufbauen und los geht’s.<br />
team2work: Software-Manufaktur aus dem<br />
Schwarzwald<br />
Seit 15 Jahren setzt team2work auf IT Made<br />
in Germany. „Unser Grundsatz ist, dass sichere<br />
Lösungen auch immer einfach sein müssen<br />
und zu unseren Kunden passen müssen.“ So<br />
die Geschäftsführer und Andreas Krög und Kai<br />
Zirlewagen.<br />
team2work GmbH<br />
Hildastraße 16<br />
76571 Gaggenau<br />
Tel. 0 72 25/91 81-9 35<br />
www.team2work.de<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
DER AUTOR<br />
Martin Brück von Oertzen ist Rechtsanwalt<br />
in <strong>der</strong> Kanzlei Wolter Hoppenberg<br />
in Hamm (www.wolter-hoppenberg.de)<br />
Infrastrukturmanagement<br />
Den Blick nach<br />
vorne richten<br />
Die Konjunkturprogramme sollen auch dem Klimaschutz dienen. Das betrifft<br />
maßgeblich die Kommunen, denn sie koordinieren die Infra strukturaktivitäten<br />
durch die Stadtentwicklungsplanung. Sie sollten sich frühzeitig mit den<br />
relevanten Akteuren austauschen und ihre Einflussrechte vertraglich absichern.<br />
Auch wenn Kommunen und ihre Beteiligungsunternehmen<br />
aktuell<br />
noch sehr stark im Bann <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie<br />
stehen, so sind schon<br />
heute zwei Dinge klar. Erstens, die Krise<br />
wird irgendwann vorbei sein, und zweitens,<br />
die Herausfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben<br />
aus <strong>der</strong> Zeit davor sind noch immer<br />
da. Zudem sind erhebliche För<strong>der</strong>szenarien<br />
des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> absehbar,<br />
um die Wirtschaft wie<strong>der</strong> in Schwung zu<br />
bringen. Grund genug, sich bereits jetzt<br />
vorzubereiten, wie man diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
begegnen und die evidenten<br />
Chancen nutzen kann.<br />
Der Klimaschutz ist zwar zeitweise medial<br />
in den Hintergrund getreten, trotzdem<br />
bleibt er weiterhin das Thema <strong>der</strong> kommenden<br />
Jahre. Die Festlegungen des Klimaschutzprogramms<br />
2030 sowie des<br />
Foto: Kraus/Adobe Stock<br />
Freiflächen-Fotovoltaikanlage: Klimaschutz und Digitalisierung prägen die Kommunalentwicklung.<br />
Auf beiden Fel<strong>der</strong>n sollten die Infrastrukturplanungen integriert vorangetrieben werden.<br />
EU-Klimagesetzes gilt es umzusetzen und<br />
hierfür Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />
Außerdem werden die Themen Digitalisierung<br />
und Datennetze nach den Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> vergangenen Wochen eine zusätzliche<br />
Dynamik erfahren. Für diese beiden<br />
Themenfel<strong>der</strong> gilt: Leistungsfähige Infrastrukturen<br />
sind das Rückgrat einer jeden<br />
funktionierenden und prosperierenden<br />
Gesellschaft.<br />
Aktuell wird die politische Diskussion darüber<br />
geführt, wie man Wege aus <strong>der</strong> Krise<br />
findet. Bei allen in <strong>der</strong> Diskussion befindlichen<br />
För<strong>der</strong>szenarien spielen solche konjunkturbelebenden<br />
Investitionen eine<br />
maßgebliche Rolle, die auf die Klimaschutzziele<br />
einzahlen. Hier kommen die<br />
Kommunen ins Spiel.<br />
Fast alle ortsbezogenen Klimaschutzthemen<br />
hängen mit Infrastrukturfragen<br />
zusammen. Eine Verkehrswende hin zu<br />
mehr Elektromobilität erfor<strong>der</strong>t eine verlässliche<br />
und ausreichende verfügbare Ladeinfrastruktur,<br />
bestehend sowohl aus<br />
Ladesäulen als auch den notwendigen und<br />
gesicherten Stromnetzkapazitäten und zu<br />
guter Letzt auch verfügbaren Ladeplätzen<br />
im öffentlichen Verkehrsraum.<br />
DEZENTRALE ENERGIEVERSORGUNG<br />
Die Wärmewende und damit die Abkehr<br />
von Ölheizungen hin zu Alternativen <strong>der</strong><br />
Wärmeerzeugung wird zumindest mittelfristig<br />
von verfügbaren Gasversorgungsinfrastrukturen<br />
abhängen. Letztlich hängt<br />
das Gelingen <strong>der</strong> Energiewende und damit<br />
die Abkehr von zentralen und maßgeblich<br />
fossilen Energieträgern vom Aufbau dezentraler,<br />
erneuerbarer Erzeugungsstrukturen<br />
ab, die sicher und ohne Limitationen<br />
– von Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten<br />
einmal abgesehen – in das Stromversorgungsnetz<br />
einspeisen können.<br />
Eine erfolgreiche Digitalisierung (Smart<br />
Grid, Smart City) setzt die Verfüg-<br />
KNAPPE WORTE<br />
STATT<br />
LANGER REDEN<br />
Calvatis GmbH<br />
Mehr als nur Chemie - Leidenschaft<br />
Calvatis ist einer <strong>der</strong> weltweit führenden unabhängigen Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Unseren Kunden bieten<br />
wir individuelle und qualitativ einzigartige Produkte und Hygienekonzepte die ihresgleichen suchen. Bereits seit 1929 ist unsere<br />
weltbekannte Marke calgonit auf dem Markt präsent und heute global nicht mehr wegzudenken. Über die Jahre hat sich <strong>der</strong><br />
Name calgonit in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen verankert und steht wie keine an<strong>der</strong>e Marke für Sauberkeit, Hygiene und außerordentliche<br />
Qualität.<br />
calgonit Hygiene DES Spray<br />
calgonit Hygiene DES Spray ist ein<br />
oberflächenaktives, mildalkalisches<br />
Desinfektionsmittel auf Basis eines<br />
mikrobiziden Alkylamins. Das Produkt<br />
hat ein breites Wirkungsspektrum,<br />
welches grampositive sowie gramnegative<br />
Bakterien, Hefen, Pilze und<br />
behüllte Viren umfasst. Es wird in<br />
seiner mikrobiziden Wirkung durch<br />
Eiweiß kaum beeinträchtigt, ist gut<br />
fettlösend und geruchsneutral bei<br />
gleichzeitig guter Materialverträglichkeit.<br />
calgonit DS 623<br />
calgonit DS 623 ist ein alkoholisches Desinfektionsmittel<br />
speziell zur Verwendung auf Oberflächen,<br />
die nicht mit wässrigen Lösungen<br />
behandelt werden können. calgonit DS 623<br />
zeichnet sich durch eine schnelle Abtötung<br />
von branchenspezifischen Schadkeimen aus<br />
und eignet sich beson<strong>der</strong>s zur (Pausen-)<br />
Desinfektion in <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie z.B.<br />
bei Schneid- und Verpackungsmaschinen<br />
sowie im Abfüllbereich. Es erfasst vegetative<br />
Bakterien, Hefen und behüllte Viren wie<br />
Corona und tötet diese zuverlässig ab.<br />
calgonit Des-HE<br />
In hygienisch beson<strong>der</strong>s sensiblen Bereichen<br />
<strong>der</strong> Lebensmittel- und sonstigen<br />
Industrien ist die Händedesinfektion ein<br />
ebenso wichtiger wie unerlässlicher<br />
Bestandteil <strong>der</strong> PERSONAL-HYGIENE. Im<br />
Produktions- und Verpackungsbereich<br />
wird die erfor<strong>der</strong>liche Keimreduzierung<br />
durch die Verwendung eines Händedesinfektionsmittels<br />
erreicht. An diese Produkte<br />
wird eine hohe Anfor<strong>der</strong>ung an gute Hautverträglichkeit,<br />
kurze Einwirkzeit und ein<br />
breites Wirkungsspektrum gestellt.<br />
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Politik & Gesellschaft Corona Anzeige<br />
Advertorial<br />
ENERGIESCHUB FÜR<br />
DIE KONJUNKTUR<br />
Die Kommunen und <strong>der</strong>en energiewirtschaftliche<br />
Unternehmen stehen vor<br />
vielfältigen Aufgaben, die Corona-Krise<br />
zu bewältigen. Um einer Wirtschaftskrise<br />
entgegenzuwirken und zur Stabilität<br />
kommunaler Haushalte beizutragen,<br />
for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Verband kommunaler Unternehmen<br />
(VKU) konjunkturstärkende<br />
Maßnahmen.<br />
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert<br />
Liebing sagte, die Energiewende sei<br />
ein wichtiger Hebel, um die Konjunktur<br />
wie<strong>der</strong> anzukurbeln, den Klimaschutz<br />
voranzubringen und die Wirtschaft vor<br />
Ort durch lokale Wertschöpfung zu stärken.<br />
„Neben För<strong>der</strong>maßnahmen geht es<br />
vor allem darum, den Entscheidungsstau<br />
bei <strong>der</strong> Energiewende endlich<br />
aufzulösen. So hängen etwa kommunale<br />
Windparks mit rund 1,2 Gigawatt (GW)<br />
installierter Leistung im Genehmigungsprozess<br />
fest.“ Die Investitionssumme<br />
dieser Parks allein betrage ungefähr<br />
1,3 Milliarden Euro. Ein starker Impuls<br />
könne auch von einer Überarbeitung<br />
des Systems <strong>der</strong> Steuern, Abgaben und<br />
Umlagen im Energiebereich ausgehen,<br />
so Liebing. Zudem müssten Potenziale<br />
in den Bereichen Energieeffizienz und<br />
Wärmewende realisiert werden.<br />
barkeit von schnellen Datenverbindungen<br />
voraus. Hier liegt <strong>der</strong> Infrastrukturschlüssel<br />
im Bau von glasfaserbasierten Breitbandverbindungen,<br />
die am besten jedes<br />
Gebäude direkt (FTTH) mit dem Datennetz<br />
verbinden. All diese Aspekte gilt es<br />
im Zusammenhang zu sehen.<br />
So richtig diese Feststellung ist, die koordinierte<br />
Umsetzung auf <strong>der</strong> lokalen<br />
Handlungsebene bereitet mitunter große<br />
Probleme. Begründet liegt dies in <strong>der</strong> Praxis<br />
darin, dass die Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Handlungsbedarfe von den Akteuren im<br />
Bereich „Infrastrukturen“ nur bezogen auf<br />
die eigene Sparte(n) behandelt werden.<br />
Dem gilt es entgegenzuwirken.<br />
Es ist eine klassisch kommunale Aufgabe,<br />
die Infrastrukturaktivitäten auf ihrem<br />
Territorium durch Stadtentwicklungsplanung<br />
zu begleiten, zu steuern und zu<br />
koordinieren. Gerade in <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong><br />
Krise wird dieser Bereich von größter<br />
Wichtigkeit sein, wenn es darum geht, die<br />
absehbar verfügbaren Mittel zum bestmöglichen<br />
Nutzen wirken zu lassen.<br />
Grundlage kann und sollte schon zum<br />
jetzigen Zeitpunkt ein intensiver Austausch<br />
mit den Stakehol<strong>der</strong>n <strong>der</strong> lokalen<br />
Infrastruktur sein, um eine klare Vorstellung<br />
von <strong>der</strong> zukünftigen kommunalen<br />
Entwicklung zu bekommen. Hier empfiehlt<br />
es sich, die unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Entwicklungsinteressen<br />
zu bündeln und im Abgleich mit bereits<br />
erfolgten Festlegungen zu koordinieren.<br />
Der im Rahmen dieses Prozesses entstehende<br />
individuelle Infrastrukturkompass<br />
hilft in den kommenden Zeiten <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>schwemme, Kurs zu halten und die<br />
E-Ladesäule: Bei <strong>der</strong> kommunalen Infrastrukturplanung ist die Nutzung von Synergien oberstes<br />
Gebot, um die Finanzmittel maximal wirksam zu verwenden.<br />
Foto: Tricatelle/Adobe Stock<br />
langfristigen Ziele nicht aus dem Blick zu<br />
verlieren.<br />
Um nach Klärung und Festlegung <strong>der</strong><br />
kommunalen Infrastrukturziele diese auch<br />
sicher zu erreichen, bedarf es auch praktischer<br />
Umsetzungsschritte. Existenziell<br />
für jede integrierte Infrastrukturentwicklung<br />
ist eine möglichst große, gemeinsame,<br />
verlässliche und aussagekräftige<br />
Datenbasis. Um diese zu schaffen, hat es<br />
sich an vielen Stellen bewährt, auf vorhandene<br />
technische Systeme <strong>der</strong> lokalen<br />
Netzinfrastrukturbetreiber zurückzugreifen<br />
und dort auch Drittdaten zu bündeln.<br />
Dies spart in aller Regel nicht nur Kosten,<br />
son<strong>der</strong>n bindet vorhandenes Know-how<br />
sinnvoll ein.<br />
SYNERGIEN AUSSCHÖPFEN<br />
Der nächste Schritt ist <strong>der</strong> institutionalisierte,<br />
regelmäßige und verbindliche Austausch<br />
aller Akteure über umzusetzende<br />
und in <strong>der</strong> Planung befindliche Maßnahmen.<br />
Dies ist für ein erfolgreiches Infrastrukturmanagement<br />
existenziell und wird<br />
gerade in <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong> Krise von größter<br />
Bedeutung sein. Erwartbar werden<br />
nicht Finanzmittel in <strong>der</strong> Nach-Corona-Zeit<br />
<strong>der</strong> limitierende Faktor auf kommunaler<br />
Ebene sein, son<strong>der</strong>n vielmehr die<br />
mangelnde Verfügbarkeit von Bau-, insbeson<strong>der</strong>e<br />
Tiefbaukapazitäten sowie technischem<br />
Personal.<br />
Wer schnell integrierte Infrastrukturen<br />
schaffen will, muss für ein hohes Maß an<br />
Abstimmung und Integration bereits während<br />
<strong>der</strong> Planung von Maßnahmen sorgen.<br />
Ziel muss es sein, durch Nutzung von Synergien<br />
– wie gemeinsamer Graben, abgestimmte<br />
Planung – mit möglichst effizientem<br />
Geldeinsatz ein Maximum an Infrastruktur<br />
zu schaffen. Dies gilt für den<br />
Bereich des bedarfsgerechten Ladeinfrastrukturausbaus<br />
in gleicher Weise wie für<br />
die Kombination von Erneuerungsinvestitionen<br />
mit Breitbandausbau in Bestandsquartieren<br />
als auch für die Schaffung von<br />
Wärmeversorgungsinfrastrukturen zur Ablösung<br />
von Ölheizungen.<br />
Die Möglichkeiten von Kommunen, hierauf<br />
bestimmenden Einfluss nehmen zu<br />
können, sollten, wenn nicht schon geschehen,<br />
durch vertragliche Abreden, beispielsweise<br />
Konzessions- und Wegenutzungsverträge,<br />
Koordinationsverträge, mit<br />
den angesprochenen Akteuren abgesichert<br />
werden. Martin Brück von Oertzen<br />
Foto: netfiles<br />
Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung ist die<br />
netfiles GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden<br />
deutschen Anbieter von virtuellen<br />
Datenräumen.<br />
Virtueller Datenraum von netfiles<br />
Die sichere und compliance-gerechte Lösung für den Datenaustausch in Kommunen und<br />
öffentlichen Unternehmen<br />
Kommunalverwaltungen und öffentliche Unternehmen<br />
müssen tagtäglich eine Vielzahl von<br />
unterschiedlichen Dokumenten standort- und<br />
organisationsübergreifend austauschen. Dabei<br />
unterliegt ein großer Anteil <strong>der</strong> Daten dem Datenschutz<br />
und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DSGVO (Datenschutzgrundverordnung<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union<br />
zum Schutz personenbezogener Daten). Vielfach<br />
genutzte Lösungen wie E-<strong>Mai</strong>l o<strong>der</strong> Cloudspeicher-Dienste<br />
amerikanischer Anbieter sind dabei<br />
im Hinblick auf europäische Datenschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Datensicherheit, kritisch zu<br />
betrachten und wenig geeignete Lösungen für<br />
den öffentlichen Bereich. Selbst bei einer Verschlüsselung<br />
von E-<strong>Mai</strong>ls, die oftmals kompliziert<br />
in <strong>der</strong> Anwendung ist, stößt diese Lösung<br />
bei großen Datenmengen schnell an technische<br />
Grenzen. Unabhängig davon, dass hier zudem<br />
keine Kontrolle über die Zustellung <strong>der</strong> Daten<br />
besteht.<br />
Virtueller Datenraum – Höchstmaß an Sicherheit<br />
beim Datenaustausch<br />
Mit einem virtuellen Datenraum von netfiles gehören<br />
diese Probleme und Sicherheitsrisiken<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit an. Kommunen und öffentliche<br />
Unternehmen können mit dieser Lösung<br />
ihre vertraulichen und/o<strong>der</strong> personenbezogenen<br />
Daten mit einem Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Effizienz online austauschen und bereitstellen.<br />
Dabei kontrollieren und steuern sie, wer<br />
ihre Daten erhält und wie sie genutzt werden<br />
dürfen: Ob nur zur Ansicht, zum Download o<strong>der</strong><br />
zur Bearbeitung.<br />
Im netfiles Datenraum werden sämtliche Dokumente<br />
mit dem Advanced Encryption Standard<br />
(AES) 256-Bit stark verschlüsselt und vor<br />
unbefugtem Zugriff geschützt. Beim Upload von<br />
Dateien in den Datenraum werden diese automatisch<br />
auf Computerviren geprüft und schützen<br />
die Computer aller Benutzer vor potentiellen<br />
Gefahren.<br />
Einfachste Bedienbarkeit<br />
Für die netfiles GmbH steht die Benutzerfreundlichkeit<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
netfiles Datenraums. Die Benutzeroberfläche<br />
und Bedienung ist ähnlich einfach wie bei <strong>der</strong><br />
Nutzung des Dateimanagers unter Windows<br />
o<strong>der</strong> macOS auf einem Desktop-Computer. Sowohl<br />
Administratoren als auch Benutzer können<br />
den Datenraum sofort effizient und ohne aufwendige<br />
Schulung o<strong>der</strong> Einarbeitung in Handbücher<br />
einsetzen. netfiles wird als „Software as<br />
a Service (SaaS)“ angeboten und die Anwendung<br />
erfolgt ausschließlich über einen Webbrowser,<br />
ohne Installation von Software o<strong>der</strong><br />
Plugins.<br />
netfiles - Made in Germany –<br />
zertifizierter Anbieter<br />
Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung ist die netfiles<br />
GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen<br />
Anbieter von virtuellen Datenräumen. Das<br />
Unternehmen ist in Deutschland ansässig, unterliegt<br />
den strengen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
(BDSG) und <strong>der</strong> europäischen<br />
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).<br />
Die IT-Sicherheitsverfahren <strong>der</strong> netfiles GmbH<br />
wurden vom TÜV Süd nach ISO/IEC 27001<br />
zertifiziert. Die Server des Anbieters befinden<br />
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18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Breitbandausbau<br />
Glasfaser für alle in <strong>der</strong> Börde<br />
Im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt wird das Glasfasernetz <strong>der</strong> ARGE<br />
Breitband erweitert. Jüngst begannen die Bauarbeiten für das Giganetz in <strong>der</strong><br />
Stadt Wanzleben-Börde. In Wulferstedt werden die ersten 800 Haushalte und<br />
landwirtschaftliche Unternehmen ans Netz gehen.<br />
Der Verbandsgemeindebürgermeister Fabian<br />
Stankewitz, Holger Noffz von <strong>der</strong><br />
Bauverwaltung Tiefbau/Breitband, sowie<br />
Holger Haupt, Breitbandverantwortlicher<br />
<strong>der</strong> ARGE Breitband im Landkreis Börde,<br />
starteten von Wulferstedt aus die Bauarbeiten<br />
für den Glasfaserausbau.<br />
In Wulferstedt werden die ersten 800<br />
Haushalte und landwirtschaftliche Unternehmen<br />
ans Netz gehen. 16 Kilometer<br />
Glasfaserkabel werden verlegt. Außerdem<br />
werden <strong>der</strong>zeit drei sogenannte POP-Standorte<br />
(Technikstandorte) für die gesamte<br />
Westliche Börde für die Anbindung von<br />
Wulferstedt und den weiteren Orten des<br />
gesamten Gebietes aufgebaut.<br />
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Daumen hoch: Der Ausbau für das Giganetz in <strong>der</strong> westlichen Börde wurde in Wulferstedt gestartet<br />
mit Fabian Stankewitz (li.), Verbandsgemeindebürgermeister VG Westliche Börde, und Holger<br />
Haupt, Leiter <strong>der</strong> ARGE Breitband.<br />
Kein Autobahnanschluss, kein Bahnanschluss,<br />
aber eine lange Tradition<br />
(seit 1838) im Zuckerrübenanbau<br />
– und nun <strong>der</strong> erste Ortsteil <strong>der</strong> Stadt<br />
Wanzleben-Börde mit einer Datenautobahn:<br />
So könnte man es in Klein Wanzleben<br />
in Sachsen-Anhalt im Landkreis<br />
Börde auf einen Nenner bringen. 130 Kilometer<br />
Tiefbauarbeiten starten nun, damit<br />
demnächst die Haushalte mit hohen Datenraten<br />
arbeiten können. Das kommunale<br />
Netz ist zudem für deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
von über 1000<br />
Mbit/s ausgelegt. In <strong>der</strong> ländlich geprägten<br />
Region und <strong>der</strong> Stadt Wanzleben-Börde<br />
sind über 800 kleine und mittelständische<br />
Unternehmen ansässig, die nach dem Ausbau<br />
mit Glasfaser mit Gigabitgeschwindigkeit<br />
online sind.<br />
Landrat Martin Stichnoth freute sich,<br />
dass <strong>der</strong> größte Teil des Landkreises mit<br />
Glasfaser erschlossen wird und verwies<br />
darauf, dass die Region sich für die Zukunft<br />
wappnet. Gerade in <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
zeige sich, wie wichtig leistungsfähige<br />
Internetverbindungen seien: Onlinegeschäfte,<br />
Bildung, digitale Schulung, das<br />
gehe nur mit entsprechenden Bandbreiten.<br />
Im Südwesten des ARGE-Breitbandgebietes<br />
im Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt)<br />
startete schon im April in Wulferstedt<br />
<strong>der</strong> Ausbau mit Glasfaser. In <strong>der</strong> Verbandsgemeinde<br />
Westliche Börde, die als Mitglied<br />
<strong>der</strong> ARGE (www.giganetz-boerde.de) eines<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit größten zusammenhängenden<br />
FTTH-Netze in Sachsen-Anhalt unterstützt,<br />
wurde damit in Wulferstedt ein<br />
wichtiges Zeichen für die Erweiterung des<br />
Giganetzes gesetzt. Das Ausbaucluster<br />
Westliche Börde mit knapp 8700 Einwohnern<br />
wird das kommunale Glasfasernetz<br />
<strong>der</strong> ARGE erweitern.<br />
Foto: ARGE Breitband<br />
ENGAGEMENT DER EINWOHNER<br />
Die Verbandsgemeinde Westliche Börde ist<br />
Netzeigentümer und investiert mit Unterstützung<br />
durch För<strong>der</strong>mittel des Bundes<br />
1,3 Millionen in den FTTH-Ausbau in Wulferstedt.<br />
Der Netzbetreiber des kommunalen<br />
ARGE Giganetzes ist die DNS-NET, die<br />
dann die Haushalte in <strong>der</strong> Region mit über<br />
500 Mbit/s versorgt.<br />
Bürgermeister Fabian Stankewitz verwies<br />
zum Projektstart auf das Engagement<br />
<strong>der</strong> Einwohner, die sich für das Giganetz<br />
stark gemacht hatten: „Hier in Wulferstedt<br />
hatten wir die höchste Vorvermarktungsquote<br />
mit über 60 Prozent. Der Rückhalt<br />
in <strong>der</strong> Bevölkerung für dieses Projekt ist<br />
sehr hoch. Wir sind sehr stolz, dass wir<br />
hier in Wulferstedt den offiziellen Baustart<br />
verkünden können und in den kommenden<br />
Monaten die ersten Haushalte und<br />
Gewerbeunternehmen vom schnellen Internet<br />
auf Glasfaserbasis profitieren.“<br />
Holger Haupt, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> ARGE Breitband,<br />
kommentierte: „Wir sind sehr froh,<br />
dass trotz <strong>der</strong> schwierigen Corona-Situation<br />
die Gemeinde auch ein Zeichen setzt,<br />
dass es weitergeht, und hoffen, dass wir<br />
hier in <strong>der</strong> Region im Sommer die ersten<br />
Kilometer und viele Hausanschlüsse gemeinsam<br />
mit dem Generalbauunternehmen<br />
für das gemeinsame kommunale<br />
Glasfasernetz fertiggestellt haben.“ Red.<br />
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Dr. Sören Trebst ist Chief Executive<br />
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Das Unternehmen betreibt eines <strong>der</strong><br />
größten und leistungsfähigsten Glasfasernetze<br />
Deutschlands.<br />
„Entscheidend ist es,<br />
Lösungen zu finden, die sich<br />
schnell umsetzen lassen,<br />
aber langfristig wirken,<br />
denn es ist davon auszugehen,<br />
dass das öffentliche<br />
Leben auf absehbare<br />
Zeit verstärkt online<br />
stattfinden wird“<br />
Dr. Sören Trebst<br />
Foto: 1&1 Versatel<br />
Die Corona-Krise bestimmt <strong>der</strong>zeit unseren Alltag. Auch öffentliche Einrichtungen<br />
und Verwaltungen sind immer noch Einschränkungen betroffen.<br />
Dr. Sören Trebst, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung von 1&1 Versatel, spricht<br />
über die aktuelle Situation und Wege durch die Krise.<br />
Herr Dr. Trebst, wo sehen Sie die größten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Krisenbewältigung?<br />
Trebst: Um den Betrieb in Zeiten von Corona<br />
sicherzustellen, müssen Arbeitsabläufe<br />
virtualisiert werden. Zudem wird<br />
verstärkt im Homeoffice gearbeitet, um<br />
Hygienemaßnahmen wie Mindestabstände<br />
einhalten zu können und das Infektionsrisiko<br />
so zu minimieren. Nicht alle Einrichtungen<br />
und Unternehmen waren hierauf<br />
ausreichend vorbereitet. So haben zum<br />
Beispiel die Schulschließungen gezeigt,<br />
dass es für E-Learning teilweise noch an<br />
Ausstattung und Know-how fehlt. Ähnlich<br />
sieht es bei Bürgerämtern aus. Während<br />
viele Unternehmen relativ unkompliziert<br />
die eigene IT- und Telekommunikationsinfrastruktur<br />
nachrüsten können, ist dies<br />
für öffentliche Einrichtungen häufig<br />
schwieriger.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es hier, schnell<br />
und unkompliziert zu unterstützen?<br />
Trebst: Unser Unternehmen ist Partner einer<br />
Vielzahl öffentlicher Einrichtungen sowie<br />
diverser Betreiber kritischer Infrastrukturen<br />
– sogenannter KRITIS. In den vergangenen<br />
Wochen haben wir unsere Kunden<br />
eng begleitet und kurzfristig zahlreiche<br />
Lösungen implementiert. Wir haben beispielsweise<br />
Telefonkapazitäten aufgestockt,<br />
Bandbreitenupgrades bereitgestellt<br />
und tausende Virtual Private Network<br />
(VPN)-Zugänge realisiert. In mehreren Bildungseinrichtungen<br />
konnten wir Glasfaseranschlüsse<br />
bereitstellen. Entscheidend<br />
ist es, Lösungen zu finden, die sich schnell<br />
umsetzen lassen, aber langfristig wirken,<br />
denn es ist davon auszugehen, dass das<br />
öffentliche Leben auf absehbare Zeit verstärkt<br />
online stattfinden wird.<br />
Die Corona-Krise hat zu einem Aufschwung<br />
in Sachen Digitalisierung geführt. Was<br />
können wir tun, damit dieser Effekt nach<br />
<strong>der</strong> Krise nicht wie<strong>der</strong> verpufft?<br />
Trebst: Die Digitalisierung bietet großes<br />
Potenzial – vor allem auch für öffentliche<br />
Einrichtungen und Verwaltungen. Um dieses<br />
heben zu können, müssen wir jetzt die<br />
Voraussetzungen schaffen. Dazu gehört<br />
eine leistungsfähige Telekommunikationsinfrastruktur.<br />
Glasfaser ist die einzige<br />
Technologie, die die steigenden Bandbreitenbedarfe<br />
langfristig abdecken kann. Lei<strong>der</strong><br />
ist <strong>der</strong> Zugang zu dieser hochperformanten<br />
Infrastruktur nach wie vor keine<br />
Selbstverständlichkeit. Mit einer Glasfaserabdeckung<br />
von unter zehn Prozent hinkt<br />
Deutschland dem europäischen Durchschnitt<br />
deutlich hinterher. Unser Unternehmen<br />
setzt deshalb beim Glasfaserausbau<br />
an verschiedenen Punkten an, um<br />
Kräfte zu bündeln und vorhandene Netze<br />
und Netzbestandteile zusammenzuführen:<br />
So betreiben wir etwa Breitbandinfrastrukturen<br />
für die öffentliche Hand wie das<br />
Kommunalnetz Rheinland-Pfalz o<strong>der</strong> das<br />
Netz <strong>der</strong> ITEOS in Baden-Württemberg.<br />
Zudem haben wir ein Kooperationsmodell<br />
entwickelt, mit dem sich bestehende passive<br />
Glasfaserinfrastrukturen kommunaler<br />
Unternehmen optimal nutzen lassen. Auch<br />
<strong>der</strong> Anschluss an die 1&1-Open-Access-Plattform<br />
ist möglich. Über sie können<br />
Glasfaseranschlüsse an an<strong>der</strong>e Nachfrager<br />
vermietet und die Netzauslastung<br />
weiter gesteigert werden. Interview: Red.<br />
Fotos: DNS:NET, H. Wiedl<br />
Kooperationen, gutes Projektmanagement und zukunftssichere Technologien sind die Basis für erfolgreiche Glasfaserprojekte.<br />
Glasfaser für alle<br />
Nie war schnelles Internet wichtiger als in <strong>der</strong> aktuellen Situation, wo zeitnahe Informationen<br />
das wichtigste Gut darstellen und viele Firmen und Verwaltungen ihre Mitarbeiter ins heimische<br />
Büro schicken.<br />
Wir erleben insofern eine Digitalisierung im<br />
Schnelldurchlauf, dort wo die Datenraten es erlauben.<br />
Home-Office, Verwaltungen, Ausschreibungen<br />
und Besprechungen in den Kommunen<br />
werden digital. Eine gute Internetverbindung<br />
und funktionierende Technik ist dafür die Grundlage.<br />
DNS:NET hat hier vorausschauend geplant<br />
und frühzeitig Strukturen aufgesetzt, damit <strong>der</strong><br />
Breitbandausbau in Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />
forciert wird und die Internetprodukte<br />
allen Nutzern, den Privatkunden wie auch<br />
Unternehmen, den ländlichen Kommunen wie<br />
auch den städtischen Gebieten störungsfrei und<br />
in hoher Qualität zur Verfügung stehen. Glasfaser<br />
für alle ist das Prinzip, welches konsequent<br />
umgesetzt wird.<br />
In den Kommunen wird zum Thema Infrastruktur<br />
intensiv diskutiert: über die Breitbandversorgung<br />
im Allgemeinen, Verzögerungen in <strong>der</strong> Bauplanung,<br />
Mangel an Ressourcen etc. Dabei wird<br />
oft übersehen, dass die Begrifflichkeiten in den<br />
Gemeinden und Behörden gar nicht immer klar<br />
sind. Grundsätzlich gehört aber zu einer Umsetzung<br />
von digitalen Infrastrukturen, dass geklärt<br />
werden muss: Was verbirgt sich hinter 5 G, LTE,<br />
FTTH, FFTB, FTTC, VDSL und Kupferleitung. Das<br />
ist meist mühsam, denn es ist nicht immer klar,<br />
welche Bandbreiten tatsächlich bei den einzelnen<br />
Regionen und Haushalten ankommen.<br />
Glasfaser bis in die Gebäude und Firmen als<br />
Zukunftstechnologie – genau um dieses Grundlagenwissen<br />
geht es aber.<br />
Dieses Wissen ist abhängig vom Engagement<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister, Verwaltungen und <strong>der</strong> regionalen<br />
Akteure, die den Breitbandausbau vorantreiben<br />
wollen. Glasfaser bis in den Haushalt,<br />
bis in jedes Gebäude ist ein logischer Weg, alles<br />
an<strong>der</strong>e ist eine Zwischenlösung. Wenn wir über<br />
das Grundrecht auf Internetversorgung sprechen,<br />
landen wir automatisch bei <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />
„Glasfaser für alle“.<br />
Dort wo man investiert und ganz neue Infrastrukturen<br />
und Kommunikationswege aufbaut,<br />
sollte konsequent auf Glasfasertechnologie gesetzt<br />
werden. Zahlreiche Rathäuser, Verwaltungen<br />
haben das eindrucksvoll gezeigt und gleich<br />
die angrenzenden Schulen, Gesundheitseinrichtungen<br />
bis hin zu den Sportstätten, Bahnhöfen<br />
o<strong>der</strong> die örtliche Feuerwehr angeschlossen.<br />
Die digitale Verwaltung bedeutet nämlich auch<br />
Daseinsvorsorge, also die Einwohner und Wirtschaft<br />
mit allen angrenzenden Infrastrukturen<br />
abzusichern.<br />
Wie das in <strong>der</strong> Praxis gelingt und wie gestartet<br />
werden kann? Anfragen unter glasfaserausbau@<br />
dns-net.de<br />
Die DNS:NET Internet Service GmbH investiert<br />
seit Jahren kontinuierlich in die Erschließung<br />
unterversorgter Regionen mit schnellem Internet.<br />
Das betrifft sowohl den flächendeckenden<br />
Ausbau weißer Flecken als auch die Lückenschließung<br />
bei neuen Bauvorhaben sowie den<br />
Anschluss kleinerer Ortschaften und Dörfer, die<br />
jahrelang auf schnelles Internet warten mussten.<br />
Für die Analyse und Umsetzung <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Infrastruktur arbeiten Kommunen, Verwaltung,<br />
Bauträger und <strong>der</strong> Bereich Netzausbau,<br />
Projektmanagement und Vertrieb <strong>der</strong> DNS:NET<br />
vor Ort eng zusammen.<br />
DNS:NET Internet Service GmbH<br />
Zimmerstraße 23<br />
10969 Berlin<br />
Te. 0 30/6 67 65-1 00<br />
gemeinde@dns-net.de, info@dns-net.de<br />
www.dns-net.de<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
www.CoronaNeinDanke.de<br />
SCHULE PRODUZIERT<br />
GESICHTSSCHILDER<br />
Die Louis-Lepoix-Schule in Baden-Baden<br />
(Baden-Württemberg) unterstützt<br />
mit <strong>der</strong> Herstellung von Infektionsschutzmasken<br />
medizinisches Personal<br />
wie auch Mitarbeiter von Sozialstationen<br />
und Landratsämtern. Die<br />
sogenannten Face Shields entstehen<br />
in den 3D-Druckern <strong>der</strong> Berufsschule<br />
im Rahmen des Projekts „3D-erleben“.<br />
Sie bestehen aus einem Kopfring und<br />
einem daran befestigten halbrunden<br />
transparenten Kunststoffschild vor dem<br />
Gesicht.<br />
Kultusministerin Dr. Susanne<br />
Eisenmann lobte das Engagement <strong>der</strong><br />
Schule: „Solche Geschichten zeigen exemplarisch,<br />
wie groß <strong>der</strong> Zusammenhalt<br />
in <strong>der</strong> Gesellschaft ist und was unsere<br />
Lehrerinnen und Lehrer dazu beitragen.“<br />
Auch an<strong>der</strong>e Schulen sowie das Zentrum<br />
für Schulqualität und Lehrerbildung<br />
(ZSL) drucken die Gesichtsmasken.<br />
Nach Angaben <strong>der</strong> Berufsschule sind<br />
die Schutzmasken in einem Drucker<br />
mit ausreichen<strong>der</strong> Baugröße leicht<br />
herzustellen. Im Lauf einer Woche<br />
seien über 100 Masken hergestellt<br />
worden, die in Krankenhäusern, Arztpraxen<br />
und Behörden zum Einsatz<br />
kommen. Auf ihrer Webseite stellt die<br />
Schule eine Anleitung zum Bau <strong>der</strong><br />
Masken zur Verfügung: www.lls-bad.de/<br />
bauanleitung-gesichtsschild<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des nebenstehenden<br />
Beitrags finden Sie auf unserem Portal<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Online-Spezial > Corona<br />
Alles sicher im Sanitärbereich: Sensorgesteuerte und damit berührungslose Wascharmaturen<br />
kombinieren Infektionsschutz und Hygiene.<br />
Trinkwasserinstallationen<br />
Saubere Sache<br />
Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme des Schulbetriebs in diesen Wochen müssen die<br />
Schulträger den Schutz des Trinkwassers vor krankheitserregenden Legio -<br />
nellen und Pseudomonaden gewährleisten. Elektronisch gesteuerte Wasserentnahmestellen<br />
helfen die Hygiene in den Installationen sicherzustellen.<br />
Für die nächsten Wochen ist die weitere<br />
stufenweise Öffnung <strong>der</strong> Schulen<br />
geplant. Dabei ist die Qualität des<br />
Trinkwassers in den Gebäuden zu beachten.<br />
Denn keine o<strong>der</strong> stark reduzierte Wasserentnahme<br />
über mehrere Wochen hinweg<br />
verursacht Stagnation, die eine Gefährdung<br />
für das Trinkwasser innerhalb<br />
<strong>der</strong> Gebäude darstellt.<br />
Stagnation ist das Verweilen von Wasser<br />
in Teilen einer Hausinstallation bei fehlen<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> zu geringer Entnahme. Werden<br />
diese Komponenten nicht ausreichend<br />
durchströmt, werden sie als Totleitungen<br />
bezeichnet. Das von Totleitungen ausgehende<br />
Risiko hängt von zahlreichen Parametern<br />
ab. Beson<strong>der</strong>s heikel ist das stehende<br />
Wasser in einem Temperaturbereich<br />
zwischen 25 und 45 Grad Celsius, denn in<br />
diesem finden Bakterien optimale Bedingungen<br />
zur Vermehrung.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die krankheitserregenden<br />
Legionellen und Pseudomonaden können<br />
bei stagnierendem und sich erwärmendem<br />
Kaltwasser das System kontaminieren und<br />
lassen sich dort nur mit sehr hohem Aufwand<br />
beseitigen. Dabei ist gerade in <strong>der</strong><br />
aktuellen Situation auf Legionellen beson<strong>der</strong>s<br />
zu achten, denn auch sie können eine<br />
tödliche, mit hohem Fieber einhergehende<br />
Lungenerkrankung auslösen. Um den gefährlichen<br />
Temperaturbereich zu vermeiden,<br />
schreibt die Richtlinie 6023 <strong>der</strong> Fachverbände<br />
VDI und DVGW für Kaltwasser<br />
eine Maximaltemperatur von 25 Grad vor<br />
und empfiehlt nach Möglichkeit maximal<br />
20 Grad, bei Warmwasser eine Austrittstemperatur<br />
von mindestens 55 Grad.<br />
Trinkwasser muss fließen, aber oftmals<br />
stagniert das Trinkwasser im Leitungssystem.<br />
Wird kein Wasser entnommen, steht<br />
das Wasser in den Leitungen. Betriebs-<br />
Foto: Wimtec<br />
unterbrechungen, die einen negativen Einfluss auf die Trinkwasserhygiene<br />
haben, kommen, unabhängig von einer Ausnahmesituation<br />
wie <strong>der</strong> aktuellen Pandemie, gerade bei Bildungseinrichtungen<br />
immer wie<strong>der</strong> vor, denn während <strong>der</strong><br />
Ferien werden diese meist nicht genutzt.<br />
Um eine negative Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wasserqualität zu verhin<strong>der</strong>n,<br />
ist nach VDI/DVGW 6023 entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> bestimmungsgemäße<br />
Betrieb durch Spülmaßnahmen aufrechtzuerhalten<br />
o<strong>der</strong> es sind bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme beson<strong>der</strong>e<br />
Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich. Um nachzuweisen, dass die<br />
Wasserinstallation mikrobiologisch unbedenklich ist, alle<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen eingehalten werden und die Gebäudeinstallation<br />
fit für die Wie<strong>der</strong>aufnahme des regulären Betriebs ist,<br />
sollte ein bis zwei Wochen vor <strong>der</strong> tatsächlichen Nutzung<br />
auch eine mikrobiologische Beprobung durch ein akkreditiertes<br />
Labor erfolgen.<br />
REGELMÄSSIGER WASSERAUSTAUSCH<br />
Werden die Spülungen durch personalintensives manuelles<br />
Öffnen und Schließen <strong>der</strong> Armaturen durchgeführt, entstehen<br />
hohe Personalkosten und Betriebskosten. Die Spülmengen<br />
sind undefiniert und überhöht, weil unbekannt ist, wie oft<br />
die Wasserabgabestellen tatsächlich genutzt wurden. Werden<br />
keine Spülungen durchgeführt, wird <strong>der</strong> bestimmungsgemäße<br />
Betrieb unterbrochen. Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme ist in<br />
diesem Fall <strong>der</strong> Nachweis einer entsprechenden Wasserqualität<br />
zur rechtlichen Absicherung unbedingt anzuraten.<br />
Die Trinkwasserqualität ist beson<strong>der</strong>s von dem Nutzerverhalten<br />
abhängig. Bei diesem kaum beeinflussbaren Faktor<br />
setzen elektronisch gesteuerte Wasserentnahmestellen wie<br />
zum Beispiel das „HyPlus“-Gesamtkonzept von Wimtec an.<br />
Es zielt auf Kostenersparnis, Komfort und vor allem Hygiene.<br />
Als Hauptvorteil nennt <strong>der</strong> Anbieter die nachhaltige Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Trinkwasserhygiene. Die intelligente Freispülautomatik<br />
„WimTec HyPlus“ spült stagnierendes Wasser bedarfsgerecht<br />
aus und stellt den regelmäßigen und vollständigen<br />
Wasseraustausch sicher. Die Stagnationsfreispülung wird<br />
auf die örtlichen Anfor<strong>der</strong>ungen eingestellt und erfolgt nur<br />
bei Betriebsunterbrechung und unzureichen<strong>der</strong> Nutzung. Bei<br />
regelmäßiger Entnahme wird keine Freispülung ausgelöst.<br />
Das Steuerprogramm Wimtec-Remote erlaubt dem Anwen<strong>der</strong><br />
die Einstellung, Dokumentation und Überwachung aller<br />
Spülmaßnahmen per Tablet. Die Armatureneinstellungen<br />
können in Vorlagen gespeichert und auf weitere baugleiche<br />
Armaturen übertragen werden. Nutzerverhalten, Anlagedaten<br />
und Geräteinformationen können ausgelesen und zum Betriebsbuch<br />
hinzugefügt werden, das gemäß VDI/DVGW Richtlinie<br />
6023 über den gesamten Gebäudelebenszyklus dauerhaft<br />
zu führen und aufzubewahren ist.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> infektionssicheren Nutzung<br />
von Sanitärräumen gilt es außerdem zu beachten: Manuelle<br />
Armaturen sollten nach dem Händewaschen nicht berührt<br />
werden, denn am Armaturengriff finden sich Verunreinigungen<br />
durch das Öffnen mit den kontaminierten Händen. Beson<strong>der</strong>s<br />
sicher sind Armaturen mit berührungsloser Auslösung,<br />
weil sie die erneute Kontamination <strong>der</strong> bereits gereinigten<br />
Hände verhin<strong>der</strong>n.<br />
Red.<br />
WIR HABEN SIE!<br />
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Einweg-Behelfsmasken online bestellen unter<br />
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Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Krisenkommunikation<br />
Gut informieren<br />
Die Bevölkerung erwartet in <strong>der</strong> Corona-Krise vertrauenswürdige Informationen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e auf lokaler Ebene. Damit eine kommunale Krisenkommunikation<br />
gelingt und nachhaltig überzeugt, muss sie zur Chefsache gemacht werden.<br />
Videointerview: Entscheidungsträger (hier <strong>der</strong> Medizinische Geschäftsführer eines Städtischen<br />
Klinikums in Karlsruhe) informieren die Bevölkerung.<br />
Menschen fühlen in Krisen vor allem<br />
lokal, suchen vor Ort verlässliche<br />
Informationen. Es sind<br />
Entscheidungen in ihrem Landkreis, ihrer<br />
Stadt, ihrer Gemeinde, die ihren Alltag in<br />
<strong>der</strong> Ausnahmesituation bestimmen. Wie<br />
Entscheidungsträger hier mit dem Virus<br />
umgehen, prägt die Stimmung und schafft<br />
Vertrauen.<br />
Die Erwartungen während <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie<br />
an die Kommunalpolitik<br />
waren von Beginn an hoch. Bürgermeistern<br />
und Kommunalpolitikern wird nach<br />
den Erkenntnissen einer repräsentativen<br />
Bertelsmann-Studie (<strong>Mai</strong> 2019) schon<br />
prinzipiell ein durchaus angemessenes<br />
Vertrauen entgegengebracht. Bei immerhin<br />
48,5 Prozent <strong>der</strong> Befragten ist es<br />
„groß“, beziehungsweise „sehr groß“, was<br />
die Arbeit einer Verwaltung betrifft. Bei<br />
Bürgermeistern liegt die Quote gar bei<br />
63,8 Prozent.<br />
Auch was die Themen betrifft, spricht die<br />
Studie eine eindeutige Sprache. Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen gute Chancen zu ermöglichen,<br />
sehen 94,7 Prozent <strong>der</strong> Bürger als<br />
eine „wichtige o<strong>der</strong> sehr wichtige“ kommunale<br />
Aufgabe an, Mobilität (86 %),<br />
Umwelt (84,5 %) und Wohnen (83,9 %)<br />
stehen ebenso auf <strong>der</strong> „To-do-Liste“ wie<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung, Sport-, Freizeitangebote<br />
sowie Bildung und Schulen. Just diese Bereiche<br />
sind hart getroffen. Deshalb wollen<br />
Bürger darüber nicht nur sporadisch informiert<br />
werden. Die Menschen erwarten angesichts<br />
einer Flut ständig neu erlassener<br />
Verordnungen und sich medial zum Teil<br />
wi<strong>der</strong>sprechenden Berichten profunde Hilfestellung.<br />
Kommunikation hat als kommunale<br />
Aufgabe jetzt höchste Priorität.<br />
Zentrale Fragen müssen beantwortet<br />
werden. Wie spreche ich die Bevölkerung<br />
an? Welche (zusätzlichen) Kommunikationswege<br />
nutze ich? Wie binde ich die re-<br />
Foto: Knappe1a<br />
gionalen Medien ein? Welchen zeitlichen<br />
Aufwand muss ich ansetzen? Welches Personal<br />
steht krisenbedingt noch zur Verfügung?<br />
Antworten darauf haben sich Städte<br />
und Gemeinden auf unterschiedlichste<br />
Weise gegeben. Während die einen bestehende<br />
Kommunikationswege und<br />
-strukturen in den Rathäusern nutzen, haben<br />
an<strong>der</strong>e die lokale Krisenkommunikation<br />
zur Chefsache gemacht.<br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Krise kristallisiert<br />
sich klar heraus – nur die zweite<br />
Variante erzielt nachhaltige Wirkung. Krisenkommunikation<br />
braucht ein seriöses<br />
Gesicht. Bürgermeister eignen sich dazu<br />
bestens. Sie genießen, wie eingangs beschrieben,<br />
bei <strong>der</strong> Bevölkerung einen Vertrauensvorschuss,<br />
den sie freilich in <strong>der</strong><br />
Krise nicht verspielen dürfen. Voraussetzung<br />
für die Akzeptanz in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
ist eine absolut ehrliche, authentische<br />
und offene Ansprache <strong>der</strong> Bürger. Eine<br />
Kommunikation, die sich deutlich von <strong>der</strong><br />
täglichen „Krisen-Talkshow-Epidemie“,<br />
die in den deutschen Wohnzimmern für<br />
Verunsicherung sorgt, unterscheidet.<br />
Die zweite Entscheidung, die zu Beginn<br />
einer Krise in den Rathäusern von zentraler<br />
Bedeutung ist: Die Städte und Gemeinden<br />
müssen selbst zu Medienproduzenten<br />
werden. Ihre Informationen müssen zur<br />
Nummer eins <strong>der</strong> regionalen Informationskette<br />
werden. Dies kann gelingen, wenn<br />
die kommunale Krisenkommunikation<br />
eindeutig als „das einzige, offizielle und<br />
vertrauenswürdige Organ“ positioniert<br />
wird – aber natürlich keinesfalls in Konkurrenz<br />
zur lokalen Presse. Online-Krisen-Portale<br />
zum Beispiel können ein profundes<br />
Mittel sein, um als „uniques“ Medium<br />
wahrgenommen zu werden.<br />
Entscheidend für den Erfolg ist es, den<br />
richtigen strategischen, kommunikativen<br />
Weg für eine Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde zu finden.<br />
Dieser muss nicht zuletzt auch die<br />
medialen Konsumgewohnheiten <strong>der</strong> Bürger<br />
berücksichtigen. Günter Knappe<br />
DER AUTOR<br />
Günter Knappe, Karlsruhe, ist Journalist, Kommunikationsexperte<br />
und Kommunikationsberater<br />
von Stadt und Landkreis Karlsruhe während<br />
<strong>der</strong> Covid-19-Pandemie (www.knappe1a.de)<br />
26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Foto: WimTec<br />
Warnung vor Corona<br />
und an<strong>der</strong>en Gefahren<br />
Weithin sichtbar, im Park und Party-Hotspot<br />
am Aachener Weiher in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />
Kölner Universität, steht ein neuartiges<br />
Warnsystem zur Unterstützung <strong>der</strong> Ordnungsbehörden.<br />
Das System des Kölner<br />
Unternehmens Coptr verbreitet dort unüberseh-<br />
und -hörbar in Dauerschleife<br />
Textwarnungen, Lichtsignale, Smartphone-Informationen<br />
und Lautsprecherdurchsagen<br />
zur nachdrücklichen Sensibilisierung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />
Als Projekt <strong>der</strong> Plattform „SmartCity Cologne<br />
– Projekte für eine mo<strong>der</strong>ne Stadt“<br />
wurde das Warnsystem bereits vor zweieinhalb<br />
Jahren in Betrieb genommen.<br />
Nicht nur im Krisenfall, son<strong>der</strong>n auch bei<br />
Gewitter, Orkan o<strong>der</strong> Schadstoffen in <strong>der</strong><br />
Luft alarmiert es vor Ort und vollautomatisch<br />
Personen im freien Gelände. Datenquellen<br />
sind laut Hersteller unter an<strong>der</strong>em<br />
<strong>der</strong> Deutsche Wetterdienst und Siemens.<br />
www.coptr.de<br />
Anzeige<br />
Volle Kontrolle an allen Wasserabgabestellen<br />
Volle Kontrolle: Einfaches Einstellen, Steuern<br />
und Auslesen aller WimTec HyPlus<br />
Wasserabgabestellen.<br />
Das HyPlus-Gesamtkonzept von WimTec zur<br />
Trinkwasserhygiene wird um WimTec REMOTE<br />
erweitert. Das Infrarot-Tablet erlaubt das<br />
einfache und komfortable Einstellen, Steuern<br />
und Auslesen an allen Wasserabgabestellen.<br />
„Amy“ beantwortet Gesundheitsfragen<br />
Behörden, Gesundheitsämter und viele<br />
Unternehmen befinden sich im Ausnahmezustand.<br />
Viele Hotlines sind überlastet.<br />
An dieser Stelle können die Instrumente<br />
<strong>der</strong> Serviceautomation dabei helfen, die<br />
Bürger-, Kunden- und Patientenkommunikation<br />
zu gewährleisten. Das Hamburger<br />
Software-Unternehmen Novomind bietet<br />
entsprechende Lösungen.<br />
Elektronische Werkzeuge wie Chatbots<br />
können automatisierte Dialoge im Service-Einsatz<br />
für Behörden, Ämter und<br />
Unternehmen führen. Chatbots beantworten<br />
Standardfragen auf <strong>der</strong> Grundlage einer<br />
zentralen Wissensbasis auf allen Kanälen<br />
gleich. Sie können branchen- und<br />
situationsunabhängig als erste Kontaktstationen<br />
eingesetzt werden: per <strong>Mai</strong>l, im<br />
Chat und in Messengern wie Whatsapp.<br />
Der Health Bot namens „Amy“ von Novomind<br />
kann zum Beispiel Mitarbeiter in<br />
Krankenhäusern, Kliniken, Arztpraxen<br />
und Callcentern des Gesundheitssystems<br />
entlasten. Er kann Antworten auf wichtige<br />
allgemeine Fragen rund um das Coronavirus<br />
liefern.<br />
Betreiber, Haustechniker und Installateure profitieren<br />
von einer satten Zeitersparnis und optimierten<br />
Arbeitsabläufen. Ob Dusche, Wanne,<br />
Waschtisch, Küche, WC o<strong>der</strong> Urinal im Neubau<br />
o<strong>der</strong> im Bestand – mit WimTec REMOTE können<br />
Funktionseinstellungen an allen Wasserabgabestellen<br />
in Netz- und Batteriebetrieb komfortabel<br />
vorgenommen werden. WimTec REMOTE ermöglicht<br />
es verantwortlichen Gebäudetechnikern,<br />
die Parameter sämtlicher Funktionen (Spülintervall<br />
und Mindestspüldauer) wertgenau einzustellen,<br />
zu steuern und auszulesen. Weiters kann<br />
bei <strong>der</strong> bedarfsgerechten Freispülautomatik<br />
eine tägliche Sperrzeit einfach definiert werden<br />
(z. B. von 22 bis 6 Uhr), sodass im Gesundheitsbereich<br />
die Nachtruhe o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schulunterricht<br />
nicht gestört wird.<br />
Umfassende Anlagendokumentation<br />
Zur Anlagendokumentation verfügt die WimTec<br />
REMOTE über eine Export-Funktion: Damit können<br />
alle Geräteinformationen, Einstellungen<br />
sowie Betriebsdaten (z.B. Anzahl und Dauer <strong>der</strong><br />
Nutzungen und Freispülungen) als PDF- o<strong>der</strong><br />
CSV-Datei gespeichert werden. Der Datenaustausch<br />
erfolgt sicher über die integrierte microSD-Karte<br />
o<strong>der</strong> per WLAN über einen geschützten<br />
Bereich auf my.wimtec.com.<br />
Foto: Farknot Architect/Adobe Stock<br />
Der Business-Bot kann Unternehmen helfen,<br />
immer erreichbar zu bleiben, auch<br />
wenn das Servicepersonal fehlt. Er fe<strong>der</strong>t<br />
die meistgestellten Fragen ab und übergibt<br />
bei Bedarf an seinen menschlichen<br />
Kollegen. Werden sie themenspezifisch<br />
„trainiert“, sind sie zuverlässige elektronische<br />
Helfer in ihrem Fachgebiet. „Elektronischer<br />
Kundenservice hat enorme Entwicklungssprünge<br />
gemacht“, sagt Novomind-Marketingchefin<br />
Sylvia Tantzen.<br />
www.novomind.com<br />
Automatisierter Dialog: Chatbots entlasten<br />
medizinisches Personal.<br />
Advertorial<br />
Auch das Auslösen ausgewählter Funktionen<br />
wird zum Kin<strong>der</strong>spiel: <strong>der</strong> Wartungsstopp o<strong>der</strong><br />
eine Test-Spülung lassen sich mit WimTec RE-<br />
MOTE einfach per Fingertipp aktivieren. Die Einstellungen,<br />
die auch die Werte für die bedarfsgerechte<br />
Freispülautomatik WimTec HyPlus umfassen,<br />
können in Vorlagen gespeichert und<br />
einfach auf weitere baugleiche Wasserabgabestellen<br />
übertragen werden. Die Verbindung zwischen<br />
WimTec REMOTE und <strong>der</strong> Wasserabgabestelle<br />
wird mittels Infrarotübertragung hergestellt.<br />
Das ist absolut sicher gegenüber einer<br />
Bluetooth- o<strong>der</strong> einer WLAN-Verbindung.<br />
WimTec Sanitärprodukte GmbH<br />
Am Söldnermoos 17<br />
85399 Hallbergmoos<br />
Tel. 0 89/88 98 41 80<br />
info@wimtec.de<br />
www.wimtec.de
Politik & Gesellschaft<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Datenaustausch<br />
Zutrittskontrolle<br />
Antworten vom Chatbot<br />
Sicher im<br />
Homeoffice<br />
Der IT-Dienstleister Netfiles meldet<br />
eine verstärkte Nachfrage nach<br />
Datenräumen für den sicheren<br />
Datenaustausch und die Zusammenarbeit<br />
mit dem Homeoffice.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Corona-Pandemie arbeiten<br />
viele Beschäftigte von Kommunen<br />
und Unternehmen im Homeoffice.<br />
Laptops machen die Flexibilität<br />
hinsichtlich des Arbeitsortes relativ einfach.<br />
Die Einbindung in das Firmennetzwerk<br />
und <strong>der</strong> sichere und Compliance-gerechte<br />
Datenaustausch gestaltet sich oft<br />
nicht ganz einfach. Für die IT-Abteilungen<br />
bedeutet das oft einen großen Aufwand.<br />
Datenaustausch per Cloud: Der IT-Dienstleister Netfiles bietet einen standortunabhängigen<br />
Cloud-Datenraum zum sicheren Austausch von Daten.<br />
Ein virtueller Cloud-Datenraum des<br />
IT-Dienstleisters Netfiles aus Burghausen<br />
ermöglicht nach eigenen Angaben einen<br />
standortunabhängen und „hochsicheren<br />
Datenaustausch“. Der Datenraum lasse<br />
sich ohne Installation von Software o<strong>der</strong><br />
IT-Administration einsetzen. Netfiles-<br />
Geschäftsführer Thomas Krempl sieht ein<br />
breites Anwendungsspektrum von virtuellen<br />
Datenräumen: „War früher <strong>der</strong> primäre<br />
Anwendungsfall im Bereich <strong>der</strong> Due-Diligence-Prüfungen<br />
zu sehen, werden unsere<br />
Datenräume heute auch für die Online-Zusammenarbeit,<br />
das Immobilienmanagement,<br />
die Gremienkommunikation und für<br />
den sicheren standortübergreifenden Datenaustausch<br />
genutzt.“<br />
www.netfiles.com/de<br />
Foto: Jirsak/Adobe Stock<br />
Digitaler<br />
Zähler<br />
Das neue Zutrittskontrollsystem<br />
DCS 240 von Parking Next überwacht<br />
die Corona-bedingte Einhaltung <strong>der</strong><br />
Kundenhöchstgrenze in Gebäuden.<br />
Mit dem Zutrittskontrollsystem<br />
DCS 240 von Parking Next kann<br />
die Zahl <strong>der</strong> Kunden in Geschäften<br />
o<strong>der</strong> auch Institutionen mit Publikumsverkehr<br />
komfortabel begrenzt werden.<br />
Über eine Sensorik ermittelt das System<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Personen, die das<br />
Gebäude betreten o<strong>der</strong> verlassen haben.<br />
Die Zahlen werden laufend mit <strong>der</strong> zulässigen<br />
Höchstzahl abgeglichen, und <strong>der</strong><br />
Foto: Parking Next<br />
Zutrittskontrollsystem DCS 240: Laufen<strong>der</strong> Abgleich<br />
mit <strong>der</strong> Auslastungsgrenze.<br />
Kunde wird über ein 24 Zoll großes Display<br />
informiert. So ist gewährleistet, dass die<br />
Auslastungsgrenzen nicht überschritten<br />
werden. Die in eine hochwertige Aluminiumstele<br />
integrierte Sensortechnik erfasst<br />
Kundenbewegungen in beide Richtungen.<br />
www.parking-next.de<br />
Auf <strong>der</strong> Homepages des Landes stellt<br />
Schleswig-Holstein einen Chatbot zum<br />
Thema Corona zur Verfügung. Der Bot mit<br />
dem Namen Cabo beantwortet auf Basis<br />
<strong>der</strong> Corona-FAQ des Landes Fragen zu Gesundheitsmaßnahmen,<br />
Schul- und Kitaregelungen<br />
sowie Gastronomie- und Einzelhandelsbeschränkungen.<br />
Mit Cabo erweitert<br />
das Land seinen Bürgerservice und<br />
stellt einen Kommunikationskanal bereit.<br />
Dataport entwickelte den Chatbot im<br />
Auftrag <strong>der</strong> Landesregierung. Das Unternehmen<br />
ist ein Full-Service-Provi<strong>der</strong> für<br />
Informationstechnik <strong>der</strong> Verwaltung. Träger<br />
sind die Län<strong>der</strong> Bremen, Hamburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein<br />
sowie <strong>der</strong> kommunale IT-Verbund Schleswig-Holstein.<br />
Dataport ist <strong>der</strong> einzige<br />
IT-Dienstleister <strong>der</strong> deutschen Verwaltung,<br />
<strong>der</strong> gemeinsam von Bundeslän<strong>der</strong>n und<br />
Kommunen getragen wird.<br />
www.dataport.de<br />
Für saubere Hände<br />
Das Corona-Virus hat die Aufmerksamkeit<br />
für Händehygiene erhöht. Das Robert<br />
Koch-Institut verweist in seinen aktuellen<br />
Hygieneempfehlungen für Bürger auf die<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.<br />
Die rät für die Händetrocknung<br />
zu Einmalhandtüchern. Was vielen nicht<br />
bewusst ist: Auch das Stoffhandtuch aus<br />
dem Spen<strong>der</strong> ist ein Einmalhandtuch. Eine<br />
Stoffhandtuchrolle von CWS enthält rund<br />
110 hygienische Handtuchportionen. Je<strong>der</strong><br />
Benutzer bekommt sein eigenes Stück<br />
Stoff, das nur einmal benutzt wird. Alle<br />
Portionen werden einzeln ausgegeben und<br />
nach <strong>der</strong> Verwendung sofort eingezogen.<br />
Ein Zwei-Kammern-System mit Kontaminationsbarriere<br />
sorgt in den Spen<strong>der</strong>n von<br />
CWS für eine Trennung von frischen und<br />
benutzten Handtuchabschnitten.<br />
Die sogenannte Retraktivtechnik gewährleistet,<br />
dass jede Portion sowie das<br />
Ende <strong>der</strong> Stoffbahn automatisch eingezogen<br />
werden.<br />
www.cws.com/de<br />
Sauberkeit und Hygiene aus Tradition<br />
Calvatis ist einer <strong>der</strong> weltweit führenden<br />
unabhängigen Hersteller von Reinigungsund<br />
Desinfektionsmitteln. Bereits seit 1929<br />
ist die weltbekannte Marke „calgonit“ auf<br />
dem Markt präsent und heute global nicht<br />
mehr wegzudenken. Calvatis vertreibt<br />
seine Produkte unter dem Markennamen<br />
„calgonit industrial“ im industriellen und<br />
institutionellen Bereich und ist Partner für<br />
öffentliche Einrichtungen.<br />
Calvatis beschäftigt heute über 400 Mitarbeiter<br />
und steht für den Kurs <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
und Erfolgsorientierung. Zusammen<br />
mit ihren exklusiven Partnern in den<br />
verschiedenen Län<strong>der</strong>n bietet die Calvatis<br />
GmbH ihren Kunden individuelle und laut<br />
Hersteller qualitativ einzigartige Produkte<br />
und Hygienekonzepte weltweit an. Das<br />
Unternehmen bekennt sich dabei zum<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Sitz<br />
<strong>der</strong> Zentrale, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
und das Stammwerk befinden<br />
sich in Ladenburg bei Heidelberg.<br />
Zur Vermeidung sich schnell verbreiten<strong>der</strong><br />
Pandemien gewinnt die Fähigkeit, globale<br />
Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen lokal umzusetzen,<br />
immer mehr an Bedeutung. Das<br />
Unternehmen nimmt bei <strong>der</strong> Gesun<strong>der</strong>haltung<br />
<strong>der</strong> Menschheit weltweit eine bedeutende<br />
Rolle ein und ist sich dieser Verantwortung<br />
bewusst.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> aktuellen<br />
Corona-Krise spendete die Calvatis GmbH<br />
15 000 Liter Desinfektionsmittel an verschiedene<br />
Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
wie Krankenhäuser und Pflegeheime<br />
in ganz Deutschland. Auch die Stadt<br />
Ladenburg erhielt 600 Liter Desinfektionsmittel<br />
zu öffentlichen und gemeinnützigen<br />
Zwecken.<br />
An Handdesinfektionsmittel wie „calgonit<br />
Des-HE“ werden Anfor<strong>der</strong>ungen wie<br />
gute Hautverträglichkeit und kurze Einwirkzeit<br />
gestellt. Das Produkt von Calvatis<br />
tötet laut Unternehmen Bakterien, Hefen<br />
und behüllte Viren wie das Coronavirus<br />
zuverlässig ab. Das Mittel basiert auf einer<br />
von <strong>der</strong> WHO empfohlenen Rezeptur und<br />
enthält Ethanol biologischen Ursprungs.<br />
www.calvatis.com<br />
28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Foto: Container Rent Petri GmbH<br />
Anzeige<br />
Wirtschaftliche Raumlösungen gegen Corona<br />
Gefahrlose Begegnung ist möglich: Der Corona-Kontakt-Container von Container Rent Petri im<br />
Garten <strong>der</strong> Wohn- und Pflegeeinrichtung Haus St. Elisabeth im siegerländischen Netphen.<br />
Container Rent Petri stellt flexible Containerlösungen<br />
her. Diese sind eine effiziente<br />
Antwort für Distanzanfor<strong>der</strong>ungen an Kommunen<br />
in Zeiten von Corona.<br />
Das Unternehmen Container Rent Petri produziert<br />
an seinem Standort in Herdorf modulare<br />
Containerlösungen nach individuellen Kundenwünschen<br />
und unter Berücksichtigung aller Normen<br />
und Standards. Zur Einhaltung von Distanzregeln<br />
kommen die Containerlösungen von Petri<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong>zeit vermehrt zum Einsatz. „Die Steigerung<br />
und Bereitstellung von Platz und Raum-Kapazitäten<br />
kann mit mobilen Raumlösungen bewältigt<br />
werden: Egal ob einstöckig o<strong>der</strong> mehrgeschossig<br />
– Container lassen sich allen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Flächen anpassen und sind keineswegs<br />
als Provisorium zu betrachten“, erklärt<br />
Frank Diezemann, Geschäftsführer Container<br />
Rent Petri. Mit <strong>der</strong> Produktion vor Ort sei außerdem<br />
eine schnellstmögliche Lösung garantiert,<br />
die die heimische Wirtschaft för<strong>der</strong>e.<br />
Advertorial<br />
Mit gesicherten Zulieferketten, regionaler Fertigung<br />
und <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit ansässigen<br />
Speditionen meistert das Unternehmen den benötigten<br />
Raumbedarf. Von <strong>der</strong> Planung und Produktion<br />
über die termingerechte Lieferung sowie<br />
die Montage bis hin zur Abholung – mit Knowhow,<br />
bester Qualität und breitem Dienstleistungsportfolio<br />
rund um Funktionalität und Sicherheit,<br />
Elektrik, Wärme- und Kälteschutz, Hygiene<br />
und Sanitär stellen sich die Full-Service-Experten<br />
von Container Rent Petri den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
und finden für jeden Bedarf eine<br />
Lösung.<br />
Container Rent Petri GmbH<br />
Zur Greisenhardt 8<br />
57562 Herdorf<br />
Tel. 0 27 44/93 20-0<br />
www.containerrent.de<br />
29
Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Bürgerinformation<br />
Stets auf dem Laufenden<br />
In Zeiten von Covid-19 suchen verunsicherte Bürger nach schnellen Antworten<br />
aus zuverlässigen Quellen. Rechtssicher eingerichtete Messengerdienste <strong>der</strong><br />
Kommunen und Behörden werden beiden Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht: Sie versenden<br />
Informationen automatisch und entsprechend den Datenschutzvorschriften.<br />
Auf allen politischen Ebenen kommt<br />
es als Folge des Corona-Virus beinahe<br />
täglich zu neuen Entwicklungen.<br />
Für die Verwaltung auf allen Ebenen<br />
bedeutet dies Än<strong>der</strong>ungs- und Umsetzungsaufwand<br />
bei einem gleichzeitigen<br />
Anstieg weisungsgebundener Pflichtaufgaben.<br />
Zugleich erhöht sich <strong>der</strong> Bedarf an<br />
schneller, direkter und rechtssicherer Bürgerkommunikation.<br />
Deshalb bietet das Saarland seit März<br />
<strong>2020</strong> zu den wichtigsten Anliegen und<br />
häufigsten Fragen einen automatischen<br />
Infoservice. Er bedient direkt die Smartphones<br />
<strong>der</strong> Bürger über die Messenger-Apps<br />
Telegram, Facebook Messenger<br />
und Notify. Alexan<strong>der</strong> Zeyer, Sprecher <strong>der</strong><br />
saarländischen Landesregierung, sagt:<br />
„Wenn wir erwarten, dass sich die Menschen<br />
im Saarland aus verlässlichen Quellen<br />
informieren, müssen wir diese Quellen<br />
auch bereitstellen. Die Bürger können sich<br />
über den Messengerservice rund um die<br />
Uhr informieren, Hilfsangebote stellen<br />
o<strong>der</strong> auch Fake News melden. Gerade jetzt<br />
ist es uns wichtig, nicht nur über digitale<br />
Angebote zu sprechen, son<strong>der</strong>n sie auch<br />
so schnell wie möglich umzusetzen.“<br />
Laut einer aktuellen repräsentativen<br />
Studie von Yougov und Messenger People<br />
nutzen 79 Prozent <strong>der</strong> Deutschen Messenger-Apps,<br />
um sich während <strong>der</strong> Covid-19-<br />
Epidemie auszutauschen. Damit sind sie<br />
die meistgenutzten Kommunikationskanäle<br />
in <strong>der</strong> Krise. Auch als Informationskanal<br />
sind Messenger beliebt. Laut <strong>der</strong><br />
Studie sind diese Apps nach Fernsehen,<br />
Radio und Tageszeitung – vor Facebook,<br />
Instagram und Twitter – das bevorzugte<br />
digitale Medium, um sich zur Corona-Krise<br />
zu informieren. 26 Prozent <strong>der</strong> Bürger<br />
wünschen, sich via Messenger über die<br />
aktuelle Situation informieren zu können.<br />
So hat etwa die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) in <strong>der</strong> Covid-19-Krise einen<br />
Foto: Messenger People<br />
News aufs Handy: Die Stadt Augsburg, <strong>der</strong><br />
Landkreis Regen und an<strong>der</strong>e Behörden und<br />
politische Institutionen nutzen zur aktuellen<br />
Information ihrer Bürger unter an<strong>der</strong>em<br />
Messenger-Apps.<br />
Whatsapp-Chatbot eingerichtet, <strong>der</strong> Antworten<br />
auf die häufigsten Anfragen von<br />
Menschen aus aller Welt gibt. Die CDU<br />
bietet die Möglichkeit, sich via Messenger-News-App<br />
Notify zu aktuellen Entscheidungen<br />
und Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung zu<br />
informieren. Auch das Saarland<br />
sowie Sachsen-Anhalt<br />
informieren über Notify und<br />
Telegram zur Pandemie.<br />
Messenger-Apps entlasten<br />
Verwaltung und Regierung, indem<br />
sie rund um die Uhr durch<br />
einfache Automatisierung (Chatbots)<br />
Antworten auf die häufigsten<br />
Fragen geben können sowie<br />
zuverlässig Informationen verteilen<br />
– ohne örtliche o<strong>der</strong> zeitliche Gebundenheit<br />
seitens des Absen<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> des Empfängers.<br />
So haben die Mitarbeiter mehr<br />
Zeit, um auf persönliche Anliegen und<br />
Sorgen <strong>der</strong> Bürger einzugehen.<br />
Auch <strong>der</strong> Landkreis Regen o<strong>der</strong> die<br />
Stadt Augsburg (Bayern) bieten ihren Bürgern<br />
aktuelle Informationen zur Corona-Krise.<br />
Die Nutzer erhalten die Meldungen<br />
über Notify o<strong>der</strong> Telegram. Sie benötigen<br />
dafür nur die jeweilige App, die<br />
kostenlos heruntergeladen werden kann.<br />
Bei Kommunen beson<strong>der</strong>s beliebt ist die<br />
Messenger-News-App Notify, mit <strong>der</strong> politische<br />
Institutionen News per Nachricht<br />
direkt auf den Sperrbildschirm <strong>der</strong> Smartphones<br />
ihrer Bürger schicken können. Für<br />
die Nutzung des Dienstes muss we<strong>der</strong> ein<br />
Benutzernamen noch eine Telefonnummer<br />
angegeben werden. Die Datenverarbeitung<br />
erfolgt rechtssicher und auf deutschen<br />
Servern. Auch an<strong>der</strong>e Apps können<br />
DSGVO-konform eingesetzt werden, wenn<br />
Kommunen den Service über offizielle<br />
Partner <strong>der</strong> Messenger-Unternehmen anbieten.<br />
<br />
Matthias Mehner<br />
DER AUTOR<br />
Matthias Mehner ist Mitglied des<br />
Management-Boards beim Softwarespezialisten<br />
„Messenger People“ in München<br />
und hat Einblick in die Praxis <strong>der</strong> Messenger-Kommunikation<br />
von über 2000<br />
Unternehmen, Kampagnen und Chatbots<br />
(matthias.mehner@messengerpeople.com)<br />
Anzeige<br />
Mobilgeräte in <strong>der</strong> Kreisverwaltung und Schule<br />
Advertorial<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung stand <strong>der</strong><br />
Landkreis Lüneburg als Kreisverwaltung und<br />
Schulträger vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, die<br />
Ausstattung seiner Mitarbeiter sowie <strong>der</strong><br />
Schulen mit Mobilgeräten voranzutreiben.<br />
Neben <strong>der</strong> Beschaffung stellte sich die Frage<br />
<strong>der</strong> zentralen Administration dieser Geräte. Zu<br />
den Anfor<strong>der</strong>ungen an den Funktionsumfang<br />
waren eine einfache Bedienung mit deutschsprachiger<br />
Oberfläche und insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Einhaltung des Datenschutzes (DSGVO) unumgängliche<br />
Kriterien bei <strong>der</strong> Suche nach einer<br />
geeigneten Lösung.<br />
Das Mobile Device Management Relution<br />
des deutschen Softwareherstellers M-Way Solutions<br />
erfüllt diese Anfor<strong>der</strong>ungen: Die Lösung<br />
kommt ohne Apple- und Google-IDs auf den<br />
Mobilgeräten sowie ohne jegliche Datenspeicherung<br />
in <strong>der</strong> Cloud aus und kann wahlweise<br />
in <strong>der</strong> eigenen Infrastruktur betrieben o<strong>der</strong> als<br />
Software as a Service (SaaS) bezogen werden.<br />
Der Landkreis Lüneburg entschied sich für<br />
den Betrieb im eigenen Rechenzentrum. Durch<br />
die Anbindung bestehen<strong>der</strong> Systeme wurden<br />
das Benutzer-Verzeichnis zur Authentifizierung<br />
und lokale Freigaben zur Dateiablage integriert.<br />
Die Mandantenfähigkeit von Relution ermöglicht<br />
es, getrennte Bereiche für die Kreisverwaltung<br />
und 17 Schulen bereitzustellen.<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Kreisverwaltung erhalten über<br />
Relution ohne manuelle Konfigurationen sicheren<br />
Zugriff bspw. auf WLAN, E-<strong>Mai</strong>l, Dateiserver<br />
und das Intranet. Zusätzlich werden automatisch<br />
alle benötigten Arbeitsmittel wie Apps und<br />
Inhalte bereitgestellt.<br />
Im Schulbetrieb lassen sich mit Relution sowohl<br />
iOS- als auch Android-Tablets als Mehrwert<br />
einsetzen. Über die Lehrerkonsole können beispielsweise<br />
vordefinierte Unterrichte in Form<br />
Foto: M-Way Solutions GmbH<br />
von relevanten Apps und Inhalten gezielt verteilt<br />
werden. Der Mehrbenutzermodus ermöglicht die<br />
einfache Verwendung von Tablet-Koffern in unterschiedlichen<br />
Klassen.<br />
Gilt es eine Vielzahl von mobilen Geräten in<br />
Behörden und Bildungseinrichtungen komfortabel<br />
zu verwalten, wird durch den Einsatz von<br />
Relution <strong>der</strong> administrative Aufwand minimiert,<br />
gleichzeitig die Produktivität gesteigert und <strong>der</strong><br />
Datenschutz gewährleistet.<br />
Der Landkreis Lüneburg resümiert: Der Kontakt<br />
zum Hersteller war unkompliziert. Relution<br />
konnte kostenlos in <strong>der</strong> eigenen Infrastruktur<br />
getestet werden und ein dedizierter Ansprechpartner<br />
stand für Rückfragen zur Verfügung.<br />
M-Way Solutions GmbH<br />
Daimlerstraße 133, 70372 Stuttgart<br />
Tel. 07 11/2 52 54-6 34<br />
info@relution.io, www.relution.io<br />
„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />
Aber ich will nicht<br />
<strong>der</strong> Einzige sein.“<br />
Hilf dem Schneeleoparden mit deiner Spende:<br />
wwf.de/wil<strong>der</strong>ei<br />
Die letzten Schneeleoparden werden aus ihrem Lebensraum vertrieben und für ihr Fell<br />
getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wil<strong>der</strong>ei. Hilf mit deiner Spende.<br />
WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22, Bank für<br />
Sozialwirtschaft.<br />
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www.container.de/kommunen<br />
Im öffentlichen<br />
Raum<br />
zu Hause<br />
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1/2 m<br />
breiter
Politik & Gesellschaft<br />
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
KRISENKOMMUNIKATION<br />
Kommunalpolitiker stehen in <strong>der</strong><br />
Corona-Krise permanent im Fokus.<br />
Schnell, verständlich und transparent zu<br />
kommunizieren, ist in Krisenzeiten Gold<br />
wert. Das gilt auch für Krisen, die nach<br />
Corona kommen werden, wie beispielsweise<br />
Hochwasserereignisse, Hackerangriffe<br />
o<strong>der</strong> Korruptionsvorwürfe. Läuft<br />
etwas schief, wird reflexartig nach dem<br />
Verantwortlichen gerufen.<br />
Der Kommunikationsberater Kai<br />
vom Hoff (www.vomhoff.de) sagt: „In<br />
kritischen Zeiten wird personalisiert,<br />
Verantwortungsträger stehen da schnell<br />
und lei<strong>der</strong> oft unvorbereitet im medialen<br />
Kreuzfeuer.“ Hoff rät kommunalen<br />
Entscheidungsträgern, in Krisenzeiten<br />
einen regelmäßigen Informationsfluss<br />
beispielsweise zur Öffentlichkeit, zu<br />
Medien und zu Mitarbeitern permanent<br />
aufrechtzuerhalten. Nur so würden<br />
Entscheidungen nachvollziehbar und<br />
akzeptiert. “<br />
Dazu ist es laut Hoff unerlässlich, auch<br />
digitale Maßnahmen einzusetzen. Viel zu<br />
häufig noch werden sie seiner Beobachtung<br />
nach in Kommunen vernachlässigt<br />
o<strong>der</strong> nicht effektiv eingesetzt. Da gehe<br />
es nicht nur darum, den Facebook-Auftritt<br />
zu bespielen, son<strong>der</strong>n auch um<br />
gezielt eingesetzte Video-Statements,<br />
Apps, Podcasts o<strong>der</strong> digitale Dialogplattformen.<br />
Der Experte rät außerdem<br />
zur Voraussicht: „Je besser die Krisenvorbereitung<br />
läuft, umso schneller und<br />
effizienter funktioniert im akuten Fall<br />
das gesamte Krisenmanagement.“<br />
Ärmel hochkrempeln: Krisensituationen erfor<strong>der</strong>n von Führungskräften klare und strategische interne<br />
Kommunikation.<br />
Interne Kommunikation<br />
Klare Signale senden<br />
In Krisenzeiten sind Führungskräfte beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t. Sie müssen<br />
Ruhe bewahren und ihren Beschäftigten Orientierung vermitteln. Dies<br />
gelingt am besten im Rahmen einer strategisch ausgerichteten internen<br />
Kommunikationsstrategie.<br />
Seit Wochen dominiert das Thema Corona<br />
wirtschaftlich und gesellschaftlich<br />
die Welt. Die Frage, die sich gerade<br />
viele Organisationen und Unternehmen<br />
stellen, lautet: Was sollen wir in<br />
dieser außerordentlichen Situation kommunikativ<br />
machen? Klar ist, dass auch in<br />
Krisensituationen, in denen die Entscheidungsträger<br />
mit dem Betrieb im eigenen<br />
Unternehmen beschäftigt sind, interne<br />
und externe Kommunikation unerlässlich<br />
ist. So kann man Nähe, Verbundenheit und<br />
weiterhin Sichtbarkeit gewährleisten.<br />
In <strong>der</strong> Krisenkommunikation kommt es<br />
auf jedes Wort an. Vermeintlich tolle unternehmerische<br />
Ideen wie beispielsweise eine<br />
„Corona-Rabatt-Aktion“ können sich als<br />
schmerzhafter Bumerang herausstellen.<br />
Gerade wenn viele Menschen mental blockiert<br />
sind und wichtige kommunikative<br />
Aufgaben nicht erkennen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> gewohnten<br />
Weise umsetzen können, ist eine<br />
übergeordnete und strategische Kommunikation<br />
gefragt.<br />
Das Ziel muss es sein, nach <strong>der</strong> Krise<br />
wie<strong>der</strong> „bereit“ zu sein und das Wohlwollen<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter und Kunden zu besitzen.<br />
Die richtige Kommunikation macht<br />
hier den Unterschied. Und <strong>der</strong> wichtigste<br />
Teil dabei ist die interne Kommunikation.<br />
Die Basis dazu liefern wesentliche Merkmale<br />
einer Krise selbst:<br />
Eine Krise ist unvergleichbar (man hat<br />
keinen Vergleich zu Vorhergehendem bzw.<br />
Erfahrungswerte).<br />
Man ist unmittelbar betroffen, die Situation<br />
erscheint komplex und <strong>der</strong> eigene<br />
Handlungsspielraum ist stark eingeschränkt.<br />
Eine Krise kann kann sich eigendynamisch<br />
entwickeln und das Tagesgeschäft<br />
stark beeinträchtigen.<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Foto: Thodonal/Adobe Stock<br />
Foto: FRANKENRASTER<br />
Die Situation wirkt absorbierend, sie<br />
braucht unseren vollen Einsatz.<br />
Das Interesse nach umfassen<strong>der</strong> Information<br />
wächst enorm und schafft eine<br />
hohe Medienaufmerksamkeit.<br />
Es herrscht außerordentlich großer Zeitdruck.<br />
Das Ereignis hat schwerwiegende kurzo<strong>der</strong><br />
langfristige Folgen.<br />
KONKRETE MASSNAHMEN<br />
In Krisen suchen wir nach etwas, das uns<br />
wie<strong>der</strong> Halt gibt. Im Fall von Organisationen<br />
und Unternehmen sind das Informationen<br />
und Führung. Was können Unternehmer<br />
und Führungspersönlichkeiten<br />
also tun? Folgende konkrete Ratschläge:<br />
1 Verdreifachen Sie Ihre Kommunikationskadenz.<br />
Haben Sie bisher einmal pro<br />
Woche informiert, tun Sie es nun alle<br />
zwei Tage, auch, wenn nichts Neues<br />
dazu gekommen ist.<br />
Anzeige<br />
Homeoffice ermöglichen – durch Digitalisierung<br />
Papierakten: FRANKENRASTER ist seit über<br />
25 Jahren als Experte im Bereich <strong>der</strong> professionellen<br />
Digitalisierung von Unterlagen tätig.<br />
Die Corona-Krise zeigt uns, wie wichtig es ist,<br />
mobil und dezentral arbeiten zu können. Dazu<br />
muss jedoch <strong>der</strong> nötige Grundstein gelegt werden:<br />
die Digitalisierung <strong>der</strong> Büros.<br />
2 Kommunizieren Sie klar, bringen Sie alle<br />
Fakten auf den Tisch. Informationen zurückzuhalten,<br />
sorgt nur für weitere<br />
wachsende Unsicherheit.<br />
3 Beziehen Sie Mitarbeiter ein und motivieren<br />
Sie diese.<br />
4 Machen Sie die Dringlichkeit klar, beispielsweise<br />
was die wirtschaftlichen<br />
o<strong>der</strong> gesundheitlichen Folgen anbelangt.<br />
5 Lassen Sie auch alle Ihre Mitarbeiter zu<br />
Wort kommen. Vielleicht erhalten Sie<br />
tolle kreative Ideen, aber vor allem nehmen<br />
Sie so Ihre Mitarbeiter ernst.<br />
6 Treffen Sie keine Entscheidungen auf <strong>der</strong><br />
Grundlage von Spekulationen! Halten<br />
Sie sich an die Fakten.<br />
7 Delegieren Sie Aufgaben ganz klar. Denn<br />
Sie müssen den Kopf frei behalten und<br />
weiterhin führen können.<br />
Krisenkommunikation ist die höchste <strong>der</strong><br />
Kommunikationsdisziplinen. Sind Führungskräfte<br />
jetzt offen und zeigen Haltung,<br />
wird sich das langfristig auszahlen.<br />
<br />
Sereina Schmidt<br />
Hier fängt dezentrales Arbeiten an<br />
Der mehrmalige Griff zur Akte gehört für viele zur<br />
Routine im Arbeitsalltag. Doch was, wenn man<br />
hierzu keinen Zugang mehr hat? Die Lösung ist<br />
einfacher, als man vermuten mag: die Unterlagen<br />
müssen in ein digitales Format transferiert<br />
werden. Prinzipiell benötigen Sie dafür nur einen<br />
Scanner. Handelsübliche Geräte sind jedoch<br />
bei Weitem nicht so leistungsfähig wie die eines<br />
professionellen Dienstleisters. Entsprechend<br />
langwierig ist das Projekt, für das meist Zeit und<br />
Muße fehlen.<br />
Die Lösungen von FRANKENRASTER<br />
Deutlich effizienter ist es, einen Scandienstleister<br />
mit einer professionellen Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Unterlagen zu beauftragen. FRANKENRASTER ist<br />
seit über 25 Jahren als Experte in diesem Bereich<br />
tätig und kümmert sich dabei vom Transport<br />
<strong>der</strong> Unterlagen bis hin zur Datenübergabe<br />
um alles, was im Zusammenhang mit Ihrem<br />
Projekt steht. Die Struktur <strong>der</strong> digitalen Akte<br />
können Sie individuell gestalten - von Aufteilung<br />
<strong>der</strong> Einzeldateien über das Einfügen von Lesezeichen<br />
und OCR bis hin zur Kategorisierung.<br />
Gemeinsam erarbeitet <strong>der</strong> Dienstleister mit Ihnen<br />
die optimale Dokumentenstruktur.<br />
Für seltener benötigte Unterlagen ist <strong>der</strong> ondemand<br />
Service von Vorteil. Hier werden die<br />
ausgewählten Papierakten im firmeneigenen<br />
DIE AUTORIN<br />
Sereina Schmidt, Neudorf/Schweiz, ist<br />
Kommunikationsberaterin mit den<br />
Schwerpunkten Krisenkommunikation<br />
und CEO-Reputation (www.schmidt.ch)<br />
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Hochsicherheitsarchiv <strong>der</strong> FRANKENRASTER gelagert<br />
und strengstens überwacht. Auf Anfrage<br />
werden einzelne Akten entnommen, gescannt<br />
und Ihnen innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung<br />
gestellt. Damit Sie Ihre digitalisierten Unterlagen<br />
sofort optimal nutzen können, spielt FRAN-<br />
KENRASTER diese in ein Dokumentenmanagementsystem<br />
ein. Falls gewünscht, werden Sie<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach einem geeigneten Anbieter<br />
unterstützt. FRANKENRASTER arbeitet eng mit<br />
zahlreichen Partnern zusammen, die entsprechende<br />
Software anbieten.<br />
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Wirtschaft & Finanzen<br />
Beschaffung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
ren Überwindung Ideen, Konzepte und Hilfsmittel erfor<strong>der</strong>lich<br />
sind. Die Erarbeitung und Bereitstellung diverser Hilfsmittel<br />
zur Anwendung ist deshalb ein Anliegen des BME und<br />
ein zentraler Bestandteil des Leistungsspektrums des Kompetenzzentrums<br />
innovative Beschaffung KOINNO. Dazu zählen<br />
unter an<strong>der</strong>em die frühzeitige Einbindung <strong>der</strong> Einkaufsfunktion<br />
in den Beschaffungsprozess, die E-Vergabe, die Anwendung<br />
betriebswirtschaftlicher Methoden wie <strong>der</strong> Lebenszykluskostenrechnung<br />
und die Professionalisierung <strong>der</strong> Beschaffungsfunktion<br />
und <strong>der</strong> Einkäufer.<br />
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Alle Infos und FAQ:<br />
www.nrwbank.de/corona<br />
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TOOLBOX DER ÖFFENTLICHEN BESCHAFFUNG<br />
E-Vergabe: Die Digitalisierung unterstützt die Berücksichtigung innovativer Aspekte in <strong>der</strong> öffentlichen Beschaffung.<br />
Foto: Momius/Adobe Stock<br />
Um Kommunen und an<strong>der</strong>en öffentlichen Auftraggebern einen<br />
Überblick über die Hilfsmittel zu erleichtern und diese<br />
zu erläutern, hat das KOINNO-Team in Zusammenarbeit mit<br />
dem Forschungszentrum für Recht und Management öffentlicher<br />
Beschaffung <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />
eine Toolbox zusammengestellt. Diese beinhaltet Arbeitshilfen<br />
für die verschiedenen Zielgruppen in <strong>der</strong> öffentlichen Beschaffung.<br />
Weiterhin gibt es Anwendungshinweise und<br />
Checklisten für Entscheidungsträger von Beschaffungsstellen,<br />
damit die Toolbox zur innovativen öffentlichen Beschaffung<br />
in den jeweiligen Institutionen eingeführt und verankert werden<br />
kann.<br />
Öffentliche Beschaffung<br />
Digitale Potenziale erschließen<br />
Die innovative Beschaffung bietet <strong>der</strong> öffentlichen Hand viele Chancen,<br />
Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die Umstellung auf elektronische<br />
Abläufe hat den Vorteil, dass diese die Abläufe in den Behörden und<br />
Institutionen vereinheitlichen, schneller und rechtssicherer machen.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an öffentliche<br />
Auftraggeber, innovativ und nachhaltig<br />
einzukaufen, steigen stetig.<br />
Zum einen erwarten die Bürger von öffentlichen<br />
Institutionen und Verwaltungen,<br />
dass diese effizient und verantwortungsvoll<br />
wirtschaften. Zum an<strong>der</strong>en erhöhen<br />
Krisensituationen wie die Coronavirus-Pandemie<br />
den Druck auf Kommunen<br />
und öffentliche Einrichtungen, schnell und<br />
effizient einzukaufen, um zum Beispiel die<br />
Mitarbeiter mit Schutzmasken und -anzügen<br />
auszustatten.<br />
Dieser vermeintliche Zwang ist zugleich<br />
eine Chance: Denn die gezielte Nachfrage<br />
öffentlicher Auftraggeber nach innovativen<br />
Produkten und Lösungen kann eine<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Verwaltung unterstützen,<br />
Innovationsentwicklung in <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
stimulieren und zu Verbesserungen<br />
in den Bereichen Energieeffizienz, Ressourcenschutz,<br />
Sicherheit, Gesundheit,<br />
Verbraucher- und Arbeitsschutz beitragen.<br />
Um Unsicherheiten zu begegnen, die<br />
seitens <strong>der</strong> Verwaltungen im Umgang mit<br />
innovativen Beschaffungsprozessen bestehen,<br />
hat das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie (BMWi) im März<br />
dieses Jahres ein Rundschreiben veröffentlicht,<br />
in dem auf Möglichkeiten zur schnellen<br />
Beschaffung von Leistungen hingewiesen<br />
wird. Ziel ist in diesem Fall, in <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie schnell die notwendigen<br />
Ressourcen zur Verfügung zu stellen.<br />
Das BMWi weist in dem Rundschreiben<br />
auf eine Reihe von Möglichkeiten im Vergaberecht<br />
hin, die in Dringlichkeitssituationen<br />
eine rasche und effiziente Beschaffung<br />
ermöglichen. So können beispielsweise<br />
Leistungen sehr schnell und verfahrenseffizient<br />
über das Verhandlungsverfahren<br />
ohne Teilnahmewettbewerb beschafft<br />
werden.<br />
Die innovationsorientierte Beschaffung<br />
unterscheidet zwischen dem innovativen<br />
Beschaffungswesen und <strong>der</strong> Beschaffung<br />
von Innovationen. Das innovative Beschaffungswesen<br />
ist geprägt durch eine<br />
optimierte und effizientere Einkaufspraxis<br />
sowie durch die Verbesserung <strong>der</strong> Beschaffungsprozesse<br />
und -organisation im Tagesgeschäft.<br />
Unter Beschaffung von Innovationen<br />
wird <strong>der</strong> Einkauf von innovativen<br />
Produkten, Technologien und Dienstleistungen<br />
verstanden. Die nachhaltige Beschaffung<br />
umfasst ökonomische, soziale<br />
und ökologische Ziele.<br />
Der innovative und nachhaltige öffentliche<br />
Einkauf stellt die Beschaffungsstellen<br />
vor zahlreiche Herausfor<strong>der</strong>ungen, zu de-<br />
CHANCEN DURCH DIGITALISIERUNG<br />
Die Berücksichtigung innovativer Aspekte in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Beschaffung wird durch die fortschreitende Digitalisierung<br />
unterstützt und erleichtert. Deshalb ist es unerlässlich, dass<br />
Verwaltungen und Institutionen <strong>der</strong> öffentlichen Hand diesbezüglich<br />
entsprechend technisch ausgestattet und die Einkäufer<br />
entsprechend qualifiziert werden. Da die Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft und damit <strong>der</strong> Lieferanten schnell voranschreitet,<br />
muss die öffentliche Beschaffung ebenfalls die<br />
Möglichkeit zur Etablierung stabiler elektronischer Prozesse<br />
erhalten, um nicht den Anschluss und damit Angebote zu<br />
verlieren. Neben kurzen Reaktionszeiten und Rechtssicherheit<br />
durch transparente Prozesse bietet die Digitalisierung<br />
Kommunen in Krisenzeiten stabile und sichere Kontaktmöglichkeiten,<br />
in denen <strong>der</strong> direkte, persönliche Kontakt zu Kollegen<br />
und Kunden nur eingeschränkt möglich ist.<br />
<br />
Matthias Berg / Bianka Blankenberg<br />
DIE AUTOREN<br />
Matthias Berg ist Leiter Forschung & Entwicklung, Leiter Sektionen/<br />
Fachgruppen des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und<br />
Logistik (BME) in Eschborn und Leiter des Kompetenzzentrums<br />
innovative Beschaffung (KOINNO). Bianka Blankenberg ist Pressereferentin<br />
von BME und KOINNO (bianka.blankenberg@bme.de)<br />
„ Wir lernen jetzt für die<br />
digitale Zukunft. Und das<br />
soll Schule machen.“<br />
För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />
Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von<br />
Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />
digitalen Vorzeigekommune. Dazu gehören<br />
mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer<br />
mit interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht<br />
mit dem Programm NRW.BANK.Gute Schule <strong>2020</strong>.<br />
Die ganze Geschichte unter:<br />
nrwbank.de/gelsenkirchen<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
35
Wirtschaft & Finanzen<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des Interviews finden<br />
Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />
ZUR PERSON<br />
Norbert Portz (Jg. 1955), Bonn, ist Beigeordneter<br />
des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebunds mit den Aufgabenschwerpunkten<br />
Gemeinde- und Stadtentwicklung,<br />
Raumordnung, Wohnungswesen,<br />
Entsorgung und Vergaberecht<br />
(norbert.portz@dstgb.de)<br />
„Künftig wird Sicherheit<br />
stärker als Gesundheitssicherheit<br />
buchstabiert“<br />
Norbert Portz<br />
Foto: DStGB<br />
Ausschreibung und Vergabe<br />
„Mehr Autonomie in<br />
sensiblen Bereichen“<br />
Die Corona-Krise for<strong>der</strong>t von den Kommunen schnelle Entscheidungen. Was die<br />
Dringlichkeitsvergabe für die Beschaffung bedeutet, erläutert Norbert Portz,<br />
Beigeordneter des Deutschen Städte- und Gemeindebunds.<br />
Herr Portz, damit die Kommunen bei <strong>der</strong><br />
Beschaffung von medizinischem Gerät<br />
schnell vorankommen, gelten die Regelungen<br />
<strong>der</strong> Dringlichkeitsvergabe. Was bedeutet<br />
das für die Vergabeämter?<br />
Portz: Die Corona-bedingte äußerste Dringlichkeit<br />
erlaubt Kommunen, bei EU-Vergaben<br />
(ab 214 000 Euro) für medizinisches<br />
Gerät, aber auch für IT-Geräte zum Homeoffice,<br />
Verhandlungsverfahren ohne<br />
Teilnahmewettbewerb anzuwenden. Die<br />
Dringlichkeit lässt Direktansprachen nur<br />
eines Unternehmens und Angebotsfristen<br />
bis 0 Tagen zu. Faktisch ist das eine Direktvergabe.<br />
Was lehrt die Pandemie im Blick auf die<br />
Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen<br />
<strong>der</strong> kritischen Infrastrukturen?<br />
Portz: Die Pandemie hat über die bisher gesehenen<br />
kritischen Infrastrukturleistungen,<br />
etwa <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Energieversorgung,<br />
<strong>der</strong> Feuerwehr und <strong>der</strong> Rettungsdienste,<br />
den Fokus auf Gesundheitsgefahren<br />
für Leib und Leben und die Negativfolgen<br />
für die Wirtschaft gelegt. Künftig<br />
wird Sicherheit stärker als Gesundheitssicherheit<br />
buchstabiert. Diese wird zentraler<br />
Bestandteil unseres Privatalltags, aber<br />
auch <strong>der</strong> Maßnahmen von Bund, Län<strong>der</strong>n<br />
und Kommunen. Mehr Geld für genügend<br />
Krankenhäuser und das Vorhalten von Medizingeräten<br />
sind ebenso nötig wie genügend<br />
und gut bezahltes Pflegepersonal.<br />
Beschaffung<br />
Die nachhaltige Beschaffung zu för<strong>der</strong>n, ist<br />
eine politische Willenserklärung. Das bedeutet<br />
auch, die Lebenszykluskosten eines<br />
Produkts zu betrachten. Findet dieses Kriterium<br />
angemessene Berücksichtigung im<br />
üblichen kommunalen Vergabeprozess?<br />
Portz: Nachhaltige Beschaffungen gewinnen<br />
bei Kommunen immer mehr an Bedeutung.<br />
Sie können im Vergabeprozess in<br />
den fünf Stufen „Markterkundung, Leistungsbeschreibung,<br />
Eignungskriterien,<br />
Wertung <strong>der</strong> Zuschlagskriterien einschließlich<br />
Lebenszykluskosten und Auftragsausführung“<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Während die Stufe <strong>der</strong> Leistungsbeschreibung,<br />
etwa bei <strong>der</strong> Vorgabe zum Bau<br />
eines Kin<strong>der</strong>gartens aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen (Holz), einfach handhabbar ist,<br />
ist die Wertung von Lebenszykluskosten,<br />
die ja die Anschaffung, Nutzung, Wartung<br />
und Entsorgung <strong>der</strong> Leistung mit umfasst,<br />
schwieriger. Hier können aber objektive<br />
Gütezeichen helfen, Lebenszykluskosten<br />
stärker zu berücksichtigen.<br />
Welche Möglichkeiten haben Städte und<br />
Gemeinden, im regionalen Rahmen die<br />
Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft<br />
zu för<strong>der</strong>n?<br />
Portz: Städte und Gemeinden können durch<br />
gezielte Vergaben regional-nachhaltige<br />
Entwicklungen för<strong>der</strong>n. Beispiele sind Vorgaben<br />
in <strong>der</strong> Leistungsbeschreibung, wonach<br />
Lebensmittel für kommunale Ganztagsschulen<br />
aus <strong>der</strong> Region stammen sollen.<br />
Dies lässt sich übertragen auf Natursteine<br />
für einen Marktplatz, die aus einem<br />
regionalen Abbau und nicht aus indischen<br />
Steinbrüchen mit ausbeuterischer Kin<strong>der</strong>arbeit<br />
stammen dürfen. Auch die Wertung<br />
des Schadstoffausstoßes (z. B. CO 2 ) bei <strong>der</strong><br />
Anlieferung <strong>der</strong> ausgeschriebenen Produkte<br />
stärkt die Nachhaltigkeit. <br />
<br />
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Mitteilung an den Verlag wi<strong>der</strong>rufen werden.<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Kontakt: pVS - pro Verlag & Service GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: 0791/95061-8300
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Hannover in <strong>der</strong> Dämmerung:<br />
Die Infrastruktur <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
spielt eine Hauptrolle<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Landeshauptstadt<br />
zur Smart City.<br />
Foto: Mapics/Adobe Stock<br />
len Warnung nahm die sensible Gebäudetechnik<br />
keinen Schaden. „Jede noch so<br />
kleine Störung fällt in Echtzeit auf, sodass<br />
Üstra-Mitarbeitende eingreifen können,<br />
bevor überhaupt ein Schaden entsteht“,<br />
erklärt Dr. Marcus Thomas aus <strong>der</strong> Abteilung<br />
Intelligente Technologien bei Enercity.<br />
Nach dem gleichen Prinzip <strong>der</strong> vorausschauenden<br />
Wartung („Predictive<br />
<strong>Mai</strong>ntenance“) werden beispielsweise<br />
auch die klimatisierten Technikräume <strong>der</strong><br />
Üstra kontrolliert. Sie beherbergen die<br />
temperatursensible Infrastruktur zum Aufladen<br />
<strong>der</strong> gesamten Elektrobusflotte <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt. Die Technik habe sich<br />
über den gesamten Testzeitraum als sehr<br />
verlässlich erwiesen, erklärt Thomas Brunotte,<br />
Leiter <strong>der</strong> Abteilung Intelligente<br />
Technologien bei Enercity.<br />
Mehrwert verspricht auch die intelligente<br />
Steuerung <strong>der</strong> städtischen Straßenbeleuchtung.<br />
In einem Musterprojekt testet<br />
Enercity gemeinsam mit <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Hannover das Konzept. Dazu<br />
werden auf einem 430 Meter langen Abschnitt<br />
sieben mit sensorbasierten Bewegungsmel<strong>der</strong>n<br />
ausgestattete Leuchten installiert,<br />
die über LoRa miteinan<strong>der</strong> kommunizieren<br />
können. Nähert sich beispielsweise<br />
ein Radfahrer, sorgen die Sensoren<br />
dafür, dass die ersten zwei Straßenlaternen<br />
automatisch vom Dimm- in den Leuchtmodus<br />
umschalten. Beim Durchfahren des<br />
Testabschnitts läuft das Straßenlicht dann<br />
automatisch mit. Die jeweils vor dem Radler<br />
liegende Leuchte fährt selbstständig<br />
von zehn Prozent auf 50 Prozent Leistung<br />
hoch – <strong>der</strong> übliche Standard in Hannover<br />
während <strong>der</strong> verkehrsarmen Zeit. Die hinter<br />
<strong>der</strong> Person liegende Leuchte dimmt<br />
sich von allein wie<strong>der</strong> herunter.<br />
„Im Vor<strong>der</strong>grund unserer bedarfsgerechten<br />
Lichtsteuerung steht ganz klar <strong>der</strong><br />
Energiesparaspekt“, sagt Thomas Hoffmann,<br />
Product Master für die Stadtbeleuchtung.<br />
Nicht je<strong>der</strong> Weg müsse die<br />
ganze Nacht hell erleuchtet werden. „Die<br />
smarte Technik sorgt automatisch dafür,<br />
dass es immer nur dort hell ist, wo gerade<br />
tatsächlich Straßenlicht benötigt wird.“<br />
Das bietet viel Einsparpotenzial. Allein<br />
die seit 2013 laufende Umstellung von herkömmlichen<br />
Leuchtmitteln auf effizientere<br />
LED-Technik bringe eine Energiekostenersparnis<br />
von rund 80 Prozent, so Hoffmann.<br />
Von den etwa 52 000 Straßenleuchten<br />
im Stadtgebiet werden bereits knapp<br />
30 Prozent mit LEDs betrieben. Bei Beleuchtungsanlagen,<br />
die sich an wenig frequentierten<br />
Straßen und Wohnwegen befinden,<br />
lässt sich <strong>der</strong> Energieverbrauch gar<br />
um insgesamt etwa 90 Prozent reduzieren,<br />
denn statt 4000 Stunden leuchtet jede Laterne<br />
nur rund 1500 Stunden unreduziert<br />
pro Jahr. Hinzu käme <strong>der</strong> geringere Wartungsaufwand,<br />
denn die Leuchten melden<br />
automatisch per LoRa, wenn sie ausgetauscht<br />
werden müssen. Auch die nächtlichen<br />
Lichtimmissionen durch Straßenbeleuchtung<br />
könnten deutlich abnehmen,<br />
zum Wohle <strong>der</strong> Anwohnenden sowie <strong>der</strong><br />
Tierwelt. Jens Lehmann / Dirk Haushalter<br />
DIE AUTOREN<br />
Jens Lehmann, Hamburg, ist Journalist und<br />
Autor, Dirk Haushalter ist Pressesprecher des<br />
Energiedienstleisters Enercity in Hannover<br />
(www.enercity.de)<br />
Smart City<br />
Das Licht denkt mit<br />
In Hannover erprobt <strong>der</strong> Energiedienstleister Enercity Ansätze für mehr<br />
Lebensqualität und Klimaschutz. Großes Potenzial zur Energieeinsparung bietet<br />
die LED-Straßenbeleuchtung. So sorgen Sensoren an den Lichtmasten und das<br />
Funknetz „LoRaWAN“ dafür, dass Licht nur bei Bedarf hochgedimmt wird.<br />
Unser Lebensraum wird immer<br />
smarter: Nicht nur Häuser und<br />
Wohnungen werden sich mithilfe<br />
digitaler Technologien immer besser auf<br />
die Bedürfnisse ihrer Bewohner einstellen.<br />
Auch die Städte selbst werden immer intelligenter.<br />
Ganz oben auf <strong>der</strong> Wunschliste<br />
steht bei den Menschen in Deutschland<br />
dabei <strong>der</strong> Klimaschutz. In einer repräsentativen<br />
Studie (Januar <strong>2020</strong>) im Auftrag<br />
des Energiekonzerns Enercity − ehemals<br />
Stadtwerke Hannover − gaben 68 Prozent<br />
<strong>der</strong> Befragten an, sie erhofften sich von <strong>der</strong><br />
Smart City bessere Luftqualität. 65 Prozent<br />
setzten auf den Ausbau erneuerbarer Energien.<br />
Bis zu 15 Prozent geringere CO 2 -Emissionen<br />
sind laut den Experten des McKinsey<br />
Global Institute (MGI) in <strong>der</strong> Smart<br />
City möglich, etwa durch automatisiertes<br />
Heizen und Kühlen von Gebäuden und<br />
durch intelligente Energienetze.<br />
Mit einem Bündel innovativer Projekte<br />
treibt <strong>der</strong> hannoversche Energiedienstleister<br />
den Wandel <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen Landeshauptstadt<br />
zur Smart City voran. Der<br />
wirtschaftliche Nutzen intelligenter Technologien<br />
lässt sich beispielsweise am August-Holweg-Platz<br />
in Hannover-Linden<br />
beobachten. Hier haben Enercity und die<br />
Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra ein<br />
Überwachungssystem für ein Betriebsgebäude<br />
<strong>der</strong> städtischen Verkehrsbetriebe<br />
entwickelt. Intelligente Sensoren liefern<br />
neben Daten zu Feuchte und Wasserstand,<br />
beispielsweise in Kabelschächten, Informationen<br />
über Klima, Licht und Belüftung<br />
in Innenräumen sowie zur Temperatur im<br />
Außenbereich. Zusätzlich können Wasserund<br />
Stromverbrauch mittels spezieller Verbrauchszähler<br />
und „Long Range“-Funktechnik<br />
(LoRa) fernausgelesen werden.<br />
Auffälligkeiten, zum Beispiel ein ungewöhnlich<br />
hoher Wasserverbrauch infolge<br />
eines Rohrbruchs o<strong>der</strong> eines nicht zugedrehten<br />
Wasserhahns, zeigt die smarte<br />
Technik sofort an. So etwa im Oktober<br />
2019, als ein heftiges Unwetter mit Starkregen<br />
über Hannover hinwegzog. Die Sensoren<br />
meldeten rechtzeitig einen kritischen<br />
Wasserstand in einem Kabelschacht<br />
auf dem Betriebsgelände. Dank <strong>der</strong> schnel-<br />
38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Fotos Hauber & Graf:<br />
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Leuchtenkonzepte für LED-Retrofit-Lampen<br />
LED-Retrofit-Lampen: Je nach Leuchtentyp gibt es Lösungen in allen bekannten und verwendeten<br />
Sockeln.<br />
Im Angesicht knapper Kassen ist Sparen und<br />
Kosten reduzieren die oberste Maxime für<br />
jeden Kämmerer. Für die Beleuchtung bieten<br />
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Sie auf <strong>der</strong> ganzen Linie:<br />
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können Sie mit diesen Produkten Ihre Leuchten<br />
weitere 10 bis 20 Jahre überbrücken und<br />
so zur Bestandserhaltung beitragen.<br />
• Durch die größere Effizienz <strong>der</strong> LED-Lampen<br />
wird weniger Energie verbraucht. Das schont<br />
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CO 2 -Ausstoß auch das Klima.<br />
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gleich.<br />
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eine vielfaches länger als die von herkömmlichen<br />
Lampen – ergo sind Ihre Wartungskosten<br />
wesentlich geringer.<br />
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Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Straßenleuchten in Schriesheim werden bis<br />
2024 erneuert: Die Kommune übertrug die Betriebsführung<br />
<strong>der</strong> Beleuchtung an MVV Netze.<br />
Foto: MVV<br />
Projekte<br />
Leuchtentausch in<br />
Schriesheim<br />
Leistungsfähige Lichttechnik, weniger Stromverbrauch, reduzierte Wartungskosten<br />
– für die Stadt Schriesheim macht sich die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />
Straßenbeleuchtung bezahlt. Die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen plant und realisiert<br />
ein Dienstleister, mit dem die Kommune seit Jahren zusammenarbeitet.<br />
Der Betrieb einer Straßenbeleuchtung<br />
ist für Kommunen eine wichtige<br />
Aufgabe. Licht trägt nicht nur<br />
zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität bei, es<br />
sorgt auch für ein attraktives Erscheinungsbild<br />
einer Kommune und gibt <strong>der</strong>en<br />
Einwohnern auch bei Nacht das Gefühl<br />
von Zuverlässigkeit und Sicherheit. Die<br />
Aspekte Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
spielen dabei eine immer wichtigere<br />
Rolle.<br />
In Schriesheim an <strong>der</strong> Bergstraße (15 000<br />
Einwohner, Baden-Württemberg) wird die<br />
Straßenbeleuchtung seit 2013 von MVV<br />
Netze betrieben. Die Tochtergesellschaft<br />
des Mannheimer Energieunternehmens<br />
MVV Energie sorgt in Partnerschaft mit <strong>der</strong><br />
Stadt für eine wirtschaftliche und energieeffiziente<br />
Beleuchtung. Im Rahmen dieser<br />
Betriebsführungsverantwortung identifizieren<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> MVV Netze erfor<strong>der</strong>liche<br />
Instandhaltungsmaßnahmen,<br />
beschaffen das erfor<strong>der</strong>liche Material und<br />
führen die Maßnahmen durch. Damit gewährleisten<br />
sie einen zuverlässigen und<br />
sicheren Betrieb <strong>der</strong> Beleuchtung. Dies<br />
schließt auch einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst<br />
an sieben Tagen in <strong>der</strong> Woche<br />
ein. Um möglichst schnell handlungsfähig<br />
zu sein, hält <strong>der</strong> Dienstleister ausgewähltes<br />
Material vor.<br />
UMRÜSTUNG BIS 2024<br />
Die Stadt beschloss im Jahr 2019, ihre Beleuchtungsanlage<br />
zu erneuern und mit<br />
hocheffizienter LED-Technik auszustatten.<br />
Nachdem die Finanzierung mit Unterstützung<br />
von För<strong>der</strong>mitteln sichergestellt war,<br />
konnten die vorbereitenden Tätigkeiten<br />
starten. Die Experten analysierten den damaligen<br />
Bestand <strong>der</strong> Beleuchtungsanlagen,<br />
dokumentierten die Ergebnisse und<br />
planten auf dieser Basis die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Maßnahmen. Bis 2024 tauscht MVV Netze<br />
die 2100 Straßenleuchten <strong>der</strong> Kommune,<br />
die nicht mehr zeitgemäß und nicht auf<br />
Energieeffizienz sowie verlustarmen Betrieb<br />
ausgelegt sind, gegen energieeffiziente<br />
LED-Leuchten aus, die zudem eine<br />
deutlich höhere Lebensdauer als die bisherigen<br />
Leuchten aufweisen. Der Austausch<br />
erfolgt in mehreren Bauabschnitten.<br />
Dabei bleiben die bestehenden Beleuchtungsstandorte<br />
bestehen.<br />
Um in Zukunft das Licht gezielt auf die<br />
Straßen und Gehwege zu bringen, wird <strong>der</strong><br />
Großteil <strong>der</strong> Lichtpunkte mit sogenannten<br />
technischen Leuchten ausgestattet, die<br />
über spezielle Beleuchtungselemente verfügen.<br />
Sie bieten flexible Möglichkeiten,<br />
das Lichtbild an die jeweilige Straßensituation<br />
anzupassen, und erzeugen nur einen<br />
geringen Streulichtanteil. Dadurch tragen<br />
sie auch zur Reduktion <strong>der</strong> Lichtverschmutzung<br />
bei.<br />
Mit <strong>der</strong> Umrüstung wird nicht nur mehr<br />
Helligkeit im Straßenraum geschaffen,<br />
son<strong>der</strong>n die Kommune praktiziert gleichzeitig<br />
aktiven Klimaschutz: Der CO 2 -Verbrauch<br />
wird durch die LED-Beleuchtung<br />
um etwa 50 Prozent gesenkt und eine<br />
Strommenge von jährlich rund 800 000 Kilowattstunden<br />
eingespart. Als weiterer<br />
Effekt <strong>der</strong> Umrüstung sollen außerordentliche<br />
Instandhaltungs- und Erneuerungskosten<br />
vermieden sowie eine langfristige<br />
Planung des Finanzhaushaltes <strong>der</strong> Kommune<br />
ermöglicht werden.<br />
Der Dienstleister erneuert parallel dazu<br />
im Schriesheimer Ortsteil Ursenbach die<br />
gesamte Beleuchtungsanlage. Durch die<br />
Verlegung von 1000 Metern Stromkabel<br />
und dem Stellen neuer Lichtmasten wird<br />
die Anlage optisch und technisch mo<strong>der</strong>ner<br />
und in Folge weniger störungsanfällig.<br />
Die alten Freileitungseinspeisungen können<br />
demontiert werden, was das Ortsbild<br />
attraktiver macht. Im Zuge <strong>der</strong> Maßnahme<br />
werden auch Verteilerschränke ersetzt und<br />
die Standsicherheit <strong>der</strong> Lichtmasten überprüft.<br />
Standgefährdete Lichtmasten werden<br />
im Rahmen dieser Umrüstung ausgetauscht.<br />
Stephan Gött<br />
DER AUTOR<br />
Stephan Gött ist Gruppenleiter Bau und<br />
Instandhaltung Netze bei MVV Netze in<br />
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Smart Meter nach deutschen Vorgaben bilden<br />
zugleich das neue digitale Kommunikationsnetz<br />
<strong>der</strong> Energieversorgung und ihre standardisierten<br />
und hochsicheren Kommunikationsfähigkeiten<br />
können in vielfältigen Diensten<br />
genutzt werden, den sog. SMGW-Services. Die<br />
Firma Teleseo hat ihren Dienst KAB Zentrale<br />
für das zentrale Lichtmanagement <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
als SMGW-Service aufgebaut<br />
und realisiert damit die überzeugenden Vorteile<br />
dieses neuen Ansatzes. Darüberhinaus<br />
bietet Teleseo auch die Einrüstung und den<br />
Betrieb <strong>der</strong> Smart Meter an.<br />
Teleseo erschließt mit dem Dienst KAB Zentrale<br />
(KAB: Kommunale Außenbeleuchtung) Neuland.<br />
Der Dienst ist als SMGW-Service ausgeführt<br />
und nutzt die Kommunikationsfähigkeiten <strong>der</strong><br />
Smart Meter in den Anschlussschränken des<br />
Straßenbeleuchtungsnetzes, um die Straßenbeleuchtung<br />
einer Kommune lichtstrangweise und<br />
von einem zentralen Punkt aus zu steuern. Teleseo<br />
KAB Zentrale schaltet die Lichtstränge<br />
spannungshaft/-los, Signalleitungen für die<br />
Halbnachtschaltung hoch/tief und meldet Ausfälle<br />
einzelner Leuchten. Dabei folgt <strong>der</strong> Dienst<br />
den zentral hinterlegten Beleuchtungsfahrplänen<br />
mit Astroberechnung. Der Dienst besteht<br />
aus einer Bedienoberfläche, die über Browser<br />
erreicht wird und mindestes einer Teleseo CoCo<br />
Box in jedem Anschlussschrank. Teleseo KAB<br />
Zentrale vereint die folgenden Vorteile :<br />
Advertorial<br />
• Hochsicher gegen Hackerangriffe nach Vorgaben<br />
des Bundesamts für Sicherheit in <strong>der</strong><br />
Informationstechnik<br />
• Produktunterstützung wie für Smart Meter im<br />
Bereich von 10 Jahren gesichert<br />
• Meldet Ausfälle einzelner Leuchten<br />
• Kostengünstig durch Nutzung <strong>der</strong> Smart Meter<br />
Infrastruktur<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung des Dienstes KAB Zentrale<br />
profitiert Teleseo von seiner großen Lösungskompetenz.<br />
So ist Teleseo als Smart Meter<br />
Gateway Administrator zertifiziert.<br />
Teleseo GmbH<br />
Hessestr. 19<br />
14469 Potsdam<br />
Tel. 03 31/58 13 89 50<br />
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www.teleseo.eu
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Tunneleinfahrt: Für Tunnelbeleuchtungen werden im Einfahrtsbereich Leuchten mit asymmetrischer Lichtverteilung eingesetzt, die sehr hohe Beleuchtungsstärken<br />
erzielen, ohne zu blenden.<br />
Tunnelbeleuchtung<br />
Licht im Dunkeln<br />
Für die technische Ausstattung von Tunneln existieren strenge Standards und<br />
Richtlinien. Sicherheit hat hier oberste Priorität. Das richtige Licht vor und im<br />
Tunnel spielt dabei eine wesentliche Rolle und ist wichtigster Bestandteil des<br />
Verkehrssicherungskonzeptes für die Tunneldurchfahrt.<br />
Beim Straßenverkehr in Tunneln ist<br />
die Unfallgefahr tagsüber beson<strong>der</strong>s<br />
hoch. Höchste visuelle Konzentration<br />
ist beim Einfahren in den vergleichsweise<br />
dunklen Tunnel gefor<strong>der</strong>t. Ohne<br />
ausreichend hohes Beleuchtungsniveau<br />
FACHTAGUNG DRESDEN 2019<br />
RAUM 1 STAND 12<br />
erscheint die Einfahrt wie ein schwarzes<br />
Loch. Bei <strong>der</strong> Ausfahrt von dunkel nach<br />
hell ist <strong>der</strong> Adaptionsverlauf dagegen weniger<br />
kritisch.<br />
Die Unterstützung <strong>der</strong> Adaptionsfähigkeit<br />
des Auges hat daher höchste Priorität<br />
bei <strong>der</strong> Beleuchtungsplanung für Tunnel.<br />
So sorgen bei <strong>der</strong> Einfahrt abgestufte Beleuchtungsniveaus<br />
dafür, dass <strong>der</strong> Übergang<br />
vom Tageslicht zum dunkleren Tunnelinnern<br />
gemin<strong>der</strong>t wird. Sie ermöglichen<br />
den Einblick in den Tunnel, während im<br />
Tunnel selbst ein relativ niedriges Beleuchtungsniveau<br />
genügt. Kleine, auf den Bordsteinen<br />
installierte Bordsteinreflektoren<br />
lassen die Fahrbahnrän<strong>der</strong> sowie den Straßenverlauf<br />
mittels LED-Technologie leichter<br />
erkennen und dienen als Leitführung.<br />
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Foto: Norka Lighting<br />
In <strong>der</strong> Regel werden für Tunnelbeleuchtungen<br />
im Einfahrtsbereich Leuchten mit<br />
asymmetrischer Lichtverteilung eingesetzt,<br />
die an <strong>der</strong> Tunneleinfahrt sehr<br />
hohe Beleuchtungsstärken erzielen,<br />
ohne dabei die Autofahrer zu blenden.<br />
Danach wird das Licht gleitend an das<br />
konstante Beleuchtungsniveau im Tunnel<br />
angepasst. Als Beleuchtung im<br />
Durchfahrtsbereich wird meist auf<br />
Leuchten mit symmetrischer Lichtverteilung<br />
zurückgegriffen.<br />
Das Beleuchtungsniveau liegt über<br />
dem üblichen Straßenbeleuchtungsniveau<br />
auf freier Strecke, um dem Gefühl<br />
von Enge entgegenzuwirken. Am Ende<br />
des Tunnels wird die Beleuchtungsstärke<br />
meistens wie<strong>der</strong> erhöht, damit sich <strong>der</strong><br />
Fahrer wie<strong>der</strong> auf die helleren Lichtverhältnisse<br />
außerhalb des Tunnels einstellen<br />
kann. Wichtig insbeson<strong>der</strong>e bei längeren<br />
Tunneln ist eine intelligente Lichtsteuerung,<br />
die die Beleuchtung <strong>der</strong> Einsichts-<br />
und Übergangsstrecken ständig<br />
an die äußeren Lichtverhältnisse anpasst.<br />
Dabei sind die gefor<strong>der</strong>ten Werte<br />
auch abhängig von <strong>der</strong> erlaubten Höchstgeschwindigkeit<br />
und <strong>der</strong> Verkehrsdichte.<br />
BÜNDELUNG DER KOMPETENZEN<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Wird eine vorschriftenkonforme Tunnelbeleuchtung<br />
realisiert, sind Kompetenzen<br />
in ganz unterschiedlichen Technikfel<strong>der</strong>n<br />
gefragt. Es müssen gute Sehbedingungen<br />
geschaffen werden, und die<br />
Technik muss beson<strong>der</strong>s robust, langlebig<br />
und wartungsfreundlich sein, denn<br />
lange Straßensperrungen aufgrund von<br />
Instandsetzungsarbeiten – geplant o<strong>der</strong><br />
ungeplant – wünscht sich niemand.<br />
Darüber hinaus sorgen in Straßentunneln<br />
extreme Temperatur- und Feuchtigkeitswerte<br />
sowie Abgase und Stäube für<br />
beson<strong>der</strong>s harte Betriebsbedingungen –<br />
und das im Dauerbetrieb rund um die<br />
Uhr. Außerdem stehen die Lichtplaner<br />
nicht selten vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
spezielle bauseitige Beschränkungen<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Montage und des zur<br />
Verfügung stehenden Bauraums zu meistern.<br />
Dies trifft insbeson<strong>der</strong>e auf Wartungsarbeiten<br />
in älteren Tunneln zu, wo Beleuchtungen<br />
im Rahmen von Nachrüstungsprogrammen<br />
auf zukunftssichere<br />
LED-Technik getauscht werden müssen.<br />
Damit <strong>der</strong> laufende Verkehrsbetrieb dabei<br />
so wenig wie möglich beeinträchtigt<br />
wird, sollte ein schnelles und montagefreundliches<br />
Umrüsten des bestehenden<br />
Beleuchtungssystems möglich sein. Hier<br />
bieten sich beispielsweise Lösungen an,<br />
bei denen die Leuchtengehäuse bestehen<br />
bleiben und ausschließlich Leuchtmittel<br />
und Treiber getauscht werden. Neben<br />
<strong>der</strong> verbesserten Lichtqualität ist für die<br />
Auftraggeber hier natürlich auch die<br />
Wirtschaftlichkeit ein entscheidendes<br />
Kriterium. Hochwertige LED-Lösungen<br />
bieten erhebliche Energieeinsparungspotenziale<br />
im Vergleich zu ihren Vorgängern<br />
mit konventionellen Leuchtmitteln.<br />
REGELWERK UND EMPFEHLUNGEN<br />
In Deutschland gelten die „Richtlinien<br />
für die Ausstattung und den Betrieb von<br />
Straßentunneln“ (RABT) sowie die<br />
„Empfehlungen für die Ausstattung und<br />
den Betrieb von Straßentunneln“ (EABT-<br />
80/100). Letztere sind maßgeblich für<br />
alle neuen Straßentunnel ab einer geschlossenen<br />
Länge von 80 Meter mit <strong>der</strong><br />
entsprechenden Planungsgeschwindigkeit<br />
sowie für Än<strong>der</strong>ungen und Erneuerungen<br />
bestehen<strong>der</strong> Straßentunnel ab<br />
einer geschlossenen Länge von 80 Meter<br />
mit <strong>der</strong> entsprechenden Planungsgeschwindigkeit.<br />
Speziell <strong>der</strong> Beleuchtung von Straßentunneln<br />
und Unterführungen mit Kraftfahrzugverkehr<br />
widmet sich die Norm<br />
DIN 67524. Während sie im Teil 1 allgemeine<br />
Gütemerkmale und Richtwerte<br />
festlegt, werden im Teil 2 Hinweise für<br />
die Berechnung und Messung von Straßentunneln<br />
und Unterführungen gegeben.<br />
In Ergänzung dazu gibt es internationale<br />
Empfehlungen <strong>der</strong> International<br />
Commission on Illumination (CIE).<br />
<br />
Markus Starkloff<br />
DER AUTOR<br />
Markus Starkloff, Wattens, ist Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />
Österreich von Norka Lighting,<br />
einem Tochterunternehmen <strong>der</strong> Norddeutschen<br />
Kunststoff- und Elektrogesellschaft<br />
Stäcker mit Sitz in Hamburg und Dörverden<br />
(www.norka.com)<br />
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43
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Licht auch ohne Stromanschluss: Solare LED-Straßenleuchten eignen sich unter an<strong>der</strong>em zur Installation an Wegen und Plätzen im Außenbereich.<br />
Solare Straßenbeleuchtung<br />
Die Energie kommt von oben<br />
Solare LED-Mastleuchten sind eine ökonomisch und ökologisch empfehlenswerte<br />
Lösung für alle zu beleuchtenden Bereiche ohne Stromanschluss. Sie sind<br />
schnell installiert und arbeiten, sofern hochwertig gewählt, über viele Jahre<br />
zuverlässig. Die Beratung sollte stets projektbezogen und transparent erfolgen.<br />
Straßenbeleuchtung ist eine Selbstverständlichkeit<br />
in jedem nächtlichen<br />
Ortsbild. Sie bietet Sicherheit für Verkehr<br />
und Bürger, vermin<strong>der</strong>t Kriminalität<br />
und macht das Nachtleben im öffentlichen<br />
Bereich sicherer. Städte sind ausleuchtungstechnisch<br />
meist gut entwickelt. Allerdings<br />
ist immer noch ein Großteil aller<br />
Ortschaften in Deutschland nicht ausreichend<br />
elektrisch erschlossen, um flächendeckende<br />
Straßenbeleuchtung möglich zu<br />
machen. Zudem finden sich in nahezu<br />
allen Gemeinden und Landkreisen Straßen<br />
ohne Stromnetz, abgelegene Bushaltestellen,<br />
Parkplätze o<strong>der</strong> gesellschaftliche Sammelpunkte<br />
wie Sportstätten o<strong>der</strong> Festgelände.<br />
Hier ist, mangels finanzieller Mittel<br />
o<strong>der</strong> schlicht zu großem Aufwand im Tiefbau,<br />
eine Elektrifizierung auf konventionelle<br />
Weise oft nicht möglich.<br />
Um dieses Problem zu lösen, bieten innovative<br />
Hersteller autarke, vom Ortsnetz<br />
unabhängige LED-Mastleuchten an, die<br />
sämtlichen Kabelaufwand und den Großteil<br />
<strong>der</strong> Tiefbauarbeiten ersparen. Sie benötigen<br />
keinen Strom aus dem Netz, was<br />
den Betrieb <strong>der</strong> Geräte umweltfreundlicher<br />
und rentabel macht.<br />
LED-Straßenleuchten mit Solartechnik<br />
sind meist als Kompaktgeräte mit bereits<br />
verbautem Akku und integriertem Solarmodul<br />
erhältlich. Das am Tage auf die Solarzellen<br />
treffende Sonnenlicht wird über<br />
den fotoelektrischen Effekt in elektrischen<br />
Strom umgewandelt und versorgt den eingebauten<br />
Lithium-Ionen-Akku mit Energie<br />
Foto: Sunleds<br />
(Fotovoltaik). Tritt die Dämmerung ein,<br />
schaltet die Aufladung eigenständig ab<br />
und die Beleuchtung beginnt. Die bei<br />
solaren Straßenleuchten oft zum Einsatz<br />
kommenden Bewegungsmel<strong>der</strong> regeln<br />
dabei den Lichtstrom (Lumen) abhängig<br />
von Bewegungen in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />
Leuchte. Ein voreingestellter Eco-Modus<br />
kann zusätzlich Energie sparen, indem<br />
die volle Leistung <strong>der</strong> Leuchte nur bei<br />
tatsächlichem Bedarf abgerufen wird. Im<br />
Folgenden werden wesentliche Aspekte<br />
<strong>der</strong> Projektplanung von Solar-Straßenleuchten<br />
erörtert.<br />
QUALITÄTSMERKMALE<br />
Neben Bewegungsmel<strong>der</strong> und Eco-Modus<br />
ist eine warmweiße LED-Lichttemperatur<br />
von 3000 Kelvin von großem<br />
Vorteil für Umwelt und Anlieger. An<strong>der</strong>s<br />
als kälteres Licht von 4000 Kelvin o<strong>der</strong><br />
kälter, empfindet man warmweiße Straßenbeleuchtung<br />
mit 3000 Kelvin als weniger<br />
blendend. Auch die örtliche Fauna<br />
wird nachts weniger beeinträchtigt.<br />
Die Gehäuse von solaren LED-Straßenleuchten<br />
bestehen meist aus pulverbeschichtetem<br />
Aluminium. Sie verfügen<br />
im besten Fall, bezogen auf das ganze<br />
Gerät, über die Schutzart IP 67 (staubund<br />
wasserdicht), was sie langlebiger<br />
und in nördlichen Wetterzonen resistenter<br />
gegen salzige Luft o<strong>der</strong> sandige<br />
Stürme macht.<br />
Da Solar-Straßenleuchten abhängig<br />
von ungehin<strong>der</strong>ter Aufladung durch die<br />
Sonne sind, sollte bei <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
des Solarmoduls auf die Himmelsrichtung<br />
geachtet werden. Ein professioneller<br />
Hersteller sollte daher Geräte mit verstellbarem<br />
Neigungswinkel bieten, die<br />
den Bedingungen am Installationsort<br />
angepasst werden können.<br />
Eines <strong>der</strong> wichtigsten Qualitätsmerkmale<br />
einer Solar-LED-Mastleuchte ist ihr<br />
<strong>der</strong> verbaute Akku. Hochwertige Geräte<br />
besitzen statt eines herkömmlichen Lithium-Akkus<br />
einen Lithium-Eisenphosphat-Akku.<br />
Dieser bietet oft eine längere<br />
Lebensdauer sowie höhere mechanische<br />
und thermische Belastbarkeitswerte.<br />
VERWENDUNG<br />
Solare Mastleuchten sind abhängig von<br />
Sonnenlicht. Deswegen kann nicht jedes<br />
Projekt mit Solar-Mastleuchten umgesetzt<br />
werden. Der Grund ist oft das Risiko<br />
auf Abschattung <strong>der</strong> Solarzellen. Im<br />
Süden <strong>der</strong> Laternen sollten daher keine<br />
größeren Objekte stehen, die Schatten<br />
auf die Solarzellen werfen könnten.<br />
Auch die Ausrichtung des Solarmoduls<br />
nach Süden – auch Südwesten o<strong>der</strong> Südosten<br />
ist möglich – entscheidet über die<br />
Funktion <strong>der</strong> Solarleuchten. Professionelle<br />
Geräte bieten die Möglichkeit, das<br />
ganze Gerät samt Solarmodul auf 0 Grad<br />
Neigung abzusenken. Dadurch spielt die<br />
Himmelsrichtung nur noch eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Potenzielle Käufer, vor allem Gemeinden,<br />
sollten diese Umstände in Betracht<br />
ziehen, bevor dem solaren Beleuchtungsprojekt<br />
<strong>der</strong> Zuschlag erteilt wird.<br />
EINSATZORT<br />
Beliebte Einsatzgebiete von solaren<br />
LED-Mastleuchten sind Straßen, Parkplätze,<br />
Radwege und Fußwege. Aufgrund<br />
des nicht vorhandenen Netzanschlusses<br />
können die LED-Mastleuchten<br />
aber auch für mobile Einsätze wie die<br />
Beleuchtung von Festwiesen o<strong>der</strong> Baustellen<br />
genutzt werden.<br />
KOSTEN<br />
Preise für Solar-Straßenleuchten variieren<br />
ebenso wie die Qualitätsklassen. Das<br />
Spektrum reicht von „preiswerter“ Ware<br />
aus dem Netz bis zu preisintensiveren,<br />
aber hochwertigen Geräten seriöser Anbieter.<br />
Lebensdauer, verbaute Komponenten,<br />
Lichttemperatur und Marke<br />
spielen eine Rolle. Zwar liegt <strong>der</strong> Stückpreis<br />
von Solarleuchten meist höher als<br />
<strong>der</strong> einer 230-V-AC-LED-Mastleuchte,<br />
jedoch kommt oft durch entfallende Kabelverlegung,<br />
weniger Tiefbauaufwand<br />
und nicht zuletzt die völlige Stromkostenersparnis<br />
eine wesentlich bessere Gesamtkostenrechnung<br />
zustande.<br />
Es entscheiden also in jedem Fall die<br />
Details des Projektes über das Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Für öffentliche Projekte<br />
können verschiedene För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
durch Bund und Län<strong>der</strong> in Anspruch<br />
genommen werden. Henrik Brockmann<br />
DER AUTOR<br />
Henrik Brockmann ist Geschäftsführer von<br />
Sunleds, einem Hersteller von solaren LED-<br />
Mastleuchten in Dresden (info@sunleds.de).<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
45
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
LICHTWISSEN<br />
Die Brancheninitiative Licht.de bündelt<br />
das Fachwissen <strong>der</strong> Beleuchtung von<br />
mehr als 130 Mitgliedsunternehmen<br />
aus <strong>der</strong> Lichtindustrie, die im Zentralverband<br />
Elektrotechnik und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI) organisiert sind. Die<br />
För<strong>der</strong>gemeinschaft informiert über<br />
aktuelle Aspekte effizienter Beleuchtung<br />
und vermittelt Basiswissen rund um<br />
Licht, Leuchten und Lampen – herstellerneutral<br />
und kompetent. Das Informationsportal<br />
www.licht.de sowie die<br />
Schriftenreihen „licht.wissen“ und „licht.<br />
forum“ bieten Service, praktische Hinweise<br />
und Beleuchtungsbeispiele unter<br />
an<strong>der</strong>em für Architekten und Planer.<br />
Beste Laune im heimischen Ersatzbüro:<br />
Die richtigen Lichtverhältnisse zählen zu<br />
den Voraussetzungen für produktives<br />
Arbeiten.<br />
Licht im Homeoffice<br />
Für eine gute Sicht<br />
Auch nach <strong>der</strong> Corona-Krise wird das Thema Homeoffice auf <strong>der</strong> Agenda von<br />
Politik und Wirtschaft bleiben. Damit in den eigenen vier Wänden ein konzentriertes<br />
Arbeiten möglich ist, ist ein geeignete Beleuchtung notwendig.<br />
Das Coronavirus hält die Welt in<br />
Atem. Immer noch arbeiten viele<br />
Verwaltungsmitarbeiter und Büroangestellte<br />
im Homeoffice. „Eine gute Ergonomie<br />
und eine optimale Beleuchtung<br />
erleichtern die Arbeit“, sagt Dr. Jürgen<br />
Waldorf, Geschäftsführer <strong>der</strong> Brancheninitiative<br />
Licht.de. Im Folgenden gibt <strong>der</strong><br />
Fachmann Ratschläge für mehr (Licht-)<br />
Komfort im Homeoffice.<br />
Ein gut abgestimmtes Lichtkonzept, das<br />
natürliches Tageslicht, direkte und indirekte<br />
Beleuchtung berücksichtigt, ist unerlässlich.<br />
Eine ausreichende Grundbeleuchtung<br />
sorgt dafür, dass die Kontraste<br />
zwischen Arbeitsplatz und Umgebung<br />
nicht zu hoch sind und die Augen sich<br />
nicht ständig auf unterschiedliche Helligkeiten<br />
einrichten müssen.<br />
Praktische Hilfestellung bei <strong>der</strong> Lichtplanung<br />
gibt die europäische Norm DIN<br />
EN 12464-1 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten<br />
in Innenräumen. Danach sollte<br />
je<strong>der</strong> Arbeitsplatz mit mindestens 500 Lux<br />
beleuchtet sein; in <strong>der</strong> direkten Umgebung<br />
Foto: Jelena/Adobe Stock<br />
sind 300 Lux richtig. Übersetzt bedeutet<br />
dies: Eine Schreibtischleuchte sollte etwa<br />
1000 Lumen bieten. Für die Beleuchtung<br />
<strong>der</strong> angrenzenden Umgebung ist eine LED-<br />
Leuchte mit etwa 600 Lumen richtig. Im<br />
Arbeitszimmer werden Pendelleuchten<br />
eingesetzt o<strong>der</strong> Stromschienen. Sie begnügen<br />
sich mit einem einzigen Deckenauslass,<br />
bringen das Licht aber trotzdem dorthin,<br />
wo es gebraucht wird. Als schnelle<br />
Lichtlösung für kleine Arbeitsecken eignet<br />
sich zum Beispiel ein Deckenfluter als<br />
Stehleuchte.<br />
FLEXIBLE SCHREIBTISCHLEUCHTE<br />
Schreibtischleuchten spenden direktes<br />
Licht auf <strong>der</strong> Arbeitsplatte. Richtig praktisch<br />
sind sie, wenn sie mit einem beweglichen<br />
Leuchtenarm ausgestattet sind.<br />
Dann lässt sich <strong>der</strong> Leuchtenkopf immer<br />
wie<strong>der</strong> nach Bedarf positionieren, zum<br />
Beispiel beim Lesen von Unterlagen. Noch<br />
ein Tipp: Bei Rechtshän<strong>der</strong>n sollte das<br />
Licht von links und bei Linkshän<strong>der</strong>n von<br />
rechts kommen, damit beim Schreiben<br />
keine störenden Schatten entstehen.<br />
Die richtige Lichtfarbe im Homeoffice<br />
richtet sich nach <strong>der</strong> Tageszeit: Nach dem<br />
Vorbild <strong>der</strong> Natur ist für Vormittage und<br />
den frühen Nachmittag neutralweißes<br />
Licht mit mindestens 3500 Kelvin richtig.<br />
Die hohen Blauanteile darin machen wach<br />
und för<strong>der</strong>n die Konzentration. Wer am<br />
Abend arbeitet, schaltet ein gedämpftes,<br />
warmes Licht ein, um seinen Schlaf-Wach-<br />
Rhythmus nicht unnötig aus dem Takt zu<br />
bringen. Dazu gehört auch, den Bildschirm<br />
auf den Nachtmodus einzustellen.<br />
Einfach nur Licht an und aus war gestern.<br />
Heute lässt sich die Beleuchtung mit<br />
entsprechend ausgestatteten Lichtquellen<br />
steuern. Mittels Dimmfunktion können<br />
Helligkeit und Lichtfarbe dem Bedarf<br />
angepasst werden. Einige Systeme sind<br />
zudem per App und Smartphone zu bedienen.<br />
<br />
Red.<br />
Die Sonne<br />
schickt keine<br />
Rechnung!<br />
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Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
LED-Röhren<br />
Kommunen haben Nachholbedarf<br />
Hochwertige LED-Röhren zeichnen sich durch Energieeinsparung, Langlebigkeit<br />
und Wie<strong>der</strong>verwertbarkeit aus. Das spricht ebenso für den Austausch alter<br />
Leuchtstoffröhren wie auch die Verpflichtung zur Einhaltung neuer Standards<br />
<strong>der</strong> EU. Bund und Län<strong>der</strong> unterstützen die Mo<strong>der</strong>nisierung mit För<strong>der</strong>mitteln.<br />
Deutschlands Städte und Gemeinden<br />
stehen bei nachhaltiger<br />
LED-Beleuchtung vielfach noch<br />
ganz am Anfang. Nach wie vor sind entschieden<br />
zu viele veraltete Leuchtstoffröhren<br />
in Gebrauch. Dabei stecken in <strong>der</strong> Umrüstung<br />
auf stromsparende, langlebige<br />
LED-Leuchtmittel beachtliche Einsparpotenziale.<br />
Beson<strong>der</strong>s hoch, bei etwa 80 Prozent,<br />
ist das Einsparpotenzial in Gemeinden,<br />
die noch auf veraltete Quecksilberdampflampen<br />
vertrauen.<br />
LANGE LEBENSDAUER<br />
Im Jahr 2018 waren nach Angaben des<br />
Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI, www.zvei.org) nur<br />
20 Prozent <strong>der</strong> Lichtpunkte im öffentlichen<br />
Raum LED-saniert. Was wie<strong>der</strong>um bedeutet,<br />
dass zu wenige Kommunen die veraltete<br />
und zumeist aus Asien stammende<br />
Technologie mit maximal<br />
30 000 Stunden Leuchtdauer vom Markt<br />
nehmen.<br />
Die neueste in Deutschland produzierte<br />
LED-Leuchtengeneration weist dagegen<br />
mit bis zu 130 000 Stunden Leuchtdauer<br />
(L70) eine deutlich längere Lebensdauer<br />
auf. Die LEDs sind mit genormten Leuchten<br />
(T8- und T5-Fassungen) kompatibel,<br />
dadurch fallen keine weiteren Umrüstungskosten<br />
an. Langlebigkeit und hervorragende<br />
Recyclingeigenschaften (90 Prozent<br />
recyclingfähig) zeichnen die neue<br />
Generation <strong>der</strong> LED-Röhren aus. Die Ausfallquote<br />
liegt weit unter einem Prozent<br />
innerhalb von 50 000 Betriebsstunden,<br />
wobei die Röhren nach ihrer Lebensdauer<br />
einfach wie<strong>der</strong> instandgesetzt werden<br />
können.<br />
Nach Berechnungen des Leuchtenherstellers<br />
German LED Tech könnte eine<br />
mittelgroße Stadt mit etwa 11 000 Leuchtstoffröhren<br />
allein durch den Umstieg auf<br />
die neueste LED-Technik rund 50 000 Tonnen<br />
CO 2 einsparen – über eine 20-jährige<br />
Lebensdauer <strong>der</strong> Leuchten. Das entspricht<br />
in etwa dem Jahresausstoß von 37 500<br />
Pkw. Dabei spart man beim Wechsel zur<br />
LED-Leuchtröhre im Dauerbetrieb im<br />
Schnitt 100 Euro pro Jahr an Stromkosten.<br />
Nach Angaben des ZVEI könnten deutsche<br />
Kommunen mit effizienter Lichttechnik<br />
allein bei <strong>der</strong> Verkehrsbeleuchtung jährlich<br />
bis zu 2,2 Milliarden Kilowattstunden<br />
(kWh) an Energie und 1,4 Millionen Tonnen<br />
an CO 2 -Emissionen einsparen. Das<br />
entspricht in etwa drei bis vier Kernkraftwerken.<br />
FÖRDERPROGRAMME UNTERSTÜTZEN<br />
Einige LED-Hersteller bieten Mietkonzepte<br />
an, die den Umstieg auf die umweltschonende<br />
Beleuchtung bei gleichzeitiger<br />
Kostenersparnis ermöglichen. Oftmals<br />
scheuen kommunale Verantwortungsträger<br />
den sofortigen Umstieg auf die neue<br />
LED-Technik, weil sie fälschlicherweise<br />
von hohen Investitionskosten und einem<br />
großen Umbauaufwand ausgehen. Angesichts<br />
dieser Mietkonzepte, <strong>der</strong> neuen<br />
EU-Standards und attraktiver För<strong>der</strong>programme<br />
durch Bund und Land gibt es für<br />
eine Investition in die neue LED-Beleuchtung<br />
keine Ausreden mehr.<br />
Neben den Umweltaspekten könnte<br />
eine weitere Motivation zum Umstieg das<br />
wesentlich bessere Erscheinungsbild sein.<br />
Obwohl Funktionalität und Einsparpotenzial<br />
an erster Stelle stehen, wird die Atmosphäre<br />
und das Ambiente einer Stadt maßgeblich<br />
durch das Licht bestimmt. Dank<br />
<strong>der</strong> Unempfindlichkeit in Bezug auf das<br />
Aus- und Einschalten <strong>der</strong> in Deutschland<br />
hergestellten LED-Leuchtröhren kann mithilfe<br />
von Bewegungsmel<strong>der</strong>n und Lichtsensoren<br />
verhin<strong>der</strong>t werden, dass Energie<br />
unnötig verschwendet wird.<br />
<br />
Stefan Svanberg<br />
Foto: Lightcycle<br />
Lampenfassungen: Bis zu 90 Prozent <strong>der</strong> Bestandteile eines mo<strong>der</strong>nen Leuchtmittels können<br />
heute wie<strong>der</strong>verwertet werden. Diese Ressourcen gilt es zu erschließen.<br />
Umweltschutz<br />
Am Ende Gold wert<br />
Ausgediente Leuchten und Lampen enthalten wertvolle Rohstoffe und sollten<br />
fachgerecht über Wertstoffhöfe o<strong>der</strong> den Handel entsorgt werden. Die Initiative<br />
Lightcycle will dazu weiter Aufklärungsarbeit leisten. Sie bietet unter an<strong>der</strong>em<br />
im Internet eine Sammelstellensuche an.<br />
Altlampenrecycling ist ein wichtiger<br />
Beitrag zum nachhaltigen Konsum<br />
und zum Ressourcenschutz. Alte<br />
Leuchtmittel zählen zu den Elektrogeräten<br />
und gehören deshalb nicht in den Hausmüll,<br />
son<strong>der</strong>n müssen recycelt werden.<br />
Dadurch können bis zu 90 Prozent <strong>der</strong> verbauten<br />
Materialien wie<strong>der</strong>verwendet werden.<br />
Darauf macht aktuell die Initiative<br />
Lightcycle aufmerksam. Das nicht gewinnorientierte<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
führen<strong>der</strong> Lichthersteller organisiert bundesweit<br />
die Rücknahme ausgedienter<br />
Leuchtstoffröhren, LED-und Energiesparlampen<br />
sowie Leuchten und bietet Services<br />
zur Erfüllung des Elektroaltgerätegesetzes<br />
(ElektroG) an.<br />
Der erste Schritt zum Recycling ist die<br />
Entsorgung von Elektroaltgeräten wie<br />
LED- und Energiesparlampen, Fön und<br />
Toaster bei den dafür eingerichteten Sammelstellen.<br />
Sollten diese Einrichtungen im<br />
Handel, aber auch Wertstoffhöfe wegen<br />
<strong>der</strong> Corona-Krise geschlossen sein, empfiehlt<br />
Christian Brehm, <strong>der</strong> Direktor für<br />
nachhaltiges Marketing <strong>der</strong> Initiative, die<br />
Altgeräte vorübergehend zu Hause zu deponieren.<br />
„Wenn die Geschäfte und Wert-<br />
stoffhöfe wie<strong>der</strong> geöffnet haben, sollten<br />
die alten Lampen dann an <strong>der</strong> Sammelstelle<br />
abgegeben werden. Wo sich die jeweils<br />
nächste befindet, lasse sich im Internet<br />
unter www.sammelstellensuche.de<br />
herausfinden, so Brehm.<br />
Die Initiative stellt ein bundesweites<br />
flächendeckendes Sammelstellennetz mit<br />
tausenden von Sammelstellen zur Verfügung<br />
und leistet Aufklärungsarbeit rund<br />
um die fachgerechte Entsorgung von Elektroaltgeräten<br />
und defekten Beleuchtungsmitteln.<br />
BEWUSSTSEIN SCHAFFEN<br />
In einer Umfrage wollte Lightcycle wissen,<br />
ob die Verbraucher die Bedeutung des<br />
Symbols <strong>der</strong> durchgestrichenen Mülltonne<br />
auf Elektro- und Elektronikgeräten kennen.<br />
Hierauf antworteten 55 Prozent <strong>der</strong><br />
Befragten mit Ja. Weitere 25 Prozent hingegen<br />
kennen demnach zwar das Symbol,<br />
allerdings nicht dessen Bedeutung. 15 Prozent<br />
ist das Symbol laut Erhebung unbekannt.<br />
Stephan Riemann, Geschäftsführer<br />
bei Lightcycle, schließt aus den Zahlen auf<br />
weiteres „Verbesserungspotenzial“. Er<br />
sagt, die Bedeutung des Symbols und die<br />
damit verbundene Handlungsanweisung<br />
müsse besser kommuniziert werden.<br />
Dieser Erkenntnis entsprechend ist<br />
Lightcycle auch an den Schulen aktiv. Im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Initiative „Rohstoffwochen“<br />
soll die junge Generation die Bedeutung<br />
von nachhaltigem Konsum und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwertung<br />
von Rohstoffen erkennen.<br />
Ein Vergleich macht das anschaulich: In<br />
einer Tonne Erzgestein sind durchschnittlich<br />
fünf Gramm Gold enthalten, in einer<br />
Tonne alter Handys und Computerplatinen<br />
hingegen etwa 250 Gramm Gold. Red.<br />
LED-Röhren:<br />
Einige LED-Hersteller bieten<br />
Mietkonzepte an, die den Umstieg<br />
auf die umweltschonende Beleuchtung<br />
bei gleichzeitiger Kostenersparnis<br />
ermöglichen.<br />
DER AUTOR<br />
Stefan Svanberg ist Geschäftsführer des<br />
Leuchtenherstellers German LED Tech in<br />
Gerlingen (info@germanledtech.com)<br />
Foto: GLT<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
49
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Bürobeleuchtung<br />
Blendfreies Licht<br />
Warema, Spezialist für technische<br />
Sonnenschutzprodukte, und Trilux,<br />
Spezialist für technische Beleuchtung,<br />
entwickeln gemeinsam die Steuerungslösung<br />
Wellumic. Sie soll<br />
optimale Lichtverhältnisse im<br />
Innenraum für den Nutzer schaffen.<br />
Intelligent steuern<br />
Mit den Außenbewegungsmel<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
neuen Serie Defensor erweitert <strong>der</strong> Hersteller<br />
Esylux die Möglichkeiten <strong>der</strong> intelligenten<br />
Lichtsteuerung und setzt zugleich einen<br />
Schwerpunkt beim Thema Sicherheit.<br />
Uhrzeitabhängige Betriebsmodi, intelligenter<br />
Vandalismus- und Sabotageschutz<br />
sowie gehrichtungsabhängige Nachlaufzeiten<br />
tragen dazu ebenso bei wie hoher<br />
Überspannungsschutz und passwortgeschützte<br />
Parametrierung. Dämmerungsschalter<br />
runden die Serie ab.<br />
Die Bewegungsmel<strong>der</strong> sind mit Erfassungswinkeln<br />
von 280 Grad, 230 Grad o<strong>der</strong><br />
200 Grad erhältlich. Die 280- und<br />
230-Grad-Varianten verfügen über eine interne<br />
Uhr, die es erlaubt, in zwei Zeitfenstern<br />
innerhalb eines 24-Stunden-Tages<br />
vom eingestellten Standard-Betriebsmodus<br />
abzuweichen. Dabei besteht die Wahl<br />
zwischen Vollautomatik, Halbautomatik,<br />
Dämmerungsschaltermodus und einem<br />
Ein- o<strong>der</strong> Ausschalten <strong>der</strong> Beleuchtung.<br />
www.esylux.com<br />
Für perfekte Lichtverhältnisse mit einem<br />
Maximum an Tageslicht zu sorgen,<br />
ist kein leichter Job. Scheint die<br />
Sonne draußen hell genug, wird die Beleuchtung<br />
im Büro ausgeschaltet. Blendet<br />
das Sonnenlicht, muss <strong>der</strong> Sonnenschutz<br />
entsprechend geschlossen werden. Wird<br />
es dagegen draußen zu dunkel, steuert die<br />
Beleuchtung die erfor<strong>der</strong>liche Menge an<br />
Kunstlicht zu, um das gewünschte Beleuchtungsniveau<br />
zu erreichen. Das Problem:<br />
Da sich die natürliche Beleuchtungssituation<br />
im Tagesverlauf kontinuierlich<br />
und dynamisch verän<strong>der</strong>t, ist eine fortwährende<br />
Anpassung von Sonnenschutz<br />
und Beleuchtung an die realen Verhältnisse<br />
manuell kaum möglich.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> gemeinsamen Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Leuchtenhersteller Werema und Trilux<br />
ist, den Anteil am natürlichen Sonnenlicht<br />
im Gebäude ohne Blendung zu maximieren<br />
und so Energieeffizienz und Beleuchtungsqualität<br />
zu steigern. Die gewerkeübergreifende<br />
Kommunikation zwischen<br />
den Systemen legt die Basis für ganzheitliche<br />
Gebäudeautomationslösungen und<br />
ist damit ein wichtiger Treiber <strong>der</strong> Digitalisierung.<br />
Die Steuerungslösung Wellumic<br />
koordiniert Beleuchtung und Sonnenschutz<br />
automatisch und soll so bei minimalem<br />
Energieverbrauch möglichst natür-<br />
Foto: Trilux<br />
Beleuchtung und Sonnenschutz: HCL-Beleuchtungslösungen<br />
wirken sich positiv auf das<br />
menschliche Wohlbefinden aus.<br />
liche Lichtverhältnisse schaffen. Ein zentraler<br />
Baustein des Systems ist eine Sensorik,<br />
die die Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur<br />
am Arbeitsplatz misst und<br />
daraus Steuerbefehle für Beleuchtung und<br />
Außenjalousie ableitet.<br />
www.trilux.de / www.warema.de<br />
Kayak bringt smartes Licht ins Office<br />
Die neue Officeleuchte Kayak von Regiolux<br />
inszeniert stylische Bürowelten. Sie verbindet<br />
Effizienz und perfekte Lichttechnik<br />
mit schwebendem Design. Der ultraflache<br />
und hochwertige Entwurf stammt von<br />
Busse Design + Engineering. Gefertigt<br />
Leuchte Kayak: Verbindet im Office Effizienz<br />
mit lichttechnischen Bestwerten.<br />
Foto: Regiolux<br />
wird die Leuchte in Deutschland. Sie ist<br />
als Anbau- und Pendelleuchte mit Indirektanteil<br />
konzipiert, lässt sich aber auch<br />
als Lichtband realisieren. Trotz flacher<br />
Bauform sind Varianten mit Lichtsteuerung<br />
und Sensorik für Lichtmanagement<br />
und Advanced Services verfügbar.<br />
Die Leuchte mit LED-Kanteneinspeisung<br />
<strong>der</strong> neuesten Generation erzielt laut<br />
Hersteller eine hervorragende Effizienz<br />
von 138 lm/W. Sie ist für Einzel- und Doppelarbeitsplätze<br />
ausgelegt und passt mit<br />
den angebotenen Lichtfarben in Warmo<strong>der</strong><br />
Neutralweiß in jedes Ambiente. Treiber<br />
und Komponenten sind unauffällig in<br />
<strong>der</strong> Leuchte integriert. Sie ist in den Farben<br />
Schwarz, Weiß o<strong>der</strong> Silber erhältlich und<br />
garantiert blendfreie, bildschirmgerechte<br />
Ausleuchtung, hohen Sehkomfort und ergonomisches<br />
Licht am Arbeitsplatz. Die<br />
Lebensdauer <strong>der</strong> LED-Module liegt bei<br />
50 000 Stunden bei einem Lichtstromerhalt<br />
von 90 Prozent (L 90 B 10).<br />
www.regiolux.de<br />
Neue Lichtlinien für die Elmshorner „Gänge“<br />
Grün zum Park, Blau zum Fluss<br />
Grüne und blaue Lichtlinien am Boden erleichtern<br />
im Zentrum von Elmshorn in Schleswig-<br />
Holstein die Orientierung und stärken als visuell<br />
prägnantes Detail die Identität <strong>der</strong> Stadt. Grün<br />
leuchtet es in den Gassen, die von <strong>der</strong> zentralen<br />
Königsstraße Richtung Rathaus mit seinem vorgelagerten<br />
Park verlaufen. Die Wege hinunter<br />
zum Fluss Krückau hingegen kennzeichnet<br />
blaues Licht.<br />
Schon im Jahr 2003 war die Idee entstanden,<br />
in <strong>der</strong> Fußgängerzone und den angrenzenden<br />
Gassen, die hier im Norden Gänge genannt<br />
werden, mit Bodeneinbauleuchten wirkungsvolle<br />
Lichtakzente zu setzen. Als nach gut 15 Jahren<br />
Betrieb die Vorgängeranlage Alterserscheinungen<br />
und Ausfälle zeigte, entschied sich die Stadt für<br />
ihre Erneuerung. Realisiert wurde das Projekt von<br />
den Stadtwerken Elmshorn. Sie wählten ETV130<br />
Bodeneinbauleuchten von WE-EF aus, um die<br />
Beleuchtung nicht nur instand zu setzen, son<strong>der</strong>n<br />
ihr sowohl technisch als auch gestalterisch ein<br />
Upgrade zu verabreichen.<br />
Die Leuchten sind mit RGBW-LEDs bestückt und<br />
bringen eine DMX-Schnittstelle mit. Dank dieser<br />
Ausstattung können sie nicht nur Grün und Blau<br />
leuchten, son<strong>der</strong>n weißes Licht aller Farbtemperaturen<br />
zwischen Warmweiß und Kaltweiß sowie<br />
eine nahezu unerschöpfliche Palette an farbigem<br />
Licht erzeugen. Auf Wunsch sind auch Farbwechsel<br />
o<strong>der</strong> dynamische Verläufe möglich. Im Alltagsbetrieb<br />
nutzt Elmshorn die Farben Blau und<br />
Fotos: WE-EF – Frie<strong>der</strong> Blickle<br />
Grün, aber für Stadtfeste kann man sich durchaus<br />
das Magenta aus <strong>der</strong> Stadtmarke vorstellen<br />
o<strong>der</strong> für die Adventszeit ein warmes Glühen.<br />
Insgesamt leuchtet es in fünf Gängen auf einer<br />
Gesamtlänge von rund 75 Metern, aber nicht<br />
als durchgehendes Lichtband, son<strong>der</strong>n in Form<br />
von aufgereihten Einzelleuchten. Im Zuge <strong>der</strong><br />
Umrüstung ist auch die elektrische Installation<br />
erneuert worden. Das heißt, es wurden Strom-<br />
kabel und eine Steuerleitung verlegt. Gespeist<br />
werden die Lichtlinien jetzt über das gleiche Netz<br />
wie die Straßenleuchten und gemeinsam mit<br />
diesen schalten sie sich auch allabendlich an.<br />
Lichttechnisch erfüllen die ETV130 in den Elms-<br />
horner Gängen alle Anfor<strong>der</strong>ungen spielend.<br />
Sie liefern eine gut entblendete, symmetrisch<br />
mediumstrahlende Lichtverteilung. Der Nennlichtstrom<br />
von 4.320 Lumen, den die Leuchten<br />
mit einem Anschlusswert von 33 Watt generieren,<br />
wird hier im Normalbetrieb auf 30 % gedimmt.<br />
So profitiert Elmshorn nicht nur von <strong>der</strong> nach-<br />
haltigen Investition in hochwertige Leuchten,<br />
son<strong>der</strong>n auch von erheblichen Energieeinspa-<br />
rungen im Vergleich zur Vorgängerlösung mit<br />
48 Watt Anschlusswert.<br />
WE-EF LEUCHTEN<br />
Tel + 49 5194 909 0<br />
Fax + 49 5194 909 299<br />
www.we-ef.com<br />
50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Solare LED-Mastleuchten<br />
Sportstätten<br />
Vom Profi<br />
Im Fokus<br />
Die LED-Mastleuchten <strong>der</strong> Serie<br />
PRO-ECO von Sunleds verfügen über<br />
einen Stromsparmodus. Sie dimmen<br />
mittels Bewegungsmel<strong>der</strong> nur bei<br />
Bedarf auf volle Leistung auf.<br />
Foto: Sunleds<br />
Der LED-Strahler Arealo von Schuch<br />
ist modulartig aufgebaut. Durch<br />
diese Bauweise kann <strong>der</strong> Strahler<br />
unterschiedlichen Gegebenheiten<br />
angepasst werden.<br />
Foto: Schuch<br />
Solare Straßenbeleuchtung ist im professionellen<br />
Sektor wirtschaftlich<br />
sinnvoll und erfreut sich im kommunalen<br />
Umfeld wachsen<strong>der</strong> Beliebtheit. Die<br />
warmweiße Solarstraßenbeleuchtung <strong>der</strong><br />
Serie PRO-ECO von Sunleds arbeitet mit<br />
<strong>der</strong> umweltfreundlichen Lichttemperatur<br />
von 3000 Kelvin, was weniger blendend<br />
wahrgenommen wird und für weniger<br />
nächtliche Irritierung <strong>der</strong> Fauna sorgt.<br />
Die Geräte <strong>der</strong> Serie verfügen über einen<br />
stromsparenden ECO-Modus. Bei<br />
Dämmerung schalten die Geräte in den<br />
Solar-LED-Mastleuchte ESL-18pro ECO: Das Gerät lässt sich bis auf null Grad Neigung einstellen.<br />
Das ermöglicht die Nutzung <strong>der</strong> solaren Straßenbeleuchtung an vielen Einsatzorten.<br />
sparsamen Grundmodus und dimmen mittels<br />
Bewegungsmel<strong>der</strong> nur bei Bedarf auf.<br />
Die mittels Fotovoltaik erzeugte Energie<br />
kann somit effizienter genutzt werden.<br />
Das sorgt in <strong>der</strong> sonnenlichtarmen Jahreshälfte<br />
für mehr Energieeinsparung.<br />
Weiterhin bietet <strong>der</strong> standardmäßig verbaute<br />
Lithium-Eisenphosphat-Akku eine<br />
höhere Lebensdauer als einfache Lithium-Ionen-Akkus<br />
sowie höhere Belastbarkeitswerte<br />
bezüglich Umgebungstemperatur<br />
und mechanischer Einflüsse. Die Gerätetypen<br />
ESL-18pro ECO, ESL-26pro ECO<br />
und ESL-30pro ECO können auf null Grad<br />
Neigung abgesenkt werden. Das erlaubt<br />
ihren Einsatz auch an nicht optimal nach<br />
Süden ausgerichteten Standorten.<br />
www.sunleds.de<br />
Bereits <strong>der</strong> Namen Arealo lässt erahnen,<br />
dass die neuen LED-Strahler von Schuch<br />
zur Beleuchtung großer Areale konzipiert<br />
wurden. Dazu gehören neben Parkflächen,<br />
Containerterminals, Flughafenvorfel<strong>der</strong>n<br />
und Hafenanlagen auch Sportstätten.<br />
Alle Einsatzgebiete eint ihre große Fläche,<br />
dennoch stellen sie unterschiedliche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Beleuchtung. Hier<br />
erweist sich die modulare Bauweise <strong>der</strong><br />
Arealo als Vorteil: Durch die Möglichkeit,<br />
mehrere Gehäusesegmente zusammenzufügen,<br />
ergeben sich drei Ausführungen mit<br />
Der LED-Strahler Arealo auf einem Fußballfeld. Durch die Montage mit einer Null-Grad-Neigung<br />
wird das Feld gut ausgeleuchtet, ohne dabei angrenzende Bereiche zu blenden.<br />
Lichtströmen von 50 000, 100 000 und<br />
150 000 Lumen.<br />
Ein spezieller Befestigungsbügel macht<br />
die Leuchten bis zu 90 Grad schwenkbar<br />
und jedes Segment separat drehbar. So<br />
lässt sich <strong>der</strong> Strahler an die örtlichen Gegebenheiten<br />
anpassen.<br />
Jedes Gehäuse-Segment ist zudem von<br />
einer Kühlrippenstruktur umschlossen.<br />
Die Wärme wird dadurch abgeleitet und<br />
die Luftzirkulation sorgt für eine zusätzliche<br />
Kühlung des Gusskörpers.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Montage ist <strong>der</strong> modulare<br />
Aufbau von Vorteil: Nach <strong>der</strong> Befestigung<br />
des Segmenthalters auf <strong>der</strong> Masttraverse<br />
lassen sich die einzelnen Gehäusesegmente<br />
einfach aufstecken und fixieren.<br />
www.schuch.de<br />
Individuelle Fest- und<br />
Eventbeleuchtung<br />
In zahlreichen Städten in Deutschland und<br />
Europa schafft die Beleuchtung von Essert-Illuminationen<br />
zur Weihnachtszeit<br />
heimelige Atmosphäre und erhellt die<br />
Winterabende.<br />
Essert-Illuminationen eigen sich für die<br />
verschiedensten Einsatzbereiche: Weihnachtsmärkte,<br />
Fußgängerzonen, Straßen,<br />
Bäume, Fassaden, verwinkelte Wege. Das<br />
Unternehmen sieht all dies als Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
um zu zeigen, was energieeffiziente<br />
LED-Beleuchtung in kreativen Designs<br />
möglich macht. Durch die eigene<br />
Produktion in Eichenbühl ist Essert bis<br />
kurz vor Weihnachten lieferfähig und Son<strong>der</strong>anfertigungen<br />
können auch in technischer<br />
Hinsicht umgesetzt werden. Da nach<br />
Angaben des Unternehmens nur Produkte<br />
mit erstklassiger Qualität eingesetzt werden,<br />
sind eine lange Nutzungsdauer und<br />
geringe Folgekosten sichergestellt.<br />
www.essert.de<br />
Außenbeleuchtung mit Bandbreite<br />
Die FLC200 Scheinwerferserie von WE-EF<br />
ist speziell für die Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Außenbeleuchtung von Architektur und<br />
urbanen Räumen konzipiert. Sie ermöglicht<br />
individuelle Lösungen für Anwendungen<br />
je<strong>der</strong> Dimension und Ausprägung.<br />
Nun wird das Sortiment an Scheinwerfersystemen<br />
von WE-EF ausgebaut mit<br />
sechs Baugrößen und einer Bandbreite an<br />
Nominal-Lichtströmen von 240 bis 20720<br />
Lumen, bei Anschlussleistungen von drei<br />
bis 155 Watt. Im Fokus steht dabei die Erweiterung<br />
im Bereich niedriger Wattagen<br />
mit den Baugrößen FLC201, FLC210 und<br />
FLC220.<br />
Die runden Gehäuse aus korrosionsbeständigem<br />
Aluminiumdruckguss haben<br />
dabei Außendurchmesser von 75, 150 beziehungsweise<br />
190 Millimeter und versprechen<br />
durch das bewährte 5CE Korrosionsschutzsystem<br />
eine lange Lebensdauer.<br />
CAD-optimierte Optiken bieten<br />
symmetrisch breitstrahlende, mediumstrahlende,<br />
engstrahlende, extrem engstrahlende<br />
sowie extrem engstrahlende<br />
„Sharp Cut-off“-Lichtverteilungen.<br />
Eine Beson<strong>der</strong>heit stellen die Projektoren<br />
zur randscharfen Projektion von runden<br />
o<strong>der</strong> polygonalen Flächen sowie von Gobos<br />
dar: Hier kommen mit den FLC220 und<br />
FLC210 Projektoren zwei neue, kompaktere<br />
Bauformen hinzu. Diese können nicht<br />
nur im Außenenbereich angewendet werden,<br />
son<strong>der</strong>n sorgen auch in Übergangso<strong>der</strong><br />
Innenbereichen, wie Atrien, Hallen<br />
und Foyers, für effektvolle Lichtinszenierungen.<br />
www.we-ef.com<br />
Breites Spektrum für die Außenbeleuchtung:<br />
Die FLC200 Scheinwerferserie von WE-EF.<br />
Foto: WE-EF<br />
Smarte Leuchte<br />
Das Leuchtengehäuse als flache Scheibe,<br />
gehalten von zwei schlanken, V-förmigen<br />
Armen: Mit <strong>der</strong> Mastaufsatzleuchte Mistella<br />
interpretiert Selux eine vertraute Form<br />
innovativ. Mit vielfältigen Lichtverteilungen<br />
verbindet die Mistella Licht und Design<br />
für ein harmonisches Stadtbild.<br />
Die Mistella eignet sich zur Beleuchtung<br />
von Straßen und Fußwegen ebenso wie für<br />
verkehrsberuhigte Zonen, öffentliche<br />
Plätze, Parks und Grünflächen.<br />
Die Mistella nutzt die von Selux entwickelte<br />
Gen5 LED-Lichttechnik, bei <strong>der</strong><br />
Silikonlinsen für die Lichtlenkung sorgen.<br />
Außerdem bietet die Gen5 Lichttechnik<br />
auch hohen Sehkomfort. Streulicht nach<br />
oben o<strong>der</strong> in Nachbargebäude wird laut<br />
Hersteller zuverlässig vermieden.<br />
Die Mistella ist außerdem „Smart City<br />
ready“, das heißt, sie ist durch entsprechende<br />
Betriebsgeräte und Schnittstellen<br />
auf die Integration in intelligente Beleuchtungsszenarien<br />
vorbereitet.<br />
www.selux.com<br />
Helle Straßen durch Solarenergie<br />
Congaia ist ein österreichisches Unternehmen<br />
mit Firmensitz in Kärnten. Ziel des<br />
Unternehmens ist es, solare Straßenbeleuchtung<br />
für alle Standorte zu ermöglichen<br />
und eine flächendeckende energieautarke<br />
Beleuchtung im öffentlichen Raum<br />
zu schaffen.<br />
Congaia brennt für die Solarenergie. Dabei<br />
ist dem Unternehmen beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />
dass alle Komponenten <strong>der</strong> Produkte<br />
perfekt aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt sind und<br />
auch unter schwierigen Bedingungen<br />
Höchstleistung bringen. Alle Produkte von<br />
Congaia sind zudem geeignet für die Smart<br />
Street beziehungsweise Smart City.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Solar-Infrastrukturanlagen<br />
sind eine kosteneffiziente und umweltfreundliche<br />
Alternative zu herkömmlichen<br />
Beleuchtungsanlagen. Mit <strong>der</strong> solaren<br />
Infrastrukturanlage können zum Beispiel<br />
Fahrpläne beleuchtet und Smartphones<br />
aufgeladen werden, sie bietet<br />
einen WLAN-Hotspot und kann auch als<br />
E-Bike-Ladestation genutzt werden.<br />
Ein großer Pluspunkt <strong>der</strong> LED-Straßenbeleuchtung<br />
ist die Kostenersparnis. Es<br />
Foto: Congaia<br />
Lampen des österreichischen Herstellers<br />
Congaia gewinnen ihre Energie aus <strong>der</strong> Sonne.<br />
entstehen keine laufenden Stromkosten,<br />
weil <strong>der</strong> Strom mit <strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong> Sonne<br />
erzeugt wird.<br />
Die Montage <strong>der</strong> Straßenlaternen ist<br />
ebenfalls kostengünstiger und umweltschonen<strong>der</strong><br />
als die von herkömmlichen<br />
Anlagen. Es sind keine Verkabelungsarbeiten<br />
nötig und ein Anschluss an das Stromnetz<br />
ist nicht aufgrund des Betriebs mit<br />
Solarenergie nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
www.congaia.com<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
53
Sicherheit<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Arbeitsplatz Wohnzimmer: Die Corona-Krise hat die bisher zögerliche Homeoffice-Entwicklung in<br />
Deutschland beschleunigt. Aber nicht jede Lösung ist anwen<strong>der</strong>freundlich.<br />
IT-Sicherheit<br />
Ein Lächeln genügt<br />
Viele Kommunen und ihre Verwaltungen haben in kurzer Zeit die technischen<br />
Voraussetzungen für das mobile Arbeiten zu Hause geschaffen. Grundvoraussetzung<br />
für alle Homeoffice-Lösungen ist die Datensicherheit. Praxistauglich<br />
sind Lösungen, die unkompliziert zu integrieren und angenehm zu nutzen sind.<br />
Das Coronavirus ist aktuell einer <strong>der</strong><br />
wichtigsten Treiber <strong>der</strong> digitalen<br />
Transformation, <strong>der</strong> viele Arbeitnehmer<br />
kommunaler Behörden ins Homeoffice<br />
zwingt. Notgedrungen ist die Motivation<br />
groß – aber auch die Gefahr, in <strong>der</strong><br />
gebotenen Eile die Sicherheit zu vernachlässigen.<br />
Was, wenn <strong>der</strong> Heimarbeitsplatz<br />
zum Einfallstor für gefährliche IT-Bedrohungen<br />
wird? Deshalb sind viele Organisationen<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach Angeboten,<br />
um Homeoffice-Arbeitsplätze zügig und<br />
sicher einzurichten.<br />
Mobiles Arbeiten kann nur dann gelingen,<br />
wenn auch die technischen Möglichkeiten<br />
gegeben sind. Viele Kommunen<br />
sind hier längst nicht so gut ausgestattet,<br />
wie sie es gern wären. Sie kämpfen beispielsweise<br />
mit veralteter Hard- und Software<br />
und können nur auf wenige Smartphones<br />
o<strong>der</strong> Laptops zurückgreifen. Geld<br />
für die dringend benötigte Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
ist knapp. Trotz dieser Voraussetzungen<br />
hat die Krise viele Beschäftigte gezwungen,<br />
zumindest vorübergehend den Weg<br />
ins Homeoffice anzutreten.<br />
Neben <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> technischen<br />
Ressourcen ist bedachtes Handeln<br />
geboten, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> IT-Sicherheit.<br />
Zuerst geht es darum, dass sich Beschäftigte<br />
daheim sicher authentisieren und unbefugter<br />
Zugriff ausgeschlossen wird. Als<br />
etablierter Standard dafür gilt mindestens<br />
eine Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA).<br />
Foto: Simona/Adobe Stock<br />
Diese auch noch nutzerfreundlich umzusetzen,<br />
ist das Gebot <strong>der</strong> Stunde. Denn<br />
keine Lösung wird sich durchsetzen, die<br />
die Nutzer als „anstrengend“ empfinden.<br />
Folglich haben nur Anwendungen eine<br />
Chance, die mit einer außergewöhnlichen<br />
„User Experience“ (UX) und einer hohen<br />
Ausfallsicherheit überzeugen. Positive Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Nutzer und nahtlose Integration<br />
sorgen zudem dafür, dass Homeoffice<br />
auch nach SARS-CoV-2 eine akzeptierte<br />
Option bleibt.<br />
Vielen Lösungen gelingt es nicht, Intuitives<br />
mit sicherem Einloggen am Heimarbeitsplatz<br />
zu verbinden und hier höchsten<br />
Standards zu genügen. Mit biometrischen<br />
Elementen wird es sicherer, meist jedoch<br />
auch komplizierter. Und „Kompliziertheit“<br />
ist ja gerade nicht gewollt. Bei manch großem<br />
Namen mit bester Nutzererfahrung<br />
bleibt wie<strong>der</strong>um die Sicherheit auf <strong>der</strong><br />
Strecke. Weitere scheitern daran, auch offline<br />
zu funktionieren. Aktuell zeigt sich,<br />
wie wichtig das ist, etwa bei Netzausfall<br />
o<strong>der</strong> -überlastung o<strong>der</strong> wenn das Heimnetzwerk<br />
nicht optimal abdeckt.<br />
Doch es gibt auch in Deutschland erdachte<br />
und gefertigte Lösungen, die mit<br />
Bluetooth LE arbeiten und deshalb auch<br />
ohne Netz sicher einsatzbereit sind. Die<br />
Beschäftigten <strong>der</strong> kommunalen Behörde<br />
melden sich dabei einfach am PC mithilfe<br />
ihres Smartphones an – ohne Passwort<br />
o<strong>der</strong> Token. Dieser smarte Ansatz setzt auf<br />
die Nutzung und den gewohnten Umgang<br />
mit dem eigenen Smartphone, <strong>der</strong> den<br />
meisten Menschen vertraut ist.<br />
Die im Smartphone integrierte Sicherheitstechnologie<br />
zur Authentifikation, beispielsweise<br />
die Gesichtserkennung, lässt<br />
sich mithilfe solcher Lösungen einfach auf<br />
das Anmeldeproze<strong>der</strong>e am PC o<strong>der</strong> Notebook<br />
im Homeoffice übertragen. Im Zweifel<br />
genügt also ein Lächeln des Mitarbeiters<br />
und <strong>der</strong> Computer ist entsperrt. Entfernt<br />
sich die Person wie<strong>der</strong> von ihrem<br />
Arbeitsplatz, sperrt sich <strong>der</strong> Bildschirm<br />
ganz automatisch. Thomas W. Barth<br />
DER AUTOR<br />
Thomas W. Barth ist Director Services beim<br />
IT-Dienstleister Apiidia in Groß-Bieberau<br />
(info@apiida.com)<br />
Foto: Watchguard<br />
Note 1 für sicheres WLAN im Bildungssektor<br />
Digitale Bildungsformate sind das Gebot <strong>der</strong> Stunde und die Etablierung entsprechen<strong>der</strong><br />
Lernkonzepte erfor<strong>der</strong>t eine adäquate Ausstattung mit mo<strong>der</strong>nen Endgeräten. Der „DigitalPakt<br />
Schule“ stellt in dem Zusammenhang in Deutschland wichtige Weichen. Aber auch passgenaue<br />
BYOD-Strategien im Bildungssektor können zur Problemlösung beitragen. Um Laptop, Tablet und<br />
Co. vor Ort effektiv einbringen zu können, ist WLAN jedoch eine Grundvoraussetzung – und zwar<br />
nicht ‚irgendein‘ WLAN. Sicherheit und Administrationsfreundlichkeit werden zum Zünglein an<br />
<strong>der</strong> Waage.<br />
Klassenzimmer mit Laptop: Als IT-Security-Experte unterstützt WatchGuard Schulträger bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung kompletter WLAN-Umgebungen, die sich schnell und einfach verwalten lassen.<br />
In Bildungseinrichtungen kommen in <strong>der</strong> Regel<br />
sehr viele unterschiedliche Clients auf engstem<br />
Raum zusammen – von den Smartphones o<strong>der</strong><br />
Tablets <strong>der</strong> Lehrer und Schüler über Laptops bis<br />
hin zu Whiteboards. Das muss nicht nur performanceseitig<br />
betrachtet werden. Gerade das<br />
Thema Sicherheit spielt eine entscheidende<br />
Rolle. Kin<strong>der</strong>- und Jugendschutzaspekte sollten<br />
ebenso ins Kalkül gezogen werden wie die Möglichkeiten<br />
zur externen Bedrohungsabwehr o<strong>der</strong><br />
passgenauen Segmentierung des kabellosen<br />
Netzes für zusätzlichen Schutz und Transparenz.<br />
Lückenlos aufgestellt<br />
Diesen hohen Anfor<strong>der</strong>ungen setzt WatchGuard<br />
eine leistungsstarke Kombination aus Access<br />
Points und cloudbasiertem Management entgegen.<br />
Entlang des Konzepts des „Trusted Wireless<br />
Environments“ unterstützt <strong>der</strong> IT-Security-Experte<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung kompletter<br />
WLAN-Umgebungen, die sich nicht nur schnell<br />
und einfach verwalten sowie bedarfsgerecht<br />
konzipieren lassen. Grundpfeiler sind zudem<br />
verlässliche Zugriffsgeschwindigkeit, Skalierbarkeit<br />
und verifizierte, umfassende Sicherheit.<br />
Eine wichtige Aufgabe übernimmt dabei das patentierte<br />
Wireless Intrusion Prevention System<br />
(WIPS). Es erkennt Cyberangriffe innerhalb des<br />
WLAN nicht nur, son<strong>der</strong>n ist auch in <strong>der</strong> Lage,<br />
diese automatisiert abzuwehren – sekundenschnell<br />
und ohne Leistungseinbußen. Ein manuelles<br />
Eingreifen seitens des IT-Teams ist nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich. So müssen sich Schulen und an<strong>der</strong>e<br />
Bildungseinrichtungen um die Sicherheit<br />
im WLAN keine Gedanken mehr machen.<br />
Maßgeschnei<strong>der</strong>tes Konzept<br />
Mit WatchGuard behalten Administratoren<br />
aber nicht nur hinsichtlich <strong>der</strong> Bedrohungslage<br />
rund um die Uhr die Kontrolle. Das WLAN<br />
lässt sich je<strong>der</strong>zeit beliebig und ohne viel Aufwand<br />
an neue Anfor<strong>der</strong>ungen und spezielle<br />
Bedürfnisse anpassen – sowohl <strong>der</strong> Umsetzung<br />
neuer Sicherheitsregeln als auch einem<br />
Ausbau von Signalreichweite o<strong>der</strong> Bandbreite<br />
steht nichts im Wege. Um unterschiedlichsten<br />
Ansprüchen Rechnung zu tragen, umfasst das<br />
WatchGuard-Portfolio eine ergiebige Auswahl an<br />
Access Points – vom witterungsresistenten<br />
Modell zur Außenanbringung bis hin zu Powerpaketen,<br />
die auch bei beson<strong>der</strong>s hoher Endgerätedichte<br />
maximale Verbindungsqualität und<br />
Schutz gewährleisten.<br />
Perfektes Zusammenspiel<br />
In Kombination mit den weiteren Lösungen des<br />
WatchGuard-Produktspektrums wird <strong>der</strong> Mehrwert<br />
zusätzlich gesteigert. So sind WLAN-Strukturen<br />
mithilfe <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Firewalls von<br />
WatchGuard beispielsweise beliebig als VLAN<br />
segmentierbar – eine Zuweisung individueller<br />
Sicherheitsregeln bereitet keinerlei Probleme.<br />
Dreh- und Angelpunkt des Sicherheitskonzepts<br />
ist das gezielte Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
Funktionsbausteine. Hinzu kommen Visualisierungsmöglichkeiten,<br />
mit denen IT-Verantwortliche<br />
je<strong>der</strong>zeit die Übersicht behalten.<br />
WLAN von WatchGuard bietet:<br />
maximale Sicherheit dank patentiertem<br />
Wireless Intrusion Prevention System (WIPS)<br />
passgenaue Verbindungsgeschwindigkeiten<br />
zentrale, einfache Administrationsoptionen<br />
intuitive Visualisierungsmöglichkeiten für<br />
vollständigen Überblick<br />
hohe Flexibilität dank umfassen<strong>der</strong><br />
Skalierbarkeit<br />
Bildungseinrichtungen profitieren im Rahmen<br />
des Programms „SchoolMate“ von vergünstigten<br />
Konditionen.<br />
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54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
Technik & Innovation<br />
Schließsysteme<br />
Elektronik ist <strong>der</strong> Schlüssel<br />
Sicherheit<br />
Wir sichern Ihre Notausgänge<br />
Elektronische Schließsysteme vereinfachen die flexible Verwaltung von<br />
Liegenschaften <strong>der</strong> öffentlichen Hand. Dazu zählen auch Einrichtungen <strong>der</strong><br />
kritischen Infrastruktur, die vor unbefugtem Zutritt gesichert werden müssen.<br />
werden, sodass bei <strong>der</strong> Installation Umbauten<br />
von Türen entfallen. Auch lassen<br />
sie sich bedienen wie traditionelle mechanische<br />
Zylin<strong>der</strong>. Der elektronische „blue-<br />
Smart“-Schlüssel wird in den Zylin<strong>der</strong><br />
hineingesteckt und gedreht. Lange Batteriestandzeiten<br />
gewährleisten auf Dauer<br />
den zuverlässigen elektronischen Betrieb.<br />
Bei den Stadtwerken Weilheim sichert<br />
die elektronische Schließtechnik unter an<strong>der</strong>em<br />
den Betriebshof, zu dem auch Elektroladesäulen<br />
gehören, den Volksfestplatz<br />
mit mehreren Trafostationen sowie auch<br />
kritische Bereiche wie die Trinkwasserversorgung<br />
und das Abwassersystem <strong>der</strong><br />
Stadt. Sogar das historische Mühlrad<br />
wurde in die Anlage integriert.<br />
ZUGRIFFSRECHTE PER MAUSKLICK<br />
Elektronische Schließanlage: Die Stadtwerke Weilheim i. Oberbayern verwenden zur Zutrittsorganisation<br />
ihrer Gebäude eine Systemlösung, in die auch mehrere Trafostationen integriert sind.<br />
Die Betreiber von komplexen Gebäude-<br />
o<strong>der</strong> Liegenschaftsstrukturen<br />
sind darauf angewiesen, den<br />
Zutritt zu den Räumlichkeiten übersichtlich<br />
verwalten zu können. Dafür bieten<br />
sich elektronische Systeme an wie beispielsweise<br />
„blueSmart“, das <strong>der</strong> Sicherheitstechnikhersteller<br />
Winkhaus entwickelt<br />
hat. Viele Kommunen in Deutschland<br />
und Europa nutzen diese Lösung <strong>der</strong> Zutrittsorganisation,<br />
darunter das Bundeskanzleramt<br />
in Berlin und die Stadtwerke<br />
Weilheim (Bayern).<br />
Dieses Schließsystem kommuniziert in<br />
einem virtuellen Netzwerk und verknüpft<br />
die Vorteile von Offline- mit dem Nutzen<br />
von Online-Lösungen. Das virtuelle Netzwerk<br />
funktioniert offline und drahtlos zwischen<br />
den elektronischen Komponenten.<br />
Mit <strong>der</strong> Lösung können Schließanlagen mit<br />
bis zu 195 000 Komponenten realisiert werden.<br />
Die Anlage ist unkompliziert zu installieren,<br />
denn bei Nutzung des virtuellen<br />
Netzwerks ist nur <strong>der</strong> sogenannte Aufbuchleser<br />
konventionell zu verkabeln.<br />
Informationen zwischen den elektronischen<br />
Zylin<strong>der</strong>n überträgt das System kabellos<br />
mit einem wasserdichten (IP 68)<br />
RFID-Chip-Schlüssel, <strong>der</strong> sowohl programmierte<br />
Transaktionen als auch aus Türkomponenten<br />
ausgelesene Daten transportiert.<br />
Die elektronischen Türzylin<strong>der</strong> haben<br />
die gleichen Maße wie mechanische<br />
Zylin<strong>der</strong> und brauchen nicht verkabelt zu<br />
Foto: Winkhaus<br />
Individuelle Schließrechte können flexibel<br />
vergeben o<strong>der</strong> entzogen werden. Auch ist<br />
leicht nachvollziehbar, welcher Schlüssel<br />
wann welchen Zylin<strong>der</strong> bedient hat. Wenn<br />
ein Schlüsselverlust gemeldet wird, ist <strong>der</strong><br />
Schaden mit wenigen Klicks am Zentralcomputer<br />
behoben. Dem fehlenden<br />
Schlüssel werden so die Zutrittsrechte entzogen.<br />
Der Fin<strong>der</strong> des Schlüssels kann<br />
damit dann keine Tür mehr öffnen.<br />
Das System hält auch für Türen, die <strong>der</strong><br />
Witterung stark ausgesetzt sind, passende<br />
Lösungen bereit. „Viele unserer Liegenschaften<br />
sind im Außenbereich“, sagt Karl<br />
Neuner, technischer Leiter bei den Stadtwerken,<br />
„und wenn wir beispielsweise bei<br />
Batterieausfall Notdienst leisten müssen,<br />
unterstützt uns blueSmart mit aktiven<br />
Schlüsseln, die die Energie für den Schließvorgang<br />
induktiv übertragen.“<br />
Die Zuverlässigkeit auch unter erschwerten<br />
Bedingungen war einer <strong>der</strong><br />
Gründe, warum die Experten von Minos<br />
Sicherheitstechnik die Winkhaus-Technologie<br />
empfahlen. „Elektronische Zylin<strong>der</strong><br />
gibt es viele im Markt“, so Minos-Geschäftsführer<br />
Bernhard Ditsch, „doch die<br />
meisten Fabrikate sind für solche Einsatzbereiche<br />
mit sehr hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
nicht geeignet.“ <br />
Red.<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Ob Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> Tiefgarage, Fluchtweg in beide<br />
Richtungen o<strong>der</strong> systemintegrierte Fluchtwegsicherung,<br />
vernetzt o<strong>der</strong> standalone: Mit durchdachten, hochwertigen<br />
Produkten und Lösungen geht GfS immer wie<strong>der</strong> neue<br />
Wege – kompetent, flexibel, zuverlässig. Seit vierzig Jahren.<br />
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Sicherheit<br />
Technik & Innovation<br />
Feuermel<strong>der</strong>: Baurechtliche Verordnungen legen fest, in welchen Objekten sicherheitstechnische<br />
Anlagen wie zum Beispiel Brandmeldeanlagen verbaut werden müssen.<br />
Brandschutz<br />
Integrale Konzepte<br />
Ob Schulneubau o<strong>der</strong> historisches Rathaus, mehrstöckiger Verwaltungsturm<br />
o<strong>der</strong> Bauhof – für den Brandschutz in kommunalen Gebäuden gilt: Die jeweilige<br />
Nutzung entscheidet über das vorschriftenkonforme Brandschutzkonzept.<br />
Brandmeldeanlagen spielen dabei eine zentrale Rolle.<br />
Ein Blick in die Statistik des Deutschen<br />
Feuerwehrverbandes zeigt:<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Einsätze bei Bränden<br />
und Explosionen in Deutschland liegt konstant<br />
im Bereich zwischen 160 000 und<br />
200 000 pro Jahr. Die Zahlen sind hinreichend<br />
bekannt und lassen dennoch keinen<br />
Brandschutzprofi o<strong>der</strong> Sicherheitsverantwortlichen<br />
unberührt. Das gilt auch für<br />
kommunale Gebäude und Infrastrukturen,<br />
die das Rückgrat für ein funktionierendes<br />
städtisches Gemeinwesen bilden. Umso<br />
wichtiger ist es, Brände zu vermeiden o<strong>der</strong><br />
im frühestmöglichen Stadium zu erkennen<br />
und zu bekämpfen. Vor diesem Hintergrund<br />
wird die Bedeutung eines umfassenden<br />
Brandschutzes klar.<br />
Wie brandschutztechnische Einrichtungen<br />
auszusehen haben, regeln unterschiedliche<br />
Vorschriften, Normen und Verordnungen.<br />
Für kommunale Gebäude<br />
gelten dieselben Regeln wie für vergleichbare<br />
private Liegenschaften. Die Musterbauordnung<br />
des Bundesbauministeriums<br />
formuliert dazu, dass Gebäude so beschaffen<br />
sein müssen, dass <strong>der</strong> Entstehung eines<br />
Brandes und <strong>der</strong> Ausbreitung von<br />
Feuer und Rauch vorgebeugt wird und,<br />
falls es doch zu einem Brand kommt, die<br />
Rettung von Menschen und Tieren sowie<br />
wirksame Löscharbeiten möglich sind.<br />
Baurechtliche Verordnungen und For<strong>der</strong>ungen<br />
legen fest, in welchen Objekten<br />
sicherheitstechnische Anlagen wie Brandmeldeanlagen<br />
verbaut werden müssen.<br />
Dabei gilt: Die jeweilige Gebäudenutzung<br />
entscheidet über das gefor<strong>der</strong>te Sicherheitsniveau.<br />
Die Vorgaben bilden die Basis<br />
für ein nutzungsspezifisches, integrales<br />
Brandschutzkonzept.<br />
Ein unverzichtbarer Bestandteil von<br />
Brandschutzkonzepten in Gebäuden sind<br />
zuverlässig arbeitende Brandmeldeanlagen<br />
(BMA), die rund um die Uhr Brände<br />
selbstständig erkennen und melden. Sie<br />
unterliegen normativen Vorgaben in Bezug<br />
auf die zu verwendenden Produkte, den<br />
Anlagenaufbau und den Betrieb <strong>der</strong> An-<br />
Foto: Imaginis/Adobe Stock<br />
lage. Im Fokus steht dabei die DIN 14675-<br />
1, die Planung, Bau und Betrieb entsprechen<strong>der</strong><br />
Anlagen über ihren gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg regelt.<br />
Die wichtigsten Aufgaben einer BMA<br />
sind die täuschungssichere Bran<strong>der</strong>kennung<br />
durch Mehrkriterien-Brandmel<strong>der</strong>,<br />
die automatische interne Alarmierung zur<br />
Warnung und Evakuierung von Personen<br />
im Gebäude und die Alarmweiterleitung<br />
zur Feuerwehr o<strong>der</strong> zu einer ständig besetzten<br />
Stelle.<br />
Herzstück einer BMA ist die Steuerung,<br />
die Brandmeldezentrale (BMZ), die auch<br />
mit an<strong>der</strong>en Systemen, zum Beispiel einer<br />
Sprachalarmierungsanlage, o<strong>der</strong> auch mit<br />
übergeordneten Managementsystemen<br />
kommunizieren kann. Mit <strong>der</strong> Zentrale<br />
sind vielfältige Peripheriegeräte vernetzt.<br />
Dazu zählen vor allem unterschiedlichste<br />
Typen von Brandmel<strong>der</strong>n. Die Wahl des<br />
optimalen Brandmel<strong>der</strong>s resultiert dabei<br />
immer aus dem Schutzziel, das im Brandmeldekonzept<br />
definiert ist. Für komplexe<br />
Brandschutzlösungen in schwierigsten<br />
Umgebungsbedingungen ist die parametergestützte<br />
Detektion <strong>der</strong> aktuelle Stand<br />
<strong>der</strong> Technik. Für denkmalgeschützte Gebäude<br />
können Systeme auch sehr dezent<br />
und nahezu unsichtbar gestaltet werden,<br />
zum Beispiel mit Ansaugrauchmel<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> Funkmel<strong>der</strong>n.<br />
Brandschutz gilt bei öffentlichen Bauträgern<br />
oft als „notwendiges Übel“ und als<br />
Kostentreiber. Notwendig ist <strong>der</strong> vorbeugende<br />
ebenso wie <strong>der</strong> abwehrende Brandschutz<br />
auf jeden Fall. Teuer aber nicht: So<br />
machen Brandschutzmaßnahmen in aller<br />
Regel nur einen einstelligen Prozentsatz<br />
<strong>der</strong> Baukosten aus. Und auch die Betriebskosten<br />
sind überschaubar. Neue Angebote<br />
wie beispielsweise „Safety as a Service“<br />
ermöglichen es Kommunen, alle normenseitigen<br />
Vorgaben im Bereich des anlagentechnischen<br />
Brandschutzes komfortabel<br />
und sicher zu erfüllen, ohne sich selbst um<br />
Hardware und Service kümmern zu müssen.<br />
Gerhard Kastl<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Kastl leitet das Portfoliomanagement<br />
Fire Safety bei Siemens in Frankfurt am <strong>Mai</strong>n<br />
(www.siemens.de/smart-infrastructure)<br />
Wartung<br />
Türen kontrollieren<br />
In kommunalen Gebäuden helfen Brand- und Rauchschutzabschlüsse Leben zu<br />
retten. Wie es gelingt, bei einer Vielzahl an Türen die Systeme wirtschaftlich zu<br />
prüfen, zeigt dieser Beitrag am Beispiel eines Universitätsklinikums.<br />
Auf <strong>der</strong> Intensivstation, in <strong>der</strong> Notaufnahme,<br />
in <strong>der</strong> Kantine – überall<br />
befinden sich Brandschutztüren.<br />
Der Gesetzgeber stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Schutzsysteme.<br />
Durch die Landesbauordnungen<br />
sind Betreiber öffentlich zugänglicher Gebäude<br />
gefor<strong>der</strong>t, die Brandabschlüsse<br />
mehrmals pro Jahr zu inspizieren, zu testen,<br />
zu warten und eventuelle Mängel zu<br />
beheben. Das kann eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
sein. So sind im konkreten Fall eines Universitätsklinikums<br />
rund 7000 Feuer- und<br />
Rauchschutzabschlüsse verbaut.<br />
Mechanische Schließvorrichtungen bilden<br />
die technisch einfachste Lösung, um<br />
Öffnungen in den Brandabschnitten dauerhaft<br />
zu verschließen. Ein Fe<strong>der</strong>mechanismus,<br />
aufgeschraubt auf Türblatt und Rahmen,<br />
sorgt dafür, dass die Tür nach Durchtritt<br />
einer Person ins Schloss fällt und<br />
rauchdicht abschließt. Elektrisch betriebene<br />
Feststellanlagen werden eingesetzt,<br />
um Brandschutztüren im normalen Gebäudebetrieb<br />
offenzuhalten.<br />
Kraftbetätigte elektrische Türen wie Flügel-,<br />
Schiebe- o<strong>der</strong> Drehtüren sind meist<br />
dauerhaft verschlossen und öffnen den<br />
Durchgang automatisch mithilfe eines<br />
elektrischen Antriebs. Bei Ausbruch eines<br />
Feuers muss bei diesen Türen insbeson<strong>der</strong>e<br />
sichergestellt werden, dass sie sich<br />
auch bei Ausfall <strong>der</strong> Stromversorgung<br />
leicht von Hand öffnen lassen.<br />
Notausgänge sind oft mit einem sogenannten<br />
Fluchttürterminal elektrisch verriegelt.<br />
Die Türen können je<strong>der</strong>zeit einfach<br />
entriegelt werden und melden das Öffnen<br />
über ein akustisches Alarmsignal o<strong>der</strong> an<br />
die Zentrale des Sicherheitsdienstes.<br />
Für die Prüfung und Instandhaltung <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Feuerschutz- und<br />
Rauchschutzabschlüsse sind Sachkunde<br />
und Spezialwissen nötig. Die Details werden<br />
beispielsweise in <strong>der</strong> DIN 14677 geregelt<br />
(s. Info).<br />
Foto: Danielskyphoto/Adobe Stock<br />
Doch neben den vielfältigen technischen<br />
Aspekten ist bei einem Bestand von mehreren<br />
tausend Brandschutztüren auch die<br />
Dokumentation entscheidend. Der Klinikbetreiber<br />
benötigt Gewissheit, dass ein<br />
Brand wirksam eingedämmt und die Evakuierung<br />
planmäßig verlaufen kann.<br />
In diesem Fall hat er die Sachverständigen<br />
von TÜV Süd mit den Prüfungen beauftragt.<br />
Für die Dokumentation nutzen<br />
sie das virtuelle Prüfbuch Netinform (ehemals<br />
„netDocX“). Für jeden Feuer- und<br />
Rauchschutzabschluss ist darin online<br />
eine digitale Akte hinterlegt.<br />
Ein QR-Code an <strong>der</strong> Brandschutztür<br />
dient dazu, mit dem Smartphone o<strong>der</strong> Tablet<br />
direkt auf die Akte zuzugreifen. Der<br />
aktuelle Zustand <strong>der</strong> Brandschutztüren ist<br />
dort festzuhalten und Wartungsarbeiten<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Austausch von Komponenten<br />
sind leicht zu protokollieren. Wie<strong>der</strong>vorlagen,<br />
Erinnerungen und Alarmfunktionen<br />
unterstützen die Verantwortlichen, Prüffristen<br />
im Blick zu behalten, Fehlfunktionen<br />
und Mängel zu melden und zügig zu<br />
beseitigen.Stefan Küber / Andreas Völker<br />
NORMEN IM BRANDSCHUTTZ<br />
Die DIN 14677-1:2018-08 und DIN<br />
14677-2:2018-08 regeln die Instandhaltung<br />
von elektrisch gesteuerten<br />
Feststellanlagen für Feuerschutz- und<br />
Rauchschutzabschlüsse sowie für<br />
elektrisch gesteuerte Feststellanlagen<br />
für Feuerschutzabschlüsse im Zuge von<br />
bahngebundenen För<strong>der</strong>anlagen; Teil<br />
1: Instandhaltungsmaßnahmen; Teil 2:<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />
<strong>der</strong> Beiträge auf diesen<br />
Seiten finden Sie auf unserem Portal<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
> Themen > Technik & Innovation<br />
DIE AUTOREN<br />
Stefan Küber ist VdS-anerkannter<br />
Sachverständiger, Abteilung<br />
Elektro- und Gebäudetechnik bei TÜV<br />
Süd Industrie Service (stefan.kueber@<br />
tuev-sued.de), Andreas Völker ist dort<br />
Fachkraft für Feststellanlagen nach<br />
DIN 14677<br />
Da geht’s raus: Betreiber öffentlich zugänglicher<br />
Gebäude sind gefor<strong>der</strong>t, die<br />
Brandabschlüsse mehrmals pro Jahr zu<br />
inspizieren, zu testen, zu warten und<br />
eventuelle Mängel zu beheben.<br />
58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
59
Kommunaltechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Wassermanagement<br />
Kostbares Gut<br />
Die Bewässerung von Park- und Sportrasen muss Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nutzer und<br />
des Umweltschutzes genügen. Zum Wassermanagement gehört ein Konzept,<br />
bei dem <strong>der</strong> Ressourceneinsatz von Trinkwasser und Betriebswasser nach den<br />
ökologischen und ökonomischen Möglichkeiten <strong>der</strong> Region erfolgt.<br />
Wenn in <strong>der</strong> Wurzelschicht <strong>der</strong><br />
Vegetation lange Wassermangel<br />
herrscht, sprechen wir von<br />
Dürre. Diese für uns in Deutschland außergewöhnliche<br />
Situation hatten wir im Frühjahr<br />
und Sommer 2018. Im laufenden Jahr<br />
<strong>2020</strong> waren bereits <strong>der</strong> März und April<br />
wie<strong>der</strong> zu trocken.<br />
Australien ist bekannt für chronischen<br />
Wassermangel und Restriktionen. Dort<br />
kommt es regelmäßig zum Verbot, Rasenflächen<br />
aus dem öffentlichen Netz zu bewässern.<br />
Sydney präsentierte nach massivem<br />
Druck von Greenpeace im Jahr 2000<br />
die erste Sommerolympiade mit konsequentem<br />
Einsatz von Betriebswasser. Das<br />
ist gefiltertes Regenwasser sowie aufbereitetes<br />
Grau- und Abwasser, dessen Qualität<br />
zur Bewässerung und Toilettenspülung<br />
ausreicht. 50 Prozent des erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Trinkwassers konnte so auf den Sport- und<br />
Erholungsflächen des Olympiaparks Jahr<br />
Foto: Mall<br />
Wasserspeicher aus mehreren gekoppelten<br />
Betonfertigteilen: Die Berechnung <strong>der</strong> sinnvollen<br />
Größe durch Simulation gibt es kostenfrei<br />
bei Herstellern wie Mall und Fachverbänden.<br />
für Jahr, auch nach <strong>der</strong> Veranstaltung, eingespart<br />
werden.<br />
Zur Fußball-WM 2006 in Deutschland<br />
mussten sämtliche Spielstätten nach<br />
Fifa-Reglement die Sitzflächen überdachen<br />
und gemäß neuen kommunalen Richtlinien<br />
das anfallende Regenwasser komplett<br />
auf den Stadiongrundstücken bewirtschaften.<br />
Das Ableiten in den öffentlichen Kanal<br />
war laut Baugenehmigung o<strong>der</strong> Abwassersatzung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Kommune nicht<br />
mehr gestattet. In Berlin, Nürnberg und<br />
Stuttgart wird <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag seither<br />
vorwiegend genutzt, in Frankfurt komplett<br />
versickert. In Hamburg, Hannover, Köln<br />
und München wurden ähnliche Konzepte<br />
realisiert.<br />
Im Breitensport, bei kleinen Vereinen<br />
ohne Tribünendach fehlen die typischen<br />
Regensammelflächen. Doch die Sportrasenflächen<br />
sind genauso groß wie zum<br />
Beispiel im Olympiastadion von Berlin.<br />
Wenn aber die Dachfläche nicht 42 000<br />
Quadratmeter, son<strong>der</strong>n nur 420 beträgt,<br />
was tun? Regenwasser von an<strong>der</strong>en Flächen<br />
sammeln und an<strong>der</strong>e Wasserquellen<br />
erschließen, so könnte das Motto lauten,<br />
falls man in Trockenzeiten von Bewässerungsverboten<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Wasserversorgung<br />
unabhängig sein möchte.<br />
Eine alternative Wasserquelle für Sportvereine<br />
ist möglicherweise die Oberflächenentwässerung<br />
des eigenen Geländes<br />
sowie das Zurückführen des Wassers aus<br />
den Spielfelddrainagen. Das „Zuviel“ bei<br />
kräftigen Nie<strong>der</strong>schlägen landet so im Re-<br />
genspeicher. Beides geschieht seit dem<br />
Jahr 2000 in den „Sportanlagen im Hubland“<br />
<strong>der</strong> Uni Würzburg, reicht aber nicht<br />
aus. Mit zusätzlichem Brunnenwasser<br />
wird die Bewässerung gewährleistet.<br />
ALTERNATIVE WASSERRESSOURCEN<br />
Regenwasser von Dachflächen <strong>der</strong> Nachbarn<br />
ist eine Option, wenn es zum Beispiel<br />
große Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
gibt und <strong>der</strong>en Regenwasser nicht<br />
genutzt wird. Mussten sie für die Regenableitung<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsgebühr bezahlen,<br />
weil eine Bewirtschaftung nicht möglich<br />
war, dürfte das Interesse <strong>der</strong> Nachbarn<br />
groß sein, dieses Wasser abzugeben. Das<br />
Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte-<br />
und Abfallwirtschaft (ISWA) <strong>der</strong> Universität<br />
Stuttgart führt in enger Kooperation<br />
mit den Grünflächen- und Tiefbauämtern<br />
<strong>der</strong> Städte Stuttgart und Frankfurt<br />
am <strong>Mai</strong>n eine Gesamtschau <strong>der</strong> urbanen<br />
Wasserbilanz durch.<br />
Die Erhebungen im Projekt „INTE-<br />
RESS-I“ zeigen, dass in beiden Städten<br />
bisher ein großes Potenzial alternativer<br />
Wasserressourcen nicht nur ungenutzt<br />
vorhanden ist, son<strong>der</strong>n eher noch als Problem<br />
für die Stadtentwässerung auftritt, in<br />
dem diese „Abwässer“ die freien Kapazitäten<br />
<strong>der</strong> Kanalisation bei Starkregenereignissen<br />
verkleinern. Konkret wird im Rahmen<br />
des „Pilotgebietes Wallanlagen“ in<br />
Frankfurt die Nutzung von Wasser aus <strong>der</strong><br />
Grundwasserhaltung eines Bankhochhauses<br />
im Umfang von 50 000 Kubikmeter pro<br />
Monat für die Bewässerung <strong>der</strong> Wallanlagen<br />
näher untersucht. Damit könnte eine<br />
nachhaltige Win-win-Situation für den<br />
Hausbesitzer, die Stadtentwässerung<br />
Frankfurt, das Grünflächenamt und nicht<br />
zuletzt den urbanen Wasserhaushalt und<br />
das Stadtklima erreicht werden.<br />
Wird Regenwasser genutzt und dafür<br />
ein Speicher geplant, kann die wirtschaftlich<br />
sinnvolle Größe durch Computersimulation<br />
ermittelt werden. Die Berechnung<br />
bieten einige Speicherhersteller und unabhängige<br />
Fachverbände kostenfrei an.<br />
Wird mit Trinkwasser nachgespeist, ist zur<br />
Absicherung des Trinkwassernetzes <strong>der</strong><br />
sogenannte „Freie Auslauf“ erfor<strong>der</strong>lich.<br />
In an<strong>der</strong>en Fällen, z. B. wenn bei leerem<br />
Regentank Brunnenwasser zum Einsatz<br />
kommt, genügt unter Umständen ein Rohrtrenner.<br />
Maßgeblich ist DIN EN 1717, Bewässerungsspezialisten<br />
geben dazu Auskunft.<br />
Zwei weitere Beson<strong>der</strong>heiten:<br />
• Regenwasserabfluss aus Dachbegrünung:<br />
Die Verdunstung (bei intensiv begrünten<br />
Dächern beson<strong>der</strong>s hoch) steht<br />
im Interessenkonflikt zur Nutzung, da<br />
sich <strong>der</strong> Regenertrag um den verdunsteten<br />
Anteil reduziert. Die Technische Regel<br />
DIN 1989-1 ist zu beachten; als Ersatz<br />
ist die europaweit gültige DIN EN<br />
16941-1 in Vorbereitung.<br />
Backeye ® 360<br />
• Brunnenwasser: Das För<strong>der</strong>n von Grundwasser,<br />
selbst auf dem eigenen Grundstück,<br />
bedarf in den meisten Fällen ebenfalls<br />
einer wasserrechtlichen Erlaubnis.<br />
Die gelösten Bestandteile des Grundwassers<br />
sollten im Labor festgestellt und mit<br />
den Grenzwerten für Rasenbewässerung<br />
gemäß DIN 18035-2 verglichen werden.<br />
Abschließend eine ökonomische Betrachtung.<br />
Für einen Speicher mit 120 Kubikmeter<br />
nutzbarem Wasservolumen inklusive<br />
Filter und Pumpen, Lieferung und<br />
Montage, jedoch ohne Erdarbeiten, muss<br />
mit mindestens 60 000 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
kalkuliert werden. In den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Hamburg und Bremen gibt es eventuell Zuschüsse,<br />
ebenso in einigen Kommunen <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>. Und bundesweit bieten<br />
die Landessportbünde ihre Unterstützung<br />
an mit dem För<strong>der</strong>programm „Sportstättenbau“.<br />
<br />
Klaus W. König<br />
DER AUTOR<br />
Klaus W. König, Überlingen, ist Fachjournalist<br />
und Buchautor. Schwerpunkte seiner Arbeit<br />
sind Vorträge und Veröffentlichungen über<br />
kostensparende und umweltschonende Bautechnik<br />
(www.klauswkoenig.com)<br />
Backeye®360-Systeme<br />
sind intelligente<br />
Kamera-Monitor-Produkte<br />
für bessere Manövrierbarkeit<br />
bei niedrigen Geschwindigkeiten,<br />
die dem Fahrer mit einem<br />
einzigen Bild in Echtzeit eine<br />
Rundumsicht des Fahrzeugs<br />
vermitteln.<br />
INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />
INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />
Dresdner Straße 76c<br />
01877 Schmölln-Putzkau<br />
Telefon 03594 74580-0<br />
Fax 03594 74580-44<br />
info@fi edler-gmbh.com<br />
www.fiedler-maschinenbau.de<br />
60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
61<br />
www.brigade-elektronik.de
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Wassertechnik<br />
Im großen<br />
Format<br />
Die Fiedler Maschinenbau und<br />
Technikvertrieb GmbH bietet mit einer<br />
Baureihe von Tanksystemen bis<br />
17 600 Litern Anlagen mit großen<br />
Volumina.<br />
Ganzjähriger Einsatz: In den Sommermonaten kann das Tanksystem von Fiedler zur Straßenreinigung<br />
verwendet werden, in <strong>der</strong> Winterzeit wird mit <strong>der</strong> Anlage Sole auf die Fahrbahn gebracht.<br />
Foto: Fiedler<br />
PERSONAL-<br />
MANAGEMENT<br />
EXTRA<br />
Mit den Fiedler-Tanksystemen finden<br />
Kunden dank <strong>der</strong> flexiblen<br />
Kaskadenbauweise im Kompaktfahrzeug-<br />
und Traktorbereich die passende<br />
Lösung für Bewässerung und Straßenreinigung.<br />
Mit <strong>der</strong> Baureihe von 5100 bis 17 600<br />
Litern realisiert das Unternehmen auch<br />
Anlagen mit großem Volumen – passend<br />
für jedes Fahrgestell. Der Aufbau erfolgt<br />
entwe<strong>der</strong> direkt auf den Fahrzeugrahmen<br />
o<strong>der</strong> auf die am Markt gängigen Wechselsysteme.<br />
Dies ermöglicht die variable Konfiguration<br />
und optimale Nutzung <strong>der</strong> verfügbaren<br />
Nutzlast von jedem Lkw. Neben<br />
den auswählbaren Volumen sind eine Vielzahl<br />
an Pumpenvariationen – zwischen<br />
fünf und 350 bar – lieferbar.<br />
Da die Tanksysteme von Fiedler universal<br />
gehalten sind, ist es möglich, Soleanlagen<br />
in Wechselnutzung zu betreiben: So<br />
kann dieselbe Anlage beispielsweise im<br />
Winterdienst mit einem Solesprühbalken<br />
betrieben werden und im Sommereinsatz<br />
mit einen <strong>der</strong> Frontanbaugeräte. Dies ermöglicht<br />
einen ganzjährigen Einsatz <strong>der</strong><br />
Tanksysteme.<br />
www.fiedler-maschinenbau.de<br />
Konform mit <strong>der</strong> Abgasnorm<br />
Der Park Ranger 2150 eignet sich für die ganzjährige<br />
Pflege von Außenbereichen.<br />
Foto: Egholm<br />
Der dänische Geräteträgerhersteller Egholm<br />
bringt den Park Ranger 2150 gemäß<br />
Abgasnorm EU Stage V auf den Markt.<br />
Kunden profitieren von optimierten Maschinen-<br />
und Fahreigenschaften: Der neue<br />
26 PS-Motor läuft, verglichen mit dem vorherigen<br />
Stage-lllB-Motor, mit einer niedrigeren<br />
Maximaldrehzahl. Somit ist <strong>der</strong> Park<br />
Ranger 2150 energieeffizienter. „Wir haben<br />
die Maschine mit neuen Fahr- und Arbeitspumpen<br />
ausgerüstet. So kommt es zu weniger<br />
Vibrationen und Lärmemissionen.<br />
Auch die Treibstoffeffizienz wurde verbessert“,<br />
sagt Norbert Birkendorf, Geschäftsführer<br />
Egholm Deutschland.<br />
www.egholm.de<br />
ARBEITGEBERIN KOMMUNE<br />
Zufriedene Beschäftigte<br />
sind die beste Werbung<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Potsdam för<strong>der</strong>t Frauen<br />
in Führung<br />
WEITERBILDUNG<br />
Große Nachfrage nach<br />
digitalen Formaten<br />
62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
EXTRA Personalmanagement<br />
Positive Ausstrahlung: Wenn Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz<br />
zufrieden sind, tragen sie das auch nach außen.<br />
Für den Arbeitgeber ist das die beste Imagebildung.<br />
ONLINE<br />
Die Landeshauptstadt München entwickelt<br />
eine neue Arbeitgebermarke.<br />
Die Corona-Krise hat die Stadt genutzt,<br />
um sich bei den Beschäftigten mit einer<br />
Social-Media-Kampagne für ihren Einsatz<br />
zu bedanken und um die Qualitäten<br />
<strong>der</strong> Arbeitgeberin öffentlich zu zeigen.<br />
Einige Motive stellen wir in <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>galerie<br />
bei <strong>der</strong> Onlinefassung dieses<br />
Beitrags vor: www.treffpunkt-kommune.<br />
de > Themen > Parlament & Verwaltung<br />
DER AUTOR<br />
Tobias Stephan ist Leiter Kommunikation,<br />
Marketing & Employer Branding<br />
im Personal- und Organisationsreferat<br />
<strong>der</strong> Landeshauptstadt München<br />
(tobias.stephan@muenchen.de)<br />
Arbeitgeberin Kommune<br />
Die Arbeit macht Spaß<br />
Corona macht’s möglich: Plötzlich ist ein Job in <strong>der</strong> Verwaltung, im öffentlichen<br />
Dienst gefragter als beim angesagten Autohersteller o<strong>der</strong> beim hippen<br />
Fashionlabel. Aber auch jenseits <strong>der</strong> Krise gibt es viele gute Argumente für die<br />
Arbeitgeberin Kommune. Das Personalmanagement sollte sie hervorheben.<br />
Feuerwehrmann will ich werden! Wer<br />
kann sich noch erinnern, welcher<br />
Berufswunsch als Kind ganz oben<br />
auf <strong>der</strong> Liste stand? Diese Frage ist gar<br />
nicht so uninteressant, denn sie zeigt, wie<br />
viele unterschiedliche Faktoren es bei <strong>der</strong><br />
Berufswahl und Ausbildung gibt.<br />
Was treibt die Generation Z an? Die nach<br />
1999 Geborenen drängen jetzt o<strong>der</strong> demnächst<br />
ins Berufsleben. Da gibt es naheliegende<br />
Faktoren wie das persönliche Umfeld,<br />
die eigenen Interessen und Neigungen<br />
sowie das Angebot vor Ort. Laut <strong>der</strong><br />
Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“<br />
bewerben sich mehr als 63 Prozent <strong>der</strong><br />
Befragten für eine Ausbildung im Umkreis<br />
von 30 Kilometer. Die große weite Welt<br />
sieht an<strong>der</strong>s aus. Aber auch das Thema<br />
Bezahlung spielt eine große Rolle. Knapp<br />
69 Prozent legen Wert auf eine hohe Ausbildungsvergütung,<br />
mehr als 85 Prozent<br />
auf langfristig gute Verdienstperspektiven.<br />
Ganz wichtig: die viel zitierte Work- Life-<br />
Balance, also die Vereinbarkeit von Freizeit<br />
und Beruf. Mehr als 70 Prozent <strong>der</strong> Schüler,<br />
Bewerber und Azubis wollen keine<br />
Schichtarbeit, mehr als 90 Prozent wollen<br />
freie Wochenenden.<br />
Allerdings sind diese Faktoren nicht alles,<br />
denn die Ausbildungszeit ist begrenzt, und<br />
junge Leute haben oft auch eine klare Vorstellung<br />
von dem, was danach kommen<br />
soll. Sehr wichtig sind dabei laut <strong>der</strong> Studie<br />
folgende vier Benefits: gute Arbeitsatmosphäre,<br />
Jobsicherheit, Festanstellung<br />
und eine sinnhafte Tätigkeit.<br />
Drei dieser vier Kriterien kann ein kommunaler<br />
Arbeitgeber bieten. Schauen wir<br />
auf die Sinnhaftigkeit. Neudeutsch sprechen<br />
wir oft vom „Purpose“, <strong>der</strong> im Mittelpunkt<br />
steht, wenn man sich für einen<br />
Arbeitgeber entscheidet. O<strong>der</strong> um es mit<br />
dem berühmten Wiener Neurologen Viktor<br />
Frankl zu sagen: „Der Wille zum Sinn<br />
bestimmt unser Leben. Wer Menschen<br />
motivieren will und Leistung for<strong>der</strong>t, muss<br />
Sinnmöglichkeiten bieten.“<br />
Genau das ist <strong>der</strong> perfekte Anknüpfungspunkt<br />
für kommunale Arbeitgeber<br />
mit ihren Tätigkeiten für das Gemeinwesen<br />
vor Ort. Es gibt wenige Branchen, die<br />
mehr Sinn stiften. Gerade in einer Krisenzeit<br />
zeigt sich, wie sehr eine gut funktionierende<br />
und sich kümmernde Verwaltung<br />
von <strong>der</strong> Bevölkerung honoriert wird. Und<br />
gerade in einer Krisenzeit zeigt sich auch,<br />
wie sehr eine Kommune als sichere und<br />
soziale Arbeitgeberin von ihren Beschäftigten<br />
geschätzt wird. Was ist nun zu tun,<br />
um von dieser Wertschätzung zu profitieren,<br />
wenn die Krise wie<strong>der</strong> vorbei ist? Nur<br />
mit dem Thema Jobsicherheit zu werben,<br />
wird nicht ausreichen. Denn „<strong>der</strong> Fachkräftemangel<br />
im öffentlichen Sektor wird<br />
bis 2030 mit über 800 000 fehlenden Fachkräften<br />
im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Sektoren<br />
am deutlichsten ausfallen“, heißt es in <strong>der</strong><br />
PwC-Studie „Fachkräftemangel im öffentlichen<br />
Dienst – Prognose und Handlungsstrategien<br />
bis 2030“.<br />
DIE ARBEITGEBERMARKE STÄRKEN<br />
KOMMUNALWAHL <strong>2020</strong><br />
zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />
Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />
Unser Netzwerk ist exzellent.<br />
Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />
souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />
Foto: Fizkes/Adobe Stock<br />
Was müssen Kommunen daher jetzt tun,<br />
um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen<br />
zu werden? Zwei Dinge: Digitalisierung<br />
und Employer Branding. Die neue<br />
Arbeitswelt, Arbeiten 4.0, New Work, alles<br />
Begriffe für das Arbeiten von morgen, die<br />
aber eines gemeinsam haben: digitale,<br />
smarte Prozesse und entsprechende Ausstattung<br />
mit Hard- und Software. Dazu<br />
natürlich die Möglichkeit, vollwertig im<br />
Homeoffice zu arbeiten – Letzteres übrigens<br />
nicht nur in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen<br />
und „Social Distancing“.<br />
Das alles bieten immer mehr Unternehmen<br />
und es wird von immer mehr Beschäftigten<br />
eingefor<strong>der</strong>t.<br />
Kommunen und <strong>der</strong> öffentliche Dienst<br />
als Ganzes müssen hier die Versäumnisse<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit aufholen. So lange das<br />
Image von Kommunalverwaltungen noch<br />
durch die Papierakte und bürokratische<br />
Prozesse geprägt ist, wird es schwierig,<br />
sich auf dem Arbeitsmarkt positionieren<br />
zu können.<br />
Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />
Gleiches gilt für die eigenen Stellenanzeigen.<br />
Nur auf die Printanzeige in <strong>der</strong><br />
Lokalzeitung zu setzen, reicht heute nicht<br />
mehr aus. Fast 85 Prozent <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Studie<br />
„Azubi-Recruiting-Trends 2019“ befragten<br />
Bewerber sagten aus, ihren Ausbildungswunsch<br />
bei Google eingegeben zu<br />
haben. Es gilt also, das eigene Recruiting,<br />
die eigenen Bewerbungsprozesse anzupassen,<br />
eigene Karriereportale zu entwickeln<br />
und die Stellenanzeigen auf digitalen Plattformen<br />
zu schalten, damit sie auch in <strong>der</strong><br />
digitalen Welt von potentiellen Bewerbern<br />
wahrgenommen werden. Dort wo es an<br />
<strong>der</strong> „kritischen Masse“ für eigene Plattformen<br />
fehlt, gibt es Angebote von Verbänden,<br />
so beispielsweise das Portal www.<br />
traumjob-vor-ort.de des Kommunalen<br />
Arbeitgeberverbandes (KAV) Bayern.<br />
Neben den Digitalisierungsbemühungen<br />
ist es wichtig, eine Arbeitgebermarke<br />
zu entwickeln. Lei<strong>der</strong> wird eine Kommunalverwaltung<br />
noch allzu oft nur als „Verwaltung“,<br />
aber nicht als potenzielle Arbeitgeberin<br />
wahrgenommen. Die Arbeitgebermarke<br />
kann dieses Manko beheben.<br />
Im Mittelpunkt steht das Arbeitgeberversprechen,<br />
also das, wofür die Kommune<br />
als Arbeitgeberin steht, ihre Werte,<br />
ihre Kultur und auch das, was sie positiv<br />
von an<strong>der</strong>en Arbeitgebern, mit denen sie<br />
im Wettbewerb steht, abhebt. Hier können<br />
die Sinnhaftigkeit, die Regionalität, <strong>der</strong><br />
Dienst an den Menschen, die Vielfalt <strong>der</strong><br />
Einsatzmöglichkeiten und mehr aufgeführt<br />
werden.<br />
Kombiniert mit intelligentem Personalund<br />
Ausbildungsmarketing, leistet das<br />
einen wichtigen Beitrag, um am umkämpften<br />
Arbeitsmarkt – sowohl im Ausbildungsbereich<br />
bei <strong>der</strong> Generation Z als<br />
auch bei Berufs(quer)einsteigern – bestehen<br />
zu können und sich zu behaupten. Ein<br />
weiterer positiver Nebeneffekt einer attraktiven<br />
und authentischen Arbeitgebermarke:<br />
Die Identifikation <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Beschäftigten wird gestärkt. Im besten Fall<br />
werden sie zu Markenbotschaftern ihrer<br />
Arbeitgeberin Kommune. Tobias Stephan<br />
Oberbürgermeister (m/w/d)<br />
Bürgermeister (m/w/d)<br />
Landrat (m/w/d)<br />
64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Vereinbaren Sie noch heute einen Gesprächstermin mit zfm-Geschäftsführer Edmund Mastiaux.<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.zfm-bonn.de<br />
65
EXTRA Personalmanagement<br />
EXTRA Personalmanagement<br />
MENTORINGPROGRAMM<br />
„FRAUEN IN FÜHRUNG“<br />
In <strong>der</strong> Landeshauptstadt Potsdam läuft<br />
seit 2019 für die Dauer von 18 Monaten<br />
das Mentoringprogramm „Frauen in<br />
Führung“. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit<br />
an <strong>der</strong> TH Wildau entwarf die Autorin<br />
des nebenstehenden Beitrags, Marie<br />
Milke, das Konzept eines Leitfadens für<br />
das Programm. Aus ihren Untersuchungen<br />
resultierte, dass ein Leitfaden für<br />
die Beziehung und Zusammenarbeit des<br />
Tandems, insbeson<strong>der</strong>e für Mentoren<br />
und Mentees mit eher weniger Mentoringerfahrung,<br />
erfor<strong>der</strong>lich ist und die<br />
Qualität des Mentoring-Programmes<br />
sichern kann. Das Optimum an Verbindlichkeit<br />
für das Mentoring zu finden,<br />
scheint schwierig. Umso notwendiger<br />
erscheint ein Leitfaden, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />
einen Seite für Professionalität, Struktur<br />
und Qualität im Mentoring-Programm<br />
sorgen kann und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
den Tandems genügend Flexibilität und<br />
Freiraum bietet, ihre Beziehung autonom<br />
auszugestalten. Der Leitfaden dient<br />
als Entscheidungshilfe ohne bindenden<br />
Charakter für bestimmte Vorgehensweisen<br />
o<strong>der</strong> Impulse.<br />
Personalentwicklung<br />
Potsdam legt vor<br />
Die Landeshauptstadt Potsdam will die Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter stärken<br />
und setzt dazu das Mentoringprogramm „Frauen in Führung“ ein. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> wissenschaftlichen Begleitung wurde ein Leitfaden entwickelt. Er bietet<br />
Vorschläge für Inhalte und Lösungsansätze für Probleme.<br />
Erstmalig wird Mentoring in <strong>der</strong> brandenburgischen<br />
Landeshauptstadt<br />
Potsdam im Rahmen des Programmes<br />
„Frauen in Führung“ genutzt, um die<br />
paritätische Geschlechterverteilung in den<br />
höheren Führungsebenen <strong>der</strong> Verwaltung<br />
zu erreichen. Trotz <strong>der</strong> diversen Anwendungen<br />
von Mentoring als effektives und<br />
kostengünstiges Instrument zur Personalentwicklung,<br />
hat sich bis heute keine allgemeingültige<br />
Definition ergeben. Mentoring<br />
soll hier als zeitlich begrenzte Beziehung<br />
definiert werden, in <strong>der</strong> eine erfahrene<br />
Person (Mentor) ihr Wissen und ihre<br />
Erfahrungen an eine weniger erfahrene<br />
Person (Mentee) zur persönlichen und beruflichen<br />
Entwicklung weitergibt. Es wird<br />
in informelles und formelles Mentoring<br />
unterschieden.<br />
Im Gegensatz zum informellen Mentoring,<br />
wo Mentor und Mentee aus eigener<br />
Rathaus Potsdam: Die Landeshauptstadt will den Anteil von Frauen in höheren Führungsebenen<br />
<strong>der</strong> Verwaltung steigern. Sie bietet dazu ein spezielles Mentoringprogramm an.<br />
Foto: Andronov/Adobe Stock<br />
Kraft ein Tandem (beziehungsweise eine<br />
Eins-zu-Eins-Beziehung) eingehen, wird<br />
formelles Mentoring zu einem konkreten<br />
Zweck und Zeitraum durch einen Dritten<br />
gebildet, <strong>der</strong> die Teilnehmenden anhand<br />
von Kriterien auswählt, zusammenführt<br />
und während des Mentorings unterstützend<br />
begleitet.<br />
Es ist bekannt, dass in verantwortungsvollen<br />
Führungspositionen <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und des öffentlichen Dienstes in Deutschland<br />
häufig Frauen seltener vertreten sind<br />
als Männer. Auch in <strong>der</strong> Verwaltung <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt Potsdam ergibt sich das<br />
Bild einer Pyramide, wenn die Besetzung<br />
von Führungspositionen im Hinblick auf<br />
das Geschlecht betrachtet wird: Umso höher<br />
die Führungsebene, desto weniger<br />
Frauen sind vertreten.<br />
Um die gleichberechtigte Teilhabe von<br />
Frauen langfristig in allen Ebenen <strong>der</strong> Verwaltung<br />
zu erwirken, beschloss die Stadtverordnetenversammlung,<br />
Mentoring für<br />
potenzielle, weibliche Nachwuchsführungskräfte<br />
zu etablieren und anzubieten.<br />
Das daraufhin initiierte Mentoringprogramm<br />
„Frauen in Führung“ ist als konkrete<br />
Maßnahme gegen die Unterrepräsentanz<br />
von Frauen in Führungspositionen<br />
anzusehen. In dem Zusammenhang för<strong>der</strong>t<br />
Mentoring eine neue Kultur und unterliegt<br />
einer partizipativen Strategie.<br />
Diese will Geschlechtergerechtigkeit nicht<br />
mittels Gesetzen und Vorschriften erreichen,<br />
son<strong>der</strong>n durch die freiwillige Verantwortungsübernahme<br />
und Beteiligung<br />
von Fach- und Führungskräften verschiedener<br />
hierarchischer Ebenen.<br />
Seit Sommer 2019 arbeiten acht Tandems<br />
im Mentoringprogramm zusammen.<br />
Die Dauer des Mentorings ist auf 18 Monate<br />
begrenzt und wird durch Maßnahmen<br />
wie ein zweiwöchiges Seminarprogramm,<br />
die Bildung einer Peergroup durch die<br />
Mentees und eine Potenzialanalyse beglei-<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
Foto: NSI Consult<br />
tet. Eine Beson<strong>der</strong>heit ist, dass sich <strong>der</strong><br />
Mentorenpool nicht nur aus Führungskräften<br />
<strong>der</strong> Stadtverwaltung selbst, son<strong>der</strong>n<br />
auch aus kommunalen Unternehmen wie<br />
dem Unternehmensverbund „ProPotsdam“<br />
und den Stadtwerken Potsdam zusammensetzt.<br />
Mentoring war bis dato in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
<strong>der</strong> Landeshauptstadt nicht formell<br />
praktiziert worden und ist generell in kommunalen<br />
Verwaltungen wenig präsent.<br />
Daher ergab sich für die Programmleitung<br />
die Herausfor<strong>der</strong>ung, die eher geringe<br />
Mentoringerfahrung <strong>der</strong> Mentoren und<br />
Mentees sowie <strong>der</strong> daraus resultierenden<br />
Unsicherheit im Umgang miteinan<strong>der</strong> zu<br />
überwinden.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Begleitung<br />
des Projekts wurde ein Konzept<br />
zum Aufbau und Inhalt eines Leitfadens<br />
für das Mentoringprogramm „Frauen in<br />
Führung“ entwickelt. Der Leitfaden beinhaltet<br />
unter an<strong>der</strong>em die Bedeutung von<br />
Mentoring in <strong>der</strong> Landeshauptstadt Potsdam,<br />
die Rollenabgrenzung von Mentor<br />
und Mentee (jeweilige Chancen, Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Aufgaben), Faktoren für eine<br />
Anzeige<br />
Empfinden Sie Ihre Eingruppierung als gerecht?<br />
Im öffentlichen Dienst gibt es keine<br />
Wahl: die Eingruppierung <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
richtet sich nach dem Tarifvertrag. Und <strong>der</strong> gilt –<br />
in guten wie in schlechten Tagen – und es sind<br />
we<strong>der</strong> nach oben noch nach unten Abweichungen<br />
zulässig. Doch ist <strong>der</strong> Tarifvertrag gerecht?<br />
Gut, wenn man diese Frage nicht beantworten<br />
muss, weil es einfach eine Tarifbindung gibt.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
erfolgreiche Beziehung, Rahmenbedingungen<br />
<strong>der</strong> Beziehung, Vorschläge für Inhalte<br />
und Arbeitstechniken, Lösungsansätze<br />
für Probleme sowie einschlägige Literaturempfehlungen.<br />
Der Leitfaden kann kein Erfolgsrezept<br />
für die Mentoren, Mentees und <strong>der</strong>en Beziehung<br />
vorgeben. Jedoch kann er zur<br />
Klärung von realistischen Erwartungen<br />
und Bedürfnissen beitragen. Die Mentoren<br />
und Mentees sollen den Leitfaden als Orientierungsrahmen<br />
nutzen, um Einvernehmen<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Ziele, <strong>der</strong> Chancen,<br />
des Rollenverständnisses, <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
und möglicher Probleme herzustellen.<br />
So äußerte sich in einer Umfrage zum<br />
Programm eine Mentee folgen<strong>der</strong>maßen<br />
zu <strong>der</strong> Beziehung: „Im Idealfall führt das<br />
Mentoring zu einem wechselseitigen Erfahrungs-<br />
und Wissenstransfer, es ist ein<br />
Geben und Nehmen auf beiden Seiten, auf<br />
Augenhöhe und mit wertschöpfen<strong>der</strong> Wirkung.“<br />
Sind sich die Akteure über die Ansichten<br />
des An<strong>der</strong>en bewusst, fällt es leichter,<br />
erfolgreich zusammenzuarbeiten und<br />
mögliche Probleme entsprechend zu minimieren.<br />
Marie Milke<br />
ONLINE<br />
Die Langfassung des Beitrags finden<br />
Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung<br />
DIE AUTORIN<br />
Marie Milke hat an <strong>der</strong> TH Wildau das<br />
Duale Studium Öffentliche Verwaltung<br />
Brandenburg absolviert (marie.milke@<br />
rathaus.potsdam.de). Ihre Abschlussarbeit<br />
über das Mentoringprogramm<br />
„Frauen in Führung“ <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Potsdam wurde seitens <strong>der</strong> TH<br />
betreut von Prof. Dr. Markus Karp.<br />
NSI Consult – Ihre Partnerin im Eingruppierungsrecht<br />
NSI Consult berät Kommunen rund um die<br />
Stellenbeschreibung und -bewertung.<br />
Aber trotzdem können Sie für die Gerechtigkeit<br />
etwas tun: Ob man die Eingruppierungsregeln<br />
schätzt o<strong>der</strong> nicht, ein transparenter Bewertungsvorgang<br />
ist die Grundlage für die Akzeptanz<br />
<strong>der</strong> Eingruppierung für alle Beschäftigten!<br />
Stellenbewertung extern<br />
Die externe Stellenbewertung hat zwei Vorteile:<br />
• Zum einen können wir, weil wir weit über<br />
1.000 Beratungsvorgänge jährlich vornehmen,<br />
auf ein großes Maß an Erfahrung zurückgreifen<br />
und Kompetenz aufbauen, die sich bei<br />
wenigen Bewertungen jährlich nicht darstellen<br />
lässt.<br />
• Zum an<strong>der</strong>en sind wir unabhängige Gutachter,<br />
auf die Sie verweisen können. Wir bewerten<br />
nach bestem Wissen und Gewissen, aber<br />
stets nach Tarifrecht.<br />
Nutzen Sie unsere externe Kompetenz und erhöhen<br />
Sie damit die Akzeptanz <strong>der</strong> Eingruppierung<br />
bei Ihren Beschäftigten.<br />
Advertorial<br />
Unsere Leistungen<br />
Wir führen Stelleninterviews telefonisch, audiovisuell<br />
o<strong>der</strong> vor Ort durch und erstellen die erfor<strong>der</strong>liche<br />
tarifkonforme Stellenbeschreibung,<br />
wenn sie nicht vorhanden ist. Wir fertigen summarische<br />
Bewertungsempfehlungen an o<strong>der</strong><br />
auch ausführliche Gutachten. Im Streitfall können<br />
wir Sie im Arbeitsgerichtsprozess unterstützen.<br />
Wir erläutern im Bedarfsfall das Bewertungsergebnis<br />
den Beschäftigten vis à vis, um<br />
die Akzeptanz und Zufriedenheit auf ein Höchstmaß<br />
zu steigern.<br />
NSI Consult Beratungs- und<br />
Servicegesellschaft mbH<br />
Wir sind eine hun<strong>der</strong>tprozentige Tochtergesellschaft<br />
des Nie<strong>der</strong>sächsischen Studieninstituts<br />
für kommunale Verwaltung e. V. und damit den<br />
Kommunen in beson<strong>der</strong>er Weise verpflichtet.<br />
NSI Consult Beratungs- und<br />
Servicegesellschaft mbH<br />
Adolfstraße 17, 38102 Braunschweig<br />
Tel. 05 31/21 49 30 30<br />
info@nsi-consult.com<br />
www.nsi-consult.com<br />
67
EXTRA Personalmanagement<br />
Coaching<br />
Blick und Rat von außen<br />
Im beruflich orientierten Coaching steht die Entwicklung des Einzelnen o<strong>der</strong> des<br />
Teams im Mittelpunkt. Selbstorganisation, Reflexionsfähigkeit und Achtsamkeit<br />
werden geför<strong>der</strong>t. Für die Coachees bedeutet es, den Mut zu haben, Gewohntes<br />
zu hinterfragen und an individuellen Lösungen zu arbeiten.<br />
Coaching ist ein bewährtes Instrument<br />
<strong>der</strong> Personalentwicklung.<br />
Pauschale Rezepte gibt es dabei<br />
nicht. Inhalt, Umfang und die ersten<br />
Schritte gilt es gemeinsam zu klären. Einzelcoachings<br />
und Teamcoachings dienen<br />
dazu, Potenziale <strong>der</strong> Führungs- und Nachwuchsführungskräfte,<br />
aber auch <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen nachhaltig<br />
zu entwickeln und zu nutzen.<br />
Im Kontext Führung greift Coaching beson<strong>der</strong>s<br />
gut als Instrument. Denn auch in<br />
agiler werdenden Zeiten gilt meist noch:<br />
Je höher die Ebene, desto einsamer die<br />
Führungskraft. Coaching kann hier einen<br />
Beratungsgespräch: Coaching ist<br />
auf die berufliche Situation zugeschnitten,<br />
ohne das Umfeld auszublenden.<br />
Es ist lösungsorientiert,<br />
kurzfristig und auf zukünftiges Handeln<br />
ausgerichtet.<br />
Sparringspartner auf Augenhöhe bieten,<br />
<strong>der</strong> nicht ins Verwaltungssystem involviert<br />
ist und daher einen unabhängigen „Blick<br />
von außen“ ermöglicht.<br />
EINZELCOACHING<br />
Anlass für Einzelcoaching ist in <strong>der</strong> Regel<br />
<strong>der</strong> Wunsch nach Reflexion und Klärung<br />
<strong>der</strong> aktuellen (Führungs-) Funktion und<br />
Aufgabe, die Vorbereitung auf eine neue<br />
Führungsfunktion, die Qualifizierung als<br />
Nachwuchsführungskraft, Karriereplanung<br />
o<strong>der</strong> konkrete Konflikt- o<strong>der</strong> Belastungssituationen.<br />
Themen im Einzelcoaching<br />
können <strong>der</strong> Abgleich des eigenen<br />
Führungsverhaltens mit <strong>der</strong> Führungskultur<br />
und Führungsphilosophie in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
insgesamt o<strong>der</strong> im direkten Umfeld<br />
sein, außerdem neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie beispielsweise „gesund führen, agiler<br />
führen, diverse Teams führen“ o<strong>der</strong> die<br />
Klärung <strong>der</strong> Führungsrolle innerhalb <strong>der</strong><br />
verschiedenen Hierarchieebenen.<br />
Auch strategische Fragen wie die eigene<br />
Positionierung, die Positionierung mit<br />
Team o<strong>der</strong> Abteilung sowie die Karriereplanung<br />
spielen eine Rolle. Häufig geht es<br />
auch um professionelles und faires Kommunikations-<br />
und Konfliktverhalten sowie<br />
Fragen zu Gesundheit, Stressbewältigung<br />
und Work-Life-Balance.<br />
Die Zielgruppe für Einzelcoaching besteht<br />
noch häufig aus Führungskräften,<br />
Nachwuchsführungskräften, bestimmten<br />
Funktionsgruppen (Projektleitungen,<br />
Fachbereichsleitungen, Stabstellen) o<strong>der</strong><br />
jüngeren Führungskräften. Aber auch zunehmend aus Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen, die sich und ihre Kompetenzen<br />
entwickeln wollen.<br />
Ziel und Nutzen von Einzelcoaching sind Klärungshilfe,<br />
Stärkung und Orientierung in <strong>der</strong> Führungsverantwortung<br />
und in schwierigen Führungssituationen. Auch kann es dem<br />
Coachee ermöglichen, sich professionell auf neue berufliche<br />
Aufgaben o<strong>der</strong> Führungsfunktionen vorzubereiten sowie individuell<br />
abgestimmte Führungsinstrumente kennenzulernen<br />
und zu implementieren.<br />
TEAMCOACHING<br />
Oft kommt <strong>der</strong> Impuls für ein Teamcoaching von <strong>der</strong> Führungskraft,<br />
immer häufiger aber auch durch das Team selbst.<br />
Umso jünger die Teammitglie<strong>der</strong>, umso weniger Berührungsängste<br />
gibt es gegenüber Teamcoaching. Viele sehen es heute<br />
als selbstverständliches Fortbildungs- und Entwicklungsangebot<br />
und for<strong>der</strong>n es ein.<br />
Ein regelmäßiges Teamcoaching ist ein wesentliches Führungsinstrument<br />
neben den Mitarbeitergesprächen. Für eine<br />
neue Führungskraft o<strong>der</strong> eine Führungskraft in neuer Funktion<br />
ist Teamcoaching ein Instrument zur Vertrauensbildung,<br />
das innerhalb <strong>der</strong> ersten Monate implementiert und dann<br />
kontinuierlich durchgeführt werden sollte. Auch wenn neue<br />
Teammitglie<strong>der</strong> hinzukommen o<strong>der</strong> zum Beispiel eine Abteilung<br />
schnell wächst, hilft Teamcoaching, die Zuwächse zu<br />
integrieren und Aufgaben und Tätigkeitszuschnitte anzupassen.<br />
Das Gleiche gilt, wenn neue Aufgaben o<strong>der</strong> Funktionen<br />
auf ein Team zukommen und die Strukturen angepasst werden<br />
müssen. Auch in Konflikt- o<strong>der</strong> Belastungssituationen<br />
hilft Teamcoaching. Allerdings braucht es hier eine vertiefte<br />
Vorbereitung, um Konflikte zu bearbeiten, statt zu eskalieren.<br />
Die Zielgruppe von Teamcoaching sind Führungskräfte und<br />
ihre Teams, unabhängig von Hierarchieebenen, o<strong>der</strong> Teams<br />
mit beson<strong>der</strong>en Aufgaben und Funktionen, wie zum Beispiel<br />
Stabsstellen. Das Format ist auch hier variabel und an Anlass,<br />
Themen und Größe des Teams anzupassen.<br />
Sinnvoll ist es, wenn die Führungskraft am Teamcoaching<br />
teilnimmt, allerdings als „gleichberechtigtes“ Teammitglied<br />
auf Augenhöhe. Das macht, zumindest am Anfang, eine externe<br />
Mo<strong>der</strong>ation notwendig. Ziel und Nutzen des Teamcoachings<br />
ist es, die Teamkommunikation in eine Struktur zu<br />
gießen, die außerhalb des Tagesgeschäftes Raum für Fragen<br />
<strong>der</strong> Zusammenarbeit gibt. Damit entsteht eine Vertrauensbildung,<br />
in <strong>der</strong> Konflikte entschärft und Regeln für Konfliktsituationen<br />
generiert werden können. Hanne Weisensee<br />
DIE All-in-One-<br />
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Laut Umfrage<br />
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2017<br />
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Bereichen <strong>der</strong> Personalarbeit.<br />
Foto: Contrastwerkstatt/Adobe Stock<br />
DIE AUTORIN<br />
Hanne Weisensee, Bamberg und Berlin, ist Coach in Politik, Verwaltung<br />
und Wissenschaft mit Schwerpunkten in den Bereichen<br />
Führung, Mentoring, Strategieberatung und Teamcoaching. Ein<br />
Augenmerk gilt <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen in Spitzenfunktionen<br />
(weisensee@politikcoach.de)<br />
Kommentare und Praxisbeiträge zu Tarifrecht,<br />
Arbeitsrecht, Personal vertretungs- und<br />
Sozialrecht, Entgeltabrechnung und Personalmanagement<br />
praktische Arbeitshilfen wie Checklisten,<br />
Rechner und einem Zeugnisgenerator<br />
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68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
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ONLINE<br />
Die Langfassung des Interviews finden<br />
Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung<br />
Die Haufe-Akademie stellt einen Teil<br />
ihres digitalen Angebots <strong>der</strong>zeit frei zur<br />
Verfügung:<br />
www.digitales-lernen-fuer-alle.de<br />
ZUR PERSON<br />
Michael Bursik (Jg. 1979) unterstützt<br />
Unternehmen dabei, ihr internes Wissen<br />
verfügbar zu machen. Er ist Senior Learning<br />
Strategist bei <strong>der</strong> Haufe-Akademie,<br />
einem Unternehmen <strong>der</strong> Haufe Group.<br />
Die Haufe-Akademie ist Lösungsanbieter<br />
für Qualifizierung und Entwicklung<br />
von Menschen und Unternehmen<br />
(michael.bursik@haufe.com).<br />
„Mit digitalen Formaten<br />
holt man Weiterbildung<br />
direkt an den Arbeitsplatz<br />
und bleibt aktuell“<br />
Michael Bursik<br />
Foto: Haufe Akademie<br />
Weiterbildung<br />
Neue Lernkultur<br />
Berufliches Wissen veraltet zunehmend schneller. Daher müssen Lerninhalte<br />
laufend aktualisiert werden. Wie das Modell Microlearning hierauf reagiert und<br />
was die Corona-Krise für die Weiterbildung bedeutet, erläutert Michael Bursik,<br />
Experte für digitale Lernformen bei <strong>der</strong> Haufe-Akademie.<br />
Herr Bursik, welche Vorteile haben digitale<br />
Bildungsformate gegenüber Angeboten wie<br />
Seminaren o<strong>der</strong> Fachbüchern?<br />
Bursik: Mit digitalen Formaten ermöglicht<br />
man einen kontinuierlichen Zugang zu<br />
Wissen und entkoppelt das Lernen vom<br />
klassischen „Klassenzimmer“. So holt man<br />
Weiterbildung direkt an den Arbeitsplatz<br />
und bleibt auf dem aktuellen Stand. Mit<br />
digitalen Angeboten wachsen Lernen und<br />
Arbeiten stärker zusammen. Doch am<br />
Ende ist es kein Entwe<strong>der</strong>-o<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
ein Sowohl-als-auch. Eine gute Technologie<br />
unterstützt auch die Nachhaltigkeit<br />
klassischer Lernangebote.<br />
Bildungsforscher betonen die wachsende<br />
Bedeutung informeller Lernprozesse. Was<br />
ist damit gemeint?<br />
Bursik: Neueste Studien zeigen, dass nur 15<br />
Prozent <strong>der</strong> Inhalte aus formalen Lernprozessen<br />
in die tatsächliche Anwendung<br />
kommen. Wesentlich mehr wird informell<br />
gelernt, doch es ist schwierig dies genau<br />
abzugrenzen. In <strong>der</strong> Theorie zählt man<br />
dazu den Austausch mit Kollegen, den Besuch<br />
von Netzwerkveranstaltungen o<strong>der</strong><br />
die Übernahme von Stretch-Assignments.<br />
Letzteres sind beson<strong>der</strong>e Arbeitsaufgaben,<br />
die den Aufbau von neuen Kompetenzen<br />
erfor<strong>der</strong>n. Die einfachste Definition für<br />
den Begriff <strong>der</strong> informellen Lernprozesse<br />
wäre zu sagen, dass es all jene Lernprozesse<br />
sind, die ohne die offizielle Rolle<br />
eines „Lehrers“ stattfinden.<br />
Die Corona-Krise zeigt gleichermaßen die<br />
Notwendigkeit und das Potenzial dezentral<br />
vernetzter Arbeitsorganisation. Erwarten<br />
Sie einen Schub für die Akzeptanz digitaler<br />
Weiterbildungsangebote?<br />
Bursik: Wir spüren die gesteigerte Nachfrage<br />
bereits seit Wochen. Um Menschen<br />
dabei zu unterstützen, selbst eine Chance<br />
aus <strong>der</strong> Krise zu ziehen, haben wir einen<br />
Teil unseres digitalen Angebots auf unserer<br />
Plattform frei zur Verfügung gestellt. Die<br />
Resonanz zeigt die breite Akzeptanz für<br />
digitale Weiterbildung: Innerhalb weniger<br />
Stunden hatten wir mehrere tausend Nutzer<br />
auf <strong>der</strong> Plattform, und seitdem steigen<br />
die Nutzungszahlen exponentiell. Die Corona-Krise<br />
hat hier definitiv eine Entwicklung<br />
beschleunigt, die sich schon seit Jahren<br />
abzeichnet.<br />
Die Lernkultur verän<strong>der</strong>t sich bei unverän<strong>der</strong>tem<br />
Bedarf an Wissenstransfer innerhalb<br />
einer Organisation. Bitte skizzieren<br />
Sie, was das Modell Microlearning in dieser<br />
Situation leisten kann.<br />
Bursik: Die Aufspaltung von Lerninhalten<br />
in Kleinstteile ist schon seit mehreren Jahren<br />
ein Trend und hat sich in vielen Bereichen<br />
bewährt. Einerseits veraltet unser<br />
Wissen zunehmend schneller, das heißt<br />
Lerninhalte müssen laufend aktualisiert<br />
werden. An<strong>der</strong>erseits lassen sich kurze<br />
Bildungseinheiten, sogenannte Nuggets,<br />
sehr viel leichter in den Arbeitsalltag integrieren<br />
als langwierige Klickwüsten. Spannend<br />
wird es, wenn man die eigenen Mitarbeiter<br />
befähigt, selbst ihr Wissen zu<br />
teilen und dadurch zum Produzenten von<br />
Lerninhalten zu werden. Ein Update <strong>der</strong><br />
Lernkultur lässt sich aber nur durch die<br />
Kombination von Maßnahmen erreichen.<br />
Neben <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> richtigen Methode ist<br />
es auch die Abstimmung von organisationalen<br />
Maßnahmen und die Befähigung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter. Eine neue Lernkultur braucht<br />
ein Wollen, Können und Dürfen o<strong>der</strong> auf<br />
Neudeutsch: Das richtige Mindset, Skillset<br />
und Toolset. Interview: Jörg Benzing<br />
Foto: Jacob Wackerhausen/iStock<br />
Berater: Zum Team von KUBUS zählen Volljuristen, Wirtschaftsjuristen, Kaufleute, Betriebswirte, Ingenieure und Verwaltungsfachangestellte.<br />
Die KUBUS GmbH – Ihr kommunaler Dienstleister<br />
Die KUBUS GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen kommunaler Spitzenverbände mit dem Auftrag, Beratungsleistungen, gutachtliche<br />
Dienstleistungen sowie Servicedienste für Kommunen und <strong>der</strong>en Einrichtungen unabhängig und kompetent zu erbringen.<br />
Durch die bundesweit einmalige Verzahnung mit<br />
fünf kommunalen Spitzenverbänden als Gesellschafter,<br />
dem Städte- und Gemeindetag MV,<br />
Städtebund SH, Landkreistag MV, Schleswig-Holsteinischen<br />
Landkreistag sowie dem<br />
Bayerischen Gemeindetag, haben wir eine enge<br />
Bindung zu den Kommunen und kennen ihre<br />
Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen. Seit mehr als 20<br />
Jahren entwickeln wir mit unseren Kunden gemeinsam<br />
ergebnisorientiert und zielgerichtet<br />
Problemlösungen und Umsetzungsstrategien.<br />
Profitieren Sie von unserer Erfahrung in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Kommunalverwaltungen, öffentlichen<br />
Betrieben und Einrichtungen.<br />
Unser Leistungsspektrum glie<strong>der</strong>t sich in drei<br />
Hauptbereiche und umfasst folgende Dienstleistungen<br />
für Sie: Verwaltungsmanagement:<br />
Prozess-, Personal- und Projektmanagement,<br />
Haushaltskonsolidierung, Wirtschaftlichkeitsanalysen,<br />
Stellen- und Dienstpostenbewertungen<br />
und -bedarfsanalysen, Organisationsuntersuchungen,<br />
Verwaltungskooperation, -fusion,<br />
Beratung bei <strong>der</strong> Digitalisierung, § 2b UStG und<br />
Einführung <strong>der</strong> E-Akte, Optimierung von Bauhöfen<br />
und Feuerwehrtechnischen Einrichtungen<br />
und Zentralen. Beiträge und Gebühren: Leitungsgebundene<br />
Einrichtungen, Friedhofs-,<br />
Feuerwehr- und Abwassergebühren, Kur- und<br />
Fremdenverkehr, Erschließungsbeiträge, Straßenreinigung<br />
und Winterdienst.<br />
Vergabeverfahren: Ausschreibungen für Energielieferleistungen,<br />
Ausschreibung von Feuerwehr-<br />
und Kommunalfahrzeugen, Ausschreibung<br />
von Reinigungsdienstleistungen, Sonstige<br />
Ausschreibungen.<br />
Entwicklung neuer Produkte<br />
Wir sind bestrebt, den Kommunalverwaltungen,<br />
öffentlichen Betrieben und Einrichtungen auch<br />
durch die Entwicklung neuer, innovativer Produkte<br />
einen Mehrwert zur Verfügung zu stellen,<br />
um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Durch die<br />
Entwicklung einer Online-Plattform zur Ausschreibung<br />
von Reinigungsdienstleistungen in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> epsum GmbH, einer<br />
Tochtergesellschaft von enPORTAL, mit welcher<br />
wir seit Jahren sehr erfolgreich bundesweit vollelektronisch<br />
Ausschreibungen für Energielieferleistungen<br />
durchführen, bieten wir Ihnen die<br />
Möglichkeit, von einem großen Bieterkreis zu<br />
profitieren. Hierüber besteht auch die Möglichkeit<br />
einer Qualitätskontrolle sowie sich verschiedene<br />
Benchmarks anzeigen zu lassen.<br />
Greifen Sie auf den Wissens- und Erfahrungsschatz<br />
unserer 35 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />
die in Teams interdisziplinär an unseren<br />
Standorten tätig sind, zurück!<br />
KUBUS-LEISTUNGSSPEKTRUM<br />
Organisation/Verwaltungsmanagement und<br />
Finanzen: Prozess-, Personal- und Projekt -<br />
management, Stellenbewertungen (u. a.)<br />
Beiträge und Gebühren: z. B. leitungs -<br />
gebundene Einrichtungen, Friedhofs- und<br />
Feuer wehrgebühren, Kur- und Fremdenverkehrsabgabe,<br />
Erschließungsbeiträge<br />
Vergabeverfahren: Ausschreibungen z. B. für<br />
Energielieferleistungen und Fahrzeuge<br />
KUBUS Kommunalberatung und Service<br />
GmbH<br />
Hauptsitz Schwerin: Bertha-von-Suttner Str. 5,<br />
19061 Schwerin, Tel. 03 85/3 03 12 51<br />
Büro in München: Germaniastr. 42,<br />
80805 München, Tel. 0 89/44 23 54 00<br />
Büro in Kiel: Reventlouallee 6, 24105 Kiel,<br />
Tel. 04 31/23 78 96 60<br />
www.kubus-mv.de, info@kubus-mv.de<br />
70 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20
EXTRA Personalmanagement<br />
Personalauswahl: Digitale Tools und neue Arbeitsweisen wie das Talentmanagement gewinnen im<br />
Personalmanagement an Bedeutung und verän<strong>der</strong>n auch die Rolle des Recruiters.<br />
Recruiting<br />
Der perfekte Kandidat<br />
Die aktuelle Ausnahmesituation bietet die Chance, das Recruiting schneller zu<br />
digitalisieren. Treiber <strong>der</strong> Entwicklung sind neben Homeoffice auch New Work,<br />
Social Recruiting o<strong>der</strong> interne Programme. Bei allen Prozessoptimierungen im<br />
Personalmanagement gilt: Candidate first – <strong>der</strong> Mensch steht im Mittelpunkt.<br />
Die Corona-Pandemie for<strong>der</strong>t uns<br />
heraus, Leben und Arbeiten zu organisieren<br />
und verdeutlicht: Arbeitgeber<br />
müssen offen für neue Arbeitsweisen<br />
sein. Denn digitale Konzepte und<br />
Tools können das Recruiting verbessern.<br />
Sie entfalten ihr Potenzial erst richtig,<br />
wenn sie die Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellen. Einige Trends <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
des Personalmanagements und des Recrutings<br />
im Überblick:<br />
HOMEOFFICE<br />
Aus dem Zwang sollten Unternehmen wie<br />
Arbeitgeber eine Tugend machen. Technisch<br />
braucht es mo<strong>der</strong>ne Kommunikationstools<br />
für die optimale Kollaboration.<br />
Richtlinien müssen regeln, wie Datensicherheit<br />
und -schutz gewährleistet werden.<br />
Auch gilt es, sich Gedanken zu machen,<br />
welche Homeoffice-Möglichkeiten<br />
es nach <strong>der</strong> Pandemie geben wird.<br />
KULTURAUFTRAG „NEW WORK“<br />
Das Konzept „New Work“ spricht vor allem<br />
Millennials und die Generation Z an.<br />
Es ist mehr als Remote Work, flexible Arbeitszeiten<br />
und ein hierarchieloser Führungsansatz.<br />
Es entwickelt sich durch Aufstiegs-<br />
und Selbstverwirklichungschancen<br />
Foto: Pongsak/Adobe Stock<br />
in einem inspirierenden Arbeitsumfeld. So<br />
entsteht ein Teamspirit, <strong>der</strong> viel bewegt.<br />
SEO, SEA UND SOCIAL RECRUITING<br />
Mobile-First-Denken und das Bedienen <strong>der</strong><br />
ganzen Online-Klaviatur erhöht die Bewerbermasse.<br />
Ein Anzeigentext nimmt suchmaschinenoptimiert<br />
(SEO) besser den Weg<br />
zur Zielgruppe, was ideal mit Suchmaschinenwerbung<br />
(SEA) flankiert wird. Als Erstkontakt<br />
zur Zielgruppe dienen Netzwerke<br />
wie Xing – für Jobs in Deutschland – LinkedIn<br />
für internationale Stellen, Instagram,<br />
Facebook und Co. Ungewöhnliche<br />
Vakanzen bringen Youtube o<strong>der</strong><br />
Ebay-Kleinanzeigen ins Spiel.<br />
GOOGLE FOR JOBS<br />
Google for Jobs findet klar strukturierte<br />
Stellenanzeigen im Netz und spielt sie auf<br />
Zielgruppen zugeschnitten aus. Dafür<br />
schaltet ein Unternehmen Vakanzen entwe<strong>der</strong><br />
bei einer Stellenbörse, die mit dem<br />
Jobcrawler kooperiert, o<strong>der</strong> nutzt die eigenen<br />
Karriereseiten, die für Google zu indizieren<br />
sind. Einfacher geht es mit einer<br />
Bewerbermanagementsoftware, <strong>der</strong>en<br />
Multiposting für den Jobcrawler optimiert<br />
ist.<br />
PSYCHOLOGISCHE TESTS<br />
Einen weiteren digitalen Mosaikstein bilden<br />
psychologische Testverfahren, die online<br />
durchgeführt und ins Bewerbermanagementsystem<br />
integriert werden. Mit<br />
ihnen lässt sich faktenbasiert eine Vorauswahl<br />
treffen.<br />
TALENTSCOUTS<br />
Mitarbeiter werben neue Mitarbeiter – dieser<br />
Kanal entwickelt sich zum Topthema<br />
im Recruiting. Die Voraussetzung dafür<br />
sind zufriedene Mitarbeiter. Diese werden<br />
ins Recruiting eingebunden und sparen so<br />
nicht nur Kosten. Die Praxis zeigt: Empfohlene<br />
Kollegen passen besser zum Unternehmen,<br />
sind produktiver und bleiben<br />
länger. <br />
Steffen Michel<br />
DER AUTOR<br />
Steffen Michel ist Geschäftsführer und Grün<strong>der</strong><br />
des Softwareherstellers MHM HR in Stuttgart<br />
(www.mhm-hr.com)<br />
Foto: Fizkes/Adobe Stock<br />
Gutes bleibt bestehen<br />
In <strong>der</strong> Corona-Krise wird die Notwendigkeit <strong>der</strong> Digitalisierung offenkundig.<br />
Die digitale Infrastruktur, die in den Kommunen jetzt aufgebaut und etabliert<br />
wird, wird bleiben. Sie bietet auch bei <strong>der</strong> Personalsuche neue Möglichkeiten.<br />
JOB-TIPP<br />
powered by zfm<br />
Videoverbindung: Die Personalsuche und -auswahl geht auch in Zeiten des eingeschränkten persönlichen<br />
Kontakts weiter – sofern die digitale Infrastruktur bereitsteht.<br />
Die Digitalisierung ist in den Kommunen<br />
angekommen. In Städten,<br />
Gemeinden und Regionen, die den<br />
sich ständig än<strong>der</strong>nden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit Innovationskraft und Dynamik<br />
begegnen wollen, ist eine Zukunft ohne<br />
Digitalisierung nicht mehr denkbar. Sie<br />
dient nicht nur dem Zweck, dass gesellschaftliche<br />
und ökonomische Change-Prozesse<br />
mitgestaltet werden, son<strong>der</strong>n sichert<br />
die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Verwaltungen.<br />
Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung<br />
sind hierbei einem großen öffentlichen<br />
Interesse und Erfolgsdruck ausgesetzt.<br />
Die vielfältigen Anfor<strong>der</strong>ungen seitens<br />
<strong>der</strong> Bürger, Wirtschaft und auch Mitarbeiter<br />
stellen eine Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />
Die strategischen Ziele <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
umfassen die Standardisierung und<br />
Automatisierung verschiedener Verwaltungsprozesse.<br />
Dies ist die Grundlage einer<br />
umfassenden Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung<br />
und digitalen Bürgernähe. Spätestens seit<br />
<strong>der</strong> Inkraftsetzung des Onlinezugangsgesetzes<br />
(OZG) haben Verwaltungen den Anspruch<br />
erhoben, alle Dienstleistungen vollständig<br />
elektronisch über Online-Verwaltungsportale<br />
anzubieten. Neben <strong>der</strong> Verbesserung<br />
des Bürgerservice kann die Digitalisierung<br />
auch Kostensenkung, Qualitätssteigerung<br />
und ein Auffangen des<br />
Personalmangels bewirken.<br />
Die Digitalisierung in Kommunen wird<br />
primär mit E-Government assoziiert. Jedoch<br />
gibt es weitere Handlungsfel<strong>der</strong>, die<br />
relevant sein können. Beispielweise zielt<br />
<strong>der</strong> Bereich Smart City darauf ab, Kommunen<br />
in den Handlungsfel<strong>der</strong>n Mobilität<br />
und Umwelt nachhaltig zu gestalten.<br />
In <strong>der</strong> Kommune sollte die Digitalisierung<br />
als eine gemeinschaftliche Aufgabe<br />
verstanden werden, die durch ein aktives<br />
Miteinan<strong>der</strong> und die Einbeziehung verschiedener<br />
Akteure bewältigt werden<br />
kann. Hierzu sollten nicht nur interne Ressourcen<br />
genutzt, son<strong>der</strong>n auch externe<br />
Experten hinzugezogen werden.<br />
Eine Digitalisierungsstrategie betrachtet<br />
ganzheitlich alle Bereiche einer Kommune<br />
und verortet Einzelprojekte in einem übergeordneten<br />
Rahmen. Eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Umsetzung dieser Strategie<br />
ist die Priorisierung <strong>der</strong> Ansätze,<br />
indem sie zur „Chefsache“ gemacht wird.<br />
Aus diesem Grund findet <strong>der</strong>zeit die Etablierung<br />
<strong>der</strong> Position eines Chief Digital<br />
Officer (CDO) statt.<br />
Der CDO ist für die Entwicklung und<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Digitalisierungsstrategie<br />
fe<strong>der</strong>führend zuständig. Zu seinen Aufgaben<br />
gehört die Planung des technologischen<br />
Wandels, die strukturierte Organisation<br />
<strong>der</strong> verwaltungsübergreifenden<br />
Digitalisierungskonzepte sowie die Steuerung<br />
aller relevanten Maßnahmen. Er begeistert<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> Verwaltung für<br />
technologiebasierte Ansätze und personifiziert<br />
die Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltungen<br />
nach innen und außen.<br />
Der Stand <strong>der</strong> Digitalisierung in den<br />
Kommunen wird aktuell beson<strong>der</strong>s deutlich.<br />
Viele Behörden haben aufgrund <strong>der</strong><br />
Corona-Krise zumindest vorübergehend<br />
geschlossen o<strong>der</strong> sind nur eingeschränkt<br />
für die Öffentlichkeit zugänglich. Und nur<br />
wenige Ämter bieten ihre Leistungen auch<br />
online an. Das belegt die Bedeutung eines<br />
digitalen Kontakts zwischen Bürgern und<br />
Ämtern. Nicht nur das Potenzial, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Notwendigkeit <strong>der</strong> Digitalisierungsaktivitäten<br />
rückt in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Die gegenwärtige Situation sollte die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />
beschleunigen. Die digitale Infrastruktur,<br />
die nun aufgebaut und vorangetrieben<br />
wird, wird auch nach <strong>der</strong> Krise bleiben.<br />
Auch innovative Personalberater setzen<br />
vermehrt digitale Möglichkeiten ein, um<br />
leistungsfähig zu bleiben und für ihre Kunden<br />
da zu sein. So nutzen sie etwa im Bereich<br />
<strong>der</strong> Personalsuche und -auswahl verstärkt<br />
Videointerviews, um einen ersten<br />
Eindruck von Bewerbern zu gewinnen.<br />
Und auch Arbeitgeber passen die laufenden<br />
Prozesse konstruktiv und flexibel an<br />
die vorherrschenden Bedingungen an. Beispielsweise<br />
werden Vorstellungsgespräche<br />
via Videotelefonie vor dem Auswahlgremium<br />
geführt. Waishna Jeyadevan<br />
DIE AUTORIN<br />
TOP Stellenmarkt<br />
Waishna Jeyadevan ist Psychologin und<br />
Beraterin beim Zentrum für Management- und<br />
Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner<br />
in Bonn (jeyadevan@zfm-bonn.de)<br />
72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
73
TOP Stellenmarkt für kommunale<br />
Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
In Kooperation mit<br />
Sie wissen, worauf es bei <strong>der</strong> Entwicklung einer mo<strong>der</strong>nen<br />
Feuerwehr wirklich ankommt!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Amtsleitung für Brand- und Katastrophenschutz (m/w/d)<br />
Sie leben mo<strong>der</strong>nes Personalmanagement und lieben es zu<br />
gestalten? Dann freuen wir uns auf Ihre Impulse!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Personal (m/w/d)<br />
Außergewöhnliche Bauprojekte mit großem Gestaltungsspielraum und<br />
engagiertes Personal warten auf Sie!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Hochbau- und Liegenschaftsmanagement (m/w/d)<br />
Mit Ihrer Finanzexpertise steuern Sie unsere Kämmerei!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Kämmerer (m/w/d)<br />
Wir gestalten Zukunft und freuen uns auf Ihre betriebswirtschaftliche<br />
Expertise und Innovationsfähigkeit!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer (m/w/d)<br />
Wir geben Ihnen Freiraum zur Gestaltung – Was sind Ihre Ideen?<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Fachbereichsleitung Stadtentwicklung (m/w/d)<br />
Übernehmen Sie Verantwortung für die Zukunft dieser Stadt in Rheinland-Pfalz!<br />
Gesucht wird vom CDU-Stadtverband ein<br />
Bürgermeisterkandidat (m/w/d)<br />
Gestaltung und Mo<strong>der</strong>ation – Finden Sie den Spagat zwischen<br />
Großinfrastruktur und Mobilität!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung des Amtes für Verkehr und Straßenbau (m/w/d)<br />
Mit Herz und Verstand steuern Sie unsere Städtischen Betriebe!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Städtische Betriebe (m/w/d)<br />
Mit technischem Know-how und Fingerspitzengefühl leiten Sie<br />
unseren Eigenbetrieb!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Eigenbetrieb Straßen und Entwässerung (m/w/d)<br />
Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />
Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/265004 unsere Berater Julia<br />
Schwick, Roland Matuszewski und Sebastian Stiewe gerne zur Verfügung.<br />
Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
Human Kapital<br />
als Erfolgsfaktor<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.zfm-bonn.de
TOP Stellenmarkt<br />
JOB<br />
INTERVIEW<br />
Studierende: Um den Karriereturbo in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung zu zünden, ist Flexibilität erfor<strong>der</strong>lich und die Bereitschaft, sich in mehreren Aufgabenfel<strong>der</strong>n<br />
einzuarbeiten. Auch ein Wechsel des Arbeitgebers wirkt sich meist positiv aus.<br />
Fotos: Contrastwerkstatt/Adobe Stock, Hochschule Kehl<br />
Mobilität, Nachhaltigkeit, Umwelt und Gemeinwohlorientierung<br />
mehr und mehr in<br />
den Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Haben Sie für Gemeinden auf dem Land<br />
einen speziellen Tipp parat, wie sie in <strong>der</strong><br />
Personalgewinnung vorgehen sollten?<br />
Beck: Auch wir sehen, dass kleine Kommunen<br />
es wirklich schwer haben, an Personal<br />
und noch dazu an qualifiziertes zu kommen.<br />
Dabei ist eine Stelle in einer kleinen<br />
Kommune unter Umständen sogar interessanter<br />
als bei einer großen. Die Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Kommunen unterscheiden sich nicht<br />
nach ihrer Größe, jedoch haben kleinere<br />
Kommunen weniger Personal. Das ist <strong>der</strong><br />
Grund, warum man als einzelner Beschäftigter<br />
viel mehr in einer kleinen Kommune<br />
bewegen kann als bei einer großen, und<br />
das ist sehr attraktiv! .<br />
Wie bewerten Sie die Karrierechancen im<br />
öffentlichen Dienst auf kommunaler Ebene<br />
für Auszubildende und Studierende?<br />
Beck: Junge Menschen werden sehr gerne<br />
von den Kommunen ausgebildet, denn sie<br />
bilden eine wichtige Basis in <strong>der</strong> Kommune,<br />
daher ist es wichtig, sie nach <strong>der</strong><br />
Ausbildung an die Kommune zu binden.<br />
Die Vielfalt möglicher Ausbildungsberufe<br />
auf kommunaler Ebene ist groß, sie reicht<br />
von Bürotätigkeiten über soziale Tätigkeiten<br />
bis hin zu technischen Berufen. Auszubildende<br />
gehören dem mittleren Dienst<br />
an und haben je nach Tätigkeit die Möglichkeit<br />
aufzusteigen. Falls sie sich für den<br />
gehobenen Dienst entscheiden, treffen wir<br />
sie später an unserer Hochschule zum Studium<br />
wie<strong>der</strong> an. Für Studierende sind die<br />
Karrierechancen im öffentlichen Dienst<br />
<strong>der</strong>zeit exzellent. Um den Karriereturbo<br />
allerdings zu zünden, ist Flexibilität erfor<strong>der</strong>lich<br />
und die Bereitschaft, sich in mehrere<br />
Aufgabenfel<strong>der</strong> einzuarbeiten. Selten<br />
wird man auf <strong>der</strong> ersten Stelle, die man<br />
unmittelbar nach dem Studium antritt,<br />
eine große Karriere machen. Dazu ist ein<br />
Wechsel <strong>der</strong> Anstellungskörperschaft o<strong>der</strong><br />
ein Wechsel im jeweiligen Tätigkeitsfeld<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Dabei ist lebenslanges Lernen<br />
sehr wichtig. Interview: Jörg Benzing<br />
ZUR PERSON<br />
Prof. Dr. Joachim<br />
Beck (Jg. 1965)<br />
ist seit Juli<br />
2019 Rektor <strong>der</strong><br />
Hochschule Kehl<br />
(rektor@hs-kehl.<br />
de). Zuvor lehrte<br />
er Verwaltungsmanagement<br />
an <strong>der</strong> HS Kehl und war von<br />
2006 bis 2014 Direktor des Euro-Instituts<br />
in Kehl.<br />
ONLINE<br />
TOP Stellenmarkt<br />
Die Langfassung des Interviews:<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung<br />
„Derzeit exzellente Chancen“<br />
Der öffentliche Dienst bietet abwechslungsreiche und kreative Aufgaben. Mit<br />
dieser Botschaft müssen die Kommunen um Mitarbeiter werben, for<strong>der</strong>t Prof.<br />
Dr. Joachim Beck, Rektor <strong>der</strong> Hochschule Kehl. Im Interview spricht er über das<br />
Personalmanagement, die Digitalisierung und die Lehren <strong>der</strong> Corona-Krise.<br />
Herr Prof. Beck, welche Bedeutung hat die<br />
zunehmende Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltungsarbeit<br />
für die Ausbildung von Fachund<br />
Führungskräften?<br />
Beck: Die Digitalisierung führt zu einem<br />
neuen Anspruchsdenken. So müssen Informationen<br />
auf Knopfdruck abrufbar<br />
sein, Kommunikation muss weltweit in<br />
Sekundenschnelle gelingen und Leistungen<br />
müssen von zu Hause erledigt werden<br />
können. Dieses Anspruchsdenken zwingt<br />
die Ausbildungsstätten dazu, ihre Arbeitsprozesse<br />
zu verän<strong>der</strong>n und klarer zu strukturieren.<br />
Wir müssen über sämtliche Prozesse<br />
und ihre Digitalisierung nachdenken,<br />
denn die jungen Menschen wachsen<br />
in einer an<strong>der</strong>en Welt auf als ich damals.<br />
Was bewirkt die Corona-Krise in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Beck: Die aktuelle Situation hilft uns hier<br />
unerwartet. Wir stellen an <strong>der</strong> Hochschule<br />
Kehl <strong>der</strong>zeit unsere Lehre komplett auf<br />
neue digitale Formate um. Das klappt erstaunlich<br />
gut. Auch in den Kommunen<br />
wird man über solche Fragen vermehrt<br />
nachdenken müssen.<br />
Zum Arbeitsmarkt: Stellen die Kommunen<br />
ihre Vorzüge genügend in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
im Wettbewerb um die besten Köpfe?<br />
Beck: Lei<strong>der</strong> ist ein umfassendes und gutes<br />
Marketing bei vielen kleinen Kommunen<br />
oftmals noch nicht gut entwickelt. Es fehlt<br />
hier an Personal, aber manchmal auch an<br />
originellen Ideen und Methoden, die Zielgruppen<br />
wirklich erreichen und dann auch<br />
ansprechen. Bei Städten und Landkreisen<br />
ist das etwas an<strong>der</strong>s. Ich rate den Kommunen<br />
mit Vorzügen zu werben wie Jobsicherheit,<br />
Jahresson<strong>der</strong>zahlungen, klare<br />
Arbeitsbedingungen, Überstunden gegen<br />
Freizeitausgleich, flexible Arbeitsbedingungen,<br />
Gestaltungsmöglichkeiten, Weiterentwicklungs-<br />
und Karrierechancen.<br />
Täuscht <strong>der</strong> Eindruck, dass <strong>der</strong> berufliche<br />
Einsatz für das Gemeinwohl wie<strong>der</strong> an Bedeutung<br />
gewonnen hat?<br />
Beck: Nicht nur die Wirtschaft, auch die<br />
kommunalen Verwaltungen passen sich an<br />
den Puls <strong>der</strong> Zeit an. Der heutige Zeitgeist<br />
betont ganz an<strong>der</strong>e Fragestellungen und<br />
Werte als noch vor ein paar Jahren. So<br />
rücken Offenheit, Transparenz, Solidarität,<br />
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werden im Zuge <strong>der</strong> Ausbreitung des<br />
Corona-Virus <strong>der</strong>zeit in neuen Fel<strong>der</strong>n<br />
eingesetzt. Das Unternehmen berichtet,<br />
dass jüngst mehr als 50 dänische<br />
Schulen mit Waschtischmodulen zum<br />
Hände waschen ausgestattet wurden.<br />
Auch mit deutschen Schulträgern<br />
erarbeitet <strong>der</strong> Hersteller <strong>der</strong>zeit<br />
entsprechende Hygienekonzepte.<br />
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den „Zukunftsraum“ Emsland ins Leben.<br />
Um möglichst viele Menschen zu<br />
erreichen, wurde eine Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />
geplant. Das war mit den flexiblen<br />
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wurde ein mobiler Ausstellungsraum<br />
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erstellen. Der Anbieter entwickelte das<br />
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Raum bieten für Benutzer wie<br />
Betreiber eine Reihe von Vorteilen.<br />
Die Corona-Pandemie ist weltweit in<br />
vielen Bereichen eine große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Um die Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Menschen zu erhalten und die Ansteckungsgefahr<br />
zu vermeiden, wurden hygienische<br />
Maßstäbe in den letzten Wochen<br />
neu definiert und kommuniziert.<br />
Für öffentliche Toilettenanlagen gilt dieses<br />
Credo im Beson<strong>der</strong>en, denn öffentliche<br />
Toiletten und Hygiene sollten untrennbar<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden sein. Dies kommt<br />
im Idealfall in puncto Sauberkeit und in<br />
gut funktionieren<strong>der</strong> technischer Bedienbarkeit<br />
zum Ausdruck.<br />
Ob in Fußgängerzonen, auf Spielplätzen<br />
o<strong>der</strong> Grünanlagen – öffentliche Toiletten<br />
von Gemeinden sollten Orte sein, die den<br />
hygienischen Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen<br />
und an denen sich Besucher sicher fühlen<br />
können.<br />
Eine zeitgemäße Variante <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Toilette ist die selbstreinigende Automatiktoilette<br />
von Bioline. Aufgrund des<br />
permanenten Luftaustauschs ist die Toilette<br />
geruchsfrei. Die barrierefreie Toilette<br />
reinigt und desinfiziert sich nach je<strong>der</strong> Benutzung<br />
automatisch selbst. Alle Funktionen<br />
sind berühungslos bedienbar. Die Verwendung<br />
von Materialien wie Edelstahl<br />
und Glasfaser macht das WC sicher gegen<br />
Vandalismus.<br />
Betreiber profitieren von den geringen<br />
Unterhaltungskosten <strong>der</strong> Toiletten und<br />
sparen sowohl Reinigungskosten als auch<br />
Verbrauchsmaterial. Zudem sind die Benutzungsgebühren<br />
von kostenfrei bis zu<br />
einem Euro individualisierbar.<br />
www.bioline-toiletten.com<br />
Foto: Bioline<br />
Foto: Altec<br />
Auch in Zeiten <strong>der</strong> Digitalisierung ist die<br />
Platzierung von Plakaten im öffentlichen<br />
Raum ein häufig genutzter Werbekanal.<br />
Dass diese Plakate klimaneutral hergestellt<br />
werden können, zeigt Staudigl-Druck. Das<br />
Unternehmen mit Sitz in Donauwörth hat<br />
nach eigenen Angaben im Jahr 2019<br />
253 000 klimaneutrale Allwetterplakate<br />
produziert und dadurch rund 200000 Kilogramm<br />
CO 2 kompensiert. Die Plakate bestehen<br />
– im Unterschied zu herkömmlichen<br />
Hohlkammerplakaten aus Kunststoff<br />
– überwiegend aus Recyclingmaterial und<br />
werden mit speziellen Plakatfarben bedruckt,<br />
teilt das Unternehmen mit.<br />
www.staudigl-druck.de<br />
Bordsteinrampen<br />
Aus Aluminium<br />
Kleine Stufen, Bordsteine o<strong>der</strong> Aufkantungen<br />
können für fahrbare Arbeitsgeräte bereits<br />
ein Hin<strong>der</strong>nis sein. Der Verladetechnikhersteller<br />
Altec aus Singen bietet mit<br />
seinen Kurzrampen eine Lösung, um diese<br />
Höhendifferenz sicher zu überwinden.<br />
Die Kurzrampen wurden aus <strong>der</strong> Baureihe<br />
AVS entwickelt und bieten daher eine<br />
bewährte Lösung für Rollbehälter, Arbeitsgeräte<br />
und Maschinen, wie Rasenmäher,<br />
Autos, Radla<strong>der</strong> und Bagger.<br />
www.altec.de<br />
Mit den Alurampen von Alteco überwinden Maschinen<br />
und Arbeitsgeräte kleine Höhenunterschiede<br />
problemlos.<br />
Foto: Nadler<br />
Damit nicht’s mehr klappert: Eine Schachtangleichung<br />
von Nadler Straßentechnik wird mit<br />
Flüssig asphalt vorgenommen.<br />
Straßentechnik<br />
Qualifizierte Arbeiter<br />
Die Nadler Straßentechnik GmbH beliefert<br />
Kommunen sowie Straßen- und Tiefbaufirmen<br />
mit hochwertigen Produkten und<br />
Verarbeitungsgeräten. In Beratungsgesprächen<br />
unterstützen die Nadler-Mitarbeiter<br />
außerdem ihre Kunden.<br />
Für den Erhalt des kommunalen Straßennetzes<br />
benötigen Kommunen nicht nur<br />
die passenden Baumaterialien, son<strong>der</strong>n<br />
vor allem auch geschultes Personal.<br />
Um dies zu gewährleisten, gründete die<br />
Nadler Straßentechnik GmbH 2018 die<br />
Nadler-Akademie. Diese resultiert aus erfolgreichen<br />
Schulungen rund um das<br />
Thema Straßenbau, die in den letzten Jahren<br />
von dem Unternehmen veranstaltet<br />
wurden.<br />
Die Nadler-Akademie bildet Anwen<strong>der</strong><br />
in Theorie und Praxis aus. Geschult werden<br />
Themen wie Schachtrahmensanierung,<br />
Fugen- Nähte- und Randabdichtung<br />
sowie die Umsetzung von Regelwerken. In<br />
den Mitarbeiter-Schulungen liegt <strong>der</strong><br />
Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Praxis. Um langlebige<br />
Ergebnisse zu erzielen werden konkrete<br />
Sanierungsabläufe geschult.<br />
Im Programm <strong>der</strong> Nadler-Akademie für<br />
den Herbst <strong>2020</strong> wird <strong>der</strong> Fokus noch stärker<br />
auf praxisnahen Anwen<strong>der</strong>schulungen<br />
liegen. Und auch die kommunalen Entscheidungsträger<br />
finden bei <strong>der</strong> Akademie<br />
künftig spezialisierte Anwen<strong>der</strong>schulungen.<br />
Außerdem sind Webinare und Online<br />
Kurse zu verschiedenen Themen in Planung.<br />
www.strassentechnik.de<br />
www.nadler-akademie.de<br />
Foto: Dynajet<br />
Kommunen und Reinigungsdienstleister<br />
stehen vor <strong>der</strong> täglichen Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
große Flächen wie Plätze, Haltestellen<br />
o<strong>der</strong> Parkhäuser wirtschaftlich und gleichzeitig<br />
ökologisch zu reinigen. Dynajet,<br />
Hersteller von Hochdruckreinigern, hat<br />
dafür ein neues Flächenreinigungssystem<br />
entwickelt: Mit bis zu 500 bar Wasserdruck<br />
und integrierter Absaugung ist <strong>der</strong><br />
Flächenreiniger „DFS VAC“ das Werkzeug<br />
zur nachhaltigen und schnellen Nassreinigung<br />
großer Flächen.<br />
Die integrierte Absaugautomatik des<br />
Flächenreinigers lässt sich stufenlos regeln,<br />
benötigt keinen Strom und macht<br />
einen separaten Nasssauger überflüssig.<br />
Die Absaugautomatik arbeitet nach dem<br />
Venturi-Prinzip, bei dem durch einen zusätzlichen<br />
Wasserstrahl ein Unterdruck<br />
erzeugt wird, <strong>der</strong> das Schmutzwasser absaugt.<br />
Ein Nach- o<strong>der</strong> Trockenwischen<br />
nach dem Reinigungsvorgang ist nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Das DFS-Flächenreinigungssystem lässt<br />
sich schnell und unkompliziert an nahezu<br />
alle Dynajet-Hochdruckreiniger anschließen.<br />
Außerdem werden viele Hochdruckreiniger<br />
von an<strong>der</strong>en Herstellern unterstützt.<br />
www.dynajet.de<br />
Mit dem Flächenreiniger „DFS VAC“ von Dynajet<br />
lassen sich in kurzer Zeit große Flächen<br />
unkompliziert reinigen.<br />
78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/20<br />
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Das unabhängige Magazin für<br />
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Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />
Beate Semmler<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktion Jörg Benzing<br />
Corona – Perspektiven des Neustarts<br />
Schritt für Schritt kommt das öffentliche Leben wie<strong>der</strong> in Gang. In allen Bereich geht<br />
es darum, den Neustart zu organisieren. Wir stellen dar, was das konkret bedeutet: im<br />
öffentlichen Gesaundheitsdienst, in <strong>der</strong> kommunalen Wirtschafts- und Tourismusför<strong>der</strong>ung,<br />
in <strong>der</strong> Energiewirtschft. Überall lautet das Ziel: kontrollierte Normalität.<br />
Die Kommune baut<br />
Energieeffizienz hat beim kommunalen<br />
Bauen immer Konjunktur. Der Staat hat für<br />
entsprechende Projekte För<strong>der</strong>programme<br />
aufgelegt. Wir geben einen Überblick und<br />
berichten aus <strong>der</strong> Praxis. Außerdem im<br />
Schwerpunkt Bauen: Gemeinwohlorientierte<br />
Quartiersentwicklung, Ressourcenschonung,<br />
Holzbau und umweltfreundlicher<br />
Immobilienbetrieb.<br />
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Wasser – aber sicher<br />
Die öffentliche Wasserversorgung zählt zu<br />
den kritischen Infrastrukturen. Die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> Corona-Krise beschäftigt<br />
die Wasserwirtschaft aktuell<br />
nicht weniger als die Frage, wie auch in<br />
Zukunft flächendeckend ein ausreichendes<br />
und qualitativ hochwertiges Trinkwasserangebot<br />
sichergestellt werden kann –<br />
Stichwort Klimawandel.<br />
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Foto: Wolfilser/Adobe Stock<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
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Es gelten die Mediadaten Nr. 43<br />
vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />
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Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
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Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier<br />
aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />
ISSN 0723-8274<br />
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